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    Das AUS für den Aktienmarkt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.10.02 12:37:04 von
    neuester Beitrag 30.10.02 16:08:17 von
    Beiträge: 17
    ID: 652.774
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      schrieb am 29.10.02 12:37:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Schwachköpfe,
      ob es nun Brasilien, eine insolvente Bank oder der
      Immobilienmarkt......

      DER CRASH KOMMT SEHR BALD


      Wenn der Immobilienmarkt umkippt

      US-Wirtschaft.
      Platzt die Immobilienblase, geraten auch das US-Bankensystem, die Konsumausgaben und der Derivatmarkt außer Kontrolle. Um diese Realität zu vertuschen, hilft der US-Administration auch kein Irakkrieg.
      Es kracht im Gebälk
      Die Dinosaurier des Hypothekenmarktes
      Der Jahrhundert-Crash an den Aktienmärkten hat allein in den USA bereits mehr als acht Billionen Dollar an Geldvermögen vernichtet. Durch die Halbierung des Gesamtwertes des amerikanischen Aktienmarktes sind nicht nur die Ersparnisse der Privathaushalte implodiert, sondern aufgrund der dort viel weiter vorangeschrittenen Hinwendung zu privater Altersvorsorge gleichzeitig auch die Rentenansprüche von Millionen Amerikanern. Wenn es bis jetzt noch keine Rentenunruhen in New York, Chicago oder Los Angeles gegeben hat, so mag das aus finanzieller Sicht an zwei Gründen liegen. Zum einen scheint das Propagandamärchen von der "fundamental gesunden Wirtschaft" immer noch den einen oder anderen hoffen zu lassen, der Aufschwung stehe unmittelbar bevor und dann könnten die Aktienkurse rasch zu den alten Ständen zurückkehren. Zum anderen hat die Massenflucht aus den Aktienmärkten in den vergangenen zwei Jahren zur nochmaligen Inflationierung einer weiteren Blase beigetragen: der Blase des amerikanischen Immobilienmarktes. Beispielsweise sind die Immobilienpreise in Boston in vier Jahren um 89 Prozent angestiegen, ebenso im New Yorker Vorort Long Island.Mit der Immobilienblase aufs engste verknüpft ist die gewaltige Schuldenpyramide der Hypothekenkredite, zu deren Wachstum die Federal Reserve mit elf Zinssenkungen im Jahre 2001 maßgeblich beigetragen hat. Die Hypothekenzinsen sind im September auf den tiefsten Stand seit 40 Jahren gefallen. Aber was passiert, wenn auch diese Blase platzt? Die Folgen sowohl für die Hausbesitzer wie für das gesamte Finanzsystem wären in jedem Fall katastrophal. Nicht nur würden die Privathaushalte eine zweite Vermögensimplosion erleben. Mindestens ebenso wichtig ist der Umstand, daß die stark steigenden Häuserpreise in den vergangenen Jahren die private Schuldenspirale und damit die von kreditfinanziertem Konsum abhängige US-Wirtschaft am Laufen gehalten haben. Mehr als zwei Drittel aller amerikanischen Privathaushalte haben einen Hypothekenkredit aufgenommen. Weil die Häuserpreise steigen und die Zinsraten fallen, werden zur Zeit scharenweise Hypothekenkredite umgeschuldet. Bei diesen Umschuldungen, den sogenannten "Refis", gewähren die Banken den Privathaushalten sowohl ein höheres Kreditvolumen als auch niedrigere Zinsraten. Der zusätzliche Kredit wird dabei häufig in bar ausgezahlt und steht für Konsumausgaben zur Verfügung. Dieser "Refi-Boom" ist vermutlich der letzte Faden, der die amerikanische Wirtschaft noch vor dem endgültigen Fall in den Abgrund bewahrt. Aber mit jedem weiteren Tag wird auf diese Weise der amerikanische Schuldenberg ausgeweitet, und jeder Zinsanstieg könnte eine Lawine von privaten Zahlungsunfähigkeiten auslösen. Und wenn die Häuserpreise erst einmal ins Rutschen kommen, dann droht eine Kettenreaktion. Weil die Sicherheiten für die Hypothekenkredite an Wert verlieren, werden die Banken, genau umgekehrt zum gegenwärtigen "Refi"-Treiben, einen sofortigen Barausgleich verlangen. Den Rest kann man sich ausmalen: private Bankrotte, Zwangsversteigerungen von Wohnungen, und dadurch angetrieben ein noch schnellerer Fall der Immobilienpreise. Zugleich ein explosiver Anstieg fauler Kredite im Bankensystem. Es kracht im Gebälk

      Etwas sehr Ungewöhnliches geschah Mitte Oktober an den US-Finanzmärkten. Ohne erkennbaren Grund stiegen die Hypothekenzinsen plötzlich deutlich an. Innerhalb einer Woche kletterte die Zinsrate für 30jährige Hypothekenkredite von 6,02% auf 6,23% an, bei 15jährigen von 5,45% auf 5,63%. Nach dem Lehrbuch spiegelt ein solcher Anstieg die Erwartungen an den Märkten wieder, das allgemeine Zinsniveau werde bald steigen, weil es der Wirtschaft zu gut gehe oder weil die Zentralbank eine Inflation zu bekämpfen habe. Die Nachrichtenlage ließ von alledem nichts erkennen: Die Umsätze, Gewinne und Investitionen der Unternehmen gehen weiter zurück, und die Finanzmedien beschwören die Gefahr einer Deflation. Aber da gab es vielleicht einen ganz anderen Zusammenhang. So hatte sich auf den Derivatmärkten gerade ein mittelschwerer Unfall ereignet. Ein Unfall, der, wie der Kolumnist der New Yorker Post John Crudele am 22.Oktober schrieb, "die Zerbrechlichkeit des nationalen Finanzsystems aufzeigt". Und zwar war das Finanzunternehmen Beacon Hill Asset Management in eine Schieflage geraten. Gerüchte kursierten, Beacon Hill sei zu Notverkäufen von Anleihen gezwungen, wodurch dann die Preise langfristiger Schuldenpapiere fallen und ihre Zinsraten entsprechend steigen. Bereits am 18.Oktober hatte Beacon Hill seinen Investoren in einem Brief mitgeteilt, man müsse den hauseigenen Spekulationsfonds Bristol Fund liquidieren, weil dieser mit fehlgeschlagenen Finanzwetten bereits 54% der Kundengelder verbrannt habe. Bei diesen Wetten hatte es sich um komplizierte Anleihegeschäfte gehandelt, die Hypothekenkredite als Absicherung verwendeten. Besonders "beängstigend" an der Beacon-Hill-Geschichte, so Crudele, ist die Tatsache, daß bereits die Probleme eines einzigen mittelgroßen Fonds den gesamten amerikanischen Immobilienmarkt durcheinander wirbeln können. Die Dinosaurier des Hypothekenmarktes

      In den vergangenen Monaten hat sich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mehrfach sehr besorgt über die beiden wichtigsten Finanzinstitutionen des amerikanischen Immobilienmarktes geäußert: die halbstaatlichen Hypothekenfinanzierer "Fannie Mae" (Federal National Mortgage Association) und "Freddie Mac" (Federal Home Loan Mortgage Association). Vom US-Kongreß ins Leben gerufen, um den Wohnungsbau zu fördern, haben beide offiziell den Status eines "regierungsunterstützten Unternehmens". Für den Fall einer Schieflage genießen sie zwar keine formelle Regierungsgarantie, aber es wird allgemein angenommen, daß beide Institutionen aufgrund ihres Status und ihrer Größe im Ernstfall von der Regierung gerettet würden. Das Schuldenkarussell des amerikanischen Immobilienmarktes funktioniert folgendermaßen: Zunächst nehmen die Privathaushalte bei ihren Banken Hypothekenkredite auf. Diese werden sodann von den Banken an Fannie Mae und Freddie Mac weiterverkauft. Das Geld dafür holen sich letztere auf den internationalen Anleihemärkten, wo sie sich dank der impliziten Staatsgarantie bei günstigen Konditionen verschulden können. Private Hypothekenschulden werden so in halbstaatliche Anleiheschulden verwandelt. Allein Freddie Mac wirft auf diese Weise jedes Jahr rund 100 Milliarden Dollar an neuen Anleihen auf den Markt. Die Jahresrate der Neuverschuldung mit Hypothekenkrediten ist im zweiten Quartal 2002 auf den Allzeitrekord von 596 Milliarden Dollar hochgeschnellt, drei Mal so viel wie der in den Jahren 1990 bis 1997 übliche Wert von rund 200 Milliarden Dollar. Der Gesamtwert der ausstehenden Hypothekenkredite beläuft sich inzwischen auf 6300 Milliarden Dollar. Am Jahresende 2001 wies Fannie Mae finanzielle Verbindlichkeiten im Volumen von 1560 Milliarden Dollar auf. Bei Freddie Mac waren es 1140 Milliarden Dollar. Nicht eingerechnet sind hier die Derivatkontrakte, welche die beiden Hypothekengiganten eingegangen sind, um sich gegen fallende Hypothekenzinsen und steigende Anleihezinsen abzusichern. Im August mußte Fannie bereits ein milliardenschweres "Problem" bei seinen Finanzverbindlichkeiten einräumen, das große Ähnlichkeit zu dem "Problem" aufweist, dem Beacon Hill Asset Management zum Opfer gefallen ist. Die "extrem zerbrechliche Lage" auf dem amerikanischen Wohnungsmarkt und die potentiell explosiven Folgen für das Bankensystem sind nun zur größten Bedrohung des weltweiten Finanzsystems geworden, bemerkte ein Londoner Finanzinsider am 23.Oktober. Zwar sei man in den USA bemüht, bis zu den Wahlen am 5.November die Fassade der Stabilität aufrechtzuerhalten. Aber "wenn der Immobilienmarkt platzt", dann gerät alles außer Kontrolle: das Bankensystem, die Konsumausgaben, der Derivatmarkt. Irak hin oder her, "Bush hätte keine andere Wahl, als sich diesem Problem zu stellen".
      von Lothar Komp

      Time Out Ihr Schwachköpfe

      Euer innig geliebter Gentil
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 12:44:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Na,dann wird es ja langsam Zeit in Gold zu invesieren!!!
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 12:44:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      Mal ehrlich, hat hier wirklich jemand diesen ewig langen Text gelesen?

      So long
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 12:47:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wie wäre es mit Quellenangaben Du überaus intelligenter W:O User, der die Weisheit und die Voraussicht eines ...hat!?

      Oder nur schlecht kopieren kann ? ;)
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 12:54:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      Vor vier Wochen waren das echt heisse Informationen!
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 14:33:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Pferd

      Ich z. B. und Du solltest es auch tun, auch wenn es vielleicht unangenehme Wahrheiten sind. Oder willst Du weiter Deinen Kopf in den Sand stecken und Vogel Strauß spielen ?

      Mich würde auch die Quelle interessieren.

      CU Jodie
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 16:43:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      ...so weit ich mich erinnere, las ich so was schon vor 20 jahren....
      ...und die finanzmanipulateure haben es doch irgendwie hingekriegt ,oder....
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 18:38:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      @bestofme,
      wahrscheinlich auch im WO-Board.........

      Erst lesen dann.....
      wait and see
      Gruss
      Gentil
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 19:49:31
      Beitrag Nr. 9 ()
      Allein, wenn man an die unagenehme Wahrheit denkt, dass wir alle sterben müssen, ....was machen meine Erben dann blos mit den GM-Aktien ? Sie werden mich verfluchen und sagen, hättste mal auf Gentil gehört, der war immer schon der Zeit voraus. :)
      J2
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 06:59:53
      Beitrag Nr. 10 ()
      An den Ober-Schwachkopf und Großaktionär von GM jeffery2,

      DIE ZEIT
      Wirtschaft 44/2002 Langfristig sind wir alle tot -------------------------------------------------------------------------------- Der Börsenkrach entlarvt die Parole von der Überlegenheit der Aktie - wenn man sie nur lang genug halte, schlage sie jede Anlageform. Jetzt zeigt sich: Selbst 40 Jahre reichen nicht von Robert von Heusinger Aktien steigen immer, zumindest auf lange Sicht. Das hört sich in diesen Tagen an wie blanker Hohn, stimmt aber. Beweise? Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich der Dax verdoppelt; der Dow Jones, der älteste Aktienindex der Welt, notiert heute fast 3000-mal höher als bei seiner erstmaligen Berechnung im Jahr 1896. Und selbst das Sorgenkind, der japanische Nikkei, bringt es im Vergleich zu Oktober 1972 noch auf ein Kursplus von 100 Prozent. Allerdings kann man mit Statistiken bekanntlich alles beweisen. Wer im März 2000 Geld in den Dax steckte, muss heute fast 70 Prozent Kursverlust verkraften. Wer 1989 in den Nikkei investierte, besitzt nur noch ein Fünftel der damaligen Summe, vom Wertverlust durch Inflation ganz zu schweigen. Und wer den Nikkei vor 20 Jahren kaufte, hat nichts verloren, aber auch nichts gewonnen. Rendite: null Komma null. Nun mag man einwenden, diese Zeiträume seien noch zu kurz, auf wirklich lange Sicht schneide am Ende doch die Aktie am besten ab. Doch die einschlägigen Vergleiche, mit denen die Überlegenheit der Aktie bewiesen werden soll, sind perfide: Heute gibt es im Dow Jones nur noch ein Unternehmen, General Electric, das bereits vor 106 Jahren zu den damals größten Firmen Amerikas zählte, die den Index bildeten. Die anderen sind Pleite gegangen, wurden aufgekauft oder sind einfach zu unbedeutend geworden, als dass sie noch die erste Aktiengarde bildeten. Hat je jemand berechnet, wie der Renditevergleich ausgegangen wäre, hätte man noch die zwölf Dow-Gründungsmitglieder im Depot? Vielleicht. Nur hat das nie jemanden interessiert. Schon gar nicht die Apologeten der Aktie: die Banken und Fondsgesellschaften. Sie haben es mit ihrem Trommelfeuer der Renditevergleiche geschafft, die Deutschen mitzureißen. 12,9 Millionen Aktionäre und Fondsbesitzer zählte das Deutsche Aktieninstitut Ende 2001 - eine Verdopplung binnen vier Jahren. Und, noch schlimmer, die Marketingexperten haben es geschafft, dass die Deutschen ihre gesetzliche Rentenversicherung verfluchten. Die Verheißung zweistelliger Aktienrenditen, wie sie am Ende der neunziger Jahre gang und gäbe war, hat "den kritischen Keil zwischen die Altersgruppen getrieben, die Solidarität der Jungen mit den Alten geschwächt". So formulierte es der heutige Bundesbankvorstand Hans-Helmut Kotz auf dem Höhepunkt der Hausse, im Frühjahr 2000. Die Jungen, Dynamischen und Erfolgreichen sahen sich im Alter auf der Verliererstraße. Jeden Monat bis zu 20 Prozent ihres Einkommens in die Rentenversicherung einzahlen, in der Gewissheit damit nicht annähernd eine zweistellige Rendite erzielen zu können und später auf Hunderttausende Euro verzichten zu müssen. Doch selbst jetzt, im Aktien-Crash, scheint der Glaube an die Unschlagbarkeit der privaten Altersvorsorge mit Aktien noch ungebrochen. Noch. Aber es gibt Hoffnung, dass bald wieder Vernunft einkehrt. Und das nicht nur, weil immer mehr der einst Jungen und Erfolgreichen inzwischen zu dynamischen Arbeitslosen geworden sind, die in einem privaten Vorsorgesystem gar nichts mehr hätten, was sie einzahlen könnten, von den Traumrenditen ganz zu schweigen. Inzwischen ist auch die letzte Bastion der Aktienwerber gefallen. Mit Fondssparplänen, so versprachen die Anlagegesellschaften, könne man gar nicht schief liegen. Denn dabei zahlt man jeden Monat die gleiche Summe ein, ganz gleich ob sich die Börse im Höhenrausch befindet oder auf Tauchstation. So erwirbt man bei tiefen Kursen viele Anteile und bei hohen Kursen wenige. Klassisches antizyklisches Verhalten. Doch jetzt hat die Interessenvertretung der Fondsgesellschaften, der Bundesverband der Investmentgesellschaften (BVI), errechnet: Selbst die Fondssparpläne haben zu viel versprochen. Wer in den vergangenen zehn Jahren jeden Monat 100 Euro in deutsche Aktienfonds investierte, hätte das Geld gleich in den Sparstrumpf stecken können. Das klügste Produkt der Aktienanlage, der Fondssparplan, ist desavouiert. Wer Monat für Monat mit 100 Euro ein Stückchen Dax kaufte, hatte Ende September die traurige Summe von 10 736,50 Euro in der Hand, eingezahlt aber hat man über die Jahre 12 000 Euro. Und das, obwohl sich der Dax in den zehn Jahren immerhin noch verdoppelt hat. Da wird es wenig helfen, 10 Jahre als die kurze Frist zu deklarieren und auf Sparpläne zu verweisen, die 35 Jahre gelaufen sind. Denn hier beträgt die Rendite nur knapp über fünf Prozent. Ein kümmerliches Ergebnis für all jene, die an zweistellige Zuwächse geglaubt haben. Willkommen in der Realität. Es ist richtig, dass der BVI in die Offensive geht und die Schmach thematisiert. Nur mit der ungeschminkten Wahrheit lernt das Volk der Neuaktionäre, was Langfristigkeit wirklich bedeutet: In the long run, we are all dead, meinte schon der britische Ökonom John Maynard Keynes, langfristig sind wir alle tot. Keynes zielte während der großen Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zwar nicht auf die Marketingmaschinen der Fondsindustrie, er hatte die Anhänger unregulierter Märkte im Sinn. Ihnen hielt er vor, dass es Unternehmen und Arbeitslosen nichts bringt, wenn sie warten, bis die unsichtbare Hand des Marktes irgendwann Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht schaukelt. Weder Unternehmen noch Arbeitnehmer hätten die Zeit, auf den erhofften Idealzustand der Wirtschaft zu warten. Wie lange können Menschen hungern? Einen Monat, vielleicht. Und wenn sie bis dahin keinen neuen Job gefunden haben? Analog stellt sich die Frage: Was bringt es dem Anleger, dass Aktien langfristig immer die beste Geldanlage sind? Er braucht sein Geld in 20 oder 30 Jahren, aber die Statistik versteht unter langfristig vielleicht 40 oder gar 70 Jahre. Ein Arbeitsleben ist zu kurz Wie lange ist langfristig? Verlässliche Daten über die Entwicklung von Aktienkursen gibt es seit knapp 150 Jahren. Das ist zu kurz, um eine ehrliche Antwort auf die Frage zu finden, ab wann Aktien immer besser als alle anderen Anlagekategorien sind. Nur eines steht fest: 40 Jahre sind nicht lange genug. Viel länger arbeitet aber kaum ein Mensch in den westlichen Industrieländern. Einer, der es genau wissen wollte, ist der amerikanische Wirtschaftsforscher Gary Burtless. Er glaubte nicht an die pannensichere Gewinnmaschine Aktienmarkt. Burtless hat für 90 Zeiträume nachgerechnet, welche Rente ein US-Bürger im Ruhestand bezogen hätte, wenn dieser 40 Jahre lang jeweils sechs Prozent seines Einkommens Monat für Monat in amerikanische Standardaktien investiert hätte. Im ersten Zeitraum hätte dieser Sparer 1871 zu arbeiten begonnen und wäre 1911 in Rente gegangen. Die am Aktienmarkt angesparte Summe hätte er beim Eintritt in den Ruhestand verrentet, also in Anleihen umgeschichtet, und dann als monatliche Summe bis zum 80. Lebensjahr aufgebraucht. Burtless hat seine Untersuchung so realitätsnah wie möglich angelegt. Er hat Stundenlöhne, Zinssätze von Staatsanleihen, Inflation, Dividenden und Kursschwankungen berücksichtigt. Sein Ergebnis spricht sogar für die Aktienanlage, allerdings nur im Durchschnitt. Mit keiner anderen Anlage wurde über alle Jahrgänge hinweg eine höhere Rente erwirtschaftet. 7 Prozent pro Jahr brachten amerikanische Aktien im vergangenen Jahrhundert, Anleihen dagegen nur 1,6 Prozent. Im Durchschnitt der 90 berechneten Zeiträume konnte man mit 52 Prozent des letzten Lohnes den Ruhestand genießen. Das lässt sich sehen. Am besten hatte es der Jahrgang, der Ende 1999 aus dem Berufsleben ausschied. Diese Aktiensparer hätten 110 Prozent des letzten Gehaltes als monatliche Rente bekommen. Wer dagegen 1921 das letzte Mal arbeiten gegangen wäre, hätte nur 20 Prozent des letzten Einkommens ausbezahlt bekommen. Ruheständler des Jahres 1969 hätten so viel Rente bezogen, wie sie zuletzt verdienten, sechs Jahrgänge später wäre es weniger als die Hälfte gewesen. Ist es sinnvoll oder gerecht, dass die Altersversorgung derart von den Launen des Aktienmarktes abhängig ist? Und was passiert, wenn Burtless` hypothetische Menschen älter als 80 Jahre werden? Dann haben sie ihr Vermögen aufgebraucht. Auf all diese Fragen hat die gesetzliche Rente eine einfache Antwort: Die Jungen zahlen für die Alten. Zwar steht auch hier nicht fest, wie viel sie zahlen, und kein Rentner besitzt eine Garantie, dass er das herausbekommt, was er eingezahlt hat. Dafür weiß jeder Sozialversicherte, dass er genug zum Leben haben wird; dass seine Frau und die Kinder unterstützt werden, wenn er noch im Arbeitsleben stirbt; dass er 100 Jahre und älter werden kann und trotzdem noch Rente bezieht. Die Kritiker wenden ein, dass die staatliche Rente spätestens in 25 Jahren, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen, nicht mehr finanzierbar ist. Das ist aber noch kein Argument für eine ausschließlich private Vorsorge. Vernünftiger und realistischer sind Kompromisse: Die Alten müssen länger arbeiten, die Jungen mehr zahlen, und der Staat verschuldet sich für eine gewisse Periode stärker. Das spricht nicht gegen den behutsamen Einstieg in die private Altersversorgung, nicht gegen ein Mischsystem mit einem starken gesetzlichen Anteil und einem kleinen privaten. Immerhin gibt es die berechtigte Vermutung, dass die demografische Schieflage in Deutschland extremer ist als in anderen Industrieländern. Genauso kann niemand raten, von Aktien ganz die Finger zu lassen. Schon zur Risikostreuung gehören sie in jedes Portfolio. Aktien schützen vor den Folgen einer Hyperinflation, die, rein statistisch betrachtet, eineinhalb Mal in 100 Jahren Sparvermögen wie Festgeld oder Anleihen vernichtet. Und Aktien sind das einzige Vehikel, um an der Gewinnentwicklung einer Volkswirtschaft zu partizipieren. Alles gute Gründe für die schwankungsanfällige und daher risikoreiche Anlageform. Aber kein Freibrief, alles auf diese Anlageform zu setzen - schon gar nicht das Geld, das den Lebensabend absichern soll.


      Spiel Dir nicht so viel an Deinem Ding rum....



      Gruss
      Gentil
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 08:02:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      Geht ja zu wie auf einer Baustellentoilette!
      Guten Morgen Gentil. :)
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 10:44:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      Grüß Dich jeffery2 alter Weggefährte.........


      Wait and see
      Gentil
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 14:35:20
      Beitrag Nr. 13 ()
      @jeffery2

      Hab ich es oben überlesen oder wurde hier noch geschrieben, daß GM 20 Mrd USD im Pensionssystem fehlen? Wieviel Gewinn machen die derzeit? Schaut nicht so aus, als würdest Du viel vererben können...

      Grüße,
      socge
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 14:55:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Das GM-Investment war ein Witz, oder? Jetzt schon 20 Mrd. zuwenig in der Pensionskasse, mit weiteren Kursverfällen wird das drastisch zunehmen, Gewinne kann man da vergessen. Hinzu kommt, dass der US-Konsument an sich schon hoch verschuldet und am Ende ist. Weiterhin haben viele Amerikaner mit den 0%-Finanzierungen bereits das Auto gekauft, das sonst erst in ein oder zwei Jahren fällig gewesen wäre, die letzten Daten kündigen schon den großen Nachfrageeinbruch an.
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 15:24:27
      Beitrag Nr. 15 ()
      GM-Aktien steht hier für GOLDMINENAKTIEN und nicht für General Motors-Aktien.....Aua, da kriegt man ja Kopfschmerzen...:(
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 15:43:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      ...oh verdammt;)
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 16:08:17
      Beitrag Nr. 17 ()
      ach so ! - na denn ...


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