DAX Schlussbericht: DAX schließt mit leichtem Minus - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

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Der Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse war am Mittwoch von trüben Konjunkturaussichten seitens der EU-Kommission und von einer wieder aufkommenden Angst bezüglich eines erneuten Irak-Konfliktes geprägt.

Im Mittelpunkt des Geschehens standen zwar heute auch die Quartalszahlen der DAX30-Konzerne RWE, Siemens und Altana, die Performance des deutschen Blue-Chip-Index konnten sie jedoch nur wenig beeinflussen. Für weitere Verstimmung sorgte auf dem Parkett zudem das Herbstgutachten des Sachverständigenrates der Bundesregierung. Die \"Fünf Weisen\" berichteten nichts Gutes über den Standort Deutschland und prophezeiten der heimischen Wirtschaft für 2003 lediglich ein Wachstum von 1,0 Prozent.

Zur Nebensache wurde heute eigentlich die Nachricht, dass ab dem 23. Dezember die Aktie der Deutschen Börse AG die der Münchner EPCOS AG ersetzen wird. EPCOS wird dann in den MDAX wechseln.

Am morgigen Donnerstag ist auf dem Parkett wieder für Spannung gesorgt. Die Allianz, BASF, Deutsche Telekom, EPCOS und Linde werden ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren. Die Deutsche Telekom wird zudem seinen neuen CEO bekannt geben.

Schlussstände:

DAX 30: 3.082 (-1,0%)

MDAX: 3.112 (-0,2%)

Tops des Tages: Lufthansa, TUI, Epcos, E.ON, Linde

Flops des Tages: ThyssenKrupp, Infineon, Allianz, Altana, Deutsche Post

Konjunktur:

Die rot-grüne Bundesregierung entschärft ihre Pläne zur Spekulationssteuer. Demnach sollen Gewinne aus Aktien und Immobilien nun voraussichtlich doch nicht so sehr besteuert werden wie bisher geplant. Im Gespräch sind nun statt der bisherigen einjährigen Spekulationsfrist für Aktien fünf Jahre. Bei Immobilien will man an der zehnjährigen Spekulationsfrist festhalten. Bislang hatte die Koalition noch an ihren Plänen festgehalten, Aktiengewinne zukünftig generell zu besteuern.

Nachrichten des Tages:

RWE meldete die Zahlen für die ersten neun Monate. Wie das Unternehmen mitteilte, lag der Umsatz bei 40,4 Mrd. Euro und damit 3 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Wachstum kam hierbei ausschließlich aus dem Kerngeschäft (plus 33 Prozent) während der Umsatz im Nicht-Kerngeschäft um 34 Prozent abnahm. Das betriebliche Konzernergebnis liegt mit 3,1 Mrd. Euro rund 12 Prozent über dem Vorjahr. Das Nettoergebnis sank allerdings um den gleichen Prozentsatz auf 906 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet RWE beim betrieblichen Ergebnis mit einem Anstieg um über 20 Prozent.

Der Chiphersteller Infineon gab wiederum bekannt, dass der Konzern mit der taiwanesischen Nanya Technology Corporation nun endgültige Verträge über die strategische Zusammenarbeit bei Standard-Speicherchips (DRAMs) unterzeichnet habe. Der Vertrag sieht vor, die 0,09-µm- und 0,07-µm-Fertigungstechnologien für 300-mm-Wafer gemeinsam zu entwickeln. Im Rahmen des Abkommens haben die Unternehmen zudem ein 50:50-Joint Venture für die Fertigung von DRAM-Chips gegründet und bauen ein neues gemeinsames 300-mm-Werk in Taiwan.

Das Pharma-Unternehmen Altana erzielte dagegen in den ersten neun Monaten ein Umsatzwachstum von 13,0 Prozent. Der Konzernumsatz wuchs von 1,7 Mrd. in der Vorjahresperiode auf 1,9 Mrd. Euro. Das bereinigte operative Umsatzwachstum liegt bei 15,0 Prozent. Das EBITDA stieg im ersten Dreivierteljahr um 22,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 494,0 Mio. Euro, das EBIT um ebenfalls 22,0 Prozent auf 407,0 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2002 bestätigt Altana seine Prognose bezüglich eines Umsatzwachstums von rund 12,0 Prozent sowie einer Steigerung beim EBITDA von 15,0 Prozent.

Der Elektronikkonzern Siemens gab zudem bekannt, dass sein Konzernergebnis nach Steuern im Geschäftsjahr 2002 um 24 Prozent auf 2,597 Mrd. Euro gestiegen ist, während der Umsatz um 3 Prozent auf 84,016 Mrd. Euro zurückging. Der Gewinn pro Aktie erhöhte sich von 2,36 Euro im Vorjahr auf nun 2,92 Euro. Das EBIT aus dem operativen Geschäft betrug 2,474 Mrd. Euro nach 1,329 Mrd. Euro. Der Auftragseingang fiel um 7 Prozent auf 86,214 Mrd. Euro.

Die Deutsche Post wird im Unternehmensbereich Express das Management der Produktions-Niederlassungen reduzieren. Die Produktionskräfte bleiben von der Umstrukturierungsmaßnahme unberührt, so die Mitteilung der Deutschen Post. Des Weiteren ist die sozialverträgliche Umsetzung der neuen Niederlassungs-Organisation mit ver.di und dem Gesamtbetriebsrat abgestimmt.

Die Deutsche Telekom will laut aktuellen Presseberichten vom Mittwoch für das Geschäftsjahr 2002 keine Dividende auszahlen. Dies berichtet u.a. das „Hamburger Abendblatt“. Durch den Wegfall der Dividende könnte der Telekom-Riese etwa 1,5 Mrd. Euro zum weiteren Schuldenabbau verwenden. Noch im Geschäftsjahr 2001 zahlten die Bonner ihren Aktionären eine Dividende von 0,37 Euro je Aktie aus. Am morgigen Donnerstag wird die Deutsche Telekom ihre Zahlen bekannt geben und sich zudem wohl zu diesen Gerüchten äußern.

Aktuelle Ratings:

Bayer - Equal-Weight, Morgan Stanley Dean Witter

Infineon – Outperformer, Merck Finck & Co

Altana – Outperformer, Merck Finck & Co

RWE – Reduzieren, WGZ-Bank

Infineon – Underperform, Credit Suisse First Boston

Altana – Akkumulieren, WGZ-Bank

Siemens – Untergewichten, Helaba Trust

Siemens – Outperform, LB Baden-Württemberg

SAP – Hold, Wells Fargo Securities

Wertpapiere des Artikels:
RWE AG ST O.N.
SIEMENS AG NA
DT.TELEKOM AG NA
INFINEON TECH.AG NA O.N.
EPCOS AG NA O.N.
DEUTSCHE POST AG NA O.N.


Autor: (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),19:58 13.11.2002

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