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    Operativer Lagebericht vom 4. April 2003, 15 Uhr 07 Moskauer Zeit - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.04.03 19:01:17 von
    neuester Beitrag 04.04.03 19:11:35 von
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      schrieb am 04.04.03 19:01:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Operativer Lagebericht vom 4. April 2003, 15 Uhr 07 Moskauer Zeit
      von Quelle: Iraqwar.ru - 04.04.2003 17:19

      Die Lage an der amerikanisch-irakischen [Front] zeigte am Morgen des 4.April gewisse Stabilisierungstendenzen.



      Operativer Lagebericht vom 4. April 2003, 15 Uhr 07 Moskauer Zeit


      Die Lage an der amerikanisch-irakischen [Front] zeigte am Morgen des 4.April gewisse Stabilisierungstendenzen. Mit dem Vorrücken von Teilen der Koalition bis zum Weichbild von Bagdad kann man das wesentliche Ziel als erreicht ansehen, das dem Kommando der hier vorrückenden Gruppierung gesetzt worden war. In vier Tagen Angriff umgingen Teile der 3. mechanisierten Division das befestigte Gebiet der Iraker östlich von Kerbela, trafen auf fast keinen Widerstand, legten 140 Kilometer auf der Straße Kerbela – Bagdad zurück und sind nun bis an den Stadrand herangerückt.
      Doch endgültig werden die Ziele der Offensive erreicht sein, wenn die auf dem linken Tigrisufer heranrückenden Brigaden der US-Marineinfanterie am süd-östlichen Stadtrand von Bagdad angekommen sein werden.

      Der Durchbruch der Vorhuttruppen der 1.Brigade aus der 3. mechanisierten Division zum internationalen Flughafen Bagdad stellt zwar einen großen Schritt nach vorn dar, doch viele Anzeichen deuten darauf hin, daß er für das irakische Kommando nicht überraschend kam. Die amerikanischen Unterabteilungen, die das Gebiet des Flughafens besetzten, trafen auf weder auf ernsten Widerstand (Der Flughafen wurde nur von zwei bis drei irakischen Kompanien verteidigt, die über keine schwere Technik und Bewaffnung verfügten), noch gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, daß die Iraker überhaupt vorhatten, den Flughafen zu verteidigen. Außer einem Graben am Rand wurden überhaupt keine Verteidigungsanlagen entdeckt. Auf dem Flughafen befand sich keinerlei Flugtechnik, außer den Hangaren einiger alter Hubschrauber an einem Parklpatz und ein Passagierflugzeug (vermutlich der jordanischen Luftfahrtgesellschaft), das nicht rechtzeitig davongeflogen war, bevor die Koalition zu Kriegsbeginn Flüge verbot.
      Derzeit zählt die Truppengruppierung der Koalition in diesem Gebiet etwa 4 000 Soldaten und Offiziere, bis zu 80 Panzer und etwa 50 Geschütze. In den nächsten Stunden kann man das Eintreffen einiger Hubschrauberabteilungen aus dem Bestand der 101. Luftlandedivision erwarten.
      Nach Abhörinformationen hielt der Stab der Koalition in Qatar das Vorrücken der Brigade mindestens dreimal an und verlangte eine zusätzliche Aufklärung des Flughafens, weil er sich vor der Anwesenheit gut versteckter irakischen Positionen und vorbereiteter Verteidigungsstellungen fürchtete, und erst nach dem die Aufklärer unmittelbar aus dem Flughafengebäude auf Sendung gingen, wurde der Befehl zur Besetzung erteilt. Die Bewachung des Flughafens zeigte ziemlich schwachen Widerstand und zog sich nach einigen Feuerüberfällen in die Stadt zurück. Dabei ging die Verbindung mit einer Unterabteilung verloren, die die Flanke der sich fortbewegenden Kolonne schützen sollte. Bislang ist unklar, ob sie vom Weg abkam oder in einen Hinterhalt geriet. Derzeit wird ihr Schicksal aufgeklärt.
      Gegen acht Uhr morgens wurden die Positionen der Amerikaner von einigen Miliz-Einheiten angegriffen, allem Anschein nach Bewohner der an den Flughafen angrenzenden Stadtviertel. Sie wurden vom Feuer der Panzer und der Schützenpanter zersprengt.

      Die 2. Brigade derselben Division gelangte an den südlichen Stadtrand von Bagdad und befinden sich 7 bis 8 Kilometer an der Straßengabelung Bagdad – Amman, Bagdad – Kerbela.

      Die Behauptungen des amerikanischen Kommandos über die “völlige Vernichtung” der “Medina”- und der “Hammurabi”-Division der republikanischen Garde (“Al’-Madina al’ Munavvara”) aus dem Bestand des 2. Korps der republikanischen Garde des Irak bestätigten sich nicht. Die Analyse der Luftaufnahmen brachte zutage, daß im Angriffsstreifen der Amerikaner nicht mehr als 80 Einheiten zerstörter irakischer Panzertechnik gefunden werden konnten, was etwa 20 % der listenmäßigen Ausrüstung der Divisionen der RG entspricht.
      Es steht fest, daß die “Hammurabi”-Division nur mit einigen Vorhut-Unterabteilungen an den Kämpfen teilnahm und sich nach Bagdad zurückzog. “Medina” nahm mit einer Brigade an den Kämpfen teil, die zerschnitten wurde und sich teils nach Bagdad, teils nach Kerbela zurückzog, wo sich die Hauptkräfte der Division befinden.

      Auch die Zahl der gefangen genommenen Iraker kann bislang nicht beeindrucken. In den vier Tagen der Offensive konnten die Amerikaner kaum mehr als 1 000 Mann festnehmen, von denen nach amerikanischen Angaben nur die Hälfte mit Bestimmtheit den Soldaten und Offizieren der irakischen Armee zugeordnet werden kann. Es gibt praktisch keine eroberte und liegengelassene Kampftechnik. All das spricht dafür, daß der Durchbruch in den Kampfhandlungen noch nicht stattgefunden hat, daß die irakischen Truppen nicht demoralisiert sind und das Kommando der irakischen Armee nach wie vor über seine Kräfte befiehlt.

      In 24 Stunden hat sich die Lage in den übrigen Kampfpunkten praktisch nicht verändert.

      Bei En-Nasirja dauern die Kämfpe an, wo die Truppen der Koalition nach wie vor nicht den Stadtteil links des Flusses einnehmen können. Trotz Erklärungen von Vertretern des amerikanischen Kommandos über die Stadt “fast vollständig unter Kontrolle” zu haben, dauern die Schußwechsel in der Stadt an, und die amerikanischen Luftlandetruppen verloren hier allein gestern einen Toten und mindestens drei Verletzte. Die Amerikaner versuchen nun nicht mehr, die Stadtviertel zu erstürmen, die von Unterabteilungen der 11. Irakischen Infanteriedivision besetzt sind, sondern vernichten sie methodisch durch Artilleriefeuer und Luftangriffe.

      Die Stadt En-Nadjaf wurde nicht eingenommen. Die zur Erstürmung der Stadt eingeteilte Brigade aus dem Bestand der 101. Luftlandedivision konnte nur den südlichen Stadtrand einnehmen und hat jetzt das Vorrücken eingestellt, blockiert die Stadt von drei Seiten und vernichtet die von den Irakern gehaltenen Stadtviertel mit Artillerie und der Luftwaffe. Nach Informationen des Abhördienstes erlauben, von mindestens 3 Militärangehörigen zu sprechen, die der Truppe abhandenkamen.

      Unter der Kontrolle der Iraker bleibt auch das linke Ufer der Stadt Al’-Chilla, wo die Schußwechsel andauern und die Stadt ständig von Artillerie beschossen wird.

      Die Kämpfe bei Kerbela haben praktisch aufgehört, wo die Amerikaner sich mit einer Blockade der Stadt und mit Artilleriebschuß ihrer Ränder begnügen. Die hier befindlichen amerikanischen Kräfte reichen nur zur Blockade der Stadt aus und derzeit läßt sich die Verstärkung für den Sturm von nirgendwo her erwarten. Die 3. mechanisierte Division, die in Kuweit an Land geht, kann nicht vor dem Abend des 6. April in den Irak einrücken. Abgesehen davon ist die Division, trotz ihres Nimbus, die “allerneueste”, modernste zu sein, keine vollständige Einheit und zählt bis zu 12 000 Mann, und damit nur etwas mehr als halb so viel wie die bereits kämpfende 3. mech. Division.

      Bei der Stadt Ed-Divanija blieb die Lage angespannt, wo, nach Angaben des Abhördienstes, nach drei Tagen angespannter Kämpfe, die Koalitionstruppen ganz aus der Stadt hinausgeschlagen und auf 3-5 Kilometer zurückgeworfen wurden. Laut Berichten amerikanischer Befehlshaber gingen bei der Stadt mindestens 2 Panzer und bis zu 5 Schützenpanzer verloren. 7 Menschen wurden getötet, 4 werden vermißt und 20 wurden verletzt. Am letzten Tag gab es über 10 Flüge von Sanitätshubschraubern in dieses Gebiet. Jetzt wird schnell ein Bataillon aus den Beständen der 10. Luftlandedivision zur Stadt verlegt. Artillerie und Luftwaffe beschießen die Stadt.

      Bei Basra gelingt es der britischen Marineinfanterie mit großer Mühe, sich vorwärts zu bewegen, doch trotz aller Anstrengung stürmen die Briten bislang nur am äußeren Stadtrand, der entlang des Ufers des Shatt-Al’-Basra-Kanals verläuft. Heute morgen konnten die Biten endlich die Brücke auf der Straße Ez-Zubajra-Basra besetzen und sich auf der anderen Kanalseite befestigen. In diesen Kämpfen wurde ein 1 britischer Panzer, 1 Radpanzer abgeschossen, 10 Menschen getötet und verletzt. Jetzt befinden sich die Briten anderthalb Kilometer vor dem unmittelbaren Stadtrand von Basra, wo sich die hauptsächlichen Verteidigungslinien der Iraker befinden.
      Doch nach wie vor befindet sich ein Teil der Halbinsel Fao unter der Kontrolle der Iraker. Heute morgen beschossen die irakischen Positionen den Hafen Al’-Fao mit Artillerie. Von Opfern ist nichts bekannt.

      Informationen des Abhördienstes zeugen davon, daß auf dem britisch besetzten Territorium Terrorakte verübt werden und Widerstandsgruppen tätig sind. So wurde der Bericht einer kuweitischen Radioquelle aufgefangen, daß vergangene nacht ein bereits gelöschtes Bohrloch sabotiert wurde und erneut in Flammen ausbrach. Die Soldaten des Kontingents, die in Umm-Kasr einquartiert sind, werden nachts regelmäßig mit automatischen Waffen beschossen. Nach Radiomitschnitten wurde gestern und heute in der Stadt eine großräumige Operation durchgeführt, um Personen zu identifizeren und zu verhaften, die der Teilnahme am Widerstand verdächtigt werden.

      Im Norden des Irak haben die bewaffneten Einheiten der Kurden ihren Vormarsch eingestellt, sobald sie auf den Widerstand irakischer Unterabteilungen stießen. Die Feldkommandeure verlangten von den amerikanischen Offizieren, die die Einheiten begleiteten, die Straße zu “säubern”, anderenfalls sie sich nicht von der Stelle bewegen wollten. Abgesehen davon treffen Nachrichten vom “finanziellen Interesse” dieser Kommandeure ein. Der Brigadegeneral Osman [? rücktransliteriert aus dem Russischen, der Übers.], der die amerikanischen Einheiten in Nordkurdistan befiehlt, sagte im Telefongespräch mit einem Pentagonbeamten über die Kurden ganz offen: “Damit sie [die Kurden] einen Schritt vorwärts gehen, müssen wir ihnen ein Bündel Dollars hinwerfen!”
      Währenddessen distanzieren sich die Führer der “Patriotischen Union Kurdistans” in jeder Weise von diesen Feldkommandeuren und nennen sie “führungslose Grenzbanden”. Nach ihren Angaben zählen diese Einheiten nicht mehr als 3 000 Kämpfer.

      Nach Informationen aus Qatar ist das amerikanische Kommando von der Wahrscheinlichkeit eines neuen Sandsturms sehr beunruhigt, der nicht nur die Fristen für eine Blockade Bagdads umwerfen, sondern die Koalitionstruppen auch ihres größten Vorteils berauben könnte – der Luftüberlegenheit, ohne welche die extrem zerstreuten Truppen plötzlich Mann gegen Mann einem überlegenen Gegner gegenüberstehen könnten.

      Ramzaj.
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 19:11:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der Flughafen könnte tatsächlich eine Falle sein.
      Das ging mir eh, alles zu schnell die letzten Tage.

      Denkt nicht, das die Iraker blöd sind !!!!!!!!!!


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