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    Brauchen wir eigentlich noch Gewerkschaften? Hüter der Menschlichkeit oder Geißel? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.01.03 23:05:00 von
    neuester Beitrag 22.01.03 10:50:52 von
    Beiträge: 43
    ID: 681.805
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      schrieb am 12.01.03 23:05:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Diese Frage habe ich schon häufiger bei Diskussionen gehört. Bestand die Aufgabe von Gewerkschaften nicht darin, Arbeitnehmer vor ausbeutenden Kapitalisten zu schützen. Gibt es diese "Kapitalisten" heute überhaupt noch? Oder schaffen unsere "Genossen" hier ein Szenario, dass es gar nicht mehr gibt?

      Die Frage ist doch, wer trägt die Schuld an den über 4 Millionen Arbeitslosen? Sind es tatsächlich die geldgeilen Unternehmer oder ist es vielleicht das Unternehmen Menschlichkeit selbst?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:09:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Montag, 27. Mai 2002
      Michael Sommer
      Der neue Mann an der DGB-Spitze

      Der DGB hat einen neuen Chef, den 50-jährigen Michael Sommer. Gewerkschafter meinen, mit dem neuen Mann an der Spitze dürfte der DGB auch ein Stück nach links rücken.

      Sommer hat bisher kämpferische Töne angeschlagen: Er will die "Meinungsführerschaft der Arbeitgeber" :eek: brechen, die Gewerkschaften wieder in die Offensive führen und für eine "Renaissance der Werte" :eek: werben. "Es gibt Werte, die werden nicht an der Börse gehandelt." :eek: Als DGB-Chef will er für ein neues "Klima der Reformpolitik" werben. Der Posten sei das "gesellschaftspolitisch bedeutendste Amt in der deutschen Gewerkschaftsbewegung", sagt er nicht ohne Stolz.

      Der Hobbykoch, der bereits auf eine rund 20-jährige Funktionärskarriere zurückblicken kann :eek: , wird dem links-traditionellen Gewerkschaftsflügel zugerechnet. Als Student engagierte er sich in DKP-nahen Organisationen, 1981 trat er in die SPD ein - "und aus der katholischen Kirche aus". Neben dem Studium jobbte er von 1971 bis 1980 bei der Post - als Briefträger und Eilbote. Bereits damals war er in der Postgewerkschaft aktiv, die ihm auch die erste Stelle anbot. Als die Postgewerkschaft 2001 in ver.di aufging, wurde Sommer Vize der neuen Großgewerkschaft.

      Aus seinen politischen Vorlieben macht er keinen Hehl. Bei aller Kritik an der Regierung Schröder sind ihm SPD und Grüne näher als Union und FDP. Im Vergleich der Regierungen Kohl und Schröder falle sein "Urteil eindeutig" zu Gunsten von Rot-Grün aus. Doch egal welche Parteien nach der Bundestagswahl regieren - Sommer dürfte für die Regierung ein zäher Gegenspieler werden und einen härteren Kurs als sein eher konsensorientierter Vorgänger Schulte fahren.

      Zwar werben führende Gewerkschaftsbosse kaum verhohlen für eine Wiederwahl von Rot-Grün. Dennoch sind sie mit "ihrer Regierung" nicht zufrieden. Beim DGB-Kongress wollen die Gewerkschaften ihren Forderungskatalog an die nächste Regierung abstecken. Vor allem die beiden größten Verbände ver.di und IG Metall, die zusammen fast 70 Prozent der noch knapp 7,9 Millionen Mitglieder stellen, dringen mit Macht auf einen Kurswechsel in der Finanzpolitik und auf eine Abkehr von Eichels Sparkurs. Damit sind Konflikte auch bei einer Wiederwahl von Rot-Grün programmiert.

      Vorerst absolviert der künftige DGB-Chef aber noch seine ersten Antrittsbesuche, auch bei der Opposition. Mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Kandidat Edmund Stoiber (CSU) hat er sich zu einem ersten Gedankenaustausch getroffen. Zumindest einen Fehler will der ehemalige Kettenraucher, der das Laster vor fünf Jahren aufgab, vermeiden: Zu lange am Amt zu kleben. "Ich werde rechtzeitig aufhören." Für die Zeit danach schmiedet er bereits Pläne. Dann will er endlich perfekt Französisch lernen.


      http://www.n-tv.de/3015457.html
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:11:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      OHA!!!

      ...ENDLICH noch einer, der sagt, was sache ist!!!
      ich kann das ganze sozialgesülze schon lang nicht mehr hören! die gewerkschaftsmacht gehört radikal beschnitten, die unternehmen müssen vor den gewerkschaftern geschützt werden, nicht umgekehrt...
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:14:54
      Beitrag Nr. 4 ()


      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:15:30
      Beitrag Nr. 5 ()

      Adam Smith - Die Erfindung des Egoismus

      Laissez-faire (französisch laissez-faire: laßt machen - im Sinne von Gewährenlassen, Nichteinmischen), in der Volkswirtschaft eine Handlungsweise, bei der eine Regierung sich nicht in die Angelegenheiten der Wirtschaft einmischt. Dieser Lehrsatz befürwortet Eigennutz, Wettbewerb und Konsumentenverhalten als Kräfte, die zu optimalem Wohlstand und Freiheit führen. Er entstand gegen Ende des 18. Jahrhunderts als starke liberale Reaktion auf die Besteuerung des Handels sowie die Kontrolle durch die absolutistischen Staaten, den sogenannten Merkantilismus.
      In Westeuropa glaubte man während des 18. Jahrhunderts, daß die natürliche Wirtschaftsordnung, die nicht durch Bestimmungen und Anpassungen berührt wurde, am besten dazu geeignet sei, größtmögliches Wohlergehen für alle zu schaffen. Französische Pioniere der Wirtschaftswissenschaften, die sogenannten Physiokraten, entwickelten als erste die Theorie des Laissez-faire, die die Nichteinmischung in Handelsangelegenheiten betonte. Diese Theorie wurde später vom Wirtschaftsliberalismus übernommen. Der wichtigste und einflußreichste Befürworter des Laissez-faire war jedoch im 18. Jahrhundert der schottische Nationalökonom Adam Smith. Er war der Meinung, daß das Wohlergehen des einzelnen wichtiger sei als nationale Macht. Sein Hauptwerk heißt An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations (1776, Untersuchung der Natur und Ursachen von Nationalreichtümern, auch als Wohlstand der Nationen bekannt). Hierin befürwortete er eine Politik des Freihandels, bei der die ,,unsichtbare Hand" des Wettbewerbs als Wirtschaftsregler tätig ist. Smiths Eintreten dafür, daß die Privatunternehmen der beste Ansporn für die gleichmäßige Verteilung von Vermögen sei, fand zu Beginn des 19. Jahrhunderts immer mehr Anhänger. Die englischen Wirtschaftswissenschaftler David Ricardo und John Stuart Mill entwickelten seine Ideen weiter.
      Die Grundsätze des Laissez-faire und des Freihandels fielen in die Zeit des aufkommenden Kapitalismus, der mit der industriellen Revolution verbunden war. Die Fabrikanten und Kaufleute wollten frei sein von Regierungsverordnungen und Besteuerung. Daher führte mit dem Wachstum der Industrie der Laissez-faire-Stil unausweichlich zu Mißbrauch, so daß in vielen Fabriken Kinderarbeit üblich war. Nach und nach schlossen sich immer mehr Unternehmen zusammen, um die Produktion und die Preise zum Vorteil ihrer Eigentümer zu bestimmen. So wurde der Wettbewerb ausgeschaltet, der einer der Grundsätze des Laissez-faire-Systems war. Durch diesen Trend zu Monopolen wurde der Ruf nach einem stärkeren Eingreifen des Staates und zur Reglementierung der Unternehmen laut.
      Wirtschaftliche Einschränkungen durch den Staat und das Aufkommen des Sozialismus haben nicht dazu geführt, daß der Ansatz des Laissez-faire in der Wirtschaftstheorie verschwand. Diese Theorie gewann hingegen noch einmal in den achtziger und neunziger Jahren an Bedeutung, besonders in Verbindung mit dem Monetarismus und führte zu umfangreichen Privatisierungen staatlicher Industrien und zur Schrumpfung des öffentlichen Wirtschaftsbereichs.


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      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:24:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo tucsondesperado,

      ich sehe, wir sind einer Meinung. ;) Ich frag mich nur immer wieder, wie es die Gewerschaftstypen schaffen, so viele Menschen zu mobilisieren. Viele scheinen nicht zu wissen, dass sie durch `nen Streik an ihrem eigenen Stuhl sägen. Wer weiß....
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:25:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Gewerkschaften haben einen großen Rückschritt gemacht und sind wieder in der zeit des Klassenkampfes angekommen.

      Leider ist Schröder offenbar abhängig von denen.

      Soll sich jeder Arbeitnehmer mal selbst fragen, ob er zwischen sich und dem Arbeitgeber eigentlich nicht eine anonyme Interessensvertretung benötigt, die auch nur am Erhalt der eigenen Macht interessiert ist und nicht am Wohl des Arbeitnehmers (oder des Arbeitslosen).
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:32:44
      Beitrag Nr. 8 ()
      die gewerkschaften stellen sich immer mehr selbst ins abseits.
      nur noch 20% der arbeiter und angestellten sind gewerkschaftlich organisiert.freiberufler,selbständige,
      leitende angest. usw.garnicht.selbst bei den betriebsräten,
      die früher zu 100% in der gewerkschaft waren,sind nur noch zu ca.50% organisiert.
      im gegensatz dazu sind die spd-bundestagsabgeordneten zu 80 % in der gewerkschaft.:confused: :confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 12.01.03 23:37:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ tom:

      @ konns:

      die einzige haltung, die die gewerkschaften kennen, ist offensichtlich konfrontation, gerade so, als ob wir noch den steinzeitkapitalismus der jahrhundertwende hätten.

      gerade in schwierigen zeiten sollte doch das gemeinsame interesse am erhalt der arbeitsplätze im vordergrund stehen, statt mit gewalt und erpressung (=streik) forderungen durchzusetzen.

      ich fürchte allerdings, daß die gewerkschaftsmacht nur durch noch wesentlich schlechtere verhältnisse und/oder durch einen regierungswechsel zu beschneiden ist.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 00:54:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Gewerkschaften haben Recht
      -
      Und die Arbeitgeber haben auch Recht
      von
      Harald Wozniewski
      "So ein Quatsch", werden Sie denken, "entweder - oder". Nein, das ist kein Quatsch. Die Gewerkschaften haben Recht damit, dass, wenn man den Arbeitnehmern mehr Geld gibt, sie dann mehr ausgeben können und dass das die Konjunktur belebt. Und die Arbeitgeber haben Recht damit, dass, wenn sie weniger Kosten durch Arbeitnehmer haben, sie ihrerseits mehr ausgeben können ("Investitionen" ) und dass das die Konjuktur belebt. Der Streit ist scheinbar der: Wer darf mehr Geld ausgeben, um damit die Konjunktur zu beleben.

      So geht der Streit schon seit Jahrzehnten. Und die Arbeitslosenzahl, die Konkurse, die Entlassungen (der "Stellenabbau" ) und die Verschuldungen der öffentlichen Haushalte steigen und steigen. Na, und seit kurzem erkennt man sogar, dass wir in einer Rezession stecken.

      Woran liegt`s? Die Antwort liegt etwas versteckt: Der Güteraustausch (Waren, Dienste und abhänige Arbeit) ist gebremst, weil zu viel Geld in zu wenige private Hände und von dort nicht mehr richtig in die Volkwirtschaft zurück fließt.

      Ja, Sie haben richtig gelesen! Die Volkwirtschaft leidet, weil einige Leute (etwa 3.000) in Deutschland verhältnismäßig zu viel Geld "verdienen" (manche über 200 Mio. Euro im Jahr 2001). Es ist für die deutsche Volkswirtschaft ein riesiger Unterschied, ob 30.000.000.000 DM jährlich von 3.000 Steuerzahlern (Fall 1) oder von 3.000.000 Steuerzahlern (Fall 2) verdient werden.

      Der eine Unterschied ist die viel breitere Streuung des Geldes unddamit der folgenden Wirtschaftsgeschäfte. Geld fließt nicht wie der Nil in der Wüste, sondern in vielen Bächen und Flüssen durch das ganze Land. Die Reichen sitzen am Nil und werden reichlich mit Wasser (Geld) versorgt. Die übrigen Menschen sitzen in der Wüste im Trockenen.

      Der andere Unterschied ist, dass die Umlaufgeschwindigkeit völlig verschieden ist, folglich auch die Konjuktur. Im 1. Fall wechselt das Geld den Besitzer im Schnitt nur etwa einmal jährlich (Wer mehr als 1 Mio. DM Einkommen hat, kann das, was darüber hinaus geht, gar nicht mehr so schnell ausgeben). Im 2. Fall wechselt das Geld gut 10 bis 50 Mal im Jahr den Besitzer; d. h. dass aus 30.000.000.000 DM Jahresverdienst rund 300.000.000.000 DM bis 1.500.000.000.000 DM Jahresverdienst werden, wenn sie breiter gestreut sind.

      Nun werden Sie sagen, dass das doch durch ehrliche Arbeit verdientes Geld ist und man deshalb daran doch nichts ändern könne. Falsch! Das Geld, von dem hier die Rede ist, wird nicht mit eigener Arbeit verdient, sondern schlicht durch Dividenden, Steuergutschriften, Zinsen, Mieten und andere Unternehmensgewinne, m. a. W. durch "Füße-hoch-legen" und bloßen Besitz.

      Wir werden sehen, ob Deutschland dem Beispiel von Argentinien (2001/2002) bald folgt.


      http://www.dr-wo.de/schriften/gua/
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 01:02:25
      Beitrag Nr. 11 ()
      Gewerkschaften haben im dritten Jahrtausend ausgedient und werden bald aussterben:

      Schröder kann von ihnen wohl Geld annehmen aber vergewaltigen werden sie ihn trotzdem.

      Nein, die Zeiten für Gewerkschaften sind vorbei und die Wirtschaft in der Globalisierung kann ihnen jeder Zeit ausweichen.
      Das wissen sie.
      Verdi wollte nur beweisen der Neue kann es auch.
      Das wird noch fatale Folgen haben und Verdi weiss das.
      Dies war der Anfang vom Ende.
      Gruss Springbok
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 01:03:35
      !
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      Avatar
      schrieb am 13.01.03 02:24:52
      Beitrag Nr. 13 ()
      die gewerkschaften sind doch schon längst zu arbeitgebern
      geworden.

      zu den unsozialsten übrigerweise !!!!!!!rewe ++++ lässt grüssen.

      das sind handlanger der rot/grünen !!!von wem sonst ??

      sollte eigentlich bekannt sein.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 10:08:15
      Beitrag Nr. 14 ()
      Als Arbeitnehmer bin ich froh, dass es Organisationen gibt die meine Interessen vertreten.
      Da hier im Board nur Konzernlenker anwesend sind, bin ich zwar eine Minderheit, aber auch mir ist nicht entgangen, dass Arbeitgeber in Verbänden organisiert sind.
      Ohne Gewerkschaften hätten wir noch oder schon wieder Leibeigenschaft und weniger Wohlstand für alle.
      Schade, dass hier Geschichtskenntnisse wenig verbreitet sind.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 23:29:26
      Beitrag Nr. 15 ()
      @LaotseM :
      Von Leibeigenschaft zu sprechen in einer Wirtschaft und Demokratie wie wir Sie in Deutschland geniesen ist schon gewagt und dann noch Geschichtsunkentnisse vorzuwerfen ist 2 mal gewagt:

      Ich weise Sie einmal auf eine Webseite hin <staatsverschuldung.de > und studieren Sie einmal genau den Geschichtsverlauf der Finanzpolitik der letzten 10 Jahre.
      Wenn der Staat eine Verschuldung aufweisst von über 1,3Billionen Euro und Eichel die Neue Tec Industrie durch die UMTS Vergewaltigung zerstört und Fachleuten weiss machen will das wir einen ausgeglichenen Haushalt bei 2006 erhalten,dann träumt oder Lügt der bookkeeper Deutschlands.

      Der Staat zahlt jedes Jahr 70 Mrd Euro an den Osten an
      nicht eingezahlter Rente.

      Ich kenne Ihren Lohn nicht,aber auf der Höhe eines Leibeigenen steht er bestimmt nicht und in einer Demokratie
      lebte er nach meinen Geschichtskenntnissen auch nicht.
      Lesen und schreiben und einen Computer bedienen davon hatte er nie gehört und keine Ahnung.Kannte er fliesendes Wasser kalt und heiss.Gab es ein Krankenhaus für ihn und Schutz bei der Polizei.

      Ich denke in erster Linie an die Arbeitslosen die der Staat nicht mehr bezahlen kann.
      Nennen Sie mir eine Gewerkschaft die Arbeitslosen am Herzen liegen und für die sie dann auch bereit sind einen Streik auf der Strasse duchzuführen,dann dürfen Sie diese Geldsäcke loben.
      Wissen Sie was die Typen verdienen,wenn nicht finden Sie es raus.
      Der Lohn kommt aus Ihrem Beitrag und dafür gehen die Typen
      mit Ihnen einmal im Jahr auf die Strasse.
      Man nennt das auch persönliche Job und Lohnpflege.

      Gruss Springbok
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 09:36:41
      Beitrag Nr. 16 ()
      Kampf für 35-Stunden-Woche
      IG Metall kündigt Tarifverträge

      Die IG Metall hat wie erwartet die Manteltarifverträge zur Arbeitszeit in den ostdeutschen Branchen Stahl, Metall und Elektro zum 30. April 2003 gekündigt. Die entsprechenden Tarifkommissionen der Gewerkschaft verkündeten diesen Beschluss nach Beratungen in Leipzig.

      Nach der Tarifeinigung im öffentlichen Dienst fordert die IG Metall die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. In der ostdeutschen Stahlindustrie sowie in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen soll stufenweise die 35-Stunden-Woche eingeführt werden. Der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Hasso Düvel, drohte den Arbeitgebern bei einem Scheitern der Verhandlungen darüber mit Warnstreiks ab Anfang Mai.

      Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall kritisierte die Entscheidung der Gewerkschaft. Die individuelle Wochenarbeitszeit von derzeit 38 Stunden im Osten und 35 Stunden im Westen sei der einzige noch verbliebene Tarifunterschied von Belang. "Das ist ein Kostenunterschied von 8,6 Prozent. Eine solche Größenordnung können weder die Arbeitnehmer als Lohneinbuße hinnehmen noch die Betriebe als Kostenschub verkraften", sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser.


      http://www.n-tv.de/3093286.html
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 14:01:53
      Beitrag Nr. 17 ()
      Gewerkschaften drohen

      Die Gewerkschaften reagierten auf Clements Vorstoß mit massivem Protest. Vom „Griff in die Klamottenkiste unwirksamer Vorschläge“ war die Rede. Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Michael Sommer, kündigte „härtesten Widerstand“ an. Die Gewerkschaften lehnten jede Verschlechterung des Kündigungsschutzes ab.

      DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer erinnerte in Berlin daran, dass ein umfassender Kündigungsschutz die Voraussetzung für die Zustimmung der Gewerkschaften zu den Hartz-Reformen gewesen sei. Sie warnte davor, dass „Herr Clement“ mit seinem Vorstoß die bisher gute Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften erheblich gefährde.


      http://www.faz.net

      Typisch, da kommt mal ein guter Vorschlag, sofort gehen die Gewerkschaften auf die Barrikaden. :O
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 16:04:36
      Beitrag Nr. 18 ()
      @ tompilz

      Du kannst ja jederzeit zu McDonalds gehen: garantiert Gewerkschafts- und Betriebsratsfrei :laugh:

      Ich für meinen Teil bin häufig froh, das es Gewerkschaften gibt. Bei Problemen mit "Jeffe", Mobbing, unbezahlten Überstunden e.t.c. ist das eine Anlaufstation. Im Übrigen herrschen in vielen Betrieben wenig idyllische Verhältnisse (und das sicherlich nicht weil da der Betriebsrat so stark ist).

      Du bist entweder ein reiner Theoretiker (Student) oder selbsständig, um so zu reden. Wenn du mal in einen Betrieb reinkommst wird sich das (vermutlich) ändern. Ich bin bei Verdi eingetreten, als ein Kollege mit fadenscheiniger Begründung fristlos gekündigt wurde. Als Verdi-Mitglied wäre er immerhin noch rechtsschutzversichert gewesen. So mußte er dem Verfahren vor dem Arbeitsgericht mit gemischten Gefühlen entgegenzittern (bei einem verlorenen Prozeß hätte er seine eigenen Anwaltskosten zusätzlich tragen müssen).

      Wenn ich auch sicherlich nicht mit allem einverstanden bin was von Verdi kommt, so überwiegen bei mir die erwähnten praktischen Vorteile. Ich betrachte meinen Mitgliedschaft als eine Art "Versicherung" bei schwerwiegenden Problemen. Natürlich wird es mir nicht den Job erhalten, sollte ich mal "Riesenbockmist" bauen, aber der "Fall" dürfte nicht ganz so tief sein.


      Gruß Ignatz,

      der mit "seiner" Firma (Bezahlung, Arbeitsklima, Kulanz) im Großen und Ganzen sehr zufrieden ist. :)
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 16:08:54
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ich bin für den großen Streik!

      Verdi streikt für 5% Lohnerhöhung in Berlin.
      Verdi streikt auch für 9% mehr bei der Lufthansa.
      Die IG-Metall streikt für die 35h-Woche im Osten.

      Arbeitgeber, seit Euch doch endlich mal einig: laßt die Jungs doch mal 3 Wochen streiken! Alles lahmlegen.
      Was glaubt Ihr wohl gegen wen sich letztendlich die aufgestaute Wut richtet?

      Zwei Fliegen mit einer Klappe: Rot-Grün fertig und DGB fertig!

      Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

      Weg mit Rotfront!

      Aldy

      P.S.: Wenn ich diesen DKP-Sommer schon sehe...
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 16:21:25
      Beitrag Nr. 20 ()
      Arbeitgeber werden IMMER versuchen, soviel Profit wie möglich zu erwirtschaften, dazu sind sie sogar gesetzlich verpflichtet (Gewinnerzielungs-Vorschrift).

      D.h., Maximalforderung auf der einen Seite: 112h-Woche mit unbezahlter Arbeit.

      Auf der anderen Seite: 0h-Woche mit unendlich hohem Lohn.

      Dazwischen wird sich immer ein Kompromiss finden.

      Aber wer denkt, Arbeitgeber wären von sich aus zu den ganzen Wohlstands- und Sozial-Errungenschaften bereit, die sich im Laufe der Jahrhunderte gebildet haben, der ist mehr als naiv. Ganz am Anfang stand sogar das Sklaventum.

      Das Wesen unserer Demokratie- und Werteentwicklung ist GERADE NICHT die Stärksten gewinnen zu lassen, sondern die "Schwächeren" grundgesetzlich zu schützen. Eine Diktatur funktioniert dabei genau umgekehrt.

      Es ist daher kein Zufall, dass z.B. eine von Hitlers erste Maßnahmen war, jeglichen Gewerkschafts-Einfluss zu in Deutschland zu vernichten. Hitler wusste genau, welche Kräfte absolutistische Macht untergraben können.

      Zu Gewerkschaften: Thread: Jammert nicht so viel über die Gewerkschaften!
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 16:49:07
      Beitrag Nr. 21 ()
      @moneybeyond

      Es wäre sicherlich mal interessant zu wissen, wieviele Unternehmen in den Konkurs getrieben wurden, weil sie:
      a) Verluste geschrieben haben und
      b) keine Leute entlassen durften (Kündigungsschutz) und
      c) über millionenschwere Sozialplane gestolpert sind und
      d) kein Geld für Investitionen mehr übrig war, da die Personalkosten alles aufgefressen haben und
      e) weil der Chef keinen Bock mehr hatte.

      Ich glaube da tun sich Abgründe auf!

      Klar sind viele Unternehmer keine Waisenknaben - aber Funktionäre von DGB, VERDI, IG-Metall... stehen diesen nicht nach!

      Stellt sich mir nur die Frage, wer in diesem Land eigentlich Arbeitsplätze schafft?

      Die Gewerkschaften mit Sicherheit nicht!

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 17:04:33
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ein Unternehmen darf jederzeit Arbeitskräfte entlassen, wenn die Existenz gefährdet ist, Stichwort betriebsbedingte Kündigungen.

      Wenn eine Firma aber alleine aufgrund der Personalkosten pleite geht, hat es vollkommen fehlgewirtschaftet, und die Insolvenz ist gerechtfertigt. Das nennt man Marktwirtschaft.

      Das Argument, Gewerkschaften würden Unternehmenspleiten fördern, ist alleine schon deshalb lächerlich, weil im Zuge der New Economy hunderte bzw. tausende Unternehmen gegründet wurden, die zu 99% gewerkschaftsfrei und von "Unternehmergeist" nur so getränkt waren.

      Und wie ist es diesen gewerkschaftsfreien, mir reichlich Kapital und Wachstumschancen ausgestatteten Unternehmen ergangen?
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 17:17:28
      Beitrag Nr. 23 ()
      Stichwort Arbeitslosigkeit.

      Amerika als "kapitalistisches" Vorbild mit hire&fire, Steuersenkungen und Flexibiltität in Reinkultur hat durch Weltwirtschaftskrise trotz 2-3% Wirtschaftswachst um die 6% Arbeitslose.

      Die 6% zíehe ich mal von der deutschen Rate ab.

      Für das, was dann übrig bleibt, sehe ich folgende Gründe:

      - Ausbildungsstruktur: Von Informatikern (auf 0,5 Arbeitslose 1 Stelle) bis zu Kunsthistorikern (auf 36 Arbeitslose 1 Stelle) massives Ungleichgewicht. Manche Branchen suchen verzweifelt, andere haben Überfluss, z.B. auch Bauwirtschaft. Insgesamt zu wenig Bildung, wenig Studenten bei langen Studienzeiten
      - Zu wenig Anreize, auf Arbeitslosengeld zu verzichten. Gerade weniger qualifizierte Jobs sind oft schlecht bezahlt und bieten zu wenig Differenz zur sozialen Grundsicherung. Ich würde empfehlen, das Arbeitslosengeld nach Bewilligung Monat für Monat zu senken, so dass Zeitdruck entsteht. Gleichzeitig Steuerentlastungen für entsprechende Jobs, so dass Nettoeinkommen dort steigen.
      - mangelnde Integration und Ausbildung von Ausländern
      - Gewaltige Staatsdefizite durch Volkssport Steuerhinterziehung und verantwortungsloser Staatsschuldenpolitik seit 25 Jahren.
      - Überbürokratie und Ineffizenz staatlicher Organe, teilweise verantwortet durch völlig verspätete Einführung moderne Kommunikationsformen bei Behörden
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 18:40:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      @moonbeyondsun #20
      Gesetzliche Verpflichtung für Arbeitgeber Gewinne zu erwirtschaften (Gewinnerzielungs-Vorschrift) ? :confused:

      Das ist mir ja völlig neu. :eek:
      Bitte nenne mir einmal das Gesetz und den Paragraphen.
      Vielen dank im voraus.

      Da werden sich viele meiner derzeit gesetzwidrig handelnden Kollegen aber wundern, wenn ich ihnen dann das Gesetz zeige. Da freue ich mich schon richtig drauf. Ich hoffe, Du wirst rasch fündig, moon.


      Daß Hitler nur die Gewerkschaften verbot, willst Du damit hoffentlich nicht sagen?
      Hitler verbot unter anderem: Arbeitgeber-Verbände, IHKs,
      Burschenschaften, Pfadfinder, etc., etc.
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 18:58:29
      Beitrag Nr. 25 ()
      KoenigvonAtlantis, das ist ganz einfach.

      Nach Handelsrecht wird ein Gewerbe, also Unternehmen, nur als solches angesehen, wenn es eine andauernde auf Gewinnerzielung ausgerichtete Tätigkeit ist.

      Ansonsten hat es diesen Status nicht und wird z.B. als wissenschaftliche oder künstlerische Aktivität definiert.

      Guck dir mal das Handelsrecht an.
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 19:07:11
      Beitrag Nr. 26 ()
      Vielen Dank für die Antwort.

      Na dann bin aber froh, daß Du Dich so gut im Handelsrecht auskennst.

      Es wäre dennoch schön (erspart das Suchen) wenn Du mir den Paragraphen nenen könntest. Insbesondere der, wonach im Handelsrecht (HGB) das in Deinem zweiten Satz von wegen andernfalls Status als "wissenschaftliche oder künstlerische" Tätigkeit drinsteht.

      Und ferner bin ich noch interessiert, was diese Begründung mit Deiner Ausgangsaussage, es gibt ene Gewinnerzielungsvorschrift für Arbeitgeber zu tun haben soll. Können "Wissenschaftler", "Künstler" und (die vielen gemeinssnützigen Unternehmen und Organisationen) nicht auch Arbeitgeber sein?

      Fragen über Fragen hat
      der die Logik liebende
      KvA
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 19:14:24
      Beitrag Nr. 27 ()
      #24
      Die "Gewinnerzielungsabsicht" ergibt sich vor allem auch aus dem Steuerrecht.

      Beispiel: Neugegründende Firma erzielt nach drei, maximal fünf Jahren aus verschiedenen Gründen keinen Gewinn.
      So unterstellt das Finanzamt dem Unternehmer fehlende Gewinnabsicht, und streicht alle Betreibsausgaben, auch Gehälter der Arbeitnehmer!!!
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 19:36:37
      Beitrag Nr. 28 ()
      Warum glaubt ihr, dass ohne Gewerkschaften plötzlich alle Arbeitgeber die Leute zum Nulltarif einstellen wöllten. Es würde sich ein ganz normaler Angebot/Nachfrage-Prozess einstellen. Soziale Härtefälle könnte man durch eine Sozialhilfe gut abfedern. Damit wäre gleichzeitig eine Untergrenze (Mindestlohn) für Löhne und Gehälter festgesetzt.
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 21:29:47
      Beitrag Nr. 29 ()
      KoenigvonAtlantis: Gib dir doch bitte wenigstens selbst ein wenig Mühe und gib mal bei Google.de "Handelsrecht Gewinnerzielung" ein und du wirst garantiert fündig werden.

      Z.B. hier http://www.sakowski.de/skripte/handel1.html unter "Kaufmannsbegriff"
      Avatar
      schrieb am 19.01.03 11:26:50
      Beitrag Nr. 30 ()
      @moneybeyond

      Sind es nicht gerade die Gewerkschaften, die mit am lautstärksten gegen jede Reform der sozialen Grundsicherung opponieren?

      Was maßt sich eigentlich die IG-Metall und unser Betriebsrat an mir vorschreiben zu wollen, wieviel Stunden ich pro Woche arbeiten darf? Das geht nur mich und meinen Arbeitgeber was an! Ich hätte gerne einen 40h-Vertrag - mein Arbeitgeber darf mir aber nur 35h anbieten, sonst wird der Betriebsrat böse.
      Daß ich trotzdem 40h arbeite versteht sich von selbst.
      Die 5h werden dann halt mit 25% Überstundenzuschlag bezahlt!

      Ich bin Nicht-Gewerkschafter - und trotzdem mischt sich die IG-Metall in meine Angelegenheiten ein!

      Wenn ich das will werde ich Mitglied - sonst nicht!

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 19.01.03 12:55:07
      Beitrag Nr. 31 ()
      @ Aldy

      Aber die Lohnerhöhungen nimmst du auch als Nichtmitglied immer ohne zu murren mit, gell ;)
      Avatar
      schrieb am 19.01.03 17:20:51
      Beitrag Nr. 32 ()
      @moonbeyondsun @AdamRiese
      #25,#26, #27#, #29

      Die zudrundeliegende Aussage von moon war in
      #20 war

      " Arbeitgeber werden IMMER versuchen, soviel Profit wie möglich zu erwirtschaften, dazu sind sie sogar gesetzlich verpflichtet (Gewinnerzielungs-Vorschrift)."

      Hierzu bat ich, mir die gesetzliche Grundlage zu nennen.

      Da es auch viele ARBEITGEBER gibt, die weder dem Steuerrecht noch dem Handelsrecht unterliegen, sind die bisherigen Antworten schlichtweg falsch, vermutlich deshalb auch die Grundaussage. Aber ich höre weiter, ob moon noch Belege für seine irrige Behauptung findet.

      Nur zur Info, welche Arbeitgeber z. B. nicht dem Steuerrecht oder dem Handelsrecht unterliegen:

      Alle steuerbefereiten, gemeinnützigen Organisationen, der Staat selbst, die Kirchen, viele Vereine, viele Stiftungen, etc., etc.

      #27
      Dies geschieht nur, wenn die Firma offensichtlich gegründet wurde, um positive Einkünfte aus anderen nicht gewerblichen Einkommensarten zu kürzen. Dies hat ebenfalls keinen Zusammenhang mit der von mir hinterfragten Grundaussage, wonach Arbeitgeber eine gesetzliche Gewinnerzielungspflicht hätten.
      Avatar
      schrieb am 19.01.03 18:34:38
      Beitrag Nr. 33 ()
      Arbeitgeber werden IMMER versuchen, soviel Profit wie möglich zu erwirtschaften, dazu sind sie sogar gesetzlich verpflichtet (Gewinnerzielungs-Vorschrift).

      Es gibt keine Pflicht, den Gewinn zu maximieren. Was allerdings unterbunden wird, sind soganannte "Liebhabereien", d.h. man eröffnet ein Geschäft, was eigentlich ein Hobby ist. Z.B. könnte man ja, wenn man Eisenbahnfan ist, nen kleinen Modelleisenbahn-Handel aufmachen. Man würde ein, zwei Wagen pro Monat bei Ebay verticken, den Größteil der Lagerbestände aber auf der eigenen Modelleisenbahnanlage lagern, die dann selbstverständlich im Büro steht. Dann greift das Finanzamt ein.

      Dieser Fall spielt aber bei unserer Diskussion hier keine Rolle.
      Avatar
      schrieb am 19.01.03 19:07:31
      Beitrag Nr. 34 ()
      KoenigvonAtlantis, ich habe "Arbeitgeber" im ersten Posting nicht näher definiert, aber das in #25 nachgeholt.

      Insofern unterstelle ich dir hiermit eine gewisse Begriffsstutzigkeit.

      Abgesehen davon, werden hier im Board Arbeitgeber sehr oft als Synonym für Unternehmer verwendet, was auch zulässig ist, gerade wenn es um die Gegenüberdarstellung Gewerkschaften - Unternehmer geht.

      Gewinnerzielungs-Pflicht besteht wie gesagt für Unternehmer, die den weitaus großen Teil der Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen haben.

      Und genau darum geht es: Das Motiv, Profit zu erwirtschaften ist der Hauptantrieb von Unternehmen und damit natürlichweise oft nicht gleichgerichtet mit den Interessen der Arbeitnehmer. Deren Hauptmotiv ist wiederum die eigene Gewinnerzielung (Einkommen-Existenzkosten>0).

      Da aber beide Seiten nicht ohne einander ihre Ziele verfolgen können, werden Verhandlungen geführt, die oft standardisiert werden (Tarifverträge), um von den Vorteilen einer Standardisierung (Verlässlichkeit, Effizienz etc.) zu profitieren.

      Beide Seiten organisieren sich dabei, wobei Unternehmen als komplexe Wirtschaftseinheiten von Natur aus organisierter sind als einzelne Arbeitnehmer, die ihre Interessen durch Gewerkschaften vertreten können.
      Avatar
      schrieb am 19.01.03 22:48:49
      Beitrag Nr. 35 ()
      @tompilz
      völlig exakt,
      und daraus abzuleiten, es gäbe eine Gewinnerzielungs-Pflicht wie hier ausgehend von #20 behaupet, ist völliger Nonsens.
      Genauso wie es Nonsens ist, von der (aufgepaßt Moon!)in der Gewerbeordnung und nicht im Handelsrecht herrührenden Definiton von "Gewerbe", wo tatsächlich der Begriff "Gewinnerzielungsabsicht" steht, herzuleiten, daß sämtliche "Arbeitgeber" eine "gesetzliche Gewinnerzielungs-Vorschrift" gebe.

      @moonbeyondsun
      Zitat:
      "Abgesehen davon, werden hier im Board Arbeitgeber sehr oft als Synonym für Unternehmer verwendet, was auch zulässig ist, gerade wenn es um die Gegenüberdarstellung Gewerkschaften - Unternehmer geht."


      Den Begriff "Arbeitgeber" mit "Unternehmer" gleichzusetzen ist nicht nur sprachliche Ungenauigleit (es gibt Arbeitgeber, die kein Unternehmen haben, genauso gibt es Unternehmer, die keine abhängig Beschäftigten haben), sondern schlichtweg falsch, insbesondere, wenn es dann wie bei Dir um solche umstrittenen Äußerungen führt (#20). Da nützt auch Dein Rausreden (andere würden dies als Synonym nehmen) nichts.

      "Arbeitgeber" sind "Arbeitgeber" (=Personen, die Leute einstellen, auch der Staat und öffentliche Einrichtungen, Krankenkassen,
      Rentenversicherungen, etc. selbst Privatleute können Leute einstellen)

      "Unternehmer" sind "Unternehmer" (Personen, die ein "Unternehmen" haben, auch Gewerkschaften haben z. B. Unternehmnen.)

      "Gewerbetreibende" sind "Gewerbetreibende". (=Grundsätze in GewO)
      "Handelsfirmen" sind "Handelsfirmen". (Abgrenzung im HGB)
      "Freie Berufe" sind "Freie Berufe" (Abgrenzung in §18.(1) EkStG). Etc. etc.

      Das Gegenstück zu "Gewerkschaften" sind "Arbeitgeber" nicht Unternehmer.
      (Da Gewerkschaften selbst Unternehmer sind, da sie Inhaber einiger Unternehmen sind.)

      Deine erneute Falschaussage, daß das Hauptantrieb von Unternehmen ist Profit zu erzielen, belegt erneut, daß Du nicht Begriffsicher bist.

      Hast Du schon einmal von "gemeinnützigen Unternehmen" gehört?
      Sagt Dir (nachzulesen in jeder BWL-Grunstudiums-Lektüre, vermutlich aber auch schon im Lehrbuch der Handelsschule enthalten) daß es neben dem "Gewinnerzielungsziel" auch das "Kostendeckungsziel" (öffentliche Versorgungs Unternehmen, z. B. als Regiebtriebe) oder das "Verlustminimierungsziel" (Unternehmen, die Zuschüsse von Kommunen oder Spenden etc. erhalten und nie kostendeckend arbeiten können.)
      All das sind in unserem Alltag meist sehr häufig anzutreffende UNTERNEHMEN, die entgegen Deiner Aussage schon in ihrer Unternehmenssatzung kein Profitziel haben.

      Meine Meinung: Wenn man sich in einer Duiskussion zu wirtschaftlichen Themen zu solch provokanten Äußerungen (Arbeitgeber müssen ja Profite machen #20, Profit ist der Hauptantrieb von Unternehmen #34) hinreißen läßt, sollte man schon begriffssicher sein, und sich in der rechtlichen und faktischen Materie gut auskennen.
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 00:03:20
      Beitrag Nr. 36 ()
      @IgnatzWrobel

      Gewerkschaften als Interessenvertreter der Arbeitnehmerseite in Tarifverhandlungen - nichts gegen einzuwenden.

      Ich werde aber sauer wenn Gewerkschaften massiv versuchen, aufgrund ihrer (immer noch vorhandenen) Macht bestimmte politische Ideologien durchzusetzen.
      Manche Gewerkschaften spielen sich als Richter über Wohl und Wehe in unserem Land auf.

      Das ist nicht ihre Aufgabe!

      Und schon garnicht ist es Aufgabe des Herrn Bsirske, Aufsichtsratsmitglied von Lufthansa, als Gewerkschaftsfunktionär Streiks anzuzetteln.
      Der sollte sich lieber mal fragen was er dort im Aufsichtsrat zu suchen hat! Klarer Interessenkonflikt!

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 01:03:40
      Beitrag Nr. 37 ()
      @ Aldy

      D`accord. So ähnlich seh ich das auch.

      Gruß Ignatz
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 04:26:21
      Beitrag Nr. 38 ()
      KvA: Dass der Hauptantrieb von Unternehmen ist, Profite zu erwirtschaften, wiederhole ich gerne noch einmal. Denn die Begrifflichkeit wird erst dann zum Problem, wenn damit die Gesamtaussage unklar wird. Dass ist sie aber nicht. Du wirst niemanden davon überzeugen können, dass das Profitstreben nicht Kern der Unternehmenswelt ist. Ansonsten dürften wir unsere Wirtschaftsform auch nicht Marktwirtschaft oder gar Kapitalismus nennen. Gerade in der BWL/VWL wird ausgehend von der Bedürfnisbefriedigung der Wirtschaftssubjekte und knapper Ressourcem immer unterstellt, dass jeder Marktteilnehmer nach Gewinnen strebt bzw. im Endeffekt sogar nach reiner Maximierung. Es würde auch niemand bestreiten, dass das in der Realität anders aussieht. Ich habe vorhin sogar eine c`t-Zeitschrift gefunden, in der die Preiserhöhung nicht durch das übliche "gestiegene Kosten" begründet wird, sondern mit der Pflicht für den Verlag, Gewinne zu erwirtschaften. Ein ehrliches und absolut treffendes Statement der Redaktion.

      Staatlich unterstützte "Wohlfahrtsunternehmen" sind daher dem klassischen Begriff nicht zuzuordnen. Aber selbst in einigen staatlichen Behören gibt es inzwiscnen schon gesetzlich verankerte Vorschriften, leichte Überschusse zu generieren. Das Handelsrecht macht es sich einfach, indem es schon mit der Definition eine Ausgrenzung vornimmmt, die harte steuerrechtliche Folgen haben kann, wie die hier erwähnte Einordnung des Unternehmens als "Liebhaberei" und damit erschwerter Absetzbarkeit von Ausgaben. Dass begriffliche Ausnahmen existieren, ändert natürlich nichts am Gesamtbild. Denk dir an meine Aussage aus dem ersten Satz dieses Postings dann halt ein Sternchen *) mit deinen attributiven Zusätzen für den Begriff "Unternehmen", bevor wir uns weiter verrennen.
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 01:30:56
      Beitrag Nr. 39 ()
      Fakt scheint doch zu sein, dass Unternehmen auch ohne Gewerkschaften Löhne zahlen und Gewinne erzielen würden. Man kann den Unternehmern nicht unterstellen, Ausbeuter zu sein, nein, denkt man an den "Moral hazard"-Effekt, dann wären trotz fehlender Gewerkschaften Löhne über dem "Marktpreis" zu erwarten.
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 07:20:21
      Beitrag Nr. 40 ()
      Wer jetzt gerade wieder DGB Sommer gesehenund gehört hat, wird nicht allen Ernstes meinen, dass es denen darum geht, dass viele Menschen Arbeit haben und bekommen.
      Es geht darum, die stärkste Interessensvertretung in Deutschland zu sein, wobei die Gewerkschaften gerade mal 20% der Arbeitnehmer darstellen.

      Aber man wird heute wieder merken, wie viel Macht sie über Schröder haben und wie diese wirkt, wenn Schröder beim DGB antreten muss.
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 23:07:25
      Beitrag Nr. 41 ()
      Wenn ein Unternehmer 35 Stunden die Woche arbeitet,sich 6 Wochen bezahlten Urlaub nimmt und 20 Tage im Jahr krank spielt[Ernstfälle ausgenommen}ist er bevor er aufsteht am Morgen Pleite.

      Das interesiert aber keinen Sommer,sondern ganz alleine seine bezahlte Position ist ihm wichtig.

      Heute hat er einmal wieder bewiesen das für ihn die Arbeitslosen kein Thema sind.Er würde das Wort nicht mal in den Mund nehmen.

      Das Überleben die Gewerkschaften nicht,weil 35 und 6 nicht mehr zusammen passen.
      Mit diesen Zahlen erholt sich die Deutsche-Wirtschaft nicht mehr.
      Schröder weiss das.Darum eiert er.

      Springbok
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 10:30:01
      Beitrag Nr. 42 ()
      Nullrunde bei den Ärzten. Nur blöd, dass die (im Gegensatz zu den Angestellten im ÖD) die höheren Lohnnebenkosten ihrer Angestellten tragen müssen.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 10:50:52
      Beitrag Nr. 43 ()
      Unternehmer gründen Firmen um Gewinne zu erzielen und diese
      zu optimieren.
      Insbesondere in großen Konzernen mit Managern die ihre
      Arbeitskräfte als Ressourcen definieren wird immer
      versucht werden, zu Lasten der Arbeitnehmer noch etwas
      mehr Gewinn rauszuschlagen.
      Schaut man sich die Zeiten vor Gründung der Gewerkschaften
      an erkannt man, daß Unternehmertum nicht ímmer mit Fairness
      und Großherzigkeit verbunden sein muß.
      Beispiele dafür gibt es auch heute noch (erinnere mich da dunkel an Birkenstock).
      Die Gewerkschaften sind m.E. ein absolut notwendiger
      Bestandteil des Kräftegleichgewichts zwischen Unternehmer
      und Arbeitnehmer.
      Soll jeder Fließbandarbeiter sein Gehalt selbst mit dem
      Firmenboss aushandeln?
      Daß die Gewerkschaften evtl. zu stark sind und die Bosse
      sich durch Machtspiele profilieren und ihre Position
      sichern wollen steht auf einem anderen Blatt.
      Bei Abschaffung der Gewerkschaften würden sich im nächsten Jahrzehnt eineige Leute ausgesprochen dumm umschauen.


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