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    Telekom - Brandbrief gegen die Bundesregierung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.07.02 19:10:36 von
    neuester Beitrag 16.07.02 23:42:40 von
    Beiträge: 25
    ID: 606.965
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      schrieb am 11.07.02 19:10:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Man kann ja über die Leistung von Ron Sommer denken wie man will. Aber das er jetzt, wegen ein paar rot-grüner Stimmen mehr, rausgeworfen werden soll ist ein Hammer.

      Ich denke daran kann man sehr gut Schröder Verzweiflung erkennen, im Mai hat er Ron Sommer noch das Vertrauen ausgesprochen.


      ---
      Brandbrief gegen die Bundesregierung

      Ron Sommer kämpft um seinen Job: Die Telekom hat ihre Mitarbeiter jetzt aufgerufen, einen offenen Brief zu unterschreiben, der sich gegen die politische Einflussnahme bei der aktuellen Debatte um den Vorstandschef wendet.

      Bonn - Der Brief soll am Freitag in überregionalen Zeitungen erscheinen. Einen Entwurf für den offenen Brief publizierte die Telekom am Donnerstag im firmeninternen Intranet. Die Mitarbeiter wurden aufgerufen, den Brief zu unterschreiben und damit zu unterstützen. Ein Telekom-Sprecher bestätigte, dass der offene Brief am Freitag in Tageszeitungen veröffentlicht werden soll. Die Kosten für die Anzeigen trage das Unternehmen.
      Der "Offene Brief von Mitarbeitern der Telekom an die politisch Verantwortlichen" ist Angaben von Mitarbeitern zufolge mit einem aus der Tageszeitung "Die Welt" entnommenen Zitat überschrieben: "Wenn eines der größten deutschen Unternehmen politischer Spielball wird, nimmt der Standort Deutschland als Ganzes Schaden." Mehrere Telekom-Beschäftigte bestätigten, dass sie im Intranet aufgerufen wurden, den Brief zu unterschreiben.


      Bei der Telekom-Tochter T-Online fand sich Angaben von Beschäftigten zufolge indes kein solcher Aufruf. Über den Initiator der Aktion innerhalb des Telekom-Konzerns wurde zunächst nichts bekannt.

      Der seit mehr als sieben Jahren als Vorstandschef bei der Telekom agierende Sommer genießt bei vielen der mehr als 240.000 Konzernbeschäftigten hohes Ansehen, wie Mitarbeiter berichten. Der 20 Mitglieder umfassende Aufsichtsrat der Telekom wird voraussichtlich am Dienstag über die Zukunft Sommers entscheiden.

      Der Manager hatte in den vergangenen Wochen auf Grund des sinkenden Aktienkurses und der an den Kapitalmärkten kritisch aufgenommenen Unternehmens-Verschuldung zunehmend die Unterstützung der Bundesregierung verloren. Der Bund ist mit 43 Prozent der größte Einzelaktionär des Unternehmens. Sommer lehnt Angaben aus seinem Umfeld zufolge bislang einen Rücktritt ab.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 19:13:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hör auf mit dem Blödsinn, selbst Stoiber hat in einem Interview gesagt, dass man bei der "Telekom was machen muss". Und er hat damit nicht das Auswechseln der Vorhänge in der Bonner Zentrale gemeint.

      Sommer muss gehen. Die Entscheidung kommt nur reichlich spät.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 19:23:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Vor 2 Monaten hat Schröder sich aber noch anders geäußert.




      -----
      Dienstag, 14.05.2002
      Kanzler stellt sich hinter Telekom-Chef

      Bundeskanzler Gerhard Schröder hat dem in die Kritik geratenen Telekom-Chef Ron Sommer den Rücken gestärkt. Trotz massiver Kursverluste der Telekom-Aktie mache Sommer seine Sache gut, sagte Schröder in einem vorab veröffentlichten Interview mit dem Magazin "Stern". "Liebe Leute, es besteht kein Anlass, den Mann auszuwechseln, er hat gut gearbeitet" betonte Schröder. Man müsse jetzt den Mut haben, "den Ärger der Kleinaktionäre auszuhalten".

      Bund ist größter Einzelaktionär
      Damit trat Schröder Medienberichten entgegen, nach denen der Telekom-Chef in der Regierungskoalition an Unterstützung verloren habe und mit seiner Ablösung rechnen müsse. Die Telekom-Branche habe weltweit Probleme, weil ihre Aussichten in Boomzeiten überschätzt worden seien, sagte der Kanzler weiter. Die Deutsche Telekom sei aber "im internationalen Vergleich mit den Konkurrenten am besten aufgestellt" und habe "die günstigste Perspektive, aus den Schwierigkeiten herauszukommen. Der Bund ist direkt und indirekt noch mit 43 Prozent an der Telekom beteiligt und damit größter Einzelaktionär.

      Telekom schweigt zu Ablöse-Gerüchten
      An der Börse in Frankfurt kursieren unterdessen Gerüchte, wonach der ehemalige Vorstandschef von Mannesmann, Klaus Esser, Nachfolger des in der Kritik stehenden Sommer werden soll. "Zuerst haben die Gerüchte über den Rücktritt von Ron Sommer den Kurs beflügelt und nachdem sich der Kanzler hinter ihn gestellt hat, ging es wieder etwas runter", sagte ein Händler stellvertretend für die Einschätzungen mehrerer Marktteilnehmer. Die Telekom hat dies bisher nicht kommentiert. Bereits im vergangenen Jahr hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass Esser Sommers Nachfolger werden solle.

      Kleinaktionäre machen Druck
      Für die Hauptversammlung am 28. Mai in Köln haben zahlreiche Einzelaktionäre und Aktionärsvereinigungen Anträge auf Nichtentlastung von Vorstand und Aufsichtsrat gestellt. Sie werfen dem von Sommer geführten Telekom-Management vor allem vor, durch die Investitionen in den Mobilfunk zu hohe Schulden angehäuft zu haben. Die Telekom leide nun unter den Zinslasten, lautet die Kritik.

      Die Aktien der Telekom sind in den vergangenen Wochen an den Börsen unter Druck geraten und notieren auf dem tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 19:38:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ron Sommer rauszuschmeißen wäre der größte Blödsinn, den man sich den man sich denken kann. Das Schicksal der Telekom hängt nicht an einer Person, sondern an der beschissenen Struktur, die der ehemalige Staatskonzern mit sich herumschleppt und natürlich den allgemeinen Problemen der Telefonbranche.

      Klar, war die Erhöhung der Vorstandsgehälter völlig ungerechtfertigt, aber welcher Spitzenmanager würde dies nicht tun? Es gibt keinen denkbaren Nachfolger, der irgendetwas anderes im Sinne hätte, als sich persönlich zu bereichern. Somit gibt es nur die Wahl zwischen Pest und Cholera und damit ist es völlig gleichgültig, ob Sommer sich die Taschen vollstopft oder irgendjemand anderes ist doch wurscht. Etwas anderes zu erwarten wäre romantisches Sozialklimbim.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 20:16:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Soeben auf Bloomberg.Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre macht
      Kanzler Schröder und Eichel persönlich mitverantwortlich an dem
      Desaster der T-Aktie.

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      Avatar
      schrieb am 11.07.02 20:27:46
      Beitrag Nr. 6 ()
      Telekom geht per Anwalt gegen Aufsichtsrat Walter vor

      Die Deutsche Telekom geht juristisch gegen ihr Aufsichtsratsmitglied Bernhard Walter vor. Der frühere Chef der Dresdner Bank sei am Donnerstag von den Anwälten des Unternehmens ultimativ aufgefordert worden, eine Ehrenerklärung abzugeben, erfuhr die dpa aus Unternehmenskreisen. Walter werde verdächtigt, in der Diskussion um die Zukunft von Telekom-Chef Ron Sommer "geschäftsschädigende Spekulationen" an Medien und die Bundesregierung gestreut zu haben. Walter müsse klarstellen, dass er derartige Aussagen nicht gemacht habe, hieß es weiter.

      Im Poker um einen Nachfolger von Ron Sommer hat die Bundesregierung dem zerstrittenen Aufsichtsrat noch keinen Kompromisskandidaten präsentiert. Das erfuhr dpa am Donnerstag aus informierten Kreisen in Berlin. Sommer könne sich weiter vor allem auf die Arbeitnehmervertreter im Kontrollgremium stützen. Wie es weiter hieß, soll der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Manfred Overhaus, die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit im 20-köpfigen Aufsichtsrat für einen Wechsel an der Telekom-Spitze organisieren. Bundeskanzler Gerhard Schröder sucht nach einem Bericht des Handelsblatts weiter nach einem Sommer-Nachfolger.

      Ein Regierungssprecher wollte keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben. An den Spekulationen beteilige sich die Regierung nicht. Der Staat hält noch 43 Prozent der Telekom-Aktien und ist damit der größte Telekom-Aktionär. Als Favorit für die Nachfolge gelte der DaimlerChrysler-Manager Klaus Mangold, schreibt das Handelsblatt weiter. Ein DaimlerChrysler-Sprecher sagte: "Mangold steht für diese Aufgabe nicht zur Verfügung."

      Wie Sommer wehrte sich auch der Aufsichtsratsvorsitzende, Hans-Dietrich Winkhaus, gegen Einflussnahme aus der Politik. Winkhaus zählt in dem Gremium nach Informationen aus dem Unternehmen zu der Gruppe, die eine Ablösung Sommers befürwortet. Winkhaus sagte dem DeutschlandRadio Berlin, das Gremium brauche keine Ermahnungen und Hinweise aus der Politik. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er: "Führungsentscheidungen müssen unabhängig von Wahlterminen getroffen werden."

      Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement lobte die Arbeit von Ron Sommer. Er habe vor seinen Leistungen "höchsten Respekt", sagte Clement in Bonn. Die bayerische Staatsregierung warf der Bundesregierung "schwere Fehlentscheidungen" bei der Telekom vor. Staatskanzleichef Erwin Huber sagte der dpa, die Regierung habe als Hauptgesellschafterin der Telekom die Kleinaktionäre geschädigt.

      Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die über 12 Prozent der Telekom-Anteile hält, wies in Frankfurt Gerüchte zurück, die Bank habe kürzlich Aktienverleihgeschäfte mit den von ihr gehaltenen T-Aktien getätigt. KfW-Vorstandssprecher Hans Reich sitzt im Telekom-Aufsichtsrat.

      Nach dpa-Informationen ist der Aufsichtsrat am stärksten über Pläne aus der Politik beunruhigt, zum Schuldenabbau Teile von Telekom-Töchtern zu verkaufen. Das Tafelsilber des Unternehmens dürfe nicht verschleudert werden, war aus dem Telekom-Umfeld zu hören. Auch wachse die Sorge ausländischer Investoren um die Unabhängigkeit von Europas größtem Telekommunikationsunternehmen.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 20:46:20
      Beitrag Nr. 7 ()
      Schröder kann handeln un wandeln wie er will.Er sitzt in der Zwickmühle.
      Allein das Stoiber mit ihm Jo Jo spielen kann ist traurig.Vor Wochen
      lobte Schröder noch Sommer dann brachte Stoiber gezielt das Thema
      T-Aktie mit den Kleinaktionären ins Spiel und schon änderte Schröder
      seine Meinung.So etwas kann nur geschehen wenn ein Kanzler seinem Volk
      eine ganze Legislaturperiode nichts zu bieten hatte.Jetzt hoffen das es
      bei der Wahl noch Stimmen gibt,dass glaube ich nicht.Die nächste kalte
      Dusche folgt,wenn es um die Abfindung geht.Dann werden nicht nur die
      T-Aktionäre ihren Augen nicht trauen sondern vielen anderen Bürgern
      der Hut hochgehen.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 21:40:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      Lachen würd ich ja, wenn die bei Sommers Ablösung in
      Streik treten!

      Da hat der Gerd wohl voll in die Sch... gegriffen!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 22:33:54
      Beitrag Nr. 9 ()
      Perkins,

      werden sie wohl tun müssen: sind ja inzwischen Guggenheim-Gewerkschaften, you know?
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 11:28:06
      Beitrag Nr. 10 ()
      gestern noch hinter Sommer
      heute ne neue Wahlpropaganda
      mit Bauernopfer


      eben ein Kleiderständer mit dem
      Intellekt von Boris Becker



      oder kurz die Schröder Show
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 13:32:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      Tausende Telekom-Mitarbeiter stellen sich hinter ihren Chef

      Berlin (dpa) - Tausende Telekom-Mitarbeiter haben sich in E-Mails hinter ihren umstrittenen Chef Ron Sommer gestellt. Zudem ist heute in mehreren überregionalen Tageszeitungen eine von den Telekom- Beschäftigten gestaltete, ganzseitige Anzeige erschienen. Indes hat die Bundesregierung dem Aufsichtsrat noch keinen Kompromisskandidaten präsentiert. Das erfuhr dpa aus informierten Kreisen. Der Aufsichtsrat will am Dienstag über die Zukunft Sommers beraten. Sommer war nach dem Kurssturz der T-Aktie in die Kritik geraten.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 13:33:46
      Beitrag Nr. 12 ()
      Telekom-Aufsichtsrat verbittet sich Einmischung der Regierung

      Hamburg (dpa) - Der Arbeitnehmervertreter im Telekom-Aufsichtsrat, Rüdiger Schulze, hat sich jede Einmischung der Bundesregierung in die Arbeit des Unternehmens verbeten. Schulze berichtete im ZDF- Morgenmagazin, dass der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Manfred Overhaus, bestätigt habe, "dass das, was durch Informationen in die Medien gekommen sei, in Übereinstimmung mit dem Finanzminister und dem Bundeskanzler geschehen sei". Overhaus habe zudem die Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer gefordert.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 13:50:11
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ja Leudde,
      das ist ja wohl ein Witz, unsere Politprofis fordern das Auswechseln von Ron Sommer allein weil der Kurs der Aktie denen nicht in den Kram passt. Die Burschen um Schröder und Eichel sollten sich vielleicht mal überlegen in wie weit sie unseren Staat danieder gewitschaftet haben, eventuell sollten sie sich ihren eigenen Rücktritt überlegen.
      Wobei ich nicht sagen will dass die enormen Gehaltserhöhungen welche sich der Vorstand der Telekom gegönnt hat richtig waren. Aber so ist es bei uns nun mal. Egal ob Politiker oder Manager, das sind Leute, die an nichts anderes denken als an sich selbst, zumindest wenn es um Diäten oder Gehälter geht.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 13:51:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Da sind wohl einige besorgt ihren gutdotierten job zu verlieren wenn hier mal ein sanierer vorbeischaut und den saftladen wieder auf kurs bringen will und muss.

      GRB
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 14:25:31
      Beitrag Nr. 15 ()
      meine Oma sagte immer:Es gibt 2 Arten von Verückten,die einen halten sich für Napoleon,die anderen wollen einen Staatsbetrieb sanieren!
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 15:26:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      Offener Brief der Mitarbeiter, veröffentlicht in überregionalen Zeitungen, finanziert nicht von den Mitarbeitern, sondern von der D-Telekom! Das muss man dazu sagen.
      Jetzt wird das Geld der T-Aktionäre schon herausgeschmissen, um Propaganda für Herrn Sommer zu machen, jenen Visionär, der noch nicht mal geschnallt hat, dass die Zinsen für die absurd hohe Verschuldung das Unternehmen in die Insolvenz treiben werden.
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 00:39:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ron Sommer ist ein Dilletant, der in einem anderen Unternehmen noch nichtmal als Pförtner angestellt würde.
      Gut daß Schröder sich dieses "Falles" angenommen hat.
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 00:46:04
      Beitrag Nr. 18 ()
      Schröder ist ein fauler Sack und ein Dieb,
      der Deutschland zur Beute der SPD machen möchte.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 19:44:08
      Beitrag Nr. 19 ()
      :laugh:

      aktueller Kurs: 10,53 -1,61 -13,26%

      Unglaublich dieses rot-grüne Sommer Theater



      Telekom-Vorstand lehnt Tenzer ab

      Mehrere Vorstände der Deutschen Telekom haben sich gegen die Berufung ihres Kollegen Gerd Tenzer zum Konzernchef gewandt. Parallel zur Personaldebatte bemüht sich die Telekom intensiv um den Schuldenabbau.

      "Es gibt eine Front gegen ihn", hieß es in Vorstandskreisen. Der Widerstand erschwert das Vorhaben der Bundesregierung, Telekom-Chef Ron Sommer am Dienstag bei einer Sondersitzung des Aufsichtsrates ablösen und durch Technikvorstand Tenzer ersetzen zu lassen. Regierungskreise räumten ein, dass die Ablösung Sommers noch nicht hundertprozentig sicher sei. Auch im Aufsichtsrat selbst hieß es, die Ablösung Sommers sei noch keine beschlossene Sache.

      Die Regierung betreibt die Entlassung Sommers, weil die T-Aktie stark an Wert verloren hat und die Wut von Millionen Kleinaktionären zur Belastung im Wahlkampf zu werden droht. Der Bund ist mit einem Anteil von 43 Prozent größter Aktionär des Telefonkonzerns.


      Der Telekom-Vorstand hatte sich am Donnerstag geschlossen hinter Sommer gestellt. Nur einen Tag später scherte Tenzer aus. Am Wochenende verbreiteten Regierungskreise, es gebe eine Einigung auf Tenzer als Kompromisskandidaten für die Nachfolge Sommers. Tenzer habe zugesagt.



      "Königsmörder" Tenzer


      In Vorstandskreisen fiel nun das Wort vom "Königsmörder". Zudem stehe Tenzer nur für ein "Weiter so". Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick distanzierte sich von Tenzer und dementierte Berichte, er werde mit ihm eine Doppelspitze bilden. Der Vorstand kommt am Montag zusammen. Dabei werde eine Erklärung Tenzers erwartet.


      Den Gegnern von Sommer will der Vorstand mit einem neuen Szenario entgegenkommen. Sommer solle zunächst Telekom-Chef bleiben und nach einer Schamfrist in den Aufsichtsrat wechseln. In der Zwischenzeit solle ein geeigneter Nachfolger gesucht werden.


      Ein Mitglied des Aufsichtsrats sagte der FTD: "Es ist unsere Auffassung, dass es keine Lösung ist, Sommer zu stürzen". Hinter Sommer stehen vor allem Arbeitnehmervertreter wie Rüdiger Schulze. Doch auch Vertreter der Kapitalseite scheinen am Dienstag für Sommer stimmen zu wollen. Aus der Umgebung des Aufsichtsrats hieß es sogar, einige Aufsichtsräte würden eher zurücktreten, als sich gegen Sommer zu stellen.


      In Regierungskreisen hieß es dagegen, die Kapitalseite stehe hinter dem Plan, Sommer durch Tenzer zu ersetzen. Unklar sei, ob es neue Bedingungen der Arbeitnehmer gebe.



      Telekom bemüht sich um Schuldenabbau


      Parallel zur Personaldebatte intensiviert die Telekom Bemühungen, die Schulden zu senken. Aus einem Vorstandspapier, das der FTD in Teilen vorliegt, geht hervor, dass der Vorstand den Verkauf von Verlustbringern erwägt, darunter die niederländische Mobilfunktochter Ben.


      Für Ben gebe es drei Szenarien: Verkauf, Fusion mit einem Konkurrenten oder - als unwahrscheinlichstes Modell - die Übernahme der Mehrheit für rund 1,7 Mrd. Euro plus Investitionen von 3,2 Mrd. Euro. Ein Verkauf würde die Schulden der Telekom von aktuell 67,2 Mrd. Euro senken. Der Vorstand geht davon aus, die Verbindlichkeiten ohne Börsengang von T-Mobile bis 2005 auf rund 40 Mrd. Euro abbauen zu können.


      In dem Papier heißt es, die US-Mobilfunktochter Voicestream könne wegen des Sparkurses der Telekom nicht aggressiv agieren. Für einen Marktanteil von zehn Prozent müsse die Telekom 4,3 Mrd. Euro investieren. Ein Konzernsprecher sagte, davon habe sich die Telekom verabschiedet.


      Voicestream-Vorstand und -Aktionär John Stanton sagte der FTD: "Was die Regierung gerade macht, ist die Politisierung der Deutschen Telekom. Die Investoren in den USA verlieren das Vertrauen in den Konzern. "


      Die CSU kritisierte eine mögliche Berufung Tenzers. Dies sei keine ideale Lösung, sagte Kanzlerkandidat Edmund Stoiber. Der CSU-Politiker Michael Glos sagte, mit dem SPD-Mitglied Tenzer solle "ein verdienter Genosse kurz vor Toresschluss mit einer höheren Position versehen werden".
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 13:12:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      Aus der FTD vom 16.7.2002
      Leitartikel: Schröders Sündenbock

      Ganz plötzlich ist die Telekom keine Chefsache mehr. Auf einmal will Bundeskanzler Gerhard Schröder, der seit jeher gerne den Problemlöser in der Industriepolitik mimt, mit dem Konflikt um die Ablösung Ron Sommers nichts mehr zu tun haben.

      Das ist mehr als unglaubwürdig, Schröders Verhalten ist peinlich. Im Kanzleramt und in der SPD-Parteizentrale weiß man sehr genau, dass die Regierung mit ihrer wahlkampftaktischen Intervention bei der Telekom ein desaströses Bild abgibt. Angesichts der wachsenden Kritik in der Öffentlichkeit sind die Regierungsvertreter hilflos, selten war man so wenig souverän. In einem solchen Fall hilft nur eines: Den Kopf einziehen und neue Themen suchen, so schwer das gut zwei Monate vor einer Bundestagswahl auch fallen mag.

      In dieser Situation ist es erstaunlich, dass Schröder riskiert, dass sich die Kritik gegen die eigenen Reihen noch verschärfen könnte. Demonstrativ hat er die Verantwortung für das Telekom-Desaster dem Finanzministerium zugewiesen. Das muss schief gehen.


      Sagt Schröder die Wahrheit, hätte er seinen Finanzminister Hans Eichel und dessen Staatssekretär Manfred Overhaus in einer höchst sensiblen Angelegenheit allein agieren lassen - und seinen Laden nicht im Griff.


      Wahrscheinlicher ist, dass Schröder über alle Schritte bestens informiert war. Dann würde Eichels Ruf unnötig beschädigt. Dabei ist der Minister einer der wenigen Pluspunkte in Schröders blassem Kabinett.


      Der Kanzler läuft Gefahr, nach der Deutschen Telekom auch seine Chancen auf einen Wahlsieg zu ruinieren.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 13:54:39
      Beitrag Nr. 21 ()
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 22:09:46
      Beitrag Nr. 22 ()
      Warum wollten denn die Telekom Beschäftigten, daß Ron Sommer bleibt?

      Haben die etwa Angst, daß sie unter einer anderen Führung etwas arbeiten müssen?
      Bisher üben sie sich doch nur darin, Kunden anzupöbeln und abzuzocken, Mitbewerber zu behindern, Chaos zu stiften und sich mit Spielereien zu beschäftigen (z.B. diesem schwachsinnigen T-Fimmel).
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 22:52:02
      Beitrag Nr. 23 ()
      @teddyOnline

      Du triffst den Nagel auf den Kopf! Ron Sommer hat es nicht geschafft, den Saustall Telekom auszumisten. Die Telekom tritt noch immer unseriös und unprofessionell gegenüber ihren Kunden auf. Wenn ich daran denke, wie unfähig, dreist, unverschämt, und dilletantisch sich die Telekom-Mitarbeiter angestellet haben, bis ich endlich meine DSL-Anbindung hatte, dann muß ich sagen, dort gehören noch viel mehr Leute gefeuert als nur Ron Sommer. Es gibt dort jede Menge Verbesserungspotential.

      Ich frage mich übrigens, ob die manche Kritiker der Bundesregierung noch ganz dicht im Kopf sind. Immerhin ist der Bund Großaktionär und hat selbstverständlich das Recht, sich "einzumischen", wenn sein Vermögen den Bach heruntergeht. Das würde jeder andere Großaktionär auch tun. Insbesondere wenn mit "Shareholder Value" und Ron Sommer zwei Welten aufeinanderprallen. Niemand anderes als die Aktionäre sind die Eigner der Telekom, und nur DIE bestimmen auch, wo es lang geht.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:04:33
      Beitrag Nr. 24 ()
      Die Analyse zum Thema:
      "Das STOP LOSS war bei Ron Sommer, wenn überhaupt, schon im letzten Jahr erreicht.
      Wenn die Regierung tatsächlich Courage besitzt hätte, so hätte Ron Sommer schon im letzten Jahr definitiv seinen Stuhl räumen sollen.
      Aber da war wohl das Gerede um die Turteltaube-Scharping und andere SPD/Grüne Eskapen schon zu imageschädigend.
      Ein solches Manöver ist unmöglich und der Kurs wird sich nicht über 10 Euro halten.
      Ron Sommer hat so etwas nicht verdient.
      Im Jahr 2000 ist er noch hochgejubelt worden und hat sich für diejenigen, die damals fett, fett und nochmals fett abgesahnt haben, mehr als bezahlt gemacht.

      Das STOP LOSS ist auch bei der Regierung erreicht."
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:42:40
      Beitrag Nr. 25 ()
      Von mir aus hätte Ron Sommer schon 1996 rausgeschmissen werden müssen.

      Damals hat die Telekom eine "Reform der Telefontarife" durchgeführt.
      Sommer hat damals erzählt, Telefonieren werde billiger. Das genaue Gegenteil war der Fall.

      Schon damals war klar, daß ein Doktor der Mathematik, der noch nicht mal elementare Kenntnisse der Arithmetik besitzt, sich für jedwede Aufgaben oberhalb einer Hilfsarbeiterstelle selber disqualifiziert.

      Diesen Stil: blenden, vernebeln, täuschen, Verkennen der Realität und maßlose Selbstüberschätzung hat er bis heute durchgehalten.

      Warum er von Sony wegging (gegangen wurde), wurde auch nie richtig klar. Sony wußte wahrscheinlich ganz genau, warum sie auf so einen "Spitzenmanager" verzichteten.
      Niemand wollte ihn dann haben, aber Kohl und sein Bundespostminister Bötsch hatten ihn gleich. :mad:


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