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    Der Mars und seine Erkundung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.12.03 14:41:07 von
    neuester Beitrag 18.03.04 18:54:10 von
    Beiträge: 76
    ID: 806.615
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      Avatar
      schrieb am 25.12.03 14:41:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      -----



      Die beiden Bilder zeigen die Oberfläche des Mars mit mehr oder weniger Frost



      Die Frostschicht auf dem Mars - an neun Wochen auseinanderliegenden Terminen fotografiert



      Eindrücke von der Oberfläche des Mars













      Ankunft in einer Oase der Phantasie

      Von Günter Paul



      Für die Behauptung, das Universum sei unendlich groß und beherberge wohl eine Vielzahl bewohnter Welten, wurde Giordano Bruno im Jahr 1600 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

      Immanuel Kant hat 1755 in seiner "Allgemeinen Naturgeschichte und Theorie des Himmels" dagegen ungestraft die Vermutung geäußert, die meisten unter den Planeten seien gewiß bewohnt.

      Als Giovanni Schiaparelli im Jahr 1877 feine, schnurgerade Linien auf dem Mars entdeckte, die er als "canali" bezeichnete und für technische Systeme von Marsbewohnern hielt, stand für zahlreiche Astronomen fest: Auf dem Roten Planeten gibt es intelligente Lebewesen.

      Die Meinung war verbreitet, der Mars sei eine Welt wie die Erde - mit heftigen Gewittern und Stürmen, Vulkanausbrüchen und gesellschaftlichen Unruhen.



      Doch längst hat sich Ernüchterung breitgemacht. Die Marskanäle entpuppten sich als optische Täuschungen, und jahreszeitliche Verfärbungen erwiesen sich als die Folge von gelegentlichen Staubablagerungen statt einer Ausbreitung und des anschließenden Rückzugs von Pflanzendecken.

      Mit erloschenen Vulkanen, riesigen Schluchten und ausgetrockneten Flußbetten ist der Mars zumindest in unserer Zeit ein toter Planet - auf dem es allerdings zahlreiche Veränderungen gibt, wie einige der Bilder auf dieser Seite zeigen.

      Im Frühling verschwindet der Frost auf Dünen in den Polargebieten und läßt sie dunkler erscheinen, oder Windhosen hinterlassen unregelmäßige, dunkle Spuren im Gelände.

      Könnte es sein, daß trotzdem einst wenigstens Mikroorganismen auf dem Planeten existierten?

      Solche Fragen zu klären ist Aufgabe dreier Marssonden, von denen die erste, die europäische "Beagle 2", in der kommenden Nacht auf unserm kosmischen Nachbarn landen soll.


      Quelle: FAZ, 24.12.03
      Bildmaterial: Mars Unearthed, MSSS
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 14:50:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      -----






      Das Beweisfoto der Trennung des Beagle von Mars Express




      Der Beagle-Lander, wenn er angekommen ist









      Beagle auf dem Weg zum Mars

      Von Cornelia Pretzer, Darmstadt


      Am Freitag hat sich das Landegerät Beagle-2 von der Trägersonde Mars Express gelöst. Die spannendsten Stunden der europäischen Mars-Mission stehen bevor.

      Beagle muß seinen Weg zur Marsoberfläche unbeschadet überstehen und die Arbeit aufnehmen. Mars Express muß in einem diffizilen Manöver seinen Weg auf die Umlaufbahn des Mars einschlagen.



      Von dem Manöver bis zum erlösenden Signal, daß Beagle sich von Mars Express gelöst hat, vergingen allerdings zwei Stunden, da Mars Express für den Abschuß die Antennen von der Erde wegdrehen mußte.

      Um kurz nach 12 Uhr war es dann soweit, Michael McKay, Flight Operations Manager beim Satellitenkontrollzentrum der Esa, Esoc, in Darmstadt, gab die erfolgreiche Trennung bekannt.

      Das „Beweisfoto“, das eine streichholzgroße Kamera nach der Separation machte, sagte er: „Am besten wäre es, wenn das Bild schwarz wäre.“ Denn wenn die Separation nicht geklappt hätte, hätte das Foto Beagle an Bord von Mars Express gezeigt.

      Aber es kam viel besser, die Kamera schoß ein Bild von Beagle auf dem Weg zum Mars. Das Deep Space Network sendete schon vorher das Signal, daß zwei Objekte gemessen wurden, wo es vorher nur eins gab - Beagle und Mars Express fliegen seit Freitag getrennter Wege.




      „Wie Teflon in einer Bratpfanne“

      Beagle löste sich vom Mars Express mittels eines Mechanismus, den McKay mit dem Bild eines Eis in der Bratpfanne beschreibt. In einem mit Teflon ausgekleideten Kanal schob eine Feder, die von einem pyrotechnischen Antrieb losgelassen wird, den 68 Kilogramm schweren Beagle aus der Hülle des Mars Express.

      Dieser Prozeß wurde wie alle anderen der Mission etliche Male getestet - mit Eis, das sich an der Sonde gebildet haben könnte oder in Eiseskälte wie im Alls, und immer hatte es geklappt.

      Das Landegerät Beagle entfaltet nach der Ankunft am Mars seine Fallschirme, landet weich auf Luftkissen und klappt nach einer kalten Marsnacht seine Sonnensegel aus, um am 25. Dezember sich bei der Erdstation zu melden und die Arbeit aufzunehmen.

      So stellt sich zumindest Colin Pillinger, Entwickler von Beagle an der Open University in England, den optimalen Verlauf der Landung vor. Das Gerät, das in zusammengefaltetem Zustand wie eine Taschenuhr aussieht, ist dabei gegen alle von Menschen denkbaren Eventualitäten gewappnet.

      Falls es auf dem Rücken oder in einer Felsspalte landet, kann der Klappmechanismus das Gerät umdrehen und loslösen und in die richtige Position bringen - auch dieser Vorgang wurde etliche Male getestet.




      „Mole“ bohrt sich in den Mars

      Nach der erfolgreichen Landung am Heiligabend beginnt mit dem esrten Weihnachtsfeiertag die Arbeit des Landers. Unter anderem entfaltet sich der Greifarm Paw mit dem Bohrgerät Mole daran.

      Wie Martin Pätzold von der Universität Köln erklärt, wird dieses sich in die Marsoberfläche bohren, um im Untergrund nach Wasser oder gar Spuren von Leben zu suchen.

      Dazu schießt Paw einen Bohrer weg, der aussieht wie ein zu dick geratener Stift. Dieser hämmert sich in winzigen Bewegungen millimeterweise in den Boden, nimmt eine Probe, die das Gas-Analyse-Paket an Bord von Beagle analysiert.

      Insgesamt rechnet Pillinger mit einer Lebenszeit des Beagle von sechs Monaten. Denn dann könnte der Staub auf dem Mars die Sonnensegel derart zugesetzt haben, daß Beagle nicht mehr genug Strom produzieren kann.




      Mars-Express-Manöver mehr als drei Monate geübt


      Über dem Mars beginnt auch für den Mars Express die Arbeit nah am Roten Planeten. Zunächst muß er jedoch ins richtige Orbit. „Die Steuerung von Mars Express wird in der großen Entfernung von der Erde immer schwieriger, denn jetzt braucht ein Signal für einen Weg sieben Minuten“, sagt McKay.

      „Wir haben drei Monate für den Moment des Abdockens geübt, es gibt glaube ich keine Panne, die wir nicht in der Simulation gemeistert hätten, deshalb bin ich guter Dinge“, sagte McKay bei einer Pressekonferenz Anfang Dezember. Seine Worte bewahrheiteten sich mit dem erfolgreichen Abwurf.

      Vor der Trennung vom Beagle-Lander hat Mars Express etwa 400 Millionen Kilometer zurückgelegt. Die Entfernung zwischen Mars und Erde beträgt zwar nur 125 Millionen, doch die Sonde konnte die Strecke nicht direkt zurücklegen, sondern mußte Umwege und Umkreisungen in Kauf nehmen.




      Kameras analysieren Mars

      Wenn Mars Express wohlbehalten in der Umlaufbahn angekommen ist, nehmen die Geräte an Bord die Arbeit auf. Wie diverse Kameras, die unter verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln den Mars unter die Lupe nehmen.

      Mit dem Infrarot-Spektrometer Omega wird die Mineralogie des Mars untersucht, die Kamera HRSC liefert Stereo-Bilder des Mars, das Projekt Marsis nimmt Radarbilder des Mars unter der Oberfläche auf und drei weitere Geräte beschäftigen sich mit der Atmosphäre des Planeten. MaRS vermißt den Mars mittels Radio-Spektronomie.

      Bis 2005 plant die Esa die Mars-Express-Mission, wenn aber alles gut läuft, könnte die Sonde auch bis 2008 aktiv bleiben. Am 25. Dezember wird bekannt sein, ob zumindest die ersten großen Herausforderungen gemeistert sind.



      Quelle: FAZ, 19.12.03
      Bildmaterial: dpa, Esa
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 15:05:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      allerdings blieb die Meldung der BEagle bisher aus.... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 15:19:42
      Beitrag Nr. 4 ()
      Prima Beiträge!
      Sehr interessant
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 15:28:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ hic

      Ja, leider :(








      Mars Express sorgt im Esa-Kontrollzentrum in Darmstadt für Spannung



      Esa-Flugdirektor Michael Mc Kay ist zufrieden mit den Manövern von Mars Express



      Colin Pillinger, Entwickler von Beagle




      Das Modell des Beagle in Darmstadt



      Mars Express und Beagle







      „Der Mars ist kein freundlicher Planet“

      Von Cornelia Pretzer, Darmstadt



      Für die europäische Raumfahrt ist Weihnachten in diesem Jahr wirklich ein Fest. Mars Express, die erste europäische Sonde, die zu einem Planeten fliegt, ist am ersten Weihnachtsfeiertag erfolgreich auf eine Umlaufbahn eingeschwenkt und sendete am Donnerstagmorgen um 9.49 Uhr die ersten Signale nach dem geglückten Manöver.

      Um das Projekt nicht nur erfolgreich, sondern sehr erfolgreich zu machen, wie Forschungsministerin Edelgard Bulmahn am Donnerstagmorgen im europäischen Satellitenkontrollzentrum Esoc in Darmstadt sagte, steht noch eine Erfolgsmeldung aus.

      Das Landemodul Beagle 2, das am Donnerstag seine erfolgreiche Ankunft auf der Oberfläche des Roten Planeten bestätigen sollte, blieb stumm.

      „Die amerikanische Sonde Mars Odyssey hat kein Signal empfangen, das kann aber an vielerlei Ursachen liegen“, teilte David Southwood, Direktor der europäischen Raumfahrtbehörde Esa für Wissenschaften, mit.

      „Außerdem gibt es am Donnerstagabend sowie am Freitag und am Samstag nochmals Gelegenheit, Nachricht von Beagle zu bekommen.“




      Signal von Beagle sehnlich erwartet


      Trotzdem trübte das fehlende Signal die Freude über das gelungene Manöver von Mars Express. Denn die Landung eines Moduls auf dem Mars regt nicht nur die Phantasie der Öffentlichkeit und der Wissenschaftler an, sondern ist ein sehr riskantes Unterfangen.

      „Da gibt es viele Unwägbarkeiten“, sagte Walter Flury von der Esa. Und Jean-Jacques Dordain, Generaldirektor der Esa fügte hinzu: „Der Mars ist kein freundlicher Planet“.

      Er nahm damit Bezug auf etliche gescheiterte Missionen, die von den amerikanischen Missionen Mars Surveyor 98/Polar Lander bis zu der jüngst vom Weg abgekommenen japanischen Nozomi-Mission reichen. Und das Landemanöver des Beagle-Moduls, das Mars Express am vergangenen Freitag erfolgreich auf den Weg zum Mars brachte, birgt viele Unsicherheiten.

      Seit Freitag war keine Korrektur des Wegs mehr möglich. Aber die Trägersonde Mars Express und das Flugkontrollteam in Darmstadt hatten ganze Arbeit geleistet: Statt auf einem 200 mal 50 Kilometer großen Stück Oberfläche war der Landeort von Beagle auf 31 mal 5 Kilometer genau einzugrenzen.

      Von Fallschirmen sicher gebremst sollten sich dort Gassäcke entfalten, die den Sturz bei einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern abfedern sollten. Nach der Trennung von diesen Airbags sollte sich die taschenuhrförmige Hülle von Beagle aufklappen und Sonnensegel sowie Meßinstrumente und Antenne entfalten.

      Ob nun irgendein Vorgang bei diesem Prozedere fehlgeschlagen ist, ob Beagle in einer Felsspalte steckt, ob er unter einem Gassack gelandet ist oder ob er wegen zu hoher Aufprallgeschwindigkeit zerschellt ist, das wissen die Esa-Mitarbeiter nicht.

      Auch nicht, ob Mars Odyssey einfach über ein falsches Stück Mars geflogen ist, oder ob die Temperatur auf dem Mars die Sende-Frequenz geändert hat und sonst alles in Ordnung ist. Denn nur ein Lebenszeichen können sie sehen. Und danach suchen sie jetzt.




      „Noch nicht im Elfemeterschießen“


      Am Donnerstagabend um 23.50 Uhr MEZ richtet das Radio-Teleskop in Jodrell Bank in England sich auf den Mars und sucht nach Zeichen von Beagle.

      Am Freitag und am Samstag überfliegt Mars Odyssey das Landegebiet nochmals und die Esa-Mitarbeiter haben noch viel Hoffnung für ihre Mission.

      „Um eine Analogie zum Fußball zu ziehen: Die reguläre Spielzeit ist um, aber wir sind in der Verlängerung und noch lange nicht im Elfmeterschießen“, sagte Colin Pillinger, Entwickler von Beagle an der Open University in England, am Donnerstag.

      Für die Mission des Mars Express sind die Spieler gerade aufs Feld gelaufen. Bis für die sieben Meßinstrumente an Bord der Sonde jedoch das Spiel angepfiffen wird, geht noch einige Zeit ins Land.

      Der Satellit, der beim Einschwenken ins Orbit 190.000 Kilometer über dem Mars flog, muß in den kommenden Tagen und Wochen auf 11.000 Kilometer Höhe gebracht werden, wie Zeina Mouders, Esa-Mitarbeiterin im Flugkontrollteam, sagte. Und erst am 8. Mai 2004 nehmen die Instrumente ihre tägliche Arbeit auf, in der sie dann bis in den November 2005 und bei einer Verlängerung des Projekts noch weitere zwei Jahre wissenschaftliche Daten liefern, die die Wissenschaft weit länger beschäftigen werden.




      Internationale Kooperation

      Die Instrumente an Bord von Mars Express sind ebenso international wie die Esa selbst. Mit zwei deutschen, zwei französischen, zwei italienischen und je einem britischen und schwedischen Apparaten an Bord hat die insgesamt etwa 300 Millionen Euro teure Mission etliche Mitarbeiter aus Wissenschaft und Industrie aus fast allen europäischen Ländern.

      Und wie Dordain betonte, ist die Zusammenarbeit außerdem über Europa hinaus international: „Ohne amerikanische und russische Hilfe würde Mars Express nicht funktionieren.“ Edelgard Bulmahn betonte den deutschen Anteil: „Mit 80 Millionen Euro leistet Deutschland nicht nur den finanziell größten Anteil, mit der High Resolution Stereo Camera, die den Mars kartiert; und dem Bohrgerät Pluto an Bord des Beagle-Landegeräts ist auch der wissenschaftliche Anteil groß.“

      Neben diesen beiden Instrumenten an Bord des Mars Express soll das französische Infrarot-Spektrometer Omega die Mineralogie des Mars mithilfe von Bildern aus dem sichtbaren und infraroten Bereich untersuchen.

      Das italienische Projekt Marsis nimmt mithilfe einer 40 Meter langen Antenne Radarbilder des Mars unter der Oberfläche auf und ist so auf der Suche nach Wasser. Der schwedische Elektronen-Neutronen-Analysator Aspera mißt, wie die dünne Mars-Atmosphäre mit dem Sonnenwind interagiert. Daraus erhoffen sich die Wissenschaftler Aufschluß darüber, wie dicht die Atmosphäre des Mars in früheren Zeiten war.

      Die italienische PFS-Kamera mißt wieviel Sonnenlicht der Mars zurückstrahlt und wird daraus Rückschlüsse über den Aufbau der Atmosphäre möglich machen. Das gleiche Ziel verfolgt das französische Spicam-Experiment, in dem mit ultravioletter und infraroter Strahlung die Atmosphäre untersucht wird. Das Projekt MaRS vermißt den Mars mittels Radio-Spektronomie.




      Keine grünen Männchen

      Für die Wissenschaft gibt es also viel zu tun und zu sehen, viele Weihnachtsgeschenke der Mission gilt es erst später auszupacken. Aber Edelgard Bulmahn ist sich gewiss: „Bei allen Fragen, die Mars Express klären wird, steht eins außer Frage: grüne Männchen egal welcher Größe, wird die Mission nicht finden“.




      Quelle: FAZ, 25.12.03
      Bildmaterial: AP, dpa/dpaweb

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      Avatar
      schrieb am 25.12.03 16:40:00
      Beitrag Nr. 6 ()
      die marsmenschen haben die beagle 2 bereits abgeschossen ;)

      oder man hat beim bohren im inneren des Mars Goldschichten endtdeckt und will es geheimhalten ;)
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 16:53:29
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ RCZ


      Schade. :(


      Ich hatte so darauf gehofft, :rolleyes:,

      endlich die Schwestern der milka-Kuh, die rosa-violetten Mars-Kühe,

      zu sehen ;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 17:05:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Susanna

      da mußt Du nicht lange drauf warten, wenn daß Gold abgebaut ist schicken sie eine neue marssonde die dann dort eine rosa marskuh fotografieren konnte damit sich die mars riegel besser verkaufen lassen
      die verpackung ist dann nicht mehr schwarz sondern rosa:laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 17:22:50
      Beitrag Nr. 9 ()
      Zu #8:



      wirkliiiiiiiiiisssch, RCZ?:rolleyes:


      Na, das läßt ja wieder Hoffnung aufkommen, sie doch noch

      zu sehen.;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 17:28:06
      Beitrag Nr. 10 ()
      JA
      Avatar
      schrieb am 25.12.03 20:32:12
      Beitrag Nr. 11 ()
      -----


      Avatar
      schrieb am 26.12.03 13:08:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      :laugh:

      Avatar
      schrieb am 26.12.03 14:50:55
      Beitrag Nr. 13 ()
      zu # 12:

      :lick::lick::lick:
      Avatar
      schrieb am 26.12.03 19:37:52
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo Susanna1,
      dieser Thread ist wirklich sehr schön, tolle Idee von Dir! :)

      Aufgrund dieser hervorragenden Forschungs- und Entwicklungsleistung wird es jetzt nicht mehr lange dauern, bis der Weihnachstbaum zum Flug auf den Jupiter ansetzt. :laugh: :laugh: :laugh:

      Spätestens dann werden auch wieder hübsche Milka-Kühe auf die Milchstrasse gehen. :kiss: :yawn:

      Max
      Avatar
      schrieb am 26.12.03 22:45:59
      Beitrag Nr. 15 ()
      Werden schon Grundstücke auf dem Mars angeboten? :)
      Avatar
      schrieb am 27.12.03 14:37:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      @MaxFritze

      Freut mich, daß Dir der thread gefällt. :):)


      @SleepingBeauty
      Soviel wie mir bekannt ist, noch nicht. :confused:, aber das dürfte auch nur eine Frage der Zeit sein. ;)







      Das Landegerät der Mars-Mission



      Mars-Mission



      Europas Marssonde ist auf dem Weg

      Von Günter Paul

      Seit Montag abend um 19.45 Uhr MESZ, als auf dem russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan eine Sojus-Fregat-Rakete mit dem Mars Express an Bord abhob, befindet sich die erste europäische Raumsonde auf dem Weg zum Roten Planeten, wo am 26. Dezember das Landegerät Beagle 2 abgesetzt werden soll.

      Es ist das bislang ehrgeizigste Vorhaben der europäischen Raumfahrtbehörde Esa und in seiner Bedeutung deren erster interplanetarer Raumfahrmission vergleichbar: 1986 flog die Sonde Giotto am Kern des Halleyschen Kometen vorbei und sendete dabei Fotos zur Erde, die überraschende Details auf diesem kleinen Himmelskörper erkennen ließen.

      Der Mars Express ist die erste Sonde der Esa, die nach den Vorgaben "schneller, intelligenter und billiger, aber ohne Kompromisse an die Qualität" gebaut worden ist.

      Bei dem Projekt wurde mehr Verantwortung als bisher üblich an die 24 beteiligten Firmen unter Leitung des Hauptauftragnehmers Astrium delegiert, und für die 300 Millionen Euro teure Sonde wurden Techniken und Instrumente mitverwendet, wie sie für andere Missionen (Rosetta und den europäisch-russischen Raumflugkörper Mars 96) entwickelt worden waren.

      Dadurch konnten die Vorarbeiten, die bei anderen Missionen meist etwa sechs Jahre gedauert haben, auf vier Jahre beschränkt werden.




      Bewährte russische Technik

      Bei der Trägerrakete Sojus-Fregat handelt es sich um eine Rakete des seit Anfang der sechziger Jahre bewährten Typs Sojus, die zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit eine neue, vom russischen Betrieb NPO Lawotschkin bei Moskau entwickelte Fregat-Oberstufe erhalten hat.

      Die Umrüstung hatte auch den Vorteil, daß man von der Ukraine unabhängig wurde, in der Teile der alten Sojus-Rakete gefertigt worden waren. Die Sojus-Fregat wird von dem europäisch-russischen Konsortium Starsem vermarktet, dem das deutsch-französische Unternehmen EADS, die Firma Arianespace, die russische Raumfahrtbehörde Rosaviakosmos und das russische Weltraumzentrum Samara angehören.

      Nach dem Start ist der Mars Express von der Fregat-Oberstufe zunächst in eine Parkbahn um die Erde gebracht worden. Von dort wurde die Sonde nach anderthalb Stunden auf eine interplanetare Bahn gelenkt.

      Dreißig Minuten später übertrugen die Instrumente an Bord die ersten Signale. Die Wissenschaftler und Ingenieure warten jetzt gespannt darauf, ob auch das erste Kurskorrekturmanöver richtig ausgeführt wird, das den Mars Express in Richtung Mars befördern soll. Weitere kleinere Manöver werden später erforderlich sein.




      Amerikanische Marssonden folgen


      In den kommenden vier Wochen sollen dem europäischen Mars Express zwei amerikanische Marssonden folgen. Daß alle drei Raumflugkörper innerhalb kürzester Zeit auf den Weg gebracht werden, hat einen praktischen Grund: Alle 26 Monate kommen sich die Planeten Erde und Mars, deren Bahnen nicht exakt kreisförmig sind, besonders nahe.

      Alle 15 bis 17 Jahre sind die Verhältnisse - wie diesmal - sogar noch etwas günstiger, so daß man bei gleichem Energieaufwand mehr Nutzlast zum Roten Planeten befördern kann.

      Fünf Tage bevor der Mars Express Ende Dezember sein Ziel erreicht, wird eines der wichtigsten Manöver der Mission stattfinden.

      Das Landegerät Beagle 2 wird dann von dem Orbiter getrennt und auf dem direkten Weg, sozusagen auf Kollisionskurs, zum Mars weiterfliegen. Mit Fallschirmen und Luftkissen wird es dort auf einer großen Ebene namens Isidis Planitia abgesetzt, wo es ein halbes Erdjahr lang Messungen ausführen soll.

      Seine wichtigste Aufgabe wird darin bestehen, mit einem deutschen "Maulwurf", der Bodenproben bis aus anderthalb Meter Tiefe aufsammeln kann, und einem kleinen Biolabor nach eventuellen Spuren früheren oder heutigen Mikrolebens zu suchen.




      Sonnensynchrones Fliegen


      Der Orbiter muß nach der Trennung des Landegeräts zunächst auf eine neue Bahn gebracht werden, damit er nicht ebenfalls auf den Roten Planeten stürzt. Er schwenkt schließlich in eine Bahn um den Mars ein, in der er den Himmelskörper in einer Höhe zwischen 250 und 150.000 Kilometer umrundet.

      Mit mehreren Manövern soll der marsfernste Abstand dann bis auf 11.500 Kilometer verringert werden. Gleichzeitig will man die Neigung der Bahn gegenüber dem Marsäquator von 25 auf 87 Grad erhöhen. Dies ist notwendig, damit alle überflogenen Gebiete sonnensynchron, also unter gleichen Lichtverhältnissen, fotografiert werden können.

      Für die fotografische Mission befindet sich an Bord des Orbiters eine deutsche Kamera, die auf der Oberfläche des Planeten noch zwei Meter große Objekte als Punkte erfassen kann.

      Mit einander überlappenden Farbaufnahmen will man einen dreidimensionalen Überblick über den gesamten Mars gewinnen. Die Lebensdauer des Orbiters ist auf mindestens ein Erdjahr angesetzt worden. Wahrscheinlich wird sie aber größer sein.



      Quelle: FAZ, 04.06.2003
      Bildmaterial: DLR
      Avatar
      schrieb am 27.12.03 14:42:30
      Beitrag Nr. 17 ()
      -----



      Zweiter Mars-Rover gestartet


      Nach mehrfachen Startverschiebungen hat es endlich geklappt: Der amerikanische Mars-Landeroboter „Opportunity“ ist auf dem Flug zum Roten Planeten.

      An Bord einer Delta-Rakete brach der Rover am frühen Dienstagmorgen MESZ auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida zu seiner sieben Monate langen Reise auf.

      Zusammen mit seinem vor rund vier Wochen gestarteten Zwillingsbruder „Spirit“ soll der Roboter auf dem Mars nach Spuren von Wasser und Leben suchen.

      Ursprünglich sollte sich „Opportunity“ schon am 24. Juni auf den Weg machen. Aber technische Probleme und schlechtes Wetter verhinderten den Start immer wieder.

      Auch am Dienstagmorgen hatte es noch einmal eine Schrecksekunde gegeben. Wegen eines verstopften Ventils wurde der Countdown 15 Sekunden vor dem geplanten Starttermin um 4.35 Uhr unterbrochen.

      Das Problem konnte dann aber binnen kurzer Zeit behoben werden und die Trägerrakete mit ihrer Fracht im Rahmen eines zweiten Startfensters rund 40 Minuten später abheben.




      Pannenserie beendet

      Mit dem erfolgreichen Start endete eine ganze Reihe von Pannen, die den Flug zwei Wochen verzögerte. Zunächst mußte die Nasa die Mission wegen schlechten Wetters hinausschieben.

      Ein weiterer Termin platzte auf Grund einer beschädigten Isolierung an der ersten Stufe der Trägerrakete. Dann kam der Nasa ein Fischerboot dazwischen, das vor Cape Canaveral unbeabsichtigt in einen gesperrten Küstenabschnitt eingedrungen war.

      Die beiden baugleichen Landeroboter sollen den Planeten im Januar erreichen und dann mit Hilfe von Fallschirmen und geschützt durch Prallsäcke landen. Dann werden die sechsrädrigen 180

      Kilogramm schweren Geländefahrzeuge ihre Umgebung erkunden. Die Weltraumbehörde Nasa rechnet damit, daß die Roboter mindestens drei Monate überleben und in dieser Zeit mehrere hundert Meter zurücklegen werden.

      Mit Hilfe ihrer Kameras können die Rover eigenständig Felsen, Gräben und andere Hindernisse erkennen und ihnen ausweichen.

      Auf der Erde können Interessierte die Exkursionen im Fernsehen und im Internet verfolgen.


      Mit den Mars-Rover sind nun drei Sonden auf dem Flug zum Mars. Eine Woche vor „Spirit“ war der europäische „Mars- Express“ auf die Reise geschickt worden. Er soll Ende Dezember sein Ziel erreichen und den Landeroboter „Beagle 2“ aussetzen



      Quelle: FAZ, 08.07.03
      Bildmaterial: dpa, AP
      Avatar
      schrieb am 27.12.03 14:48:31
      Beitrag Nr. 18 ()
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      Manches Stück Mars ist schon dokumentiert



      Bilder vom Mars - Die Nasa nimmt Vorschläge entgegen


      Obwohl der Mars der Erde so nah ist wie seit fast 60.000 Jahren nicht mehr und so auch Astronomen von der Erde aus sehr gute Bilder machen können, bietet der Mars Orbiter der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa bessere Möglichkeiten, den Roten Planeten zu fotografieren.

      Und damit auch wirklich kein wichtiger Fleck auf der Oberfläche des Mars den Kameras entgeht, nimmt die Nasa Vorschläge via Internet an, um die Kameras auszurichten.

      Der Mars Orbiter macht zwar schon seit 1997 Bilder des Mars, aber die mehr als 12.000 Bilder aus 20.000 Umläufen decken nur etwa drei Prozent der Oberfläche ab. Und damit bei den weiteren Fotos kein wichtiges Detail der Kamera entgeht, sucht die Nasa jetzt nach Vorschlägen.

      „Wir wollen sicher sein, daß wir keinen Platz, der wichtig sein könnte, auslassen. Daher möchten wir in einem weiten Netz Vorschläge sammeln“, sagt Ken Edgett, Widssenschaftler bei Malin Space Science Systems, der Firma, die die Kameras für den Mars Orbiter geliefert hat und betreut.

      „Wir sehen wirklich jeden Vorschlag an.“ Und Edgett ist der Meinung, daß vielleicht die besten Vorschläge Gebiete sein könnten, denen die Mars-Orbiter-Kamera bislang nicht einmal nahe gekommen ist.




      Eingehende Prüfung


      Daß das Mars-Team der Nasa jeden Vorschlag aber auch eingehend prüft, erklärt Jim Garvin, der führende Mars-Wissenschaftler der Nasa. Denn das unschätzbar wertvolle Auge im Mars-Himmel dürfe nicht gefährdet werden. Schließlich kann die Kamera Bilder in einer Auflösung machen, auf denen Objekte von der Größe eines Schulbusses sichtbar sind.

      Unter der Web-Adresse http://www.msss.com/plan/intro können Interessierte Vorschläge unterbreiten. Dabei ist es wichtig, den Grund für den Vorschlag zu nennen.

      Gebiete, die bereits abgebildet wurden, fallen aus der Auswahl heraus, außer es gibt wirklich gute Gründe für eine Neuaufnahme.

      Unter der Website http://www.msss.com/moc_gallery/ sind die schon gemachten Bilder zu begutachten.

      Die ersten Bilder aus Vorschlägen der Internet-Aktion werden wahrscheinlich aber erst in diesem Herbst veröffentlicht. auch Denn Wissenschaftler haben etliche Anfragen für Bilder vorgelegt und ein Bild kann erst geschossen werden, wenn der Orbiter über dem entsprechenden Gebiet kreuzt.


      Quelle: FAZ, 20.08.03
      Bildmaterial: Nasa
      Avatar
      schrieb am 27.12.03 14:56:44
      Beitrag Nr. 19 ()
      ------


      Der Mars




      Der Mars


      Der Mars ist der von der Sonne aus vierte Planet der solaren Welt und ist mit einem Durchmesser von nur 6.794 Kilometern (Erde: rund 12.000 Kilometer) der siebtkleinste des Systems. Er verfügt wegen seiner geringen Dichte nur über ein Zehntel der Erdmasse.

      Der Mars bewegt sich zwischen Erde und Jupiter auf einer ellipsenförmigen Bahn in 687 Erdentagen um die Sonne, von der er im Mittel 228 Millionen Kilometer entfernt ist.

      Das entspricht einer Strecke, für die das Licht rund 12,7 Minuten benötigt. Von der Erde ist Mars zwischen 55 und 401 Millionen Kilometern entfernt, vom Jupiter trennen ihn der Asteroidengürtel und die Distanz von 550 Millionen Kilometern oder 30 Lichtminuten.




      Faszination für die Menschen


      Mars fasziniert die Menschen schon seit prähistorischen Zeiten seiner rostroten Farbe wegen und weil er scheinbar unregelmäßig am Himmel erscheint.

      Für die Römer verkörperte er den Gott des Ackerbaus und des Krieges, und die Wissenschaftler der Neuzeit interessiert er wegen seiner abwechslungsreichen Oberflächenstrukturen, darunter rund vier Milliarden Jahre alte Erosionskanäle und der größte Berg des Sonnensystem, der 24.000 Meter über seine Umgebung sich erhebende Olympus Mons.

      Seit man nahezu sicher ist, daß es auf dem Mars noch immer Wasser gibt, kümmern sich auch die Biologen um den Planeten. Sie vermuten Spuren von Kleinstlebewesen in manchen Gesteinsschichten.

      Allerdings verlor der massearme Planet schon früh einen Großteil seiner Atmosphäre. Die Temperatur auf der Oberfläche des Mars schwankt deshalb stark zwischen minus 133 Grad und plus 27 Grad Celsius, weshalb es trotz der dünnen Gashülle häufig zu heftigen Stürmen kommt.



      Mit bloßem Auge sichtbar

      Wenn sich Mars von der Erde aus nicht jenseits der Sonne befindet, ist er in klaren Nächten mit bloßem Auge sichtbar. Seine Helligkeit variiert mit der Entfernung.



      Quelle: FAZ, 24.08.03
      Bildmaterial: dpa/dpaweb
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      schrieb am 27.12.03 15:23:37
      Beitrag Nr. 20 ()
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      Zukunftsmusik: Für 2003 ist die Landung des Marsmobils geplant



      Marssonde entdeckt flüssiges Wasser unter der Marsoberfläche


      Von Harald Zaun

      Einen wichtigen Mosaikstein zur Klärung der schon seit geraumer Zeit heiß diskutierten Frage, ob es heute auf dem Roten Planeten eventuell noch Wasser in flüssiger Form gibt, könnte die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA jetzt gefunden haben.

      Völlig unerwartet entdeckte die hauseigene Mars-Odyssey-Sonde in der Nähe des nördlichen Marspols ein riesiges Wasserstoffvorkommen, das darauf hindeutet, dass dort gegenwärtig reichlich Wasser in fester oder flüssiger Form lagern könnte.

      Wie die Forscher des in Washington ansässigen Marsprogramms jüngst bekannt gaben, gelang der Nachweis von Wasserstoff während des ersten Testlaufs des sondeninternen Neutronen-Spektrometers in einer Tiefe von bis zu einem Meter.

      "Es ist gewaltig``, kommentiert Bill Feldman vom Los Alamos National Laboratory (New Mexico) das außergewöhnlich starke Signal des Spektrometers. "Die Messergebnisse sind genauso, wie man es von in einen wasserstoffreichen Gegend erwarten würde", so Feldman über die Leistungsfähigkeit des Instruments, das in einer Auflösung von bis zu 100 Metern das Zielgebiet anvisierte.



      Überraschte Wissenschaftler



      Da die Sonde noch dabei ist, ihre Bahngeschwindigkeit zu reduzieren und das offizielle wissenschaftliche Programm demnach noch nicht angefangen hat, kam der Fund in der Tat wie aus heiterem Mars-Himmel:

      "Wir haben damit gerechnet, dass es noch viele Orbits dauern würde, um die Existenz von Wasserstoff auf dem Mars nachzuweisen,`` gesteht der Odyssee-Projektmitarbeiter Stephen Saunders. "Aber jetzt haben wir es auf Anhieb gesehen". Experten gehen schon lange davon aus, dass unser Nachbarplanet dereinst von flüssigem Wasser bedeckt gewesen war.

      Gleichwohl sagen die bislang vorgefundenen ausgetrockneten Flussläufe, Strömungsspuren an Kratern oder Küstenlinien ehemaliger Ozeane nichts darüber aus, wohin die letzten Tropfen des nassen Elements gesickert sind.

      Sollte sich herausstellen, dass der Wasserstoff zu einem abseits der Polarregionen gelegenen Wasserdepot zählt, könnte dies nach Ansicht der Forscher weitreichende Folgen für die Suche nach Leben und seine Entdeckung haben.

      Vor allem weil ein Wasservorkommen dicht unter der Marsoberfläche in wärmeren Gefilden viel leichter via Roboter oder mit Astronautenhänden zu erreichen wäre, als etwa an den Polen.

      Ähnlich den bereits auf unserem Planeten in frostigen Regionen nachgewiesenen Kleinstlebewesen könnten sich in solchen Unterwasser-Seen mikrobiologische Kolonien angesiedelt haben.




      Odyssey nimmt Arbeit im neuen Jahr auf


      Derweil betonen die NASA-Forscher aber, dass der jetzige Fund noch keine hundertprozentig sichere Interpretation zulasse. Wasserstoff komme nicht nur als eine Komponente des Wassers "alleine" vor, sondern gehe auch viele Verbindungen mit anderen Elementen ein.

      Erst wenn Odyssey seine wissenschaftliche Arbeit im Januar nächsten Jahres aufnehme, werde man diese Regionen genauer ins Visier nehmen können. "Wir sind noch nicht sind ganz, dafür aber sehr dicht dran. Wir bleiben am Ball", erklärt James Garvin vom NASA-Marsprogramm.


      Quelle: FAZ, 18.12.01
      Bildmaterial: NASA
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      schrieb am 27.12.03 15:39:00
      Beitrag Nr. 21 ()
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      Mars Odyssey liefert Bilder von Wassereis (blau)



      Weniger Wassereis am Marssüdpol



      Nicht so blau wie die Erde, aber...




      Der Mars ist wasserreicher als angenommen


      Auf dem Mars gibt es einer neuen Studie zufolge mehr Wasser als angenommen. Am Nordpol des Roten Planeten sei etwa ein Drittel mehr Wasser eingefroren als am Südpol, berichtet eine Gruppe russischer und amerikanischer Forscher im Fachjournal „Science“.

      Damit steige die Wahrscheinlichkeit, daß sich auf dem Erdnachbar einfaches Leben entwickelt haben könnte. Das Wasser mache auch eine mögliche Erforschung des Mars durch den Menschen einfacher, schreiben die Wissenschaftler.

      Das Wasser verbirgt sich unter der Oberfläche im dauerhaft gefrorenen Marsboden der hohen Breitengrade. Die Schätzung der Eismenge wird erschwert durch gefrorenes Kohlendioxid, das im Winter als so genanntes Trockeneis auf den Polen lagert.

      Erst mit ausreichend Daten der Sonden „Mars Odyssey“ und „Mars Global Surveyor“ aus den Sommermonaten konnten die Forscher um Igor Mitrofanow von der Russischen Akademie der Wissenschaften dieses Problem überwinden.



      Quelle: FA, 26.06.03
      Bildmaterial: dpa, Nasa
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      schrieb am 27.12.03 15:56:54
      Beitrag Nr. 22 ()
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      Klimaspeicher: Eis am Mars-Südpol



      Neue Beweise für Klimawandel auf dem Mars


      Wie auf der Erde, so hat sich auch auf dem Mars im Laufe der Zeit das Klima gewandelt. Das ist das Ergebnis einer Studie französischer Wissenschaftler, die das Wissenschaftsmagazin „Nature“ in seiner neuen Ausgabe veröffentlicht.

      Als Beleg für den Klimawandel auf dem Roten Planeten dienten den Forschern neue Bilder von der bis zu 2,5 Kilometer dicken Eiskuppe auf der Nordseite des Mars.

      Die äußerst genauen Aufnahmen der US-Sonde Mars Global Surveyor, einem Forschungssatelliten, der seit gut drei Jahren den Roten Planeten umkreist, zeigen ein Spiral-Muster von mit Rillen durchzogenen Eisschichten. Die Forscher deuten dies als Einwirkung von starken Winden und Sonne.




      Junge Eisschicht = rascher Klimawandel?



      Die Wissenschaftler unter der Leitung von Jacques Lasker vom Nationalen Wissenschaftszentrum (CNRS) in Paris geben den durchschnittlichen Zuwachs der Eiskuppe mit 0,05 Zentimetern pro Jahr an.

      Das würde bedeuten, dass die Eisschicht rund fünf Millionen Jahre alt ist - also relativ jung im Vergleich zum Alter des Planeten, das auf etwa viereinhalb Milliarden Jahre beziffert wird.
      Frühere Schätzungen waren davon ausgegangen, dass die Eisschicht seit bis zu 35 Millionen Jahren existiert.

      Den Grund für die sich wandelnden Klimabedingungen auf dem Planeten sehen die Forscher darin, dass der Mars sehr stark um die Achse seiner Umlaufbahn „schwingt“, so dass unterschiedlich viel Sonnenlicht auf ihn fällt.




      Esa bereitet Mars-Mission vor

      Im kommenden Jahr dürfen die Mars-Forscher auf neue Erkenntnisse auch über das frühere Klima auf dem Roten Planeten hoffen.
      Denn im Juni 2003 wird die Europäische Raumfahrtagentur Esa ihre "Mars-Express"-Mission starten. Während des "ersten Aufbruchs der Alten Welt zum Mars" wird der kleine silbergraue Rover "Beagle 2" über den zerklüfteten roten Steinboden unseres Nachbarplaneten rollen und Bodenproben nehmen.

      Dabei wird es neue Erkenntnisse über die geologischen Veränderungen auf dem Mars geben - direkte Hinweise auf frühere Klimabedingungen, möglicherweise aber auch eine Quelle für den Nachweis frühen oder primitiven Lebens auf dem Roten Planeten, worauf die Raumfahrer seit einiger Zeit immer wieder hoffen.

      Im Interspace-Testzentrum im französischen Toulouse feilen die Techniker derzeit an den letzten Feinheiten der europäischen Mars-Mission.


      Quelle: FAZ, 25.09.02
      Bildmaterial: Nasa
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      schrieb am 27.12.03 16:07:50
      Beitrag Nr. 23 ()
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      Suche nach dem Lebenselixier Wasser auf dem Mars

      Von Günter Paul



      Der Planet Mars hat, nicht zuletzt wegen seiner rötlichen Färbung, schon frühzeitig die Phantasie der Menschen angeregt. In der Antike wurde er mit dem Gott des Krieges in Verbindung gebracht.

      In der Neuzeit erkannten die Astronomen, daß er manches mit unserem Heimatplaneten gemein hat. Sollte sich auf seiner Oberfläche gar - wie auf der Erde - Leben entwickelt haben?

      Diese Frage wird insbesondere seit dem August 1996 wieder kontrovers diskutiert, als amerikanische Forscher um David McKay behaupteten, in dem Marsmeteoriten ALH84001 hätten sie Spuren fossilen Mikrolebens entdeckt.

      Den damals versprochenen Beweis - die Zellwände sichtbar zu machen - sind sie allerdings schuldig geblieben, obwohl sie behaupteten, über die dafür notwendigen Instrumente zu verfügen.

      Gleichwohl werden im Juni drei Raumsonden zum roten Planeten aufbrechen, die speziell der Frage nachgehen sollen, ob die Bedingungen auf seiner Oberfläche in der Vergangenheit für Organismen förderlich waren.

      Über eins jedenfalls sind sich die Wissenschaftler heutzutage einig: Höher entwickeltes Leben hat es auf dem Mars nie gegeben.

      Frühere Forscher waren sich da nicht so sicher. Als der Mailänder Astronom Giovanni Schiaparelli im Jahr 1877 schnurgerade Linien auf dem Planeten ausmachte, die dunkle Flecken miteinander zu verbinden schienen, kam bei einigen Forschern die Vermutung auf, es handele sich um Kanäle für die künstliche Bewässerung.
      Statt dessen entpuppten sich die Linien als optische Täuschung.




      Wüsten statt Algen


      Auch ein anderer Befund hatte die Forscher in die Irre geführt. Auf dem Mars gibt es dunkle Regionen, die sich jahreszeitlich verfärben, gelegentlich sogar grünlich werden, als breite sich unter günstigen Bedingungen eine Pflanzendecke aus.
      Noch 1958 ließen sich Messungen des Reflexionsverhaltens in diesem Sinne interpretieren.

      Doch wieder folgte die Ernüchterung. Die ersten Raumsonden, die (seit 1965) am Mars vorbeiflogen und ihn aus der Nähe fotografierten, ließen nur eine öde, offensichtlich leblose Welt erkennen.

      Zunächst waren es fast ausschließlich Einschlagkrater, die man auf den Bildern sah. Später wurden auch trostlose Wüsten und zum Teil gigantische erloschene Vulkane erkennbar.

      Allerdings auch Strukturen, die ausgetrockneten Flußbetten ähnelten. Vieles deutet mittlerweile darauf hin, daß es auf dem Mars einst Wasser in flüssiger Form gegeben hat - eine der Grundvoraussetzungen für Leben.

      Im Sommer 1976 landeten zwei amerikanische Biolabors, Viking 1 und Viking 2, auf dem roten Planeten, um nach Anzeichen für die Existenz von Mikroorganismen zu suchen.

      Unter anderem hätten sich in diesen Labors bei der Untersuchung von Bodenproben typische Stoffwechselprodukte nachweisen lassen. Fündig geworden sind die Wissenschaftler jedoch nicht.

      Die europäischen Wissenschaftler wollen jetzt an diese Versuche anknüpfen. Das Landegerät der europäischen Sonde Mars Express, die am 2. Juni als erste der drei für den Flug bereitstehenden Marssonden ihre Reise zum roten Planeten antreten soll, hat auch wieder ein - wenngleich kleines - Labor an Bord.

      Der Mars Express, die erste europäische Mission zum roten Planeten, gehört zusammen mit dem Landegerät Beagle 2. Der Name dieses Instrumententrägers ist eine Reverenz an Charles Darwin, der an Bord des Segelschiffes Beagle zu den Galapagos-Inseln gelangte.

      Seine dortigen Beobachtungen, insbesondere an Finken, sind zu den Pfeilern seiner Evolutionstheorie geworden.

      Auch die mit dem Mars Express vorgesehenen Messungen stehen im Zusammenhang mit der Frage nach eventuellem früherem Leben auf dem Mars oder zumindest den Voraussetzungen dafür.

      Mit dem "Energetic Neutral Atoms Analyser" des Orbiters zum Beispiel wollen die Forscher klären, in welcher Weise der Sonnenwind die Marsatmosphäre beeinflußt.

      Unter anderem geht es darum, wie der Wasserdampf aus der Atmosphäre des Planeten verschwunden ist. Radarmessungen sollen zeigen, ob und gegebenenfalls wo sich im Gestein der obersten Marskruste noch Wasser verbirgt.

      Bis in drei Kilometer Tiefe wird man erkennen, ob der Boden trocken, gefroren oder feucht ist. Mit verschiedenen Spektrometern des Orbiters sollen die Oberfläche und die Atmosphäre des Planeten erkundet werden, und eine deutsche Kamera wird dreidimensionale Bilder des Mars in bisher unerreichter Qualität liefern, wobei noch zwei Meter große Strukturen als Pixel erfaßt werden können.




      Landung am Fallschirm


      Beagle 2 landete auf einer großen Ebene namens Isidis Planitia. Die Kapsel orientierte sich in der Konstruktion an dem amerikanischen Landegerät Mars Pathfinder im Sommer 1997.
      Auch Beagle 2 führt Spektrometer mit sich. Ihre wichtigste Nutzlast sind aber zwölf Öfen, in denen Bodenproben erhitzt werden sollen. Dabei werden Gase aus den Proben freigesetzt, von denen zwei für die Forscher von besonderem Interesse sind.

      Am wichtigsten ist das Kohlendioxyd, das unterschiedliche Isotope enthalten kann. Auf der Erde ist das Kohlendioxyd-13 anorganischer Herkunft, während bei biologischen Prozessen das Kohlendioxyd-12 dominiert. Am Verhältnis dieser beiden Isotope zueinander läßt sich erkennen, ob es früher auf dem Mars Leben gegeben hat.

      Die Anwesenheit von Methan, das bei Verwesungsprozessen entsteht und rasch wieder durch Oxydation zerstört wird, wäre ein Hinweis auf heutiges Marsleben. Beschafft werden die Bodenproben mit einem deutschen "Maulwurf-Bohrer", einem Gerät, das sich zur Probenahme sowohl horizontal als auch vertikal (bis in 1,5 Meter Tiefe) in den Boden eingraben kann.


      Quelle: FAZ, 02.06.03
      Bildmaterial: FAZ.NET, FAZ.NET mit Material der ESA
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      schrieb am 28.12.03 16:29:35
      Beitrag Nr. 24 ()
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      Beflügelt Forscher: Die Suche nach außerirdischem Leben auf dem Mars



      Suche nach außerirdischem Leben beginnt auf dem Mars


      Außerirdische sind nach Expertenansicht keine reine Spinnerei von Science-Fiction-Autoren. „Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass es noch irgendwo anders als auf der Erde Leben gibt“, sagte die Astrobiologin Gerda Horneck vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei einer Wissenschaftspressekonferenz (WPK) in Bonn.

      Die Suche nach Leben in unserem Sonnensystem werde sich in den kommenden Jahren vor allem auf den Mars konzentrieren, sagte Horneck, zu deren Forschungsschwerpunkten die Suche nach Mikroben im Weltall gehört.

      Es sein inzwischen nachgewiesen, dass es auf dem Roten Planeten Wasser gab oder sogar noch gibt - möglicherweise unter der Oberfläche.

      Der Mars sei einst heiß und feucht gewesen und habe für Lebewesen ähnlich günstige Bedingungen geboten wie die Erde. Flüssiges Wasser sei eine Voraussetzung für die Existenz von Leben. Im kommenden Jahr wird der „Esa Mars Express“ zu neuen Erkundungen zum Nachbarplaneten der Erde starten.




      Einfaches mikrobisches Leben


      Generell vermuten die Wissenschaftler vor allem einfaches mikrobiologisches Leben und keine intelligenten Lebewesen. Bislang gebe es aber noch keine wirklich gesicherten Spuren oder Hinweise auf irgendwelches außerirdisches Leben auf einem anderen Planeten, waren sich die Experten in Bonn einig.

      „Bisher forschen wir nur vor unserer Haustür“, sagte Walter Flury vom European Space Operation Center (Esoc) in Darmstadt. Es gebe Milliarden von Galaxien. „Ich glaube schon, dass man dort irgendwo Bedingungen ungefähr wie auf der Erde findet. Das muss fast so sein.“




      100 Exoplaneten entdeckt


      Flury berichtete von neuen Projekten der Europäischen Weltraumagentur Esa zur Suche nach Leben im All. Bis Anfang Juli seien bereits 100 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems (Exoplaneten) entdeckt worden, berichtete Günther Wuchterl vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching. Dies sei erst die Spitze des Eisbergs.

      Wenn es außerirdische Lebewesen gebe, dann seien sie allerdings schon auf Grund der begrenzten technischen Möglichkeiten noch für lange Zeit „außerhalb unserer Reichweite“, betonte Norbert Junkes vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie.

      Seit 40 Jahren suche man nach künstlichen Radiosignalen, die als gesicherter Hinweis auf eine außerirdische Intelligenz gelten - bislang ohne positives Ergebnis.


      Quelle: FAZ, 15.07.02
      Bildmaterial: dpa
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      schrieb am 28.12.03 16:39:29
      Beitrag Nr. 25 ()
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      Geheimnisvoller Mars


      Ungarische Forscher: Es gibt Leben auf dem Mars


      Ungarische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben bei der Auswertung von Mars-Fotos Indizien für lebende Organismen auf dem Planeten gefunden.

      Dazu hätten sie 60.000 Bilder ausgewertet, die die Marssonde „Global Surveyor“ aufgenommen habe, teilte der Biologe Tibor Ganti in Budapest mit.

      Ganti fand mit zwei Kollegen auf den Fotos der Südpolar-Region des Mars Tausende dunkle Flecken, wie sie auch von Organismen am Südpol der Erde verursacht würden.



      Eispanzer schützt Organismen


      „Die Flecken lassen darauf schließen, dass es auf der Marsoberfläche unter dem Eis Lebewesen gibt, die Sonnenenergie aufnehmen und dadurch in der Lage sind, Eis zu schmelzen und für sich Lebensbedingungen zu schaffen", sagte Ganti.

      Während des Marswinters mit Temperaturen bis minus 200 Grad Celsius schütze der dicke Eispanzer diese Oberflächenorganismen.


      Im Sommer schmelze die Eisschicht und hinterlasse graue Flecken mit Durchmessern von zehn bis mehreren Hundert Metern.
      Sie würden von ausgetrockneten Organismen gebildet, die sich bei wieder einsetzendem Winter reaktivieren könnten. Derselbe Mechanismus sei im Eis zugefrorener Seen am Südpol zu finden, sagte Ganti.




      Vorschläge für ESA-Expedition


      Die ungarischen Wissenschaftler haben der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) Vorschläge unterbreitet, welche Messungen und Fotos bei einer Marsexpedition gemacht werden sollten, um die These der Experten zu untermauern. Die ESA plant für 2003 den Start eines Mars-Satelliten.



      Quelle: FAZ, 07.09.02
      Bildmaterial: dpa
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      schrieb am 28.12.03 16:49:25
      Beitrag Nr. 26 ()
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      Marsoberfläche: Trocken, kalt, lebensfeindlich





      Amerikanischer Forscher: Niemals Leben auf dem Mars


      Anders als manche Forscher behaupten, hat es einer neuen Studie zufolge auf dem Mars nie Ozeane gegeben.

      Stattdessen ist der Mars ein trockener, kalter Planet, der vor 3,6 Milliarden Jahren von wasserhaltigen Asteroiden beschossen wurde und auf dem siedend heißer Regen niederging.
      Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität von Colorado.

      Demgemäß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auf dem Nachbarplaneten der Erde Leben gab, geringer als bislang vermutet.

      Die Studie, die diese Woche im Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlicht wird, basiert auf Marsfotos und Computersimulationen. Owen B. Toon, einer der Autoren, sagte, mindestens 25 Marskrater seien von Asteroiden mit einem Durchmesser zwischen 100 und 240 Kilometern verursacht worden.

      Die Asteroiden hätten eine 2.000 Grad Celsius heiße Druckwelle ausgelöst; Millionen Tonnen extrem heißen Felsstaubes und geschmolzenen Eises seien in die Atmosphäre katapultiert worden. Das Eis sei als heißer Regen zurück auf den Mars gekommen.




      Das Leben hatte zu wenig Zeit


      Den Berechnungen zu Folge regnete es mehrmals über mehrere Jahrzehnte mit einer Niederschlagsmenge von 1,8 Metern pro Jahr. In einigen Marsgegenden hätten sich Flüsse gebildet und 45 Meter tief in die Felsschicht gegraben.

      „Aber wir denken, dass der Mars die längste Zeit seiner Geschichte trocken und kalt war“, sagt Co-Autorin und Doktorandin Teresa Segura, die künftig für das Forschungslabor Ames der Raumfahrtbehörde Nasa in Kalifornien arbeiten wird. Die heißen Phasen seien insgesamt einfach zu kurz gewesen, um die Entwicklung von Leben zuzulassen.

      Die Studie wird als möglicher Durchbruch gewertet, weil sie eine plausible Erklärung für die Entstehung der Marsoberfläche liefert.

      Die Frage, ob es Leben auf dem Planeten gab, bleibe dennoch offen, sagen konkurrierende Marsforscher.

      Sie verweisen auf vulkanische Aktivitäten, durch die Gewässer an der Oberfläche entstanden sein könnten, in denen sich möglicherweise mikroskopisches Leben bildete.




      Quelle: FAZ, 06.12.02
      Bildmaterial: Nasa
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      schrieb am 28.12.03 17:05:52
      Beitrag Nr. 27 ()
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      1976 wurden beim Anblick des Marsgesichtes noch Phantasien geweckt



      Archiv: Marsgesicht ist nur eine Felsformation


      1976 funkte die Raumsonde Viking 1 Bilder vom Mars zur Erde. Wissenschaftler analysierten die Aufnahmen und entdeckten das „Gesicht auf dem Mars“. Das Bild ging um die Welt und Science Fiction-Fans fühlten sich plötzlich im siebten Himmel: Die Erde spekulierte, dass es sich bei der Erscheinung um ein von Außerirdischen erschaffenes Werk handelt.

      Fast 25 Jahre nach der ersten Aufnahme vom so genannten „Gesicht auf dem Mars“ hat die amerikanisch Raumfahrtbehörde Nasa nun ein neues Bild der Felsformation veröffentlicht.

      Allerdings hat das vom „Mars Global Surveyor“ am 8. April aufgenommene Foto kaum noch Ähnlichkeit mit einem menschlichen Gesicht, sondern zeigt einen Felsen in der Landschaft des Roten Planeten - detailliert und in einer hohen Auflösung.




      Sandbedeckter Hügel

      So beweisen die neuen Aufnahmen, dass es sich bei dem vermeintlichen Gesicht um nichts anderes als einen Hügel handelt, wie der Wissenschaftler Michael Malin am Donnerstag erklärte. Der Hügel ist von Sandmassen bedeckt. Je nach Verwehung entstehen so verschiedene Muster.




      Neue Marsmission


      Auf den Internetseiten der Nasa wird das neue Marsprojekt ausführlich erklärt. Die Aufnahmen vom Roten Planeten dienen vor allem der Erforschung von Sandstürmen und den Sanddünenformationen.
      Die Aktion soll die nächsten geplanten Landung eines irdischen Forschungsroboters auf dem Mars vorbereiten. 2003 soll der Mars Exploration Rover den Mars erkunden.





      Das Marsgesicht - links die Aufnahme aus dem Jahr 1976, rechts die aus diesem Jahr




      Quelle: FAZ, 25.05.01
      Bildmaterial: AP
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      schrieb am 28.12.03 17:18:13
      Beitrag Nr. 28 ()
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      Meteoriteneinschlag: Kam so das Leben auf die Erde?







      Forscher belegen: Lebensspuren können auf Meteoriten durchs All reisen

      Von Dieter Hoß



      Die Erde ist bisher der einzige uns bekannte Ort im Universum, auf dem Leben existiert.

      Doch wie kam es hierher?

      Hat es sich dank günstiger Bedingungen auf unserem Planeten entwickelt oder kam es aus den Weiten des Alls - sozusagen Huckepack auf einem Meteoriten oder Kometen, der auf der Erde einschlug?

      Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben nun bewiesen, dass es tatsächlich so passiert sein kann. Die Erkenntnisse stützten zum Teil die umstrittene Panspermie-Theorie, die der schwedische Chemie-Nobelpreisträger Svante Arrhenius im Jahr 1906 aufstellte.

      Das allerdings war nicht das Hauptanliegen der Forschungsgruppe am DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln.

      "Was wir mit unseren Experimenten geprüft haben ist, ob organisches Material einen Transport von einem Planeten zum anderen überstehen kann", beschreibt die Mikro- und Exobiologin Gerda Horneck, Leiterin der Gruppe, im Gespräch mit FAZ.NET die Zielsetzung.

      Dieser Nachweis ist den Kölner Forschern gelungen. Lebenskeime können demnach tatsächlich unter bestimmten Bedingungen eine interplanetarische Reise überleben. Somit könnte auf diesem Wege auch das Leben auf die Erde gelangt sein.




      Heubazillus-Sporen im All


      Versuchskaninchen war in diesem Fall das Heubazillus (Bacillus subtilis). An Bord von russischen Foton-Satelliten schickten Horneck und ihre Kollegen zwischen 1994 und 1999 dreimal Millionen von Sporen des Heubazillus für je zwei Wochen in den Weltraum.

      In einem Abstand von bis zu 400 Kilometern von der Erde wurden die Sporen zum einen der im All ungefilterten UV-Strahlung der Sonne schutzlos ausgesetzt, zum anderen wurden sie mit Meteoritenstaub vermischt beziehungsweise in einem dritten Versuch in einer Meteoritenmasse - darunter Material vom Mars - vermengt in den Weltraum geschickt.

      Die durch andere Materialien geschützten Sporen überstanden zumeist die interplanetarische Reise. Nur die den UV-Strahlen schutzlos ausgelieferten Partikel hatten keine Chance.




      Meteoriten als Transportmittel


      Arrhenius ging in seiner Panspermie-Theorie davon aus, dass Sporen frei im All herumschweben können. "Das ist mit Sicherheit nicht der Fall", betont Horneck angesichts der Erkenntnisse ihrer Studie.

      Die Sporen benötigen nachweislich ein Transportmittel, das sie gleichzeitig schützt. Auf Meteoriten oder Kometen - den Vagabunden der Sonnensysteme - können sie sich offenbar jedoch im Weltall ausbreiten, wobei die Reise einige Jahre dauern darf.

      Bis heute kommt es immer wieder zu Kollisionen zwischen Himmelskörpern. Derartige Zusammenstöße waren in der Frühzeit des Sonnensystems sehr häufig und maßgeblich an der Bildung unseres Planetensystems beteiligt.

      Bis vor 3,8 Milliarden Jahren dauerte das Bombardement an, dem auch die Erde ausgesetzt war. Die ersten gesicherten Spuren einfachen irdischen Lebens stammen aus einer Zeit vor 3,5 Milliarden Jahren.




      Kein Beweis für Existenz außerirdischen Lebens


      Mit den Erkenntnissen der Kölner Wissenschaftler ist weder gesagt, dass außerirdisches Leben auf jeden Fall existiert, noch dass das Leben auf der Erde auf jeden Fall außerirdische Wurzeln hat.

      Horneck: "Wie das Leben entstanden ist, kann man kaum nachvollziehen. Vor allem, weil das Leben selbst die Spuren verwischt."
      Dank der Erkenntnis der Kölner Forscher sind nun aber die zahlreichen Brocken vom Mars, die auf der Erde gefunden wurden und die bereits einmal als Träger mikroskopischer Spuren frühen Lebens auf dem roten Planeten ausgemacht wurden, wieder besonders interessant geworden.

      Geplant ist, auch auf dem Mars selbst nach derartigen Lebensspuren zu suchen. Eine Suche, an der auch Gerda Horneck beteiligt ist: "Es wäre wahnsinnig interessant, eine Lebensform außerhalb der Erde zu finden."



      Quelle: FAZ, 10.01.02
      Bildmaterial: Nasa
      Avatar
      schrieb am 28.12.03 17:46:03
      Beitrag Nr. 29 ()
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      Mars: Endstation Sehnsucht für Raumfahrten





      2015 - Das Jahr, in dem wir den Mars betreten?


      Während die internationalen Raumfahrer mit der Kostenkrise der Internationalen Raumstation ISS beschäftigt ist,

      ist das andere große Ziel aus dem Zentrum des Interesses gerückt: ein bemannter Flug zum Mars. Wie sollte eine solch schwierige Mission auch logistisch und finanziell realisiert werden?


      Witali Semjonow, Leiter des Projekts Mars-XXI vom russischen Keldysch-Forschungszentrum, setzt eine Reise zum Roten Planeten nun wieder auf die Tagesordnung.
      Und er glaubt, dass sie sogar noch vor dem von den Amerikanern einmal gesetzten und derzeit stark angezweifelten Zeitpunkt - 2019, genau 50 Jahre nach der ersten Mondlandung - Realität werden könnte.
      Durch eine gemeinsame Anstrengung aller führenden Raumfahrtnationen sei es möglich, dass im Jahr 2015 der erste Menschen den Marsboden betreten kann.




      Technische Voraussetzungen vorhanden



      „Technische Voraussetzungen für ein solches Unternehmen, das die internationale Gemeinschaft knapp 20 Milliarden US-Dollar (etwa 20,4 Milliarden Euro) kosten würde, sind vorhanden“, sagte Semjonow am Freitag in Moskau.

      Klar sei aber, dass die Reise zu unserem Nachbarplaneten nur „durch vereinte Kräfte der führenden Industrienationen“ verwirklicht werden. Tatsächlich bereite die russische Raumfahrtagentur Rosawiakowski das ambitionierte Vorhaben in enger Zusammenarbeit mit der Nasa und der Esa vor.

      Nach den Worten Semjonows werde Russland für den Flug zum Mars, der voraussichtlich ein knappes Jahr dauert, ein Flüssigkeits-Raketentriebwerk bauen und umfangreiche medizinische und biologische Erfahrung einbringen.

      Die russische Variante der Marsreise sehe vor, einen Frachter sowie ein bemanntes Raumschiff mit sechs Kosmonauten zum Roten Planeten zu schicken. Eine Hälfte des Teams soll in der Umlaufbahn, die drei übrigen Crewmitglieder sollen mit einem 3,5 Tonnen schweren Marsmobil auf dem Planeten landen.



      Quelle: FAZ, 05.07.02
      Bildmaterial: dpa
      Avatar
      schrieb am 28.12.03 17:58:49
      Beitrag Nr. 30 ()
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      Ewige Perry Rhodan-Fantasien oder bald schon Realität?




      Mission to Mars - Die NASA unter Druck


      Genau fünfzig Jahre nach der historischen Apollo-Mondlandung und Neil Armstrongs legendärem kleinen lunaren Schritt, sollen - so zumindest das Wunschdenken einiger NASA-Planer - Menschen erstmals den roten Marssand aufwirbeln. Die Robotersonden "Viking" (1976) und der schuhkartongroße "Sojourner" haben das während der "Pathfinder-Mission" (1997) bereits vorgemacht.



      Vorerst jedoch bleibt der science-fiction-verklärte Trip zum Mars, dessen Notwendigkeit Präsident George Bush 1989 noch mit eindringlichen Worten beschworen hatte, reine Utopie.

      Bislang hat seine praktische Umsetzung noch nicht einmal auf dem Reißbrett einheitliche Konturen gewonnen. Selbst der momentan beste Entwurf, der Mars-Direct-Plan von Robert Zubrin, staubt derweil zusammen mit anderen Marsplänen in den NASA-Archivregalen vor sich hin.




      John F. Kennedy als Vorbild


      Obgleich die NASA der selbstauferlegten Sparkurs-Devise "schneller, billiger, besser" nach wie vor strikt folgt, obwohl George W. Bush sich nicht gerade als ein Befürworter der bemannten Raumfahrt hervorgetan und der Kongress bereits einige vielversprechende Raumfahrtprojekte rigoros gestrichen hat und mittlerweile selbst der Fortbestand der Internationalen Raumstation kontrovers diskutiert wird,

      fordert jetzt ausgerechnet ein US-Senator seine Kollegen zum Umdenken auf: "Ich möchte die Vision von John F. Kennedy aufgreifen, der seinerzeit dazu aufrief, bis zum Jahr 1970 einen Menschen zum Mond zu schicken", betont Senator Ron Wyden, der als Vorsitzender des Senats-Unterausschusses für Wissenschaft mit der Raumfahrt und ihren Problemen bestens vertraut ist.

      "Heute reicht es längst nicht mehr, die Erde endlos in niedrigen Umlaufbahnen zu umkreisen. Die NASA sollte sich vielmehr zum Ziel setzen, einen Menschen zum Mars zu schicken und sich dabei zusammen mit dem Kongress auf ein Datum einigen.

      Dabei muss das Ziel sein, den Mars sowohl sicher als auch kosteneffektiv zu erreichen". Eine gefahrenvolle und mehrmonatige Reise sei ohnehin nichts für Verzagte oder Leichtsinnige. "Dorthin zu gelangen wird Kühnheit, Mut und Disziplin erfordern", stellt der Demokrat fest.

      Disziplin sei nun einmal nötig, bevor der erste Entwurf gezeichnet werden könne. Und Disziplin sei jetzt besonders gefragt. "Die Agentur muss das fortsetzen, was sie am besten kann: bemannte und unbemannte Raumfahrtmissionen erfolgreich durchführen."

      Dass die Zeit ohnehin reif ist für eine bemannte Mars-Expedition, dass sich eine Forschungsreise zum vierten Planeten des Sonnensystems allemal lohnen würde, glaubt auch Prof. Hans-Joachim Blome, Astrophysiker im Fachbereich Raumfahrttechnik an der Fachhochschule Aachen.

      "Eine Expedition zum Mars wäre technologisch herausfordernd und stimulierend und wäre auf sinnvolle Weise verzahnt mit wissenschaftlichen Fragestellungen und Aktivitäten auf dem Mars, die wie bei der geologischen Forschung auf der Erde, am effizientesten von Geologen oder Planetologen vor Ort ausgeführt werden."




      Unendlich viele Hürden


      Bevor jedoch eines fernen Tages Menschen im roten, fremdartigen Staub waten können, müssen noch schier unendlich viele Hürden gemeistert werden.

      Allein für eine Reise zum Mars, dessen Entfernung zur Erde je nach Umlaufbahn zwischen 56,8 und 399,4 Millionen Kilometern changiert, benötigt die Crew mit einem chemischen Antrieb für Hin- und Rückflug jeweils sechs Monate, wobei für den Marsaufenthalt insgesamt 500 Tage eingeplant sind.

      Die Astronauten müssten demnach insgesamt ein Jahr Schwerelosigkeit und nahezu 18 Monate marsiane Gravitation (ein Drittel der Erde) schadlos überstehen.

      Nicht sinnlich-kulinarische Genüsse, sondern der Kampf gegen Gleichgewichts- und Appetitstörungen sowie Knochen- und Muskelschwund bestimmt demnach den Tagesablauf an Bord. Dass trotz intensivstem Training die Muskeln und Knochen der Raumfahrer peu à peu degenerieren, ist hinlänglich bekannt.

      Selbst das härteste Fitnessprogramm vermag nicht den Kalziumverlust in den Knochen (bis zu 15 Prozent) und den Muskelabbau vollständig zu bremsen.

      Eine andere ernstzunehmende Gefahr ist die hochenergetische Strahlung, die auf die Besatzung in Form von permanenter kosmischer Strahlung, aber auch infolge zahlreicher Sonneneruptionen niederprasselt.




      Große psychische Belastung

      Eine mehrjährige Mars-Mission kann sich auch nachhaltig auf die Psyche der Astronauten auswirken. Wenn soziale Isolation, Langweile, Streitereien an Bord sich anstauen und kein Ventil finden, sind Eskalationen vorprogrammiert.

      Frühere Raumflüge haben gezeigt, dass Besatzungen in der Regel nach 30 Tagen eine gegenseitige Abneigung entwickeln oder ihren Frust an die Bodenstation weiterleiten.
      Darüber hinaus weiß keiner so recht, ob sich bei den Marsreisenden nach einer gewissen Zeit jener Rauschzustand einstellt, den Flugzeugpiloten, Tiefseetaucher und Fallschirmspringer als "Break-off-Effekt" fürchten.

      Angesichts der Ausnahmesituation, dass Marsreisende zum ersten Mal die Nabelschnur zur Erde komplett durchtrennen, könnte es zu einem interplanetaren "Break-off" kommen. Wie reagiert ein Mensch, der seinen Heimatplaneten über ein Jahr nur als kleinen Punkt wahrnimmt?

      Unklar ist zudem, wie die Besatzung auf eine schwere Krankheit oder gar einen Todesfall eines Kollegen reagiert. Wird die Crew mit der belastenden Situation ganz allein fertig?

      Unvorhersehbare Zwischenfälle wie etwa technische Defekte, Computerausfälle oder Zusammenstöße mit Mikrometeoriten können das Raumschiff beschädigen und steuerungsunfähig machen. Absolut zuverlässig müssen Nahrungs-, Luft-, Wasser- und Nährstoffquellen sein.

      Fiele nur ein Element des Lebenserhaltungssystems aus, wäre die Crew unweigerlich verloren. Aber nicht nur das pure Überleben allein, sondern auch ein gewisser Luxus und Komfort muss gewährleistet werden.

      Abwechslungsreiche Kost, lebendiges Design, bequeme, farbenfrohe Möbel, gute Frischluftzufuhr, gut funktionierende sanitäre Einrichtungen bis hin zu abwechslungsreichen Freizeitaktivitäten - das ist das Mindeste, was den Astronauten für die lange Fahrt mit auf dem Weg gegeben muss. Auf Apollo-Niveau jedenfalls wird die mehrmonatige Reise kaum zu überstehen sein.




      Quelle: FAZ, 12.05.02
      Bildmaterial: MarsSociety
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      schrieb am 28.12.03 19:16:22
      Beitrag Nr. 31 ()
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      "Die Situation ist frustrierend" - Pillinger (l) und Southwood



      Mars-Mission




      Warten auf Mars Express

      Von Cornelia Pretzer


      Die Suche nach dem Landegerät der ersten europäischen Marsmission Mars Express, Beagle 2, gestaltet sich wie ein Krimi.

      Immer neue Termine geben Satellitenüberflüge des angepeilten Landegebiets und mögliche Sendepositionen von Teleskopen vor, jedesmal hoffen Wissenschaftler weltweit auf ein Zeichen des kleinen Landegeräts.



      Sechs Versuche sind bis Sonntag fehlgeschlagen, weder die amerikanische Mars-Odyssey-Sonde noch das Radioteleskop in Jodrell Bank in England konnten bislang Signale von Beagle ausmachen.

      Doch die Wissenschaftler geben die Hoffnung nicht auf, außer weiteren Versuchen mit diesen beiden Geräten setzen sie jetzt auf die Muttersonde Mars Express.

      „Die Situation ist zwar frustrierend, aber ich bin immer noch guter Dinge: Lassen Sie uns warten, bis das Mutterschiff die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit seinem Baby hat.

      Mars Express ist ein System, das wir ganz und gar getestet haben und verstehen“, sagte David Southwood, Wissenschaftsdirektor der europäischen Raumfahrtbehörde Esa.

      Der Vater von Beagle 2, der britische Professor Colin Pillinger, sagte am Sonntag, es sei vermutlich am besten, bis nach dem 4. Januar zu warten, um dann „einen richtig großen Versuch“ zur Kontaktaufnahme zwischen Beagle und dem Mars-Express-Orbiter zu starten.

      Dann würde Beagle nicht mehr auf einzelne, programmierte Sendezeitpunkte warten, um sich zu melden, sondern wechselte in einen automatischen Dauertransmissionsmodus.




      Riskantes Unterfangen


      Die Gründe dafür, daß es keine Nachrichten von Beagle 2 gibt, können vielfältig sein.

      Denn obwohl die Esa-Wissenschaftler alle denkbaren Szenarien etliche Male durchgespielt haben, gilt eine Landung auf dem Mars als ein riskantes Unterfangen.

      Von elf Landeversuchen auf dem Mars in den vergangenen 43 Jahren waren bislang nur drei erfolgreich.

      Ob das Modul beim Aufprall auf den Mars beschädigt wurde, in unwegsamem Gelände trotz der starken Sprungfedern, die es auf der Erde aus jedem Erdloch und trotz stärkerer Gravitation katapultierten, feststeckt oder vielleicht auch völlig in Ordnung ist und bloß die Empfangsmodi nicht genau abgestimmt sind, ist von den Wissenschaftlern auf der Erde im Moment nicht zu klären.


      Erst ein Lebenszeichen könnte klären, welche probleme die Kontaktaufnahme verzögert haben, bleibt es aus, bleibt auch das Schicksal von Beagle im Dunkeln.




      Besonders im Klima auf dem Mars sehen Forscher im Moment einen möglichen Grund für die Funkstille: Nach Angaben eines Esa-Sprechers könnte es sein, daß sich die eingebaute Uhr des Roboters durch die hohen Temperatur-Unterschiede während seiner Reise verzogen hat.

      Demnach hätte Beagle 2 die Kontaktaufnahme bisher sozusagen verschlafen. Wenn sein Wecker klingelt, sollte alles wie geplant ablaufen. Doch die Frage ist, ob das Gerät bis dahin noch genug Strom hat, um alle Manöver auszuführen.




      Mars-Express-Mission trotzdem erfolgreich


      Auch wenn Beagle stumm bleibt und somit der spektakulärste Teil der ersten europäischen Mission zu einem Planeten fehlschlägt, kann der Mars-Express-Orbiter immer noch den größten Teil seiner wissenschaftlichen Experimente erfolgreich absolvieren.

      Sieben Instrumente an Bord untersuchen den Mars und seine Atmosphäre, und bislang verliefen die Manöver der Sonde alle erfolgreich. Vielleicht ist das ja auch ein gutes Omen für die Kontaktaufnahme zwischen Beagle und dem Orbiter.




      Quelle: FAZ, 28.12.03
      Bildmaterial: dpa/dpaweb
      Avatar
      schrieb am 31.12.03 13:13:04
      Beitrag Nr. 32 ()
      MARS-MISSION

      Deutsches "Superauge" soll Beagle aufspüren

      Das abtrünnige Mars-Landegerät könnte in wenigen Tagen mithilfe einer hochauflösenden Stereo-Kamera gefunden werden, hoffen die Techniker der Raumfahrtbehörde Esa. Der Orbiter "Mars-Express" hat seine reguläre Umlaufbahn erreicht und soll am 7. Januar erste Fotos schießen.


      Die Suche nach Beagle und möglichen Fehlerquellen bei seiner Mission läuft weiter - bislang ohne Ergebnisse. Der Leiter des Mars-Projekts, Michael McKay verbreitete heute im Bodenkontrollzentrum Darmstadt weiter Optimismus. Als wahrscheinlichste Ursache für den fehlenden Funkkontakt nannte er eine verstellte Borduhr. Um Energie zu sparen, sendet Beagle nur zu bestimmten, vorher programmierten Zeiten. Es wäre durchaus möglich, dass die Signale einfach nur zur falschen Zeit gesendet würden und nicht empfangen werden könnten.
      Am Mittwoch stelle sich der Sender auf einen anderen Modus ein und richte sich dann nach Auf- und Untergang der Sonne auf dem Mars, sagte McKay. Damit erhöhten sich die Chancen der Kontaktaufnahme beträchtlich. Vom 4. Januar an peile der Orbiter "Mars-Express" das Landegerät direkt an.

      "Mars-Express" hat heute seine reguläre Umlaufbahn um den Roten Planeten erreicht. Die Sonde werde in einer Höhe zwischen 300 und 10.000 Kilometern beide Pole des Mars überfliegen, sagte ein Esa-Sprecher am Dienstag in Paris. Das Triebwerk der Sonde, die bislang einer provisorischen Umlaufbahn über dem Äquator folgte, war für die Kurskorrektur am Morgen knapp vier Minuten lang gezündet worden.


      Missionsleiter McKay nannte es unwahrscheinlich, dass "Beagle 2" auf dem Mars zerschellt sei, da man sowohl Fallschirme als auch die bei der Landung verwendeten Airbags nach Simulationen auf der Erde nachgebessert habe.
      Zweifel am Aufklappmechanismus des Landegerätes ließ McKay nicht zu. Der Motor sei stark genug, um die Kapsel auch dann zu öffnen, wenn sie etwa zwischen Steinen gelandet wäre. "Wir hatten ein gutes Design. Ich bin überzeugt, dass Beagle auf dem Boden liegt", sagte McKay.

      Die Hoffnungen der Esa richten sich nun auf den Orbiter "Mars-Express", der am 7. Januar über das Landegebiet fliegt. "Wir haben dann einen sehr geringen Abstand von nur 315 Kilometern", sagte McKay. Zudem werde die Raumsonde direkt über den Landeplatz des Roboters fliegen: "Wenn Beagle 2 seine Sonnenpaneelen ausgeklappt hat, dann finden wir ihn." Die Auflösung der deutschen Stereo-Kamera HRSC dürfte dafür ausreichen. Das "Superauge" erkennt aus einer Höhe von 250 Kilometern noch Objekte von einer Größe von einem Meter.
      Avatar
      schrieb am 04.01.04 21:38:43
      Beitrag Nr. 33 ()
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      Endlose Weiten: "Spirits" Sicht auf den Mars





      Panoramaansicht des Raumschiffs




      Selbstbild: "Spirit" auf dem Mars





      Nach der Landung



      Die Vorderräder von "Spirit" in eingeklapptem Zustand



      Nun am dem Mars: Roboter "Spirit"



      In diesem Krater landete "Spirit"



      Jubel bei der Nasa: "Spirit" ist gelandet




      Riesige Airbags schützten "Spirit" beim Aufprall (Zeichnung)



      Größe eines Golf-Wagens: Marsroboter "Spirit"





      Spirit“ schickt erste Bilder vom Mars

      Von Günter Paul



      04. Januar 2004 Beim Jet Propulsion Laboratory in Pasadena (Kalifornien) verwandelte sich die Spannung in Jubel, als das Signal von der geglückten Landung des amerikanischen Marsrovers „Spirit“ auf der Erde eintraf.

      Pünktlich um 5 Uhr 35 mitteleuropäischer Zeit hatte das Gefährt auf dem Roten Planeten aufgesetzt.

      Einige Minuten lang rollte die „Spirit“ mit ihren schützenden Airbags auf dem Marsboden hin und her, bis sie zur Ruhe kam und das erlösende Signal aussenden konnte.

      Ungefähr drei Sunden später wurden die ersten Fotos vom Landeplatz zur Erde übertragen.




      Der ersten erfolgreichen Landung auf dem Planeten seit dem Aufsetzen des Mars Pathfinder im Juli 1997 war einige Nervosität unter den Beteiligten vorausgegangen, weil in der Zwischenzeit zwei ähnliche Missionen mißlungen waren.

      Im Jahr 1999 war kein Kontakt mit dem amerikanischen „Mars Polar Lander“ zustandegekommen, und auch das europäische Landegerät „Beagle 2“ hat sich bislang nicht gemeldet. Obwohl weiterhin Hoffnung besteht, mit diesem Gerät doch noch einen Funkkontakt zu erhalten, sind die Aussichten dafür gering.




      Hitzeschuldschild voran


      Die Landung der „Spirit“, die seit dem 10. Juni vergangenen Jahres unterwegs zum Roten Planeten war, wurde etwa anderthalb Stunden vor dem Aufsetzen auf dem Marsboden mit einem Rotationsmanöver eingeleitet.

      Der Rover samt der Flugeinheit, die ihn zum Mars gebracht hat und vor allem die Raketenmotoren für notwendige Kurskorrekturmanöver während des Fluges enthielt, ist dabei so gedreht worden, daß sein Hitzeschutzschild in Flugrichtung nach vorne wies.

      Einundzwanzig Minuten vor der Landung wurde die nun nicht mehr benötigte Flugeinheit abgetrennt. Den Rest des Weges hat der Rover allein mit seiner Landeplattform und dem Hitzeschutzschild zurückgelegt.



      Sechs Minuten vor der Landung tauchte die „Spirit“ mit einer Geschwindigkeit von 18.100 Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre des Planeten ein, in der sie zunächst nur durch Reibung gebremst wurde.

      Die dabei entstehende Hitze ist von dem Schutzschild abgeführt worden. Dieses wurde kurz darauf vom Rover getrennt und abgeworfen. Die Airbags für die Landung bliesen sich auf, und die Rückstoßraketen feuerten, wodurch der Bremsfallschirm, an dem die „Spirit“ nun hing, Entlastung fand.




      Aufgesetzt im Gusev-Krater


      Der Rover ist den Plänen zufolge inmitten des Einschlagkraters Gusev niedergegangen, einer weiten, vom Wall des Kraters umsäumten Ebene, die so groß ist wie der amerikanische Bundesstaat Connecticut.

      Aufnahmen von Raumsonden, die den Mars umkreisen, zeigen ein langes, tiefes Tal, das in den Krater einmündet. Aus dem kurvenreichen Verlauf und anderen Details schließen die Forscher, daß einst Wasser in diesem Tal geflossen sein dürfte.

      Demnach wäre auch der Krater einst mit Wasser gefüllt gewesen. Ob das tatsächlich der Fall war, müßte sich anhand der Gesteine feststellen lassen.



      Die Suche nach Spuren, die auf die frühere Existenz von Wasser auf dem Roten Planeten hindeuten, ist die Hauptaufgabe der Spirit und eines weiteren amerikanischen Rovers („Opportunity“), der am 25. Januar in einer andern Landschaft auf dem Planeten landen soll.

      Auf dieses Ziel sind die meisten Instrumente ausgerichtet, mit denen die kleinen Wägelchen ausgerüstet sind. Allerdings müssen sich die Wissenschaftler momentan noch etwas in Geduld üben, bis die „Spirit“ zu ihrer ersten Erkundungstour aufbrechen kann.

      Zunächst muß der Rover mit seiner Landungsplattform in die richtige - aufrechte - Position gebracht werden, und auch dann noch dauert es wegen weiterer Prozeduren eine Zeitlang, bis er von der Plattform herunterrollen kann. Die beteiligten Techniker rechnen insgesamt mit mindestens einer Woche.

      Aber auch diese Zeit läßt sich nutzen. Die Kamera wird schon in der ersten Woche vermutlich eine Vielzahl von Bildern aufnehmen, und mit einem Infrarotspektrometer wollen die Forscher erste Mineralien der Gesteine im Landegebiet identifizieren.




      Gesteine unter die Lupe genommen


      Außer der Panoramakamera und zwei Spektrometern für die Identifizierung von Mineralien und chemischen Elementen führt die Spirit eine Art Mikroskop mit sich, mit dem sich die Gesteine auch optisch im Detail untersuchen lassen.

      Die Panoramakamera liefert Bilder, die eine mehr als dreimal so hohe Auflösung erreicht wie jene des „Mars Pathfinder“ im Jahr 1997.

      Die neuen Rover zeichnen sich aber insbesondere durch ihre große Fahrleistung aus. Sie können an jedem Marstag bis zu hundert Meter zurücklegen und sind damit dem russischen Mondfahrzeug „Lunochod 1“ vergleichbar, das 1970 eine Strecke von etwa 10,5 Kilometern auf dem Erdtrabanten bewältigte.

      Der kleine Rover „Sojourner“, der 1997 zusammen mit dem „Mars Pathfinder“ auf dem Roten Planeten gelandet ist, hat sich niemals um mehr als einige Meter vom „Pathfinder“ entfernt.





      Quelle: FAZ, 04.01.04
      Bildmaterial: AP, REUTERS, Nasa, dpa/dpaweb
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 01:50:29
      Beitrag Nr. 34 ()
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      Die Ankunft der "Spirit" auf dem Mars

      Am Sonntagmorgen ist das amerikanische Landemodul „Spirit“ auf dem Mars angekommen. Die Nasa hat das Landemanöver in Bildern dokumentiert.
      Bildmaterial: Nasa




      Als ersten Schritt der Landung dreht "Spirit" den Hitzeschild Richtung Mars


      Dazu bekommt es von der Erde aus die richtigen Signale




      "Spirit" trennt sich von der "Cruise Stage". Wie von dem Teil schüttelt das Gerät bis zur Landung etwa die Hälfte der Utensilien ab, die es bis hierhin auf der Reise begleiteten



      "Spirit" tritt in die Marsatmosphäre ein


      Die Fallschirme entfalten sich


      Im Fall löst sich das Landegerät vom Schirm


      Während des Falls nimmt eine Kamera drei Bilder der Marsoberfläche auf, um die horizontale Geschwindigkeit zu ermitteln


      Die Sonde Mars Global Surveyor beginnt Daten zu übergeben



      Dem Landegerät steht ein harter Sturz bevor



      Eingehüllt in die Airbags kommt "Spirit" zum Stehen




      Nach dem Aufprall liegt "Spirit" auf der Marsoberfläche



      Und beginnt, Sonnensegel und Meßgeräte zu entfalten



      Bis der kleine Roboter funktionstüchtig ist



      Und nach der Kommunikationsaufnahme mit der Sonde Mars Odyssey seine erste Nacht auf dem Mars verbringen kann



      Quelle: FAZ, 05.01.04
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 01:52:58
      Beitrag Nr. 35 ()
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      Landung auf dem Mars


      Nasa erleichtert, nicht schadenfroh


      Die erfolgreiche Landung des Rovers namens „Spirit“ auf dem Planeten Mars scheint auf den ersten Blick auch ein Sieg der amerikanischen über die europäische Technik zu sein.

      Während die Spirit bereits eindrucksvolle Bilder vom Landeplatz zur Erde überträgt, schwindet die Hoffnung immer mehr, daß mit dem europäischen "Beagle 2" doch noch Kontakt aufgenommen werden kann. Aber der Eindruck täuscht.

      Planetenmissionen sind immer eine Art Vabanque-Spiel gewesen. Für die Vereinigten Staaten war zuletzt das Jahr 1999 ein Schicksalsjahr.

      Die amerikanische Sonde "Mars Climate Orbiter" ging beim Einschwenken in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten verloren, und mit dem "Mars Polar Lander" konnte wie jetzt mit „Beagle 2“ nach der Landung kein Kontakt hergestellt werden.

      Weil die Ursache für diese Panne nicht gefunden wurde, haben die Amerikaner ihre weitere Erforschung des Mars ganz neu planen müssen, was vor allem zu einer zeitlichen Streckung geführt hat.

      Deshalb gibt sich man bei der Raumfahrtbehörde Nasa jetzt eher erleichtert, mit der Landung der „Spirit“ wieder erfolgreich zu sein, als hochmütig den Europäern gegenüber. Denn allzu rasch könnte sich das Blatt wieder wenden.


      Quelle: FAZ, 05.01.04
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 01:54:40
      Beitrag Nr. 36 ()
      Gratulation an die NASA............ für die Europäer tut es mir leid :(
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 02:05:09
      Beitrag Nr. 37 ()
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      Nicht nur auf der Leinwand, auch im Internet gern besehen - "Spirit"



      Der Marsrover "Spirit" schlägt Internet-Rekorde


      Die Landung des Marsrovers "Spirit" auf dem roten Planeten ist für die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa auch im Internet ein großer Erfolg gewesen.

      Am Wochenende wurde auf ihre Seiten innerhalb von 48 Stunden 513 Millionen Mal zugegriffen, und 86 Millionen Seiten wurden heruntergeladen.

      Im Jahr 2003 waren insgesamt 2,8 Milliarden Zugriffe verzeichnet und 287 Millionen Seiten heruntergeladen worden.

      Das waren - abgesehen vom Februar, als der Absturz der Raumfähre Columbia im Mittelpunkt des Interesses stand - täglich im Mittel 8,3 Millionen Zugriffe und 867 000 Seitenkopien.

      In der Internet-Bilanz der Nasa nahm die "Columbia" den zweiten Platz des Interesses ein. Schränkt man die Daten auf eine Einheitsperiode von 24 Stunden ein, hält die Landung der "Spirit" mit 225 Millionen Zugriffen den Rekord.

      Es folgen der Verlust der Columbia am 1. Februar 2003 mit 75 Millionen Zugriffen, der mißglückte Versuch des "Mars Polar Lander" auf dem roten Planeten mit 69 Millionen Zugriffen und der erste Tag des "Mars Pathfinder" auf dem roten Planeten (am 9. Juli 1997) mit 47 Millionen Zugriffen.

      Die Statistik spiegelt allerdings auch eine steigende Nutzung des Internets.



      Quelle: FAZ, 06.01.04

      Bildmaterial: dpa/dpaweb
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 02:05:54
      Beitrag Nr. 38 ()
      Gute Nacht Susanna :yawn:

      Avatar
      schrieb am 08.01.04 02:10:47
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallo Bodin1,

      danke, das wünsche ich Dir auch und schöne Träume ..... auch über den Mars.;)


      Grüße
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 02:23:08
      Beitrag Nr. 40 ()
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      Enttäuschte Esa-Mitarbeiter: "Beagle 2" schweigt







      Noch immer kein Signal vom Landegerät „Beagle 2“

      Von Cornelia Pretzer, Darmstadt


      Der europäischen Sonde Mars Express ist es auch beim direkten Überflug über die mutmaßliche Landestelle des Marsmobils „Beagle 2“ nicht gelungen, Kontakt zu dem Landegerät herzustellen.

      Damit erscheint es immer wahrscheinlicher, daß die Landung des Marsmobils am 25. Dezember fehlgeschlagen ist. Es handele sich um eine „traurige Nachricht“, sagte Esa-Wissenschaftsdirektor David Southwood am Mittwoch in Darmstadt.

      Gleichzeitig betonte er, es gebe noch mehrere Möglichkeiten, vielleicht doch noch Funkkontakt zu „Beagle“ zu bekommen: „Dies ist noch nicht das Ende der Geschichte.“

      Die um den Mars kreisende Muttersonde Mars Express war am Mittwoch um 13.15 Uhr MEZ in einer idealen Position, um das Landegerät auf dem Roten Planeten orten zu können.

      Mars Express hatte „Beagle 2“ in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag ausgekoppelt und allein zur Landung auf dem Roten Planeten geschickt. Seither war es der ESA jedoch nicht gelungen, ein Signal des Landegerätes zu empfangen.

      Die erste europäische Mars-Erkundung kostet 300 Millionen Euro und hatte im Juni begonnen, als Mars Express von Baikonur aus in den Weltraum geschossen wurde. Die amerikanische Raumsonde „Spirit“ arbeitet dagegen bislang problemlos auf dem Mars.




      Lange Liste der Mißerfolge


      Der Rote Planet war im vergangenen Jahr der Erde so nahe wie 60.000 Jahre nicht. Die geringe Entfernung von immer noch gut 55 Millionen Kilometern brachte die europäische Raumfahrtbehörde Esa, die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa und die japanische Raumfahrtbehörde dazu, Missionen zu dem Planeten zu entsenden. nicht zuletzt deshalb, um endlich zu klären, ob es Leben auf ihm gab oder gibt.

      Nun ist die Geschichte der Versuche, zum Mars zu gelangen, oder gar auf dem Mars zu landen, keine, die vor Erfolgen strotzt. So scheiterte die japanische Nozomi-Mission schon Anfang Dezember. Sie war vom Kurs angekommen und schaffte es wegen Treibstoffmangels nicht mehr bis zum Mars.



      Und trotz des amerikanischen Erfolgs mit dem Landegerät „Spirit“ sind vier von elf Mars-Missionen gescheitert. Nach der ersten erfolgreichen Landung auf dem Planeten mit dem Roboter „Mars Pathfinder“ im Juli 1997 konnte die Nasa 1999 keinen Kontakt zum „Mars Polar Lander“ bekommen.

      Nicht nur deshalb sind die amerikanischen Wissenschaftler euphorisch über die Bilderbuchlandung der Sonde. Aber auch nach wie vor gespannt, ob auch mit der Schwester-Sonde „Opportunity“ alles reibungslos läuft.




      Mars Express mit Erfolgen


      Natürlich hatte auch das Scheitern des europäischen Beagle-2-Sonde zu der Nervosität in den Nasa-Zentren beigetragen. Denn am ersten Weihnachtsfeiertag konnte die amerikanische Sonde „Mars Odyssey“ keinen Kontakt zu Beagle 2 herstellen und auch spätere Versuche mit Teleskopen auf der Erde scheiterten.

      Nun wartete die Esa gespannt auf den Versuch der Kontaktaufnahme am Mittwoch. Doch auch diese Kontaktaufnahme scheiterte.
      Besonders in der zeitlichen Nähe, die sich durch die planetarischen Gegebenheiten erklärt, ist der Vergleich zu der erfolgreichen Mars-Mission der Amerikaner besonders schmerzlich und für die Öffentlichkeit besonders augenfällig.

      Das Scheitern der Beagle-Mission - denn alle weiteren Versuche der Kontaktaufnahme sind nach Angaben der Esa weniger erfolgversprechend -, der schon im Vorhinein als „hoch gepokert bei niedrigem Budget“ oder „riskant“ bezeichnet wurde und nur halb so teuer wie „Spirit“ war, drängt den Rest der Mars-Express-Mission in den Hintergrund.

      Dort stehen die Dinge besser, die Sonde hat alle Manöver erfolgreich absolviert, sie trägt den größten Teil der wissenschaftlichen Experimente, von denen Beagle nur eines war, und verspricht, interessante wissenschaftliche Erkenntnisse zu liefern.

      Darauf konzentrieren sich nach der gescheiterten Kontaktaufnahme natürlich auch die Hoffnungen der Esa. „Ich bin traurig, aber Mars Express ist voll funktionsfähig, und bietet viele Möglichkeiten für die Zukunft“, sagte David Southwood, Wissenschaftsdirektor der Esa, am Mittwoch in Darmstadt.




      Weitere Versuche stehen an


      Bis die Esa Beagle ganz und gar abschreibt, gehen wohl noch einige Tage und Versuche ins Land, denn die Mars-Express-Sonde wird das geplante Landegebiet von Beagle noch einige Male überfliegen..

      Aber vermutlich war der Versuch am Mittwoch, den die Pressesprecherin des europäischen Satellitenkontrollzentrums Esoc in Darmstadt, Jocelyne Landeau-Constantin, als den besten, weil mit 315 Kilometern Überflugshöhe nächsten Versuch beschrieb, auch der letzte, der einen Erfolg bringen könnte. „Die Daten haben keinen Anhaltspunkt gegeben, daß Beagle sendet“, sagte Rudolf Schmidt vom Mars-Express-Team der Esa.

      Dieser Versuch arbeitete mit Ultrahochfrequenz-Empfängern, die Mars Express Aufschluß über den Verbleib von Beagle geben sollten.
      Zu diesem Zweck richtete die Sonde genau um 13.15 Uhr ihre Antennen auf den Mars. Doch von Beagle kam keine Antwort.





      Quelle: FAZ, 07.01.04

      Bildmaterial: dpa/dpaweb
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 02:30:17
      Beitrag Nr. 41 ()
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      Werden die Marsmaschinen auf der Suche nach Leben fündig?

      Von Joachim Müller-Jung


      Die ersten Bilder, die der amerikanische Marsroboter "Spirit" von seinem verkarsteten und öden Landeplatz im Gusev-Krater gesendet hat, verlangen unserer Phantasie einiges ab.

      Nach Zeugnissen ehemaliger Wasservorkommen soll der schwerfällige Kundschafter da draußen suchen.

      Eigentlich aber soll er natürlich Spuren von extraterrestrischem Leben finden, genauso wie sein maschineller Mitstreiter "Opportunity", der Ende Januar auf dem roten Planeten abgesetzt werden soll.

      Eine Aufgabe, die auch der offenkundig glücklosen europäischen Marssonde "Beagle 2" zugedacht war, die noch immer als verschollen gilt.



      Leben auf dem Mars, Leben im All - eine elektrisierende und deshalb auch unausrottbare Idee, die an Tagen wie diesen einen gewaltigen Konjunkturschub bekommt.

      Selten schienen die Astrobiologen ihrem Ziel so nah, selten genug war die Gelegenheit so günstig.

      Nur viermal, bei elf Versuchen bisher, ist wissenschaftliches Gerät auf dem roten Planeten abgesetzt worden. Nie zuvor aber war man so gut vorbereitet.




      Welche Techniken und Analyseverfahren?


      Schon die Frage jedoch, die man sich zu Beginn der Missionen gestellt hat, nämlich wie - also mit welchen Techniken und Analyseverfahren - man Lebensspuren entdecken und nachweisen könnte, ist Gegenstand vieler der ebenso unausweichlichen Debatten zum Thema.

      Denn in der Tat ist die These von außerirdischem Leben nach wie vor eine rein hypothetische.

      Nirgendwo hat man Anzeichen von Leben gefunden.

      Wenig tröstlich, was australische Astrophysiker vor kurzem in der Zeitschrift "Science" (Bd. 303, S. 59) über die Ergebnisse ihrer Computersimulationen berichtet haben: daß sich bei der Entwicklung unserer Milchstraße ein gewaltiges Arsenal von Planeten gebildet haben könnte, die sich als potentieller galaktischer "Lebensraum" eigneten.

      Dieser enthält demnach bis bis zu einem Zehntel der Sterne in der Milchstraße - theoretisch. Denn zum einen sind die physikalischen Randbedingungen solcher Simulationen alles andere als geklärt, zum anderen hat man noch nie einen solchen erdähnlichen Planeten in diesem "galaktischen Lebensraum" (galactic habitable zone) dingfest gemacht.




      Beweis für Lebenstauglichkeit steht aus


      Selbst der Nachbarplanet Mars, dem man in dieser Hinsicht wegen seiner wärmeren und wasserreichen kosmischen Vergangenheit am meisten zutraut, ist den Beweis der Lebenstauglichkeit bisher schuldig geblieben.

      Als amerikanische Forscher 1996 einen mehr als vier Milliarden Jahre alten Marsmeteoriten aus der Antarktis geborgen und darin Überreste fossiler "Nanobakterien" gefunden zu haben glaubten, schien der Optimismus der Exobiologen fast grenzenlos.

      Inzwischen aber haben Geochemiker und Geophysiker durch die künstliche Herstellung im Labor die mögliche anorganische Herkunft solcher wurmartigen, kohlenstoffhaltigen Gebilde gezeigt.


      Die Vermutung der Kritiker hat sich jüngst mit einem Bericht spanischer und australischer Forscher in "Science" (Bd. 302, S. 1194) erhärtet. Die Wissenschaftler "enttarnten" die vermeintlich ältesten, rund dreieinhalb Milliarden Jahre alten, wurmartigen Cyanobakterien aus Westaustralien ("Warrawoona") als Irrtum, indem sie ganz ähnliche, aber ganz und gar unlebendige geologische Strukturen mit organischen Hüllen in dem Kieselgestein auf vergleichsweise simplem chemischem Wege synthetisierten.

      Ergo: Die schiere Ähnlichkeit, also die Morphologie, und die organische Beschaffenheit sind als Nachweis für irdisches Leben gewiß nötig, aber nicht hinreichend. Das ist der neue Maßstab für alle Marsmissionäre und Marsenthusiasten dieser - und aller kommenden - weltraumseligen Tage.



      Quelle: FAZ, 07.01.04
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 18:06:38
      Beitrag Nr. 42 ()
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      Der Mars, wie ihn "Spirits" Kameras sehen



      Der Mars im Detail



      Am Landeplatz von "Spirit" soll eine Plakette an die Opfer des "Columbia"- Absturzes erinnern




      So sahen die Airbags, auf denen "Spirit" landete, im Test auf der Erde aus





      Spirit" liefert mit zwei Kameras 3-d-Bilder vom Mars




      Die beiden Kameras von "Spirit" schossen ein linkes...



      ... und dann ein rechtes Bild





      Schließlich ergibt sich daraus ein Bild, das mit einer Rot-Grün-Brille (auch vor dem Bildschirm) dreidimensional erscheint






      „Spirit“ sendet erste Farbbilder vom Mars


      Die amerikanische Raumsonde „Spirit“ hat auch am dritten Tag auf dem Mars problemlos gearbeitet und fleißig Bilder gesammelt.

      Es werde bis zu einer Woche dauern, die Dateien vollständig zur Erde zu übertragen, sagte Nasa-Experte James Bell am Montag im kalifornischen Pasadena.

      Aus den einzelnen Motiven soll eine erste farbige Panorama-Ansicht vom Mars zusammengefügt werden.

      Wissenschaftler in der Bodenzentrale in Pasadena (Kalifornien) äußerten sich überwältigt über die Fülle spektakulärer Bilder, die der Roboter zur Erde schickt.

      Am Montag hatte „Spirit“ mit der Sendung von Farbfotos begonnen. Zu den „Paradestücken“ gehörte außerdem ein dreidimensionales Panoramabild von einer Kraterlandschaft im Landegebiet in Schwarz und Weiß.




      Fünffache Bilder


      "Spirit“ nutze jede Gelegenheit, die aufgenommenen Bilder zu schicken, teilte die Nasa mit. Als Voransichten seien diese bereits begutachtet worden, präzisierte der Nasa-Geologe Steve Squyres.

      Der Marsroboter sendet über eine Bordantenne entweder direkt zur Erde oder aber auf dem Umweg über Satelliten, der deutlich größere Übertragungsraten zuläßt.
      Bis zu 100 Megabytes Daten müssen laut Bell die 400 Millionen Kilometer vom Mars zurücklegen.

      Am Montag hatte die Nasa der Öffentlichkeit ein schwarz-weißes Panorama-Bild präsentiert, das mit 3-D-Technik in den ersten Stunden nach der Landung des Marsmobils am Wochenende aufgenommen wurde. Für die entsprechende Ansicht in Farbe sollte „Spirit“ 75 Farbaufnahmen liefern. Jedes Motiv wurde fünfmal mit verschiedenen Filtern fotografiert.

      „Wir fühlen uns wie Kinder in einem Bonbon-Laden“, sagte Art Thompson, der die „Spirit“-Mission im Jet Propulsion Laboratorium der Nasa in Pasadena leitet. „Es gibt so viele tolle Fotomöglichkeiten, daß wir die Qual der Wahl haben.“

      Anhand des dreidimensionalen Bildes fiel bereits eine Vorentscheidung: Wenn der kleine Rover in einigen Tagen zu rollen beginnt, wird er voraussichtlich einen der Krater ansteuern, der auf dem Foto zu sehen ist. Die Nasa-Wissenschaftler haben ihn „Sleepy Hollow“ getauft.
      Der kleine Krater ist rund zwölf Meter vom Landeplatz der Sonde entfernt und hat einen Durchmesser von rund neun Metern.

      Nach Nasa-Angaben könnte es bis zu einer Woche dauern, bis „Spirit“ sein Ziel erreicht. „Wir haben noch keinen Mars-Führerschein und wollen es vorsichtig und ruhig angehen lassen“, sagte Wissenschaftler Steve Squyres. Vermutlich werde der Roboter auf der Strecke zumindest einmal Halt machen, um Gesteinsbrocken zu untersuchen.




      Beginn der wissenschaftlichen Arbeit in einer Woche


      In gut einer Woche könnte der Roboter seine 40 Zentimeter hohe Plattform verlassen und sich auf die Mars-Oberfläche wagen. Dann beginnt der wissenschaftliche Teil der Arbeit mit der Analyse der Bodenvorkommen.

      Am 25. Januar bekommt „Spirit“ Besuch von seinem Zwillingsroboter „Opportunity“, der auf der gegenüberliegenden Marsseite seinen Job aufnehmen soll.

      Nach sieben Monaten und einer über 400 Millionen Kilometer langen Reise war „Spirit“ am Sonntagmorgen (MEZ) im Gusev-Krater südlich des Marsäquators gelandet. In den kommenden Wochen soll er auch mit Hilfe deutscher Technologie nach Lebensspuren suchen. Im Nasa-Kontrollzentrum in Pasadena war die erfolgreiche Landung bejubelt worden.




      Bilder aus 1,5 Meter Höhe


      Hochzufrieden äußerten sich auch Nasa-Sprecher über die zahlreichen Bilder, die zunächst in schwarz-weiß und dann in Farbe auf der Erde eintrafen.

      Zu sehen sind die Mars-Oberfläche, der Marshorizont und Teile des Fahrzeugs. Die Bilder zeigten ein Gelände, das sich deutlich von den früheren Mars- Aufnahmen aus den Jahren 1976 und 1987 unterschieden. Die Bilder werden von Kameras auf Masten in etwa 1,5 Meter Höhe über dem Marsboden gemacht. Von den insgesamt acht hochauflösenden Kameras erwartet die Nasa weitere „fantastische“ Bilder vom Roten Planeten.

      Der beim Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa für die Landung verantwortliche Wissenschaftler Rob Manning zeigte sich begeistert. „Das war alles perfekt.“ Nasa-Chef Sean O`Keefe hatte von einer „außerordentlichen Leistung“ gesprochen und in Anspielung auf die letzten fehlgeschlagenen Landeversuche der Nasa auf dem Mars 1999 und den Absturz der Raumfähre „Columbia“ vor elf Monaten betont, daß der Erfolg auch zeige, daß die Nasa lernfähig sei.
      Schon kurz vor diesem Erfolg auf dem Mars hatte die Nasa Grund zum Jubel. Die Sonde „Stardust“ hatte am Freitag erstmals in der Geschichte der Raumfahrt den „Sternenstaub“ eines Kometen eingesammelt.




      Mars Express könnte ab Mittwoch Signale empfangen


      Unterdessen blieb für die Europäische Weltraumagentur Esa nur die Hoffnung: Bereits vor zwei Wochen war der europäische Roboter „Beagle 2“ auf dem Mars gelandet, doch fehlt von ihm noch jedes Lebenszeichen.

      Das „Beagle“-Mutterschiff „Mars Express“, das von Sonntag an in eine neue Bahn um den Mars manövriert wurde, könnte ab Mittwoch die Signale des Roboters empfangen, hoffen die europäischen Experten. Die Kommunikationsversuche der amerikanischen Sonde „Odyssey“ waren vergebens geblieben.

      Der 173 Kilogramm schwere amerikanische Roboter „Spirit“ bleibt nun neun Tage lang an seinem Landeort, bis er auf seinen sechs Rädern zur ersten Erkundungsfahrt aufbricht.

      Die Nasa erwartet, daß die Abenteuer des Roboters und seines drei Wochen später folgenden Zwillingsbruders „Opportunity“ wie schon bei dem „Sojourner“-Roboter der Pathfinder- Mission 1997 Millionen Zuschauer vor die Fernseher locken wird. Rund 820 Millionen Dollar (647 Millionen Euro) kostet das Mars-Projekt der Nasa.




      Weite Strecken


      Die Rover haben einen viel größeren Aktionsradius als ihre Vorgänger. „Spirit“ und „Opportunity“ können an einem Tag weiter fahren als „Sojourner“ während seiner gesamten Lebensdauer.

      Mit Hilfe ihrer Instrumente untersuchen sie dabei Gesteinsbrocken auf Wasserspuren und organische Moleküle - und damit auf Zeichen von Leben. Entscheidend sind dabei auch zwei in Deutschland gebaute Spektrometer für die Gesteinsanalyse.




      Quelle: FAZ, 06.01.04

      Bildmaterial: FAZ.NET, AP, dpa/dpaweb, dpa, Nasa
      Avatar
      schrieb am 08.01.04 18:12:58
      Beitrag Nr. 43 ()
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      So sahen die Airbags, auf denen "Spirit" landete, im Test auf der Erde aus




      „Spirits“ Erkundung der Marsoberfläche verzögert sich


      Die amerikanische Mars-Sonde „Spirit“ kann nicht wie geplant schon in dieser Woche mit der Erkundung der Marsoberfläche beginnen: Die zur Abfederung der Landung eingebauten Luftkissen versperren ihr den Weg, wie die Nasa am Mittwoch mitteilte.

      Zwei Teile der mittlerweile luftleeren Kissen bedeckten die Rampe, über die „Spirit“ seine Erkundungsreise antreten soll.

      Die Nasa-Wissenschaftler müßten nun erst den Weg frei machen, so daß sich die weitere Erforschung des Roten Planeten der Sonde um etwa drei Tage verzögern werde. Frühestes Datum für den Beginn der Entdeckungsreise sei der 14. Januar.

      Sollte sich die Rampe nicht räumen lassen, könnte „Spirit“ einen Ersatzweg nutzen, müßte dafür aber gedreht werden. Bilder, die „Spirit“ am Mittwoch zur Ende sandte, deuten unterdessen darauf hin, daß es sich beim Landungskrater nicht - wie erhofft - um einen ausgetrockneten See handelt.

      „Spirit“ sollte ursprünglich zum Ende der Woche beginnen, die Umgebung zu erkunden, und nach Hinweisen auf Wasser suchen. Zu dem 820 Millionen Dollar teuren Projekt der Nasa gehört auch die baugleiche Schwestersonde „Opportunity“, die am 24. Januar auf dem Mars landen soll.





      Quelle: FAZ, 08.01.04

      Bildmaterial: dpa
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      schrieb am 10.01.04 12:03:31
      Beitrag Nr. 44 ()
      EHRGEIZIGER PLAN

      Bush will Mondstation und bemannten Marsflug verkünden

      George W. Bush macht Ernst mit seinen ehrgeizigen Weltraum-Plänen. In der kommenden Woche wird der US-Präsident Regierungskreisen zufolge den Aufbau einer Mondbasis und einen bemannten Flug zum Mars ankündigen. Er plane einen "Kennedy-Moment", wie der legendäre Vorgänger, der 1961 die erste Mondlandung versprach.

      Die Gerüchte, die seit Monaten in Washington kursieren, sind anscheinend zutreffend: US-Präsident George W. Bush will nach Berichten amerikanischer Medien eine massive Ausweitung der bemannten Raumfahrt verkünden. Die Initiative soll nicht nur eine Rückkehr zum Mond und den Aufbau einer permanenten Forschungsbasis auf dem Erdtrabanten beinhalten, sondern auch einen bemannten Flug zum Mars. Die Forschungsstation soll den Berichten zufolge innerhalb der nächsten zehn Jahre entstehen. Der US-Sender CNN meldete dagegen, die Nasa plane die Mondmission für das Jahr 2018.
      Bush-Sprecher Scott McClellan bestätigte, dass der Präsident Mitte nächster Woche eine programmatische Rede zum Raumfahrtprogramm halten werde. Darin werde Bush die Konsequenzen aus der Untersuchung zum Absturz der Raumfähre "Columbia" ausführen. Ursprünglich war die Grundsatzrede zur Raumfahrt schon zum 100. Jahrestag des Pionierflugs der Gebrüder Wright erwartet worden. Bush hatte zu diesem Anlass im Dezember jedoch lediglich erklärt, dass die USA weiter eine führende Stellung in der Luftfahrt einnehmen würden.

      Die ehrgeizigen Ziele sollen neuen Schwung in das amerikanische Raumfahrtprogramm bringen, dessen Zukunft nach der "Columbia"-Katastrophe im Februar vergangenen Jahres ungewiss schien. Zugleich will der Präsident seinen Wahlkampf in diesem Jahr mit einem zukunftsträchtigen Thema besetzen, das breite Unterstützung in der Öffentlichkeit findet.

      Bush werde "die Menschen emotional um ein großes nationales Ziel scharen", sagte ein Berater des Präsidenten der "Washington Post". Ein anderer Regierungsbeamter sagte der Zeitung, Bush plane einen "Kennedy-Moment". Präsident John F. Kennedy hatte 1961 die amerikanische Öffentlichkeit mit der Ankündigung einer bemannten Reise zum Mond innerhalb eines Jahrzehnts hinter sich gebracht.
      Völlig unklar ist allerdings die Finanzierung des Mammut-Projekts. Bush werde die Regierung anweisen, unverzüglich mit den Vorbereitungen für den Aufbau der Mondstation zu beginnen, berichtete die "Washington Post". Das erklärte Ziel sei, damit einen bemannten Flug zum Mars zu ermöglichen. Angaben über die Kosten aber gebe es nicht.

      Zweifel an Finanzierbarkeit

      Der Jahresetat der Nasa liegt derzeit bei 15 Milliarden Dollar. Als Präsident George Bush, der Vater des jetzigen Amtsinhabers, 1989 Pläne für die Rückkehr zum Mond und einen Flug zum Mars vorstellte, bezifferte die Nasa die Kosten auf rund 400 Milliarden Dollar - woraufhin Bush den Plan fallen ließ.

      Selbst die Befürworter der Weltraum-Initiative innerhalb der Regierung seien deshalb der Meinung, dass das Projekt dem US-Kongress nur schwierig zu verkaufen sein dürfte: Die Kosten seien ebenso gewaltig wie das derzeitige Haushaltsdefizit der USA - gegenwärtig rund 500 Milliarden Dollar. Entsprechend kontrovers ist das Thema in der Regierung. Einer von Bushs Beratern spottete gegenüber der "Washington Post" über die "Mission zum Pluto", die seiner Meinung nach "verrückt" sei: "Es kostet viel Geld, und wir haben kein Geld. Dieser Plan lässt Bushs Worte über fiskalische Zurückhaltung wie eine Täuschung aussehen."
      "Technologietransfer" zwischen Nasa und Pentagon

      Mancher Wissenschaftler sieht das ähnlich. "Das einzig Gute an den Kosten einer Siedlung auf dem Mond ist, dass sie die Internationale Raumstation ISS billig werden aussehen lassen", lautete der lakonische Kommentar von Physik-Nobelpreisträger Douglas Osherhoff, der an der Aufklärung der "Columbia"-Katastrophe beteiligt war. "Ich glaube, dass wir noch 30 Jahre von einer Reise zum Mars entfernt sind."

      Nasa-Experten sind naturgemäß anderer Meinung. "Man kann die bereits existierende Infrastruktur nutzen und mit einer bescheidenen Investition innerhalb von fünf bis zehn Jahren zum Mond zurückkehren", sagte Paul Sprudis von der Johns Hopkins University in Baltimore. "Man muss den Nasa-Etat nicht verdoppeln."

      Nasa-Direktor Sean O`Keefe bezeichnete die aktuellen Mars-Roboter "Spirit" und "Opportunity" als "Vorhut", die die Verhältnisse auf dem Roten Planeten erkunden solle. "Wenn wir erst einmal herausgefunden haben, wie wir mit den Auswirkungen auf den Menschen fertig werden, können wir Menschen den Mars erforschen lassen", sagte O`Keefe.

      Ein Grund für die amerikanische Eile dürften auch die europäischen und vor allem die chinesischen Raumfahrt-Programme sein. Kurz nach den Berichten über Bushs Weltraum-Initiative kündigte China an, sein Weltraumprogramms ebenfalls auszuweiten. Nach dem erfolgreichen Flug des ersten Taikonauten im vergangenen Herbst soll 2005 ein Raumschiff mit mehreren Besatzungsmitgliedern ins All starten, wie zwei chinesische Zeitungen berichteten. Die US-Pläne wollte China nicht kommentieren. Das Außenministerium in Peking gratulierte den USA lediglich zur erfolgreichen Landung von "Spirit".

      Im Weltraum erkennt Bush offenbar längst nicht nur ein Feld für die Wissenschaft. Seine Regierung, hieß es in Washington, sehe in der Eroberung des Alls auch ein wichtiges sicherheitspolitisches Thema. Künftig, sagten Mitglieder des Kongresses, werde es einen stärkeren "Technologietransfer" zwischen der Nasa und dem Verteidigungsministerium geben.


      hört sich zwar eher als Wahlpropaganda an, aber wer weiß.... :eek:
      Avatar
      schrieb am 11.01.04 16:00:55
      Beitrag Nr. 45 ()
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      Der Mars durch "Spirits" thermische Kamera




      Der Mars zu "Spirits" Füßen - 10.1.2004




      „Spirit“ muß die Startrichtung ändern


      Nach vergeblichen Versuchen der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa, den Weg für die Mars-Sonde „Spirit“ freizuräumen, muß der Roboter nun eine Ersatzrampe zum Start seiner Erkundungsmission benutzen.

      Die ursprünglich vorgesehene Rampe, über die „Spirit“ seine Forschungsreise auf dem Roten Planeten antreten sollte, war nach Angaben der Nasa am Freitag weiterhin von Luftkissen blockiert, die die Landung der Sonde abgefedert hatten.

      Auch ein letzter Versuch, die mittlerweile luftleeren Kissen zu entfernen, scheiterte am Freitag. „Spirit“ muß sich der Nasa zufolge nun um 120 Grad nach rechts drehen und eine Ersatzrampe nutzen. Dies könne frühestens am Donnerstag geschehen.

      Ursprünglich sollte die Sonde bereits an diesem Wochenende den Landungskrater verlassen und zu ihrer Erkundungsfahrt über die Marsoberfläche aufbrechen.




      Quelle: FAZ, 10.01.04

      Bildmaterial: Reuters, AP
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      schrieb am 11.01.04 16:05:07
      Beitrag Nr. 46 ()
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      Ein Bildmosaik, das die Nasa am 11.1.2004 veröffentlichte




      „Spirit“ zu erstem Marsausflug bereit


      Der Marsroboter „Spirit“ ist zum ersten Ausflug bereit. Wie die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa am Samstag mitteilte, sind die Vorbereitungen für das Verlassen der Abfahrtsrampe abgeschlossen.

      „Spirit“ hat seine sechs Räder und allre Aufbauten ausgefahren und sich in ein Geländefahrzeug verwandelt. Der kleine Rover könnte möglicherweise schon am Dienstag zur Erkundung des Marsbodens aufbrechen.

      Bisher hatte „Spirit“ festgesessen, weil Teile von Airbags die Abfahrtrampe versperrten.
      Alle sechs Räder seien jetzt in der richtigen Position und zur Abfahrt fertig, sagte Jennifer Trosper von der Nasa-Bodenzentrale in Pasadena (Kalifornien).
      Die Befestigung der beiden mittleren Räder solle am Sonntag gelöst werden. Die Kabelverbindung zum Roboter solle dann am Montag getrennt werden.

      Damit habe der „Mars Exploration Rover (MER) A“ eine „Art roboterhaftes Rückwärts-Origami“ vollführt, sagte ein anderer Nasa-Vertreter mit Verweis auf eine japanische Papierfaltkunst. Drei Monate wird „Spirit“ auf dem Mars nach Wasser und Spuren von Leben suchen.




      Airbags dämpften den Fall, versperren aber den Weg


      „Spirit“ war am vergangenen Sonntag (MEZ) auf dem roten Planeten gelandet. Ursprünglich waren die erste Erkundungen von „Spirit“ für Montag geplant. Die Luftkissen hatten sich bei der Ankunft der Sonde planmäßig entfaltet, um den Aufprall abzumildern.

      25 Mal war sie dank der Airbags in die Höhe gehüpft, um dann sanft aufzusetzen. Dabei schoben sich Teile der Kissen über Hauptrampe. Nasa-Technikern zufolge kann die Sonde nun aber eine Rechtsdrehung von 120 Grad vollziehen und so das Luftkissen umfahren. Zunächst müsse aber die Mittelachse vom Landegestell getrennt werden.

      Die Sonde hatte mit spektakulären Farbfotos vom Mars - den schärfsten, die es jemals vom Roten Planeten gegeben hat - Experten und die Öffentlichkeit begeistert. Gelandet ist er im Gusev-Krater.

      Am 25. Januar (MEZ) wird „Spirits“ Zwillingsbruder „Opportunity“ ebenfalls auf dem Roten Planeten erwartet. Das Mars-Projekt der Nasa kostet rund 820 Millionen Dollar (rund 644 Millionen Euro).




      Quelle: FAZ, 11.01.04

      Bildmaterial: AP
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      schrieb am 13.01.04 18:42:56
      Beitrag Nr. 47 ()
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      Der anvisierte Landungsplatz




      „Spirits“ genaue Position ist unbekannt


      Wo sich der Mars-Rover namens Spirit befindet, wissen die amerikanischen Raumfahrttechniker auch etliche Tage nach der Landung noch nicht genau. Im Gegensatz dazu war 1997 schon innerhalb von 24 Stunden genau bekannt, wo der Mars Pathfinder niedergegangen war.

      Die Ursache für diesen Unterschied besteht darin, daß die Landestelle im Gusev-Krater außerordentlich eben ist. Für den ersten Kontakt der Spirit mit der Oberfläche des Planeten war das vorteilhaft.

      Doch jetzt macht sich störend bemerkbar, daß sich die wenigen von der Spirit sichtbaren Unebenheiten nicht anhand der Fotos des Mars Global Surveyor, der den Planeten umkreist, identifizieren lassen. Genau einordnen läßt sich nur, wo die Spirit auf dem Mars aufgesetzt ist.

      Die markanten Krater, die auf diesem Bild des Mars Global Surveyor neben der Stelle des ersten Kontakts (Pfeil) zu sehen sind, wurden auch von dem Rover kurz vor der Landung fotografiert.




      Auf den Airbags weggesprungen


      Nach diesem ersten Kontakt ist die Spirit aber mehrfach auf ihren Airbags hochgehüpft und bis zu einige hundert Meter weit zur Seite gerollt, bis sie zur Ruhe kam.

      Auf den Fotos des Mars Global Sur veyor sichtbare Strukturen, die eine Erkundung lohnten, wird man unter diesen Umständen nicht mit dem Rover ansteuern. Denn der Rover benötigt etwa fünf bis zehn Tage, eine Strecke von ungefähr fünfhundert Metern zu fahren.

      Ohne genaue Kenntnis, wo sich das Ziel befindet, könnte dies die Größenordnung des Umwegs sein. Auch die extrem genau zu lokalisierenden Signale der Spirit helfen den Forschern nicht weiter. Denn das Kommunikationsnetz müßte mit einem nicht vorhandenen GPS-System auf dem Mars geeicht werden.





      Quelle: FAZ, 13.01.04

      Bildmaterial: Nasa
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 19:16:40
      Beitrag Nr. 48 ()
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      Die Nasa hat den Landeplatz geortet - 13.1.2004





      Das Panoramabild nach Marksteinen abgesucht - 13.1.2004





      "Spirits" Ausstattung: Das Alpha-Röntgen-Spektrometer (APXS) (im Vordergrund unten) wurde im Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie entwickelt




      Spirits“ Marschroute steht fest


      Nachdem zunächst unklar war, wo genau auf dem Mars der amerikanische Marsroboter „Spirit“ zum stehen gekommen war, hat die Nasa am Dienstag seinen genauen Standort geklärt und eine Marschroute festgelegt.

      Beim Aufsetzen auf dem Mars dämpften Airbags „Spirits“ Fall. Doch wie Hüpfbälle beförderten die Airbags „Spirit“ vor dem Stillstehen noch um etwa 800 Meter von dem Originallandeplatz weit weg.

      Das sorgte für Probleme, weil der kleine Roboter pro Tag nur etwa fünfzig bis hundert Meter zurücklegen kann. Daher war es sehr wichtig, die genaue Position zu kennen. Und die Panoramabilder, die „Spirit“ von der eintönigen Landschaft lieferte, gaben zunächst nicht genug Anhaltspunkte.




      Auswertung der Mars-Bilder


      Doch am Dienstag wertete die Nasa die Bilder aus und fand die entsprechenden Marken in der Landschaft.

      Um den Roboter zu lokalisieren, setzte die Nasa auf ein dem Global Positioning System auf der Erde ähnlichen System, das die Position mithilfe von Satelliten bestimmt.

      Mit den neuen Erkenntnissen kann „Spirit“ zunächst auf einen Krater zufahren und später noch einige Hügel anpeilen. Der Krater liegt den Berechnungen zufolge etwa 250 Meter nordöstlich des Landemoduls.

      „Wir werden uns sehr vorsichtig nähern. Niemand ist bislang einen Mars-Krater hinaufgefahren“, warnt Steve Squyres, Chef-Forscher der Mars-Missionen „Spirit“ und der Schwestersonde „Opportunity“. Der Krater mißt 200 Meter im Durchmesser und entstand vermutlich durch einen Meteoriteneinschlag.

      Dadurch liegen um ihn herum Steine aus einer Tiefe von bis zu 30 Metern. „Das gibt einen Einblick in den Mars-Untergrund“, sagt Squyres. „Spirit“ soll außerdem klären, ob in den Kratern jemals Wasser stand.




      Hügel sind angepeilt


      Die etwa 100 Meter hohen Hügel, die „Spirit“ nach der Untersuchung der Krater besuchen soll, sind etwa drei Kilometer weit entfernt.

      Von dort aus erhofft sich die Nasa einen Ausblick über den Mars. Doch die Strecke, die die Nasa als Erfolg für „Spirit“ definiert hat, ist nur ein Fünftel so lang, doch die Nasa hofft auf die höhere Haltbarkeit des Landemoduls. „Ich weiß nicht, ob wir diese Hügel erreichen werden“, sagt Squyres, „aber wir werden versuchen, auf sie zuzugehen“.

      Zunächst muß „Spirit“ jedoch loslaufen. Nachdem er schon 25 Zentimeter zurückgesetzt hat und sich um 45 Grad gedreht hat. „Wir haben den Anker gelichtet und bereit, uns zu bewegen,“ sagt Flugdirektor Chris Lewicki. Mit einer weiteren Drehung um 115 Grad macht er sich für das endgültige Losfahren am Donnerstag bereit.




      Quelle: FAZ, 14.01.04
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 19:33:13
      Beitrag Nr. 49 ()
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      Hochfliegende Pläne: Präsident Bush




      Bush will Astronauten auf den Mars schicken


      Der amerikanische Präsident George W. Bush hat seine Pläne für eine Rückkehr der Vereinigten Staaten zum Mond sowie einen bemannten Flug zum Mars vorgestellt.

      Die Initiative war bereits vor der offiziellen Vorstellung auf massive Vorbehalte gestoßen. Herausgefordert fühlte sich offenbar Rußland. Nach der Bush-Rede sprach sich der Vizechef der russischen Raumfahrtagentur für die Wiederaufnahme seiner Programme zur Erforschung von Mond und Mars aus.

      Bis Ende des Jahres werde Rußland seine Raumfahrtpläne für den Zeitraum bis 2015 ausarbeiten, sagte Nikolai Moissejew am Donnerstag.

      Knapp ein Jahr nach dem Absturz der Raumfähre „Columbia", bei dem alle sieben Astronauten an Bord starben, stellte Bush eine Mondbasis in Aussicht sowie „neue Reisen zu den Welten außerhalb unserer eigenen". Es werde eine Reise sein und kein Wettlauf.

      Der Präsident lud andere Nationen ein, sich an dem Vorhaben zu beteiligen. „Wir werden neue Raumschiffe bauen, die den Menschen weiter ins Universum bringen werden", sagte Bush am Hauptsitz der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa in Washington.




      „Der Mars und die Welten dahinter“


      Vom Mond aus könnten dann in späteren Jahren „der Mars und Welten dahinter“ erkundet werden. Bush betonte, mit seiner Initiative wolle er der Raumfahrtbehörde Nasa wieder eine klare Aufgabe und ein Ziel geben.
      Zuletzt waren Amerikaner im Jahr 1972 auf dem Mond.

      In seiner Rede verwies der Präsident darauf, daß sich die Raumfahrt in den vergangenen 30 Jahren stark auf den erdnahen Orbit beschränkt habe.

      „In den vergangenen 30 Jahren hat kein Mensch eine andere Welt betreten oder sich weiter als 386 Meilen (620 Kilometer) ins All gewagt - das ist in etwa die Entfernung zwischen Washington und Boston“.

      Amerika habe seit fast einem Viertel Jahrhundert kein neues Raumschiff für Astronauten entwickelt. „Es ist an der Zeit für Amerika, die nächsten Schritte zu unternehmen“, forderte der Präsident.

      Bush versicherte den internationalen Partnern zugleich, die Vereinigten Staaten würden ihre Verpflichtung einhalten und an der Fertigstellung der Raumstation ISS bis zum Jahr 2010 festhalten.

      Bis zum Jahr 2008 wollen die Vereinigten Staaten einen Nachfolger für die Jahrzehnte alten Shuttles entwickeln, mit denen Astronauten dann nicht nur die Raumstation sondern vom Jahr 2015 an auch den Mond und andere Welten erreichen könnten. Die verbleibenden Raumfähren sollen Ende des Jahrzehnts nach 30 Jahren pensioniert werden.




      Zwölf Milliarden Dollar zusätzliche Investitionen


      Die Kosten für das ehrgeizige Projekt bezeichnete Bush als erschwinglich. Das Weiße Haus schätzte die Kosten in den kommenden fünf Jahre auf zwölf Milliarden Dollar.

      Elf Milliarden Dollar davon könnten durch eine Umstrukturierung des bisherigen Raumfahrtprogramms bereit gestellt werden. Eine weitere Milliarde wolle Bush vom Kongreß anfordern.

      Doch nicht nur Präsidentschaftsbewerber der Demokraten, sondern auch Konservative haben das Programm als nicht finanzierbar bezeichnet. „Für mich ist das finanziell einfach völlig absurd", sagte etwa der Präsident des einflussreichen konservativen Klubs für Wachstum, Stephen Moore.

      „Bush gibt Geld aus, als ob wir es wie Heu hätten, und das haben wir nicht.“ Nasa-Chef Sean O`Keefe verglich die Kosten des Programms für den durchschnittlichen Steuerzahler dagegen mit dem Preis für einen Monat Kabelfernsehen. Regierungsvertreter sprachen von 55 bis 60 Dollar pro Steuerzahler pro Jahr.




      Pläne der Esa

      Deutschland soll sich nach Ansicht der Deutschen Mars Society an den Vorbereitungen für bemannte Raumfahrt-Missionen beteiligen. „Diese Projekte sind eine Antriebsfeder für Forschung und Wirtschaft“, sagte der Vorsitzende Markus Landgraf in Darmstadt.

      Falls sich Deutschland weiterhin nicht an dem Mars-Projekt „Aurora“ der Europäischen Weltraumagentur Esa beteilige, könnten deutsche Forschungsinstitute und Unternehmen von der Entwicklung ausgeschlossen werden.

      Landgraf bedauerte, daß sich die Europäer nur zögerlich für ihr 2001 ins Leben gerufenes Marsprojekt „Aurora“ einsetzten, mit dem bis 2030 die ersten Astronauten auf dem roten Planeten landen sollen.

      Damit sei ein Vorsprung vor den Amerikanern verspielt worden. „Wir waren bislang die einzigen, die Pläne für eine bemannte Mission zum Mars hatten, jetzt kann die Nasa mit Rückendeckung des Präsidenten Georg W. Bush voll durchstarten.“

      Die europäische Raumagentur Esa begrüßte das ehrgeizige Weltraumprogramm und erklärte Europas Bereitschaft zur Teilnahme an Expeditionen zu Mond und Mars. Die Ankündigung sei eine „große und gute Nachricht“ und belege das weltweit wachsende Interesse an der Raumfahrt, sagte Esa-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain am Donnerstag in Paris.

      Er setze dabei trotz deren derzeitiger Haushaltsprobleme auf eine Beteiligung Deutschlands und Frankreichs. Deutschland etwa könne sich nach seinem Einsatz für die Internationale Raumstation ISS nicht von den Nachfolge-Programmen abwenden, betonte Dordain.




      „Sehr, sehr schwierig“


      Nach Einschätzung von Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) liegt die Zukunft der Raumfahrt in unbemannten Missionen.

      Die Investitionen für unbemannte Expeditionen im Orbit beförderten die Entwicklung zumeist neuer Robotertechniken, die sich auf der Erde sinnvoll einsetzen ließen. Bemannte Missionen seien dagegen um ein Vielfaches teurer und riskanter, betonte die Ministerin.

      Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Sigmar Wittig, sagte, für technisch ausgeschlossen halte er eine Mission zum Mars nicht, es sei aber „sehr, sehr schwierig“ und noch ein „langer Weg“. Nach seinen Schätzungen koste ein derartiges Unternehmen „dreistellige Milliardenbeträge“.

      Der Sprecher des Moskauer Kosmosforschungsinstituts, dem Flaggschiff der russischen Raumfahrtforschung, übte scharfe Kritik an den amerikanischen Plänen. „Selbst für das wohlhabende Amerika ist eine Expedition zum Mars, wenn es denn überhaupt dazu kommt, nicht mehr als eine teure Show“, sagte er. Sowohl in wissenschaftlicher als auch in praktischer Hinsicht werde eine Mars-Mission „genau so wenig prinzipiell Neues bringen wie die Flüge des Menschen zum Mond“.





      „Spirit“ nimmt Anlauf

      Unterdessen liefen letzte Vorbereitungen für die erste Erkundungstour des Roboters „Spirit“ auf dem Roten Planeten. Nach den Nasa-Plänen sollte der Rover am Donnerstagmorgen (8.30 Uhr MEZ) von seinem Landefahrzeug auf den Marsboden rollen und sich dann auf den Weg zu einem kleinen Krater machen, um dort Gestein auf Spuren
      von Leben hin zu untersuchen.




      Quelle: FAZ, 15.01.04

      Bildmaterial: AP

      Bildmaterial zu #48: Nasa, dpa
      Avatar
      schrieb am 17.01.04 10:55:47
      Beitrag Nr. 50 ()
      RAUMFAHRT AUF RUSSISCH

      "Wir können in zehn Jahren auf dem Mars sein"

      Die Russen reagieren mit aufreizender Lässigkeit auf die Weltraumpläne von US-Präsident George W. Bush. Eine bemannte Mars-Mission könne Russland schon 2014 realisieren - 16 Jahre früher als die Amerikaner und außerdem zum Spottpreis von 15 Milliarden Dollar.

      Weder Bushs Pläne für eine Mondbasis und eine bemannte Mars-Mission noch die Ankündigung, sich deshalb ab 2010 aus dem ISS-Programm zu verabschieden, überraschten die Fachwelt in Moskau. Im Gegenteil: Quasi als Antwort auf Bush kündigte der Vizegeneraldirektor der russischen Raumfahrtagentur Rosawiakosmos, Nikolai Moissejew, demonstrativ für das Jahresende ein eigenes Kosmosprogramm mit strategischen Zielen bis 2015 an.
      Für die Raumfahrtschmieden des Kreml, die wegen des chronisch klammen Staatshaushalts an Auftragsmangel leiden, war die Bush-Rede sogar so etwas wie eine Steilvorlage. Der Vizechef der Wissenschaftlichen Produktionsvereinigung Lawotschkin, Roald Kremnjew, erinnerte unverzüglich daran, dass sein Unternehmen innerhalb von drei Jahren ein neues Mondauto "Lunochod" bauen könnte, sollte seine Regierung ihr Mondprogramm wieder aufnehmen.

      Zum Spottpreis auf den Mars

      Konstrukteur Leonid Gorschkow vom Raumfahrtkonzern Energija legte noch eins drauf: Russland könnte ein bemanntes Mars-Projekt technisch schon 2014 realisieren und nicht erst 2030, wie von den USA geplant. Zudem würde der Flug "lediglich 15 Milliarden Dollar" kosten - ein Zehntel dessen, was Nasa-Experten veranschlagen. Andere Fachleute bezifferten die Kosten für eine amerikanische Mars-Mission gar auf über 400 Milliarden Dollar.

      Die Blaupausen für eine Raumfähre, die Kosmonauten zum Roten Planeten bringen würde, sind nach russischen Angaben bereits fertig. Im Institut für medizinisch-biologische Probleme (IMBP) der Russischen Akademie der Wissenschaften bereiten sich zudem sechs Freiwillige darauf vor, 500 Tage in einer Isolierzelle für einen Mars-Flug zu trainieren.
      Nach Ansicht der Russen sind der Mond und der Mars vor allem als Rohstoff- und alternative Energiequellen sowie als "Ersatzquartier" für den Fall einer Kollision der Erde mit einem großen Himmelsobjekte interessant. Zudem könnte der Mond als "Vorposten" für die Erforschung der Tiefen des Alls, als Asteroiden-Beobachtungsstation sowie zur Kontrolle kritischer Situationen auf unserem Planeten dienen.

      Russen mögen Automaten

      Das Gros der russischen Experten setzt dabei offensichtlich im Gegensatz zu den Amerikanern auf Automaten. Sie begründen das vor allem mit einem strikten Kosten-Nutzen-Denken und den hohen Risiken für die Raumfahrer. Die Menschheit trete derzeit in eine "Magellansche Epoche" ein, sagte der Direktor des Münchner Max-Planck-Instituts für Astrophysik, Raschid Sjunjajew.

      Leider aber würden alle Entdeckungen, die das Wissen um die Entstehung des Alls erweitern, "ohne die Teilnahme von Astronauten und Kosmonauten" gewonnen, fügte der russische Wissenschaftler hinzu. "Diese Entdeckungen stammen von leistungsstarken Teleskopen, die auf automatischen kosmischen Apparaten installiert sind."

      Auch der Weltraumveteran Konstantin Feoktistow beklagt, dass die bemannte Raumfahrt bisher nur "gewaltige Ausgaben" produziert habe. Es sei immer noch nicht gelungen, ihr "strategisches Ziel" zu formulieren, sagte der Kosmonaut und Wissenschaftler, der als achter Russe im All war. Der gesamte Nutzen der Raumfahrt stamme bisher von Automaten. Aber vielleicht finde man ja noch eine "würdige Arbeit" für den Menschen im All.

      Sollten die Amerikaner ihr Interesse an der ISS verlieren oder die Station aufgeben müssen, weil etwa die US-Shuttles nicht mehr fliegen dürfen, wäre das für Russland auch kein Beinbruch. Dann würde man eben die frei werdenden Mittel in die nationalen Programme, die internationale Zusammenarbeit und die Entwicklung der kommerziellen Kosmosdienstleistungen stecken, sagte der Sprecher des Instituts für Kosmosforschung, Juri Saizew.

      Gerhard Kowalski, ddp
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 14:50:53
      Beitrag Nr. 51 ()
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      Der Ausblick nach 115 Grad Drehung - 15.1.2204




      Der Mars Rover von oben - 14.1.2004



      „Spirit“ rollt erstmals über den Marsboden


      Der Nasa-Roboter „Spirit“ hat zwei Wochen nach seiner Landung auf dem Mars den Befehl zum Verlassen seiner Schutzplattform erhalten. Die amerikanische Raumfahrtbehörde gab dem Rover, der mit dem Song „Born To Be Wild“ geweckt worden war, um 9.15 Uhr MEZ den Funkbefehl zum Verlassen der Landeplattform.

      Er verließ gegen 9.30 Uhr MEZ die Landeplattform und rollte mit seinen sechs Rädern einige Meter, bevor er stoppte, um seine Antennen auszurichten. Die Nasa erhielt gegen 11.00 Uhr die ersten Fotos des Rovers, die die verlassene Plattform zeigten.

      Die Nasa ließ den Roboter in dieser ersten Phase zunächst nur drei Meter fahren und gab ihm dann Zeit zur Orientierung geben.

      Seine erste Aufgabe war es, mit seinen Panoramakameras die Sonne zu lokalisieren, um damit die Position der Erde zu berechnen, und seine Antennen dann entsprechend auszurichten. Nach Angaben der Nasa deute alles darauf hin, daß der Rover in bestem Zustand sei.

      Im Gegensatz zu der Landung, bei der „Spirit“ von seiner Schutzhülle umgeben war und ein beständiges Tonsignal ausstrahlte, das den Wissenschaftlern praktisch ohne Zeitverzögerung ein Bild von der Situation vermittelte, mussten die Wissenschaftler diesmal länger auf ein Erfolgssignal warten.

      Ein Nasa-Sprecher erklärte, die Bildübertragung sei nun wie bei einer langsamen Internetverbindung. Deshalb dauere es einige Zeit, bis die Daten zur Erde übertragen und dort entpackt werden könnten.




      Abschiedsfotos von der Schutzhülle


      Von seinem ersten Rastplatz aus machte der Roboter noch ein paar „Abschiedsfotos“ von seiner Schutzhülle, die ihn bei der Landung umgeben hatte. Anschließend sollte er sich dann auf den Weg zu einem kleinen Krater machen, um dort Gestein auf Spuren von Wasser und Leben hin zu untersuchen.

      Mit Spannung erwartet die Nasa auch die „historische Gelegenheit“ am Freitag, wenn die europäische Sonde „Mars Express“ in nur 300 Kilometer Höhe direkt über „Spirit“ hinwegfliegt. Während „Spirit“ dabei nach oben blickt, wird „Mars Express“ mit drei Geräten herunter schauen. Diese Beobachtung aus unterschiedlichen Perspektiven erlaube eine optimale Analyse der Atmosphärendynamik, sagte ein JPL-Sprecher.



      Quelle: FAZ, 15.01.04

      Bildmaterial: REUTERS, dpa/dpaweb
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 14:59:34
      Beitrag Nr. 52 ()
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      Europas Mars-Pläne


      Mit „Aurora" zum Mars

      Von Cornelia Pretzer



      „Aurora“ ist das europäische Mars-Programm, das nach einer Rückkehr auf den Mond zu Forschungszwecken mit einer bemannten Mission zum Mars im Jahr 2030 enden soll. Irgendwie kommt einem das bekannt vor: George W. Bush sagte am Mittwoch, Amerika wolle auf den Mond und dann mit bemannten Missionen auf den Mars.

      Bloß, das Programm der Europäer ist älter.

      Schon 2001 wurde das Projekt „Aurora“ aufgesetzt, auch wenn es erst schleppend in Gang kommt.

      Der erste Vorsitzende der Mars-Gesellschaft Deutschland und Mitarbeiter des „Aurora“-Projekts, Markus Landgraf, sagte, mit dem zögerlichen Handeln sei ein Vorsprung vor den Amerikanern verspielt worden. „Wir waren bislang die einzigen, die Pläne für eine bemannte Mission zum Mars hatten, jetzt kann die Nasa mit Rückendeckung des Präsidenten Georg W. Bush voll durchstarten.“



      „Nur in internationaler Bemühung machbar“


      Daß die bemannten Missionen zum Mars aber nur in internationaler Zusammenarbeit zu bewältigen seien, steht für das „Aurora“-Team, außer Frage: „Bemannte Mission sind immer international.

      Es ist etwas, was man für die Menschheit und nicht für einzelne Staaten macht und bedeutet für die gesamte Menschheit einen immensen Wert“, sagt Franco Ongaro, Leiter des Esa-Programms.
      Er nannte die gemeinsamen Bemühungen im Jahr 2003, wo aufgrund guter Bedingungen gleich eine europäische, eine japanische und eine amerikanische Mission zum Mars starteten: „Das war kein Wettlauf, wir haben eng zusammengearbeitet.“



      Im „Aurora“-Projekt arbeiten derzeit zehn Esa-Mitgliedsstaaten (darunter Kanada, aber ohne Deutschland) mit, die alle fünf Jahre über das Budget für die kommenden Schritte entscheiden.

      Für die Periode 2005-2009 wurden 900 Millionen Euro bewilligt, wobei Ongaro betont, daß es sich um Schätzungen handelt, da die industriellen Kosten, die Kosten für Startraketen und die Unterstützung durch die Esa noch nicht feststünden. Allerdings handele es sich bei diesem Betrag nur um sieben Prozent des gesamten Esa-Budgets.



      „Antriebsfeder für Forschung und Wirtschaft“


      Um in der internationalen Kooperation vertreten zu sein, sollte Deutschland sich nach Ansicht von Landgraf an den Vorbereitungen für bemannte Raumfahrt-Missionen beteiligen. „Diese Projekte sind eine Antriebsfeder für Forschung und Wirtschaft“, sagte Landgraf in Darmstadt.

      Falls sich Deutschland weiterhin nicht an dem Mars-Projekt „Aurora“ der Europäischen Weltraumagentur Esa beteilige, könnten deutsche Forschungsinstitute und Unternehmen von der Entwicklung ausgeschlossen werden.



      Die Bush-Rede sieht er jedoch als gutes Signal: „Von der Entwicklung her wird dieses Statement unsere Arbeit nicht sehr beeinflussen, aber insgesamt ist es ein positives Zeichen, daß die Nasa, sich engagieren soll. Und es ist auch ein klares Votum für die Internationale Raumstation.“



      Quelle: FAZ, 15.01.04
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 19:31:26
      Beitrag Nr. 53 ()
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      Die Stereokamera erlaubt es, Marsbilder in Schrägsicht umzurechnen





      So sieht HRSC den Mars





      Aufbereitet: Oben von oben, unten umgerechnet in Schrägsicht und oben links der Mars





      Das erste HRSC-Bild vom Mars - aus 5,5 Millionen Kilometern





      Erde und Mond von Mars Express aufgenommen






      Mars Express" nimmt die Arbeit auf


      Die Mars-Mission der Esa nimmt die Arbeit auf. Die wissenschaftlichen Geräte haben den Testmodus durchlaufen und liefern die ersten Ergebnisse. Zuvorderst schickte die High Resolution Stereo-Camera HRSC das erste „Marsbild made in Europe“.

      Das erste Bild lieferte die Kamera am 14. Januar. Die Bearbeitung dauerte aber bis heute.

      Das Bild zeigt eine 1.700 Kilometer lange und 65 Kilometer breite Region des Mars aus dem Valles Marineris aus zwei Perspektiven. Insgesamt ist das fotografierte Gebiet 120.000 Quadratkilometer groß.

      Die Auflösung beträgt zwölf Meter pro Pixel in Farbe und 3-D. Das Bild zeigt zwei Perspektiven (oben aus der Senkrechten, unten in Schrägsicht umgerechnet) und oben links, wo die fotografierte Gegend auf dem Mars liegt. Mars Express befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahme sich in einer Umlaufbahn in 275 Kilometern Höhe.

      Schon seit der vergangenen Woche sendete HRSC Testbilder. Gerhard Neukum, der die Kamera entwickelte, verspricht sich von der Kamera Bilder von noch nie gesehener Qualität.

      Er möchte anhand der Stereobilder, die die Marsoberfläche in einer Auflösung von vielleicht zehn Metern zeigen werden, die Entwicklung des Mars nachvollziehen. Sogar die Spuren von Wasser könnte man anhand der Daten datieren, sagt Neukum.




      Stereobilder vom Mars


      Die HRSC besteht aus neun Kameras, die die Stereobilder ermöglichen. Stereobilder zeigen aufgrund der Unterschiede im Winkel, aus dem das Bild gemacht wird, Unterschiede im Reflexionsverhalten der Marsoberfläche.

      Eine Super-Resolution-Kamera sorgt außerdem für besonders genaue Bilder, an Stellen, wo es den Wissenschaftlern sinnvoll erscheint genauer hinzuschauen.
      Die HRSC ermöglicht Auflösungen von bis zu zehn Metern, im Super-Resolution-Channel sogar von zwei bis drei Metern, während die Bilder des „Mars Global Surveyor“ nur auf 200 bis 300 Meter pro Bildpunkt auflösen.

      Der Mars-Express-Orbiter soll als „Mars- Beobachtungssatellit“ zwei bis drei Jahre um den Roten Planeten kreisen und seine Instrumente sollen den Mars analysieren.




      Quelle: FAZ, 19.01.04

      Bildmaterial: Esa
      Avatar
      schrieb am 23.01.04 22:12:02
      Beitrag Nr. 54 ()
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      Diese Bilder belegen die Existenz von Wassereis auf dem Mars






      Wo Omega die Bilder aufgenommen hat




      Über den Rand eines Kraters rieselt vom Wind getriebener Sand




      Die HRS-Kamera nimmt bestimmte Regionen zunächst von oben auf...



      ... um sie später in Schrägischt umzurechnen




      Die HRS-Kamera nimmt ein Tal, das Reull Vallis, auf





      Reull Vallis aus der Schrägperspektive





      Ein Plateau, das 3 Kilometer über dem umgebenden Grund steht



      Das Plateau in Schrägsicht



      Ein Gebiet südlich des Vallis Marineris von oben




      Das gleiche Gebiet in Schrägsicht umgerechnet




      Das PFS-Gerät maß Kohlendioxyd auf der Nord- (l) und Südhalbkugel





      Mars Express" findet Eis


      Die europäische Mars-Mission hat ihre ersten Erfolge zu verzeichnen. Gleich zwei der Instrumente an Bord der Sonde haben Wassereis auf dem Mars gemessen. Wasser zu finden, war eines der erklärten Ziele für die Mars-Express-Mission der europäischen Raumfahrtbehörde Esa.

      Das französische Infrarot-Spektrometer Omega maß am 18. Januar Wassereis und Kohlendioxyd-Eis am Südpol des Mars, die italienische PFS-Kamera bestätigte diese Daten.

      Diese Kamera, die auch die Atmosphärenzusammensetzung mißt, zeigte außerdem, daß die Kohlendioxydverteilung auf der Nord- und auf der Südhalbkugel des Mars unterschiedlich ist.


      „Wir haben Wassereis auf dem Südpol identifiziert“, sagte Vittorio Formisano von der Esa.

      Michael McKay, Flugdirektor der Esa, sagte, Größe und Ausmaß der Eisfelder seien bislang nicht bekannt.

      Die von „Mars Express“ gelieferten Daten bestätigen Erkenntnisse der amerikanischen Sonde „Mars Odyssey“ vom März 2002.

      Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa hatte McKay zufolge bereits mehrfach Eis und gasförmiges Wasser auf dem Roten Planeten nachgewiesen.

      Auch am Nordpol des Roten Planeten wird Wassereis sowie gefrorener Kohlenwasserstoff - so genanntes Trockeneis - vermutet.

      Seit Jahrzehnten forschen Wissenschaftler auf dem Mars nach Wasser in flüssiger Form, das Grundbaustein für jegliches Leben auf dem Planeten wäre.




      Erste Messergebnisse von allen Instrumenten


      Auch die anderen Instrumente an Bord der am 25. Dezember auf die Umlaufbahn eingeschwenkten Sonde lieferten erste Signale.
      MaRS, ein Gerät, das mittels Radiospektroskopie die chemische Zusammensetzung der Marsoberfläche, seiner Ionosphäre und der Atmsophäre vermessen soll, nahm erfolgreich die Arbeit auf.

      Der schwedische Elektronen-Neutronen-Analysator Aspera soll die fundamentale Frage klären, ob der Sonnenwind das Wasser auf dem Mars verschwinden lassen hat. Erste Ergebnisse zeigten einen „Schweif“ der Marsatmsophäre in dem Sauerstoff vorhanden ist.

      Das Experiment Spicam maß zum ersten Mal Infrarot- und ultraviolette Strahlung während einer Sternenverdunkelung. Es maß außerdem erstmals die Verteilung von Ozon und Wasserdampf gleichzeitig. Dabei ergab sich, daß dort, wo weniger Ozon ist, mehr Wasserdampf vorliegt.

      Auch die hochauflösende Stereokamera HRSC lieferte neue Bilder von der Marsoberfläche. Entwickler Gerhard Neukum sagte, bis Mittwoch habe die Kamera 1,87 Millionen Quadratkilometer aufgenommen.

      Auf dem Mars befinden sich riesige Krater und Vulkane, aber auch Landschaften, die auf frühere Ozeane hindeuten könnten. Es seien „unglaubliche Ergebnisse“, von denen er selbst „überrascht“ worden sei, sagte Neukum. Esa-Wissenschaftsdirektor David Southwood betonte, die jetzigen Ergebnisse seien erst der Anfang. Der Vorhang sei gerade erst gelüftet.




      Zufrieden mit den Ergebnissen


      „Ich habe nicht erwartet, daß ich nur einen Monat nach dem Eintreten in die Mars-Umlaufbahn so viele glückliche Wissenschaftler hier zusammenbringen könnte, die ihre ersten Ergebnisse präsentieren“, sagte David Southwood, Wissenschaftsdirektor der Esa bei einer Pressekonferenz im Satellitenkontrollzentrum Esoc der Esa in Darmstadt.

      Zunächst war am 25. Dezember und danach die Kontakaufnahme mit dem Landegrät „Beagle 2“ gescheitert. Die Hoffnung, „Beagle “ noch zu finden, haben die Europäer so gut wie aufgegeben. Er sei „nicht sehr optimistisch“, sagte Southwood. Doch „Beagle 2“ sei immer nur ein Element der Mission gewesen, praktisch die „Rosine im Kuchen“.

      Wissenschaftsministerin Edelgard Bulmahn sagte in Darmstadt, daß Deutschland bei der Erkundung des Mars mit einem Beitrag von rund 80 Millionen Euro nicht nur den größten nationalen Anteil der rund 300 Millionen Euro teuren Mars-Mission leiste, sondern auch bei der wissenschaftlichen Ausstattung führend sei und nannte Mars Express „einen gigantischen Erfolg für die europäische Raumfahrt“.

      „Deutsche Instrumente liefern zentrale Daten bei der europäischen und auch bei den amerikanischen Marsmissionen." Im laufenden Jahr seien somit fast alle deutschen Arbeitsgruppen in der Planetenforschung mit der Auswertung aktueller Marsdaten beschäftigt.




      Quelle: FAZ, 23.01.04

      Bildmaterial: Esa, dpa/dpaweb, Reuters, AP
      Avatar
      schrieb am 24.01.04 00:37:05
      Beitrag Nr. 55 ()
      Susanna:),
      Ich find es toll, dass du hier alle Beiträge zum Thema sammelst...
      Bitte weiter so:)

      Davon ab finde ich es merkwürdig, dass Nasa,ESA, die Russen u. Chinesen mehr oder weniger konkurrieren, anstatt gemeinsame Sache zu machen...:(
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 17:09:22
      Beitrag Nr. 56 ()
      Hallo ANOM:)

      Danke.:):)

      Ja, kooperiert wird vor allen Dingen auf dem technischen Sektor. Sonst geht es wohl ehr um die jeweilige "nationale Ehre", der Erste sein zu müssen.? :confused:






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      "Spirit" fotografiert seinen Landeplatz - 21.1.2004




      Nasa hat Kontakt zu „Spirit“ verloren


      Die Nasa hat den Kontakt zu dem Marsrover „Spirit“ verloren. Der Roboter sende keine Daten mehr sondern nur noch „leere“ Signale, sagte Projektmanager Pete Theisinger vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa am Donnerstag. Diese Signale wiesen darauf hin, daß die Funkanlage des Rovers intakt sei und Befehle empfange, der Rover sie aber nicht verarbeiten könne.

      Theisinger sprach von einer „ernsten Anomalie“. Etwas könne „kaputt gegangen“ sein. „Wir sind sehr besorgt“. Die Kommunikation mit dem Mars-Rover war laut Theisinger seit Mittwoch um 15.40 Uhr MEZ unterbrochen. Am Donnerstagmorgen sei dem Roboter ein Signal zugesandt worden und es scheine, daß es beantwortet worden sei - dafür gebe es aber zunächst noch keine Bestätigung.



      Technische Panne oder Softwareproblem


      Theisinger schloß eine mechanische Panne oder ein Softwareproblem des Rovers nicht aus. Das sei eine wirkliche Sorge. Eine Möglichkeit sei auch, daß die Batterie des Rovers sich zu stark entladen hätte. Dann würde die Software des Roboters versuchen, dies in den kommenden Tagen auszugleichen.

      Aber auch ein Computerproblem wollte die Nasa nicht ausschließen. Theisinger warnte jedoch vor einer Dramatisierung. Die Wissenschaftler seien auf solche Probleme vorbereitet.

      Die Nasa hatte die Probleme zunächst auf einen Sturm in Australien geschoben, wo Antennen für das Deep-Space-Kommunikationsnetzwerk stehen. Inzwischen hätte aber auch die Marssonde „Maers Global Surveyor“ die Landestelle überflogen und keine Daten empfangen.




      Mehr Bilder vom Mars


      Zuvor hatte der Rover erneut Bilder vom Mars geschickt. Eine Panoromaaufnahme zeigt die verlassene Landehülle des Rovers. Die Landestelle im Gusev-Krater wurde inzwischen in Erinnerung an die sieben bei der „Columbia“- Katastrophe ums Leben gekommenen Astronauten auf „Columbia Memorial Station“ getauft

      . Erste Bodenanalysen mit dem Mößbauer-Spektrometer Mimos II der Johannes Gutenberg-Universität-Mainz zeigten überraschend das Vorhandensein des Minerals Olivine - das normalerweise harsche Wetterbedingungen nur schlecht übersteht.

      Unterdessen nähert sich „Spirits“ Zwillingsroboter „Opportunity“ weiter dem Mars. Nach einem kleineren Korrekturmanöver sei der Roboter jetzt genau auf Kurs, teilte der JPL-Sprecher mit. „Opportunity“ soll am Sonntag um 6.05 Uhr MEZ auf dem Roten Planeten landen. Wenn alles gut gehe, werde die Nasa wie schon bereits bei „Spirit“ über Tonsignale genau die Landung verfolgen können.



      Quelle: FAZ, 22.01.04
      Bildmaterial: dpa/dpaweb
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 17:14:19
      Beitrag Nr. 57 ()
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      Marssonde „Spirit“ weiter nicht funktionstüchtig

      Die Weltraumbehörde Nasa bangt weiter um ihre Marssonde „Spirit“. Zwar konnte die Nasa am Freitag kurzzeitig Kontakt zu ihrer am Mittwoch verstummten Marssonde „Spirit“ aufnehmen, aber die Übertragung sei mit zehn Bits pro Sekunde sehr schwach gewesen. Die Kommunikation sei 90 Minuten nach dem Aufwachen des Roboters mit Beginn des neuen Marstages erfolgt.

      Eine Sendeantenne in der Nähe von Madrid habe von 13.34 Uhr MEZ an etwa zehn Minuten lang Daten von „Spirit“ empfangen, teilte die amerikanische Weltraumbehörde mit. Die Nasa-Ingenieure wollten der Sonde noch am Freitag das Kommando erteilen, mehr Daten über ihren gegenwärtigen Zustand zu senden. Davon erhofften sie sich Aufschluß über die Ursache der Sendepanne, die am Mittwochabend den Kontakt zu der Sonde hatte abbrechen lassen.

      Die Hoffnungen der Nasa hatten sich am Freitag darauf konzentriert, daß „Spirit“ am Freitagmorgen MEZ mit dem Mars-Orbiter „Mars Odyssey“ kommuniziert, der zu diesem Zeitpunkt den Standort des Rovers überflog.

      „Wir sind rund um die Uhr im Einsatz und weit davon entfernt, unsere Sonde aufzugeben“, sagte eine Sprecherin am Donnerstagabend (Ortszeit) in Pasadena. Die europäische Weltraumorganisation Esa bot am Freitag Hilfe an: „Wir helfen den Amerikanern ohne Einschränkung“, sagte der Projektleiter der europäischen Mars-Express-Mission Rudolf Schmidt im europäischen Satellitenkontrollzentrum Esoc in Darmstadt.



      Funkstille seit Mittwoch


      „Spirit“ hat seit Mittwoch - knapp drei Wochen nach seiner Landung auf dem Roten Planeten - keine Fotos oder Daten mehr zur Erde gesendet. Nach Angaben der Wissenschaftler wurde aber ein Signal - vergleichbar mit einem Piepton - auf einer Frequenz gesendet, auf die „Spirit“ umschaltet, wenn er seine Systeme wegen technischer Probleme in einen Sicherheitsmodus herunterfährt.

      Der Roboter ist in der Lage, sich bei gefährlichen Bedingungen wie hoher Temperatur oder Strommangel selbst abzuschalten, um Schäden an der Technik zu vermeiden. „Das heißt, „Spirit“ ist nicht tot, und das ist ermutigend. Die Sonde empfängt die Befehle, kann sie aber aus irgendwelchen Gründen nicht umsetzen“, sagte ein Nasa-Vertreter in Pasadena.

      Nach Angaben der Weltraumbehörde gab es zunächst keinerlei Aufschluß über die Ursache für das Schweigen. Experten schlossen weder eine mechanische Panne noch ein Softwareproblem des Rovers aus.

      Auch eine zu starke Entladung der Batterie der Sonde galt als möglich. Wichtig sei es jetzt, alle Möglichkeiten zu bewerten und erst dann Entscheidungen zu treffen, sagte Charles Elachi, Direktor des kalifornischen Jet Propulsion Laboratorys, das an dem Experiment beteiligt ist. „Man kann viel Schaden anrichten, wenn man zu schnell handelt.“




      „Opportunity im Anflug“


      Unterdessen nähert sich „Spirits“ Zwillingsroboter „Opportunity“ weiter dem Roten Planeten. Die Sonde soll am Sonntag um 6.05 Uhr MEZ auf dem Mars landen. Der Anflug verlaufe problemlos, hieß es am Donnerstagabend bei der Nasa.


      Quelle: FAZ, 23.01.04
      Avatar
      schrieb am 25.01.04 17:22:44
      Beitrag Nr. 58 ()
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      Das erste Bild von "Opportunity"





      Zweite Nasa-Sonde ist sicher auf dem Mars gelandet


      Bereits wenige Stunden nach seiner Landung hat der Nasa-Landeroboter „Opportunity“ erste Bilder von der Oberfläche des Mars gesendet.

      Die noch mit geringer Auflösung aufgenommenen Bilder zeigten die Landehülle des Roboters vor dem Hintergrund der Marslandschaft, teilweise sind Felsen im Hintergrund zu erkennen.

      Die Wissenschaftler der Nasa hatten mit besonderer Spannung auf die Bilder gewartet, weil von dieser Seite des Roten Planeten noch keine Aufnahmen existierten.

      Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt sind zwei Landeroboter auf dem Mars aktiv. Drei Wochen nach dem Rover „Spirit“ landete sein Zwilling „Opportunity“ auf der entgegen gesetzten Seite des Roten Planeten. Nach einer sieben Monate langen Reise schlug der durch Prallsäcke geschützte Roboter am Sonntag um 6.05 Uhr (MEZ) in der Meridiani-Tiefebene auf, wo er in den nächsten Wochen nach Wasser und Spuren von Leben suchen.




      „Spirit“ zeigt Anzeichen der Genesung


      Im Kontrollraum auf der Erde herrschte nach dem zweiten Erfolg innerhalb von drei Wochen ausgelassene Stimmung. Nasa-Chef Sean O`Keefe schenkte bei der ersten Pressekonferenz nach der Landung seinem Erfolgsteam Champagner aus.

      O`Keefe, der kürzlich zusammen mit Präsident George W. Bush als Ziel der amerikanischen Raumfahrt die Rückkehr zum Mond und eine bemannten Marsmission abgesteckt hatte, freute sich sichtlich über den Doppelerfolg, der nach Ansicht von Experten den amerikanischen Plänen Auftrieb geben wird.

      Nasa-Chefwissenschaftler Ed Weiler sagte in Anspielung an „Spirit“, der nach mehrtägigen technischen Problemen Anzeichen der Genesung zeigt: „Wir haben einen Rover wieder belebt und die Geburt eines anderen Rover gesehen.“



      Suche nach Roteisenerz


      Für Projektmanager Theisinger und seine Kollegen hatte die Welt zwei Tage zuvor noch ganz anders ausgesehen. „Spirit“ wurde als schwer krank eingestuft und „Opportunity“ stand vor dem gefährlichsten Teil der Reise zum Mars, der mit seinen harschen Bedingungen in der Vergangenheit zwei von drei Missionen zum Scheitern gebracht hatte.

      Auch das europäische Marslandegerät „Beagle 2“ bleibt verschollen. Der Rover war wenige Minuten vor der Landung mit 5.400 Metern pro Sekunde in die Marsatmosphäre hineingeschossen.

      Nachdem er durch die dünne Atmosphäre und seinen Fallschirm stark abgebremst worden war, schlug der Rover umhüllt von seinen Prallsäcken in der Meridiani- Tiefebene auf, wo er wie ein Gummiball Dutzende Mal auf- und ab hüpfte.

      In der Tiefebene soll der 1,5 Meter hohe Rover, der mit Panoramakameras und deutschen Spektrometern zur Gesteinsanalyse ausgestattet ist, unter anderem nach Roteisenerz (Hämatit) suchen, das sich oft in Gegenwart von Wasser bildet.

      Das graue Gestein war 1998 von der Sonde „Mars Global Surveyor“ entdeckt worden. Hämatit kann sich nach Angaben der Wissenschaftlerin Joy Crisp durch vulkanische Aktivitäten oder mit Hilfe von Wasser bilden. „Opportunity“ soll diese Frage nun klären.




      Erstmals Bilder von der anderen Mars-Seite


      Wissenschaftler erwarteten in der Tiefebene eine ganz andere Landschaft als im Gusev-Krater, von dem „Spirit“ Farbbilder in beeindruckender Schärfe geschickt hatte, bevor die Kommunikation wegen eines technischen Problems gestört wurde.

      Kurz vor der Landung „Opportunitys“ konnten die Wissenschaftler aber mit „Spirit“ wieder kommunizieren und einen Grund für die technischen Probleme diagnostizieren. Das Problem liege vermutlich an dem auch in Digitalkameras und anderen elektronischen Geräten verwendeten „flash memory“ des Rover- Rechners, der seit vergangenem Mittwoch immer wieder einfror und dann neu startete.

      Nachdem der Rover den Befehl erhalten hatte, beim Neustart ein anderes Speichermodul zu verwenden, habe alles viel besser geklappt, hieß es bei der Nasa. Der Rover habe anschließend auch endlich wieder den Befehl befolgt, in den Ruhemodus zu gehen, um Energie zu sparen.




      Spitzentechnologie aus Deutschland



      Gespickt mit Spitzentechnik sollen die Robotergeologen nun auf Erkundungstour gehen, nach Wasser suchen und Gesteinsarten analysieren. Dabei kommen auch in Deutschland konstruierte Spektrometer zur Bodenanalyse zum Einsatz. „Spirit“ und „Opportunity“ können deutlich längere Distanzen zurücklegen als ihr Vorgänger „Sojourner“ der Pathfinder Mission von 1997.


      Auf sechs größeren Rädern können sie Hindernisse leichter umfahren. Vor allem aber sind sie mit viel raffinierterer Technik ausgestattet. Sie bringen jeweils 180 Kilo auf die Waage, fast 20 Mal so viel wie der kleine Vorfahre.

      Ein wichtiges Utensil ist ein kleines Schabwerkzeug am vorderen Teil der Sonden, mit dem Gestein freigelegt und für die Untersuchung vorbereitet wird. Für die Bodenanalyse ist der Roboter-Arm, der das Schabwerkzeug führt, mit drei Spektrometern ausgerüstet. Eines tastet mit Infrarotstrahlen den Untergrund ab und stellt dabei die Zusammensetzung des Gesteins fest.




      Entwicklung der Uni Mainz


      Ein zweites Spektrometer, das an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität entwickelt wurde, identifiziert speziell eisenhaltiges Material. Dies gestattet den Experten Aussagen über die Rolle von Wasser bei der Gesteinsbildung und damit Rückschlüsse über frühere Klimaverhältnisse auf dem Mars.

      Mittels einer Röntgenaufnahme wird dann die Massenverteilung des aufgespürten Gesteins analysiert. Diesen dritten Untersuchungsschritt übernimmt ein Spektrometer, der am Max-Planck-Institut in Mainz entwickelt wurde.

      Sehr auffällig ist ein Teleskop-Arm, an dessen Ende eine Kamera befestigt ist und der bis zu 1,50 Meter in die Höhe reicht. Damit schauen die Beobachter in der irdischen Kontrollstation auf dem Mars umher, um den Robotergeologen ihren Weg zu weisen.





      Quelle: FAZ, 25.01.04

      Bildmaterial: dpa/dpaweb
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      schrieb am 26.01.04 23:04:50
      Beitrag Nr. 59 ()
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      Die HRS-Kamera nimmt bestimmte Regionen zunächst von oben auf...




      ... um sie später in Schrägischt umzurechnen






      Forscher, Bilder, Sensationen

      Von Ulf von Rauchhaupt


      "Es ist keine Hypothese mehr - wir haben wirklich Wasser gesehen." Edelgard Bulmahn strahlte in die Kameras wie schon lange nicht mehr.

      Aber am Freitag im Darmstädter Satellitenkontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtagentur (Esa) mußte Deutschlands oberste Forschungspolitikerin ja auch nicht irgendwelche Pläne zur Entflechtung von Hochschulen und Spitzenforschung kommentieren.

      Vielmehr war es ein glanzvoller Moment eines der anspruchvollsten Esa-Unternehmen überhaupt: Die Sonde "Mars-Express", zuletzt durch ihr verschollenes Beiboot "Beagle 2" ins Gerede gekommen, erwies sich den Sonden der Nasa als ebenbürtig.

      Dennoch, die Ministerin war falsch gebrieft, wie man so sagt. Wasser wurde auf dem Mars bereits vor Jahrzehnten gesichtet; eine der heute maßgeblichen Arbeiten zu diesem Thema erschien bereits 1976.

      Seither steht fest, daß der Nordpol des Nachbarplaneten von einer Kappe aus Wassereis bedeckt ist. Daß auch die südliche Polkappe neben gefrorenem Kohlendioxyd ebenfalls H2O enthält, wurde zwar tatsächlich erst jetzt mit dem französischen Spektrometer Omega an Bord des Mars-Express nachgewiesen.

      Doch überrascht hat das in der Forscherzunft niemanden. Die amerikanische Sonde Mars-Odyssey hatte schon vor zwei Jahren hohe Konzentrationen eines wasserstoffhaltigen Materials unter Teilen des Marsbodens - und auch am Südpol - gefunden, bei dem es sich nach menschlichem Ermessen nur um Wasser handeln kann.



      Wichtige Erkenntnisse


      "Es ist allerdings wichtig, daß wir nun auch am Südpol Wassereis direkt nachweisen können", sagt Ralf Jaumann, Chef der Planetenforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin.

      Tatsächlich ist den Franzosen mit Omega ein technisches Glanzstück gelungen, ebenso wie Jaumanns Fachkollegen Gerhard Neukum mit seiner Hochleistungs-Stereokamera, deren erste Aufnahmen die Titelseiten der Zeitungen schmückten.

      Diese Bilder waren tatsächlich eine Sensation, wenn auch eher eine in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes als "Wahrnehmung". Mit Neukums Kamera kann der Mars-Express den roten Planeten wie aus einem niedrig fliegenden Flugzeug dreidimensional kartieren.

      Zwar hatte bereits die Sonde "Mars Global Surveyor" die Marskugel zwischen 1997 und 2000 komplett mit einem Laser abgetastet und dabei auch Bilder geschossen, die wie die jetzt gezeigten eine Auflösung von einigen Metern erreichen. "Doch die Amerikaner können nur kleine Areale so genau auflösen", erklärt Jaumann, "die Kamera vom Mars-Express dagegen erfaßt riesige Gebiete auf einmal."

      Weniger glücklich ist Jaumann ehrlicherweise über Presseberichte, die verkündeten, die Europäer hätten auf dem Mars "ausgetrocknete Flüsse entdeckt" oder den "ersten eindeutigen Beweis" dafür, "daß es auf der Oberfläche des Mars einst große Mengen Wasser und damit wahrscheinlich auch Leben" gegeben habe.

      Da war wohl manchem - just als die Nasa Probleme mit ihrem Marsmobil "Spirit" meldete - die Freude über die Wiederherstellung der europäischen Marskompetenz etwas zu Kopfe gestiegen.




      Schon 1972 bekannt


      Besagte Flußläufe sind bereits auf den Aufnahmen der Sonde Mariner 9 aus dem Jahr 1972 zu sehen; auch die neueren Nasa-Sonden haben solche Strukturen in Tausenden von Bildern dokumentiert, von denen einige auf dieser Seite zu sehen sind.

      Wenn Neukum in Darmstadt mitteilte: "Wir können sicher sagen, daß es auf der Oberfläche des Mars Wasser gegeben hat", dann beschrieb er nur, was unter den Marsforschern seit Jahren Konsens ist.

      Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist vor drei bis vier Milliarden Jahren flüssiges Wasser über den Marsboden geflossen. Die Atmosphäre muß damals wärmer und dichter gewesen sein. Heute ist die Marsoberfläche eine einzige gefriergetrocknete Wüste, in der Wasser entweder gefriert oder verdampft.

      Doch über so ziemlich alle Fragen, die dieser Befund aufwirft, herrscht in der Zunft Uneinigkeit.

      So ist beispielsweise unklar, ob das Wasser, das heute in den Eiskappen der Pole und im Marsboden gebunden ist, seinerzeit nur ein paar Krater in Seen verwandelte, oder ob es gar für einen ausgewachsenen Ozean reichte.

      Auch weiß niemand, wie tief das aus den Daten von Mars-Odyssey erschlossene Bodeneis reicht. Unklar ist ebenfalls, ob es unter der Marsoberfläche heute noch ab und zu naß wird.

      Im Jahr 2000 hatte man auf Bildern des Mars-Global-Surveyor Geländeformen an Kraterrändern auf der Südhalbkugel entdeckt, die viele Forscher, auch Ralf Jaumann, für Spuren von in jüngerer Zeit ausgetretenem Grundwasser halten.
      Andere glauben hingegen, sie dürften eher durch auftauendes Kohlendioxyd entstanden sein.



      Wie lange floß Wasser?


      Am meisten Kopfzerbrechen bereitet den Forschern die Frage, wie lange die warme und feuchte Mars-Urzeit gedauert haben könnte. Waren es hundert Millionen von Jahren? Dann - und wohl nur dann - könnte es vielleicht auch auf dem Mars eine biologische Evolution gegeben haben.

      Allerdings zeigen Modellrechnungen, daß es sich bei den Flußtälern auch um Spuren von kurzen Warmphasen handeln könnte, bei denen die Hitze großer Asteroiden- oder Kometentreffer den Mars nur für wenige Jahre bis Jahrtausende aus dem Kälteschlaf holte.

      Diese Frage nach dem feuchten Ur-Mars ist das größte Rätsel der Marsforschung. Sie wird sich nicht durch einzelne Bilder beantworten lassen, sondern erst durch langwierige und mühselige Anhäufung verschiedenster Befunde.

      Eine wichtige Rolle spielen hier Gesteinsuntersuchungen an der Oberfläche, insbesondere die Suche nach Mineralien wie Carbonaten und Sulfaten, aber auch nach sogenanntem grauen Hämatit, einer Art Rost, die auf die Gegenwart flüssigen Wassers schließen lassen.

      Liegen diese Mineralien an der Oberfläche, können sie zwar auch vom Orbit aus nachgewiesen werden; Carbonat und Hämatit wurden bereits gefunden. Doch auf flüssiges Wasser kann man daraus nur schließen, wenn man den genauen geologischen Zusammenhang kennt.

      Daher hat man Spirits Schwestersonde "Opportunity" heute früh in einer Marsregion namens Meridiani Planum abgesetzt, wo zuvor größere Hämatitvorkommen geortet worden waren.

      Auch die Bilder der Stereokamera an Bord von Mars-Express werden hier wichtige Mosaiksteine liefern: Ihre exakten dreidimensionalen Profile erlauben viel detailliertere Modellrechnungen zum Wasserkreislauf auf dem frühen Mars, als sie bisher möglich waren.

      Die Aufklärung des Rätsels um das Marswasser hat allerdings nicht erst mit Mars-Express begonnen. Und sie ist damit auch noch lange nicht am Ende.





      Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.01.2004

      Bildmaterial: Reuters
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      schrieb am 26.01.04 23:11:34
      Beitrag Nr. 60 ()
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      Die ersten Blicke "Opportunitys" zeigen eine merkwürdige Landschaft - 26.1.2004




      Der Rover "Opportunity" hat bei seinem Aufprall "Fußabdrücke" hinterlassen, als er auf seinem Luftkissen wie ein Gummiball immer wieder emporfederte (25.1.2004)







      „Opportunity“ sitzt in einem flachen Krater


      Der Mars-Roboter „Opportunity“ ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern der Nasa in einem flachen Krater gelandet.

      Darauf deuten die ersten Bilder hin, die die Sonde zur Erde gefunkt hat. Wie die amerikanische Weltraumbehörde im kalifornischen Pasadena mitteilte, hat der Einschlagskrater einen Durchmesser von etwa 20 Metern. Rund einen Kilometer entfernt befindet sich ein weiterer, etwa 150 Meter breiter Krater.

      Die bizarre Beschaffenheit der Landschaft rund um den Landeplatz versetzt die Wissenschaftler in Euphorie. Auf den ersten Aufnahmen von „Opportunity“ ist ein Gelände zu sehen, das gänzlich anders ist, als Fotos früherer Mars-Missionen zeigten.

      Größere Felsbrocken sind nur wenige zu finden, der Boden wirkt vielmehr feinkörnig. Statt der gewohnten Rottöne präsentiert sich die Landschaft größtenteils in einem dunklen Braun-Grau.

      Daneben gibt es noch einige sehr helle Felsformationen. Woraus sie bestehen, ist derzeit noch ein Rätsel. „Wir sind in einer geologisch völlig anderen Umgebung gelandet“, sagte der für die Mars-Rover zuständige Chefwissenschaftler Steve Squyres.

      Die Nasa-Wissenschaftler haben bereits erste Ziele für die Erkundungstouren des Rovers ins Auge gefaßt. Nach dem Verlassen der Landestation soll „Opportunity“ zunächst den Boden und das umliegende Gestein untersuchen. Danach ist geplant, daß der Rover den flachen Kraterrand hinauffährt und sich einen Überblick über die Umgebung verschafft.



      „Spirit“ auf dem Weg der Besserung


      „Opportunitys“ angeschlagener Zwillings-Roboter „Spirit“ war am Montag auf dem Weg der Besserung. „Wir sind drei Wochen davon entfernt, weiter zu fahren“, sagte Nasa-Projektmanager Pete Theisinger über den „Spirit“. Bis dahin soll der Software-Fehler behoben werden, der das Raumgefährt am vergangenen Mittwoch lahm gelegt hatte.




      Quelle: FAZ, 26.01.04

      Bildmaterial: Nasa. AP
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      schrieb am 27.01.04 17:46:39
      Beitrag Nr. 61 ()
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      Bildmaterial: Reuters
      Keine Forscher auf dem Mars! Versuche am "Opportunity"-Modell auf der Erde



      Bildmaterial Reuters
      "Opportunity" von oben - 26.1.2004



      Bildmaterial: AP
      So hätte "Beagle" arbeiten sollen






      „Opportunity“ sendet, „Spirit“ stottert, „Beagle“ schweigt


      Während sich die amerikanische Raumsonde „Opportunity“ laut Nasa in bester Verfassung befindet und am Montag ein erstes Farbbild vom Mars zur Erde schickte, kämpft der zweite Roboter mit Problemen. „Spirit“ hat in den vergangenen Tagen keine Bilder und Daten mehr übermittelt.
      „Wir wissen noch nicht, ob `Spirit` wieder voll einsatzfähig sein wird“, sagte Nasa-Managerin Jennifer Trosper.

      Und auch der europäische Roboter „Beagle“, der nach dem Aufsetzen stumm blieb, scheint an diesem Zustand nichts ändern zu können. Auch nochmals verstärkte Versuche, mit dem kleinen Landegerät Kontakt über die beiden Satelliten „Mars Express“ und „Mars Odyssey“ und das Radioteleskop in Jodrell Bank in England aufzunehmen, brachten der europäischen Raumfahrtbehörde Esa zufolge nichts.

      „Wir haben „Beagle 2“ nicht gefunden, trotz drei Tage langer intensiver Suche“, sagte am Montag nachmittag der Erfinder von Beagle, der englische Wissenschaftler Colin Pillinger. „Das soll aber nicht heißen, daß wir „Beagle“ aufgeben.
      Wir werden die Amerikaner bitten, mit „Mars Odyssey“ am Dienstag ein Signal zu senden, das „Beagle“ abschaltet und zum Neustart zwingt.“ Natürlich sei das ein sehr gefährliches Kommando, räumte Pillinger ein. „Denn selbst wenn „Beagle 2“ noch da draußen ist, wird er vielleicht niemals antworten.
      Es ist ein letzter Rettungsversuch.“ Das gleiche Signal könnte „Mars Express“ nochmals Anfang Februar senden.




      „Spirit“ verzweifelt an Neustarts, bei „Beagle“ vielleicht eine Chance


      Was bei „Beagle“ als letzter Ausweg scheint, ist das Hauptproblem bei „Spirit“. Der Roboter hörte in der vergangenen Woche auf zu senden und startete seinen Bordrechner immer wieder neu, insgesamt rund 130 Mal.

      Einmal dachte der Rechner, daß jetzt das Jahr 2053 wäre, erklärte die Nasa. Die Techniker glauben nun, daß ein zu knapp bemessener Arbeitsspeicher des Computers zu den Problemen führte, weil dieser nicht mit den zahlreichen gespeicherten Bilddateien fertig wurde.

      Der Speicher der Bilddateien (Flash Memory) wurde deshalb kurz unterbrochen, um die ständigen Reboots zu beenden. Das Flash Memory soll nun überprüft und überflüssige Daten sollen dort gelöscht werden. In zwei oder drei Wochen könnte „Spirit“ seine Arbeit wieder aufnehmen.

      Während die Wissenschaftler versuchen, die beiden Sonden „Spirit“ und „Beagle“ zum Laufen zu bekommen, macht allein die als letzte eingetroffene „Opportunity“ keine Probleme.

      Der amerikanische Roboter sendete am Montag die ersten Farbbilder, die die ziegelroten Hänge eines Kraters und Teile einer Felsplatte zeigen. Das Bild lasse auf „eine wundervolle Gegend“ für die Forschungen von Geologen schließen, sagte Chefwissenschaftler Jim Bell in Pasadena begeistert. „Opportunity“ hat rund 10.000 Kilometer von ihrer Schwestersonde „Spirit“ aufgesetzt, die bereits in der Nacht zum 4. Januar auf dem Mars gelandet ist.




      Analyse für spätere Flüge


      Aber auch falls „Opportunity“ das einzige funktionierende Mars-Landegerät bleibt, haben die Wissenschaftler schon neue Pläne.
      Für „Beagle“ laufen Analysen, warum diese Mission nicht geklappt hat, weil Pillinger auf jeden Fall einen weiteren „Beagle“ auf den Mars schicken will: „Wir möchten versuchen, „Beagle“ nochmal fliegen zu lassen.
      Deshalb müssen wir wissen, wie weit der erste gekommen ist, damit wir wissen, welche Teile der Mission geklappt haben, die wir so lassen können.“ Deshalb ist ein Team in Leicester in England dabei, den Flug von „Beagle“ zu untersuchen.

      Das, was dem Team am meisten bringen könnte, wäre ein Bild des Landemoduls, das die hochauflösende Kamera an Bord von „Mars Express“ oder Kameras an Bord von „Mars Global Surveyor“ liefern könnten. Doch das kleine Gerät könnte auch zu klein sein, um auf den Bildern erkennbar zu sein. Doch die Hoffnung bleibt - und der Wille, den Mars zu erkunden.




      Quelle: FAZ, 27.01.04
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      schrieb am 27.01.04 18:11:31
      Beitrag Nr. 62 ()
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      Bildmaterial: Nasa
      3-D-Bild des Landeplatzes - 12.1.2004



      Bildmaterial: dpa/dpaweb

      Der erste Steinbrocken, den "Spirit" besucht - der Adirondack



      Bildmaterial dpa/dpaweb
      Der "Adirondack" in 3-D



      Bildmaterial dpa/dpaweb
      Die beiden Steine "Sashimi" und "Sushi" - 19.1. 2004





      Bildmaterial Nasa
      "Spirits" Greifarm in Aktion - 19.1.2004









      Training für den Marsflug

      Von Günter Paul


      Wie sich Menschen in schwerelosem Zustand verhalten, ist bei vielen Raumflügen untersucht worden.

      Über die Auswirkungen von Schwerefeldern, die größer sind als jenes der Erde, geben Versuche mit Zentrifugen Auskunft.


      Wie die geringe Schwerkraft, die auf dem Mars herrscht, in fernerer Zukunft einmal das Leben und die Gesundheit von Astronauten auf diesem Planeten beeinträchtigt, ist dagegen bislang kaum bekannt.


      Wichtige Anhaltspunkte dafür könnte das im Jahr 2001 begründete "Mars Gravity Satellite"-Projekt liefern, an dem Forscher und Studenten des Massachusetts Institute of Technology, der University of Washington und der University of Queensland in Australien beteiligt sind.

      Ziel des Projekts ist es, einen Satelliten, in dem eine Schwerkraft wie auf dem Mars herrscht, mit Mäusen als Passagieren in den Weltraum zu bringen. Der Raumflugkörper würde sich, einer Zentrifuge gleich, 34mal pro Minute um seine Achse drehen.

      Bei den vorgesehenen Größenverhältnissen wären die Mäuse dann in ihren Einzelkabinen an der Außenwand des Satelliten der gewünschten Schwerkraft von 0,38 g ausgesetzt, was etwa einem Drittel der irdischen Schwerkraft entspricht.




      2006 verringerte Schwerkraft testen


      Der Satellit könnte im Jahr 2006 verfügbar sein. Er würde die Erde ungefähr fünf Wochen lang umkreisen. Die Mäuse kämen am Ende dieser Mission in einer kleinen Kapsel, die im Gebiet von Woomera/Australien landete, zur Erde zurück.

      Das Vorhaben soll dazu beitragen, Fragen in Zusammenhang mit dem Verlust an Muskel- und Knochenmasse zu beantworten sowie mit Änderungen der Knochendichte und Störungen im Innenohr, die das Gleichgewicht betreffen.

      Solche Effekte sind von der Schwerelosigkeit her bekannt. Außerdem interessieren sich die Wissenschaftler dafür, wie schnell sich Lebewesen, die einige Zeit im Schwerefeld des Mars gelebt haben, wieder an die irdische Schwerkraft gewöhnen.




      Kameraüberwachung für Mäuse


      Zur Ausrüstung des Satelliten sollen Kameras in allen Kabinen gehören, mit denen die Mäuse überwacht werden. Jede Kabine wird auch ihre eigene Trinkwasserversorgung haben, so daß sich der Wasserverbrauch der Tiere messen läßt.

      Die Analyse des Urins soll Auskunft über den Knochenschwund geben, und mit speziellen Körpersensoren wird das Gewicht der Mäuse überwacht.
      Als "Spielzeuge", die sie beschäftigt halten sollen, sind Holzstückchen vorgesehen, auf denen die Tiere herumkauen können. Laufräder allerdings werden nicht mit an Bord sein. Denn durch die Bewegung darin könnten Effekte der geringeren Schwerkraft, die man studieren will, aufgehoben werden, wodurch die Ergebnisse verfälscht würden.




      Quelle: FAZ, 27.01.04
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      schrieb am 31.01.04 03:28:39
      Beitrag Nr. 63 ()
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      Bildmaterial AP
      "Opportunitys" Blick auf den Krater - 27.1.2004




      Bildmaterial REUTERS
      Hier prallte "Opportunitys" Airbag auf - 28.1.2004




      Bildmaterial dpa/dpaweb
      Steine vor "Opportunitys" Nase - 28.1.2004








      Spirit“ sendet wieder Bilder




      Bildmaterial Nasa
      Das erste Bild von "Spirit" nach dem Ausfall - 30.1.2004



      Bildmaterial Nasa

      Wie "Mars Global Surveyor" "Spirits" Landeplatz sieht



      Bildmaterial Nasa
      Das Originalbild des "Global Surveyor"



      Nach einem Computerfehler sendet der amerikanische Mars-Rover „Spirit“ wieder Bilder. Das erste Bild zeigt seinen Greifarm.

      „Der Arm ist genau da, wo wir ihn erwartet haben“, sagte Jennifer Trosper, Missionsmanager der europäischen Weltraumbehörde Nasa, am Donnerstag.

      Er befindet sich immer noch in der ausgefahrenen Position und dem Felsen Adirondack, die er hatte, als „Spirit“ die Kommunikation abbrach.

      Die Ingenieure der Nasa haben in den vergangenen Wochen „Spirit“ nach dem Computerfehler vorsichtig versucht, wieder ans Arbeiten zu bringen.

      Am Freitag schickten sie Befehle an den Rover, so daß er eine neue Panorama-Sicht des Planeten aufnehmen soll. Außerdem soll der Rover Daten über Adirondack schicken, die er in der vergangenen Woche mittels eines Instruments, das den Marsboden analysieren soll, einem sogenannten Moessbauer-Spektrometer, gemacht hat. Auch Daten des Röntgenspektrometers hat „Spirit“ schon erfaßt, aber noch nicht gesendet.

      „Wir wissen, daß wir noch zu tun haben. Aber wir glauben, das Problem gut genug zu verstehen, um einige Untersuchungen auf dem Mars gleichzeitig mit den Reparaturen zu machen“, sagte Trosper.

      Alle Daten in den Computern von „Spirit“ zu bekommen, scheiterte bislang, es war nur eine beschränkte Kommunikation mit dem kleinen Marsgerät zustande gekommen. Daher gehen die Tests weiter: am Donnerstag wurde der Mast gecheckt, am Freitag ein kleiner Persikop-Spiegel, aber bis dahin mißt „Spirit“ auch schon weiter.


      Quelle: FAZ, 30.01.04
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 03:34:19
      Beitrag Nr. 64 ()
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      Bildmaterial AP
      "Opportunitys" Blick auf den Krater - 27.1.2004




      Bildmaterial REUTERS
      Hier prallte "Opportunitys" Airbag auf - 28.1.2004




      Bildmaterial dpa/dpaweb
      Steine vor "Opportunitys" Nase - 28.1.2004








      Spirit“ sendet wieder Bilder




      Bildmaterial Nasa
      Das erste Bild von "Spirit" nach dem Ausfall - 30.1.2004



      Bildmaterial Nasa

      Wie "Mars Global Surveyor" "Spirits" Landeplatz sieht



      Bildmaterial Nasa
      Das Originalbild des "Global Surveyor"



      Nach einem Computerfehler sendet der amerikanische Mars-Rover „Spirit“ wieder Bilder. Das erste Bild zeigt seinen Greifarm.

      „Der Arm ist genau da, wo wir ihn erwartet haben“, sagte Jennifer Trosper, Missionsmanager der europäischen Weltraumbehörde Nasa, am Donnerstag.

      Er befindet sich immer noch in der ausgefahrenen Position und dem Felsen Adirondack, die er hatte, als „Spirit“ die Kommunikation abbrach.

      Die Ingenieure der Nasa haben in den vergangenen Wochen „Spirit“ nach dem Computerfehler vorsichtig versucht, wieder ans Arbeiten zu bringen.

      Am Freitag schickten sie Befehle an den Rover, so daß er eine neue Panorama-Sicht des Planeten aufnehmen soll. Außerdem soll der Rover Daten über Adirondack schicken, die er in der vergangenen Woche mittels eines Instruments, das den Marsboden analysieren soll, einem sogenannten Moessbauer-Spektrometer, gemacht hat. Auch Daten des Röntgenspektrometers hat „Spirit“ schon erfaßt, aber noch nicht gesendet.

      „Wir wissen, daß wir noch zu tun haben. Aber wir glauben, das Problem gut genug zu verstehen, um einige Untersuchungen auf dem Mars gleichzeitig mit den Reparaturen zu machen“, sagte Trosper.

      Alle Daten in den Computern von „Spirit“ zu bekommen, scheiterte bislang, es war nur eine beschränkte Kommunikation mit dem kleinen Marsgerät zustande gekommen. Daher gehen die Tests weiter: am Donnerstag wurde der Mast gecheckt, am Freitag ein kleiner Persikop-Spiegel, aber bis dahin mißt „Spirit“ auch schon weiter.


      Quelle: FAZ, 30.01.04
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 18:54:18
      Beitrag Nr. 65 ()
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      Bildmaterial AP
      "Opportunitys" Blick auf den Krater - 27.1.2004





      Bildmaterial REUTERS
      Hier prallte "Opportunitys" Airbag auf - 28.1.2004





      Bildmaterial dpa/dpaweb
      Steine vor "Opportunitys" Nase - 28.1.2004









      "Spirit“ sendet wieder Bilder


      Bildmaterial Nasa
      Das erste Bild von "Spirit" nach dem Ausfall - 30.1.2004




      Wie "Mars Global Surveyor" "Spirits" Landeplatz sieht




      Das Originalbild des "Global Surveyor"




      Von diesem Fleckchen glaubt die Nasa, daß es "Spirit" ist







      Nach einem Computerfehler sendet der amerikanische Mars-Rover „Spirit“ wieder Bilder.

      Das erste Bild zeigt seinen Greifarm. „Der Arm ist genau da, wo wir ihn erwartet haben“, sagte Jennifer Trosper, Missionsmanager der europäischen Weltraumbehörde Nasa, am Donnerstag.

      Er befindet sich immer noch in der ausgefahrenen Position und dem Felsen Adirondack, die er hatte, als „Spirit“ die Kommunikation abbrach.

      Die Ingenieure der Nasa haben in den vergangenen Wochen „Spirit“ nach dem Computerfehler vorsichtig versucht, wieder ans Arbeiten zu bringen.

      Am Freitag schickten sie Befehle an den Rover, so daß er eine neue Panorama-Sicht des Planeten aufnehmen soll. Außerdem soll der Rover Daten über Adirondack schicken, die er in der vergangenen Woche mittels eines Instruments, das den Marsboden analysieren soll, einem sogenannten Moessbauer-Spektrometer, gemacht hat. Auch Daten des Röntgenspektrometers hat „Spirit“ schon erfaßt, aber noch nicht gesendet.

      „Wir wissen, daß wir noch zu tun haben. Aber wir glauben, das Problem gut genug zu verstehen, um einige Untersuchungen auf dem Mars gleichzeitig mit den Reparaturen zu machen“, sagte Trosper.

      Alle Daten in den Computern von „Spirit“ zu bekommen, scheiterte bislang, es war nur eine beschränkte Kommunikation mit dem kleinen Marsgerät zustande gekommen. Daher gehen die Tests weiter: am Donnerstag wurde der Mast gecheckt, am Freitag ein kleiner Persikop-Spiegel, aber bis dahin mißt „Spirit“ auch schon weiter.




      Qulle: FAZ, 30.01.04

      Bildmaterial: Nasa
      Avatar
      schrieb am 31.01.04 20:17:21
      Beitrag Nr. 66 ()
      "Opportunity" startet Mars-Erkundungstour

      Eine Woche nach seiner Landung auf dem Mars hat auch der zweite Nasa-Roboter "Opportunity" seine Arbeit aufgenommen. Der Rover befindet sich seit dem frühen Morgen auf seiner ersten Erkundungsfahrt, wie die US-Weltraumbehörde in Pasadena mitteilte. Ein von "Opportunity" übermitteltes Schwarz-Weiß-Foto zeigt das leere Landegerät und zwei parallele Spuren, die von ihm wegführen. Als das Foto auf einem Bildschirm im Kontrollzentrum erschien, brachen die anwesenden Wissenschaftler in Jubel aus. Minuten später gingen weitere Fotos ein.

      Opportunity entdeckt Mineral Hämatit
      Wenige Stunden zuvor bestätigten Wissenschaftler, dass "Opportunity" auf dem Mars das Mineral Hämatit entdeckt hat. Hämatit werde vermutlich bei niedrigen Temperaturen während chemischer Reaktionen in Wasser gebildet, erklärte der Forscher Phil Christensen von der Arizona State University. Der Rote Planet hatte damit möglicherweise einmal ein feuchteres Klima und eine lebensfreundliche Umgebung.

      Zunächst soll der Roboter den umliegenden Boden auf seine Zusammensetzung untersuchen. Da sich der Boden von dem an der Landestelle des Zwillingsroboters "Spirit" grundlegend unterscheidet, erwarten die Wissenschaftler die Ergebnisse der Analyse mit Spannung. Als weiteres Ziel soll "Opportunity" nahe gelegenes Felsgestein untersuchen. Hauptziel der Untersuchungen ist, herauszufinden, ob auf dem Mars einst Bedingungen herrschten, die die Entstehung von Leben ermöglichten.

      "Spirit" kämpfte mit Störungen im Computersystem und sendete am späten Mittwochabend erstmals seit mehr als einer Woche wieder ein Bild zur Erde. Der für die Software zuständige Chefingenieur Glenn Reeves sagte am Samstag, bis zum Sonntag könne die NASA "Spirit" vermutlich für " vollständig genesen" erklären.


      "Opportunity" auf den Mars gerollt

      Stand: 31.01.2004 18:07 Uhr
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 18:35:05
      Beitrag Nr. 67 ()
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      Bildmaterial FAZ.NET




      Bildmaterial Nasa
      Spirit" nimmt "Adirondack" unter die Lupe - 1.2.2004





      Teilungsmission

      Von Charles Simonyi



      Ich bin auf einem Schiff, das vor Montserrat kreuzt.

      Aus dem Brockhaus in der Bordbibliothek und per Satellit über die Suchmaschine Google erfahre ich, daß Kolumbus diese Insel vor fünfhundert Jahren mit einem winzigen, zerbrechlichen Schiff entdeckte, auf dem zahlreiche Seeleute an Skorbut und anderen Krankheiten litten.


      Fasziniert lese ich, wie falsch damals der Plan unserer Vorfahren und welch ein zweifelhafter Typ dieser Kolumbus war, doch all diese falschen Berechnungen, das Leid und die Grausamkeit wurden Teil dessen, was wir heute sind. Insgesamt zog Europa aus diesen Fahrten einen gewaltigen Nutzen, und Google ist nur das jüngste Beispiel dafür.

      Was sagen die Nachrichten? Wie es scheint, werden wir zum Mars fliegen.

      Die Leute spekulieren bereits über ein winziges, zerbrechliches Schiff, in dem die Astronauten offensichtlich unter der tödlichen Strahlung der Sonne und den schrecklichen Auswirkungen der Langeweile werden leiden müssen.

      Die Sache wird ein Vermögen kosten, die Ziele sind ungewiß, und die Beteiligten sind von zweifelhaftem Charakter. Daraus kann nichts Gutes entstehen.
      Oder doch?




      Falten und Entfalten


      Aber wir sind doch schon auf dem Mars. Gerade sehe ich mir den Marsrover "Opportunity" an, der immer mehr Bilder der Marswüste aufnimmt und nach Spuren von Wasser sucht.

      Da ich ständig meine Brille suche, kann ich den Wissenschaftlern sagen, wo sie Wasser finden werden, nämlich genau dort, wo sie zuletzt danach suchen. In der Zwischenzeit mache ich Stimmung für sie.

      Es gibt noch andere Nachrichten. Bert Rutans privates Raumflugzeug - das von dem Visionär Paul Allen finanziert wird - hat gerade bei seinem Aufstieg die Schallgeschwindigkeit überschritten.
      Das geschah genau hundert Jahre nach dem ersten Flug der Gebrüder Wright.

      Rutan ist ein Fliegergenie ganz nach Art der Wrights. Sein Raumflugzeug besteht aus Plastikverbundstoffen. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zerlegt es sich in zwei Teile und fällt eine Weile wie ein Federball, bis es sich auseinanderfaltet und wie ein Segelflugzeug landet.

      Durch dieses Falten und Entfalten und durch eine geschickte Steuerung lassen sich die Kräfte, denen das Gefährt ausgesetzt ist, in Grenzen halten.

      Die Ingenieure haben eine etwas seltsame Bezeichnung für das Verhältnis zwischen Luftwiderstand und Geschwindigkeit in Höhe des Meeresspiegels. Sie sprechen von der "angezeigten Fluggeschwindigkeit".


      Bei Rutans Raumflugzeug liegt diese angezeigte Fluggeschwindigkeit niemals über 260 Knoten oder 505 Stundenkilometern, selbst wenn das Flugzeug die Schallmauer durchbricht, und auch nicht beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

      Die Luftfahrtindustrie freut sich über so niedrige Geschwindigkeiten, denn so kann Rutans raketengetriebenes Raumflugzeug etwa dieselbe Form haben wie ein düsengetriebenes Frachtflugzeug; beide können auf einem kleinen Zivilflugplatz in Kalifornien starten und landen, vielleicht sogar unter der Aufsicht des Fluglotsen, mit dem ich sprach, als ich in dieser Gegend flog.




      Fotoalbum der Menschheit


      Diese Nachrichten lassen mich darüber nachdenken, was ich vom Mars und dem Weltraum halte. Uns allen sind die Fernsehprogramme und Internetdienste längst selbstverständlich geworden, die über Satellit zu uns kommen, so daß wir Google auf einem Schiff oder sogar während des Flugs in einem Passagierflugzeug nutzen können.

      Ich bewundere Rutan und seinen Mut, seinen Einfallsreichtum und seine Fähigkeit, mit einem so kleinen Team so große Leistungen zu vollbringen. Und ich begeistere mich für die wissenschaftlichen Erkenntnisse - oder aufrichtig gesagt, eher für die Bilder -, die uns die Raumsonden verschaffen.

      Dabei denke ich nicht nur an den Mars, sondern auch an den Kometen, der bei der Stardust-Mission Anfang Januar fotografiert wurde, oder an die Bilder von der Geburt der Sterne im Zentrum der Milchstraße, die man mit dem neuen Infrarotteleskop aufgenommen hat.

      Als vor einigen Jahren ein anderer Komet in den Jupiter stürzte, beobachteten mehrere Raumsonden die gigantischen Explosionen, und wir alle dachten: "Das war gefährlich nahe." Das Fotoalbum der Menschheit von der näheren Umgebung, dem Sonnensystem und dem Universum wird Jahr für Jahr voller, schärfer und schöner.

      Vor allem nach dem tragischen Verlust des zweiten Spaceshuttle wurden nachdenkliche Stimmen laut, die darauf hinwiesen, daß viele wichtige wissenschaftliche Projekte wegen der gewaltigen Kosten der bemannten Raumfahrt zurückstehen müßten.

      Nach der Ankündigung des Marsprogramms hören wir solche Stimmen nun wieder. Der Flug zum Mars wird wahrscheinlich noch teurer sein. Wären die Mittel an anderer Stelle nicht sinnvoller eingesetzt, zum Beispiel für unbemannte Erkundungsflüge?



      Großartige Institutionen

      Ich bin immer amüsiert, wenn ich solche Fragen höre. Das Geld könnte man doch auch für andere Dinge ausgeben, etwa für die wohltätigen Zwecke, die mir so am Herzen liegen. Tatsächlich konkurriert alles, was wir tun, mit allem, was wir vielleicht tun könnten.

      Wie sollten wir da jemals zu einer Entscheidung gelangen? Aber irgendwie schaffen wir es, denn wir besitzen großartige Institutionen, die in wechselseitigem Einvernehmen oder Widerstreit dazu beitragen, daß die Gesellschaft sich ein Bild macht, eine Bewertung vornimmt und schließlich eine Entscheidung über ansonsten unlösbare Fragen trifft.

      Doch diese Institutionen müssen unabhängig sein, damit viele Ideen entstehen und in Wettbewerb zueinander treten können.

      Darum sei hier ein bescheidener Vorschlag gemacht. Übertragen wir die Verwaltung der wissenschaftlichen Erforschung des Alls einer wissenschaftlichen Organisation, zum Beispiel der National Academy of Sciences.

      Dann könnte die Nasa sich auf die bemannte Raumfahrt einschließlich der Marsmission konzentrieren, die ja für sich allein schon eine großartige Herausforderung darstellt.

      Und um auch Rutan eine Chance zu geben, sollten wir die Regulierung des Zugangs zum Weltraum einer unabhängigen Organisation übertragen, zum Beispiel der Federal Aviation Administration, die den Luftverkehr seit siebzig Jahren kompetent fördert und reguliert.




      Russische Erfahrungen


      Für die Erforschung des Weltalls durch eine nationale Akademie der Wissenschaften gibt es ein interessantes Vorbild.
      Während des Wettrennens zum Mond war die Sowjetische Akademie der Wissenschaften nach außen hin zuständig für die Raumfahrt.

      Doch während die Sowjets ihre politischen Abenteuer in einer wissenschaftlichen Organisation versteckten, könnten wir in den Vereinigten Staaten unsere wissenschaftlichen Abenteuer in einer politischen Organisation verstecken. Wir sollten unsere russischen Freunde nach ihren Erfahrungen fragen.

      Die Teilungsmission der Nasa brächte keine Lösung im Streit um die bemannte oder unbemannte Raumfahrt, aber sie könnte beide Seiten ermuntern, ihre Argumente klarer zu formulieren und die Kosten genauer auszuweisen.

      Heute ist es fast unmöglich, präzise Angaben über die Kosten zu machen. Wir hören, das Shuttle sei äußerst wertvoll, weil dadurch teure Raumschiffe unnötig würden. Aber es ist auch nicht ausgeschlossen, daß wir zum Preis eines Shuttleflugs, der eine Reparaturmission erfüllen soll, ein ganz neues Raumschiff mit einer unbemannten Rakete ins All schießen könnten.

      Wir bringen ja auch nicht unsere enorm teuren, zehn Jahre alten Videorekorder zu einem enorm teuren Reparaturdienst, wenn wir im Supermarkt einen weitaus besseren Rekorder für weniger als hundert Dollar kaufen können.



      Innovative Trägersysteme


      Kann Rutan uns zum Mars bringen? Leider nein. Aber seine Bemühungen - und die Bemühungen einer Reihe anderer Gruppen um die Entwicklung einer unabhängigen privaten Raumfahrt - könnten noch sehr wichtig werden.

      Einer Marsmission - aber auch wissenschaftlichen und kommerziellen Missionen - könnte es sehr zugute kommen, wenn man innovative Trägersysteme für Frachtflüge entwickelte, die mit der gegenwärtigen Generation der nicht wiederverwendbaren Raketen konkurrierten.

      Für den Transport von Treibstoff oder anderen schweren, aber nicht besonders wertvollen Materialien, die man für die Projekte benötigt, wäre die unglaubliche Zuverlässigkeit und Effizienz der heute in der bemannten wie auch unbemannten Raumfahrt eingesetzten Trägersysteme gar nicht erforderlich.

      Warum macht man keine Ausschreibung für den in zehn Jahren durchzuführenden Transport von tausend Tonnen flüssigem Sauerstoff in erdnahe Umlaufbahnen, in Chargen von jeweils mindestens zehn Tonnen, und wartet dann, welche Ideen und Innovationen kommen?

      Manche würden vielleicht leere Tanks hinaufschießen und anderen die Füllung überlassen, mit jeweils nur einer halben Tonne Nutzlast pro Flug.
      Viele Flüge würden scheitern, aber die Federal Aviation Administration könnte dafür sorgen, daß die Sicherheit gewahrt bliebe. Ich möchte wetten, daß eines der innovativen Raumfahrzeuge, das als unzuverlässiges, aber billiges Projekt begann, am Ende zuverlässiger sein wird als die unendlich teuren Raketen.




      Privates Engagement

      Auch das Humangenom-Projekt basierte mehr oder weniger auf diesem Prinzip: Die Regierung bestimmte das Ziel, und Wissenschaftler, Privatindustrie und Finanziers kooperierten und wetteiferten, um Geld und Aufmerksamkeit zu erlangen.

      Viele Methoden wurden ausprobiert, bis hin zum Gebrauch von billigen Tintenstrahldruckerteilen, mit denen man Millionen von kleinen chemischen Experimenten durchgeführt hat. Dadurch sind wir nun in der Lage, täglich mehr DNS zu sequenzieren als in den ersten fünf Jahren des Programms zusammen.

      Privates Engagement also für die neuen Probleme. Währenddessen könnte die Nasa sich auf die Probleme bemannter Raumflüge konzentrieren und müßte diese Projekte der Öffentlichkeit mit vernünftigen Argumenten verkaufen.

      Mit Vision und Begeisterung, nicht aber mit dem Hinweis auf pseudowissenschaftliche Probleme wie die Frage, auf welche Weise Spinnen ihre Netze in der Schwerelosigkeit weben, und nicht mit Pseudoargumenten wie der Behauptung, nur ein Astronaut könne entscheiden, welche Steine er mit zurückbringen soll.

      Auch die Wissenschaftler müßten Verantwortung übernehmen und ihr Versprechen einhalten, mehr Wissenschaft für weniger Geld zu bieten. Beide Seiten würden aufregende Bilder schießen oder für Telepräsenz sorgen, damit wir alle unsere Freude daran haben und unsere vielfältigen Interessen befriedigen können.

      Falls die Vergangenheit hier als Maßstab dienen kann, wird es den Aufwand wert sein.



      Aus dem Amerikanischen von Michael Bischoff.





      Charles Simonyi ist ein Pionier der Software-Entwicklung und steht dem Unternehmen "Intentional Software" vor.
      Er wurde 1948 in Budapest geboren, studierte in Berkeley und wurde an der Stanford-Universität in Computerwissenschaften promoviert.
      1981 wurde er in einem damals winzigen Start-up namens Microsoft Chefarchitekt von Programmen wie "Word" und "Excel".
      Seitdem genießt er Reichtum, besitzt einen Privatjet und hat an Einsteins Forschungsstätte in Princeton einen Charles-Simonyi-Lehrstuhl eingerichtet.





      Quelle: FAZ, 04.02.04
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      schrieb am 05.02.04 18:16:29
      Beitrag Nr. 68 ()
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      Erster Nachweis von Sauerstoff und Kohlenstoff auf fernem Planeten



      Europäische Forscher haben erstmals Sauerstoff und Kohlenstoff auf einem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt.

      Die beiden Substanzen umgeben den Osiris getauften Planeten namens HD 209458b in einer ellipsenartigen Atmosphäre, die einem Rugbyball gleicht. Das teilte die Europäische Weltraumagentur Esa am Dienstag in München mit.

      Osiris ist der erste extrasolare Planet, bei dem Forscher eine Atmosphäre und flüchtigen Wasserstoff nachgewiesen hatten. Wasserstoff werde mit einem Tempo von mehr als 35.000 Kilometern pro Stunde weggeschleudert.

      Das Verdampfen geschehe in einem so hohen Maße, daß der Planet eine neue Kategorie extrasolarer Planeten eröffnen könne, schreibt die Esa.

      Es gebe jedoch Hinweise darauf, daß auch die Erde in ihrer „Kindheit“ ebenfalls eine Menge Gas verloren habe.

      Dieser Vorgang gab Osiris auch seinen Namen, nach dem ägyptischen Gott, der einen Teil seines Körpers verlor - wie der Planet - nachdem sein Bruder ihn getötet und ind kleine Teile geschnitten hatte, um seine Rückkehr ins Leben zu verhindern.




      Existenz von Sauerstoff nicht überraschend


      Sauerstoff ist ein möglicher Indikator für Leben, so daß bei der Suche nach außerirdischem Leben immer wieder danach geschaut wird. „Natürlich hört sich das spannend an - die Möglichkeit von Leben auf Osiris“, sagte der Forscher Alfred Vidal-Madjar vom Astrophysikalischen Institut in Paris.

      „Aber es ist keine so große Überraschung, weil Sauerstoff auch auf den großen Planeten unseres Sonnensystems vorhanden ist, wie Jupiter und Saturn.“ Sein Team hatte Daten des Weltraumteleskops Hubble ausgewertet.

      Osiris ist „nur“ sieben Millionen Kilometer von seinem gelblichen sonnenähnlichen Muttergestirn entfernt.
      Der Jupiter, der nächste Gasriese unseres Sonnensystems, ist 780 Millionen Kilometer von unserer Sonne entfernt, die Erde 150 Millionen.

      Er hat eine Reihe an Rekorden aufzuweisen, er war der erste Planet, der außerhalb unseres Sonnensystems gefunden wurde, der seine Sonne umkreiste. Er war außerdem der erste Planet, bei dem eine Atmosphäre nachgewisen wurde.




      Quelle: FAZ, 04.02.04
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 18:14:51
      Beitrag Nr. 69 ()
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      Ein Bild von "Spirits" Bohrlochs - 8.2.2004






      Rollspur von "Opportunity" - 8.2.2004





      Marsrover „Spirit“ bohrt zum ersten Mal Loch in Felsen

      Der amerikanische Mars-Rover „Spirit“ hat zum ersten Mal ein winziges Loch in einen Felsen auf der Oberfläche des Planeten Mars gebohrt.

      Der Roboter habe besser funktioniert als erwartet, sagten Nasa-Wissenschaftler am Samstagabend. „Wir haben hier Geschichte geschrieben“, meinte Nasa-Experte Stephen Gorevan.

      Der Felsen sei sehr hart gewesen, so daß die Bohrung drei Stunden gedauert habe. Gorevan: „Daß es gelungen ist, ein kreisrundes Loch zu bohren, ist mehr, als wir uns jemals erträumt haben könnten.“ Das 2,65 Millimeter tiefe Loch wird nun mikroskopisch genau untersucht.

      Auf der anderen Seite des Planeten nähert sich unterdessen die Schwestersonde „Opportunity“ einer Gesteinsformation, die im Detail untersucht werden soll. Bilder der Sonde von den Erdschichten erregten die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler, weil auf der Erde solche Formationen oft durch Wasser entstehen.

      „Spirit“ und „Opportunity“ befinden sich seit einigen Wochen auf dem Mars - als Teile eines 820 Millionen Dollar (rund 645 Millionen Euro) teuren Forschungsprojekts. Sie suchen unter anderem nach einem Beweis dafür, daß auf dem Mars jemals Wasser existiert hat: eine Grundbedingung für Leben auf dem Planeten.



      Quelle: FAZ, 08.02.04

      Bildmaterial: Nasa
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 22:24:00
      Beitrag Nr. 70 ()
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      Bildmaterial: dpa/dpaweb
      "Opportunity" nimmt den Mars unter die Lupe - 9.2.2004






      Bildmaterial: AP
      Die Marslandschaft wie "Opportunity sie sieht - 9.2.2004









      Der Marsboden unter dem Mikroskop von „Opportunity“


      Der Marsroboter „Opportunity“ hat jetzt den Boden das Roten Planeten unter die Lupe genommen.

      Untersucht wurde am Sonntag mit dem Mikroskop eine Gesteinsformation, die schon kurz nach der Landung am 24. Januar mit den ersten Bildern der Sonde das Interesse der Wissenschaftler geweckt hatte.

      Dabei handelt es um eine rund 15 Meter lange und 30 Zentimeter dicke mehrlagige Gesteinsschicht, wie sie auf der Erde oft durch Wasser entsteht. Nähere Erkenntnisse über die Entstehung der Formation erhoffen sich die Forscher jetzt von den Mikroskop-Aufnahmen.

      Auf der anderen Seite des Mars hatte der Roboter „Spirit“ am Wochenende ein Loch in einen Basaltbrocken gebohrt, der von den Forschern den Namen „Adirondack“ bekommen hat. Auch hoffen die Forscher, aus den Daten mehr über die Geschichte des Mars zu erfahren.



      Quelle: FAZ, 09.02.02
      Avatar
      schrieb am 11.02.04 19:07:01
      Beitrag Nr. 71 ()
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      Bildmaterial dpa/dpaweb
      "Opportunity" zeigt einzelne Gesteinsschichten - 10.2.2004


      Bildmaterial dpa/dpaweb
      "Opportunity" untersucht Mars-Gestein näher - 10.2.2004







      Keine Spur von Wasser

      Von Günter Paul


      Als der Marsrover Opportunity die ersten Bilder von seinem Landeplatz zur Erde übertrug, war der Jubel bei der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa groß.

      Das Gefährt war innerhalb eines Kraters mit nur zwanzig Meter Durchmesser niedergegangen, dessen Boden eine ganz andere Struktur aufwies als der Boden in den Regionen, die von den übrigen Landegeräten erkundet wurden.

      Insbesondere fand man statt des Gerölls, von dem man nie weiß, aus welcher Gegend es herantransportiert worden ist, gewachsenen Fels.

      Damit haben die Geologen erstmals die Möglichkeit erhalten, Marsgestein zu untersuchen, dessen Entstehung sich lokalisieren läßt.

      Ein anderer Grund für die Nasa, über das Landegebiet zu jubeln, dürfte sich jetzt dagegen verflüchtigen. Denn der mineralogisch begründete Hinweis auf die frühere Existenz von Wasser in dieser Region, den die Raumsonde Mars Global Surveyor im Jahr 1998 geliefert hatte, scheint seiner Überzeugungskraft beraubt zu werden.

      Seit im Jahr 1996 eine Gruppe von Forschern um David McKay verkündete, sie habe in einem vom Mars stammenden Meteoriten - ALH 84001 - Spuren früheren Lebens entdeckt, wofür der tatsächliche Nachweis bislang ausblieb, ist "Wasser" für die Nasa eine Art Zauberwort geworden.

      Überall, wo man glaubt, Hinweise auf Wasser entdeckt zu haben, wird gleich die mögliche Entstehung von Leben ins Spiel gebracht. Für einen solchen Prozeß ist Wasser allerdings nur eine notwendige, keineswegs hingegen eine ausreichende Voraussetzung.




      Wasser-Argument heizt Diskussion um außerirdisches Leben an


      Wegen des Wasser-Arguments hat der Mars für die Spekulation um außerirdisches Leben eine besondere Bedeutung bekommen.

      Astronomisch gesehen ist der Planet nicht viel weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Demnach dürfte er zumindest anfangs durch ähnliche Prozesse geformt worden sein, folglich auch größere Mengen an Wasser enthalten haben.

      Kaum ein Wissenschaftler zweifelt daran, daß diese These zutrifft. Das würde auch die gewundenen Täler auf dem Planeten erklären, die an ausgetrocknete Flußläufe erinnern, und manch andere Strukturen.

      Ein Teil seines früheren Wassers hat der Mars vermutlich wegen seiner geringen Schwerkraft verloren. Mit der europäischen Raumsonde Mars Express ist kürzlich beobachtet worden, daß Sauerstoff - eine Komponente des Wassers - vom Planeten entweicht.

      Niedriger Druck und niedrige Temperaturen sorgten dafür, daß sich das restliche Wasser nur noch in Form von Eis halten konnte, von dem ein Teil an den Marspolen gebunden ist. Der Mars Express hat dort eindeutig zwischen gefrorenem Wasser und Trockeneis - gefrorenem Kohlendioxyd - unterscheiden können.

      Mit einem anderen Gerät wurde Wasserdampf nachgewiesen, und demnächst wird die Sonde mit einem Radarsystem auf die Suche nach Wasser im Marsboden gehen.



      Hinweise auf Wasser bestimmten Landeplätze


      Bei der Wahl der Landeplätze für ihre Marsrover hat sich die Nasa von Hinweisen auf Wasser leiten lassen.

      Von dem Gusev-Krater, der so groß wie Hessen ist und in dem Spirit aufsetzte, glaubt man, daß er einst einen großen See beherbergt hat.
      Darauf könnte jedenfalls ein ehemaliges Flußbett hindeuten, das zu ihm hinführt.

      Für die Landung von Opportunity haben die Forscher die Ebene Meridiani Planitia erwählt, weil dort nach Messungen des Mars Global Surveyor großflächig das Mineral Hämatit verteilt ist. Es kommt auf der Erde vor allem in Verbindung mit stehenden Gewässern und heißen Quellen vor.

      Für die Nasa war es eine Bestätigung, daß schon bei den ersten mineralogischen Messungen des Marsrovers Opportunity tatsächlich Hämatit aufgespürt wurde. Allerdings scheint das Mineral nur Bestandteil des körnigen Belags zu sein, der den gewachsenen Felsen bedeckt, wodurch ortsbezogene Schlußfolgerungen erschwert werden.

      In den Felsen jedenfalls, die von den bei der Landung aufgestoßenen Airbags freigelegt wurden, ist Hämatit bislang nicht zu finden. Jetzt stellt sich die Frage, ob das Hämatit überhaupt die frühere Existenz von Wasser in dieser Region belegt.

      Denn das Mineral kann auch bei vulkanischen Aktivitäten entstehen. Hat es sich in der Anwesenheit von Wasser geformt, sind seine Körner rundlich und zusammengebacken. In seiner Nachbarschaft ist in diesem Fall mit Tonen und Karbonaten zu rechnen.

      Ist das Hämatit dagegen vulkanischen Ursprungs, müssen sich aus der Schmelze Kristalle gebildet haben, und in der Umgebung sind andere vulkanische Minerale wie Olivin und Pyroxen zu erwarten.




      Olivin entdeckt


      Vor wenigen Tagen hat die Nasa bekanntgegeben, daß sie mit dem Mößbauer-Spektrometer von Opportunity nun auch das grünliche Mineral Olivin entdeckt hat, das ebenso am Landeplatz von Spirit im Gusev-Krater vorgefunden wurde. Zumindest zum Teil, so gesteht die Raumfahrtbehörde ein, handele es sich bei dem Material des Bodens um feinkörnigen Basalt, also um vulkanisches Material.

      Auch ein anderer Befund an der Landestelle von Opportunity macht hellhörig. Mit dem "Mikroskop" des Rovers wurden auf dem Marsboden kleine Gesteinskügelchen mit zwei oder drei Millimeter Durchmesser entdeckt, deren Form einige Wissenschaftler zunächst auf die Einwirkung von Wasser zurückführten. Wenn sich kleine Körner in Gewässern hin- und herbewegen, lagert sich Material an, und sie werden kugelrund.

      Die genauere Analyse ergab aber, daß die Form der Gebilde für diese Art der Entstehung nicht kugelig genug ist. Außerdem fanden die Forscher kleine Poren, die auf Gaseinschlüsse hindeuten, und schließlich wurden die Kügelchen auch in dem gewachsenen Felsen nachgewiesen.

      Es spricht alles dafür, daß sie aus einer Gesteinsschmelze erstarrt sind, daß es sich also um Zeugen früheren Vulkanismus oder eventuell eines Meteoriteneinschlags handelt. Die Hoffnung, an diesem Landeplatz Belege für eine feuchte Vergangenheit des Planeten zu entdecken, scheint jedenfalls getrogen zu haben.



      Quelle: FAZ, 11.02.04
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 17:34:05
      Beitrag Nr. 72 ()
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      Bildmaterial: AP
      So hätte "Beagle" arbeiten sollen





      Esa gibt "Beagle 2" verloren


      Das in Großbritannien gebaute Landegerät der europäischen Mission „Mars Express“, „Beagle 2“, hat seit seiner mutmaßlichen Landung auf dem Marsboden am 1. Weihnachtstag nicht das geringste Lebenszeichen von sich gegeben.

      Der Managementausschuß für „Beagle 2“ in der europäischen Raumfahrtbehörde Esa , der am vergangenen Freitag in London zusammengekommen ist, hat nach einer Beurteilung der Lage das Landegerät für verloren erklärt.

      Nach dem Verlust von „Beagle 2“ hat die Esa eine Untersuchungskommission eingesetzt. Sie soll die Gründe für den Fehlschlag ermitteln und Lehren für künftige Missionen ziehen. An der Untersuchung ist auch Großbritannien beteiligt, wo das Landegerät gebaut wurde.

      Geplanter Hauptzweck von „Beagle 2“ war die Suche nach Spuren von Leben auf dem Mars. Nach seinem von Fallschirmen abgebremsten Abstieg sollte das Landegerät Bodenproben entnehmen und auf vergangene oder gegenwärtige biologische Aktivität untersuchen.

      Obwohl dieser Teil nun wegfällt gilt die Mission als Erfolg: Die Muttersonde „Mars Express“ hat von ihrer Umlaufbahn aus gefrorenes Wasser am Südpol des Roten Planeten entdeckt. Wasser gilt als Voraussetzung für Leben.



      Quelle: FAZ, 11.02.04
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 17:44:58
      Beitrag Nr. 73 ()
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      Die Caldera auf Olympus Mons in Schrägsicht






      Die Caldera von Olympus Mons






      Die Caldera in Schrägsicht umgerechnet in Farbe





      Bildmaterial: Nasa
      So hat "Mars Global Surveyor" Olympus Mons aufgenommen






      Bildmaterial: Nasa
      Der größte bekannte Berg des Sonnensystems in Schrägsicht








      Olympus Mons in Nahaufnahme


      Die hochauflösende Stereokamera (HRSC) an Bord des Satelliten „Mars Express“ hat neue Bilder geliefert. Am Mittwoch veröffentlichte die europäische Raumfahrtbehörde Esa das erste hochaufgelöste Farbbild des höchsten Berges auf dem Mars und vermutlich in unserem Sonnensystem, Olympus Mons. Die Caldera auf seiner Spitze ist drei Kilometer tief.

      Das Bild nahm die HRSC am 21. Januar aus 273 Kilometer Höhe auf. Aus den ermittelten Daten errechneten die Wissenschaftler der Esa, wie eine Schrägsicht des Olympus Mons aussieht.

      Am 10. November 1879 entdeckte Giovanni Schiaparelli Olympus Mons erstmals. Der Astronom taufte den Berg Nix Olympica (der Schnee des Olymp), weil er glaubte, Schnee zu sehen. Olympus Mons liegt in der Tharsis Region des Mars.

      In der Tharsis-Region liegen die höchsten Berge des Mars. Olympus Mons ist der jüngste dieser Vulkane mit dem jüngsten Ausbruch vor 300 Millionen Jahren. Er ist etwa 25 Kilometer hoch und seine Basis mißt ungefähr 500 Kilometer im Durchmesser.





      Quelle: FAZ, 11.02.04

      Bildmaterial: Esa, Nasa
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 18:46:23
      Beitrag Nr. 74 ()
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      Bildmaterial: dpa/dpaweb

      Von Wasser geformt: Feine Schichtung im oberen Bereich des Mars-Steins "El Capitan"







      Bildmaterial: dpa/dpaweb

      Dicht dran: Mikroskopische Aufnahme des Rovers "Opportunity" vom Mars-Stein "El Capitan", der einst wohl von Wasser umspült war.






      Bildmaterial: Nasa/JPL/Cornell
      Anderer Stein, ähnliche Strukturen: Auch der Brocken "Last Chance" verrät die Existenz von längst verflossenem Wasser






      Bildmaterial: REUTERS

      Überblick der steinigen Region, in der die Nasa-Forscher auf der Suche nach früherem Wasser fündig wurden




      Bildmaterial: F.A.Z.






      „Eine gute, bewohnbare Gegend“


      Die Nasa ist sich jetzt fast sicher: Auf der Marsoberfläche hat es einst in großen Mengen Wasser gegeben - genügend um Leben zu ermöglichen.

      Die neuen klaren Hinweise hatte laut Nasa der Mars-Rover „Opportunity“ erbracht, der seit über vier Wochen einen kleinen Krater in der Meridian-Tiefebene erforscht.

      Nasa-Wissenschaftler Steve Squyres betonte, zu der lange erhofften Entdeckung habe auch das deutsche Mößbauer-Spektrometer an Bord des Rover beigetragen.

      Demnach hatte der Rover auch mit Hilfe des deutschen Spektrometers einen Felsen in der Tiefebene untersucht. Hinweise auf Wasservorkommen hätten unter anderem bestimmte Schwefelverbindungen sowie das Aussehen des Felsens gegeben.

      „Flüssiges Wasser ist einst durch diese Felsen geflossen. Es änderte ihre Beschaffenheit, und es änderte ihre chemische Zusammensetzung“, sagte Squyres, der Chefwissenschaftler für die Geräte im Rover „Opportunity“.




      Noch kein Beleg für Leben


      „Opportunity“ sei in einem Gebiet auf dem Mars gelandet, das einst von flüssigem Wasser überflutet war, sagte Nasa-Chefwissenschaftler Ed Weiler. „Diese Gegend wäre eine gute, bewohnbare Umgebung gewesen“.

      Auch Squyres betonte, „dies ist die Art Ort, die für Leben geeignet gewesen wäre“. Das bedeute aber natürlich noch nicht, daß es auch wirklich Leben gegeben habe. Das lasse sich noch nicht sagen.

      Unklar blieb zunächst, wie lange das Wasser dort floß und ob die Felsen auf dem Grund eines See lagen oder von Grundwasser umspült wurden. „Das beste wäre, man könnte einen dieser Felsen zur Erde zurückbringen,“ sagte Squyres.

      Weiler sprach von einem Riesenerfolg. Ziel aller Marsforschungen sei die Beantwortung derewigen Frage, ob es Leben auf dem Mars gab. „Die heutigen Ergebnisse sind ein riesiger Schritt auf dem Weg, dieses langfristige Ziel zu erreichen.“




      Erfolg für deutsche Forscher


      Weiler würdigte auch die anwesenden deutschen Wissenschaftler Göstar Klingelhöfer vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie in Mainz und Ralf Gellert vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Universität Mainz, die beide an der Entwicklung der deutschen Geräte im Rover beteiligt waren.

      Der Mößbauer-Spektrometer MIMOS II, der die größe eine Cola-Dose hat, wurde an der Universität Mainz entwickelt. Er ermöglicht erstmals die direkte Untersuchung und Bestimmung der eisenhaltigen Gesteins- und Bodenproben vom Mars.





      Quelle: FAZ, 03.03.04
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 18:45:51
      Beitrag Nr. 75 ()
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      Bildmaterial:Nasa/JPL/Cornell
      Marskrater Bonneville: Geformt durch Meteoriten-Einschlag



      Der Marskrater Bonneville: „Spirit“ am Ziel seiner Träume


      Am 66. Marstag seiner Mission, von den Astronomen Sol 66 genannt, ist der amerikanische Rover Spirit am Rand des Kraters Bonneville angekommen. Die vor langer Zeit beim Einschlag eines Meteoriten entstandene Struktur, die einen Durchmesser von rund 200 Metern hat, befindet sich ungefähr 250 Meter von Spirits Landestelle entfernt.

      Für die Nasa stand sofort fest, daß sie den Rover nach einer ersten Erkundung des Marsbodens dorthin lenken würde. Denn viele der Gesteine in dieser Region, von denen Spirit mittlerweile etliche näher analysiert hat, sind wahrscheinlich infolge der Wucht, mit der der Meteorit eingeschlagen ist, aus dem Untergrund des Planeten freigesetzt worden.

      Der Krater könnte sich deshalb als Schlüssel für das Verständnis mancher Phänomene herausstellen, mit denen die Forscher im Landegebiet von Spirit konfrontiert werden.




      Begegnung mit eigener Vergangenheit


      Für den Rover ist der Krater darüber hinaus eine Konfrontation mit seiner Vergangenheit. Denn am hinteren Rand von Bonneville ist der Hitzeschutzschild niedergegangen, der Spirit beim Landeanflug auf den Mars vor einer Überhitzung in der Atmosphäre bewahrt hat.

      Er ist oben links als heller Fleck zu sehen. Im Kontrollzentrum für den Rover beim Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena (Kalifornien) hatte man vorausgesehen, daß Spirit an Sol 66 den Krater erreichen würde. Werbewirksam ist der Rover daher am Morgen von dem beziehungsreichen Song „Livin` on the Edge“ der Rockgruppe Aerosmith geweckt worden.



      Quelle: FAZ, 15.03.2004
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 18:54:10
      Beitrag Nr. 76 ()
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      Bildmaterial: Esa
      Mars Express: Wassereis am Südpol






      Eine zweite Kappe aus Eis

      Von Günter Paul



      Auf dem Mars hat es einst wie auf der Erde Wasser gegeben.

      Davon zeugen ausgetrocknete Flußtäler, aber auch die jüngsten spektroskopischen Meßergebnisse des kleinen Rovers „Opportunity“.

      Auf die frühere Existenz des Wassers weisen außerdem die weißen Polarkappen des roten Planeten hin.

      Mit der europäischen Raumsonde „Mars Express“ sind in den vergangenen Wochen die Südpolarregionengenauer in Augenschein genommen worden.

      Dabei haben die Wissenschaftler herausgefunden, wie das Eis in diesen Gebieten verteilt ist.


      Die Polarkappen des Mars lassen sich schon mit recht kleinen Fernrohren wahrnehmen. Trotzdem dauerte es nach der Erfindung dieser Instrumente noch einige Jahrzehnte, bis die Forscher die hellen Regionen auf dem Planeten sahen.

      Der niederländische Astronom Christiaan Huygens entdeckte im Jahr 1672 die Südpolarkappe. Die Nordpolarkappe blieb sogar bis 1704 verborgen, als sie Jacopo Filippo Maraldi bemerkte, ein Neffe des bekannten italienischen Astronomen Giovanni Cassini.




      Herschel erkannte Jahreszeiten



      Bei seinen Beobachtungen fiel Maraldi auf, daß sich die "weißen Flecken" veränderten. Er hütete sich aber, sie als Schnee, Eis oder Wolken zu bezeichnen.

      Erst Friedrich Wilhelm Herschel, ehemals Organist, wies - nicht zuletzt wegen der ähnlichen Lagen von Erd- und Marspol - auf den Zusammenhang der Veränderungen mit Jahreszeiten hin. Offenbar wurden die Flecken kleiner, wenn sie im Frühjahr und Sommer stärker der Sonnenstrahlung ausgesetzt waren.


      Mittlerweile wissen die Astronomen, daß die Polarkappen des roten Planeten aus Eis bestehen - gefrorenem Wasser, das mit Trockeneis, also gefrorenem Kohlendioxyd, durchmischt ist.

      Die dunklere Verfärbung in einigen Regionen geht auf erhöhte Konzentrationen von Staub zurück. Mit welchem Prozentsatz das gefrorene Wasser und das Trockeneis jeweils zu den Kappen beitragen, ist schwerer zu entscheiden.




      Restkappe


      Insbesondere über die Natur der Nordpolarkappe haben Temperaturmessungen nähere Aufschlüsse gebracht. Wenn im Frühling die Temperatur steigt, geht nämlich zuerst das Trockeneis in den gasförmigen Zustand über.

      Rund um den Nordpol des Mars bleibt im Sommer schließlich nur noch gefrorenes Wasser übrig. Erst im Herbst und Winter kehrt eine Schicht aus Kohlendioxyd zurück.

      Im Südpolargebiet des Planeten sublimiert das Kohlendioxyd auch im Sommer nicht vollständig. Deshalb blieb bislang ungeklärt, ob sich darunter ebenfalls eine Restkappe aus gefrorenem Wasser verbirgt und wie groß sie gegebenenfalls ist.

      Nähere Aufschlüsse darüber haben jetzt Messungen mit dem abbildenden Spektrometer namens Omega an Bord des „Mars Express“ geliefert. Mit dem Instrument werden die thermische Emission des Planeten und diffus gestreutes Sonnenlicht registriert.

      Den Messungen zufolge, deren Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht werden, läßt sich das Südpolargebiet des Mars am Ende des Sommers in drei Zonen unterteilen.

      Im weißen Zentrum sind gefrorenes Wasser und Trockeneis stark durchmischt. Die beiden Komponenten lassen sich kaum voneinander trennen.

      Um dieses Zentrum herum befindet sich ein geringfügig dunklerer Gürtel, in dem sich nur gefrorenes Wasser nachweisen läßt.

      Außen schließt sich eine dritte Region an, die geschichtet ist und zur Überraschung der Forscher ebenfalls nur gefrorenes Wasser erkennen läßt. Sie ist noch wesentlich dunkler, weil dort Staub das Reflexionsvermögen vermindert.

      Über die Mengen an gefrorenem Wasser, die in der Polarkappe gebunden sind, geben die Daten bislang keine Auskunft.




      Quelle: FAZ, 18.03.2004


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      Der Mars und seine Erkundung