Jemand Infos zu Mediantis HV von Heute ? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 28.02.03 17:02:20 von
neuester Beitrag 15.04.03 18:26:28 von
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Wäre dankbar für Informationen wie es dort weiter geht Danke
Die Fortsetzung der Gesellschaft und der damit zusammenhängende Aktienrückkauf wurden durch den Großaktionär (und Ex-Vorstandsvorsitzenden) Heusgen vereitelt.
Schon peinlich, wenn Großaktionäre, die per Du sind, es nicht schaffen, sich im Vorfeld einer HV entsprechend abzustimmen.
Schon peinlich, wenn Großaktionäre, die per Du sind, es nicht schaffen, sich im Vorfeld einer HV entsprechend abzustimmen.
Schade nicht ganz das was ich hören wollte
ist doch super damit fliesst der gesamte liquidationswert an die aktionäre---
Heusgen gehört sowieso aufgrund seiner Machenschaften mit den Emissionsbanken in den Knast. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. In den USA ist man da schon zwei Schritte weiter.
Soll die ZVAB doch verkauft werden?
Ist doch eigentlich ein interesantes Geschäftsmodell.
gruss sp42b.
Ist doch eigentlich ein interesantes Geschäftsmodell.
gruss sp42b.
Ich war sowohl bei der HV im Sommer 2002 als auch gestern. Letztes Jahr hat der Abwickler Rolf von Rheinbaben erläutert, daß das ZVAB kaum veräußerbar sei, da potentielle Investoren vor der Zusammenarbeit mit den offenbar etwas eigenwilligen Entwicklern zurückschrecken und die Software komplett selbstgestrickt und kaum dokumentiert sei.
Gestern wurde wiederholt, daß die Veräußerung nicht gelungen sei. Nachvollziehbar wurde dargelegt, daß es derzeit aufgrund der Marktsituation, aber auch aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage, ein Überangebot an mittelständischen Unternehmen und gleichzeitig sehr geringe Nachfrage von Investoren gebe. Es seien keine akzeptablen Offerten eingegangen. Zu einem "Schrottpreis" zu veräußern sei man nicht bereit, da das ZVAB mittlerweile profitabel sei und sich weiter gut entwickle.
Bei der Abwicklung der "alten" Mediantis/Buecher.de ist man offenbar bis auf den Komplex "ZVAB", einige kleinere Rechtsverfahren und die Auflösung der Altmietverträge soweit fertig. Die Kosten wurden sehr diszipliniert auf einem Minimum eingefroren, die Barbestände erwirtschaften fleißig Zinsen und das ZVAB läuft immer besser - resultierend sind (erstmals in der Mediantis-Geschichte) ein positiver Cash-Flow und sogar ein Bilanzgewinn.
Es bleibt also festzuhalten, daß die Substanz der Aktie nicht gefährdet ist und sich positiv entwickelt. Auf die Ausschüttung des Liquidationserlöses wird jedoch meines Erachtens mindestens bis 2005, wenn nicht länger zu warten sein. Dies liegt an den Schwierigkeiten beim ZVAB-Verkauf und den Besonderheiten des Liquidationsrechts.
Herr Heusgen und seine Kreise haben die vorgeschlagene Forführung der Gesellschaft und das Rückkaufprogramm offenbar deshalb mit ihrer Sperrminorität vereitelt, da er selbst wohl privat herausgekauft werden wollte, die Familie von Rheinbaben aber nicht den gewünschten Preis zu zahlen bereit war. Als symbolische Ohrfeige hat die HV ihm im Gegenzug die Entlastung für seine Tätigkeit als Abwickler (bis 31.12.2001) verweigert. Natürlich war das etwas kindisch, aber menschlich nachvollziehbar.
Ich persönlich fand das alles etwas peinlich, insbesondere auch diesen "Showdown" - normalerweise hätte man Punkte, deren Ablehnung von vornherein feststeht, nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Ein Glanzstück war das nicht, auch wenn ich ansonsten die Arbeit der v. Rheinbabens sehr positiv bewerte und Herr Heusgen etwas dubios erscheint.
Gestern wurde wiederholt, daß die Veräußerung nicht gelungen sei. Nachvollziehbar wurde dargelegt, daß es derzeit aufgrund der Marktsituation, aber auch aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage, ein Überangebot an mittelständischen Unternehmen und gleichzeitig sehr geringe Nachfrage von Investoren gebe. Es seien keine akzeptablen Offerten eingegangen. Zu einem "Schrottpreis" zu veräußern sei man nicht bereit, da das ZVAB mittlerweile profitabel sei und sich weiter gut entwickle.
Bei der Abwicklung der "alten" Mediantis/Buecher.de ist man offenbar bis auf den Komplex "ZVAB", einige kleinere Rechtsverfahren und die Auflösung der Altmietverträge soweit fertig. Die Kosten wurden sehr diszipliniert auf einem Minimum eingefroren, die Barbestände erwirtschaften fleißig Zinsen und das ZVAB läuft immer besser - resultierend sind (erstmals in der Mediantis-Geschichte) ein positiver Cash-Flow und sogar ein Bilanzgewinn.
Es bleibt also festzuhalten, daß die Substanz der Aktie nicht gefährdet ist und sich positiv entwickelt. Auf die Ausschüttung des Liquidationserlöses wird jedoch meines Erachtens mindestens bis 2005, wenn nicht länger zu warten sein. Dies liegt an den Schwierigkeiten beim ZVAB-Verkauf und den Besonderheiten des Liquidationsrechts.
Herr Heusgen und seine Kreise haben die vorgeschlagene Forführung der Gesellschaft und das Rückkaufprogramm offenbar deshalb mit ihrer Sperrminorität vereitelt, da er selbst wohl privat herausgekauft werden wollte, die Familie von Rheinbaben aber nicht den gewünschten Preis zu zahlen bereit war. Als symbolische Ohrfeige hat die HV ihm im Gegenzug die Entlastung für seine Tätigkeit als Abwickler (bis 31.12.2001) verweigert. Natürlich war das etwas kindisch, aber menschlich nachvollziehbar.
Ich persönlich fand das alles etwas peinlich, insbesondere auch diesen "Showdown" - normalerweise hätte man Punkte, deren Ablehnung von vornherein feststeht, nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Ein Glanzstück war das nicht, auch wenn ich ansonsten die Arbeit der v. Rheinbabens sehr positiv bewerte und Herr Heusgen etwas dubios erscheint.
@Adam
Vielen Dank für deinen Bericht! Schon merkwürdig was auf der HV passiert ist. Ich werde die Geschichte auf jeden Fall weiter beobachten. Könnte noch spannend werden.
gruss sp42b.
Vielen Dank für deinen Bericht! Schon merkwürdig was auf der HV passiert ist. Ich werde die Geschichte auf jeden Fall weiter beobachten. Könnte noch spannend werden.
gruss sp42b.
verkausorder ist durch... nicht mehr 1,35 brief
Hier noch zur Ergäntung ein ausführlicher HV-Bericht (Quelle: GSC-Research):
Am 28. Februar 2003 führte die Mediantis AG ihre ordentliche Hauptversammlung in München durch.
Dazu lud die Gesellschaft Aktionäre und Gäste nach Neuperlach in das Hotel Mercure ein. Der
Aufsichtsratsvorsitzende Richard von Rheinbaben begrüßte die Anwesenden, unter ihnen auch Dietmar
Stanka von GSC Research, und übergab das Wort nach der Bekanntgabe der gesetzlichen Vorschriften
an seinen Bruder, den Vorstandsvorsitzenden. Vom Aufsichtsrat fehlte Knut Blumenstiel entschuldigt.
Bericht des Vorstands
Rolf von Rheinbaben gab am Anfang seiner Rede die Themen der Hauptversammlung bekannt. Im
Einzelnen waren das die Liquidationseröffnungsbilanz zum 31.10.2001, der Jahresabschluss für das
Geschäftsjahr 31.10.2001 bis 31.10.2002, die Beschlussfassung über die Fortsetzung der Gesellschaft,
die Änderung des Geschäftsjahres und des Unternehmensgegenstands, die Kapitalerhöhung und
Einziehung von bis zu 4 Millionen Aktien, die Neufestsetzung der Vergütung des Aufsichtsrats, die
Entlastung der Abwickler für das Geschäftsjahr zum 31.12.2002, die Entlastung des Aufsichtsrats für
den selben Zeitraum und die Wahl des Abschlussprüfers für das laufende Geschäftsjahr.
Die Liquidationseröffnungsbilanz ergab zum 31.10.2001 eine Bilanzsumme von 27.897.902 DM, bis zum
31.10.2002 entwickelte sich die Bilanzsumme auf 13.397.405 EUR. Alle nicht mehr benötigten
Sachanlagen wurden zum größten Teil verkauft bzw. vollständig abgeschrieben. Bis auf einige Server ist
im Anlagevermögen nur noch das Inventar des ZVAB enthalten. (Anm. des Autors: ZVAB = Zentrales
Verzeichnis Antiquarischer Bücher). Das Anlagevermögen sank von 3,4 Mio. EUR auf 213 TEUR, und
die Beteiligung an der friendlyway AG wird nun unter den Wertpapieren des Umlaufvermögens
ausgewiesen. In den kurzfristigen Forderungen von insgesamt 1,298 Mio. EUR sind vor allem 1,065 Mio.
EUR Restzahlung booxtra und anrechenbare Steuern enthalten.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von 6,751 Mio. EUR erwirtschaftet. Aus
dem Verkauf von buecher.de und buch.ch ergaben sich außerordentliche Erträge in Höhe von 4,008 Mio.
EUR. Insgesamt entstand ein Jahresüberschuss von 843 TEUR. Die Umsatzerlöse sind in erster Linie
auf das noch verbleibende operative Geschäft (ZVAB) zurückzuführen. Das Personal wurde von 70 auf 13
Angestellte reduziert, und im Aufwand von 1,377 Mio. EUR sind auch Abfindungszahlungen enthalten.
Bezüglich der aktuellen Lage des Unternehmens betonte Herr von Rheinbaben, dass die Gesellschaft
seit Mitte 2002 mit positivem Cashflow arbeitet. Der Fall "Tomorrow" wurde nach gewonnenem
Rechtsstreit kostenneutral abgeschlossen, und das erworbene Werbevolumen wurde zwischenzeitlich
zu gleichen Konditionen veräußert. Im Rechtsstreit Tyco/Newcourt wegen Datenbanklizenzen wurde die
Klage gegen Mediantis in erster Instanz abgewiesen. Mit der Mediantis AG Luxemburg wurde der
Rechtsstreit beendet, wobei die Marke und Domain der Gegenpartei ohne zusätzliche Kosten
übernommen wurde. Booxtra hat mittlerweile den vollen Restbetrag des fixen Kaufpreises für buecher.de
inklusive der Zinsen überwiesen.
Im Zusammenhang mit dem ZVAB führte der Vorstand aus, dass über 1.300 internationale
Mitglieder/Antiquare mehr als 7,5 Millionen Bücher in diesem Verzeichnis anbieten. Das ZVAB stellt die
Daten ins Netz, entwickelt die Technik der Plattform und betreut die Mitglieder. Der vermittelte Umsatz
(weitergeleitete Bestellungen) wächst jährlich mit 20 bis 40 Prozent. Die direkten Einnahmen des ZVAB
wachsen nicht direkt proportional, da nur ein Teil als Provisionseinnahmen berechnet wird, während der
überwiegende Anteil fixe Leistungsgebühren sind. Man erwartet einen direkten ZVAB-Umsatz im
laufenden Geschäftsjahr in Höhe von etwa 2 Mio. EUR und einen Gewinn im mittleren sechsstelligen
Bereich.
Seit Anfang 2002 generiert der Geschäftsbereich ZVAB Gewinne. Das Potenzial an Endkunden und an
erweiterten Geschäftsfeldern erscheint sehr groß. Risiken sind überschaubar, da kein Materialaufwand
entsteht und Forderungen nur an die Mitglieder, aber nicht an eine Vielzahl von Endkunden gestellt
werden müssen. Die internen Strukturen, insbesondere Technik und Personal, sind gefestigt, ebenfalls
gefestigt ist das Geschäftsmodell, auch wenn mit erhöhtem Wettbewerbsdruck zu rechnen ist.
Ein Missbrauchsverfahren seitens des Bundeskartellamts konnte durch die Einführung neuer
Gebührenmodelle zum 1.4.2003 abgewendet werden. Die Verlustvorträge der Mediantis AG können nur
genutzt werden, wenn das ZVAB in der Gesellschaft verbleibt. Somit macht es wenig Sinn, ein
profitables und mit viel Potenzial versehenes Geschäft zu veräußern oder gar zu liquidieren.
Die verbleibenden Risiken sind überschaubar, so der Vorstand weiter. Tyco/Newcourt hat Berufung
eingelegt, das Risiko in Höhe von etwa 300 TEUR ist jedoch in den Verbindlichkeiten enthalten. Der
Rechtsstreit gegen USM wegen des Puntsch-Zitatenhandbuchs wurde vom Gericht noch nicht
bearbeitet. Alle Mietverträge in der Münchener Hofmannstraße sind gekündigt, und die Büros sind seit
Anfang 2002 geräumt worden. Der Vermieter der Hofmannstraße (BVG Verwaltung) erkennt die
Kündigungen teilweise nicht an. Deswegen ist ein Rechtsstreit zu erwarten, wobei das wirtschaftliche
Risiko in Höhe von 368 TEUR in den Rückstellungen berücksichtigt ist.
An eine Liquidation wurde gedacht, da die Gesellschaft bis November 2001 verschiedene
Geschäftsbereiche betrieb, die in absehbarer Zeit keine Gewinne erwirtschaftet hätten. Um diese
Geschäfte zügig und optimal veräußern bzw. stilllegen zu können, ohne jedes Mal eine
Hauptversammlung einberufen zu müssen, wurde der Liquidationsbeschluss gefasst. Dadurch konnten
buecher.de und buch.ch zu angemessenen Preisen veräußert und alphamusic stillgelegt werden. Das
ZVAB hat sich entgegen dem Markttrend sehr gut entwickelt und hat ein großes Zukunftspotenzial.
Ebenfalls positiv zu werten ist, dass sich der Börsenwert der Aktie gut gehalten hat.
Da es bei der momentanen nationalen und auch internationalen Wirtschaftslage nicht möglich ist, das
ZVAB zu einigermaßen vertretbaren Konditionen zu veräußern, möchte man heute beschließen, das
Unternehmen fortzuführen. Wenn die heutigen Beschlüsse mit entsprechender Dreiviertelmehrheit
verabschiedet werden, so kann der ausstiegswillige Aktionär seine Beteiligung zu einem angemessenen
Gegenwert im oberen Rahmen der zu erwartenden Liquidationserlösspanne an die Gesellschaft
zurückgeben, und der verbleibende Aktionär kann sich weiter an einem erprobten und mit viel Potenzial
versehenen Geschäftsmodell beteiligt wissen.
Das Eigenkapital der Gesellschaft betrug zum 31.10.2002 12,31 Mio. EUR. Das Grundkapital soll um
3,2 Mio. EUR erhöht werden, was konkret bedeutet, dass von den 12,31 Mio. EUR Eigenkapital nach
dieser Kapitalerhöhung 11,2 Mio. EUR (derzeit 8 Mio. EUR) als Grundkapital ausgewiesen werden.
Umgerechnet sind dies 1,40 EUR (bisher 1 EUR/Aktie). In der Kapitalrücklage verbleibt ein Betrag in
Höhe von 10 Prozent des Grundkapitals. Man erwartet, dass ungefähr 1,65 EUR pro Aktie bei dem
besagten Rückkauf bezahlt werden.
Die Gesellschaft erhält das Recht, für bis zu 4 Mio. EUR Aktien zum Zweck der Einziehung
zurückzukaufen. Dies, so der Vorstand, entspricht einer Kapitalherabsetzung bis zur Hälfte des
bestehenden Grundkapitals. Die Aktien können bis spätestens zum 30.8.2004 über die Börse gekauft
werden. Unter TOP 6 soll beschlossen werden, dass das Geschäftsjahr künftig vom 1.10. bis zum 30.9.
des darauf folgenden Jahres laufen soll. Für das laufende Geschäftsjahr bedeutet dies ein
Rumpfgeschäftsjahr von 11 Monaten, und zwar vom 31.10.2002 bis zum 30.9.2003.
Um dem veränderten Schwerpunkt bei der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft Rechnung zu tragen, soll
ihr Unternehmensgegenstand erweitert werden. Gegenstand des Unternehmens ist künftig der Betrieb
einer Internet-Plattform zum Handel mit und zum Vertrieb von Büchern und anderen Produkten, der
Handel mit Büchern und anderen Produkten sowie die Erbringung von Dienstleistungen, insbesondere
über das Internet, Verlagsgeschäfte aller Art, der Vertrieb elektronischer Medien und die
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, um solche Medien zu vermarkten, der Betrieb einer Werbe-
und Medienagentur sowie die Verwaltung von Beteiligungen und sonstigem eigenem Vermögen der
Gesellschaft.
Allgemeine Diskussion
Christof Öfele von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), die bereits im Sommer 2001 die
Liquidation gefordert hatte, vertrat etwa 4 Prozent der Kleinaktionäre. Er wollte wissen, was mit
friendlyway passieren soll und wie viele Aktien im Besitz sind. Nach Angaben des Vorstands hält die
Gesellschaft 9.180 Aktien von friendlyway. Man möchte diese Aktien verkaufen, hat aber noch kein
konkretes Angebot. Auf die Frage nach den anderen beiden Beteiligungen wurde erklärt, dass hierfür
insgesamt ein Wert von 6 TEUR ausgewiesen wurde.
Die Gründe für die Fortsetzung, so der Sprecher der SdK, wurden ausreichend dargestellt. Dies
bezeichnete er als faire Maßnahme, er forderte jedoch die beiden Großaktionäre, die Brüder von
Rheinbaben, auf, heute zu erklären, dass sie ihre Aktien nicht in absehbarer Zeit verkaufen werden. Des
Weiteren wollte er wissen, wie viele Aktien insgesamt gehalten werden. Daraufhin erklärte Richard von
Rheinbaben, die Familie halte etwa 34 Prozent der Aktien. Der Aufsichtsratsvorsitzende ergänzte, man
habe nicht vor, die Aktien zu verkaufen.
Ein anderes Problem stellte für Herrn Öfele die Tatsache dar, dass der Rückkauf nur dann erfolgen kann,
wenn Bilanzgewinne erzielt werden. Er befürchtete, dass nach Aufhebung der Liquidation wohl wieder
Maßnahmen ergriffen werden, die einen Gewinn schmälern bzw. gar nicht entstehen lassen. Dem
widersprach der Vorstandsvorsitzende und verwies darauf, dass die Möglichkeit besteht, nach der
entsprechenden Beschlussfassung Aktien für 1,40 EUR zurückzukaufen. Erhöht wird dieser Preis, wenn
sich Rückstellungen aus Gewinnen bilden lassen.
Abschließend verkündete Herr Öfele, er werde allen TOP zustimmen, obwohl das Vertrauen in die
Unternehmensführung in der Vergangenheit nicht groß war.
Danach stellte Michael Scholl einige Fragen zum operativen Geschäft. Zudem fragte er nach den
angesprochenen Kaufinteressenten und wollte wissen, ob ein möglicher Verkauf nur am Preis
gescheitert ist. Diesbezüglich erklärte der Vorstand, Details könne man nicht veröffentlichen. Aber man
habe einfach keine Angebote bekommen, die auch nur im entferntesten einen fairen Kaufpreis geboten
hätten. Des Weiteren wollte Herr Scholl wissen, warum ein Unternehmen in Liquidation noch
Markenrechte in Luxemburg erworben hat. Nach Angaben des Vorstands hat man diesen Markennamen
nicht erworben, sondern gerichtlich zugesprochen bekommen. Es wurde auch nichts dafür bezahlt, im
Gegenteil sind sogar noch Zahlungen der Gegenpartei offen.
Georg Heusgen, der 27 Prozent der Aktien vertrat, war der Meinung, die Liquidation solle fortgesetzt und
das ZVAB verkauft werden. Es bestehe ja auch die Möglichkeit, dass die Brüder von Rheinbaben die
ZVAB kaufen.
Ein Fondsmanager namens Lutz Eberle bemängelte das kindische Verhalten von Großaktionären, da er
der Ansicht sei, dass das "Ding" bereits gelaufen ist. Niemand werde zu einem Aktienverkauf
gezwungen, sondern es sei nur beabsichtigt, dass die Aktionäre, die verkaufen wollen, auch problemlos
verkaufen können. Er forderte Herrn Heusgen auf, umzudenken und die Beschlüsse nicht zu verhindern.
Dann meldete sich noch einmal Christof Öfele zu Wort und meinte, man habe eine Chance, wenn die
Liquidation aufgehoben wird. In Richtung von Georg Heusgen, dem ehemaligen Mitfirmengründer und
Vorstand, erklärte er, dieser sei doch mit dafür verantwortlich, wie es jetzt um die Firma steht. Auch er
forderte ihn auf, seine Meinung zu ändern und die Aufhebung der Liquidation nicht zu verhindern.
Abstimmungen
Die Präsenz wurde mit 69,5 Prozent vom Grundkapital bekannt gegeben. Der Aufsichtsratsvorsitzende
erklärte, man habe sich entschlossen, bei der Entlastung der Abwickler (TOP 3) eine Einzelabstimmung
vorzunehmen, um den Vorgängen in der Generaldebatte gerecht zu werden. Hierbei wurden Rolf von
Rheinbaben und Christoph Röttele nahezu einstimmig entlastet, während Herrn Georg Heusgen mit 15,2
Prozent die Entlastung verweigert wurde. Auch der Aufsichtsrat wurde nahezu einstimmig entlastet
(TOP 4). Für die Fortsetzung der Gesellschaft (TOP 5) stimmten lediglich 64,82 Prozent, womit dieser
Punkt abgelehnt war, da dafür 75 Prozent notwendig gewesen wären.
Die Änderung des Geschäftsjahres (TOP 6.1) wurde nahezu einstimmig beschlossen, während die
Änderung der Satzung und die Neufassung des Unternehmensgegenstands (TOP 6.2) und die
Kapitalerhöhung bzw. Kapitalherabsetzung TOP 7) mit 100 Prozent Zustimmung aus der Abstimmung
herausgenommen wurden. Für die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 8) stimmten etwas über 64
Prozent, und die Wahl der SFI Treuconsult GmbH, München, zum Abschlussprüfer erfolgte mit 99,2
Prozent Zustimmung.
Nachdem der Beschluss, die Gesellschaft fortzuführen, nicht gefasst wurde, wird die Liquidation weiter
verfolgt.
Fazit und eigene Meinung
Das Geschäftsmodell mit dem ZVAB scheint Erfolg zu versprechen. Wesentlich zu berücksichtigen sind
allerdings auch die Konkurrenten. So hat Amazon ein ähnliches Konzept mit gebrauchten Büchern, und
es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich weitere Mitbewerber im Markt etablieren werden. Dann
wird es für Mediantis eine Frage der Kostenstruktur sein, ob und wie erfolgreich man sich im Markt
behaupten kann.
Da allerdings der Großaktionär Georg Heusgen gegen die Weiterführung gestimmt hat, wird die
Gesellschaft auch weiterhin in Liquidation fortgeführt. Dies wird wohl zu einem Verlust des Aktienwerts
führen und damit nicht wesentlich zur Befriedigung der Aktionäre beitragen. Trotz der Appelle von
Christoph Öfele und Lutz Eberle konnte Herr Heusgen nicht von der Notwendigkeit einer Fortführung der
Gesellschaft überzeugt werden. Dies mag auf der einen Seite verständlich sein, zum Wohle der
Gesellschaft und ihrer Kleinaktionäre ist dies sicherlich nicht.
Abzuwarten bleibt auch, in welchem Zeitraum die Abwicklung erfolgen wird. Waren bis dato schon keine
Käufer zu finden, so bleibt es zweifelhaft, ob in einer angemessenen Zeit einer zu finden ist.
Greetinxx Heinerle2
Am 28. Februar 2003 führte die Mediantis AG ihre ordentliche Hauptversammlung in München durch.
Dazu lud die Gesellschaft Aktionäre und Gäste nach Neuperlach in das Hotel Mercure ein. Der
Aufsichtsratsvorsitzende Richard von Rheinbaben begrüßte die Anwesenden, unter ihnen auch Dietmar
Stanka von GSC Research, und übergab das Wort nach der Bekanntgabe der gesetzlichen Vorschriften
an seinen Bruder, den Vorstandsvorsitzenden. Vom Aufsichtsrat fehlte Knut Blumenstiel entschuldigt.
Bericht des Vorstands
Rolf von Rheinbaben gab am Anfang seiner Rede die Themen der Hauptversammlung bekannt. Im
Einzelnen waren das die Liquidationseröffnungsbilanz zum 31.10.2001, der Jahresabschluss für das
Geschäftsjahr 31.10.2001 bis 31.10.2002, die Beschlussfassung über die Fortsetzung der Gesellschaft,
die Änderung des Geschäftsjahres und des Unternehmensgegenstands, die Kapitalerhöhung und
Einziehung von bis zu 4 Millionen Aktien, die Neufestsetzung der Vergütung des Aufsichtsrats, die
Entlastung der Abwickler für das Geschäftsjahr zum 31.12.2002, die Entlastung des Aufsichtsrats für
den selben Zeitraum und die Wahl des Abschlussprüfers für das laufende Geschäftsjahr.
Die Liquidationseröffnungsbilanz ergab zum 31.10.2001 eine Bilanzsumme von 27.897.902 DM, bis zum
31.10.2002 entwickelte sich die Bilanzsumme auf 13.397.405 EUR. Alle nicht mehr benötigten
Sachanlagen wurden zum größten Teil verkauft bzw. vollständig abgeschrieben. Bis auf einige Server ist
im Anlagevermögen nur noch das Inventar des ZVAB enthalten. (Anm. des Autors: ZVAB = Zentrales
Verzeichnis Antiquarischer Bücher). Das Anlagevermögen sank von 3,4 Mio. EUR auf 213 TEUR, und
die Beteiligung an der friendlyway AG wird nun unter den Wertpapieren des Umlaufvermögens
ausgewiesen. In den kurzfristigen Forderungen von insgesamt 1,298 Mio. EUR sind vor allem 1,065 Mio.
EUR Restzahlung booxtra und anrechenbare Steuern enthalten.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von 6,751 Mio. EUR erwirtschaftet. Aus
dem Verkauf von buecher.de und buch.ch ergaben sich außerordentliche Erträge in Höhe von 4,008 Mio.
EUR. Insgesamt entstand ein Jahresüberschuss von 843 TEUR. Die Umsatzerlöse sind in erster Linie
auf das noch verbleibende operative Geschäft (ZVAB) zurückzuführen. Das Personal wurde von 70 auf 13
Angestellte reduziert, und im Aufwand von 1,377 Mio. EUR sind auch Abfindungszahlungen enthalten.
Bezüglich der aktuellen Lage des Unternehmens betonte Herr von Rheinbaben, dass die Gesellschaft
seit Mitte 2002 mit positivem Cashflow arbeitet. Der Fall "Tomorrow" wurde nach gewonnenem
Rechtsstreit kostenneutral abgeschlossen, und das erworbene Werbevolumen wurde zwischenzeitlich
zu gleichen Konditionen veräußert. Im Rechtsstreit Tyco/Newcourt wegen Datenbanklizenzen wurde die
Klage gegen Mediantis in erster Instanz abgewiesen. Mit der Mediantis AG Luxemburg wurde der
Rechtsstreit beendet, wobei die Marke und Domain der Gegenpartei ohne zusätzliche Kosten
übernommen wurde. Booxtra hat mittlerweile den vollen Restbetrag des fixen Kaufpreises für buecher.de
inklusive der Zinsen überwiesen.
Im Zusammenhang mit dem ZVAB führte der Vorstand aus, dass über 1.300 internationale
Mitglieder/Antiquare mehr als 7,5 Millionen Bücher in diesem Verzeichnis anbieten. Das ZVAB stellt die
Daten ins Netz, entwickelt die Technik der Plattform und betreut die Mitglieder. Der vermittelte Umsatz
(weitergeleitete Bestellungen) wächst jährlich mit 20 bis 40 Prozent. Die direkten Einnahmen des ZVAB
wachsen nicht direkt proportional, da nur ein Teil als Provisionseinnahmen berechnet wird, während der
überwiegende Anteil fixe Leistungsgebühren sind. Man erwartet einen direkten ZVAB-Umsatz im
laufenden Geschäftsjahr in Höhe von etwa 2 Mio. EUR und einen Gewinn im mittleren sechsstelligen
Bereich.
Seit Anfang 2002 generiert der Geschäftsbereich ZVAB Gewinne. Das Potenzial an Endkunden und an
erweiterten Geschäftsfeldern erscheint sehr groß. Risiken sind überschaubar, da kein Materialaufwand
entsteht und Forderungen nur an die Mitglieder, aber nicht an eine Vielzahl von Endkunden gestellt
werden müssen. Die internen Strukturen, insbesondere Technik und Personal, sind gefestigt, ebenfalls
gefestigt ist das Geschäftsmodell, auch wenn mit erhöhtem Wettbewerbsdruck zu rechnen ist.
Ein Missbrauchsverfahren seitens des Bundeskartellamts konnte durch die Einführung neuer
Gebührenmodelle zum 1.4.2003 abgewendet werden. Die Verlustvorträge der Mediantis AG können nur
genutzt werden, wenn das ZVAB in der Gesellschaft verbleibt. Somit macht es wenig Sinn, ein
profitables und mit viel Potenzial versehenes Geschäft zu veräußern oder gar zu liquidieren.
Die verbleibenden Risiken sind überschaubar, so der Vorstand weiter. Tyco/Newcourt hat Berufung
eingelegt, das Risiko in Höhe von etwa 300 TEUR ist jedoch in den Verbindlichkeiten enthalten. Der
Rechtsstreit gegen USM wegen des Puntsch-Zitatenhandbuchs wurde vom Gericht noch nicht
bearbeitet. Alle Mietverträge in der Münchener Hofmannstraße sind gekündigt, und die Büros sind seit
Anfang 2002 geräumt worden. Der Vermieter der Hofmannstraße (BVG Verwaltung) erkennt die
Kündigungen teilweise nicht an. Deswegen ist ein Rechtsstreit zu erwarten, wobei das wirtschaftliche
Risiko in Höhe von 368 TEUR in den Rückstellungen berücksichtigt ist.
An eine Liquidation wurde gedacht, da die Gesellschaft bis November 2001 verschiedene
Geschäftsbereiche betrieb, die in absehbarer Zeit keine Gewinne erwirtschaftet hätten. Um diese
Geschäfte zügig und optimal veräußern bzw. stilllegen zu können, ohne jedes Mal eine
Hauptversammlung einberufen zu müssen, wurde der Liquidationsbeschluss gefasst. Dadurch konnten
buecher.de und buch.ch zu angemessenen Preisen veräußert und alphamusic stillgelegt werden. Das
ZVAB hat sich entgegen dem Markttrend sehr gut entwickelt und hat ein großes Zukunftspotenzial.
Ebenfalls positiv zu werten ist, dass sich der Börsenwert der Aktie gut gehalten hat.
Da es bei der momentanen nationalen und auch internationalen Wirtschaftslage nicht möglich ist, das
ZVAB zu einigermaßen vertretbaren Konditionen zu veräußern, möchte man heute beschließen, das
Unternehmen fortzuführen. Wenn die heutigen Beschlüsse mit entsprechender Dreiviertelmehrheit
verabschiedet werden, so kann der ausstiegswillige Aktionär seine Beteiligung zu einem angemessenen
Gegenwert im oberen Rahmen der zu erwartenden Liquidationserlösspanne an die Gesellschaft
zurückgeben, und der verbleibende Aktionär kann sich weiter an einem erprobten und mit viel Potenzial
versehenen Geschäftsmodell beteiligt wissen.
Das Eigenkapital der Gesellschaft betrug zum 31.10.2002 12,31 Mio. EUR. Das Grundkapital soll um
3,2 Mio. EUR erhöht werden, was konkret bedeutet, dass von den 12,31 Mio. EUR Eigenkapital nach
dieser Kapitalerhöhung 11,2 Mio. EUR (derzeit 8 Mio. EUR) als Grundkapital ausgewiesen werden.
Umgerechnet sind dies 1,40 EUR (bisher 1 EUR/Aktie). In der Kapitalrücklage verbleibt ein Betrag in
Höhe von 10 Prozent des Grundkapitals. Man erwartet, dass ungefähr 1,65 EUR pro Aktie bei dem
besagten Rückkauf bezahlt werden.
Die Gesellschaft erhält das Recht, für bis zu 4 Mio. EUR Aktien zum Zweck der Einziehung
zurückzukaufen. Dies, so der Vorstand, entspricht einer Kapitalherabsetzung bis zur Hälfte des
bestehenden Grundkapitals. Die Aktien können bis spätestens zum 30.8.2004 über die Börse gekauft
werden. Unter TOP 6 soll beschlossen werden, dass das Geschäftsjahr künftig vom 1.10. bis zum 30.9.
des darauf folgenden Jahres laufen soll. Für das laufende Geschäftsjahr bedeutet dies ein
Rumpfgeschäftsjahr von 11 Monaten, und zwar vom 31.10.2002 bis zum 30.9.2003.
Um dem veränderten Schwerpunkt bei der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft Rechnung zu tragen, soll
ihr Unternehmensgegenstand erweitert werden. Gegenstand des Unternehmens ist künftig der Betrieb
einer Internet-Plattform zum Handel mit und zum Vertrieb von Büchern und anderen Produkten, der
Handel mit Büchern und anderen Produkten sowie die Erbringung von Dienstleistungen, insbesondere
über das Internet, Verlagsgeschäfte aller Art, der Vertrieb elektronischer Medien und die
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, um solche Medien zu vermarkten, der Betrieb einer Werbe-
und Medienagentur sowie die Verwaltung von Beteiligungen und sonstigem eigenem Vermögen der
Gesellschaft.
Allgemeine Diskussion
Christof Öfele von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), die bereits im Sommer 2001 die
Liquidation gefordert hatte, vertrat etwa 4 Prozent der Kleinaktionäre. Er wollte wissen, was mit
friendlyway passieren soll und wie viele Aktien im Besitz sind. Nach Angaben des Vorstands hält die
Gesellschaft 9.180 Aktien von friendlyway. Man möchte diese Aktien verkaufen, hat aber noch kein
konkretes Angebot. Auf die Frage nach den anderen beiden Beteiligungen wurde erklärt, dass hierfür
insgesamt ein Wert von 6 TEUR ausgewiesen wurde.
Die Gründe für die Fortsetzung, so der Sprecher der SdK, wurden ausreichend dargestellt. Dies
bezeichnete er als faire Maßnahme, er forderte jedoch die beiden Großaktionäre, die Brüder von
Rheinbaben, auf, heute zu erklären, dass sie ihre Aktien nicht in absehbarer Zeit verkaufen werden. Des
Weiteren wollte er wissen, wie viele Aktien insgesamt gehalten werden. Daraufhin erklärte Richard von
Rheinbaben, die Familie halte etwa 34 Prozent der Aktien. Der Aufsichtsratsvorsitzende ergänzte, man
habe nicht vor, die Aktien zu verkaufen.
Ein anderes Problem stellte für Herrn Öfele die Tatsache dar, dass der Rückkauf nur dann erfolgen kann,
wenn Bilanzgewinne erzielt werden. Er befürchtete, dass nach Aufhebung der Liquidation wohl wieder
Maßnahmen ergriffen werden, die einen Gewinn schmälern bzw. gar nicht entstehen lassen. Dem
widersprach der Vorstandsvorsitzende und verwies darauf, dass die Möglichkeit besteht, nach der
entsprechenden Beschlussfassung Aktien für 1,40 EUR zurückzukaufen. Erhöht wird dieser Preis, wenn
sich Rückstellungen aus Gewinnen bilden lassen.
Abschließend verkündete Herr Öfele, er werde allen TOP zustimmen, obwohl das Vertrauen in die
Unternehmensführung in der Vergangenheit nicht groß war.
Danach stellte Michael Scholl einige Fragen zum operativen Geschäft. Zudem fragte er nach den
angesprochenen Kaufinteressenten und wollte wissen, ob ein möglicher Verkauf nur am Preis
gescheitert ist. Diesbezüglich erklärte der Vorstand, Details könne man nicht veröffentlichen. Aber man
habe einfach keine Angebote bekommen, die auch nur im entferntesten einen fairen Kaufpreis geboten
hätten. Des Weiteren wollte Herr Scholl wissen, warum ein Unternehmen in Liquidation noch
Markenrechte in Luxemburg erworben hat. Nach Angaben des Vorstands hat man diesen Markennamen
nicht erworben, sondern gerichtlich zugesprochen bekommen. Es wurde auch nichts dafür bezahlt, im
Gegenteil sind sogar noch Zahlungen der Gegenpartei offen.
Georg Heusgen, der 27 Prozent der Aktien vertrat, war der Meinung, die Liquidation solle fortgesetzt und
das ZVAB verkauft werden. Es bestehe ja auch die Möglichkeit, dass die Brüder von Rheinbaben die
ZVAB kaufen.
Ein Fondsmanager namens Lutz Eberle bemängelte das kindische Verhalten von Großaktionären, da er
der Ansicht sei, dass das "Ding" bereits gelaufen ist. Niemand werde zu einem Aktienverkauf
gezwungen, sondern es sei nur beabsichtigt, dass die Aktionäre, die verkaufen wollen, auch problemlos
verkaufen können. Er forderte Herrn Heusgen auf, umzudenken und die Beschlüsse nicht zu verhindern.
Dann meldete sich noch einmal Christof Öfele zu Wort und meinte, man habe eine Chance, wenn die
Liquidation aufgehoben wird. In Richtung von Georg Heusgen, dem ehemaligen Mitfirmengründer und
Vorstand, erklärte er, dieser sei doch mit dafür verantwortlich, wie es jetzt um die Firma steht. Auch er
forderte ihn auf, seine Meinung zu ändern und die Aufhebung der Liquidation nicht zu verhindern.
Abstimmungen
Die Präsenz wurde mit 69,5 Prozent vom Grundkapital bekannt gegeben. Der Aufsichtsratsvorsitzende
erklärte, man habe sich entschlossen, bei der Entlastung der Abwickler (TOP 3) eine Einzelabstimmung
vorzunehmen, um den Vorgängen in der Generaldebatte gerecht zu werden. Hierbei wurden Rolf von
Rheinbaben und Christoph Röttele nahezu einstimmig entlastet, während Herrn Georg Heusgen mit 15,2
Prozent die Entlastung verweigert wurde. Auch der Aufsichtsrat wurde nahezu einstimmig entlastet
(TOP 4). Für die Fortsetzung der Gesellschaft (TOP 5) stimmten lediglich 64,82 Prozent, womit dieser
Punkt abgelehnt war, da dafür 75 Prozent notwendig gewesen wären.
Die Änderung des Geschäftsjahres (TOP 6.1) wurde nahezu einstimmig beschlossen, während die
Änderung der Satzung und die Neufassung des Unternehmensgegenstands (TOP 6.2) und die
Kapitalerhöhung bzw. Kapitalherabsetzung TOP 7) mit 100 Prozent Zustimmung aus der Abstimmung
herausgenommen wurden. Für die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 8) stimmten etwas über 64
Prozent, und die Wahl der SFI Treuconsult GmbH, München, zum Abschlussprüfer erfolgte mit 99,2
Prozent Zustimmung.
Nachdem der Beschluss, die Gesellschaft fortzuführen, nicht gefasst wurde, wird die Liquidation weiter
verfolgt.
Fazit und eigene Meinung
Das Geschäftsmodell mit dem ZVAB scheint Erfolg zu versprechen. Wesentlich zu berücksichtigen sind
allerdings auch die Konkurrenten. So hat Amazon ein ähnliches Konzept mit gebrauchten Büchern, und
es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich weitere Mitbewerber im Markt etablieren werden. Dann
wird es für Mediantis eine Frage der Kostenstruktur sein, ob und wie erfolgreich man sich im Markt
behaupten kann.
Da allerdings der Großaktionär Georg Heusgen gegen die Weiterführung gestimmt hat, wird die
Gesellschaft auch weiterhin in Liquidation fortgeführt. Dies wird wohl zu einem Verlust des Aktienwerts
führen und damit nicht wesentlich zur Befriedigung der Aktionäre beitragen. Trotz der Appelle von
Christoph Öfele und Lutz Eberle konnte Herr Heusgen nicht von der Notwendigkeit einer Fortführung der
Gesellschaft überzeugt werden. Dies mag auf der einen Seite verständlich sein, zum Wohle der
Gesellschaft und ihrer Kleinaktionäre ist dies sicherlich nicht.
Abzuwarten bleibt auch, in welchem Zeitraum die Abwicklung erfolgen wird. Waren bis dato schon keine
Käufer zu finden, so bleibt es zweifelhaft, ob in einer angemessenen Zeit einer zu finden ist.
Greetinxx Heinerle2
danke für deine Infos Heinerle2
meines Wissens waren die Stimmen vom Heusgen evtl gar nicht ordnungsgemäß gemeldet womit seine Stimmen nichtig waren...
euro adhoc: Mediantis AG i.L. / Hauptversammlungen/Vorstandssitzungen
/ Die mediantis AG befindet sich weiterhin in Liquidation (D)
---------------------------------------------------------------------
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist
der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------
Auf der Hauptversammlung am 28.02.2003 wurde die Fortsetzung der
Gesellschaft nicht mit der notwendigen 75% Mehrheit beschlossen; die
Gesellschaft befindet sich daher weiter in Liquidation. Ein
endgültiger Liquidationstermin kann derzeit nicht abgeschätzt werden.
Alle Informationen zur HV finden Sie auf der Internetseite
www.mediantisag.de unter der Rubrik "Hauptversammlung 2003".
Ende der Ad-hoc-Mitteilung euro adhoc 10.03.2003
---------------------------------------------------------------------
Rückfragehinweis:
Herr Rolf von Rheinbaben Tel.: 01805-646644 Fax: 01805-646645
Branche: E-Commerce
ISIN: DE0005285209
WKN: 528520
Börsen: Bayerische Börse / Amtlicher Markt
Frankfurter Wertpapierbörse / Amtlicher Markt
Baden-Württembergische Wertpapierbörse / Geregelter Markt
Berliner Wertpapierbörse / Geregelter Markt
Börse Düsseldorf / Geregelter Markt
/ Die mediantis AG befindet sich weiterhin in Liquidation (D)
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Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist
der Emittent verantwortlich.
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Auf der Hauptversammlung am 28.02.2003 wurde die Fortsetzung der
Gesellschaft nicht mit der notwendigen 75% Mehrheit beschlossen; die
Gesellschaft befindet sich daher weiter in Liquidation. Ein
endgültiger Liquidationstermin kann derzeit nicht abgeschätzt werden.
Alle Informationen zur HV finden Sie auf der Internetseite
www.mediantisag.de unter der Rubrik "Hauptversammlung 2003".
Ende der Ad-hoc-Mitteilung euro adhoc 10.03.2003
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Rückfragehinweis:
Herr Rolf von Rheinbaben Tel.: 01805-646644 Fax: 01805-646645
Branche: E-Commerce
ISIN: DE0005285209
WKN: 528520
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Frankfurter Wertpapierbörse / Amtlicher Markt
Baden-Württembergische Wertpapierbörse / Geregelter Markt
Berliner Wertpapierbörse / Geregelter Markt
Börse Düsseldorf / Geregelter Markt
Mediantis hat einen Cash-Flow/Aktie von 2,97 Euro.Warum sollte man da unter Wert verkaufen?Ich sicher nicht.Die meisten Aktien sind 10x zu ihrem Cash-Flow/Aktie wert.
Also abwarten und..............
Also abwarten und..............
So wie es aussihet ist etwas wie blei auf der Markte von 1,40 die AKtie bewegt sich kaum darüber aber wenn sie tiefer geht sind die 1,40 schneller wieder da was meint ihr lohnt es sich noch ?
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