Wer kennt das Stück? Hardrock-Version von... - 500 Beiträge pro Seite

[TheMess]

"Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn" ??

Das hat auch mal Nina Hagen gesungen, aber die Version meine ich nicht.

Habe vor drei, vier Tagen ein VideoClip gesehen - Band mit charismatischem, langhaarigem Sänger. Natürlich wurde kein Name eingeblendet.
Bei so ´nem Rotz wie Ronan Keating wird´s dann wieder minutenlang eingeblendet.

gruss, the mess

[Mark D.]

ich kenne nur eine coverversion der band "die konferenz" von 1993.

[bazzboxx]

Versuchs mal damit:

Seit sechs Jahren musizieren die vier Jungs von Zombie Joe nun schon zusammen, nun ist es endlich soweit: Das erste Album ist seit letzter Woche Montag in den Läden. "Vegas" heißt das beste Stück und ist bei safety records erschienen.

Die Platte begeistert mit abwechslungsreichen Gitarrenriffs, die von klagend weich bis psychopatisch brachial reichen, Songs, welche sowohl mit wütend harten aber auch mit ruhig-vibrierenden Drums auskommen und Basslines, die sich dem gut anpassen. Die Palette der Stimmungen und Charakteristika (von Text und Stimme hauptsächlich aufgebaut) reicht von trauernd, verzweifelt, angewiedert, mitleidig, schmerzverzerrt, triebhaft, verliebt über appellierend, fragend, bittend, belehrend, beschuldigend bis selbstkritisch, selbstoffenbarend, selbstsuchend und erkennend. Der Gesang macht die Sache rund und ergänzt die gefühlsgeballte Entladung mit Kopfstimmenlastigkeit hervorragend. Die Version von Zarah Leanders "Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehen" überrascht im ersten Moment; der Song, hier "Wunder" genannt und zweite Single-Auskopplung, eingeleitet mit einem original Sample ist vortrefflich arrangiert und an den Stil Zombie Joe`s angepasst und um eine eigene Strophe ergänzt, so daß man denken könnte, es wäre von ihnen selbst.

Zombie Joe: eine Band, die sich nicht einordnen läßt und mit dieser Scheibe auch nicht will, eingeordnet zu werden. Fazit: "Vegas" ist eine Platte, an der man nicht ungestraft vorbeikommt. Welche Strafe euch erwartet? Ein Musik-Highlight verpasst zu haben, bei dem hörbare Wunder geschehen sind und geschehen werden.

[Mark D.]

das scheint es wohl eher zu sein.

[TheMess]

Hi bazzboxx,

das müsste es sein... Das mit dem Original-Sample als Einleitung haut auch hin.

100%ig Treffer - danke!

gruss, the mess

[bazzboxx]

bitte bitte.

[TheMess]

Habe den passenden Plattentip von "Radio Goethe" (?) gefunden. Ein bisschen viel Geschwalle, aber teilweise auch interessant. Werde mir die Scheibe wohl besorgen müssen...

"Es war Mittwoch, als die CD im Briefkasten lag. Spielt eigentlich keine Rolle, was es für ein Wochentag war, doch im Laufe von sechs Jahren Radio Goethe habe ich festgestellt, dass am Mittwoch immer die besten CDs ankommen. Nein, ich glaube nicht an den Osterhasen und auch nicht an die Kraft von ollen Kristallen. Aber irgendwie muß man doch die CDs von vornherein einordnen, oder? Also Montag ist immer ein ganz schlechter Tag, da kommt meist nur Schrott, wirklich Schrott.
Aber bleiben wir bei dieser Mittwochs CD "Vegas"von Zombie Joe. Im Beipackzettel der Promotion Firma steht, dass die Band aus Halle ist. Aha, war ich auch schon mal, da ist doch Radio Sputnik zu Hause. Mäßige Stadt, aber gut. Zombie Joe seien der ìNext Best Actî. Ja, was ist das denn für eine Aussage. Der nächstbeste Act aus Halle? Wer kommt denn noch aus Halle? Oder der nächstbeste Act überhaupt? Und ein Blick auf die deutschen Charts läßt mich da zusammen zucken. Also legen wir mal lieber diesen Promotext an die Seite und geben der Mittwochs CD die Chance, die sie verdient. Erst so ein windiges Spielchen und dann Geschrubbe a la Black Sabbath. Kommt gut, dann eine Stimme, die etwas irre und irgendwie bekannt klingt. Hm, an wen erinnert mich dieser Sound? Noch mal auf den Beipackzettel der Promofirma geschielt. "Wir distanzieren uns nicht von der Popkultur; wir fordern sie heraus." So werden Zombie Joe in der Pressemitteilung zu ihrer neuesten Platte "Vegas" zitiert. Na, die Musik haben die Jungs aus Halle nicht neu erfunden, das steht fest. Und von einer Herausforderung kann wohl auch keine Rede sein. Aber es klingt gut.
Jetzt habe ich es, Zombie Joe klingen verdammt nach der legendären Nürnberger Combo Die Jünger. "Vegas" könnte ohne Bedenken als zweites Album der Franken durchgehen. Harter Sound, deutsche Texte und ein Gitarrero, der zuviel Sabbath und Alice in Chains Scheiben gehört hat. Nein, nein, Zombie Joe soll mit diesen Vergleichen nicht schlecht gemacht werden, ganz im Gegenteil. Guten Deutschrock, mit experimentellen Ansätzen, selbstbewußt und schön schräg dynamisch findet man nur noch selten. Zombie Joe kopieren nichts bewußt, versuchen auch gar nicht auf der Erfolgswelle anderer mitzureiten. Die Hallenser liegen mit ihrem Album "Vegas", das am 17.6. erscheinen wird, ganz und gar nicht im Trend. Zeigt sich auch am netten Gitarrenbrett bei "Diskordia", das doch sehr an die guten alten Blue Manner Haze erinnert (Gott hab sie seelig). Die Musik ist nichts für die Charts und das mit Absicht. ìWir machen Musik ohne Grenzenî, meint Sänger Ochs im Radio Goethe-Interview. Und wer heute nicht mit fest abgesteckten Grenzen arbeitet, wer sich eben nicht so einfach in die beliebten Journalistenschubladen reinmanövrieren lassen will, der hat es nicht leicht.
Also Zombie Joe bestätigen eigentlich nur meine Schublade, dass Mittwochs CDs gut sind. Zombie Joes Richtung wird vom Vocalist als eine Mischung aus Klassik, Pop und Grindcore beschrieben. "Wir liegen so zwischen Frank Sinatra und Slayer", meint er ganz trocken. Wobei Ochs ganz und gar nicht wie good olíFrankie klingt. Dennoch ist es bei diesen Wurzeln kein Wunder, dass man auf "Vegas" auch eine etwas derbe Version von Zarah Leanders Klassiker "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen" hören kann. Bei Zombie Joe ("Wunder") schrammelt eine Slayergitarre neben einer zart geblasenen Flöte. Wenn man das so schreibt, klingt das total panne, aber irgendwie kriegen die Jungs aus Halle das gut hin. Sänger Ochs sucht die vokalischen Höhen der Leander wie es auch schon mal Nina Hagen brillant gemacht hat und klingt dabei wie ein abgedrehter Impersonator in der Gummizelle. Zombie Joe haben auch bei "Wunder" nicht einfach kopiert, sondern vielmehr aus den Vorgaben des Kultsongs etwas eigenes kreiert. Aber noch mal zurück zum Vergleich mit Die Jünger. Sogar das Coverphoto auf der Rückseite erinnert ein bißchen an die Nürnberger Band. Also wer damals seine Tränensäcke über die Auflösung der Frankencombo entleert hat, kann nun freudig eine Art Nachfolger reinziehen. Und dann noch was, Zombie Joe gelten schon jetzt weit über die Grenzen ihrer Heimat Halle hinaus als eine fantastische Live-Band. "Rockín Roll muß man live auf der Bühne fühlen", erklärt Ochs. "Das ist das Schöne, wenn man dieses Gefühl mit den Leuten im Publikum teilen kann." Die Tour ist bereits in Planung und mit Sicherheit kommt das Quartett auch nach Franken. Was auch noch für die Qualität der Band spricht ist, dass sie bereits ein Konzert in Wien von Marilyn Manson eröffnet haben. Mit der neuen Platte, der kommenden Tournee will man einen gehörigen Schritt nach vorne machen. Stillstand ist das, was man vermeiden will. Als Vorbild von Zombie Joe gelten auch die Einstürzenden Neubauten, die es geschafft haben, mit skurilen Klängen, schrägen Sounds und wirren Klangexperimenten gepaart mit deutschen Texten weltweit Erfolg zu haben. "Wir werden zeigen, dass Rockín Roll noch nicht tot ist", setzt Ochs am Schluß des Interviews die zukünftige Meßlatte für Zombie Joe ziemlich hoch an. Den Rockín Roll haben die Hallenser nicht neu erfunden, das steht fest. Doch eine verdammt gute Rockscheibe haben sie mit "Vegas" abgeliefert, die viel für die Zukunft von Zombie Joe versprechen läßt. Ich sag doch, Mittwochs CDs haben es in sich."