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    --------Nur das Ölministerium brennt nicht------- - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.04.03 22:05:39 von
    neuester Beitrag 16.04.03 20:46:49 von
    Beiträge: 9
    ID: 721.126
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      schrieb am 14.04.03 22:05:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nur das Ölministerium brennt nicht
      Bagdad brennt, die Stadt ist in der Hand von Banditen - Die Bevölkerung gibt den USA die Schuld



      "Das wäre unter Saddam nie möglich gewesen", sagt Samah. Sie hat ein Sofa und ein paar durchgesessene Sessel auf einen Karren gepackt, den sie zusammen mit ihren Söhnen vor sich her schiebt. Sie wirken fröhlich und erwartungsvoll. Aber trotz ihres Fanges meint Samah, dass früher alles besser gewesen sei.

      "Jetzt herrscht das Chaos. Wir haben Angst. Nachts sind Banden unterwegs und saufen, stehlen und plündern. Es wäre besser gewesen, Saddam Hussein den Thron behalten zu lassen. Er wusste, wie man das Land kontrolliert. Er war ein starker Führer", sagt Samah, die kein schlechtes Gewissen hat, weil sie sich mit ihren Söhnen an den Plünderungen beteiligt. "Wir holen uns nur zurück, was uns gehört. Die ganzen Bürokraten hatten es uns weggenommen."

      Die Couchgarnitur hat sie sich im Büro der "Friedens-und Freundschaftsvereinigung" geholt, der Organisation, die sowohl die menschlichen Schutzschilde als auch die Ankunft der Mudjahedin in Bagdad organisierte. Samah unterscheidet zwischen Saddam, den sie für einen guten Mann hält, und dessen Bürokraten, die sie als Diebesgesindel bezeichnet: "Sie haben uns das Öl gestohlen."

      "Ich weiß, warum die Amerikaner dieses Chaos zulassen", sagt Khaldoun Khairi al-Bazerkan, der Arzt in einem der Krankenhäuser von Bagdad ist. "Sie wollen, dass alles zusammenbricht, alle Ministerien und die gesamte Verwaltung. So allmählich werden die Leute um Hilfe rufen und sich mit allem einverstanden erklären, nur damit wieder für Ruhe und Ordnung gesorgt wird. Sie werden den Irak besetzen, es wird wie in Palästina. Und nächstes Mal gibt es dann Aufruhr und Intifada", meint er.

      "Ist ihnen aufgefallen, dass nur ein Ministerium nicht brennt? Nur über ein Ministerium haben die Amerikaner die Kontrolle übernommen. Die anderen haben sie plündern und anzünden lassen. Und in welchem Ministerium sitzen sie? Im Erdölministerium!", beantwortet er selbst seine Frage. "Gehen sie nachsehen. Da stehen sie, ein US-Soldat aufgereiht neben dem anderen. Das ist fast schon überdeutlich. Wir wissen doch alle, dass sie nur wegen unseres Öls hier sind."

      Immer mehr Bewohner Bagdads glauben, dass die Amerikaner etwas mit dem Chaos bezwecken, dass sie es verhindern könnten, aber dass sie das nicht wollen. Sie sind aufgebracht, und im Unterschied zu früher sagen sie jetzt auch ihre Meinung.

      Aber die Amerikaner sehen die Situation anders. "Das ist absolut außerhalb unseres Mandats, Recht und Ordnung wiederherzustellen", sagt ein Offizier der US-Marines. "Insbesondere nicht jetzt. Der Krieg ist noch nicht gewonnen. Meine Leute haben das Töten gelernt, nicht, sich mit Kleinkriminellen abzugeben und den Verkehr zu regeln."

      Die Amerikaner stehen vor einem Dilemma. Wenn sie weitere Straßensperren aufbauen und wieder für Recht und Ordnung sorgen, wird man ihnen vorhalten, sie würden versuchen, das Land zu besetzen, und das würde sie nur noch unbeliebter machen.
      (DER STANDARD, Printausgabe, 14.4.2003)




      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 22:08:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nur über ein Ministerium haben die Amerikaner die Kontrolle übernommen. Die anderen haben sie plündern und anzünden lassen. Und in welchem Ministerium sitzen sie? Im Erdölministerium

      Zum Wohle des Irakischen Volkes:(
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 22:09:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wir wissen doch alle, dass sie nur wegen unseres Öls hier sind."
      :eek:

      ich vergass zuende zu lesen:mad:
      Avatar
      schrieb am 14.04.03 22:12:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 00:28:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      Big Politics meet Big Business

      Thomas Pany 15.04.2003
      Zahllose personelle und institutionelle Verflechtungen werfen ein trübes Licht auf die amerikanischen Pläne zur Nachkriegsordnung im Irak

      Die irakischen Oppositionsgruppen wollen sich heute unter der Schirmherrschaft des amerikanischen Außenministeriums in Nasirija treffen. Erste Differenzen werden deutlich. Fraglich ist, ob die stärkste Vertretung der Schiiten, die SCIRI, am Treffen teilnimmt. Achmed Tschalabi, Führer der Dachorganisation INC, will ebenfalls nicht persönlich teilnehmen; die amerikanischen Pläne zum Wiederaufbau des Irak stoßen auf Kritik. Die große Frage heißt: Geht es der US-Administration wie angekündigt um die Befreiung und Demokratisierung des Irak oder um eine militärische Besatzung, die der Supermacht strategische und wirtschaftliche Vorteile sichert ?











      Selbst die amerikanische Administration, so die englische Sonntags-Zeitung "The Observer", sei über das weitere Vorgehen im Irak gespalten. Es gebe drei Lager. Das Außenministerium unter Colin Powell favorisiert eine vorübergehende Militärherrschaft, in dem der intakt gebliebene Regierungsapparat des bisherigen Regimes so weit als möglich mit einbezogen wird. Dagegen will eine zweite Fraktion, die Protagonisten hier sind Vizepräsident Cheney und Verteidigungsminister Rumsfeld, die Truppen so bald wie möglich abziehen und so wenig wie möglich in die weiteren politischen Prozesse involviert werden. Die ideologisch-strategische Arbeitshypothese hierzu, bringt der Autor Ivo Dalder in seinem Buch "America Unbound" auf folgende Formel:




      --------------------------------------------------------------------------------

      Aus dieser Sicht gibt es einige sehr böse Leute in dieser Welt und unsere Arbeit besteht darin, sie anzugreifen und zu zerstören, bevor sie uns angreifen. Wenn das erledigt ist, ziehen wir bald möglichst wieder ab.






      Die dritte Gruppe sind die Neokonservativen um den Chefideologen Wolfowitz, deren Credo lautet, dass Diktaturen in Demokratien umgewandelt werden können. "Sie wollen etwas investieren, eine Anstrengung machen, sich verpflichten."

      Die beiden letzten Fraktionen haben ihren Sitz im Pentagon und stehen in scharfem Widerspruch zu den Ansichten, die im Außenministerium zirkulieren. Es seien zu wenig vertrauenswürdige Leute im irakischen Verwaltungsapparat, um sich darauf zu stützen, wird von Wolfowitz et al. moniert. Ein Blick in die Geschichte der Entnazifizierung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg mache deutlich, dass eine völlige Neustrukturierung im Irak nötig sei.


      Was ist geplant


      Wie das Machtvakuum bis zur Übernahme der Regierungsgewalt durch eine demokratisch legitimierte irakische Regierung aussehen soll, wurde letzte Woche bekannt. Die Liste der Personen und Unternehmungen, die am Wiederaufbauprogramm der USA beteiligt werden sollen, wirft ein zweifelhaftes Bild auf die demokratischen Ideale von Wolfowitz. Es sieht ganz danach aus, als ob die Vorschläge zum "Office of Reconstruction and Humanitarian Assistance" (ORHA) das alte Schlagwort vom "militärisch-industriellen Komplex" mit neuem Leben füllen.


      Ganz oben in der Hierarchie stehen Generäle: der Chef des Centcom, General Tommy Franks, hat oberste Befehlsgewalt. Ihm unterstellt ist der pensionierte General Jay Garner ( Der US-General a.D., der den zivilen Wiederaufbau des Post-Hussein-Irak leiten soll), ein alter Freund von Donald Rumsfeld. Er ist Chef der ORHA und soll möglichst bald sein Hauptquartier in Bagdad beziehen und (übergangsweise) die Regierungsgeschäfte im Irak führen.

      Der Irak soll in drei große Verwaltungszentren unterteilt werden. Im Norden, in Mosul, soll der pensionierte General Bruce Moore die Verwaltung leiten. In Bagdad wird die ehemalige US-Botschafterin im Jemen, Barbara Bodine, amtieren und im Süden der pensionierte General und texanische Geschäftsmann Roger "Buck" Walters, der sich in einem BBC-Fernsehinterview schon für einen längeren Aufenthalt im Irak ausgesprochen hat.




      --------------------------------------------------------------------------------

      Meine Anstellung dauert wahrscheinlich bis zum Ende des Jahres. Aber ich habe mir vorsorglich ein Jahr frei genommen. Ich glaube, diese Organisation wird hier eine Weile bleiben.






      Während Roger "Buck" Walters vom Pentagon bestimmt wurde, gehört die Karrierediplomatin Barbara Bodine zur Riege der "klassischen Arabisten", die im State Department und in der CIA ihre politische Heimat haben. Dieser Gruppe wird nachgesagt, dass sie risikoscheu sei; sie orientiert sich an dem Diktum des ehemaligen Sicherheitsberaters Brent Scowcroft, wonach es vorzuziehen sei, mit einem "business-as-usual-Diktator" zu verhandeln als mit neuen Kräften. Scowcroft war übrigens der Berater von Bush-Senior, der "Bush 41" dazu geraten hatte, Saddam Hussein 1991 Helikopter zur Verfügung zu stellen, damit dieser den Aufstand, der kurz nach dem letzten Irak-Krieg ausbrach - und von Bush-Senior ermutigt wurde -, niederschlagen konnte.

      Jeder dieser drei administrativen Einheiten soll mit einer Kerngruppe von 12 Leuten agieren, die von "Freien Irakern" unterstützt werden. Mit kurzfristigen Verträgen ausgestattet sollen die Leute der ORHA-Truppe "theoretisch" die 17 Provinzen des Irak repräsentieren und 23 Ministerien besetzen.


      Seilschaften


      Neben den Provinzchefs und ihrem Apparat stehen "Sheriff" Jay Garner noch drei weitere "Deputies" für größere Aufgaben zur Seite. George Ward, ein ehemaliger Marine und US-Botschafter in Namibia, für humanitäre Belange. Lewis Lucke für den Wiederaufbau und Michael Mobbs für die Zivilverwaltung.


      Gerade bei dem letztgenannten Michael Mobbs, fällt es schwer, daran zu glauben, dass sich die US-Administration um die Besten und Kompetentesten bemüht und nicht um die, welche in einer Seilschaft die besten Plätze haben.

      Denn Michael Mobbs` Qualifikation für seine neue Aufgabe als Leiter der Zivilverwaltung ist nicht offensichtlich; Mobbs ist ein Pentagon-Jurist, der sich im Kampf gegen den Terror einen Ruf als unbarmherziger Hardliner u.a. mit der Forderung verschafft hat, des Terrorismus verdächtige US-Bürger ohne Anklage unbegrenzt zu inhaftieren. Auch der rechtliche Rahmen für die unbegrenzte Inhaftierung der Al-Qaida-Verdächtigen in Camp X-Ray in Guantanamo Bay geht auf Mobbs zurück. Der neue Hilfssheriff im Irak, dem künftig 11 Ministerien unterstehen sollen, hat schon - wie viele der Falken im Pentagon - für Ronald Reagan gearbeitet und ist ein enger Freund von Richard Perle und ehemaliger Mitarbeiter der Anwaltskanzlei von Douglas Feith.

      Die Nummer drei im Pentagon, Douglas Feith bestimmt die Mitglieder des Defence Policy Boards, eines wichtigen Beratungsgremiums im US-Verteidigungsministerium, dessen Leiter bis vor kurzem Richard Perle war (siehe dazu Erosionserscheinungen in der Bush-Regierung). Als Anwalt vertrat Feith die Firma Northrop Grumman, eine der größten Gewinner von Präsident George W. Bush`s Anhebung des Verteidigungshaushaltes; die Rüstungsfirma soll Aufträge im Wert von 8,5 Milliarden Dollar erhalten haben. Mit einem Stars-and-Stripes Schleifchen auf der Homepage erklärt Northrop Grumman, dass man stolz auf die Unterstützung der Männer und Frauen bei der Operation Iraqi Freedom sei.


      Auch General Garners Chef für den Wiederaufbau, Lewis Lucke, entstammt einer Organisation mit bemerkenswerten Verbindungen: USAid (United States Agency for International Development). Die "unabhängige Regierungsorganisation" unter der Leitung von Andrew Natsios ist für die Aushändigung lukrativer Verträge für den Wiederaufbau zuständig. Natsios werden gute Verbindungen zur amerikanischen Baufirma Bechtel nachgesagt . Die Firma Bechtel wurde u.a. mit dem Anlagenbau von Guantanamo Bay betraut, hat aber auch schon bei Wiederaufbauarbeiten in Kuwait nach dem ersten Krieg gegen den Irak gunt verdient. Im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau des Irak erwartet man, so die englische Zeitung Sunday Herald, Verträge im Wert von 900 Millionen Dollar. Das Direktorium der Firma führt bekannte Namen wie George Shultz, ehemaliger Außenminister unter Nixon und Berater von Bush Senior. Im letzten Wahlkampf flossen reichlich Spenden (1,3 Millionen Dollar) für die Republikaner von Bechtel. In den achtziger Jahren sollte Bechtel unter der Vermittlung von Donald Rumsfeld eine Pipeline durch den Irak bauen.

      Umstritten ist auch die Firma DynCorp, die laut Observer auch viel Geld an die Republikanische Partei gespendet und jetzt einen millionenschweren Vertrag für die Polizeiaufgaben im Nachkriegs-Irak erhalten hat. DynCorp, das u.a. auch die Leibwächter des afghanischen Präsidenten Karsai stellt, ist vor kurzem in die Schlagzeilen geraten, weil Mitarbeiter in einen Prostitutionsskandal in Bosnien verwickelt waren, wo DynCorp ebenfalls im Auftrag der US-Regierung für Ruhe und Ordnung sorgen soll. Dyn Corp beschäftigt ungefähr 25 000 Mitarbeiter, die meisten von ihnen sind ehemalige US-Militärs ( Privatarmeen in Goldgräberstimmung).



      Quelle:
      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14608/1.html


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      schrieb am 15.04.03 00:43:42
      Beitrag Nr. 6 ()
      Die Staats- und Stadtbeamten, in Bagdad, die zurùck zu ihrer Arbeit gehen wollen, finden ihre Bùrogebàude vollkommen zerstòrt vor.

      Natùrlich bis auf eine Ausnahme....
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 08:09:33
      Beitrag Nr. 7 ()
      DROHENDE ÖLSCHWEMME

      Opec muss die Produktion drosseln

      Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) muss ihre Ölförderung nach Einschätzung von Experten erheblich zurückfahren. Ansonsten sei nach der Reaktivierung der irakischen Ölfelder der von dem Kartell angestrebte Preis von 22 bis 28 US-Dollar je Barrel nicht zu halten.

      Weiter:
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,244817,00.html


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 20:34:31
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wolf-Dieter Roth


      Das Ölministerium wurde von US-Soldaten geschützt, das Museum von Bagdad ließ man leer räumen und die Bibliothek anzünden

      Weil Frankreich und Deutschland längst Teil der "Achse des Bösen" sind, wirft die US-Army Bomben auf die Hauptstädte und vertreibt neben Kanzler und Präsidenten auch Polizei und Sicherheitskräfte aus den Städten. In einer Amnestie zuvor freigelassene Gefängnisinsassen stürmen daraufhin gemeinsam mit den Bewohnern der Slums von Paris, Berlin und München den Louvre, die Pinakotheken und die Nationalbibliotheken, klauen und zertrümmern alles und setzen den Rest in Brand.






      Nur ein geschmackloser Alptraum aus einem schlechten Science-Fiction-Film? Nicht wirklich. Genau dies ist nämlich nun mit dem Museum und der Bibliothek geschehen, die die Dokumente und Kunstwerke der Wiege der Menschheit enthielten, dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, heute unter dem Namen Irak bekannt.





      Das Museum von Bagdad war bei Archäologen und Kunstliebhabern berühmt, wenn es auch in den letzten 20 Jahren kaum mehr von westlichen Besuchern besichtigt wurde. Immerhin stammen aus diesem Gebiet die Werke der ersten bekannten Kultur der Welt, das Museum enthielt über 170.000 bis zu 10.000 Jahre alte Ausstellungsstücke. Seine Zerstörung oder das Zulassen derselben zählt damit rechtlich unter Kriegsverbrechen nach der Hager Konvention, welche die USA aber sicherheitshalber nie unterzeichnet haben. Die größte Sorge der Wissenschaftler war, dass das Museum von einer Bombe getroffen werden könnte, was auch nur bei Absicht gegen die Genfer Konvention verstoßen hätte. Das passierte zwar nicht, doch das Resultat ist nun das Gleiche:

      Ölquellen, sowie Öl- und Innenministerium in Bagdad wurden nach dem Einmarsch der Amerikaner sofort besetzt und gegen Übergriffe und Zerstörung geschützt. Ebenso Saddam Husseins Palast und einige seiner bekannten Zufluchtsorte und auch sonst waren die US-Soldaten nicht gerade zimperlich.

      Das Bagdader Museum wurde dagegen nicht geschützt, obwohl es nahe am Regierungsbezirk lag und ständig Panzer vorbeifuhren. Wichtiger war es den einmarschierten Truppen, publikumswirksam und fotogen die Saddam-Statue zu stürzen. Ansonsten blieb von Saddam Husseins Monumenten das meiste stehen, während ohne Teilnahme der Fernsehteams und Fotografen wenige Straßen weiter alles aus der Zeit vor Saddam wesentlich effizienter gestürzt und zertrümmert wurde:

      Nach dem Einmarsch der Amerikaner am Montag den 7. April stürmten am Dienstag Iraker aus den Slums teils mit Kalaschnikows das Museum, plünderten und fuhren alles in Schubkarren hinaus. CNN meldet gar, dass US Marines das Plündern unterstützt haben sollen. Als die Museumswächter einen US-Panzer um Hilfe baten, konnte das Plündern gestoppt werden. Doch der Panzer wurde nach einer halben Stunde wieder abgezogen und die Plünderer kamen zurück und schlugen noch aggressiver zu, da sie nun wussten, dass ihre Aktivität von den Besatzern geduldet wurde.

      26 Statuen assyrischer Könige, 2000 Jahre alt, waren zu groß zum Abtransport und wurden vom Mob geköpft und zertrümmert. Erst am Freitag gaben die Plünderer auf - das Museum war leergeräumt. US-Verteidigungsminister und militärischer Planer des Irak-Kriegs Donald Rumsfeld meinte hierzu: "Das passiert". Oder tat unter allgemeinem Gelächter verwundert, ob es da so viele Vasen gegeben habe:




      --------------------------------------------------------------------------------

      The images you are seeing on television, you are seeing over and over and over. It`s the same picture of some person walking out of some building with a vase and you see it twenty times. And you think, my goodness, were there that many vases? Is it possible that there were that many vases in the whole country?"
      Donald Rumsfeld




      Auch jetzt schritt niemand ein. Daraufhin stürmte der Mob am Sonntag auch die nahe gelegene islamische Bibliothek und setzte alles in Brand. 1258 hatten die Mongolen zuletzt die Bibliothek zerstört, diesmal machten es die Iraker selbst. Der Schaden allein hier ist mit dem Brand der Bibliothek von Alexandria vor 1500 Jahren vergleichbar. Das Öl des Irak wird in 50 Jahren verbraucht und vergessen sein, doch die Kunstschätze des Landes, die dem Land auch in 500 Jahren noch Devisen von Besuchern hätten bringen können, sind schon jetzt verloren. Die Plünderungen beschränken sich dabei auch nicht auf die Hauptstadt Bagdad und die von den Amerikanern beabsichtigte Lockerung des Antiquitäten-Exportverbots wird die Plünderer freuen.

      George W. Bush und Donald Rumsfeld haben somit weit mehr erreicht als die Taliban in Afghanistan mit ihren Statuen-Sprengungen. Der Einmarsch der Amerikaner wird mit der unnötigen Zerstörung dieser Kunstschätze und Archive den Muslims immer in Erinnerung bleiben, die jetzt schon ganz klar die Amerikanern dafür verantwortlich machen, nichts gegen die Plünderungen und Brandstiftungen unternommen zu haben, denen auch die meisten Bagdader Krankenhäuser zum Opfer fielen. Alle Geräte, Computer und selbst Kernspintomographen wurden ausgeschlachtet und abtransportiert. Ob die geschätzten Kosten, den Irak wieder aufzubauen, reichen werden, ist fraglich - und im Fall von Museum und Bibliothek können alle Ölmillionen nicht mehr helfen

      Quelle:
      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14622/1.html


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 20:46:49
      Beitrag Nr. 9 ()
      na ja, die plündern eben gern..
      :D


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