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    Minijobs - Erhöhung der Lohnnebenkosten um ca 10 % - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.12.02 13:05:55 von
    neuester Beitrag 23.12.02 20:31:29 von
    Beiträge: 31
    ID: 674.827
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      Avatar
      schrieb am 18.12.02 13:05:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      Politiker von SPD/Grüne und CDU freuen sich über den geschlossenen Kompromiss und feiern ihn als Erfolg.
      Flott werden die Lohnnebenkosten der sogenannten Minijobs um ca 10% erhöht. Und davon verspricht sich die Bundesregierung 340.000 neue Jobs in diesem Bereich?
      Wer kann denn nur so blind sein?
      Zwar erhöht sich der monetäre Anwendungsbereich dieser Jobs,
      gleichzeitig werden sie aber für den Arbeitgeber wesentlich unattraktiver.
      Der Zeitpunkt der Einführung Januar 2003 ist eine Frechheit.
      Alles wieder total überhastet, ohne Rücksicht auf die davon betroffenen Betriebe.
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 13:06:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      Einführung ist ja wohl erst 1.4.2003
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 14:18:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2

      Beginn Januar wurde heute morgen auf der Homepage des WDR gemeldet.
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 14:25:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die 10% mehr sind wirklich zu hoch. Da lobe ich mir doch die FDP die mindestens 500 € als fair ansieht und dabei die Lohnnebenkosten so belassen will.

      Aber das hat man davon wenn man sich auf Rot-Grün einläßt. Ohne den Druck der Union wäre warscheinlich gar nichts passiert. Also werten wir es mal als kleinen Schritt. Lob hat wenn überhaupt nur die Union verdient.


      Jarrod
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 14:45:05
      Beitrag Nr. 5 ()
      Trotz der vielen Vorteile, die das Gesetz für Neben- und Zuverdienende bringt habe ich die Befürchtung, dass gerade im Einzelhandel wieder verstärkt Vollzeitarbeitsplätze in geringfügige Beschäftigungen umgewandelt werden. Das bedeutet kurzfristig Betragserhöhungen für die verbliebenen regulär Bschäftigten und mittelfristig das aus für unsere Sozialsysteme, um die es eh nicht sehr gut steht :(.

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      Avatar
      schrieb am 18.12.02 14:56:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5
      Die Befürchtung habe ich nicht. Die geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse sind viel zu teuer.
      Pauschale Zuschläge auf Lohn 25 %.
      Sonstige Beschäftigungsverhältnisse max 21,45 % Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung.

      Hier noch einmal eine Info von der CDU-Homepage:

      Kurz-Information zu den Ergebnissen des Vermittlungsverfahrens zu den Gesetzentwürfen Hartz I und II

      Grundsätzlich: Bei den zustimmungspflichtigen Gesetzen ("Hartz II") konnte die Union über den Bundesrat mitwirken. Es sind Vermittlungsergebnisse erzielt worden, die gegenüber den ursprünglichen Gesetzentwürfen der rot-grünen Bundesregierung einen substantiellen Fortschritt darstellen. Die Union konnte wichtige Teile ihres Regierungsprogramms umsetzen:

      Bei geringfügiger Beschäftigung bis 400.- Euro zahlt der Arbeitgeber pauschal 25 Prozent Steuern und Sozialversicherung. Nebenjobs werden mit einbezogen.
      Im Niedriglohnbereich zwischen 401.- und 800.- Euro zahlt der Arbeitgeber 21 Prozent Sozialversicherungsbeiträge. Für die Arbeitnehmer steigen diese Beiträge linear von 4 auf 21 Prozent, damit sich Arbeit gegenüber dem Bezug von Sozialleistung lohnt. Es wird normal besteuert.
      Haushaltsnahe Beschäftigung wird grundsätzlich wie geringfügige Beschäftigung behandelt; die Abgabenpauschale beträgt hier nur 12 Prozent. Die steuerliche Absetzbarkeit wird neu geregelt, um zusätzliche Anreize für potentielle Arbeitgeber zu setzen. Diese Mini-Job-Regelungen sollen zum 1.4.2003 in Kraft treten.
      Das Scheinselbständigengesetz wird aufgehoben.
      Das Brückengeld wird gestrichen.
      Der Große Befähigungsnachweis wird nicht angetastet
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 15:14:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ debull:
      "Das Brückengeld wird gestrichen."

      um unter der Brücke zu schlafen braucht man doch kein Geld ;)

      "Der Große Befähigungsnachweis wird nicht angetastet."

      "Meisterlich formuliert" fast hätte ich nicht erkannt um was es geht :D. Hier ist meiner Ansicht nach großer Reformbedarf. Aber noch größer ist wohl der parteiübergreifende Widerstand dagegen :(.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 08:27:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Gemischtes Presseecho:

      aus www.n-tv.de

      Mittwoch, 18. Dezember 2002
      Ernüchterung nach Freudenrausch
      "Mini-Jobs sind Job-Killer"

      Nach der teils überschwänglichen Reaktion in der Wirtschaft auf den am Dienstag im Vermittlungsausschuss gefundenen Kompromiss zur Arbeitsmarktreform werden einen Tag darauf zusehends kritische Stimmen laut. Die Meinungen reichen dabei von der Annahme, die Regelung zu den Mini-Jobs bringe keine neuen Arbeitsplätze, bis zu der Befürchtung, die Reform werde sich sogar als Job-Killer erweisen.

      Der Chef der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, erklärte, er erwarte keinen wesentlichen Abbau der Arbeitslosigkeit. "Die Jobs werden zu einem nicht geringen Teil aus der stillen Reserve besetzt", sagte er dem "Rheinischen Merkur". Zudem werde Schwarzarbeit legalisiert. Auch sei mit Einnahmeausfällen bei den Sozialversicherungen und der Einkommensteuer zu rechnen. Insgesamt aber schaffe der Niedriglohnsektor "im regulären Beschäftigungssystem einen Schub, den wir dringend brauchen", erklärte Gerster.

      DGB: "Belastungsprobe"

      Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) begrüßte zwar grundsätzlich die Einigung im Vermittlungsausschuss. Die von der Union durchgesetzten Neuerungen bei den Mini-Jobs seien jedoch eine "echte Belastungsprobe für Arbeitsmarkt und Sozialstaat", sagte DGB-Vizin Ursula Engelen-Kefer. Es bestehe große Gefahr, dass reguläre Arbeitsplätze in großem Umfang in geringfügige Beschäftigung umgewandelt würden.

      Der Würzburger Wirtschaftsprofessor Peter Bofinger warnte vor einem drastischen Abbau von Vollzeitarbeitsplätzen. "Mini-Jobs sind Job-Killer", erklärte er gegenüber der "Bild"-Zeitung. Bis zu 80.000 reguläre Voll- und Teilzeitarbeitsplätze könnten seiner Ansicht nach wegfallen.

      320.000 neue Jobs?

      Am Dienstag hatte sich der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat auf einen Kompromiss zu den Mini-Jobs geeinigt. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement erhofft sich davon mehr als 320.000 neue Beschäftigungsverhältnisse.

      Die Einigung sieht eine Ausweitung der Mini-Jobs von 325 auf 400 Euro vor. Der Arbeitgeber zahlt bis zu dieser Grenze 25 Prozent Abgaben. Für den Arbeitnehmer fallen keine Abgaben an. Der Niedriglohnbereich soll bis 800 Euro ausgeweitet werden. Ein Großteil der Hartz-Regelungen soll zum 1. Januar 2003 in Kraft treten.

      Wirtschaftsvertreter hatten den Kompromiss begrüßt. Jetzt sei der Weg für tausende neue legale Jobs frei.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 08:30:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      Dahin sollte sich das ganze auch nicht entwickeln :(

      Hunger in New York (aus Tagesthemen)

      Von einer "nationalen Schande" sprechen die Bürgermeister amerikanischer Städte am Mittwoch in ihrem Jahresbericht über Obdachlosigkeit und Hunger. Zum ersten Mal seit dem Erstellen des Berichts haben alle amerikanischen Städte die Zunahme von Hunger gemeldet. Wesentliche Gründe für die Zunahme von Hunger in den USA sind höhere Mieten, Niedriglohn-Jobs und Arbeitslosigkeit. Oft reicht das Gehalt der Niedriglohnjobs nicht für die Ernährung der Familien.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 10:49:39
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9
      Wird es auch nicht. Da die sogenannten Mini-Job-Leute wesentlich teurer als voll sozialversicherungspflichtige sind, werden die Arbeitgeber versuchen, Mini-Jobs zu vermeiden. Die Arbeitnehmer sehen das etwas anders.
      Meist wird zum Familieneinkommen was dazu verdient - möglichst abgabenfrei
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 11:09:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      hat denn mal einer/eine hier im Internet einen schönen ausführlichen Beitrag gefunden, wie dieser Kram mit der Gleitzone tatsächlich aufebaut ist?
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 11:32:43
      Beitrag Nr. 12 ()
      #11

      Die Sozialbeiträge für die Arbeitnehmer sollen von 4% bei 401 EUR stetig ansteigen bis auf 21 % bei 800 EUR pro Monat. Die Besteuerung soll nach Lohnsteuerkarte normal vorgenommen werden. Der Arbeitgeber trägt seinen vollen Sozialversicherungsanteil.

      Quelle: Rundschreiben des LIV des Gebäudereinigerhandwerks NRW vom 18.12.2002
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 11:52:04
      Beitrag Nr. 13 ()
      debull


      Danke für den Hinweis. Mir gehts jetzt mehr um eine ganz ausführliche Info dazu, wie man diese Idee umsetzen will. Also beispielsweise, wer wann bei welchem Betrag wieviel abdrücken muss.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 11:53:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      @HMHM

      Das scheint noch nicht klar zu sein.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 11:56:14
      Beitrag Nr. 15 ()
      debull

      ich fürchte fast, Du hast recht :)
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 11:00:28
      Beitrag Nr. 16 ()
      Druck auf reguläre Stellen"

      Der Würzburger Wirtschaftsprofessor Peter Bofinger hält Mini-Jobs für einen Fehler
      Der Bundesrat hat am Freitag den Weg für eine Ausweitung der Mini-Jobs und den Niedriglohnbereich freigemacht. Die Regelung soll zum 1. April 2003 in Kraft treten. Die Regierung erwartet sich davon eine Entlastung des Arbeitsmarkts. "Das ist ein Irrtum", meint Peter Bofinger, Professor für Volkswirtschaft an der Universität Würzburg. "Mini-Jobs sind ein Job-Killer erster Güte."
      Arbeitsminister Wolfgang Clement meint, die Mini-Jobs werden "den Arbeitsmarkt beleben". Er hofft auf 300 000 neue Stellen. Zu Recht?

      Die Grundidee bei den Mini-Jobs ist folgende: die Arbeitslosigkeit ist hoch, weil der Lohn zu hoch ist. Mit einem Niedriglohnsektor schafft man also viele neue Arbeitsplätze. Das ist das, was ein normaler Politiker so versteht. Und es ist sehr naiv. Statt eines Abbaus der Arbeitslosigkeit bringen uns die Mini-Jobs staatliche Einnahme-Ausfälle, Druck auf reguläre Stellen und ein riesiges zusätzliches Arbeitskräfte-Angebot.

      Wo liegt das Problem?

      Mini-Jobs untergraben die Wettbewerbsfähigkeit von Vollzeit-Stellen. Denn sie sind für die Unternehmen billiger. Schon jetzt sind reguläre Jobs auf dem Rückzug. Seit 1991 ist die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um elf Prozent gesunken. Dagegen stieg die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 44 Prozent, die der Selbstständigen ohne einen Beschäftigten - eine Vorform der Ich-AG - um 32 Prozent. Nur noch 70 Prozent der Arbeitsplätze sind reguläre Vollzeitstellen. Dieser Trend wird sich fortsetzen.

      Warum?

      Weil die Sozialabgaben in Deutschland wie eine Art Sondersteuer wirken. Arbeitgeber und Beschäftigte versuchen, sich dieser Sondersteuer zu entziehen. Über Mini-Jobs wurde ihnen dazu jetzt Gelegenheit geschaffen.

      Das Landesarbeitsamt Berlin erwartet, die Mini-Jobs könnten zu 15 000 neuen Stellen in der Hauptstadt führen .

      Ja, vielleicht bei verheirateten Frauen. Denn Mini-Jobs sind vor allem interessant für Ehefrauen, die einen gut verdienenden Mann haben und daher hohe Steuern auf ihren Verdienst zahlen müssen. Über einen Mini-Job können sie künftig ihre Steuerbelastung senken. Ein Lediger dagegen profitiert nicht, denn er zahlt im Verdienst-Bereich der Mini-Jobs ohnehin kaum Steuern. Außerdem braucht er eine vollständige soziale Absicherung zum Leben. Und die bietet der Mini-Job ja gerade nicht. Ehefrauen dagegen sind sowieso über ihren Mann sozialversichert.

      Das ist zumindest gut für Ehefrauen .

      Das stimmt. Die Frau eines Spitzenverdieners zahlt derzeit 53 Prozent Steuern auf ihr Gehalt. Sie könnte also ihre Vollzeit-Stelle mit einem Gehalt von 1 750 Euro umstellen auf einen steuerentlasteten Mini-Job für 800 Euro - ohne etwas zu verlieren! Ein immenser Kostenvorteil auf dem Arbeitsmarkt gegenüber Menschen, die eine volle soziale Absicherung brauchen. Folge: Über Mini-Jobs strömen viele verheiratete Frauen oder auch Studenten auf den Arbeitsmarkt als Dumping-Anbieter von Arbeitskraft.

      Ist es das, was die Bundesanstalt für Arbeit befürchtet, wenn sie anmerkt, dass Mini-Jobs "zu einem erheblichen Teil aus der stillen Arbeitsmarkt-Reserve besetzt" und daher die offizielle Arbeitslosenstatistik kaum entlasten werden?

      Ja sicher. Außerdem lassen sich reguläre Stellen nun splitten in beliebig viele Mini-Jobs. Das erwarte ich besonders im Bereich gering qualifizierter Arbeiten, wo das Arbeitslosenproblem sehr groß ist. Als Einzelhändler oder Gastwirt wäre ich doch verrückt, wenn ich eine Vollzeit-Stelle nicht in mehrere preiswertere 400-Euro-Jobs aufteilen würde. Das führt zum Abbau von Vollzeitstellen und zu Einnahmeausfällen sowohl bei der Steuer wie auch bei den Sozialversicherungen. Die Ausfälle in den Sozialkassen machen dann die Erhöhung der Beiträge notwendig. Das wiederum macht reguläre Vollzeitstellen noch unattraktiver, sie werden durch Mini-Jobs ersetzt und so weiter. Ein Teufelskreis.

      Clement schätzt diese Einnahmeausfälle auf rund eine Milliarde Euro im Jahr 2003 .

      . und dem Arbeitslosen bringt das gar nichts. Das ist doch erschreckend.

      Könnten Arbeitslose künftig nicht dazu gezwungen werden, Mini-Jobs anzunehmen?

      Sicher. Aber wollen wir das: flächendeckend Arbeitsplätze ohne volle soziale Absicherung?

      Was schlagen Sie vor?

      Wir brauchen ein neues sozialpolitisches Leitbild. Ziel muss es sein, die soziale Sicherung vom Beschäftigungs-Verhältnis zu lösen und über Steuern zu finanzieren. Bei der Krankenversicherung brauchen wir einen einheitlichen Betrag, sozusagen eine Flat-Rate. Eine für den Mann, eine für die Frau und eine fürs Kind. Alles was darüber hinausgeht, muss privat finanziert werden. Genauso bei der Rente: Hier sollte die künftige Rente einheitlich festgelegt werden, vielleicht beim Durchschnitts-Einkommen. Wer mehr will, muss selber vorsorgen. Da soll sich der Staat nicht einmischen, auch nicht mit Geschenken wie bei der Riester-Rente.

      Gespräch: Stephan Kaufmann

      berliner-zeitung.de
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 11:18:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      #16

      Dieser Wirtschaftsprofessor kennt ja die rechtlichen Grundlagen der Mini-Jobs nicht. Wenn solche Typen an unseren Uni`s lehren, ist das Defizit an Wirtschaftswissen kein Wunder.


      Minijobs sind teurer als Vollzeitstellen. Wie der immer auf billiger kommt ist mir ein Rätsel.

      Für den Unternehmer ist die Belastung mit Sozialabgaben deutlich höher.
      Auch Minijobs unterliegen dem Arbeitsrecht mit Kündigungsschutz, Anspruch auf Lohnfortzahlung, Urlaubanspruch usw.

      Millionärsgattinen habe ich unter den Minijobbern noch nicht angetroffen. Eher Frauen, die jeden Cent brauchen, um die Miete zu zahlen.

      Alles in allem erzählt dieser Prof absoluten Mist.:cry:
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 14:17:16
      Beitrag Nr. 18 ()
      debull

      stimmt. Vor allem immer dieses Verteufeln dieser Jobs. Das ist eine halbwegs gute Möglichkeit, auf kurzfristige Änderungen in den Arbeitsspitzen einzugehen. Und die Jobber sind froh, sich um sonst nicht weiter kümmern zu müssen.

      Teurer sind sie aber mE nicht. Wieso meinst DU das? Frage ist nur, ob die recht komplizierte Neuregelung zB bei den Gleitzonen die Arbeitgeber sonderlich ermutigen wird, solche Jobs anzubeten.
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 15:54:28
      Beitrag Nr. 19 ()
      #18

      warum teurer? Siehe #6.
      Die Lohnnebenkosten sind etwa 10% höher.

      Dazu kamen bisher noch enorme bürokratische Prozeduren. Das wird durch die Neuregelung etwas besser.
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 16:02:57
      Beitrag Nr. 20 ()
      Nicht dass ihr mich falsch versteht. Ich würde die Möglichkeit zum Zu/Nebenverdienst ohne dass Onkel Eichel gleich alles wieder wegnimmt durchaus begrüßen. Auch ob diese in der aktuellen Gesetzesvorlage teurer oder billiger sind ist für mich eher ein Detail, das man bei Bedarf korrigieren kann. Ebenso weiß ich, dass das beispiel mit der zuverdienenden Millinärsgattin schlecht gewählt ist.

      Aber an der Grundaussage ändert das nichts.Bei Einführung von Minijobs geht dies zu Lasten bereits vorhandener Vollzeitjobs und gefährtet somit die Soziaversicherungen vollends. Man hat dies doch Mitte der 90er gesehen. Da wurden ganze Supermarktfilialen mit 630DM Kräften betrieben. Was glaubt ihr denn, warum das Geschrei so groß war, als diese eingeschränkt wurden. Dass der studentische Aushilfskellner oder der Zeitungsbote benötigt werden und hier ein Vollzeitjob keinen Sinn macht, ist doch wohl jedem klar. Der Wirtschaft geht es aber um andere Dinge. Durch die Hintertür Minijobs will sie Tarifverträge und das Soziasystem aushebeln.

      So gerne ich selbst ein paar Euro dazu verdienen würde, so steht in diesem Fall für mich das Gemeinwohl an höherer Stelle;)
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 16:16:28
      Beitrag Nr. 21 ()
      #20

      muß dich korrigieren. Du schreibst von einer Zeit, als diese Kleinjobs nur mit 20% pauschaler Lohnsteuer +7 % Kirchensteuer darauf belastet waren.

      Diese pauschale Belastung wird ab dem 1.4.03 25% betragen. Also mehr als 20% höher.

      Diese Minijobber setze ich nur noch ein, wenn es wegen Beschaffenheit der Arbeitsstelle nicht anders möglich ist. Also: nur geringer Arbeitsumfang oder Abfangen von Beschäftigungsspitzen.

      Es gibt auf dem Arbeitsmarkt zwei Seiten. Die eine fragt Arbeit nach, die andere bietet an. Die Neuregelung verstärkt das Angebot von Arbeit. Die Nachfrage wird geschwächt. Der Beschäftigungseffekt ungewiss.
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 16:21:57
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21 "Diese Minijobber setze ich nur noch ein, wenn es wegen Beschaffenheit der Arbeitsstelle nicht anders möglich ist. Also: nur geringer Arbeitsumfang oder Abfangen von Beschäftigungsspitzen."


      Zu mehr sollten sie auch meiner Ansicht nach dienen. Es soll eben nicht der Missbrauch zu Lasten der Vollzeitstellen, wie in den 90er Jahren betrieben werden.;)
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 17:20:25
      Beitrag Nr. 23 ()
      Aber der von der Regierung gewünschte Effekt wird nicht erreicht.
      320.000 neue Jobs im Minibereich wollen die schaffen.
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 17:40:20
      Beitrag Nr. 24 ()
      debull

      ich glaube jetzt zu kapieren, was Du meinst: Du meinst teurer im Vergleich zu vorher. Ich dachte, Du meinst teurer im Vergleich zum Normaljob.;)

      Punk
      Mit den Jobs kannst Du nix großartig aushebeln. Schon deshalb nicht, weil mehrere addiert werden. Und der typische Minijobber will sich nur irgendwo was dazu verdienen und ist woanders schon sozialversichert.

      Im übrigen hat die bisherige Regelung kaum jemanden zusätzlich zu früher sozialversichert. DIe Beiträge dienten ausschließlich als zusätzliche EInnahmequelle für die KV und RV Versicherungen. Es waren sicher nicht viele, die von ihrem Recht auf Verzicht auf Rv-Versicherungsfreiheit Gebrauch gemacht haben.
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 19:57:02
      Beitrag Nr. 25 ()
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 21:25:55
      Beitrag Nr. 26 ()
      ...das Risiko hat der Punk ja schon angesprochen, das aber nach anderen Meinungen sich nicht verwirklichen wird.

      Die Chance ist auch da, dass für Arbeitslose so ein Einstieg gefunden werden kann - mit Ausbaumöglichkeit bei Bewährung - und wenn Frau Engelen-Käfer dagegen ist, kann das ganze doch gar nicht so übel sein...;)
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 23:38:08
      Beitrag Nr. 27 ()
      die Risiken zu den Neuerungen sind doch eigentlich gering. ich denke eher, dass genau die damit "arbeiten" werden, für die es auch gedacht ist. Diejenigen, die sich mal ne Mark nebenher verdienen wollen.

      Ein wenig kompliziert ist die Regelung zu der Gleitzone. Aber das wird sich auch geben, wenn es genug Literatur dazu gibt, wie man es handhabt.
      Avatar
      schrieb am 22.12.02 23:48:18
      Beitrag Nr. 28 ()
      Punk #20

      den meisten Arbeitgebern ging und geht es weniger darum, Abgaben zu sparen, als darum, unkomplizierte Jobs für bestimmte Arbeiten zu haben. Recht hast DU sicher in bestimmten Branchen (Putzkolonnen usw). Aber da muss die Gewerkschaft den Schutz der Beschäftigten anders sicherstellen.

      Da sind es auch nicht so sehr die Jobs, die das Problem bilden. Sondern die Art und Weise, wie da das Gesetz teilweise einfach brutal gegen die Beschäftigten ausgehebelt wird. Und zwar vor allem im reinen Arbeitsrecht. Wie oft mußte ich mir zu früheren Zeiten anhören, wie die Oberaufseher einer Putzkolonne auf ihren Leuten rumgetrampelt haben (Gelder gestrichen weil angeblich schlecht geputzt wurde usw.).

      Aber genau an diesen Stellen haben die Gewerkschaften ihre früheren Stärken verloren. Hie müßte knallhart gegen solche Art von Mißbracuh (nicht des Rechts sondern der Leute) vorgegangen werden. Da würden sie (die Gewerkschaften) in meinen Augen auch wieder einen erheblich Teil ihrer Daseinsberechtigung zurückgewinnen.

      Aber das ist denen natürlich mitlerweile viel zu unbequem geworden. Die wollen nicht mehr wie zu frühen Zeiten an der Front arbeiten, sondern auch nur noch schon vom Schreibtisch aus. Und das ist mittlerweile unnötig, weil die meisten Arbeitnehmer diese Art von "Selbstverteidigung" allein beherrschen.

      Da treten Sommer und Co im Fernsehen auf, gehen mit dem Kanzler essen. Aber die wirklichen Mißstände vor Ort kennen die doch gar nicht mehr. Sind alle keine Praktiker mehr, sondern absolute Theoretiker.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 09:20:40
      Beitrag Nr. 29 ()
      aus 16#

      "Mini-Jobs untergraben die Wettbewerbsfähigkeit von Vollzeit-Stellen. Denn sie sind für die Unternehmen billiger. "

      @17#
      was soll an Feststellung falsch sein???

      Die Minijobs werden mit einer Pauschale von 25% vom Arbeitgeber besteuert. Ab 400 bis 800 € mit nur noch 21%.

      Wer bekommt denn als Vollzeitbeschäftigter 75% (bzw. 79%)seines Bruttogehaltes ausgezahlt???

      Also stimmt es doch was der Würzburger Professor von sich gegeben hat.
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 19:09:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ich geb´s auf. Das Kapitel scheint zu schwer zu sein.:)

      Aber wenn ihr das nicht versteht, wie sollen die oft sehr einfach gestrickten Minijobber das verstehen?;)
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 20:31:29
      Beitrag Nr. 31 ()
      # 30 Ich bin nicht dumm :cry:

      ich habe nur Wissensdefizite;)


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