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    heute ARD 21:55h Vorwürfe gegen US-Armee weiter ungeprüft - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.12.02 18:29:56 von
    neuester Beitrag 27.12.02 15:09:04 von
    Beiträge: 45
    ID: 675.042
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      schrieb am 18.12.02 18:29:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Vorwürfe gegen US-Armee weiter ungeprüft

      Harald Neuber   17.12.2002

      Die ARD sendet den Dokumentarfilm von Jamie Doran über ein Massaker an gefangenen Taliban, an dem auch US-Militärs beteiligt gewesen sollen

      Als der renommierte britische Dokumentarfilmer Jamie Doran[1] Ende Juni eine Vorabfassung seines Dokumentarfilmes "Massaker in Mazar" vorstellte, war das Medienecho bescheiden ( Das Massaker, das nicht sein darf[2]). Dabei enthüllten die parallel in Brüssel und Berlin organisierten Pressekonferenzen schier Unglaubliches: Tausende gefangene Kämpfer der Taliban-Milizen sollen im Norden Afghanistans in der Wüste hingerichtet worden seien. Die Rechnung war so einfach wie grausam: 8.000 Männer waren nach der Einnahme der Stadt Kundus durch Truppen der Nordallianz gefangengenommen worden. Am Zielort, dem Gefängnis von Scheberghan, sind jedoch nur 3.015 Menschen angekommen. Nach Ansicht von Doran und nach Aussagen mehrerer Zeugen wurden "Tausende Gefangene in der Wüste Dascht Leili hingerichtet". An der ausgewiesenen Stelle fanden die US-amerikanischen "Ärzte für Menschenrechte" tatsächlich Reste menschlicher Körper ( Massaker im Norden Afghanistans[3]).



      Der Film sei "von der PDS" bestellt[4], hieß es aus US-Kreisen nach der Vorführung im Bundestag. "Falsch", so das prompte Dementi von Doran, der erklärte, "dass mein Dokumentarfilm `Das Massaker von Mazar` von der PDS weder in Auftrag gegeben noch bezahlt worden ist. Ich wäre zugleich außerordentlich verärgert, falls anderslautende Gerüchte vom zentralen inhaltlichen Punkt meines Films ablenken."


      Diese Befürchtung zumindest erfüllte sich nicht, denn nach und nach griffen weitere Medien die Geschichte auf. Als sich im August[5] dann das US-Nachrichtenmagazin Newsweek[6] der Sache annahm, musste die US-Regierung eingestehen: Ja, US-Soldaten waren bei Dascht Leili anwesend, und ja, es habe wohl ein Massaker gegeben. Die anwesenden US-Soldaten hätten davon aber nichts bemerkt.

      Trotz dieser ungeheuerlichen Behauptungen ist seither wenig geschehen. Die Ärzte für Menschenrechte[7] drängen seit Bekanntwerden der Geschehnisse auf eine Sicherung des mutmaßlichen Massengrabes in der Wüste bei Mazar-i-Sharif. Vergebens. "Unser Forensik-Experte William Haglund ist erst vor wenigen Tagen aus der Region zurückgekehrt", so John Heffernan vom Washingtoner Büro der "Ärzte" Anfang der Woche gegenüber Telepolis.

      Nach den Presseberichten in den USA und Großbritannien hätten die Vereinten Nationen in eine Untersuchung eingewilligt. "Weil unserer Forderung nach einer solchen Nachforschung nicht gleich stattgegeben wurde, müssen wir nun wegen den extremen klimatischen Bedingungen bis zum Frühjahr warten", beklagt Heffernan. Bis dahin aber ist die Stelle ungeschützt.

      Eine der Hauptforderungen der Organisation und des Dokumentarfilmers Doran ist daher die Bewachung des mutmaßlichen Massengrabes. Doch wer soll den übernehmen, wenn alle in der Region aktiven Ordnungskräfte für sie belastende Funde erwarten müssen? Ähnliche Erfahrungen machte André Brie, PDS-Abgeordneter im Europaparlament. Bereits Anfang September hatte er eine fraktionsübergreifende Delegation organisieren wollen. "Die afghanische Regierung konnte uns aber keinerlei Sicherheitsgarantien geben." Nun hoffen die Parlamentarier auf eine Afghanistan-Visite "für Januar oder Februar".


      Thomas Schreiber, der Leiter des Programmbereiches Kultur im NDR Fernsehen, wies[8] heute die Vorwürfe der US-Regierung gegen die Ausstrahlung des Films zurück:

      "Alle Augenzeugen, die in der Dokumentation über die Vorgänge im Gefängnis von Sheberghan und am Ort des Massengrabes in Dasht-i-Leili zu sehen sind, berichten übereinstimmend, dass amerikanische Soldaten an diesen beiden Orten anwesend waren.

      Der Sprecher des US-Außenministeriums Larry Schwartz hatte dpa zufolge erklärt, dass die Aussagen der ARD-Dokumentation `vollständig falsch und bereits widerlegt` seien. Dies steht im deutlichen Widerspruch zur Mitteilung des Pentagons, dass bislang keine Untersuchung der Vorgänge durch die US-Streitkräfte stattgefunden hat. Zur zweifelsfreien Aufklärung notwendig wäre also eine interne Untersuchung des amerikanischen Verteidigungsministeriums sowie die Exhumierung der Massengräber, die Obduktion der Leichen und die Identifikation der Toten durch das UNHCR."



      Als in den Vereinten Nationen vor wenigen Wochen um den Internationalen Strafgerichtshof gestritten wurde, begründeten die USA ihre Enthaltung mit den "funktionierenden Sanktionierungsmechanismen in der US-Armee". Und tatsächlich scheinen sie ganz im Sinne der Regierung zu funktionieren: nämlich gar nicht.

      Als nach dem Fall von Kundus die Gefangenen entwaffnet waren, erklärte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in Washington, es wäre "bedauerlich, wenn ihnen nun erlaubt würde, in ein anderes Land zu gehen und dort ähnliche terroristische Taten zu verüben." Er fügte hinzu: "Ich hoffe, dass sie entweder umkommen oder gefangen genommen werden." Bisweilen scheint das auch andersherum zu funktionieren.


      Am Mittwoch, den 18.12.2002, zeigt die ARD um 21.55 Uhr den Dokumentarfilm: "Das Massaker in Afghanistan - Haben die Amerikaner zugesehen?"




      Links

      [1] http://www.usindependents.com/jamiedoran/jamiedoran
      [2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/12758/1.html
      [3] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/12811/1.html
      [4] http://www.pds-im-bundestag.de/index.php?main=/aktuelles/pre…
      [5] http://rawa.fancymarketing.net/na-killings.htm
      [6] http://www.newsweek.com
      [7] http://www.usaphr.org
      [8] http://www.ndr.de/ndr/derndr/presse/20021217_2.html

      Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/13811/1.html

      ------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 18:52:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Man darf gespannt sein, ob der Film wirklich gezeigt wird.
      Oder nimmt ihn die ARD in letzter Minute nach einer
      Intervention des Auswärtigen Amtes aus dem Programm?
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 20:20:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Joschka Fischer, bitte einschreiten!!
      :D
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 20:39:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Jetzt sieht man warum die USA richtig liegen, wenn sie den internationalen gerichtshof verhindern wollen:
      Da spielt sich irgendein Dokumentarfilmer, der seit Jahren chronisch pleite ist, weil er keinen Film zustande bekommt, den die Leute sehen wollen, als der große Aufklärer auf.
      Die Frage ist doch: Wie komme ich schnellstmöglich von einem 6-stelligen Schuldenberg runter?
      Antwort: Indem ich nach Afganistan fahre, ein paar Afghanis Geld gebe, damit sie bezeugen, dass die Amerikaner ein ach so schreckliches Verbrechen begangen haben und den Film dann an kontinentaleuropäische Fernsehstationen verkaufe.
      Komisch ist doch: Viele Afghanis sagen in dem Film die Amis hätten mitgemacht, aber es gibt keine Beweise, aber hier in Deutschland ist alles klar: Was? irgendwo hat ein Islami gesagt die Amis hätten Hunderte Menschen ersticken lassen, na wenn die es sagen wird es schon stimmen, scheiß Amerika! Wußten wir es doch, die Amis sind Schweine!
      Es lebe der Antiamerikanismus!

      Nachdem der Antisemitismus in Deutschland nicht mehr salonfähig ist, leben wir jetzt den Antiamerikanismus. Hauptsache wir Deutschen haben unser Feindbild. Mit der Wahrheit nehmem wir es, wie schon bei der Judenhetze, mal nicht so genau.
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 20:43:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      Rumsfeld

      Überprüfe mal deine Wortwahl. Das wirft kein gutes Licht auf einen Verteidiger Amerikas.

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      Avatar
      schrieb am 18.12.02 20:46:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich denke, die Beweise werden aussagekräftiger sein, als die der US-Geheimdienste über der Besitz von ABC-Waffen des Irak ;)
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 20:56:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Punk24
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 21:53:00
      Beitrag Nr. 8 ()
      !
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 21:56:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      #6

      wieder einmal: Du unterstellst. Hast aber keine Beweise. Und versuchst, damit Stimmung zu machen.

      Ich weiß nicht, ob der Bericht stimmt. Wenn ja, muss es Konsequenzen haben. Wenn er nicht stimmt, muss es auch Konsequenzen haben.

      Aber ich unterstelle nichts, was ich nicht weiß.
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 22:58:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      @rumsfield, sorry rumsfeld, I didn`t want to lift your nick.
      Die Informationen über Doran hat Dir wohl Dein als äussertst effizient bekannter CIA geliefert. Was nicht sein darf, kann eben nicht sein. Aber ein bisschen bessere Arbeit hätten sie schon machen können.

      Jamie Doran
      Producer/Director/Author


      Doran has worked at the highest levels of television film production over the past 22 years, with many of his films leading series both nationally and internationally. In that time, those films have been broadcast on virtually every major channel throughout the world.

      An award-winning documentary filmmaker, Doran spent over seven years at BBC Television before establishing his independent television company. His most recent productions include 2001: The Making of a Myth, an analysis of Kubrick¹s epic, and The Android Prophecy, which studied the link between feature film director fantasy and science reality. He is presently involved in the re-establishment of feature film and television production in Afghanistan.

      Some of his achievements in the international arena include what was widely described as the definitive film of the Odisappeared¹ in Chile; the release of over 500 political prisoners in Romania; an expose of the brutal regime in Burma; the extraordinary and controversial biography of the first human being in space, described by Victor Lewis Smith as ³television at its finest²; and the true story of a contemporary Dr Zhivago saga in Russia, centred on the Russian invasion of Czechoslovakia in 1968.

      On average, his films are seen in around 35 countries and he is also an internationally published author.

      Amongst major credits: (original broadcasters only)

      The Thawing of a Cold War Warrior - BBC/Discovery/FujiSankei
      A truly dramatic love story within an extraordinary political framework. General Ivan Dmitrevich Yershov was Commander of Soviet Ground Forces which crushed the Prague Spring in 1968. He was a man destined for the very top of the Soviet military hierarchy, yet gave it all up to save the life of the daughter he loved - even though this meant losing her to the enemy. The film culminates as he returns to Prague to apologize personally to Alexander Dubcek.

      Single Pistol Shot - BBC/Discovery
      Life on Death Row: this film examines the life of two inmates. One has committed a crime of passion (killing his wifes lover in a mad fit of jealousy) and the other raped and murdered two young girls. For the inmates, their only contact with the outside world is the prison warden, a man of unexpectedly deep humanity.

      Skeletons Have Names - C4
      A film which follows three sisters on a journey home to Chile in search of their brother who had been tortured and Odisappeared¹ during the Pinochet coup against Allende. A tragic and moving tale, this film was acclaimed worldwide as the definitive comment on the plight of thousands of students and young protestors who were never seen again.

      The August Kings - C4
      The first film involving the men who overthrew Mikhail Gorbachev. Why did they do it? What was their motive? Did they regret their actions?

      Burma: The Final Stand - C4/France 2
      When Burma (or Myanmar) is mentioned in the world press these days, invariably a comment is made on the democratic election victory in 1990. Doran was the only foreign film-maker to enter the country (surreptitiously) in the weeks prior to the election in order to expose junta plans to corrupt the election process. Despite a threat from the regime that he would be hanged if caught, using hidden cameras he brought the story to worldwide attention, forcing the regime to invite neutral observers to oversee the
      elections.

      Alec The Pole - BBC
      A moving film of an old soldier who had lived quietly in Scotland after the war, claiming to be a veteran of the Polish Army. At his real home in the Ukraine, Alec Krusnenko had been reported missing, believed killed in action, fighting against the Germans. He returns to discover a monument has been erected bearing his name alongside other fallen heroes of the Red Army. But Alec had been hiding a terrible secret: he had not fought for the Soviet Army at all.......he had joined the Nazi SS.

      Technology Wars - C4
      The technology battle between East and West: how America and the Soviet Union fought for superiority in the field of super-computers in the battle to dominate space.

      Out of Order - seven-part series for ITV network
      Doran edited this series of primetime programmes which fought injustice: populist programming, averaging 8 million viewers each week in the U.K.

      Backstreet Betting - C4
      An immensely successful film which told how the Italian Mafia had infiltrated the illegal gambling markets in Britain. Doran spent three months in hiding following threats related to this project.

      The Red Bomb - three-part series for Discovery U.S.
      The definitive filmed history of Soviet nuclear weapons, this series has been acclaimed by scientists throughout the world. It shows how, in less than a decade after the enormous destruction of the war against Hitler, the USSR had succeeded in becoming the second superpower. All of the surviving Russian scientists and spies agreed to take part, including Anatoly Yatskov who masterminded the theft of atomic secrets from the Manhattan Project. Yatskov agreed to reveal his role for the first time, despite being desperately ill with cancer. He died two weeks after his interview.

      The Honeytrap - BBC/France 3/Speigel (Ger)/A&E
      A story of love, despair and manipulation; a gigantic struggle between East and West in which the pawns were young women forced by the KGB to seduce secrets from foreign businessmen and diplomats to satisfy its insatiable desire for information.

      Wasps & Witches - Canal+/DOCSTAR
      War is the prerogative of men, or so most men believe. But Wasps & Witches tells a forgotten story of the astonishing bravery of women pilots in the Second World War.

      Starman - BBC/Canal +
      Seen in over sixty countries worldwide, Starman relates the moving tale of the young son of a peasant who became the first human being in space. This film, and the book written to accompany it, tells the extraordinary true story behind the legend of Yuri Gagarin

      City of Murder & Mayhem - ITV network and worldwide
      Completed recently, this film portrays life on the edge of death in Moscow. We follow the exploits of two men: one a banker, and the other from SOBR, the Russian Militias enforcement wing. This film has already been requested by over thirty countries.

      2001: The Making of a Myth - C4
      The first television documentary to explore the making of and thinking
      behind one of the world¹s most famous films: Stanley Kubrick¹s sci-fi epic:
      2001: A Space Odyssey, presented and narrated by James Cameron (Titanic,
      Terminator, Aliens etc) and featuring all major surviving figures, including
      Sir Arthur C. Clarke.
      (many more films available)

      C4 steht übrigens für Channel 4, das ist so ein TV-Sender, der Filme kauft oder in Auftrag gibt, die niemand sehen will, wie auch BBC, Discovery US, Canal+, ITV und France 2, lauter linke Propaganda-Sender.

      Rumsfield, lass einfach das nächste Mal besser recherchieren.
      Grüsse George W.

      Mfg MacHaeberle
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 23:10:10
      Beitrag Nr. 11 ()
      Für Diejenigen, die´s verpasst haben: Wiederholung ist heute Nacht 04:45h ARD
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 02:12:11
      Beitrag Nr. 12 ()
      Beruhigt euch!

      Regt euch nicht über diesen Möchtegern-Rumsfeld auf! Seine Nick-Wahl offenbart ja schon alles.

      Rumsfeld, wenn deine "größte Nation unter Gottes Sonne" (warst nicht du das mit diesem Ausdruck) so unschuldig ist, warum regen die sich über den Bericht dann so auf?

      Im übrigen: Was suchst du überhaupt noch hier in diesem fremdenfeindlichen Deutschland. In diesem Land, das immer ein Feindbild braucht.
      Geh doch in dein gelobtes Land! Geh in die USA! Solche Rechten wie dich will hier keiner!!!

      BM
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 13:31:21
      Beitrag Nr. 13 ()
      @Bodenseemann,
      Rumsfeld ist eben ein Vertreter des Proamerikanismus und der ist wie der Antiamerikanismus eben nur was für Leute, die schwarz-weiss-sichtig sind.
      Es gilt hier wohl die Gleichung Antiamerikanismus = Proamerikanismus = einfältig.
      Gruss, MacHaeberle
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 15:30:13
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Bodenseemann, @machaeberle

      Ich finde, Ihr habt recht. Leuten wie Rumsfeld ist offenbar kein Argument zu dumm, wenn es nur gegen Menschen anderer Kulturen geht.
      Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das er selbst glaubt was er hier postet (wenn ja, tut er mir leid). Es werden von ihm Behauptungen aufgestellt, ohne nur eine Quelle zu nennen (wobei es wahrscheinlich auch keine gibt).

      Es wird in diesem Film wird am Anfang ganz klar geschrieben: "Keiner der in diesem Film befragten Augenzeugen hat für seine Aussage Geld erhalten." und "Im Verlauf der Dreharbeiten wurden das Team und die Augenzeugen bedroht und eingeschüchtert.
      Alle Zeugen sind dennoch bereit, vor einem internationalen Gericht auszusagen."

      Daher glaube ich auch nicht das die von Rumsfeld hier aufgestellten Behauptungen aus irgendwelchen Quellen stammen, sondern er sie nur geschrieben hat um eben etwas gegenteiliges zu schreiben - und andersdenkende in seiner üblichen Art zu beschimpfen!

      Gott sei Dank sind aber solche Leute in der Minderheit!

      Mit freundlichen Grüßen
      Ronald
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 15:43:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo gezwirbelt,

      man kann den Bericht von Jamie Doran glauben oder auch nicht! Letztendlich können nur die Gerichte dies klären!

      Anmerkung:
      Auch bei den Amerikaner wird es wie in jeder Armee einige geben die ihren Job nicht richtig machen! Und einen funken Wahrheit wird sicherlich dabei sein!

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 15:52:51
      Beitrag Nr. 16 ()
      über ein eher gehäuftes Auftreten von Leuten mit "seltsamen Meinungen" sollte man sich in Zukunft nicht wundern...


      Pentagon denkt über Geheimprogramm zur Manipulation der öffentlichen Meinung in befreundeten Ländern nach

      Florian Rötzer   16.12.2002

      Schon einmal musste das Pentagon ein geplantes Propagandabüro zur Medienmanipulation wieder beerdigen

      Was macht man, wenn das eigene Verhalten nicht einmal bei den Freunden so ankommt, wie man dies gerne hätte? Man könnte auf die Kritik hören, ins Gespräch kommen oder eventuell auch das Verhalten ändern. Man könnte aber auch versuchen, wenn man sich im Recht glaubt und nichts verändern will, das Verhalten besser zu verpacken und dafür zu sorgen, dass es günstiger dargestellt wird. Das scheint noch immer die Perspektive des Pentagon zu sein, denn offenbar überlegt man dort schon wieder (oder immer noch), mit verdeckten Operationen, also heimlich, die öffentliche Meinung auch in neutralen und befreundeten Ländern zu manipulieren.


      Im Februar erst musste ein verärgerter Verteidigungsminister kundtun, dass das die geplante Propaganda-Abteilung "Office for Strategic Information" nicht eingerichtet wird. Seiner Zeit war geplant, beispielsweise auch ausländischen Medien in befreundeten Ländern Berichte zuzuspielen, um für eine freundliche Stimmung gegenüber dem Pentagon zu sorgen. Das aber heißt nichts anderes, dass die Menschen in den befreundeten Ländern manipuliert werden sollen. Und wenn eine der Grundlagen einer Demokratie die freie Presse ist, dann würde das Pentagon, angeblich im Dienste von Freiheit und Demokratie, diese zu Desinformationskampagnen zu instrumentalisieren suchen.

      Vorbild CIA in den Tagen des Kalten Kriegs?


      Bekanntlich hatte die CIA im Kalten Krieg just eine solche Manipulation der Medien heftig betrieben. Es wurden zahlreiche Intellektuelle und Journalisten heimlich bezahlt, um für amerikanische Interessen einzutreten. Im Zentrum dieser Manipulationskampagne stand in den 50er und 60er Jahren der "Kongress für kulturelle Freiheit", der Angestellte in 35 Ländern beschäftigte, Dutzende von Zeitungen veröffentlichte, Ausstellungen und Konferenzen veranstaltete, Kulturpreise verlieh und eine Nachrichtenagentur betrieb. Ziel war auch damals vornehmlich Westeuropa, das es damals von allen Sympathien zum Kommunismus zu befreien galt.

      Ende der 60er Jahre wurde der auch anderweitig oft glücklos operierende Geheimdienst ein wenig mehr in Schranken verwiesen. Auch die Anordnung von Präsident Ford 1974, dass Regierungsangehörige sich nicht an Morden politischer Gegner beteiligen dürfen, rührt aus dieser wilden Zeit der Geheimdienste. Das Militär hatte sich eher von solchen Manipulationen ferngehalten - schließlich gibt es dafür ja die Geheimdienste - und "Informationsoperationen" in feindlichen Ländern durchgeführt. Solche Informationsoperationen reichen von der Beeinflussung der Menschen über Rundfunksendungen oder dem Abwerfen von Flugblättern bis hin zur Zerstörung von Medien und Kommunikationseinrichtungen, wie dies auch in Afghanistan oder im Kosovo-Krieg praktiziert wurde.

      Schlechte Erfahrungen mit durchgesickerten Informationen


      Daher war auch im Pentagon die Einrichtung eines Propagandabüros umstritten, das die öffentliche Meinung in befreundeten Ländern (und damit möglicherweise auch die eigenen Medien) gezielt beeinflussen sollte ( Das Pentagon will für bessere Propaganda sorgen[1]). Genau wie dieses Mal sickerten Informationen an die Medien. Rumsfeld gab sich genervt, sprach von Übertreibungen, versicherte, dass das Pentagon stets die Wahrheit sage ( Rumsfeld: Pentagon lügt nicht[2]), und behauptete, dass damit das Projekt gestorben sei, weil das Propagandabüro nach all der Medienaufmerksamkeit nicht mehr effektiv arbeiten könne ( Aus für die Propaganda-Abteilung des Pentagon[3]).

      Dass damit aber nicht unbedingt auch die Versuche beendet werden, die Meinungsbildung in befreundeten Ländern zu beeinflussen, war zu erwarten, zumal die Stimmung seitdem, was vor allem den möglichen Waffengang gegen den Irak angeht, in vielen Ländern nicht besser wurde. Der Anti-Amerikanismus scheint weltweit, vor allem aber auch in den befreundeten muslimischen Ländern, zuzunehmen. Selbst in Südkorea ist die Stimmung nach dem Unfall umgeschlagen, bei dem zwei Mädchen von einem amerikanischen Militärfahrzeug getötet wurden. Dass geheime Propagandakampagnen, wenn sie denn durchgeführt werden sollten, indem man beispielsweise Journalisten bezahlt, auch in Deutschland stattfinden würden, läge auf der Hand. Hier ist, wie in vielen anderen Ländern, nicht nur ein Großteil der Menschen gegen einen Krieg, sondern hat sich auch die Regierung dagegen ausgesprochen, auch wenn sie jetzt Schritt für Schritt die forsche Haltung zurücknimmt und immer mehr Konzessionen machen will.

      Noch allerdings ist, wie die New York Times berichtet[4], das Programm nicht offiziell von Verteidigungsminister Rumsfeld bewilligt worden, der sicherlich auch dieses Mal nicht über das Durchsickern der Informationen froh sein wird. Angeblich gibt es auch noch keine Pläne, wie die Informationsoperationen zur Manipulation der öffentlichen Meinung im einzelnen vonstatten gehen könnten.

      Krieg und Propaganda


      Mehr Glück hatte das Außenministerium, das sich schon früh eine Werbefachfrau geholt hatte ( Zur Aufrüstung der Wahrheit[5]), um das Image der USA im Ausland, vornehmlich in den muslimischen Ländern, zu verbessern. Und weil man offenbar allerorten der Meinung ist, dass die Botschaft der US-Politik zwar gut ist, sie nur nicht richtig vermittelt wird, scheint man auch im Weißen Haus selbst darüber nachzudenken, sich eine eigene Propaganda-Abteilung einzurichten ( Das Weiße Haus will auch ein Propagandabüro[6]). Die Welt ist schließlich alles, was in den Medien erscheint.

      Mit dem Bekanntwerden von immer neuen Manipulationsversuchen dürfte die US-Regierung sich wohl keine neuen Freunde machen - auch nicht unter den Regierungen der befreundeten Länder. Und ob der Ansatz überhaupt tragfähig ist, mit PR-Mitteln ein offenbar nicht wirklich auf dem Meinungsmarkt im Ausland durchschlagendes "Produkt" wie die militärische Supermachtspolitik der US-Regierung besser verkaufen zu können, ist überdies sehr zweifelhaft.

      Aber offensichtlich scheint die Bush-Regierung auch hier gerne die Praxis wieder aufzugreifen, die im Kalten Krieg entwickelt wurde, als es noch einen klaren Feind und sein Reich des Bösen gegeben hat. Bekanntlich wurde John Poindexter, der ehemalige Sicherheitsberater von Ronald Reagan - der damalige Vizepräsident war Bush sen. -, der wegen des Iran-Contra-Skandals aus der Armee entlassen wurde, just zur Zeit, als das Office for Strategic Information gegründet werden sollte, zum Leiter des Information Awareness Office bei der DARPA, das mit einer anderen Informationsoperation beauftragt ist: der Entwicklung eines weltweiten Schnüffelsystems[7] namens "Total Information Awareness" (TIA).


      Links

      [1] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/info/11882/1.html
      [2] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/info/11895/1.html
      [3] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/info/11952/1.html
      [4] http://www.nytimes.com/2002/12/16/international/16MILI.html
      [5] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/11099/1.html
      [6] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/13007/1.html
      [7] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/13647/1.html

      Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/auf/13798/1.html
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 15:55:35
      Beitrag Nr. 17 ()
      Und für diese einseitige linksextreme ARD-Hetze mus man auch noch GEZ-Zwangsgebühren bezahlen...
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 16:15:28
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo Albatossa,

      ob und wie viel Wahrheit nun ans Tageslicht kommt, hängt im wesentlichen davon ab welche Interessen die Gerichte vertreten und mit wem diese bestückt sind.
      Eilig scheinen es diese Gerichte in dieser Angelegenheit allerdings nicht zu haben. Bis jetzt sind zumindest nach diesem Bericht bereits zwei dieser Zeugen ermordet worden.

      Und - warum sträubt sich das Pentagon so vehement gegen eine Stellungnahme dazu? Warum wollten die USA stattdessen die Ausstrahlung dieser Dokumentation verhindern?
      Wenn die USA nichts zu verbergen haben, welche Probleme haben sie dann damit? In dieser Dokumentation wurde ihnen jedenfalls die Gelegenheit gegeben, sich dazu zu äußern.

      Die Reaktionen seitens den USA lassen da eben leider einen anderen Schluss zu!

      meint Ronald
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 16:34:07
      Beitrag Nr. 19 ()
      #17, Blue Max

      Ist das Dein einziger Kommentar dazu? :confused: :confused: :confused:

      Ronald
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 18:59:43
      Beitrag Nr. 20 ()
      Vielleicht sollten wir mal echte Afghanen fragen, was sie von diesem Film halten! Hier ein Kommentar aus dem Afghanistan-Portal "Afghanist" (http://www.afghanist.de)

      US-Soldaten in Massaker verstrickt?

      Dürftige Beweise im "Dokumentarfilm" von Jamie Doran
      © Anahita Girishki (18.12.2002)

      Am 18.12. konnten auch wir Afghanen in Deutschland uns einen Eindruck vom umstrittenen Dokumentarfilm des Iren Jamie Doran "Massaker in Afghanistan" verschaffen: Über 3000 Taliban sollen in Containern durch Soldaten von General Dostum ermordet und anschließend in der Wüste "Dasht-i-Laily" bei Shiberghan in einem Massengrab verscharrt worden sein. US-Soldaten sollen zugeschaut haben, wenn nicht sogar beteiligt gewesen sein. Doch wer stichhaltige Beweise für das Massaker und für die US-Beteiligung erhofft hatte, wurde bitter enttäuscht.

      Zunächst einmal konnte Doran nicht unbedingt mit geographischen Kenntnissen auftrumpfen. Seine Einschätzung der strategischen Bedeutung der 500 km von Kabul entfernten und von der Hauptstadt durch den Hindukusch getrennten nordafghanischen Metropole Mazar-i-Sharif: "Wer Mazar hat, hat Kabul". Das wäre an sich nicht tragisch, hätte das Geographie-Wirrwarr nicht Methode: Wie kann es sein, dass die meisten "Zeugen", allesamt mit unkenntlich gemachten Gesichtern und angeblich Soldaten der Nord-Allianz, Dari mit paschtunischem Akzent sprechen? Das passt nicht zusammen, wenn man weiß, dass der Anteil der Paschtunen bei der Nordallianz vor einem Jahr bei 0 % lag und dass infolge ethnischer Säuberungen in Nordafghanistan kaum noch ein Paschtune lebt. Sämtliche Zeugen wurden vor dem Hintergrund einer auf ersten Blick nicht zuzuordnenden Steppenlandschaft gefilmt. Eine solche Landschaft kann genau so gut bei Kandahar liegen, bei Khost und an tausend anderen Stellen Afghanistan, vor allem im Süden, wo es fast nur Paschtunen gibt, unter denen es bekanntlich die meisten Taliban-Sympathisanten gibt. Woher sollen wir wissen, dass zwei dieser Zeugen inzwischen ermordet worden sind? Dass sie bereit waren, als Zeugen vor einem internationalen Gericht aufzutreten, ist also durch ihr angebliches Ableben obsolet geworden. Und die anderen sind natürlich so eingeschüchtert, dass auch sie mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit nicht vor Gericht erscheinen werden.

      An der ebenso geographisch unidentifizierbaren Stelle des Massengrabs fällt sofort auf, dass blanke Knochen und Kleidungsreste nicht mit Staub bedeckt sind: Nach einem Jahr verschiedenster Witterungseinflüsse (Stürme, Schnee, Regen, Sonne) in der Steppe ein erstaunlicher Anblick. Und wenn US-Soldaten dabei gewesen wären: Hätten sie nicht ein vitales Interesse an der Vertuschung eines solchen Massakers gehabt? Wären sie nicht etwas gründlicher bei der Vernichtung von Spuren gewesen? Wäre es ist nicht völlig leichtsinnig, Leichen und Kleider dort liegen zu lassen, wo jeder Ortskundige einen hergelaufenen Filmemacher ohne Mühe an den Ort des Geschehens führen kann?

      Nein, überzeugen konnte uns der Film wirklich nicht. Jedenfalls nicht von einem Massaker unter US-Beteiligung. Eher davon, dass Jamie Doran entweder ein gutgläubiger Naivling ist, oder aber ein ungeschickter Fälscher, auf jeden Fall aber ein grottenschlechter Filmemacher.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 19:21:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      Eine Meinung von sogenannten echten Afghanen, die leider nur in Deutschland leben, und deswegen genauso wenig wissen wie ich, was damals in Nordafghanistan wirklich passiert ist.

      Deren Stellungnahme ist also kaum hilfreich.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 19:44:31
      Beitrag Nr. 22 ()
      @postmaster,

      auch Afghanen, die in Deutschland leben, können offenbar ihre Landessprachen besser als wir Deutsche und daher genauer erkennen, was für "Zeugen" da sprechen. Es fallen ihnen offenbar Dinge und Ungereimtheiten auf, die wir nicht beachtet hätten.

      Natürlich weiß keiner genau, was da abging. Doch der Punkt ist, dass der Film von Jamie Doran mehr Fragen aufwirft als zur Klärung des Massakers beizutragen.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 20:00:14
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo Ludwig_von_Mises, #20

      Ja, Herr David Schah hat lediglich die Meinung der Frau Anahita Girishki auf seinen Internetseiten veröffentlicht, die in weiteren Artikeln auf diesen Seiten sehr der westlichen Welt zuspricht - o.k., sie sagt ihre Meinung.
      Nur wo lebt sie derzeit? Stammt sie aus Afghanistan? Wann war sie zuletzt in Afghanistan?

      Für mich ist das kein Gegenbeweis, sondern nur eine Meinung.

      Mit freundlichen Grüßen
      Ronald
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 20:02:11
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo,

      ich habe den Film auch gesehen. Kann natürlich die
      Einwände von #20 nicht wiederlegen, gleichzeitig würde
      ich den Amis zutrauen dabei weggeschaut zu haben.
      Es geht ihnen nur um Öl und ihre Macht.
      Wenn wir nicht aufpassen haben wir bald eine
      Weltherrschaft unter dem Schein der Demokratie durch
      die Amis. Ich spreche hier nicht gegen die Amerikaner
      sondern meine mit Amis die Bush Regierung und ihre
      texanische Cowboy Mentalität.

      Gruss Capt. Cook
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 20:05:04
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo,

      ich habe den Film auch gesehen. Kann natürlich die
      Einwände von #20 nicht wiederlegen, gleichzeitig würde
      ich den Amis zutrauen dabei weggeschaut zu haben.
      Es geht ihnen nur um Öl und ihre Macht.
      Wenn wir nicht aufpassen haben wir bald eine
      Weltherrschaft unter dem Schein der Demokratie durch
      die Amis. Ich spreche hier nicht gegen die Amerikaner
      sondern meine mit Amis die Bush Regierung und ihre
      texanische Cowboy Mentalität.

      Gruss Capt. Cook
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 21:07:33
      Beitrag Nr. 26 ()
      @alle (fast)

      ihr sollt euch schämen hier gegen USA zu hetzen, die allein haben uns von Hitler befreit,
      uns die Kultur, Zivilisation und Demokratie, Coca Cola und Ketchup gegeben,
      die Mondlandung und die bösen Russen vertrieben
      und jetzt das als Dank.
      Was Gut für Amerika ist, ist Gut für die Welt also auch für Deutschland, begreift es endlich,
      wozu nachdenken das ist eben sooooooo.

      gruß
      rudi
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 21:29:28
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hallo r&m...das mit dem Hitler finde ich immer am lustigsten :laugh:

      1. Haben uns die Russen, Engländer und viele andere nicht auch unter großen eigenen Verlusten von Hitler befreit?

      2. War das jetzige Bush-Regime auch dabei :confused:, dass man sie jetzt aus Dankbarkeit nicht kritisieren dürfte :D

      Die seltsame "Logik" der Bush-Lemminge und -Speichellecker ist schon teilweise bizzar :look:
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 23:02:30
      Beitrag Nr. 28 ()
      So, so, es wird also angezweifelt, dass Anahita Girishki, die den kritischen Bericht über den Film geschrieben hat, Afghanin ist. Afghane kann also nur sein, wer talibanfreundlich udn amerikafeindlich ist?

      In "Afghanist.com" jedenfalls stehen folgende Angaben über sie (im Artikel "Amis raus?")

      "Anahita Girishki (32) flüchtete 1997 aus Kabul vor den Taliban, studierte Germanistik in Wien und Graz und kehrte vor einem Monat nach Afghanistan zurück, wo sie für eine private Hilfsorganisation arbeitet."

      Vielleicht sollten wir in Deutschland auch mal die Taliban oder die Kommunisten an der Macht haben, damit wir endgültig genesen von Sympathien für totalitäre Systeme.
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 23:27:04
      Beitrag Nr. 29 ()
      Hallo gezwirbelter,

      ich bin auch sehr erstaunt gewesen warum die so stark auf diesen Film angesprochen haben! Natürlich ist wegschauen nicht die feine Art und Weise und erinnert an unsere eigene Vergangenheit! Blos weil die angeblich weggeschaut haben so empfindlich zu werden macht auch mich nachdenklich. Man will doch nicht etwa einen skrupellosen Warlord schützen?

      Ich bin auch für eine Aufklärung weil das sind wir allein den Opfern und deren Angehörigen schuldig!

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 19.12.02 23:35:19
      Beitrag Nr. 30 ()
      Selbst wenn alles der Wahrheit entspricht, wird kein Ami verurteilt...My Lai: US Soldaten töten auf bestialische Weise 450 Frauen und Kinder....
      EIN EINZIGER wurde schuldig gesprochen ...und kurze Zeit später BEGNADIGT.
      Ja, es gibt eben gute und böse Mörder!!!!!
      ORADUR: Alle beteiligten deutschen Soldaten wurden abgeurteilt und hingerichtet....
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 00:51:09
      Beitrag Nr. 31 ()
      @Punk24

      bist Du ein Depp

      gruß
      rudi
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 16:23:30
      Beitrag Nr. 32 ()
      #28, Ludwig_von_Mises,

      ich habe nicht angezweifelt, das Frau Anahita Girishki Afghanin ist, sondern habe dies als Frage gestellt.

      Es gibt allerdings in ihrem kurzen "Lebenslauf" einige Ungereimtheiten.

      1.Sie beschreibt die "Afghanistan Politik aus afghanischer Sicht" und sagt, 90% der Afghanin seien Analphabeten, studierte aber selbst Germanistik in Österreich. Sie zählt also damit nicht zur afghanischen Mehrheit und lebt praktisch seit 1997 nicht mehr dort, hat also die amerikanischen Angriffe selbst gar nicht miterlebt! Diese Dinge dann aus afghanischer Sicht zu beschreiben, halte ich für anmaßend.

      2.Wie soll sie eine Filmkritik verfassen, dessen deutsche Erstaustrahlung erst einen Tag vorher stattfand? Wenn sie sich wirklich zu Zeit in Afghanistan aufhält, ist das nur mit modernster Technik möglich (z.B. Internetzugang über Satellitentelefon). Dieser Standard wird wohl auch den meisten Afghanen vorenthalten sein.

      Aus diesen Gründen sehe ich diese Beiträge als zumindest amerikafreundlich an.
      Stellt man die beiden Verhältnisse, eine Frau in Afghanistan zu einem Leben in Westeuropa gegenüber, habe ich für diese Betrachtungsweise der Frau Anahita Girishki allerdings Verständnis.

      Mit freundlichen Grüßen
      Ronald
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 16:57:17
      Beitrag Nr. 33 ()
      hi r&m,

      nach dem lesen deiner #26 ist eine echt konkrät
      vollkrasse last von meiner kleinen schulter gefallen:

      es stimmt: net nachdenken is mega-geil!
      darf ich mich für dein nächstes seminar anmelden:
      "nicht nachdenken für anfänger":D

      @punk: versuchs halt, es hilft. brauchst blos die ansagen
      der erregten kriegsfreunde hier lesen >>> das gefühl, einmal
      im leben auf der einzig wahren seite zu stehen - ey boah,
      des hat was:p

      ciao
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 04:03:59
      Beitrag Nr. 34 ()
      #32 gezwirbelt

      Wenn Frau Grishki keine Schulbildung genossen hätte (also zu den 90% Analphabeten zählen würde) und nicht aus Afghanistan geflüchtet wäre (also nicht hätte arbeiten dürfen), hätte sie dann jemals eine Chance gehabt, etwas aus "afghanischer Sicht" zu schreiben?

      Natürlich nicht! Und deswegen ist es nicht anmaßend von ihr, ihren Bildungsvorsprung zu nutzen, um für ihre Landsleute zu sprechen. Sie wird es wahrscheinlich sogar für ihre moralische Pflicht halten.

      Und dass sie in Afghanistan für eine Hilfsorganisation arbeitet, schließt ja nicht aus, dass sie sich zwischendurch im Westen (Österreich oder wo auch immer) aufhält und Gelegenheit hatte, den ARD-Film zu sehen.

      Wie auch immer, Frau Grishki sagt ja nicht, dass sie die Wahrheit durchschaut hat. Ihr sind nur als Landeskundige Ungereimtheiten im Film aufgefallen, aus denen sie ihre Schlüsse zieht. Der Blick z.B. für Sprachakzente (wie im Falle der Zeugen) geht nicht sofort verloren, wenn man sich im Ausland aufhält, genauso wenig wie wohl ein Deutscher nach einem Jahr Mallorca immer noch einen Bayern von einem Sachsen dialektal unterscheiden kann.

      Ich persönlich finde, man sollte diese Einwände ernst nehmen. Natürlich ersetzen sie nicht eine UNO-Untersuchungskomission, die das ganze aufklären soll. Aber man sollte genau so wenig, US-Amerikaner (auch wenn man denen einiges an Verbrechen zutrauen kann) vorverurteilen, nur weil ein offenbar schlecht gemachter Film ein Verbrechen suggeriert. Es wäre nicht das erste mal, das ein Film aus Propagandazwecken entsteht, sowohl auf pro- als auch auf antiamerikanischer Seite.
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 04:05:36
      Beitrag Nr. 35 ()
      #32 gezwirbelt

      Wenn Frau Grishki keine Schulbildung genossen hätte (also zu den 90% Analphabeten zählen würde) und nicht aus Afghanistan geflüchtet wäre (also nicht hätte arbeiten dürfen), hätte sie dann jemals eine Chance gehabt, etwas aus "afghanischer Sicht" zu schreiben?

      Natürlich nicht! Und deswegen ist es nicht anmaßend von ihr, ihren Bildungsvorsprung zu nutzen, um für ihre Landsleute zu sprechen. Sie wird es wahrscheinlich sogar für ihre moralische Pflicht halten.

      Und dass sie in Afghanistan für eine Hilfsorganisation arbeitet, schließt ja nicht aus, dass sie sich zwischendurch im Westen (Österreich oder wo auch immer) aufhält und Gelegenheit hatte, den ARD-Film zu sehen.

      Wie auch immer, Frau Grishki sagt ja nicht, dass sie die Wahrheit durchschaut hat. Ihr sind nur als Landeskundige Ungereimtheiten im Film aufgefallen, aus denen sie ihre Schlüsse zieht. Der Blick z.B. für Sprachakzente (wie im Falle der Zeugen) geht nicht sofort verloren, wenn man sich im Ausland aufhält, genauso wenig wie wohl ein Deutscher nach einem Jahr Mallorca immer noch einen Bayern von einem Sachsen dialektal unterscheiden kann.

      Ich persönlich finde, man sollte diese Einwände ernst nehmen. Natürlich ersetzen sie nicht eine UNO-Untersuchungskomission, die das ganze aufklären soll. Aber man sollte genau so wenig, US-Amerikaner (auch wenn man denen einiges an Verbrechen zutrauen kann) vorverurteilen, nur weil ein offenbar schlecht gemachter Film ein Verbrechen suggeriert. Es wäre nicht das erste mal, das ein Film aus Propagandazwecken entsteht, sowohl auf pro- als auch auf antiamerikanischer Seite.
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 04:09:16
      Beitrag Nr. 36 ()
      #32 gezwirbelt

      Wenn Frau Grishki keine Schulbildung genossen hätte (also zu den 90% Analphabeten zählen würde) und nicht aus Afghanistan geflüchtet wäre (also nicht hätte arbeiten dürfen), hätte sie dann jemals eine Chance gehabt, etwas aus "afghanischer Sicht" zu schreiben?

      Natürlich nicht! Und deswegen ist es nicht anmaßend von ihr, ihren Bildungsvorsprung zu nutzen, um für ihre Landsleute zu sprechen. Sie wird es wahrscheinlich sogar für ihre moralische Pflicht halten.

      Und dass sie in Afghanistan für eine Hilfsorganisation arbeitet, schließt ja nicht aus, dass sie sich zwischendurch im Westen (Österreich oder wo auch immer) aufhält und Gelegenheit hatte, den ARD-Film zu sehen.

      Wie auch immer, Frau Grishki sagt ja nicht, dass sie die Wahrheit durchschaut hat. Ihr sind nur als Landeskundige Ungereimtheiten im Film aufgefallen, aus denen sie ihre Schlüsse zieht. Der Blick z.B. für Sprachakzente (wie im Falle der Zeugen) geht nicht sofort verloren, wenn man sich im Ausland aufhält, genauso wenig wie wohl ein Deutscher nach einem Jahr Mallorca immer noch einen Bayern von einem Sachsen dialektal unterscheiden kann.

      Ich persönlich finde, man sollte diese Einwände ernst nehmen. Natürlich ersetzen sie nicht eine UNO-Untersuchungskomission, die das ganze aufklären soll. Aber man sollte genau so wenig, US-Amerikaner (auch wenn man denen einiges an Verbrechen zutrauen kann) vorverurteilen, nur weil ein offenbar schlecht gemachter Film ein Verbrechen suggeriert. Es wäre nicht das erste mal, das ein Film aus Propagandazwecken entsteht, sowohl auf pro- als auch auf antiamerikanischer Seite.
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 11:48:18
      Beitrag Nr. 37 ()
      @Bodenseemann
      "größte Nation unter Gottes Sonne(warst nicht du das mit diesem Ausdruck)"

      Nein, das war ich leider nicht, der Ausdruck triffts aber auf den Punkt.

      Die USA sind die "größte Nation unter Gottes Sonne", was ist schon Euer Deutschland? Ein Fliegendrck auf der Landkarte für deren Meinung sich kein Mensch in der Welt interessiert. Außer Euch Deutschen glaubt doch keiner, dass dieses Land irgendwie wichtig und von globaler Bedeutung ist.
      Im Ausland hingegen hat man eine vernünftige Deutschland-Position: Laßt den Deutschen doch ihre von historischen Komplexen beladenen Diskussionen um globale Gerechtigkeit und Völkerrecht, interessieren tut`s sowieso niemanden.
      Die Deutschen diskutieren, die anderen handeln.
      That´s it.
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 14:06:11
      Beitrag Nr. 38 ()
      Rumsi

      Die EU ist die Zukunft.
      Mit 450 Millionen Einwohnern, einer gerechten Sozialpolitik, einer mit der USA gleichen Wirtschaftskraft, werden wir Europäer euch Amis bald die Harke zeigen.
      Und es geht weiter.

      Wenn du glaubst die Welt mit Säbelgerassel, einem dummen Präsidenten und unfähigen Ministern beeindrucken zu können, kann ich da nur lachen.
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 14:39:22
      Beitrag Nr. 39 ()
      Um es nochmal zu betonendas Zitat von LvB:
      Aber man sollte genau so wenig, US-Amerikaner (auch wenn man denen einiges an Verbrechen zutrauen kann) vorverurteilen, nur weil ein offenbar schlecht gemachter Film ein Verbrechen suggeriert. Es wäre nicht das erste mal, das ein Film aus Propagandazwecken entsteht, sowohl auf pro- als auch auf antiamerikanischer Seite.
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 15:32:18
      Beitrag Nr. 40 ()
      "größte Nation unter Gottes Sonne" kommt von mir und stimmt vor allem deshalb weil die USA im Gegensatz zu Europa den Mut, die Mittel und den Willen zum Handeln haben. Aber das zögerliche Europa sitzt bloss da, weiss nicht was es tun soll, wägt ab, noch eine Resolution, noch eine...usw.

      Die Argumentationen gegen Amerika von Steinewerfern wie Punk24 hier sind nicht ernstzunehmen. Diese Leute kotzt einfach an, dass ein Land so selbstbewusst ist und für sich in Anspruch nimmt das Richtige und Gute zu tun. Es sind bedauerliche Würstchen die ewig diskutieren wollen um nicht handeln zu müssen.

      Den Amerikanern wird vorgehalten sie hätten einen dummen Präsidenten. Dümmer als Schröder? Unvorstellbar. Dümmer als Taxifahrer Fischer? Wohl kaum. Dümmer als Schulabbrecher Müntefering? Sicher nicht. Aber die Antiamerikaner hier fühlen sich mit ihrer oberflächlichen Medienhalbbildung ja so klug...

      Es wird dauernd gesagt den Amerikanern ginge es nicht um die Moral sondern ausschliesslich um die eigenen Interessen. Na und? Den Russen, Chinesen vielleicht nicht? Und der Irak hat natürlich nur die Interessen des Völkerrechts im Auge...
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 16:14:10
      Beitrag Nr. 41 ()
      Mouse-Potato

      Es gibt ein internationales Völkerrecht, es gibt die UN.

      Das einzige was die Amis zur Zeit gut können, ist die Errungenschaften des letzten Jahrhunderts mit Füßen zu treten.

      Warum sollen die Chinesen nicht Taiwan einnehmen? Warum die Russen nicht die Tschetschenen massakrieren?

      Warum soll überhaupt noch jemand auf der Welt sich an irgendetwas halten?

      Das sind die Fragen, die das Auftreten der jetzigen Regierung aufwirft.

      Die einzige positive Entwicklung, um die Völker der Welt zu vereinen ist die EU.

      Sie ist zum Wohle der Menschen, kriegsvorbeugend und völkerverbindend.
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 17:37:58
      Beitrag Nr. 42 ()
      #36, Ludwig_von_Mises,

      Natürlich sollte Frau Grishki aufgrund ihrer Erfahrung Ungereimtheiten aufdecken und an die Öffentlichkeit bringen. Nur sollte sie nicht im Namen eines ganzen Volkes sprechen, zumal sie bei diesen Angriffen nicht zugegen war. Ich als deutscher z.B. kann ja schließlich auch nicht im Namen anderer eine Wertung des 2. Weltkrieges vornehmen.
      Und nach Aussagen wie:

      "Allerdings ist das Vorgehen der USA in Europa nicht nur auf Sympathie gestoßen. Das Spektrum der Kritiker reicht vom französischen Philosophen Baudrillard bis hin zur PDS, vom egologischen Schriftsteller Peter Handke bis hin zur NPD. Es ist nicht verwunderlich, dass die Kritik zumeist von denjenigen kommt, die ohnehin der Außenpolitik der USA mit großer Skepsis begegnen und den Yankees in mehr oder weniger deutlicher Form imperiales Gebaren, Eigennutz und Heuchelei in Menschenrechtsfragen vorwerfen. Zum Kanon der Ami-Vergehen, die dabei aufgezählt werden, gehören die Exzesse des Vietnamkriegs, die Unterstützung faschistoider Regime in Lateinamerika, aber auch das Nicht-Unterschreiben des Kyoto-Protokolls."

      kann man schon von einer gewissen Befangenheit sprechen. Aus diesem Grund z.B. ist sind diese Darstellungen ihre Meinung, sonst nichts!

      Sicher kann und soll man nicht vorverurteilen. Nur wurde bis jetzt seitens den USA keine Aufklärung den in der Dokumentation genannten Vorwürfe unternommen - nein es wurde vielmehr versucht die Ausstrahlung dieser Dokumentation zu verhindern. Was soll ich nun davon halten?


      #40, mouse_potato,

      woher weist Du eigentlich, das die USA "das Richtige und Gute tun"?
      Gut an dem posting ist, das hier die Wahrheit geschrieben wird worum es in der amerikanischen Außenpolitik geht. Das ist aber auch das einzige.


      Mit freundlichen Grüßen
      Ronald
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 19:25:34
      Beitrag Nr. 43 ()
      ...ich finde es durchaus interessant, was diese Frau zur Frage der Dialekte schreibt, das kann ein Deutscher ja z.B. wirklich schwerlich beurteilen...
      Avatar
      schrieb am 21.12.02 20:51:33
      Beitrag Nr. 44 ()
      mauskartoffel, bist du Hellseher:

      "Die Argumentationen gegen Amerika von Steinewerfern wie Punk24 hier sind nicht ernstzunehmen. Diese Leute kotzt einfach an, dass ein Land so selbstbewusst ist und für sich in Anspruch nimmt das Richtige und Gute zu tun. Es sind bedauerliche Würstchen die ewig diskutieren wollen um nicht handeln zu müssen."


      Userinfo

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      Interessen: Steinewerfen, ewig diskutieren, nicht handeln
      :eek::laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 15:09:04
      Beitrag Nr. 45 ()
      SPIEGEL ONLINE - 26. Dezember 2002, 17:51
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228490,00.html

      Anti-Terror-Krieg
       
      Hinter dem Stacheldraht der CIA

      Die US-Zeitung "Washington Post" erhebt schwere Vorwürfe gegen die CIA. Mit Schlafentzug würden Geheimdienstler die Gefangenen gefügig machen, verletzten Terroristen würden Schmerzmittel vorenthalten. Wer nicht kooperiere, würde an Länder übergeben, die für Folter berüchtigt seien.

      Washington - Unscheinbar schimmern die Container in der afghanischen Wintersonne, eine gesichtslose Siedlung wie auf einer Großbaustelle irgendwo in der Welt. Lediglich die dreifache Stacheldrahtssicherung und die schwer bewaffneten Wachen deuten darauf hin, dass die freie Welt an den Blechwänden endet, dass hier andere Gesetze gelten als außerhalb des streng gesicherten Komplexes.

      Die Blechbehälter in einer abgelegenen Ecke der US-Basis Bagram bei Kabul enthalten die menschliche Beute, die den US-Militärs im Krieg gegen den Terror am wichtigsten ist: Hochrangige al-Qaida-Funktionäre und Taliban-Kommandeure. Die Bedingungen, unter denen die Gefangenen hier gehalten werden, haben offenbar mit dem eines normalen Gefängnisses wenig gemein, wie die US-Zeitung "Washington Post" in ihrer Donnerstagsausgabe enthüllt. Laut dem Bericht, an dem auch der Watergate-Enthüller Bob Woodward mitarbeitete, ist das Camp eine Vernehmungshölle, in der die Gesetze der westlichen Strafjustiz nur wenig wahrnehmbar sind.

      Der Container-Knast ist eines der Vernehmungszentren, durch dessen Arbeit sich die Amerikaner Aufklärung aus der Welt des Bösen erhoffen. Ein anderes Camp liegt in Diego Garcia, einer Insel im indischen Ozean, die das US-Militär von den Briten geleast hat. Wer hier eingeliefert wird, hat wenig zu hoffen und nichts zu lachen: Alle von den Reportern der "Post" interviewten Geheimdienstler verteidigten den Gebrauch von Gewalt, um Informationen aus den Gefangenen heraus zu pressen.

      Wer nicht kooperiert, so schreibt die "Washington Post" müsse für Stunden stehen oder wird mit grellem Licht vom Schlafen abgehalten. In anderen Fällen seien mutmaßlichen al-Qaida-Mitgliedern schwarze Kapuzen oder geschwärzte Brillen aufgesetzt worden, unter denen sie stundenlang in schmerzhafter Körperhaltung hätten ausharren müssen. Dem mutmaßlichen Terror-Kommandeur Abu Zubaida, der bei seiner Festnahme eine Schusswunde erlitt, entzogen die Beamten laut dem Bericht immer wieder Schmerzmittel, um ihn zum Reden zu bringen. Mittlerweile sei Zubaida kooperativ.

      Wer sich dennoch hartnäckig weigert, den Mund zu öffnen, wird an Beamte von befreundeten Ländern abgegeben, einige Gefangene seien an Geheimdienste anderer Staaten übergeben worden, deren Foltermethoden von der US-Regierung und von Menschenrechtorganisationen dokumentiert seien, berichtete die Zeitung weiter. Vernehmer aus Staaten wie Jordanien, Ägypten und Marokko erhielten die Gefangenen zusammen mit einem Fragenkatalog, den sie dann abarbeiten müssten. Mit welchen Methoden, spielt eine untergeordnete Rolle. "Wir treten die Antworten nicht aus den Gefangenen heraus", zitiert das US-Blatt einen CIA-Offiziellen. "Wir übergeben sie an andere Länder", deren Beamte dann die Drecksarbeit vornehmen sollten.

      Die Behandlung beginne oft schon bei der Gefangennahme durch US-Militärs. Gefangene würden geschlagen. Einige seien in Zellen verbracht worden, die aussahen, wie in einem Land, das für seine brutalen Vernehmungsmethoden bekannt war. Andere wurden stundenlang von Frauen verhört, eine für die aus der Männerwelt der Taliban stammenden Offiziere besonders erniedrigende Behandlung.

      Gefangene, die zur Zusammenarbeit bereit waren, seien mit körperlichen Wohltaten, vorgetäuschter Freundschaft, Respekt, kultureller Feinfühligkeit und in einigen Fällen mit Geld belohnt worden.

      Kürzlich gab das US-Militär bekannt, dass es strafrechtliche Ermittlungen wegen des Todes zweier Gefangener auf der Bagram-Basis eingeleitet habe. Ein Sprecher der Basis teilte der "Post" mit, dass die Gefangenen eines natürlichen Todes gestorben seien.

      "Es gab die Zeit vor dem 11. September", zitiert das US-Blatt einen hochrangigen CIA-Offizier, "und es gibt die Zeit danach. Wir haben die Samt-Handschuhe weggepackt."


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