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    Wertewandel oder Frau Merkel auf neuem Kurs - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.10.02 09:52:27 von
    neuester Beitrag 07.10.02 11:07:01 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 07.10.02 09:52:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Kaum in der Regierung bestaetigt, will sich die neue Regierung am Ehegattensplitting vergreifen. Das das Bundesverfassungsgericht mehrmals die Familie als "Keimzelle der buergerlichen Gesellschaft" unter besonderen Schutz gestellt hat, kuemmert wenig. Frau Göring-Eckhardt (wie ich Doppenamen liebe...), ihres Zeichens Parlamentarische Geschaeftsfuehrerin der Gruenen, fordert woertlich: " die Ueberwindung dieser SIECHEN auf Mann und Frau gegruendeten Gemeinschaft".
      Die Gruenen wollen (unter grosszuegiger Duldung der SPD) nach ihren Vorstellungen die Gesellschaft formen. "Man wolle weg von der SUBVENTON der Ehe", so Frau Göring-Eckhardt; die zusaetzlichen Steuereinnahmen sind auch schon verplant: nicht fuer die Erziehung der Kinder durch ihre eigenen Eltern, nein: fuer die Fremdbetreuung !

      Frau Merkels Rolle in dieser Debatte: Nun, einerseits fordert sie, keine Strategieduskussion in der CDU aufkommen zu lassen. Schoen und gut. Aber sie selber ? Die CDU muesse sich so veraendern, dass sie von den Grossstadtmilieus, in denen eher alternative Lebenspraegungen anzutreffen sind, nicht mehr als fremd empfunden werde. Warum das alles: Nun, Frau Merkel erhofft sich so die 3 % bei den weiblichen Waehlern zurueckzugewinnen, die die CDU bei der Wahl verloren hat. Ein gefaehrliches Unterfangen: Gerade in dem Milieu, dass die CDU traegt und ausmacht spielen diese traditionellen Werte eine grosse Rolle: Frau Merkel fordert die Verleugnung dessen, was man in grossen Teilen der Partei seit je her fuer richtig oder zumindest fuer besser haelt.
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      schrieb am 07.10.02 10:03:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      vielleicht hast du bemerkt das von familie und nicht ehe die rede war, es gibt wohl mittlerweile ausreichend familien ohne trauschein, die durch das ehegattensplitting massiv benachteiligt werden - eine abschaffung zugunsten von ausgaben für kindergärten, -krippen und schulen sowie einer erhöhung des kindergeldes ist sicher dringend notwendig und es ist gut, dass endlich eine diskussion angestossen wird ...

      dass das bundesverfassungsgericht hier eine antiquierte vorstellung der familie in form der ehe an den tag legt ist bedauerlich aber nicht unabänderlich.
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      schrieb am 07.10.02 10:22:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      @setb

      Genau Deine Behauptung, dass das Bundesverfassungsgericht hier eine antiquirte Hatlung einimmt, stelle ich in Frage. Ich jedenfalls sehe das genauso - und bin unter 30. Ich habe den Eindruck, dass uns sehr oft suggeriert werden soll, das unsere traditionellen Vorstellungen von Ehe, Familie usw. ueberholt sind. Sorry, aber ich kann das nicht nachvollziehen.

      Krippen, Kindergaerten: Ich sehe das anders. Sicher, der Staat muss auch hier helfen, aber nicht um jeden Preis - mir mutet es manchmal so an, als verlasse sich jeder potentielle "Famieliengruender" auf den Staat. Nach dem Motto: "Wenn es so weit , wird er es schon richten". Das ist meines Erachtens falsch. Stichwort Eigenverantwortung.
      Ferner: Familien werden jetzt schon massiv unterstuetz. Nicht nur durch Krippen, Kindergaerten, Kindergeld. Nein: auch bei den Sozialversicerhungen - wobei hier wieder besser verdienende diskriminiert werden. Sicher in sozialen Haertefaellen mag das gerechtfertigt sein, aber in der Breite der Bevoelkerung nicht.
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      schrieb am 07.10.02 10:23:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      ... es gibt wohl mittlerweile ausreichend familien ohne trauschein, die durch das ehegattensplitting massiv benachteiligt werden ...

      ... diese trauscheinlosen Familien werden nicht benachteiligt, allenfalls nicht in gleicher Weise begünstigt, wie verheiratete Paare. Oder möchtest du etwa einem lebensabschittspartnerschaftlichen Steuersplitting das Wort reden, so nach dem Motto: "Splittingpartner wechles dich?" Wer sollte da nach deiner Meinung eigentlich mit wem und in welcher Form gesplittet werden. :look:
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      schrieb am 07.10.02 10:47:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      ich sage doch nicht, dass man in familien und lebensgemeinschaften ohne trauschein, eine form des "ehegattensplittings" einführen soll, im gegenteil : eine streichung das splittings wäre der weg. es gibt keinen grund eine best. form des zusammenlebens finsanziell zu unterstützen, während andere von der sache her äquivalente lebensgemeinschaften diese förderung nicht erhalten. ob eine familie bzw. lebenpartnerschaft / beziehung oder was auch immer funktioniert oder nicht hängt ehedem nicht vom trauschein ab.

      was die haltung des bundesverfassungsgerichts angeht ist sie sicherlich überholt, da man einen unterschied machen muss zwischen der wertigkeit den man der familie oder einer bezieuhung beimisst und der wertigkeit die die ehe hat. nach meiner erfahrung gibt es viele gute familien, die aber aufgrund ihrer einstellung viel wert auf eine harmonische und gute familie legen aber nicht den konservativen vorstellungen einer ehe folgen wollen (und auch keinen sinn oder mehrwert darin sehen - die situation ist ehedem klar und geregelt)- diese familien sind aber sofern ein partner sich zum beispiel um die kinder kümmert ganz klar finanziell benachteiligt.
      ein weiteres feld eröffnet sich im übrigen, wenn man über alleinerziehende redet, für die letztlich auch eine benachteiligung erfolgt - fazit ist daher, dass all die lebensformen, die nicht den engen grenzen der christlichen grundeinstellung der cdu entsprechen in diesem rahmen gleichgestellt werden - das widerspricht u.a der grundeinstellung der eher atheistischen und zum glück mittlerweile toleranten einstellung einer mehrheit der bevölkerung.

      was die ausstattung mit bildungseinrichtungen angeht kann ich dier nur einmal empfehlen einen blick in die öffentlichen einrichtungen zu werfen und zwar nicht in den "besseren" stadtteilen und reichen gemeinden - dann können wir weitereden - eine gute ausstattung dieser einrichtungen ist auch ein grundwert dieser gesellschaft, die zum glück im gegensatz zu anderen nicht auf elitenbildung setzt - dieses ziel wird derzeit nicht in ausreichendem mass erreicht (und ich rede hier nicht über pisa).

      abgesehen davon müssen dringend massnahmen wie die erhöhung des kindergeldes und der betreuung von kindern eingeleitet werden (in hamburg muss man seine kinder deafkto bei der geburt in einem kindergarten anmelden, damit sie mit 3 jahren tatsächlich einen bekommen - gesetz hin oder her - was bringt meinem kind ein jahrelanger prozess) - es kann doch nicht sein, dass man über einwanderung (damit die rente sicher ist ;-) redet, aber es nicht schafft adäquate angebote zu schaffen, für leute, die prinzipiell bereit wären kinder zu bekommen, aber dafür nicht zur gänze ihre berufliche tätigkeit opfern wollen - und das ist heutzutage die mehrheit. das ist zutiefst widersprüchlich - daher ist es wichtig, dass es einen wertewandel gibt von althergebrachten werten wie der ehe zu einer modernen kinder- und elternfreunlichen familienpolitik ohne pflicht irgendwelche scheine wie den trauschein einreichen zu müssen.

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      schrieb am 07.10.02 10:48:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      Angela Merkel kommt sicherlich wieder zur Vernunft. Sollte sie auf diesem Standpunkt beharren, dann wird ihr das innerhalb der CDU sicherlich den Kopf kosten.

      Unabhängig, ob man konservativ so wie ich ausgerichtet ist oder sozialdemokratisch, eines dürfte wohl klar sein:
      eine konservative Partei muß konservativ bleiben und eine sozialdemokratische muß sozialdemokratisch bleiben, dazwischen liegt der Platz für Grüne und FDP.
      Zu einer pluralistischen Gesellschaft gehört eben eine pluralistische Parteienlandschaft, die klar zu definieren ist. Wenn Angela Merkel der Meinung ist, hier das konservative Familienbild aufzuweichen, dann folgt als nächstes die Arbeitsmarktpolitik, die Bildungspolitik, die Verteidigungspolitik, die Agrarpolitik, etc. etc.
      Bevor sie aber in den vorgenannten Bereichen in die politisache Mitte rückt, empfehle ich ihr den Wechsel in eine Partei, die links von der Union angesiedelt ist.

      Nichts ist schädlicher für Deutschland, als ein politischer Einheitsbrei in der Mitte, bei dem man SPD und Union nicht mehr unterscheiden kann.

      Ich selbst bin getrennt lebend. Ich käme aber nie auf die Idee, die Ehe als die Partnerschaft schlechthin in Frage zu stellen. Auf ihr fußt seit Generationen nicht nur nach meinen ganz persönlichen, christlichen Wertvorstellungen die Funktionsfähigkeit unserer Gesellschaft.

      SFK
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      schrieb am 07.10.02 11:07:01
      Beitrag Nr. 7 ()
      @setb

      Du schreibst: "fazit ist daher, dass all die lebensformen, die nicht den engen grenzen der christlichen grundeinstellung der cdu entsprechen in diesem rahmen gleichgestellt werden - das widerspricht u.a der grundeinstellung der eher atheistischen und zum glück mittlerweile toleranten einstellung einer mehrheit der bevölkerung".

      Enge Grenzen: Grenzen, wie DU es nennst, engen immer ein - aber auch positiv. Ob hier das Wort tolerant tragfaehig ist bezweifle ich auch. Es geht schliesslich um gewisse Werte. Wenn Du diese als Einengung interpretierst, musst Du zwangslauefig zu Deinem erwaehten Grenzen kommen. Christlich oder nicht, so weit wuerde ich nicht gehen. Will sagen: Werte haben fuer mich nichts mit einer christlichen Grundeinstellung zu tun. Ob die Mehreheit der Bevoelkerung so denkt, wage ich auch zu bezweifeln. Ein Biepiel dazu waere sicher, wieviele Menschen einer Konfession angehoeren. Sicher muss man da Unterscheidungen zwischen Ost und West treffen, aber das hat, wie wir alle wissen, andere Gruende.

      Die Floskeln "Einwanderung fuer die Rente", am besten gefaeltt mir "Rasen fuer die Rente", "Spekulieren fuer den Frieden (Stichwort Tobin Steuer) entzuecken mich immer wieder +gg
      Das Beispiel, dass Du schilderst (Hamburg) liesse sich leicht umgehen - Hoehere Kindergartenbeitrage usw. Nicht zuletzt wegen dieser Probleme gbit es beispielsweise in Muenchen mehr private als staatliche Kindergaerten. Sicher, meine "Erguesse" beziehen sich nicht auf sogenannte soziale Haertefaelle.

      @SFK

      ich stimme Dir zu. Es ist verantwortungslos, diese Grundelemente der Politk der CDU in Frage zu stellen. Das dadurch der erhoffte Erfolg eintritt ist mehr als kurzsichtig. Als Kohl 1976 in der Wahl verlor, vollzog auch die CDU einen Wechsel. Weg von den harten Themen, hin zu den "weichen" . Stichwort: Heiner Geissler. Gebracht hat es nichts. Erst als die SPD 1982 ihrem eigenen Kanzler die Unterstuetzung entzog , kam der Wechsel". Allerings waren das im Vergleich zu den jetztigen Aeusserungen harmlose Korrekturen. Was die CSU darueber denkt, muss ich wohl nicht erwaehnen - schon 1976 brach der Streit um diese "sanfte Korrektur" offen aus.

      Wie in der Wirtschaft kann man wohl davon ausgehen, dass dieses Plagiat nichts bringt.


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