checkAd

    Neuer Markt, was nun? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.08.02 00:45:39 von
    neuester Beitrag 31.08.02 16:15:28 von
    Beiträge: 7
    ID: 626.653
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 287
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 00:45:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Neuer Markt, was nun?

      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
      Von Engelbert Hörmannsdorfer, Chefredakteur und Herausgeber des Börsenbriefs BetaFaktor.info*

      Der Neue Markt in der Nähe des Allzeittiefs - und keine Hoffnung auf eine auch nur irgendwie geartete Rallye? Die Zeiten sind in der Tat düster. Da helfen auch keine Sprüche mehr, wie "Wenn die Nacht am dunkelsten ist, ist der Tag nicht mehr fern". Denn nachdem der Neue Markt vor einem Scherbenhaufen steht, ist eines klar: Nach über zwei Jahren Dauerbaisse ist an der Frankfurter Wachstumsbörse nichts mehr so, wie sie die Anleger bis März 2000 so geliebt haben. Von einer Gelddruckmaschine hin zu einer Geldvernichtungsmaschine dauerte es nur zwei Jahre.

      Die große Rallye sollten Sie dieses und nächstes Jahr besser nicht erwarten. Den Traum von über 1.000, ja sogar über 1.500 Punkten, wie ihn einige Analysten jüngst apostrophierten, sollten Sie andere träumen lassen. Unter anderem werden folgende Faktoren den Neuen Markt immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen:

      Grosse ausländische Investoren sind nach dem Abschlachten einstiger Indexschwergewichte wie EM.TV, Mobilcom, ce Consumer Electronic, Thiel Logistik oder T-Online massiv verunsichert. Sie haben eingesehen, dass der Neue Markt viel mehr schwache Aktien enthält, als sie erwartet hatten, und dass bei ihrer auf Sicherheit angelegten Strategie immer weniger Unternehmen die Qualitätskriterien erfüllen. Und Betrugsfälle wie Comroad oder Phenomedia sowie Pleiten wie Brokat tun ein übriges, um sie so schnell nicht wieder zurückkehren zu lassen. Kleinanleger sind also größtenteils unter sich.
      In den kommenden Gewinnprognosen dürften immer noch etliche - negative - Überraschungen drinstecken. Auf Basis der gegenwärtigen Gewinnschätzungen für das 2002 sehen viele Aktien wie ein klarer Kauf aus. Aber in den vergangen Wochen und Monaten haben viele Unternehmen ihre eigenen Prognosen zurückgenommen. Warten Sie mal ab, bis alle Analysten nach dem dritten Quartal ihr neues Rechenwerk vorlegen. Dann wird bei vielen für das vierte Quartal nur noch das "Prinzip Hoffnung" herrschen. Viele Konsensusschätzungen werden immer noch - negativ - überraschen.
      Woher soll also das Geld für eine Rallye kommen? Millionen von Jungbörsianern haben sich gehörig die Finger verbrannt, und viel Geld verloren. Zum einen fehlt also vielen die Lust. Und falls selbst diese noch da wäre, ist kaum noch investierbares Kapital vorhanden.
      Schlagworte der Wirtschaftsauguren wie "hard landing" oder gar "Double Dip" (nochmaliges Eintauchen in die Rezession) sind nicht dazu angetan, in vermeintlich unsicheren Zeiten sein Geld in Aktien anzulegen. Falls wirklich eine Rezession kommt, investieren viele lieber ihr Erspartes in sicheren Anlagen. Immobilienwerte sind schon teilweise gut gelaufen. Gut möglich, dass Gold eine Wiedergeburt erlebt.
      Ich habe aber auch eine gute Nachricht für Sie. Wir werden in diesem und im nächsten Jahr immer wieder hochinteressante und lukrative Zwischenrallyes sehen. Jede marktwirtschaftliche News über das mögliche Nichteintreffen des Double Dip, die ein oder andere Zinserniedrigung, und positive News von Consumer-Seite werden dafür sorgen, dass es ständig etwas zu verdienen gibt. Aber vergessen Sie nach solchen Phasen, die durchaus sechs bis acht, vielleicht sogar mal zehn bis zwölf Wochen anhalten können, dann das Aussteigen nicht. Denn die Wahrscheinlichkeit für eine nachhaltige Trendumkehr im nächsten Jahr schätze ich auf maximal 30%.

      *Mehr zu BetaFaktor.info, den neuen Börsenbrief mit Exklusiv-News von Engelbert Hörmannsdorfer, finden Sie unter http://www.betafaktor.info. Hier können Sie ihn bestellen, oder Einzelausgaben sowie Premium-Studien (aktuell: Cashwerte-Studie) herunterladen.


      Das Dokument mit Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere des Nachdrucks, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen sowie das Darstellen auf einer Website liegen, auch nur bei auszugsweiser Verwertung, bei der BörseGo GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

      © BörseGo 2002

      :D
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 00:55:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      toll
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 01:00:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Auf betafaktor`s Meinung gebe ich genausoviel wie auf die von gammadivisor :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 01:05:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Eine gute Meinung. Nicht mehr, nicht weniger, Punkt.
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 02:09:15
      Beitrag Nr. 5 ()
      also gibt es Leute, die für die Äußerungen der Meinung Dritter auch noch Geld zahlen?. Und das noch im Voraus.
      Normalerweise wird Geld im voraus gezahlt bei
      - Sportveranstaltungen
      - künstlerischen Darbietungen, z. B. Theater
      - im Bordell
      Man weiß zwar nicht ob gut gespielt wird, aber man hofft dass es Freude macht.
      Aber wie ist das mit Analystensenf? Damit kann man ja noch nicht mal eine Bratwurst essen!

      Ach ja, vielleicht ist das Labern immer noch besser als Aktien kaufen, denn dass das Geld immer nur zur Börse hingeht, hat Kostolany auch nur von jemand anderem abgeschrieben.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      4,4300EUR +11,59 %
      Die nächste 700% NASDAQ-Crypto-Chance? mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 16:10:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      Aktienanalyse: Wie sind Aktiennews der Analysten zu interpretieren?
      Seit März 2000 hat der schleichende Crash bei den Internetaktien, Medienaktien und Biotechwerten insbesondere den Anlegern mit dem $-Zeichen im Auge wehgetan. Anleger, die den gesunden Menschenverstand einsetzten, wussten zumindest, welchem Risiko sie sich aussetzten. Trotzdem haben viele stark "geblutet".
      Wie konnten so viele Anleger letztlich so blind sein? Ein wesentlicher Grund liegt im Medienkonsum von Tipps und Hinweisen zu Aktien. Kritische Berichte und gesunder Menschenverstand galten nichts. Positiv eingestellte "Börsen-Gurus" in Anlegermagazinen und TV-Börsensendungen waren die Stars. Das Drehbuch stammte aus der Küche der Aktienanalysten, die immer neue Kursziele vorschrieben.

      Die Nr. 50/2000 der Zeitschrift "Der Spiegel" brachte das Problem der Aktienanalysen auf den Punkt. So weist der Spiegel nach, dass viele Emissionsbanken und insbesondere Banken als Konsortialführer Aktien empfohlen haben, wo Anleger viel Geld verbrannt haben. So sei am 19. April 2000 von einer Bank des Emissionskonsortiums noch eine Kaufempfehlung für Gigabell abgegeben worden. Im September 2000 war Gigabell pleite. Im Spiegel Nr. 26/2001 wird berichtet, wie in den USA nach der amerikanischen Aufsichtsbehörde SEC auch die New Yorker Staatsanwaltschaft Ermittlungen bei einer Reihe führender Investmentbanken eingeleitet hat. Grund: Die angeblich unabhängigen Empfehlungen der Analysten dienten häufig dem Interesse der Banken, um insbesondere bei Börsengang den Kurs zu stützen. Oder: Analysten waren angewiesen, Verkaufsempfehlungen zuerst den Investmentbankern vorzulegen, die diese Klienten betreuten.

      Einziger Grund für die Kaufempfehlungen: Zitat: <<"Der wichtigste Job eines Aktienanalysten ist es, eine Aktie zu verkaufen">>. Es darf daher niemanden überraschen, dass die Anzahl der Verkaufsempfehlungen sehr gering ist und Aktienanalysten fast generell Optimismus verbreiten. Im Finanzteil "Die Welt" vom 20. Dezember 2000 (Seite 19) wird berichtet, dass Internetaktien bei "Goldman Sachs & Co" in Ungnade gefallen sind. So wird der Wert "Etoys" von "market outperformer" auf "market performer" herabgesetzt. Im gleichen Artikel wird daraufhingewiesen, dass Etoys jetzt im Vergleich zum Höchstkurs einen Kursverlust von 99% aufweist. Da freut sich der Anleger über diese wichtige Information der Herabstufung.

      Zitat aus der FTD vom 20.3.2001: Das Anlegermagazin "EURO am Sonntag" titelte Ende Februar 2000 "Neuer Markt erst am Anfang" und verstieg sich am 5. März 2000 zur Aussage: "Nur Pessimisten schwanken". Das war 5 Tage vor dem Indexhöchststand. Die Telekom-Aktie ist auch bei ihrem Höchststand von 104,90 EURO am 6. März 2000 noch von einigen Banken zum Kauf empfohlen worden, obwohl die Aktie dort mit einem KGV von über 100 bewertet wurde.

      Kapriolen bleiben nicht aus und sind nicht nicht einmal selten. Am 13. Dezember 2000 hat die NordLB als Konsortialbank die Aktie der buch.de von "Akkumulieren" auf "Halten" zurückgestuft. Übersetzt heißt dies: "Sofort verkaufen". buch.de hat daraufhin innerhalb eines Tages um 27% im Kurs zugelegt.

      Wer mit gesundem Menschenverstand die überhitzten Aktienkurse betrachtet hat, dem blieben solche Desaster wie z.B. "Etoys" oder "EM.TV" erspart. Das Ausmass und der Zeitpunkt des Kursrückganges mag überraschen. Ein starker Kursrückgang war jedoch so sicher wie Schnee zu Weihnachten in den Dolomiten.

      Die Aktien-Analysten stehen - nicht zu Unrecht - im Kreuzfeuer der Kritik. Am 24. Januar 2001 wurde in der Presse über die tiefe Besorgnis der englischen Regierung berichtet, die Qualität und Unabhängigkeit der Analystenreports bemängelt. So wurde im Vorwege des Börsenganges der France-Telekom-Tochter "Orange" das enge Verhältnis von Research und Corporate Finance beklagt. Immer wieder gibt es Stimmen und Erklärungen aus dem deutschen Wirtschaftsministerium, wonach in Deutschland verbindliche Kriterien für die Unabhängigkeit der Analysten eingeführt werden sollen.

      Die Grenzen sind fließend: 6. August 2001: Die Deutsche Bank empfiehlt Deutsche Telekom zum Kauf. Kursziel: 31 Euro. 7. August 2001: Die Deutsche Bank verkauft 44 Miliionen T-Aktien und leitet damit einen Kurssturz von 20% für die T-Aktie in dieser einen Woche ein. Ob der Nachweis einer bewussten Kursmanipulation gelingt oder nicht, ist letztlich egal. Der geneigte Leser kann sich sein eigenes Bild vom Nutzen der Aktienanalyse machen.

      Checkliste für den Umgang mit Aktienanalysen:


      Analysten sind Berufsoptimisten
      Die so genannte "Chinese Wall" ist mindestens so löcherig wie die "Chinesische Mauer"
      Wer nur auf die einzelnen Analysen schaut, sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht
      Beurteilen Sie zunächst nach eigener Einschätzung die Branche
      Erst wenn Sie von der Branche überzeugt sind, sind Aktienanalysen aus dieser Branche "lesenswert"
      Die "Halbwertzeit" von Aktienanalysen ist nicht bestimmbar
      Trauen Sie keinem speziellen "Aktienguru"
      Greifen Sie nicht in ein fallendes Messer
      Kurse von kleinen Neuen Unternehmen können bis zur Grenze "Null" fallen
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 16:15:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ja ja da sind sie..................

      Kastor


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Neuer Markt, was nun?