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    Der diskrete Charme der Bourgeoisie - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.03.04 06:43:08 von
    neuester Beitrag 26.03.04 23:27:43 von
    Beiträge: 7
    ID: 840.161
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      schrieb am 26.03.04 06:43:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Janz vorne und somit das Gegenteil von jwd steht die Würde des Menschen im Grundgesetz verankert. Ein wahres Schmuckstück in der Verfassung.

      Nun tut sich leider aber offenbar, daß die Würde des Menschen in der bürgerlichen Gesellschaft durchaus in Schieflage gerät.

      Seit Frau Merkel als Chefin der Union durch die Lande tingelt, erfahren wir, was die Würde des Menschen heißt! Ihre Argumentation: Wenn die Leute wieder arbeiten, dann erlangen sie íhre Würde zurück, die sie durch Daumen drehen und Arbeitslosengelder verlieren.

      Gut gesprecht, Frau Merkel. Wohl wahr, wie abgefeimt! Denn Frau Merkel zieht daraus den Schluß, daß auch derjenige, der früher für die gleiche Arbeit 1000 € erhalten hat, nun diese Arbeit auch für sagen wir 600 € erfüllen soll.

      Die Würde des Menschen als Zuchtstab gegen die Arbeitslosen.

      Aber, so wird uns versprochen, es werden Arbeitsplätze geschaffen und der freie Bürger - so schnell switcht man von der Würde des Menschen zum freien Bürger - kann endlich kreativ auftreten und die Welt gestalten - sprich: für wenig Geld viele Leute einstellen und freilich den Reibach einkassieren. Schließlich will die gute Tat - für die Gesellschaft Arbeitsplätze zu schaffen - auch irdisch-materiell belohnt sein.



      Zu diesem Charme paßt auch, daß dem freien Bürger auf den öffentlichen Plätzen und Bahnhöfen das schreckliche Bild von Fixern und Gefixten durch Ausdehnung der Polizeikontrolle erspart bleibt. Daß die ärmsten Schweine der Armen in irgendwelche Wohngegenden verdrängt werden, interessiert den freien kreativen Bürger nicht. Die Idylle der schönen heilen Bahnhofshallen bleibt erhalten.
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      schrieb am 26.03.04 08:24:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ein Nachbar ( derzeit ohne Job ) bewarb sich neulich für einen Teilzeitjob in einer Verpackungsfirma im Großraum Dresden als Staplerfahrer. Als 40-jährigem gelernten Maurer wurde ihm ein Bruttoentgelt von 3,25€ angeboten.
      Auf seine Nachfrage hin , ob dies nicht etwas wenig wäre bekam er zur Antwort : " Vermutlich sind sie noch nicht lange genug arbeitslos " ! :eek:

      Auf deutsch ; noch nicht weichgekocht für die Konditionen, die den Polen und Tschechen, die durch die EU Osterweiterung ab Mai 04 nach Deutschland strömen werden, zugestanden wird.
      Die Grenzgebiete machen den Anfang . Bald wird diese Thematik auch Hamburg und München erreichen......
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      schrieb am 26.03.04 08:53:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Überschrift ist natürlich Luis Bunuel entnommen und dem gleichnamigen Film, den ich beinahe vergessen hätte, wäre ich nicht auf einer Zugfahrt kürzlich auf einen Bericht gestoßen.

      Im diskreten Charme der Bourgeoisie trifft man auf den Bourgeois mit beinahe allzumenschlichem Verhalten. Eine andere Seite blieb mir eigentlich ziemlich unzugänglich. Der charmante Bourgeois wurde zugleich als brutal mordendes Monster dargestellt.

      Bunuel war Spanier und er hatte wohl die blutige und ungezügelte Hand eines Francos erfahren, die auch vor Toten nicht halt machte. Dieser Teil des Films hat nach wie vor kaum oder keine Entsprechungen zu unseren BRD-Erfahrungen.

      Ich fürchte allerdings, daß sich die aufgestauten Emotionen nicht mehr allzulange in Dauerwahlabstimmungen werden kanalisieren lassen. Auch werden sich im Osten die Menschen wohl nicht mehr allzulange mit Blinde-Kuh-Spielen CDU/SPD/CDU/SPD vertrösten und hinhalten lassen.
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      schrieb am 26.03.04 14:28:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nach zwei verlorenen Weltkriegen und angesichts der Bedrohung durch den Staatssozialismus im Osten des Landes mußte sich das Bürgertum in Deutschland im letzten Halbjahrhundert zurückhalten.

      Nunmehr, da die Gnade der späten Geburt über allen Verantwortlichen waltet und da die Herausforderung des Staatssozialismus überwunden ist, sind derlei Rücksichtnahmen entbehrlich geworden.

      Diskreten Charme freilich hat die Bourgeoisie in Deutschland nie versprüht. Es fehlte und fehlt ihr an Lebensart. Vielleicht ein wenig im Bürgertum der Hansestädte, aber das war es dann auch schon. Insgesamt gilt: Der Geldbeutel mag großbürgerlich sein, die Gesinnung ist und bleibt miefig kleinbürgerlich.

      Kein besserer Beweis als die offen zur Schau getragene Freude und Häme gewisser Politiker, wenn sie von den Unterschichten Opfer verlangen.
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      schrieb am 26.03.04 16:05:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie wahr, wie wahr! Es gibt nichts hinzuzufügen!
      Wenn man aber einige Beiträge in den verschiedensten Thread liest, kann man aber gleichzeitig erkennen, was die bürgerlichen Medien in die Hirne der Menschen gepflanzt haben: Egoismus, Neid ( die Besitzlosen werden immer als Neider bezeichnet- oh manipuliertes Gehirne),Hiebgier, Geld als einzige moralische Komponente des Lebens usw.
      Und täglich werden diese Parolen durch die Medien aufs Neue verbreitet! Solange bis der Letzte kirre ist!

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      schrieb am 26.03.04 16:49:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      Die treibende Zerstörungskraft:

      Das Zinseszinswachstum führt nicht zu einer Stabilisierung, sondern setzt sich rechnerisch ins Unendliche fort. Wenn solch ein Zinseszinswachstum in der realen Welt auftritt, bedeutet es stets einen zerstörerischen Prozeß:

      Das Tumorwachstum beim Menschen etwa folgt einem Zinseszinsprozeß. Ist anfangs nur eine Krebszelle vorhanden, so teilt sich diese und es entstehen 2 Tumorzellen. Diese teilen sich wieder und es werden 4, dann 8, 16 usw.. Bis schließlich der ganze Körper vom Krebs zerfressen ist und der Mensch zugrunde geht!

      Ähnlich bei einer Lawine: Rollt am Anfang nur ein Eiskristall, so stößt dieses ein weiteres an, diese nochmals andere, bis am Ende der ganze Berg herunterkommt und alles im Weg Stehende zerstört.

      Auch die Entwicklung einer Atombombenexplosion folgt einer Zinseszinskurve: Ein Atom wird durch Neutronenbeschuß gespalten und setzt wieder zwei Neutronen frei, welche nochmals je ein Atom spalten können. Am Ende kommt es zur gewaltigen nuklearen Explosion.

      Jedes System, welches auf einem exponentiellen Zinseszinsmechanismus basiert, muß aus diesem Grund zusammenbrechen. Die Endphase ist in der Regel immer mit einem boomenden Börsenmarkt verbunden, weil das schnell zunehmende Zins-Kapital nach neuen Anlagemöglichkeiten drängt. Ein Crash mit einer Wirtschaftskrise ist dabei die unmittelbare Folge. An die Wirtschaftskrise schließt sich oft ein Krieg an, in welchem durch die Zerstörungen wieder renditeträchtige Anlagemöglichkeiten für das Zinskapital ergeben.

      Mit diesem Hintergrund läßt sich der Ablauf der Geschichte verstehen und sich sogar Szenarien für die Zukunft entwickeln. Es wird deutlich, das die Entwicklung immer nach dem selben Muster verläuft.

      Sehen wir uns deshalb den Verlauf der letzten 130 Jahre an:

      http://www.geldcrash.de/artikel/art-teufelskreis.htm
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      schrieb am 26.03.04 23:27:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      @leghorn
      "...und da die Herausforderung des Staatssozialismus überwunden ist..."

      Das halte ich aber für eine verwegene Behauptung!


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