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    BVB - Story : Jens Lehmann: Der beste der Liga - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.02.03 19:33:49 von
    neuester Beitrag 26.02.03 23:52:42 von
    Beiträge: 41
    ID: 698.767
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      schrieb am 19.02.03 19:33:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      BVB - Story
      Jens Lehmann: Der beste "Sonderling" der Liga

      Der Beste zwischen den Pfosten.

       
      [19.02.] Günter Netzer nennt sie hartnäckig "Torwächter", für andere sind sie "Sonderlinge des Fußballs", Eigenbrötler und Einzelkämpfer. Schlussmänner stehen in dem Ruf, eine merkwürdige Spezies zu sein. In Deutschland gilt Jens Lehmann als einer der merkwürdigsten von ihnen - und als der beste.
       
      Vorurteile gehören zum Fußball wie der Ball selbst. Doch heißen sie im Fußball nicht Vorurteile, sondern Weisheiten. Dass derjenige bestraft wird, der seine - hochkarätigen, 100-prozentigen, glasklaren - Chancen nicht nutzt, ist so ein Gesetz der Branche. Oder dass der elfmeterreif Gefoulte unter gar keinen Umständen selber zur Ausführung des Strafstoßes schreiten darf, und dass elf Einzelkönner noch keine erfolgreiche Mannschaft bilden.

      Das ist natürlich alles ziemlicher Quatsch. Genauso wie die Krönung unter den Kicker-Klugheiten: Torhüter haben eh eine Macke. Zugegeben: Radenkovic, Maier, Stein, Schumacher, Kahn - alle irgendwie bekloppt. In die Riege der großen Bundesliga-Torhüter aller Zeiten gehört ohne Zweifel auch Jens Lehmann, ebenfalls ausgestattet mit einer profunden Macke. Die Indizien, die zu einer solchen Einschätzung führen, sind von Deutschlands Fußball-Journalisten immer wieder aufgenommen und hoch abgeschlagen worden. Zumal sich die drei aktuell besten Ballfänger der Bundesliga in ihrer impulsiven Berufsauffassung nicht sonderlich unterscheiden. Ob Lehmann, Kahn oder Rost - Aggressivität und Ehrgeiz sind offenbar der Strom, der Schlussleuchten besonders hell strahlen lässt.

      "Es gibt Situationen im Spiel, da bin ich nicht oder nur sehr schwer kontrollierbar", lautet die Selbsterkenntnis des Borussen-Keepers. Doch was von der Tribüne wie Tollwut aussieht, wird aus der Torwart-Perspektive zumindest nachvollziehbar. "Ich werfe mich vor einen Stürmer, der mir wahrscheinlich gleich den Ball ins Gesicht schießen wird. Ist das nur eine Macke oder vielleicht sogar Extremsport?", fragt Lehmann und gibt die Antwort gleich selbst: "Torhüter haben einen größeren Hang zur Perfektion als Feldspieler, deshalb legen wir uns wahrscheinlich häufiger mit ihnen an."

      Wille zur Fehlerlosigkeit erzeugt Druck
      Der "Hang zur Perfektion" - ein unverzichtbares Charaktermerkmal im einsamsten Mannschaftsteil, das der Fußball kennt, in dem man sich leichter der Lächerlichkeit preisgeben kann, als auf den übrigen zehn Positionen. Doch der Wille zur Fehlerlosigkeit erzeugt Druck. "Es ist eine psychische Anstrengung, die nur wenige beurteilen können", sagt Jens Lehmann. "Fakt ist: Wenn man auf hohem Niveau gut spielen will, geht das auf den Kopf. Die Feldspieler verlieren pro Spiel zwei, drei Kilo, aber anderthalb bis zwei Kilo verliere auch ich, und ich laufe vielleicht fünf Prozent ihres Pensums."

      Es ist die besondere Gabe des Torhüters Jens Lehmann, dass er Druck in Leistung umwandeln kann. "Ich halte solide und konstant. Wenn ich weiß, dass ich Druck aufbauen muss, halte ich noch einen Tick besser", weiß er. Um die eigene und die Team-Leistung zu optimieren, hat er sich die Worte von Matthias Sammer zu Herzen genommen: "Wenn du andere ansprichst, wächst der Druck auf dich. Und du musst zeigen, dass du ihm stand hältst."
      Lehmann sagt seinen Mitspielern die Meinung. "In sachlicher Art und Weise", wie Trainer Sammer betont. Doch wer andere kritisiert, der steht selbst unter erhöhter Beobachtung - der Druck steigt. Mit diesem genial einfachen Prinzip hat sich Dortmunds Keeper als Führungsspieler beim BVB und als momentan bester deutscher Torhüter etabliert. Nach nur 13 Gegentreffern in der Hinrunde und überragenden Vorstellungen in der Champions League setzte ihn der kicker auf Platz eins der Torhüter-Rangliste. Eine Position, die auf Jahre hinaus vergeben schien.

      Dabei sind 13 Gegentreffer nicht einmal Lehmanns bester Wert: Nach den ersten 17 Spieltagen der Saison 2001/02 hatte er lediglich zehn Mal hinter sich greifen müssen. Ein sagenhafter Rekord, denn weniger Gegentore hat der BVB nach dem Krieg nur in der in der Oberliga-Rückrunde 1948/49 hinnehmen müssen. Damals kassierte der legendäre Willi Kronsbein neun Treffer - allerdings in nur 13 statt 17 Spielen. In den drei Bundesliga-Halbserien mit den wenigsten Gegentoren für den BVB hieß der Ladenhüter jeweils Lehmann. Beeindruckende Vereinsbilanzen, die der gebürtige Essener gerne auch bundesweit gewürdigt sehen würde. "Sollte ich über einen längeren Zeitraum besser als Oliver Kahn spielen, möchte ich auch die Nummer eins werden", hat er seinen Anspruch auf das Nationaltor unterstrichen.

      "Kahn: der Beste der Welt, Lehmann: nur der Beste in Deutschland"
      Bei drei großen Turnieren saß der 33-Jährige auf der Bank. "Jetzt will ich auch mal spielen", sagt er. Sehr treffend hat der Sportjournalist Oskar Beck kürzlich das Lehmann-Dilemma beschrieben: "Der Dortmunder hält grandios, stärker als Kahn, doch bei Rudi Völler ist seine Lage aussichtslos, denn Kahn ist der Beste der Welt, während Lehmann nur der Beste in Deutschland ist."

      Für den BVB-Keeper wäre spätestens dieser verwirrende Umstand ein guter Grund, bekloppt zu werden. Doch er wird sich weiter Bälle ins Gesicht schießen lassen, seiner Mutter reißerische Schlagzeilen erklären, psychischen Druck aufbauen, Kilos verlieren und von seinem WM-Turnier 2006 träumen. Torhüter haben eh ´ne Macke.
      Martin Baumeister
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 19:34:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      BVB-Story Teil 2
      Die Nummer eins in Deutschland
        Platz eins in der "Rangliste des deutschen Fußballs" - Torhüter Jens Lehmann.

      [7.02.] In der Hinrunde wehrte Jens Lehmann überragende 83 Prozent aller Torschüsse ab (der zweitplatzierte Frank Rost kam auf eine Quote von 78%), davon hielt er - ebenfalls heraus ragend - mehr als die Hälfte (55%) sogar fest.
      Lediglich Berlins Gabor Kiraly fing mehr Eckbälle ab als Borussias Nummer eins, dem die beste Strafraumbeherrschung als Bundesliga-Keeper attestiert wird. Von seinen vielen langen Pässen - deutlich die meisten beim BVB - "erreichten starke 57 Prozent den eigenen Mann", bemerkt die ran-Datenbank: "Auch seine Abschläge kamen im Vergleich der Torhüter recht präzise."

      Die Fakten sorgen für Anerkennung. "Seine beste Halbsaison im BVB-Trikot", schrieb das kicker-Sportmagazin und setzte ihn in seiner berühmten "Rangliste des deutschen Fußballs" bei den Torhütern auf Rang eins. Parallel wertete das Magazin in der Winterpause seine traditionelle Spieler-Umfrage aus. 242 Profis machten mit - 34,8 Prozent von ihnen votierten für Jens Lehmann als besten Torhüter der Saison. Oliver Kahn konnte noch nicht einmal halb so viel Zustimmung für sich verbuchen. Er ist nicht nur der beste, er ist sogar mittlerweile der beliebteste deutsche Torhüter. (br)
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 01:05:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      Was er ja gegen Real eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Ein Bein- und ein Bauchschuss :D.
      So klappt das auch mit der Nationalmannschaft :laugh:.

      Garion
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 06:05:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 19:49:37
      Beitrag Nr. 5 ()
      :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

      Lehmann ist ein ganz Großer.

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Garion

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      Avatar
      schrieb am 22.02.03 19:59:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ist der Lehmann nicht ganz sauber???Hahahaha!!!
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 20:50:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      Auch wenn ich mir Feinde dadurch schaffe:
      Lehmann hatte recht.
      Der Gegenspieler von Waldoch beim eigentlichen 3:2
      wäre Amoroso gewesen.
      Amoröschen hat es nicht nötig für die 7-8Mill. im Jahr,
      eingewechselt in der 2.Hälfte, sich den Arsch aufzureißen:D :D :D

      Aber egal.
      Dank Fandel hat es ja für Lüdenscheid gereicht.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 21:00:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      Lehmann: " War blöd von mir"

      :cry:



      könnt ihr schlaker en nicht wieder nehmen :mad:

      Ich glaub ihm nääähmlich , dass er wirklich blöd ist.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 21:03:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ohne ihn hättet Ihr Würste diese Saison wenigstens 10Pkt. weniger....
      Aber man sieht ja, Leistung zählt bei Lüdenscheid genausowenig wie Ehrlichkeit!
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 01:14:55
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ehrlichkeit ist relativ !!!

      Wenn ich in der Saison immer zweimal vom Platz fliege und danach sage, dass es mir leid tut ...

      Irgendwann müßte dann doch auch einmal ein Lernprozess einsetzen :rolleyes:.

      Garion
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 10:05:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich will den bekloppten Lehmann ja nicht in Schutz nehmen,
      nur er hat das "Pech", daß er im Gegensatz zu Kahn immer bestraft wird und den nötigen "Bonus" nicht hat!
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 11:07:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      N´büschen bklopt ist doch ganz okay ;) :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 11:09:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      Beide in einem Sack(Lehmann u.Kahn)es kommt immer ein Verrückter raus!
      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 11:54:38
      Beitrag Nr. 14 ()
      #Schalker :

      Ich habe gerade die Szene nochmal gesehen und auch wenn Schwalboroso nicht mit zurück gelaufen ist : In dieser Szene war Waldoch direkter Gegenspieler vom Starnationalspieler Metzelder :rolleyes:.

      Ich muss ja zugeben, dass der Kahn hin- und wieder mal ausgerastet ist und sich über eine Karte (gelb/rot) manchmal nicht hätte beschweren können. Dies ist jedoch auch schon etwas her und in der letzten Zeit hat er sich - relativ dafür das er halt der "Vul"Kahn ist - gut im Griff, wogegen Lehmann mit schöner Regelmässigkeit weiter und weiter ausrastet.
      Außerdem fallen mir aus dem Stehgreif 3 Tätlichkeiten von Lehmann ein, die auch nicht bestraft worden sind.

      Aber wenn Ihr Euch den Erfolg des FCB damit erklären müsst, dass die Bayern bei den Schiris einen Bonus haben - just do it :D.

      Garion
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 12:04:02
      Beitrag Nr. 15 ()
      "Starnationalspieler Metzelder .
      :rolleyes: "
      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 12:28:01
      Beitrag Nr. 16 ()
      Warum hab ich nur sooo grosse Hände und so einen kleinen Verstand?:cry: :cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 12:30:55
      Beitrag Nr. 17 ()
      #Imoen :

      Weil ich Lehmann heisse und beim BVB spiele ?

      Ist das die korrekte Antwort ?

      Garion :D
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 14:14:44
      Beitrag Nr. 18 ()
      Lehmann´s Aktion zeigt doch nur eines: In der Dortmunder Mannschaft kriselt es. Einge (z.B. Fings) hängen sich im Spiel für relativ "wenig" Geld richtig rein, andere (z.B. der Schwalbenkönig) grinsen beim erneuten Auslassen einer Großchance und pflegen sonst den sehr hoch dotierten Standfussball.

      Das kann auf Dauer nicht gut gehen.
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 16:11:12
      Beitrag Nr. 19 ()
      Und was gabs bei dieser ebenfalls offensichtlichen Situation:confused: :rolleyes:




      Ist ja jetzt schön und gut - aber sollte nicht Amoroso die gelbe Karte erhalten, nachdem er Lehmann geschubst hat und nicht umgekehrt? Lehmann hat Amoroso nicht angefasst.
      Und kommt mit jetzt keiner, dass er Rot bekommen hat, weil er aus dem Strafraum gerannt ist. Dafür darf es kein Gelb geben.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 16:15:02
      Beitrag Nr. 20 ()
      Momente, die man nicht verzeihen kahnn:





      :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 16:19:26
      Beitrag Nr. 21 ()
      @Garion










      In einem Spiel! :eek: :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 16:19:52
      Beitrag Nr. 22 ()
      :eek: :eek: :D
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 18:41:04
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ich sag ja : BONUS, BONUS und nochmal BONUS!:cry:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 18:48:36
      Beitrag Nr. 24 ()




      Jens ist immer der blöde:D :D
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 20:23:08
      Beitrag Nr. 25 ()
      Im Threadtitel liegt Wahrheit. Nach Noten, wie auch geistig, liegt Lehmann um Längen vor Kahn.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 20:50:03
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich habe doch - und das hat hier keiner von Euch je getan - zugegeben, dass Kahn hin- und wieder ausgerastet ist, und sich nicht über gelbe/rote Karten hätte beschweren können.
      Aber mit dem Lesen ist das bei Euch wohl so eine Sache ;).

      Trotzdem erinnere ich mich an bestimmt nicht weniger Szenen, in denen IQ-Megaman Lehmann klare Tätlichkeiten begangen hat, und nicht geflogen ist.

      Wenn also hier von einem Bonus gesprochen wird, hat Lehmann diesen ebenso häufig in Anspruch genommen, wie Kahn.

      Übrigens kann man für das Rauslaufen aus dem Strafraum während einem ruhenden Spiel natürlich eine gelbe Karte bekommen, insb. wenn man in dem Spiel schon eine gelbe Karte bekommen hat und darauf aufmerksam gemacht worden ist, dass man doch bitte seinen Strafraum nicht verlassen soll.
      Für das Zurechtstauchen von Schwalboroso ist nur einer zuständig, und das ist der Kapitän, der bem BVB - meines Wissens - nicht Lehmann heisst. Insoweit hat Kahn - als Kapitän - da eine ganz andere Rechtfertigungsgrundlage, um mit dem Schiri zu diskutieren.

      Und Körschi : Wenn Lehmann so ein Guter ist ...
      ... warum fliegt er dann alle 10 Spiele vom Platz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Reuter ihn bei seinem Abgang zärtlich getröstet hat. Das sah eher so aus, als ob er richtig sauer gewesen wäre. Warum nur, wenn Jensi doch alles richtig gemacht hat :rolleyes:.

      Garion
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 22:20:14
      Beitrag Nr. 27 ()
      @körschgen

      Der findet nicht einmal das Wasser welches er Kahn niemals reichen kann.;)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 17:10:59
      Beitrag Nr. 28 ()
      Lehmann wird in Dortmund zum Problem

      Torwart attackiert Stürmer Amoroso verbal, sieht Gelb-Rot und bringt alle Brasilianer gegen sich auf
       
      Dortmunds Torhüter Jens Lehmann ist fassunglos

       
      Jens Lehmann überlegte es sich doch noch anders. Nach dem 2:2 (0:2) gegen Schalke 04 hatte der Torhüter von Borussia Dortmund die Arena „Auf Schalke“ mit geschulterer Sporttasche verlassen und jeden Kommentar zu seinem Platzverweis verweigert. Draußen setzte er sich einige Minuten auf eine Mauer, um seine Gedanken zu ordnen, dann bezog er Stellung.

      In der 80. Minute war Lehmann 30 Meter aus seinem Tor gerannt, um Stürmer Marcio Amoroso zusammenzustauchen. Dafür hatte ihm Schiedsrichter Herbert Fandel die Gelb-Rote Karte gezeigt. Es war der bereits vierte Platzverweis in seiner Karriere. Doch Lehmann zeigte sich nur bedingt einsichtig: „Die Regel, dass ein Torwart dafür bestraft wird, wenn er aus seinem Strafraum läuft, um mit seinem Mitspieler zu sprechen, gibt es nicht. Das war eine Erfindung oder eine Neueinführung.“ Immerhin gab er zu: „Das war blöd von mir, vielleicht hätten wir noch gewonnen.“

      Bereits in der ersten Halbzeit hatte Lehmann Gelb gesehen, weil er seinen Torraum verlassen hatte. „Ich habe ihm in der Halbzeitpause erklärt, dass er durch sein Herauslaufen das Spiel verzögert“, erklärte Fandel: „Bei der zweiten Gelben Karte ist dann alles zusammen gekommen: Wieder ist er rausgelaufen, wieder hat er die Ausführung eines Freistoßes verzögert, und dann leistet er sich auch noch eine unsportliche Aktion gegen den eigenen Mann. Lehmann war gewarnt.“ Aber trotz des drohenden Platzverweises nicht in der Lage, sich zu beherrschen.

      „Manchmal kann man das auf dem Spielfeld nicht so kontrollieren. Wenn in einem etwas hoch kommt und sich über mehrere Tage und Wochen aufbaut, dann kommt in einem Moment, wo es eigentlich nicht sein darf, eine doofe Reaktion“, rechtfertigte sich Lehmann: „Ich hatte Amoroso etwas zu sagen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass er mich anfasst.“ Dadurch erst sei der folgende Tumult entstanden. Mitspieler mussten einschreiten, um eine Prügelei zu verhindern.

      Lehmann nimmt für sich in Anspruch, gute Gründe für seinen Ausraster gehabt zu haben – das ist der eigentliche Skandal. Er hat den eigenwilligen Brasilianer wegen dessen lustlosem Defensivverhalten schon länger im Visier. „Ihr habt doch gesehen, was passiert ist“, versuchte derweil Amoroso, nicht zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. Er hatte sich den Zorn des Keepers zugezogen, weil er nicht mit seinem Gegenspieler Tomasz Waldoch mitgelaufen war, der so ungehindert das 3:2 für Schalke hatte erzielen können (der Treffer wurde fälschlicherweise wegen Abseitsstellung nicht anerkannt).

      „Man hatte schon am letzten Mittwoch nach unserem 1:2 in der Champions League bei Real Madrid gesehen, dass es in Lehmann brodelt“, sagte Manager Michael Meier. Lehmanns Anmaßung, auf dem Spielfeld eine Art Ersatztrainer zu spielen, könnte ausgerechnet vor dem wichtigen Rückspiel morgen gegen Madrid für eine Vergiftung des Klimas sorgen. Durch die verbalen Attacken gegen Amoroso besteht die Gefahr einer Grüppchenbildung im Kader: Die übrigen Brasilianer Dede, Evanilson und Ewerthon waren fassungslos über Lehmanns Verhalten gegenüber ihrem Landsmann.

      „Er gefährdet mit seinem Verhalten den Erfolg von Borussia Dortmund, als erfahrener Profi muss er wissen, dass er sich so etwas nicht erlauben darf“, sagte Sportmanager Michael Zorc, der eine Geldstrafe gegen Lehmann nicht ausschließen wollte. Sowohl die Vereinsverantwortlichen als auch die Mitspieler wollen mit Lehmann über die Gründe für seine Gereiztheit reden. Kapitän Stefan Reuter stauchte Lehmann bereits auf dem Platz zusammen. „Du kannst ihm ja nicht den Kopf abreißen, aber wenn man schon die Gelbe Karte hat, darf das nicht noch einmal passieren“, rüffelte auch Christian Wörns den Kollegen. Lehmann selbst verordnete sich einen Maulkorb: „Fußball ist so komisch geworden, da gibt es nichts mehr zu sagen.“ Oliver Müller

      Die Davidoff von Rudi Assauer lag unbeachtet im Aschenbecher. Was Schalkes Manager aber nicht daran hinderte, Dampf abzulassen. Wie Trainer Frank Neubarth rechnete Assauer nach dem 2:2 gegen Dortmund mit Schiedsrichter Herbert Fandel und dessen Assistenten ab. Denn Schalke fühlte sich im 121. Revierderby betrogen.

      Neubarth war nach dem Schlusspfiff außer sich, bestürmte Linienrichter Harry Ehing, der ein reguläres Tor von Waldoch nicht anerkannt hatte: „Wir werden hier laufend beschissen.“ Assauer stimmte zu: „Wir sind hier zum zweiten Mal betrogen worden. Innerhalb der letzten drei Wochen sind wir so um vier Punkte gebracht worden, die uns kein Mensch mehr zurückgibt.“ Schon beim 2:2 gegen Kaiserslautern war Schalke ein reguläres Tor ab- und Lautern ein Abseitstor zuerkannt worden. Gegen Dortmund gab es aus Sicht der Schalker zwei entscheidende Szenen: den Platzverweis von Agali (38.) und Waldochs Tor.

      „Natürlich“, so Assauer, „darf Victor das nicht passieren. Das war eine Undiszipliniertheit.“ Seltsam fand der Manager aber, dass Agalis Ellbogenhieb gegen Dede erst geahndet wurde, „als zehn Dortmunder von der Bank aufsprangen. Die haben Theater ohne Ende gemacht.“ Und als höchst ungerecht beurteilten Assauer und Neubarth, dass Dede straffrei davon kam. Der Dortmunder hatte schließlich zuerst zugeschlagen. Assauer will vor das DFB-Sportgericht ziehen: „Es gibt eine klare Mittäterschaft von Dede.“

      Neubarth geht angesichts der Fehlentscheidungen davon aus, „dass viele Schiedsrichter hierher kommen und unter allen Umständen beweisen wollen, dass sie sich von der besonderen Atmosphäre nicht beeindrucken lassen“. In strittigen Situationen, so Assauer, werde dann gegen Schalke entschieden: „Wir sind eben nur Schalke 04 und nicht Borussia Dortmund oder Bayern München. Die haben einen Bonus. Wir sind der Buhmann der Nation.“  Norbert Neubaum


      Artikel erschienen am 24. Feb 2003
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 17:11:29
      Beitrag Nr. 29 ()
      Kahn auf Gottschalks Couch
      23.02.2003 |  Bayern-Kapitän Oliver Kahn hatte es nach dem Nürnberg-Spiel eilig. Der 33-Jährige flog am Samstagabend nach Berlin und trat als Überraschungsgast bei der ZDF-Show „Wetten dass...“ auf. Dem neunjährigen Xaver Neuhäusler versprach der Welttorhüter als „Gewinn“ für seine bestandene Kinder-Wette eine gemeinsame Trainingseinheit.
      Anschließend nahm Kahn auf der „Wetten dass...“-Couch neben Ski-Ass Hermann Maier und Columbo-Darsteller Peter Falk Platz. Pop-Star Jennifer Lopez hatte Kahn übrigens knapp verpasst, denn „J. Lo“ musste noch während der Sendung weiter nach Paris. „Wir haben uns nur kurz hinter der Bühne getroffen. Aber wir haben uns verabredet“, meinte Kahn am Sonntag nach dem Training mit einem Augenzwinkern.

      Ernster wurde Kahn, als er auf die Gelb-Rote Karte von Nationalmannschaftskollege Jens Lehman angesprochen wurde. Kahn reagierte mit Unverständnis darauf, dass der BVB-Schlussmann im Spiel gegen den FC Schalke 04 des Feldes verwiesen wurde, weil er außerhalb des Strafraums mit Marcio Amoroso aneinander geraten war.
      „Grundsätzlich halte ich es für falsch, denn es kommt in einer Mannschaftssportart manchmal vor, dass man mal mit seinen Kollegen aneinander gerät“, sagte Kahn. „Wir Torhüter stehen unter großer Anspannung und großem Druck. Gerade wenn man sich selbst alles abverlangt, kommt es immer wieder zu solchen Situationen, die nicht direkt aus dieser Szene resultieren, sondern sich schon eine zeitlang vorher aufbauen.“
      Kahn spricht da aus eigener Erfahrung: In der Saison 1995/96 war der „Titan“ mit seinem Mitspieler Andreas Herzog aneinander geraten. „Ich weiß wie sowas entsteht, wie sich sowas anbahnt. Da kann es immer wieder zu solchen Ausbrüchen kommen“, ergriff Kahn Partei für Lehmann.
      :)
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 19:54:08
      Beitrag Nr. 30 ()
      #25 Körschgen,


      Stehst du schon wieder unter Einfluß von Asbach:D
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 06:20:41
      Beitrag Nr. 31 ()
      Ich glaube nach dem gestrigen Spiel gegen Madrid muss dieser Thread nach vorne:)
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 07:49:53
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ohne Neid und Häme: gestern war der Lehmann das, was er natürlich immer gerne wäre: Weltklasse! (Aber keine Berührung mit Schwarz-Gelb ohne Stichelei ;) : ). Wenn er getz noch lernt, in seinem Strafraum zu bleiben, dann kann er nach der EM 2008 unsern Olli aus dem Tor verdrängen! :D
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 09:36:58
      Beitrag Nr. 33 ()
      Ich finde das Wort Weltklasse wird einfach überstrapaziert. So wie Olli bei der WM zwar bester Torhüter gewesen ist, aber nicht so viele unhaltbare wie sonst gehalten hat, hat auch Lehmann gestern - soweit das in der Zusammenfassung ersichtlich war - gut, aber sicher nicht überragend gehalten. Zumeist ist er doch angeschossen worden.

      Also : Besser als in Madrid, aber nie so gut wie Kahn.

      Garion
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 11:01:26
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wie sagt man bei uns im tiefsten Bayern:
      Mer mohs och jönne könne!
      Nee, nee, der war schon gut. Oft angeschossen, aber auch überall IM (!!!!) Strafraum da, wo er hingehörte, mit tollen Reflexen - das hatte schon `was! Dafür wird er dann im übernachsten Bundesligaspiel wieder einen Klops bringen! :D
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 11:36:35
      Beitrag Nr. 35 ()
      #beatle :

      Habe ja nicht gesagt, dass er schlecht gespielt hat, aber zur Weltklasse hat nunmal das gefehlt, was Kahn zum Nationaltorhüter und Lehmann zum Eckfähnchen macht.

      Garion
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 11:39:40
      Beitrag Nr. 36 ()
      genauso einen "Klops" der uns um den Weltmeistertitel gebracht hat?:D
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 13:16:30
      Beitrag Nr. 37 ()
      Nö, weil er nie in einem WM-Finale stehen wird. :cool:
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 13:34:13
      Beitrag Nr. 38 ()
      Naja, dass Kahn da einen Fehler gemacht hat, ist ja wohl unbestritten, aber erstens wären wir ohne Kahn nie im Endspiel gewesen und zweitens hätten wir schon auch noch ein Tor schiessen müssen, um den Titel zu erringen und da sah es im Endspiel doch etwas mau aus, nachdem Ramelow Ballack im Halbfinale geopfert hat.

      Garion
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 15:05:52
      Beitrag Nr. 39 ()
      @Garion

      Schau genau hin, wer uns ins Finale gebracht hat:eek: :D

      Avatar
      schrieb am 26.02.03 15:12:35
      Beitrag Nr. 40 ()
      Meinst Du etwa den Bremer Frings ;) ?

      Garion
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 23:52:42
      Beitrag Nr. 41 ()
      in der 91. Sielminute hat er gestern leider sehr alt ausgesehen :cry:


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