checkAd

    ZOCKER... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.10.03 15:16:50 von
    neuester Beitrag 01.10.03 20:29:21 von
    Beiträge: 2
    ID: 781.773
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 315
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 15:16:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Z O C K E R - A K T I E N
      Gier regiert die Märkte



      Von Thomas Hillenbrand

      An der US-Technologiebörse Nasdaq hat sich erneut eine veritable Spekulationsblase gebildet. Nach dem rasanten Kursanstieg der vergangenen Monate zocken auch Privatanleger wieder kräftig mit - in vielen Fällen auf Pump.

      Hamburg - Die Lektüre von Anlegermagazinen gleicht dieser Tage einer Reise in die Vergangenheit. "Jetzt ist wieder die Zeit der `Hot Stocks` angebrochen", schreibt Bernhard Jünemann, stellvertretender Chefredakteur von "Börse Online", in der aktuellen Ausgabe des Magazins.

      Dass es nach der mehrmonatigen Rallye grundsätzlich zu spät zum Einstieg in Aktien sein könnte, glaubt er nicht: "Selbst wenn sie schon einige hundert Prozent gemacht haben, können sie noch weiterklettern."

      Wie sehr wieder Gier die Märkte regiert, wird nirgendwo so offensichtlich wie an der amerikanischen Wachstumsbörse Nasdaq. Seit Oktober 2002 ist der Sammelindex Nasdaq Composite um 64 Prozent gestiegen. Im diesem Jahr konnte die Technologiebörse um 36 Prozent zulegen - dreimal so viel wie die im Leitindex Dow Jones notierten Industriewerte.

      Der Tech-Rallye könnte bald die Puste ausgehen

      Mit dem Boom treten aber auch wieder die Mahner auf den Plan. "Unserer Ansicht nach werden Technologie-Aktien in zunehmendem Maße überbewertet", sagte Chuck Hill vom Finanzdatenanbieter First Call dem Magazin "Barron`s". In der Tat mehren sich die Anzeichen, dass der Tech-Rallye bald die Puste ausgehen könnte.

      Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), an dessen Höhe sich ablesen lässt, wie teuer eine Aktie ist, liegt für den Nasdaq Composite bei knapp 80 (bezogen auf die vergangenen vier Quartale). Zum Vergleich: Der marktbreite Standard & Poor`s 500 Index hat ein KGV von 18 - und gilt bereits als üppig bewertet.

      Noch eindrucksvoller zeigt sich das Ausmaß der Tech-Bonanza, bei einzelnen Werten: Der Kurs von Nortel Networks etwa, einem der heißesten Unternehmen des Internetbooms, hat sich binnen eines Jahres verzehnfacht, das KGV ist auf groteske 149 angestiegen. Dabei sind gute Nachrichten Mangelware: Die Ratingagentur S&P hat Nortels Finanzausblick kürzlich von "stabil" auf "negativ" herabgestuft.

      Heiß, heißer, Micro Caps

      Doch an den Börsen finden die Mahner zurzeit wenig Gehör. Heiße Aktien, die keine Gewinne, dafür aber eine "equity story" vorweisen können, finden reißenden Absatz, wie in besten New-Economy-Zeiten. Inzwischen ist - wie schon im Jahr 1999 - wieder der Punkt erreicht, wo vielen Anlegern Nasdaq-Aktien mit ihren prozentualen Steigerungen von 50 oder 60 Prozent zu langweilig erscheinen.

      Zunehmend werden wie damals so genannte Micro Caps gekauft, Kleinstaktien mit winziger Marktkapitalisierung, gegen die sich Neue-Markt-Titel wie Staatsanleihen ausnehmen. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate hat der Wiltshire Micro Cap Index die Nasdaq überholt und liegt jetzt knapp 70 Prozent im Plus.

      Ein weiteres Déjà-vu: Im Trend sind so genannte Cash Burner - Unternehmen, die mangels Gewinn laufend liquide Mittel verfeuern müssen. James Welsh vom Börsen-Newsletter "Market Analysis Report" weist darauf hin, dass US-Aktien von Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften, in diesem Jahr deutlich langsamer gestiegen sind als jene von Firmen, die rote Zahlen schreiben.


      Die Day Trader sind zurückgekehrt

      Noch beunruhigender als die hohen Bewertungen ist allerdings die Tatsache, dass Privatanleger allem Anschein nach verstärkt in Technologieaktien einsteigen - obwohl die Gefahr eines Kurseinbruchs nach der bereits mehrmonatigen Rallye täglich steigt. Das "Wall Street Journal" berichtet, die fast ausschließlich von Kleinanlegern frequentierten Online-Broker verzeichneten wieder deutlich mehr Transaktionen.

      Auch deutsche Internet-Broker wie die Comdirect Bank spüren den Aufwind: Die Zahl der Transaktionen je Depot ist nach Angaben des Unternehmens im ersten Halbjahr 2003 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um mehr als zehn Prozent gestiegen. Der starke Anstieg geht wohl vor allem auf das Konto so genannter Day Trader, die mit kurzfristigen Käufen und Verkäufen Gewinne zu machen versuchen.

      Besonders alarmierend: Anleger kaufen wieder auf Pump. Fast alle Broker bieten ihren Kunden Kredite für Aktienkäufe an - als Sicherheit dienen Wertpapiere, die sich bereits im Depot des Anlegers befinden. Derzeit handelt an der Nasdaq wie schon 1999 und 2000 eine wachsende Zahl von Investoren mit Geld, das ihnen nicht gehört. Broker der Nasdaq-Dachorganisation National Association of Security Dealers (NASD) verliehen im Zeitraum von Mai bis Juli 2003 laut "Barron`s" 26 Milliarden Dollar für Wertpapierkäufe. Im April lag der Wert noch bei 7,3 Milliarden.

      Die Analysten trommeln wieder

      Aktienkäufe auf Pump können im Ruin enden, und sie sind auch häufig der Grund für drastische Kursstürze: Wenn der Markt fällt, sinkt der Gesamtwert des Depots, das beim Broker als Sicherheit für die Wertpapierkredite hinterlegt wurde. Der Anleger erhält dann einen Anruf mit der Aufforderung, unverzüglich das für die Sicherheit fehlende Geld nachzuschießen. Kann oder will er das nicht, verkauft der Broker sofort - auch wenn der Markt gerade abstürzt. Im Jahr 2000 waren vor allem diese so genannten margin calls für den Kursverfall an der Wall Street verantwortlich.

      Angeheizt wird der Kaufrausch von den üblichen Verdächtigen, den Analysten. Nachdem es um die Werbetrommler der Investmentbranche in den vergangenen Jahren etwas ruhiger geworden war, geben die Aktienexperten nun wieder reichlich Kaufempfehlungen.

      First Call hat ermittelt, dass derzeit für jede Technologieaktie, die heruntergestuft wird, zehn andere heraufgestuft werden. Viele Analysten kommen in erstaunlich kurzer Zeit zu immer neuen und positiveren Einschätzungen der Gewinnaussichten - und damit des Kurspotenzials - der von ihnen beobachteten Unternehmen. Ein Beispiel ist eCollege.com (Umsatz: 23 Millionen Dollar, Verlust: 4,9 Millionen Dollar), ein amerikanischer Anbieter von Online-Kursen. Innerhalb der letzten zwei Monate haben sich die Gewinnaussichten des defizitären Unternehmens Analysten zufolge verdoppelt - von drei Cent je Aktie im Juli auf sechs Cent im September.

      Obwohl die Aktie in diesem Jahr rasant gestiegen ist, sieht die Mehrheit der Analysten noch Potenzial. Denn im kommenden Jahr soll der Gewinn ihren Schätzungen zufolge um weitere 430 Prozent wachsen. Drei von fünf Analysten haben die Aktie auf "Kaufen" gestellt, zwei auf "Halten". Die Einsicht kommt allerdings etwas spät: Bevor eCollege.com um 700 Prozent zulegte, hatte keiner der Analysten das Unternehmen zum Kauf empfohlen.

      Quelle: manager-magazin
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 20:29:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      "Anleger sollten W.E.T. halten"
      (Instock) Der Sitzheizungshersteller und Automobilzulieferer W.E.T. (SDax) soll vom Kurszettel der Deutschen Börse gestrichen und in eine andere Gesellschaftsform überführt werden Zahlreiche Anleger versuchen deshalb, ihre Aktien günstig zu verkaufen. Nur das nicht, sagt Analyst Marcus Moser von German Business Concepts und empfiehlt, die Aktie zu halten. Instock fragte nach.

      Instock:
      Allgemein herrscht die Ansicht, W.E.T. schnellstmöglich loszuwerden, schließlich soll die Aktie vom Kurszettel verschwinden. Warum teilen Sie diese Ansicht nicht?
      Moser:
      Wenn auf der nächsten Hauptversammlung auch nur einer der anwesenden und stimmberechtigten Aktionäre gegen die Umwandlung der AG in eine andere Gesellschaftsform stimmt, muß nach unseren Erkenntnissen ein Wertgutachten erstellt werden. Darin wird dann der faire Wert des Unternehmens ermittelt. Den gibt es momentan noch nicht. Das heißt, es ist sinnvoller, die W.E.T.-Aktie zu halten. Ich weiß andererseits auch von Leuten, die Kommanditist werden wollen, weil sie dann mehr Mitspracherechte haben. Eine KG muß gegenüber ihren Kommanditisten alles offen legen.

      Instock:
      Wer würde dann von einem solchen Wertgutachten profitieren?
      Moser:
      Nach meinem Wissen all jene Aktionäre, die auch an der entsprechenden Hauptversammlung teilgenommen und gegen die Umwandlung gestimmt haben. Wer die Dinge einfach laufen läßt, wird dann automatisch Kommanditist.

      Instock:
      Wo sehen Sie den fairen Wert für eine W.E.T.-Aktie?
      Moser:
      Ich habe gerade von 90 Euro gehört. Wir selbst haben 74 Euro als fairen Wert ermittelt.

      Instock:
      Steigt damit der Wert des Kommanditanteils an W.E.T. oder würde diese Summe an die Nein-Sager ausgezahlt?
      Moser:
      Alle, die auf der Hauptversammlung gegen die Umwandlung gestimmt haben, müssen dann mit der im Wertgutachten ermittelten Summe je Aktie abgefunden werden. Ich vermute auch, daß die am Schluß nicht tausend Kommanditisten haben wollen. Das bringt ja nichts. Ich glaube, daß W.E.T. und HG Capital sich die Sache viel einfacher vorgestellt haben. Ich weiß andererseits, daß jetzt jemand größere Aktienpakete von W.E.T. gekauft hat. Die Käufer sind in diesem Bereich sehr erfahren.

      Instock:
      Die spekulieren also auf eine Abfindung?
      Moser:
      Richtig, und die haben so etwas schon mehrmals gemacht. Deshalb kann der Aktionär davon ausgehen, daß diejenigen den Weg für alle Interessenten freiboxen. Darauf beruht auch unser Optimismus, nachdem W.E.T. zuletzt versucht hat, die Aktionäre zu verunsichern. Damit soll erreicht werden, daß die Leute aufgeben und ihre Aktien verkaufen. Das ist nachvollziehbar, aber nicht gerade nett gegenüber den Aktionären. Der Vorstand und der Aufsichtsrat eines börsennotierten Unternehmens muß ja im Sinne der Aktionäre handeln. Das macht er meiner Ansicht nach bei W.E.T. aktuell nicht.

      Instock:
      Ihre Empfehlung lautet: W.E.T.-Aktien halten und zur entsprechenden Hauptversammlung fahren?
      Moser:
      Richtig. Ich selbst werde wohl auch hinfahren und eventuell ein Paar Worte sagen.

      [ Donnerstag, 14.08.2003, 14:23 ]


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      ZOCKER...