Value-Investments - eine Alternative - 500 Beiträge pro Seite
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neuester Beitrag 21.02.03 11:31:11 von
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Dienstag, 18. Februar 2003
Value-Investments - eine Alternative
von Dan Ferris
"Wenn man von einer Aktie zu schwärmen beginnt, ist es Zeit, sie zu
verkaufen." John Neff.
Ich sollte lernen, meinen Mund zu halten. Spät am Abend einer der
letzten Tage telefonierte ich mich mit meinem Freund Porter
Stansberry, den Gründer von "Pirateinvestor". Ich erzählte ihm mit
fröhlicher Stimme, dass ich bereits letzten August in Gold investiert
hatte. Jippieh! Hurra! Gut für mich!
Sobald ich aufgelegt hatte, war mein erster Gedanke, dass es
vielleicht Zeit wäre zu verkaufen. (Sehen Sie sich das Zitat zu Beginn
dieses Artikels an, und sie wissen, was ich meine.)
Glücklicherweise drehte sich der größte Teil meines Gesprächs mit
meinem Freund Porter um kleine Aktien aus den Bereichen Industrie,
Technologie und Einzelhandel. Insgesamt gesehen kompensierten unsere
Überlegungen, was man als nächstes kaufen sollte, meinen Bericht über
das, was ich letztes Jahr gekauft hatte. Deshalb war ich also noch
nicht zu prahlerisch gewesen - also kein Grund, um jetzt meine
Goldbestände zu verkaufen. Das war trotzdem knapp ...
Die Zahl der Investoren, die sich aufs Gold fokussieren, wächst ...
aber das gelbe Metall ist kein Investment, das ich eingehen würde,
wenn ich extreme Gewinne erzielen will. Klar, wenn der Goldpreis auf
1000 Dollar steigen würde - mein Freund und Kollege Bill Bonner
schließt dies ja nicht aus -, dann wären die heutigen Preise von
weniger als 400 Dollar natürlich im Nachhinein extrem gute
Einstiegskurse. Aber das gilt nur für den Extremfall.
Das Ziel eines vernünftigen Value-Investors ist es nicht, moderat
bewertete Assets zu kaufen und dann für steigende Kurse zu beten.
Stattdessen sollte ein solcher Investor wertvolle Unternehmen und
andere Assets finden, die einen extrem niedrigen Preis haben. Dann
kann man darauf setzen, dass solche extremen Preise die Tendenz haben,
dahin zurückzukehren, woher sie einmal kamen. Bei einem Goldpreis von
370 Dollar pro Feinunze und Goldminenaktien, die meist über ihrem
Buchwert notieren, finde ich nicht, dass wir in diesem Sektor extrem
niedrige Kurse/Preise sehen. Man sollte sich in anderen Sektoren
umsehen, wenn man nach richtigem "Value" sucht.
Stellen Sie sich eine kleine Steinschleuder vor. Wenn der Preis eines
Assets extrem niedrig ist, dann ist diese Schleuder durchgezogen. Die
Kräfte, die die Schleuder spannen, (und deshalb zu extrem niedrigen
Kursen des Assets führen) sind normalerweise schlechte News.
Diese schlechten News sind auch der Grund, warum die meisten
Investoren die besten Aktien-Investments nicht sehen. Keiner will auch
etwas mit jemandem zu tun haben, der eine Steinschleuder in der Hand
hält. Das macht Sinn. Niemand will verletzt werden. Aber wenn man
abseits steht, dann kann man sicher sein, dass die Steinschleuder
losgeht - d.h., dass die Preise des niedrig bewerteten Assets steigen.
Bei den sogenannten "Value"-Investments geht es genau darum - günstig
einzusteigen. Deshalb mag ich Gesellschaften, unter deren Aktiva sich
Länderein am Golf von Mexiko befinden, die mit 2 Dollar pro Morgen
Land bewertet sind. Deshalb mag ich auch Gesellschaften, die die
finanziellen Möglichkeiten hätten, alle ausstehenden eigenen Aktien
zum aktuellen Kurs zurückzukaufen.
Wie weit solche "Value"-Investments steigen werden, ist natürlich
ungewiss. Auch Value-Investoren hoffen genauso wie die meisten anderen
Investoren auf steigende Kurse.
"Value"-Investments findet man nicht in den News. Es sind Titel, die
auf den ersten Blick negativ erscheinen. Welche Aktie wollen Sie nicht
kaufen? Von welcher Aktie haben Sie schon lange nichts mehr gehört?
Dieser Titel könnte ein gutes Value-Investment sein.
Das sind die Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man die großen
Chancen nicht verpassen will. Dabei muss man aufpassen, dass man durch
den steigenden Goldpreis, Colin Powell und die UN-Waffeninspektoren
nicht allzu sehr abgelenkt wird.
Es gibt übrigens keine passende Standardantwort auf die obigen Fragen.
Es gibt verschiedene Menschen und verschiedene analytische Ansätze.
Zum Beispiel gibt es James Grant, den Herausgeber vom "Grant`s
Interest Rate Observer". Grant mag u.a. Versicherungsunternehmen.
Diese Titel krebsen auf dem Boden eines 25-jährigen Bärenmarktes
herum. (Klingt vertraut? War das mit dem Gold nicht auch noch vor 2
Jahren der Fall?) Grant meint, dass niemand genau weiß, was in diesen
Unternehmen passiert, was die Preise niedrig hält (für den Moment).
Mein Freund Rick Rule, der Gründer von "Global Resource Investments",
schreibt, dass er die kleinen, niedrig bewerteten US-Banken
interessant findet, im Hinblick auf Übernahmespekulationen.
Und ich selbst? Nun ... ich habe schon lange nichts mehr über diese
Energie-Händler gehört. Und die Aktien dieser Unternehmen haben ein
KGV von lediglich 3 bis 4, und sie notieren bei nur einem Zehntel
ihres Buchwertes! Die meisten von ihnen haben allerdings hohe Schulden
und jede Menge anderer Probleme: Aktionäre, die die eigene
Gesellschaft verklagen, Regulierungen ... das klingt nicht sehr
ansprechend. Vielleicht findet sich gerade deshalb in diesem Sektor
die eine oder andere Investmentgelegenheit. Ich könnte mir vorstellen,
dass das wenig überzeugend klingt. Genau so wenig, wie es vor 2 Jahren
überzeugend klang, in Gold zu investieren.
Value-Investments - eine Alternative
von Dan Ferris
"Wenn man von einer Aktie zu schwärmen beginnt, ist es Zeit, sie zu
verkaufen." John Neff.
Ich sollte lernen, meinen Mund zu halten. Spät am Abend einer der
letzten Tage telefonierte ich mich mit meinem Freund Porter
Stansberry, den Gründer von "Pirateinvestor". Ich erzählte ihm mit
fröhlicher Stimme, dass ich bereits letzten August in Gold investiert
hatte. Jippieh! Hurra! Gut für mich!
Sobald ich aufgelegt hatte, war mein erster Gedanke, dass es
vielleicht Zeit wäre zu verkaufen. (Sehen Sie sich das Zitat zu Beginn
dieses Artikels an, und sie wissen, was ich meine.)
Glücklicherweise drehte sich der größte Teil meines Gesprächs mit
meinem Freund Porter um kleine Aktien aus den Bereichen Industrie,
Technologie und Einzelhandel. Insgesamt gesehen kompensierten unsere
Überlegungen, was man als nächstes kaufen sollte, meinen Bericht über
das, was ich letztes Jahr gekauft hatte. Deshalb war ich also noch
nicht zu prahlerisch gewesen - also kein Grund, um jetzt meine
Goldbestände zu verkaufen. Das war trotzdem knapp ...
Die Zahl der Investoren, die sich aufs Gold fokussieren, wächst ...
aber das gelbe Metall ist kein Investment, das ich eingehen würde,
wenn ich extreme Gewinne erzielen will. Klar, wenn der Goldpreis auf
1000 Dollar steigen würde - mein Freund und Kollege Bill Bonner
schließt dies ja nicht aus -, dann wären die heutigen Preise von
weniger als 400 Dollar natürlich im Nachhinein extrem gute
Einstiegskurse. Aber das gilt nur für den Extremfall.
Das Ziel eines vernünftigen Value-Investors ist es nicht, moderat
bewertete Assets zu kaufen und dann für steigende Kurse zu beten.
Stattdessen sollte ein solcher Investor wertvolle Unternehmen und
andere Assets finden, die einen extrem niedrigen Preis haben. Dann
kann man darauf setzen, dass solche extremen Preise die Tendenz haben,
dahin zurückzukehren, woher sie einmal kamen. Bei einem Goldpreis von
370 Dollar pro Feinunze und Goldminenaktien, die meist über ihrem
Buchwert notieren, finde ich nicht, dass wir in diesem Sektor extrem
niedrige Kurse/Preise sehen. Man sollte sich in anderen Sektoren
umsehen, wenn man nach richtigem "Value" sucht.
Stellen Sie sich eine kleine Steinschleuder vor. Wenn der Preis eines
Assets extrem niedrig ist, dann ist diese Schleuder durchgezogen. Die
Kräfte, die die Schleuder spannen, (und deshalb zu extrem niedrigen
Kursen des Assets führen) sind normalerweise schlechte News.
Diese schlechten News sind auch der Grund, warum die meisten
Investoren die besten Aktien-Investments nicht sehen. Keiner will auch
etwas mit jemandem zu tun haben, der eine Steinschleuder in der Hand
hält. Das macht Sinn. Niemand will verletzt werden. Aber wenn man
abseits steht, dann kann man sicher sein, dass die Steinschleuder
losgeht - d.h., dass die Preise des niedrig bewerteten Assets steigen.
Bei den sogenannten "Value"-Investments geht es genau darum - günstig
einzusteigen. Deshalb mag ich Gesellschaften, unter deren Aktiva sich
Länderein am Golf von Mexiko befinden, die mit 2 Dollar pro Morgen
Land bewertet sind. Deshalb mag ich auch Gesellschaften, die die
finanziellen Möglichkeiten hätten, alle ausstehenden eigenen Aktien
zum aktuellen Kurs zurückzukaufen.
Wie weit solche "Value"-Investments steigen werden, ist natürlich
ungewiss. Auch Value-Investoren hoffen genauso wie die meisten anderen
Investoren auf steigende Kurse.
"Value"-Investments findet man nicht in den News. Es sind Titel, die
auf den ersten Blick negativ erscheinen. Welche Aktie wollen Sie nicht
kaufen? Von welcher Aktie haben Sie schon lange nichts mehr gehört?
Dieser Titel könnte ein gutes Value-Investment sein.
Das sind die Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man die großen
Chancen nicht verpassen will. Dabei muss man aufpassen, dass man durch
den steigenden Goldpreis, Colin Powell und die UN-Waffeninspektoren
nicht allzu sehr abgelenkt wird.
Es gibt übrigens keine passende Standardantwort auf die obigen Fragen.
Es gibt verschiedene Menschen und verschiedene analytische Ansätze.
Zum Beispiel gibt es James Grant, den Herausgeber vom "Grant`s
Interest Rate Observer". Grant mag u.a. Versicherungsunternehmen.
Diese Titel krebsen auf dem Boden eines 25-jährigen Bärenmarktes
herum. (Klingt vertraut? War das mit dem Gold nicht auch noch vor 2
Jahren der Fall?) Grant meint, dass niemand genau weiß, was in diesen
Unternehmen passiert, was die Preise niedrig hält (für den Moment).
Mein Freund Rick Rule, der Gründer von "Global Resource Investments",
schreibt, dass er die kleinen, niedrig bewerteten US-Banken
interessant findet, im Hinblick auf Übernahmespekulationen.
Und ich selbst? Nun ... ich habe schon lange nichts mehr über diese
Energie-Händler gehört. Und die Aktien dieser Unternehmen haben ein
KGV von lediglich 3 bis 4, und sie notieren bei nur einem Zehntel
ihres Buchwertes! Die meisten von ihnen haben allerdings hohe Schulden
und jede Menge anderer Probleme: Aktionäre, die die eigene
Gesellschaft verklagen, Regulierungen ... das klingt nicht sehr
ansprechend. Vielleicht findet sich gerade deshalb in diesem Sektor
die eine oder andere Investmentgelegenheit. Ich könnte mir vorstellen,
dass das wenig überzeugend klingt. Genau so wenig, wie es vor 2 Jahren
überzeugend klang, in Gold zu investieren.
An der Börse gibt es ein Sprichwort: "Ein Wertpapier zu kaufen ist keine Kunst, schwierig ist der Verkauf". Im Folgenden geht es natürlich nicht um den Verkauf als solchen - solange die Liquidität am Markt vorhanden ist, sind Verkäufe über die Börse in der Regel kein Problem.
Es soll an dieser Stelle vielmehr um die Hürden gehen, die sich einem - psychologisch betrachtet - in den Weg stellen, wenn man ein Engagement getätigt hat und dieses jetzt glattstellen - verkaufen - möchte. Bevor der Verkauf von statten geht, grübel man - im Normalfall - erst einige Zeit darüber nach, wägt das Für und Wider gegeneinander ab - und behält dann doch das Papier. Die Gründe dafür sind vielfältig, sind aber oftmals in der menschlichen Natur verborgen: Angst, Gier, Hoffnung, Verzweiflung. Wir möchten an dieser Stelle ein paar Überlegungen anstellen, die einem Verkauf entgegenstehen, und möchte dabei typische Situationen schildern.
Situation 1: Der Verkauf mit Verlust
Jeder dürfte die Situation kennen: Man hat ein Engagement getätigt, und es entwickelt sich nicht so, wie man es erwartet hat, der Kurs fällt. Nun wird überlegt, ob ein Verkauf nicht besser ist, damit die Verluste nicht größer werden. Jedoch wird nicht verkauft. Denn die Aktie könnte doch wieder steigen......
Nun ja, natürlich, das könnte sie. Doch ist dies nicht sicher. Allein durch die Hoffnung steigt kein Papier. Vielmehr muß der fundamentale Hintergrund eines Papieres stimmen, also die Gewinnentwicklung, Marktanteile, usw. An diesem Beispiel erkennt man ganz gut, daß die Hoffnung sehr schnell jede logische Überlegung überlagern kann. Denn anstatt ein Papier zu verkaufen, um die Verluste möglichst klein zu halten, wird gezögert, weil das Papier auch wieder steigen könnte.
Davon muß man sich lösen. Wenn ein Papier fällt, hat das in der Regel gute Gründe. Wichtig ist es deshalb, den Verlust zu minimieren, wenn man bei der Überlegung zu der möglichen Kursentwicklung einen Fehler gemacht hat. Die ersten Verluste sind die kleinsten!
Situation 2: Verkauf mit kleinem Gewinn, aber das Papier steigt weiter
Nun hat man ein Papier gekauft, und der Kurs entwickelt sich so, wie man es erwartet (oder erhofft) hat: er steigt. Irgendwann denkt man sich, daß es nun an der Zeit wäre, zu verkaufen, denn man will ja nicht, daß die schönen Gewinne wieder dahinschmelzen wie Butter in der Sonne, wenn der Kurs dann wieder nachgibt. Gesagt, getan, das Papier wird verkauft. Aber oh Schreck: es steigt weiter, verdoppelt sich nochmal! Und der Ärger ist da......
Warum wurde überhaupt verkauft? Die Angst war es, die einem einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Weil man diesem Gefühl nachgab, war man blind für alle Zeichen am Markt für eine allgemeine Ralley, die zahlen des Unternehmens waren über den Erwartungen, usw. Man wird nur noch bestimmt von dem Wunsch, die Gewinne mitzunehmen, denn wie könnten ja wieder verschwinden. Auch hier regiert wieder die Gier, aber noch stärker die Angst. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, sagt man sich, was man hat, das hat man.
Auch diese Einstellung kann sich böse rächen, wie man oben sieht. Man muß sich folgendes vor Augen halten: Aktien schwanken. Das sie nach einem Anstieg auch wieder nachgeben können, liegt auf der Hand. Nur darf man sich nicht von der Hektik der Märkte anstecken lassen. Vielmehr muß man überlegen, wie sich das Unternehmen in der Zukunft entwickeln wird. Darin liegt der Schlüssel für die zukünftige Entwicklung des Aktienkurses und natürlich auch die Schwierigkeit, denn die Zukunft läßt sich nicht voraussagen. Wichtig ist wieder, sich von den kleinen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, sondern die große Gesamtwntwicklung im Auge zu behalten. Hierbei helfen einem wieder Stop-Loss-Kurse, mit denen man seine Verluste in Grenzen halten kann, die einem aber nicht den Weg für neue Höhenflüge des Kurses versperren.
Situation 3: Kein Verkauf, weil man einen schon erreichten Kursgewinn wieder erreichen möchte
Man hat ein Papier, und es tritt der Optimalfall ein: das Papier steigt um - sagen wir mal - 400%. Die Freude ist verständlicherweise groß. Nun fällt das Papier ein bißchen. Jedoch man läßt sich nicht beirren, und hält weiter fest, denn man weiß ja, daß kleine Rückschläge einen nicht aus der Ruhe bringen sollen. Doch das Papier fällt weiter. Und plötzlich hat sich der Kursgewin auf schlappe 30% verringert (falls einem dieses Beispiel bekannt vorkommen sollte - wir lehnen uns hier an die Entwicklung des Papieres der Deutschen Telekom an, deren Kurs seit Ausgabe von 12,5 € auf 105 € stieg, und dann wieder auf ca. 10 € zurückfiel). Hätte man doch bloß früher verkauft......
Wieder ist zu fragen, warum nicht verkauft wurde. Die kleinen Kursverluste vom Höchstkurs machen einem nichts aus, denn der Gewinn ist ja trotzdem noch groß genug. Wenn der Rückgan jedich immer größer wird, packt einen wieder die Gier. Denn man weiß ja, wieviel Gewinn man schon gemacht hatte, bevor das Papier wieder zu fallen begann, und diesen Gewinn will man wieder haben.
Im Prinzip liegt wieder die gleiche Situation vor wie die, die bei Situation 1 beschrieben wurde: Die Verluste werden nicht minimiert, diesmal jedoch nicht, weil sie schon so groß geworden sind, sondern diesmal, weil man weiß, daß man ja schon mal einen großen Gewinn hatte, und den will man "wiederhaben". So funktioniert die Börse nicht. Einen einmal besessenen Buchgewinn wieder zurückgewinnen zu wollen ist wie das Spielen in einem Casino, wo man auch Gewinne, die man ein einem Abend erlangt hat, dann aber durch Weiterspielen wieder verloren hat, zurückzugewinnen trachtet. Wichtig ist hingegen wieder, seinen schon erlangten Gewinn abzusichern, sodaß der Gewinnrückgang nicht zu groß ausfällt. Auch vor dieser Gefahr schützt einem der nun schon oft erwähnte Stop-Loss-Kurs.
So long,
Gentlemaninvestor
http://www.investorweb.de
Es soll an dieser Stelle vielmehr um die Hürden gehen, die sich einem - psychologisch betrachtet - in den Weg stellen, wenn man ein Engagement getätigt hat und dieses jetzt glattstellen - verkaufen - möchte. Bevor der Verkauf von statten geht, grübel man - im Normalfall - erst einige Zeit darüber nach, wägt das Für und Wider gegeneinander ab - und behält dann doch das Papier. Die Gründe dafür sind vielfältig, sind aber oftmals in der menschlichen Natur verborgen: Angst, Gier, Hoffnung, Verzweiflung. Wir möchten an dieser Stelle ein paar Überlegungen anstellen, die einem Verkauf entgegenstehen, und möchte dabei typische Situationen schildern.
Situation 1: Der Verkauf mit Verlust
Jeder dürfte die Situation kennen: Man hat ein Engagement getätigt, und es entwickelt sich nicht so, wie man es erwartet hat, der Kurs fällt. Nun wird überlegt, ob ein Verkauf nicht besser ist, damit die Verluste nicht größer werden. Jedoch wird nicht verkauft. Denn die Aktie könnte doch wieder steigen......
Nun ja, natürlich, das könnte sie. Doch ist dies nicht sicher. Allein durch die Hoffnung steigt kein Papier. Vielmehr muß der fundamentale Hintergrund eines Papieres stimmen, also die Gewinnentwicklung, Marktanteile, usw. An diesem Beispiel erkennt man ganz gut, daß die Hoffnung sehr schnell jede logische Überlegung überlagern kann. Denn anstatt ein Papier zu verkaufen, um die Verluste möglichst klein zu halten, wird gezögert, weil das Papier auch wieder steigen könnte.
Davon muß man sich lösen. Wenn ein Papier fällt, hat das in der Regel gute Gründe. Wichtig ist es deshalb, den Verlust zu minimieren, wenn man bei der Überlegung zu der möglichen Kursentwicklung einen Fehler gemacht hat. Die ersten Verluste sind die kleinsten!
Situation 2: Verkauf mit kleinem Gewinn, aber das Papier steigt weiter
Nun hat man ein Papier gekauft, und der Kurs entwickelt sich so, wie man es erwartet (oder erhofft) hat: er steigt. Irgendwann denkt man sich, daß es nun an der Zeit wäre, zu verkaufen, denn man will ja nicht, daß die schönen Gewinne wieder dahinschmelzen wie Butter in der Sonne, wenn der Kurs dann wieder nachgibt. Gesagt, getan, das Papier wird verkauft. Aber oh Schreck: es steigt weiter, verdoppelt sich nochmal! Und der Ärger ist da......
Warum wurde überhaupt verkauft? Die Angst war es, die einem einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Weil man diesem Gefühl nachgab, war man blind für alle Zeichen am Markt für eine allgemeine Ralley, die zahlen des Unternehmens waren über den Erwartungen, usw. Man wird nur noch bestimmt von dem Wunsch, die Gewinne mitzunehmen, denn wie könnten ja wieder verschwinden. Auch hier regiert wieder die Gier, aber noch stärker die Angst. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, sagt man sich, was man hat, das hat man.
Auch diese Einstellung kann sich böse rächen, wie man oben sieht. Man muß sich folgendes vor Augen halten: Aktien schwanken. Das sie nach einem Anstieg auch wieder nachgeben können, liegt auf der Hand. Nur darf man sich nicht von der Hektik der Märkte anstecken lassen. Vielmehr muß man überlegen, wie sich das Unternehmen in der Zukunft entwickeln wird. Darin liegt der Schlüssel für die zukünftige Entwicklung des Aktienkurses und natürlich auch die Schwierigkeit, denn die Zukunft läßt sich nicht voraussagen. Wichtig ist wieder, sich von den kleinen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, sondern die große Gesamtwntwicklung im Auge zu behalten. Hierbei helfen einem wieder Stop-Loss-Kurse, mit denen man seine Verluste in Grenzen halten kann, die einem aber nicht den Weg für neue Höhenflüge des Kurses versperren.
Situation 3: Kein Verkauf, weil man einen schon erreichten Kursgewinn wieder erreichen möchte
Man hat ein Papier, und es tritt der Optimalfall ein: das Papier steigt um - sagen wir mal - 400%. Die Freude ist verständlicherweise groß. Nun fällt das Papier ein bißchen. Jedoch man läßt sich nicht beirren, und hält weiter fest, denn man weiß ja, daß kleine Rückschläge einen nicht aus der Ruhe bringen sollen. Doch das Papier fällt weiter. Und plötzlich hat sich der Kursgewin auf schlappe 30% verringert (falls einem dieses Beispiel bekannt vorkommen sollte - wir lehnen uns hier an die Entwicklung des Papieres der Deutschen Telekom an, deren Kurs seit Ausgabe von 12,5 € auf 105 € stieg, und dann wieder auf ca. 10 € zurückfiel). Hätte man doch bloß früher verkauft......
Wieder ist zu fragen, warum nicht verkauft wurde. Die kleinen Kursverluste vom Höchstkurs machen einem nichts aus, denn der Gewinn ist ja trotzdem noch groß genug. Wenn der Rückgan jedich immer größer wird, packt einen wieder die Gier. Denn man weiß ja, wieviel Gewinn man schon gemacht hatte, bevor das Papier wieder zu fallen begann, und diesen Gewinn will man wieder haben.
Im Prinzip liegt wieder die gleiche Situation vor wie die, die bei Situation 1 beschrieben wurde: Die Verluste werden nicht minimiert, diesmal jedoch nicht, weil sie schon so groß geworden sind, sondern diesmal, weil man weiß, daß man ja schon mal einen großen Gewinn hatte, und den will man "wiederhaben". So funktioniert die Börse nicht. Einen einmal besessenen Buchgewinn wieder zurückgewinnen zu wollen ist wie das Spielen in einem Casino, wo man auch Gewinne, die man ein einem Abend erlangt hat, dann aber durch Weiterspielen wieder verloren hat, zurückzugewinnen trachtet. Wichtig ist hingegen wieder, seinen schon erlangten Gewinn abzusichern, sodaß der Gewinnrückgang nicht zu groß ausfällt. Auch vor dieser Gefahr schützt einem der nun schon oft erwähnte Stop-Loss-Kurs.
So long,
Gentlemaninvestor
http://www.investorweb.de
Thanx für deinen Artikel. Habe ich sofort mal ausgedruckt. Wurde zwar schon viel drüber geredet, aber noch nicht detailiert beschrieben.
Schönen Abend!
Gruß Kosto
Schönen Abend!
Gruß Kosto
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