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    Etwas zum Nachdenken... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.07.02 18:51:27 von
    neuester Beitrag 23.07.02 19:12:18 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 23.07.02 18:51:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Crash von 1929

      Wie es dazu kam
      Amerika hatte während den Zwanzigerjahre einen einmaligen Boom erlebt. Von 1919 bis 1929 hatte sich die industrielle Produktion fast verdoppelt. Knappe fünf Millionen Autos wurden 1929 in Detroit gebaut. Neue Fernstraßen, Wolkenkratzer, moderne Wohnsiedlungen in den Vorstädten, Elektrizitätswerke etc. – alles war von einer Wachstumswelle ergriffen. Leider auch die Arbeitslosigkeit, denn die Produktivitätszunahme kam eher durch die Anwendung von Maschinen und weniger durch den Einsatz der Arbeitskräfte zustande. Im Sommer 1921 begann eine mehrjährige Börsenhausse, die nur von kleinen Rückschlägen unterbrochen wurde. Das Federal Reserve Board versorgte die Wirtschaft großzügig mit Geld – bis sie 1928 den Rediskontsatz anhob, weil ihr die Spekulationswelle nicht mehr geheuer war. Doch es war zu spät und traf vor allem die verschuldeten Farmer und Kleingewerbe. Gegen Ende 1928 kam der Motor ins Stottern, die Kurse wurden labiler, und am 26. März 1929 kam der erste massive Kurseinbruch, der zu einem ersten Jahrestief führte und allen einen Schrecken in die Glieder fahren ließ. Nun begann ein Gesundbeten des Marktes. Politiker, angesehene Industrielle, Bankiers, alle versuchten Optimismus zu verbreiten und auf die gesunden Fundamentaldaten des Marktes hinzuweisen. Es gelang weitgehend, bis am 3. September, als der Dow-Jones-Index seinen bis dahin absoluten Höhepunkt erreichte. Am 6. September veröffentlichte die New York Times ein düstere Prophezeiung von einem Wirschaftswissenschaftler und Hellseher aus Massachusetts mit Namen Roger Babson. Er sagt nun schon zum dritten Jahr einen Zusammenbruch der Börse voraus und beschrieb sehr genau alles dasjenige, was in den folgenden Wochen auch tatsächlich passieren würde. Seine Prophezeiung erfüllte sich selbst. Die Menschen gerieten in Panik und die Kurse stürzten. Nun begann ein Auf und Ab mit immer neuen Verkaufswellen, bis dann Ende Oktober jene schwarze Woche kam, die alles bisher Bekannte übertraf. Die Kurse hörten erst am 13. November auf zu fallen. Die Gesamtverluste aller amerikanischer Börsen belief sich auf annähernd 50 Milliarden Dollar.

      Die Folgen
      In immer neuen Erklärungen versuchte der damalige amerikanische Präsident Herbert Hoover seinen Landsleuten Mut zu machen: »Ich bin überzeugt, dass wir nunmehr das Schlimmste überstanden haben und uns mit vereinten Bemühungen bald erholen werden …« (1. Mai 1930). Doch das Schlimmste sollte erst noch kommen.

      Das Land rutschte immer tiefer in die Rezession. Die Preise für Rohstoffe fielen, viele Farmer konnten ihre Schulden nicht zurückbezahlen und waren Bankrott. Die Zahl der Arbeitslosen nahm zu. Familien von Arbeitern ohne Einkommen wurden in den Armenküchen notdürftig abgespeist. Die Regierung verknappte das Geld. Die Krise ergriff die gesamte Weltwirtschaft. In Großbritannien stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 2 Millionen, in Deutschland (das dazu noch immer unter dem Joch des unseligen Vertrags von Versailles litt) war es besonders schlimm: 6 Millionen Menschen waren ohne Arbeit und im Jahre 1932 waren es gar 40 % aller Erwerbsfähigen. Die Vorschläge der braunen Demagogen, das von den Alliierten aufgebürdete Joch endlich abzustreifen, und dem internationalen Kapital Paroli zu bieten, traf zunehmend auf offene Ohren. Ohne die Ereignisse an der Wall Street mit ihren katastrophalen Folgen wäre Hitler mit Sicherheit nicht an die Macht gekommen.

      Dieser Text sollte alle etwas zum Nachdenken anregen. Es ist sicher vielen nicht bewusst, dass wir in derselben Situation wie 1929 stecken, mitdenselben ausmaßen.

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      schrieb am 23.07.02 18:58:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      es wird ... erst 2007 wieder aufwärts gehen ! ! schade ! !
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 19:01:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      ............und wie wirds jetzt weitergehen?
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 19:01:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Vielen Dank für diesen Beitrag, ist im übrigen sehr ausführlich im letzten Spiegel zu lesen.

      Es ist immer wieder gut, daß auf die Möglichkeit, die Geschichte könne sich wiederholen, aufmerksam gemacht wird und daß alle aufpassen, daß es eben nicht so kommt.

      Dennoch denke ich, daß je mehr Panik verbreitet wird der Aufschwung umso größer werden könnte. Es wird Zeit, daß auch noch die letzten Hausfrauen aus den Märkten gedrückt werden und somit eine neue Basis für eine gesunde neue Hausse gelegt wird.

      Laßt den DAX doch noch auf 3000 oder 2500 Punkte herunterkrachen, dann ist wenigstens die Übertreibung seit 1995/96 wieder wettgemacht.

      Ich habe mit meinen Aktien jedenfalls Zeit, auch wenns noch 20 Jahre bis zur nächsten Hausse dauern sollte.

      Schönen Abend noch

      Murmeltier
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 19:12:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      Nun, ja. Erstmal werden wir bis zum nächsten Widerstand bei ca. 2900 fallen. Der wird wahrscheinlich auch gebrochen und der absolute Boden wird sich im Bereich von 2300-2600 bliden. (Meiner Meinung nach)

      Was soll man machen, die Menschheit lernt nicht aus Ihren Fehlern...


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