MLP - Gewinneinbruch (DER SPIEGEL) - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 15.08.02 10:58:53 von
neuester Beitrag 15.08.02 13:57:56 von
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http://www.4investors.de
MLP und die neue Bescheidenheit des Bernard T.
MLP backt kleinere Brötchen: Sprach man bisher stets von 30 Prozent Wachstum im Jahr, hat sich Konzern-Chef Bernard Termühlen nun Bescheidenheit auferlegt. (...)
http://www.4investors.de
MLP und die neue Bescheidenheit des Bernard T.
MLP backt kleinere Brötchen: Sprach man bisher stets von 30 Prozent Wachstum im Jahr, hat sich Konzern-Chef Bernard Termühlen nun Bescheidenheit auferlegt. (...)
Mich würde mal interessieren warum alle so ein unheimliches Interesse daran haben diesen Wert so runter zu ziehen mit städig neuen negativen Meinungen die nicht belegt werden können vielmehr doch reine Mutmaßungen sin
rb2507,
was hat die Ermittlung eines fairen/angemessenen Wertes für eine Aktie mit herunterreden zu tun?
was hat die Ermittlung eines fairen/angemessenen Wertes für eine Aktie mit herunterreden zu tun?
... zumal ja nicht davon die Rede sein kann, dass alles nur Vermutungen sind. Immerhin liegen der BO und der FAZ interne MLP-Papiere vor!
Der Laden war seit Ewigkeiten viel zu hoch bewertet, was jetzt passiert ist eine Anpassung an das Reale, bnicht mehr. Dass Termühlen und Co. illegales stecken haben, glaube ich nicht!
Der Laden war seit Ewigkeiten viel zu hoch bewertet, was jetzt passiert ist eine Anpassung an das Reale, bnicht mehr. Dass Termühlen und Co. illegales stecken haben, glaube ich nicht!
Bei MLP kann man nichts herunterreden. Der Laden ist dermassen überbewertet, der wird schon von alleine weiter fallen.
Fragen wir uns doch mal, wie hoch das KGV für 2002 ist ?!
Und inwieweit Korrekturbedarf nach unten für den Aktienkurs besteht, wo doch das von den MLP-Gläubigen beständige Wachstum von jährlich + 30 % nun ausbleibt ?!
Und inwieweit Korrekturbedarf nach unten für den Aktienkurs besteht, wo doch das von den MLP-Gläubigen beständige Wachstum von jährlich + 30 % nun ausbleibt ?!
@Blue Max
Meine Schätzung:
Gewinn 2002: 60 Mio anstatt 90 Mio (gleiches Verhältnis wie 100:150)
108 Mio Aktien zu je 15 € = 1,62 Mrd. € Börsenwert
KGV = 1.620/60 = 27
KGV von 15 halte ich schon für ambitioniert.
Nun, andere scheinen das nicht so zu sehen. Dann sollen die kaufen, kaufen, kaufen.
Ich tue es auf keinen Fall.
Meine Schätzung:
Gewinn 2002: 60 Mio anstatt 90 Mio (gleiches Verhältnis wie 100:150)
108 Mio Aktien zu je 15 € = 1,62 Mrd. € Börsenwert
KGV = 1.620/60 = 27
KGV von 15 halte ich schon für ambitioniert.
Nun, andere scheinen das nicht so zu sehen. Dann sollen die kaufen, kaufen, kaufen.
Ich tue es auf keinen Fall.
Imageschaden drückt MLP-Gewinne
Erwartung für das laufende Jahr gedämpft
15 August 2002 12:09
Das Misstrauen der Anleger und Kunden nach Spekulationen um
Bilanzmanipulationen hat dem Finanzdienstleister MLP die Halbjahresbilanz
verhagelt. Der Gewinn sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 1,2
Prozent auf 32,4 Millionen Euro, teilte das Unternehmen in Heidelberg mit.
Ursprünglich hatte der Finanzdienstleister eine Steigerung des
Konzerngewinns in diesem Jahr von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr
angekündigt. Aufgrund des schwachen Neukundengeschäfts habe MLP seine
Prognosen nun nach unten revidieren müssen, erklärte das Unternehmen.
Der Vorsteuergewinn werde 2002 mit rund 100 Millionen Euro deutlich unter dem
des Vorjahres mit 150,7 Millionen Euro liegen, teilte MLP mit. Im ersten halben
Jahr blieb das Unternehmen mit einem Vorsteuergewinn von 53,1 Millionen Euro
nur knapp unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes von 53,8 Millionen Euro. Ein
Plus von 15 Prozent konnte der Anbieter von Finanzdienstleistungen und
Versicherungen dagegen beim Umsatz erzielen. Wachstumsmotor sei
insbesondere das Versicherungsgeschäft gewesen. Schwach entwickele sich
dagegen der Bereich Investmentfonds und die "Riester-Rente".
MLP wies erneut den Verdacht der Bilanzfälschung von sich: "Die Bilanzen von
MLP sind rechtlich und wirtschaftlich einwandfrei." Um das Vertrauen der
potenziellen Kunden und Anleger wiederherzustellen, wollen die Heidelberger
künftig transparenter erläutern, worin ihr Geschäftsmodell besteht. Die Börse
schien MLP zu glauben: Der Kurs der Aktie lag am Vormittag mit knapp 1,3
Prozent im Plus.
Diese Meldung zeigt die ganze Hilflosigkeit der MLPler. Sie erklären jetzt schon den Gewinneinbruch des ersten Halbjahres
(1.1.-30.6. vermute ich) mit der Berichterstattung deren substantiell negative Teile für MLP frühestens vom Juni diesen Jahres,
wenn überhaupt stammen können. Das heißt, schon ein Monat negativer Berichterstattung genügt um bei MLP das Neukunden-
geschäft total zusammenbrechen zu lassen!?? - Wer´s glaubt wird selig.........oder heißt Termühlen;-)
Erwartung für das laufende Jahr gedämpft
15 August 2002 12:09
Das Misstrauen der Anleger und Kunden nach Spekulationen um
Bilanzmanipulationen hat dem Finanzdienstleister MLP die Halbjahresbilanz
verhagelt. Der Gewinn sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 1,2
Prozent auf 32,4 Millionen Euro, teilte das Unternehmen in Heidelberg mit.
Ursprünglich hatte der Finanzdienstleister eine Steigerung des
Konzerngewinns in diesem Jahr von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr
angekündigt. Aufgrund des schwachen Neukundengeschäfts habe MLP seine
Prognosen nun nach unten revidieren müssen, erklärte das Unternehmen.
Der Vorsteuergewinn werde 2002 mit rund 100 Millionen Euro deutlich unter dem
des Vorjahres mit 150,7 Millionen Euro liegen, teilte MLP mit. Im ersten halben
Jahr blieb das Unternehmen mit einem Vorsteuergewinn von 53,1 Millionen Euro
nur knapp unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes von 53,8 Millionen Euro. Ein
Plus von 15 Prozent konnte der Anbieter von Finanzdienstleistungen und
Versicherungen dagegen beim Umsatz erzielen. Wachstumsmotor sei
insbesondere das Versicherungsgeschäft gewesen. Schwach entwickele sich
dagegen der Bereich Investmentfonds und die "Riester-Rente".
MLP wies erneut den Verdacht der Bilanzfälschung von sich: "Die Bilanzen von
MLP sind rechtlich und wirtschaftlich einwandfrei." Um das Vertrauen der
potenziellen Kunden und Anleger wiederherzustellen, wollen die Heidelberger
künftig transparenter erläutern, worin ihr Geschäftsmodell besteht. Die Börse
schien MLP zu glauben: Der Kurs der Aktie lag am Vormittag mit knapp 1,3
Prozent im Plus.
Diese Meldung zeigt die ganze Hilflosigkeit der MLPler. Sie erklären jetzt schon den Gewinneinbruch des ersten Halbjahres
(1.1.-30.6. vermute ich) mit der Berichterstattung deren substantiell negative Teile für MLP frühestens vom Juni diesen Jahres,
wenn überhaupt stammen können. Das heißt, schon ein Monat negativer Berichterstattung genügt um bei MLP das Neukunden-
geschäft total zusammenbrechen zu lassen!?? - Wer´s glaubt wird selig.........oder heißt Termühlen;-)
Angesichts der allgemeinen Börsenlage und der speziellen Lage bei den anderen Versicherungsgesellschaften wäre ein KGV von 12 eher als angemessen anzusehen.
Und selbst wenn man optimistisch einen Jahresgewinn für 2002 von 70 oder auch 80 Mio. ansetzt, bestht zur Zeit noch erheblicher Korrekturbedarf.
Aber das wollte ja hier (siehe unseren Thread unter Verkaufsempfehlungen) auch niemand wahrhaben, als MLP noch bei 89 Euro stand...
Zudem sollte man mal kritisch betrachten, inwiefern die reine Kundenzahl, auf die sich MLP immer wiedergerne beruft, aussagekräftig ist.
Viel interessanter wäre es doch mal zu analysieren, wieviel (oder wie wenig) MLP an einem Kunden im Durchschnitt verdient, und das im Vergleich zu anderen Versicherungen.
Oder wie loyal die Kunden bei MLP sind.
Wozu soll sich ein Akademiker sein Leben lang an MLP binden, wenn er als beruflich erfolgreicher Akademiker von Angeboten anderer Versicherungen undBanken geradezu überschwemmt wird ?!
Man hat den Eindruck, dass MLP auch solche Akademiker als Kunden ausweist, die als Student einen Vertrag unterschrieben haben, aber kaum Beiträge an MLP zahlen, und somit auch praktisch noch keine Gewinne für MLP generieren.
Und selbst wenn man optimistisch einen Jahresgewinn für 2002 von 70 oder auch 80 Mio. ansetzt, bestht zur Zeit noch erheblicher Korrekturbedarf.
Aber das wollte ja hier (siehe unseren Thread unter Verkaufsempfehlungen) auch niemand wahrhaben, als MLP noch bei 89 Euro stand...
Zudem sollte man mal kritisch betrachten, inwiefern die reine Kundenzahl, auf die sich MLP immer wiedergerne beruft, aussagekräftig ist.
Viel interessanter wäre es doch mal zu analysieren, wieviel (oder wie wenig) MLP an einem Kunden im Durchschnitt verdient, und das im Vergleich zu anderen Versicherungen.
Oder wie loyal die Kunden bei MLP sind.
Wozu soll sich ein Akademiker sein Leben lang an MLP binden, wenn er als beruflich erfolgreicher Akademiker von Angeboten anderer Versicherungen undBanken geradezu überschwemmt wird ?!
Man hat den Eindruck, dass MLP auch solche Akademiker als Kunden ausweist, die als Student einen Vertrag unterschrieben haben, aber kaum Beiträge an MLP zahlen, und somit auch praktisch noch keine Gewinne für MLP generieren.
Der entscheidende atz von heute ist doch der folgende:
"Der Vorsteuergewinn werde 2002 mit rund 100 Millionen Euro deutlich unter dem
des Vorjahres mit 150,7 Millionen Euro liegen, teilte MLP mit."
Also 100 in 2002, nach 150 in 2001 ! Klingt nicht so ganz nach 30 % jährlichem Wachstum...
"Der Vorsteuergewinn werde 2002 mit rund 100 Millionen Euro deutlich unter dem
des Vorjahres mit 150,7 Millionen Euro liegen, teilte MLP mit."
Also 100 in 2002, nach 150 in 2001 ! Klingt nicht so ganz nach 30 % jährlichem Wachstum...
Der Einfluss von Leerverkäufen auf Aktienkurse wird weithin
überschätzt
Die bösen Buben an den Börsen
Von ANNE-BARBARA KÖHLER, Handelsblatt
Für die gigantischen Kursverluste der MLP-Aktie
machte der Vorstand Short-Seller und
Hedge-Funds verantwortlich. Mit Sicherheit
konnten Leerverkäufer sehr gut am Kursverfall
der MLP-Titel verdienen und den Abwärtstrend
verstärken als Auslöser kommen sie jedoch
nicht in Frage.
FRANKFURT/M. Mit
Kursverlusten von teilweise
mehr als 30 Prozent sorgte
die MLP-Aktie für Aufsehen
an der Börse. Schuld daran
seien unter anderem
Leerverkäufer, beklagte der
Vorstand. Leerverkäufer,
auch Short-Seller genannt,
verkaufen geliehene Aktien. Sie hoffen, dass der
Titel sich am Markt verbilligt hat, wenn sie die Aktie
wieder an den Gläubiger zurückgeben müssen. Bei
hohen Kursverlusten können Short-Seller auf diese
Weise stattliche Gewinne machen. Bei steigenden
Kursen dagegen zahlen sie drauf.
Leerverkäufe haben in den vergangenen Jahren auf
Grund des generell gestiegenen Handelsvolumens,
ausgeweiteter Marktsegmente und einer höheren
Verfügbarkeit von verleihbaren Aktien sehr stark
zugenommen , sagt Walter Kraushaar von der
Interessenvertretung der deutschen Geld- und
Devisenhändler (ACI). An den US-Börsen ist die
Zahl der Short-Seller so hoch wie seit sechs Jahren
nicht mehr. In Trendmärkten wie der momentanen
Baisse sind Short-Positionen besonders attraktiv.
Trotzdem hat der Leerverkauf unter deutschen
Anlegern noch einen negativen Touch.
Die Ablehnung von Leerverkäufen ist nicht frei von
moralischen Vorstellungen , meint Ralf Fischer zu
Cramberg, Referent beim Deutschen Aktieninstitut
(DIA). Es werde von vielen Marktteilnehmern als
ehrenrührig betrachtet, auf fallende Kurse zu setzen
und diese Bewegung dadurch eventuell zu
verstärken. Harald Petersen, Vorstand der
Schutzvereinigung der Kleinaktionäre (SdK), hält
das negative Image der Leerverkäufer für
übertrieben: Short-Seller gelten als die bösen
Buben an den Börsen, dabei hat diese Strategie
eine regulierende Wirkung. Übertriebene
Bewertungen werde dadurch korrigiert. Auch ein
Börsenmakler aus Frankfurt meint: Leerverkäufe
sollte man nicht per se verdammen, denn sie
erhöhen auch die Liquidität und die Bewegung an
den Märkten. Seiner Meinung nach könnten
Short-Seller den Aktienkurs nur nach unten treiben,
wenn sowieso schlechte Nachrichten über das
Unternehmen im Spiel seien, das hätte man am Fall
MLP deutlich gesehen. Wenn dann positive
Nachrichten folgen, verbessert sich der Kurs wieder
auch das war bei MLP der Fall. Gegen gute
Nachrichten kommen Leerverkäufe gar nicht an ,
fügt der Experte hinzu.
Hedge-Funds wird wegen der Technik der
Leerverkäufe oft der Schwarze Peter zugeschoben.
Sie würden mit gezielten Aktionen Kursstürze
einleiten. Wenn man bedenkt, dass Hedge-Funds
nur zwei Prozent der Börsenkapitalisierung
ausmachen, kann man sich ausmalen, wie stark
deren Einfluss tatsächlich ist , kritisiert Kraushaar
vom ACI diese Vorwürfe. Auf der anderen Seite
hätten sich schon institutionelle Verleiher wie
Versicherungen und Assetmanager zusammen
geschlossen und ihre Leihbestände
zurückgenommen, mit dem Ziel, die Aktienkurse zu
stabilisieren ohne Erfolg. Es gab nur einen
kurzfristigen psychologischen Effekt , ergänzt
Kraushaar.
Der Einfluss von Leerverkäufen auf den Kurs kann
von Aktie zu Aktie unterschiedlich sein , meint auch
Thomas Kastner, Direktor Block Trading bei der
Dresdner Bank. Dies ist signifikant abhängig von
dem täglichen Handelsvolumen und von der Größe
des Leerverkaufs.
Zudem lösen Short-Seller nur kurzfristige Kursstürze
aus, denn nach spätestens zwei Tagen müssen die
geliehenen Aktien geliefert werden, und der Anleger
muss sich dazu mit diesen Titeln wieder eindecken.
Mir ist kein Fall bekannt, bei dem Kurse durch
Leerverkäufe langfristig unten gehalten wurden ,
sagt Aktionärsschützer Petersen. Denn das Risiko,
dass eine Aktie sich rasch erholt, schreckt häufig
Leerverkäufer davon ab, wiederholt einzusteigen.
Anders als in den USA, wo Privatanleger das
Instrument der Leerverkäufe nutzen wie jedes
andere Finanzprodukt, gibt es in Deutschland kaum
Angebote für Privatanleger. Harald Petersen von der
SdK meint dazu, dass ein aufgeklärter Anleger zu
allen Finanzinstrumenten Zugang haben sollte, die
auch institutionellen Anlegern zur Verfügung stehen:
Schließlich wird auch niemandem verboten, ins
Spielcasino zu gehen.
HANDELSBLATT, Donnerstag, 15. August 2002, 06:35 Uhr
überschätzt
Die bösen Buben an den Börsen
Von ANNE-BARBARA KÖHLER, Handelsblatt
Für die gigantischen Kursverluste der MLP-Aktie
machte der Vorstand Short-Seller und
Hedge-Funds verantwortlich. Mit Sicherheit
konnten Leerverkäufer sehr gut am Kursverfall
der MLP-Titel verdienen und den Abwärtstrend
verstärken als Auslöser kommen sie jedoch
nicht in Frage.
FRANKFURT/M. Mit
Kursverlusten von teilweise
mehr als 30 Prozent sorgte
die MLP-Aktie für Aufsehen
an der Börse. Schuld daran
seien unter anderem
Leerverkäufer, beklagte der
Vorstand. Leerverkäufer,
auch Short-Seller genannt,
verkaufen geliehene Aktien. Sie hoffen, dass der
Titel sich am Markt verbilligt hat, wenn sie die Aktie
wieder an den Gläubiger zurückgeben müssen. Bei
hohen Kursverlusten können Short-Seller auf diese
Weise stattliche Gewinne machen. Bei steigenden
Kursen dagegen zahlen sie drauf.
Leerverkäufe haben in den vergangenen Jahren auf
Grund des generell gestiegenen Handelsvolumens,
ausgeweiteter Marktsegmente und einer höheren
Verfügbarkeit von verleihbaren Aktien sehr stark
zugenommen , sagt Walter Kraushaar von der
Interessenvertretung der deutschen Geld- und
Devisenhändler (ACI). An den US-Börsen ist die
Zahl der Short-Seller so hoch wie seit sechs Jahren
nicht mehr. In Trendmärkten wie der momentanen
Baisse sind Short-Positionen besonders attraktiv.
Trotzdem hat der Leerverkauf unter deutschen
Anlegern noch einen negativen Touch.
Die Ablehnung von Leerverkäufen ist nicht frei von
moralischen Vorstellungen , meint Ralf Fischer zu
Cramberg, Referent beim Deutschen Aktieninstitut
(DIA). Es werde von vielen Marktteilnehmern als
ehrenrührig betrachtet, auf fallende Kurse zu setzen
und diese Bewegung dadurch eventuell zu
verstärken. Harald Petersen, Vorstand der
Schutzvereinigung der Kleinaktionäre (SdK), hält
das negative Image der Leerverkäufer für
übertrieben: Short-Seller gelten als die bösen
Buben an den Börsen, dabei hat diese Strategie
eine regulierende Wirkung. Übertriebene
Bewertungen werde dadurch korrigiert. Auch ein
Börsenmakler aus Frankfurt meint: Leerverkäufe
sollte man nicht per se verdammen, denn sie
erhöhen auch die Liquidität und die Bewegung an
den Märkten. Seiner Meinung nach könnten
Short-Seller den Aktienkurs nur nach unten treiben,
wenn sowieso schlechte Nachrichten über das
Unternehmen im Spiel seien, das hätte man am Fall
MLP deutlich gesehen. Wenn dann positive
Nachrichten folgen, verbessert sich der Kurs wieder
auch das war bei MLP der Fall. Gegen gute
Nachrichten kommen Leerverkäufe gar nicht an ,
fügt der Experte hinzu.
Hedge-Funds wird wegen der Technik der
Leerverkäufe oft der Schwarze Peter zugeschoben.
Sie würden mit gezielten Aktionen Kursstürze
einleiten. Wenn man bedenkt, dass Hedge-Funds
nur zwei Prozent der Börsenkapitalisierung
ausmachen, kann man sich ausmalen, wie stark
deren Einfluss tatsächlich ist , kritisiert Kraushaar
vom ACI diese Vorwürfe. Auf der anderen Seite
hätten sich schon institutionelle Verleiher wie
Versicherungen und Assetmanager zusammen
geschlossen und ihre Leihbestände
zurückgenommen, mit dem Ziel, die Aktienkurse zu
stabilisieren ohne Erfolg. Es gab nur einen
kurzfristigen psychologischen Effekt , ergänzt
Kraushaar.
Der Einfluss von Leerverkäufen auf den Kurs kann
von Aktie zu Aktie unterschiedlich sein , meint auch
Thomas Kastner, Direktor Block Trading bei der
Dresdner Bank. Dies ist signifikant abhängig von
dem täglichen Handelsvolumen und von der Größe
des Leerverkaufs.
Zudem lösen Short-Seller nur kurzfristige Kursstürze
aus, denn nach spätestens zwei Tagen müssen die
geliehenen Aktien geliefert werden, und der Anleger
muss sich dazu mit diesen Titeln wieder eindecken.
Mir ist kein Fall bekannt, bei dem Kurse durch
Leerverkäufe langfristig unten gehalten wurden ,
sagt Aktionärsschützer Petersen. Denn das Risiko,
dass eine Aktie sich rasch erholt, schreckt häufig
Leerverkäufer davon ab, wiederholt einzusteigen.
Anders als in den USA, wo Privatanleger das
Instrument der Leerverkäufe nutzen wie jedes
andere Finanzprodukt, gibt es in Deutschland kaum
Angebote für Privatanleger. Harald Petersen von der
SdK meint dazu, dass ein aufgeklärter Anleger zu
allen Finanzinstrumenten Zugang haben sollte, die
auch institutionellen Anlegern zur Verfügung stehen:
Schließlich wird auch niemandem verboten, ins
Spielcasino zu gehen.
HANDELSBLATT, Donnerstag, 15. August 2002, 06:35 Uhr
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