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    W:o und die Waldorfschüler.....??? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.02.03 01:54:37 von
    neuester Beitrag 16.11.03 22:06:47 von
    Beiträge: 37
    ID: 697.589
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      schrieb am 18.02.03 01:54:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      »Zerstörer Anthroposophie«

      Wie moderne Anthroposophie im Internet erfolgreich torpediert wurde - von innen

      Es könnte ein Film sein. Am Ende explodierte der Hass und sp…

      Vor fünf Jahren startete die Story. Wir sehen einen jungen Anthroposophen - Jens Prochnow (ja, der mit dem Quiz) -, der ein Gesprächsforum im Internet begründet, welches nur eine Überschrift hatte: Rudolf Steiner. Die »Rudolf-Steiner-Liste« (RSL) war geboren. Es fanden sich Menschen, die kontrovers, lustvoll und nahezu vorbildlich Gesprächskultur pflegten. Kaum ein Thema, welches nicht in intensiver, persönlicher und engagierter Weise in die virtuelle Arena gestellt wurde.

      Von klassischen Themen wie biologisch-dynamischer Landwirtschaft, Waldorfschule oder Medizin, über fundamental religiöse Inhalte bis zu tagesaktuellen politischen, wirtschaftlichen oder gar sportlichen Ereignissen ging die Spannbreite der Motive. Aber auch komplizierte philosophische Abhandlungen, Karma- und Reinkarnationsfragen sowie künstlerische Anliegen wurden vorgetragen und beantwortet. Auch Kritiker der Anthroposophie fanden hin und wieder den Weg in dieses Forum und wurden willkommen geheißen und in die Diskussion einbezogen. Natürlich gab es immer wieder Gesprächsrunden zu einzelnen Aussagen Steiners, in aller Regel sorgfältig belegt durch genaue Stellenangaben.
      Alle Gedanken mussten schließlich vor den anderen Geistern bestehen, mussten sich als wahr, als standfest und diskussionswürdig erweisen.

      Unausgesprochenes Credo der »Listies« war von Anfang an, dass jedes geschriebene Wort »mein eigenes Wort« ist. Was Anthroposophen gerne als »innerliches Durchdringen« bezeichnen, war auf der RSL wesentlich. Aus anderen anthroposophischen Zusammenhängen wohlbekanntes Nachplappern, Wiederkäuen und Ablassen von Standardformulierungen a la »Michaelsstreiter«, »Durchchristung« oder »Elementarwesen« wurden unnachgiebig hinterfragt, neu geformt und der gelebten Wirklichkeit angepasst. Wie wohltuend war es, mit echten Menschen zu sprechen und nicht mit Anthro-Klonen, die sich heillos in »ihren Zusammenhängen« verheddert hatten.

      Neulinge wurden freundlich begrüßt und unmittelbar auf den oft drastischen aber immer herzlichen Tonfall hingewiesen. Grenzüberschreitungen, persönliche Beleidigungen und Verletzungen wurden als solche geäußert und bis zum zerstörerischen Schluss wusste jeder, was in einem solchen Fall angemessen ist: eine Entschuldigung. Diese allerdings war selten nötig, denn die »Internet Anthros« waren in der Sache hart, aber im persönlichen Umgang versöhnlich.
      Neben den wort-, und geistreichen inhaltlichen Vertiefungen verband alle aktiven Listenmitglieder eine teilweise tiefgründige und letztlich wirkungsreiche karmische Freundschaft. Man fragte in persönlichen Dingen um Rat, teilte mit anderen Trauer und Freude - nicht immer via Listenbeitrag, aber doch häufig vor den Augen aller. Im Vertrauen auf den Menschen am anderen Ende der Leitung.

      Hier hatte das Internet seine Bestimmung gefunden: Freies Geistesleben at it´s best. Frei von falschem Anstand, frei von finanziellen Abhängigkeiten, frei von hypersensiblen Befindlichkeiten, frei von aller Dogmatik, leibfrei und vor allem anderen frei von jeglicher Zensur. Selbst schlimmste Versuche von außen, diese Liste zu sprengen, wurden geduldig und mit humorvoller Phantasie abgewehrt. Nie war es nötig, die scharfe und alles Geistige tötende Schere der Zensur zu zücken. Die Gedanken waren frei!
      Hätte Steiner heute gelebt, er wäre dabei gewesen.
      Wäre dabei gewesen?

      XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

      Wenn dieser Artikel ein Film wäre, dann müsste an dieser Stelle düstere Musik einsetzen, denn nun folgt das letzte Kapitel dieser Geistesgeschichte. Es beginnt mit einem kleinen Rückblick:
      Der ursprüngliche Initiator der Liste hat gute Gründe, sie bereits nach kurzer Zeit nicht weiter über seinen Universitätsserver laufen zu lassen. Ein Listenmitglied erklärt sich bereit, die technischen Voraussetzungen für einen Umzug bereit zu stellen; er wird zum technischen Geburtshelfer - und später zum geistigen Totengräber der Liste. Von nun an kümmert er sich um die »Administration«, bzw. er kümmert sich nicht - und das ist das Beste und Einfachste, was er tun kann. Er stellt einen Raum zur Verfügung, beteiligt sich inhaltlich kaum und nur periodisch platzen seine cholerischen Ausbrüche in die Runde, die ebenso schnell wieder verschwinden.

      Dann, im Herbst dieses Jahres, spricht der »Administrator« plötzlich Warnungen, gar Verwarnungen aus. Seit kurzer Zeit hat die Liste ein öffentlich zugängliches (und von den Mitgliedern finanziertes) Archiv und damit eine alte Forderung vieler Listenmitglieder erfüllt, um auch nach außen völlige Transparenz zu demonstrieren. Obwohl bereits bis zu diesem Zeitpunkt jeder jeden Beitrag mitlesen konnte, und dies auch bis zu einhundert stille Mitleser taten, verließen den »Admin« jetzt alle guten und vor allem alle freien Geister. Die AutorInnen sollten ihr Vokabular überprüfen, den thematischen Zusammenhang herstellen und Beiträge, die für den zum »Inspektor« mutierten »Administrator« keinen erkennenbaren anthroposophischen Kontext aufweisen, unterlassen.

      In diese durchaus noch heiteren Phase der Belehrung hinein bauten die TeilnehmerInnen der RSL gerade an einem »Synonymlexikon Anthroposophie«. Höchst kreativ und geistvoll suchten und erfanden sie andere und neue Wörter für alte ausgelutschte anthroposophische Begriffe, die für alles und nichts standen. Irgendwann schlug jemand als Synonym für »Christus« das Wort »Geilman« vor - und als Geilman kam, brach der Sturm los.

      Einzelne MitgliederInnen kritisierten diesen Begriff, andere rechtfertigten sich. Plötzlich meldeten sich kaum verhüllte Pseudonyme zu Wort und zitierten unter dem Namen »Geilman« Sätze aus der Bibel. Sie stellten sich auf eine Stufe mit Gott, predigten der Menge, taten aber im Grunde nichts anderes als das, was Steiner 1892 als sein Motto ausgegeben hatte: »An Gottes Stelle den freien Menschen«. Sie nahmen Steiners Meditation von 1924 ernst und postulierten »In mir ist Gott - Ich bin in Gott«. Sie erkannten worin Gott-Sein gegenüber Menschsein besteht. Nämlich darin, »dass in der Zeitenreihe der Gott vorher das ist, was der Mensch später sein wird.« (GA 346, 7-9-1924).
      Sie sagten nichts anderes, als was andere auch sagten, nur die Melodie war eine andere. Ihre Melodie klang lust- und lebensvoll und provokativ. Sie zeigten Bilder von nackten, geilen, erotischen Männern und verbanden diese mit christlich geprägten Begriffen. Sie weigerten sich auf Zensurdrohungen den virtuellen Schwanz einzuziehen und reizten weiter. Mit einfachsten Mitteln, wie sie auch die BILD-Zeitung benutzt, gelang ihnen etwas, was Jahre lang vorher nicht gelungen war: Schweigende Mitleser meldeten sich zu Wort und hatten plötzlich etwas zu sagen: Sex sells und Religion gebiert Hass.
      Die Liste war wach! Beide Seiten vergaloppierten sich mit zornigen Beiträgen, verletzende Mails wurden verletzend beantwortet und die Zahl der Postings wuchs in ungeahnte Höhen.

      Wie in all den Jahren zuvor hätte sich auch dieses Gewitter verzogen und die frische Luft danach wäre erquickend gewesen, man hätte seine astralischen Wallungen wieder in den Griff bekommen und seine Wunden geleckt. Aber selbst wenn nicht: Das ist das Fundament für ein freies Geistesleben. Denken dürfen, was man will und sagen dürfen was man denkt. Wo das nicht ist, ist alles nichts.

      Aber der inzwischen zum »Inquisitor« aufgestiegene »Administrator« schwang nun sein Zepter und sprach: »ich habe die Liste vorläufig auf `moderiert` gesetzt. Damit ist nun absolut sichergestellt, dass eine Mailschwemme ausgeschlossen wird, da nun JEDE Mail über mich oder meine Frau läuft! » Erich und Margot Honecker hätten es nicht besser sagen können. Damit war aus der »RSL«, die »DDRSL« geworden. Von nun an wurden Mails zensiert und nach persönlicher Willkür Mitglieder aussortiert, deren Absender oder Inhalt nicht in das mickrige anthroposophische Weltbild des Zensorenpärchens passte. Das Ergebnis einer vom »Listen-Absolutisten« durchgeführten Umfrage wurde von ihm selber kurzerhand ignoriert als klar wurde, dass nicht sein Wille geschehe. Wenn Freiheit da ist, wo der Geist Gottes ist (2. Korintherbrief 3,17), dann hatte dieser Geist die RSL spätestens jetzt verlassen.

      Alle TeilnehmerInnen, die den Zensoren verdächtig erschienen, die nicht in ihr enges, stickiges und altmodisches Korsett passte, schmetterten sie ein sinngemäßes: »Ein Wirt wie ich in meiner Gstallt hab in mei Haus und Logament Gwallt« entgegen. Die rigiden Maßnahmen wurden als hygienische Handlungen verkauft, die dazu dienen sollten, den »proletarischen Schmutz« vom »ernsthaften Anthroposophentum« zu trennen. Man wollte natürlich nur die wehrlosen ListenmitgliederInnen vor den Zumutungen der »grölenden Horden« bewahren. Wie in allen diktatorischen Systemen wurde auch hier Zensur als Schutzmaßnahme verkauft, so wie »die Mauer« ein Schutz der DDR Bürger vor dem Kapitalismus war. Was nicht anthroposophisch genug ist, bleibt draußen und was Anthroposophie ist, das definiert - unterstützt vom gesinnungspolizeilichen Fußvolk - abwechselnd »Admin« oder »Admina«.

      Als die »Notstandsgesetzte« keinen Freiraum mehr lassen, erwacht in einigen Listenmitgliedern, die sich seit einiger Zeit »die PITRIS« nennen, das APO-Bewusstsein und mit einem kleinen technischen Kniff schaffen sie es unter dem Namen des honeckerschen Admin-Pärchens Emails in die Liste zu setzten. Mit feinem kabarettistischem Gespür entblößen sie die Strukturen und geben dem Wort Chaos-Computer-Club eine ganz neue Bedeutung.

      Wie nicht anders zu erwarten verwandelt das Paar nun die ehemals freie Rudolf-Steiner-Liste endgültig in eine Big Brother Liste, in der sämtliche Mails zuerst wie im Knast gegengelesen werden, um erst dann weitergeleitet zu werden, wenn sie nicht nur sauber, sondern hygienisch rein sind.

      Unverblümt macht das Duo nun klar, dass man gerne schreiben kann was man will, aber halt nicht hier. Wir kennen das: »Wenn`s Dir nicht passt, dann geh doch nach drüben«.

      Nach einer erneuten Hassmail gegen alle anders Denkenden fällt auch der letzte Schleier und zum Vorschein kommt eine hässliche Fratze, hinter der sich drohend weitere Geister der reinen Lehre verbergen.

      Nun könnte man sich getrost kopfschüttelnd abwenden und einen verwirrten älteren Herrn und seine Frau zurücklassen. Aber leider ist es nicht so einfach. Zu sehr erinnern mich diese Vorgänge an längst verdrängte Waldorfschulzeiten, an Lehrerkonferenzen in denen über Schüler vorschnell das anthroposophische Urteil gefällt wurde, an Kritiker der Anthroposophie, die sich über undemokratische, dogmatische Strukturen beschweren, zu sehr erinnert das ganze Gebaren an das, was Anthroposophen zu häufig vorgeworfen wird: Freiheit predigen und Zwang praktizieren. Zwang und restriktive Maßnahmen, die immer hinter einem Schleier der freundlichen esoterischen Besserwisserei verborgen sind.
      Letztlich bin ich der Überzeugung, dass diese Art der Anthroposophie langsam aber sicher ihre Bedeutung verliert und letztlich hege ich die felsenfeste Überzeugung, dass Freiheit über Repression siegen wird.
      Ich teile und verstehe längst nicht alle Anliegen der selbsternannten Pitris, aber mit Voltaire werde ich alles daran setzen, dass sie ihre Sätze sagen dürfen.

      Am Ende dieser Geschichte hat, nach dem Outing eines der bisherigen anonymen Mailschreiber, der Administrator immer noch nichts begriffen. Nun schlägt er vor, die Liste wieder völlig zu öffnen. Völlig? Natürlich nicht ganz. Jeder, der sich nicht an den Geschmack des Administrators hält, wird mit temporärem Schreibverbot belegt und erhält dann als Steigerung die gelbe und schließlich die rote Karte.
      Zensur - Schreibverbot - Ausweisung, das ist der geistige Dreiklang, von dem ich dachte, er sei historische Vergangenheit.

      Kurz bevor nun der Abspann des Filmes kommt, wird die Melodie noch einmal hoffnungsvoller. Während die alte RSL in den letzten Atemzügen liegt, hört man den Geburtsschrei einer neuen, jungen und hoffnungsvollen Rudolf-Steiner-Liste. Ohne Zensur, ohne Schikanen, ohne cholerische administrative Willkür. Noch fällt dem kleinen Listchen das Gehen ein wenig schwer, noch sind nicht alle guten Geister an Bord, aber die Freiheit hat wieder ein Zuhause, das auf Initiative der »Pitris« zu Verfügung gestellt wurde.

      Herzlich Willkommen also auf der neuen Rudolf-Steiner-Mailingliste.



      ( http://www.info3.de/cgi-bin/yforum/yforum.cgi?id=0|forum=arc…
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 11:51:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Ähnlichkeiten sind doch zu verblüffend.....ich sehe gerade, Geilman war auch schon da... :D
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 11:57:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ja, das wiedererweckte Elitebewußtsein! Das Gegenstück ist der "Untermensch". Den gibt es wirklich - das sind alle, die nicht ohne strikten Druck erträglich sind - Gauner, Leute, die andere partout nicht in Ruhe lassen und sich auf das Ihre besinnen können usw. Deren gibt es hier bei uns schon länger zuhauf, die brauchen wir gar nicht erst einzuführen. Aber je mehr wir einführen, desto besser kann eine Elite abheben ... abheben ............. abheben .... die Distanz wird immer größer, aber nicht weil der Blick weiter nach oben gerichtet würde, sondern weil jene unten sich immer tiefer in Sümpfe eingraben. Und: je mehr Matsch im Blick, desto blinder.
      Ruft Jesus, der hat schon mal einen Blinden sehend gemacht! :cool:
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 12:09:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      Für mich schreibst du in Rätseln, Wilma. Aber Jesus bist du nicht, oder?

      Vielleicht könntest du ein wenig erläutern...
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 12:21:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich hab immer noch Matsch im Blick. Das Thema ist Geistesfreiheit!

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      schrieb am 18.02.03 12:23:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      Rhabarber, was nützt Geistesfreiheit den Geistlosen? :(
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 12:40:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wilma, gibt es denn Geistlose?
      Es gibt eingesperrte Geister und uns alle, die wir uns selbst immer wieder gern freiwillig einsperren, um zu unserer sogenannten Normalität zu finden, aber richtig Geistlose....also richtige Nieten, die gibts doch nicht wirklich, oder.........meine Meinung.
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 17:58:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      News 21. 02. 2003

      „Weiße Rose“: Vor 60 Jahren wurden die Geschwister Scholl hingerichtet

      Aus religiöser Überzeugung lehnte sich die Gruppe um Sophie und Hans Scholl gegen den Nationalsozialismus auf - und bezahlte dafür mit dem Leben.
      "Es lebe die Freiheit", erklärte Hans Scholl vor seiner Hinrichtung. Und seine Schwester Sophie sagte dem Volksgerichtshof: "Was wir sagten und schrieben, denken ja so viele. Nur wagen sie nicht, es auszusprechen." Die Geschwister Scholl - Mitglieder der Weißen Rose - hatten den Mut, sechs gegen das NS-Regime gerichtete Flugblätter zu verteilen. Deswegen wurden sie vor 60 Jahren, im Februar 1943, festgenommen und wenig später – am 22. Februar 1943 – hingerichtet.

      Anfängliche Begeisterung für Hitler
      Die Weiße Rose bestand bei weitem nicht nur aus Hans und Sophie Scholl - aber der Name der zwei Geschwister hat sich bis heute eingeprägt. Sie hatten 1933 zunächst noch freudig auf die Machtergreifung Adolf Hitlers reagiert. Aber aus der Begeisterung wurde rasch Kritik: Als Mitglied einer illegalen Jugendgruppe wurde Hans Scholl 1937 wegen "bündischer Umtriebe" für mehrere Wochen inhaftiert; mehrere Familienmitglieder, darunter auch die damals 16 Jahre alte Sophie, kamen in Sippenhaft. Dies prägte die Einstellung der in einem christlich-liberalen Elternhaus aufgewachsenen Geschwister zur NS-Diktatur nachhaltig.

      Aus Diskussionskreis wird die „Weiße Rose“
      Beim Medizinstudium in München lernte Hans Scholl Anfang der vierziger Jahre Gleichgesinnte kennen, darunter Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willy Graf. Sie und andere Freunde trafen sich regelmäßig zu einem Diskussionskreis, aus dem sich dann die „Weiße Rose“ entwickelte. 1942 stieß der Psychologieprofessor Kurt Huber dazu. Sophie Scholl, die inzwischen in München studierte, war ebenfalls dabei.

      Vier Flugblätter gegen den Nationalsozialismus
      Im Juni und Juli 1942 verteilten Scholl und Probst die ersten vier antinationalsozialistischen Flugblätter. "Leistet passiven Widerstand, Widerstand, wo immer Ihr auch seid, verhindert das Weiterlaufen dieser atheistischen Kriegsmaschinerie, ehe es zu spät ist...", hieß es im ersten Flugblatt. Und das zweite begann mit den Worten:
      "Man kann sich mit dem Nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist." :eek: Außerdem wurde auf das Schicksal der Juden hingewiesen: "...als Beispiel wollen wir die Tatsache anführen, die Tatsache, dass seit der Eroberung Polens dreihunderttausend Juden in diesem Land auf bestialische Weise ermordet worden sind".

      Hausmeister verrät die Widerstandsgruppe
      Das sechste Flugblatt wurde ihnen schließlich zum Verhängnis. Es bezog sich auf die Kapitulation der 6. Armee bei Stalingrad Anfang Februar 1943. "Der Tag der Abrechnung ist gekommen, der Abrechnung der deutschen Jugend mit der verabscheuungswürdigen Tyrannis, die unser Volk erduldet hat." Ein Hausmeister der Münchner Universität entdeckte Hans und Sophie Scholl beim Verteilen dieses Flugblatts, hielt sie fest und benachrichtigte die Gestapo. Die beiden wurden festgenommen. Am selben Tag wurde auch Willi Graf inhaftiert, wenig später Huber, Probst und Schmorell. Die Geschwister Scholl und Probst wurden am 22. Februar hingerichtet, Huber und Schmorell am 13. Juli, Graf am 12. Oktober. Zahlreiche andere Mitglieder der Weißen Rose wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt und kamen erst nach Kriegsende frei.

      Keine „naiven Schwärmer“
      Unter den Widerstandsorganisationen nahm die Weiße Rose stets eine ganz besondere Rolle ein. Thomas Mann würdigte die Gruppe in einer seiner berühmten BBC-Rundfunkansprachen im Sommer 1943 und erklärte, in den Flugblättern wären Worte gestanden, "die vieles gut machen, was in gewissen Jahren an deutschen Universitäten gegen den Geist deutscher Freiheit gesündigt worden" sei. Die Schriftstellerin Ricarda Huch sprach von "halben Kindern", die sich gegen Hitler gewandt hätten. Das Klischee allerdings, bei den Weiße-Rose-Mitgliedern habe es sich um naive jugendliche Schwärmer gehandelt, hat sich schon längst als falsch herausgestellt.

      Sophie Scholl; „Wir durften Wegbereiter sein“
      Sophie Scholl, so wird kolportiert, hatte in der Nacht vor ihrem Tod folgenden Traum: "Ich trug ein Kind zur Taufe. Der Weg zur Kirche führte einen steilen Berg hinauf. Da war plötzlich vor mir eine Gletscherspalte. Ich hatte gerade noch so viel Zeit, das Kind auf der anderen Seite niederzulegen - dann stürzte ich in die Tiefe. Das Kind ist unsere Idee, sie wird sich trotz aller Hindernisse durchsetzen. Wir durften Wegbereiter sein, müssen aber zuvor für sie sterben."


      (http://religion.orf.at/projekt02/news/0302/ne030221_scholl_f…
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 18:48:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 18:54:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 19:00:25
      Beitrag Nr. 11 ()
      2.
      Ich denke was ich will,
      und was mich beglücket,
      doch alles in der Still,
      und wie es sich schicket.
      Mein Wunsch und Begehren
      kann niemand verwehren,
      es bleibet dabei:
      die Gedanken sind frei!

      3.
      Und sperrt man mich ein
      im finsteren Kerker,
      das alles sind rein
      vergebliche Werke;
      denn meine Gedanken
      zerreißen die Schranken
      und Mauern entzwei:
      die Gedanken sind frei!

      4.
      Drum will ich auf immer
      den Sorgen entsagen,
      und will mich auch nimmer
      mit Grillen mehr plagen.
      Man kann ja im Herzen
      stets lachen und scherzen
      und denken dabei:
      die Gedanken sind frei!

      5.
      Ich liebe den Wein,
      mein Mädchen vor allen,
      sie tut mir allein
      am besten gefallen.
      Ich bin nicht alleine
      bei meinem Glas Weine:
      mein Mädchen dabei,
      die Gedanken sind frei!


      Melodie: Um 1780
      Text: Aus fliegenden Blättern um 1780
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 19:32:52
      Beitrag Nr. 12 ()
      Haben die anderen Anthroposophen heute Ausgang?
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 19:52:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      Geilman war wieder da... dada liefen sie alle ins Feedback.

      ...so wirds wohl gewesen sein.
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 20:29:42
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hier hatte das Internet seine Bestimmung gefunden: Freies Geistesleben at it´s best. Frei von falschem Anstand, frei von finanziellen Abhängigkeiten, frei von hypersensiblen Befindlichkeiten, frei von aller Dogmatik, leibfrei und vor allem anderen frei von jeglicher Zensur. Selbst schlimmste Versuche von außen, diese Liste zu sprengen, wurden geduldig und mit humorvoller Phantasie abgewehrt. Nie war es nötig, die scharfe und alles Geistige tötende Schere der Zensur zu zücken. Die Gedanken waren frei!

      Jean-Paul Satire
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 17:15:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 22:06:57
      Beitrag Nr. 16 ()
      Freiheit predigen und Zwang praktizieren... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 22:25:50
      Beitrag Nr. 17 ()
      Anthroposophie im Plural ist immer schwer erträglich...---...wenn nur diese, ...diese Anthroposophen und Halbanthroposophen nicht wären, könnte man noch so eben mit dem Zeug leben. Das hat Steiner auch des öfteren erfahren müssen. Deshalb. -- sobald mehrere von denen auf einen zugewallt kommen,.... flitzen gehen mit oder ohne zu mäandern, ansonsten holt einen die Metamorphose ein und man wird wie die....
      Unter denen läuft oft ein heimlicher Wettstreit : Wer von uns sieht Steiner am ähnlichsten,() . Der Gewinner ist dann meistens auch der Leiter (inoffizieller)der Waldorfeinrichtung (...können auch Frauen sein...):D
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 02:13:01
      Beitrag Nr. 18 ()
      (...können auch Frauen sein...) ...könnte sein, daß das nicht mehr aktuell ist..
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 02:19:40
      Beitrag Nr. 19 ()
      Freunde, flieht die dunkle Kammer,
      Wo man euch das Licht verzwickt
      und mit kümmerlichstem Jammer
      Sich verschrobnen Bildern bückt.
      Abergläubische Verehrer
      Gab`s die Jahre her genug,
      In den Köpfen eurer Lehrer
      Lasst Gespenst und Wahn und Trug.




      Goethe war gut, nech.......Nacht!
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 16:20:52
      Beitrag Nr. 20 ()
      Bald jeder Narr weiß inzwischen, daß die Selbstzensur das eigentliche Problem der Zensur ist. Die Selbstzensur macht die Zensur, den Eingriff von außen, überflüssig. Funktioniert sie total, kommt die Zensur denkgesetzlich gar nicht mehr vor. Der Verfassunsatz
      »Eine Zensur findet nicht statt« würde formal voll erfüllt, weil eine Notwendigkeit zum Eingriff gar nicht mehr vorkommt.

      Klaus Staeck, Rechtsanwalt, Plakatemacher: Mut zur Meinung
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 19:16:56
      Beitrag Nr. 21 ()
      ...gestern als ich aus ner Kneipe kam, hat mir der alte Mond den Weg nach Hause gezeigt...:D
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 22:31:36
      Beitrag Nr. 22 ()
      Goethe als Mann im Mond, der uns zeitweise den Weg leuchtet ...............interessant, ja, vielleicht kann mans so sehen...
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 22:39:46
      Beitrag Nr. 23 ()
      "Eine freie Presse gibt es nicht. Sie, liebe Freunde wissen das, und ich weiß es gleichfalls. Nicht ein einziger unter Ihnen würde es wagen, seine Meinung ehrlich und offen zu sagen. Das Gewerbe eines Publizisten ist es vielmehr, die Wahrheit zu zerstören, geradezu zu lügen, zu verdrehen, zu verleumden, zu Füßen des Mammon zu kuschen und sich selbst und seine Rasse um des täglichen Brotes willen wieder und wieder zu verkaufen. Wir sind Werkzeuge und Hörige der Finanzgewalten hinter den Kulissen. Wir sind die Marionetten, die hüpfen und tanzen, wenn sie am Draht ziehen. Unser Können, unsere Fähigkeiten und selbst unser Leben gehören diesen Männern. Wir sind nichts als intellektuelle Prostituierte."

      John Swinton, ehemaliger Herausgeber der weltweit bekannten Zeitung "NEW YORK TIMES"
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 00:18:29
      Beitrag Nr. 24 ()

      Sorry, aber erinnert mich...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 07:58:28
      Beitrag Nr. 25 ()
      an was denn?
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 18:48:24
      Beitrag Nr. 26 ()
      ja,ja was ist Dichtung und Wahrheit.--- was ist Wahrheit und Wissenschaft....schwer, schwer...nee alles nich leicht...:D
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 22:58:13
      Beitrag Nr. 27 ()
      Die Mitglieder der Bundesprüfstelle sind nicht an Weisungen gebunden.


      http://www.bmfsfj.de/top/dokument/Nachgeordnete_Behoerden/Bu…

      In § 1 GjS heißt es:
      "Schriften, die geeignet sind, Kinder oder Jugendliche sittlich zu gefährden, sind in eine Liste aufzunehmen."
      Jugendgefährdend sind Medien, die geeignet sind, Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren, wie das Tatbestandsmerkmal "sittlich zu gefährden" nach der Spruchpraxis der Bundesprüfstelle und gefestigter Rechtsprechung auszulegen ist.
      Im dritten Absatz des § 1 GjS werden Ton- und Bildträger, Abbildungen und andere Darstellungen den Schriften gleichgestellt.
      Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften befasst sich somit nicht ausschließlich mit Druckwerken. Gegenstand eines Indizierungsverfahrens können Medien aller Art sein.
      Wesentlich ist, dass das Medium einen Inhalt, einen bestimmten Gedankenzusammenhang vermittelt.
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 23:34:46
      Beitrag Nr. 28 ()
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 10:37:56
      Beitrag Nr. 29 ()
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 02:42:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      ...ich bekomme die erste Seite des Schrrätts nicht mehr rein...Was hat den Steiner..? mit der Zensiererei zu tun..?
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 17:39:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      ...sorry läuft wieder alles wie´s sich gehört. Gestern Nacht war ich anscheinend schon ziemlich von der Rolle, weswegen der Text so komische aussieht....Liest sich im Nachhinein, als wärs unter LSD geschrieben worden, dabei wars nur (alkoholfreies) Bier....:D
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 12:15:26
      Beitrag Nr. 32 ()
      w:olaufensie, und es läuft mal wieder nicht...

      Kompletten Thread zeigen
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 12:20:31
      Beitrag Nr. 33 ()
      hier mal ein interessantes Fundstück aus einem anderen sräd. Schade,daß man #1 aus diesem thread nicht mehr dazu lesen kann.

      #116 von Karl 15.04.03 01:38:57

      so, und jetzt hör ich auch auf, weil ich keinen bock hab dass mir nach jedem posting ne schmeissfliege nachsetzt...

      das meine ich mit den problemen des boards, daran krankts hier, wenn man sich zu manchen sachen wirklich gedanken macht und auch mal ernsthaft was sagt, wenn dann ein "in der handhabung menschlicher intelligenz ungeübter" kommt und kurz und dümmlich in den thread scheisst als wolle er sagen: "schaut her, ich bin echt so blöd, und ihr könnt nix dagegen tun". und das traurige ist: er hat recht, man kann wirklich nichts dagegen tun...
      nicht schlimm wenn man nichts zu sagen hat, aber markieren, das muss sein. seine existenz bekräftigen. und sei es nur durch ein inhalts- und geistloses posting. anders merkt derjenige offensichtlich nicht ob er noch lebt. ich habe mitleid...

      n8
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 18:25:58
      Beitrag Nr. 34 ()
      W:o und die OP-Schwestern.....???

      alezan und mausel?


      btw. @Mods, wäre es möglich, meinen, diesen Thread nach Monaten mal wieder von Anfang an einzusehen?
      Vielen Dank im Voraus.
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 18:35:21
      Beitrag Nr. 35 ()
      bitte.
      sky
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 19:29:53
      Beitrag Nr. 36 ()
      ah... thx!
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 22:06:47
      Beitrag Nr. 37 ()
      fast schon ein historischer thread. Es ist immer wieder mal nützlich #20 zu lesen, damit klar wird und bleibt, in welchem Rahmen (Scheuklappen) hier die Galopper/innen des Jahres gekürt werden...

      Euer Adi Furler, Rhabarber, blabla.....usw.....und wenn sie nicht gestorben ....


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      W:o und die Waldorfschüler.....???