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    Wir sind einfach zum Wachsen verdammt (Wirtschaftsweiser Horn) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.10.04 09:18:36 von
    neuester Beitrag 19.10.04 18:00:28 von
    Beiträge: 15
    ID: 915.566
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      schrieb am 19.10.04 09:18:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Konjunkturforscher Gustav A. Horn erklärt, weshalb die Wirtschaft ständig zulegen muss - und weshalb er noch immer keine Grenzen sehen kann
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      Frankfurter Rundschau: Gebannt blicken Politiker und Wähler auf die Wachstumsraten der Wirtschaft. Wenn sie zu niedrig ausfallen, können Regierungen stürzen und ganze Länder ins "internationale Abseits" geraten. Aber warum muss die Wirtschaft ständig wachsen?

      Gustav A. Horn: Damit wir mehr Wohlstand bekommen. Schließlich wollen wir uns neue Produkte und Dienstleistungen - Computer, Reisen oder Kleidung - leisten können. Und die Ärmeren in unserer Gesellschaft suchen nach einem Ausweg aus ihrer schlechten finanziellen Situation. Beides ist nur erreichbar, wenn die Wirtschaft immer wächst und dabei mehr Arbeitsplätze entstehen.
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      Aber es geht ja nicht nur um neuen Wohlstand. Eineinhalb bis zwei Prozent Wirtschaftswachstum brauchen wir hier zu Lande, allein um die bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten. Wohin fließen diese zwei Prozent?

      Jede Wirtschaftsordnung, die auf Geld aufgebaut ist, braucht Menschen, die bereit sind, ihr Geld zu verleihen. Schließlich ermöglichen erst Investitionen, dass neue Produkte entwickelt werden und auf den Markt kommen. Wer Geld für Investitionen bereitstellt, will dafür natürlich Zinsen. Diese Zinserträge müssen erst einmal erwirtschaftet werden. Kurz gesagt: Kapital muss immer neues Kapital hervorbringen, um die Kreditzinsen abzubezahlen.
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      Angenommen, niemand verlangt mehr Kreditzinsen: Wäre das nicht der Ausweg aus dem Zwang zu hohen Wirtschaftswachstumsraten?

      Ganz im Gegenteil. Wer verleiht schon sein eigenes Geld, ohne etwas dafür zu bekommen? Eine Abwärtsspirale entstünde: Immer weniger Kredite führen zu weniger Investitionen und letztlich sogar zum Schrumpfen der Wirtschaftsleistung. Ohne Zinsen geht es also nicht: In vielen arabischen Ländern werden sie offiziell zwar nicht erhoben, unter der Hand aber doch - als "Gebühren". Die Planwirtschaft nach sowjetischem Muster hat bekanntlich auch nicht funktioniert: Wenn die Renditen staatlich vorgegeben sind, kann niemand dezentral, also an Ort und Stelle, nach besseren Investitionsmöglichkeiten Ausschau halten. Das Ergebnis: Das bestehende Kapital verfällt langsam, aber sicher. Ein Gleichbleiben der Wirtschaftsleistung, also eine Stagnation, ist übrigens auch kein Ausweg: Hier sinken ebenfalls die Investitionsraten, und die Gesamtwirtschaft kippt schnell in eine Rezession um. Das gefürchtete "Minuswachstum" wäre komplett.
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      Wir sind also zum Wirtschaftswachstum verdammt?

      So eine schreckliche Fron kann ich darin gar nicht entdecken. Ich habe nichts gegen mehr Wohlstand. Wer sich am Wirtschaftswachstum nicht beteiligen will, kann das ja durchaus tun: indem er keinen besser bezahlten Job annimmt oder eine Beförderung ausschlägt.
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      Seit 30 Jahren sehen Experten wie die Mitglieder des Club of Rome die "Grenzen des Wachstums" voraus. Der Bedarf an Gütern ist aus ihrer Sicht irgendwann gesättigt, die Wirtschaft gerät an ihre Absatzgrenzen. Wann ist es soweit?

      Nie, hoffe ich! Der Club of Rome konnte in den siebziger Jahren noch nicht abschätzen, welche wirtschaftlichen Innovationen die Wirtschaft anheizen würden - wie der PC oder das Internet. Grenzen des Wachstums kann ich auch heute nicht erkennen.
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      Was empfehlen Sie Investoren, die Preissteuerung und Inflation aus dem Weg gehen wollen?

      Das hängt davon ab, wie abenteuerlustig der Investor ist: Risikofreudigen empfehle ich Aktien. Wer in Gelddingen eher konservativ denkt, für den sind Staatsanleihen mit ihren geringeren, aber garantierten Zinsen die bessere Wahl.
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      Und was tun Sie?

      Ich habe in ein Haus investiert. Nicht gerade sehr risikofreudig.Interview: Matthias Lohre
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      Horn gehört zum Rat der 5 Weisen.
      Er arbeitet am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.

      29. September 2004, Frankfurter Rundschau, Seite 27
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 10:23:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      BIP und Geldmenge bewegen sich auf Rekordniveau. Trotzdem ist kein Geld da und die Wirtschaft kriselt :confused:;)

      Der Wachstumszwang führt uns geradewegs in den Untergang.:eek: Es gibt kein dauerhaftes und damit exponentielles Wachstum. Der Club of Rome hat sich max. um 2 Jahrzehnte verrechnet, das kann man ihm vorwerfen, aber unsere Wirtschaftsexperten schaffen es noch nicht mal, vernünftige Prognosen für das nächste jahr zu erstellen :rolleyes: In den letzten Jahren lagen sie i.d.R. komplett daneben :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 10:35:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      ohne wachstum (mindestens 2- 3%) geht es nicht.

      das gilt für firmen ebenso, wie für volkswirtschaften.
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 10:43:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      #1
      Die Grenze des Wachstums ist erst erreicht, wenn alle Menschen unendlichen Wohlstand haben.

      Und das wird wohl niemals der Fall sein.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 10:47:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      Unendlicher Wachstum? :laugh:

      Naja, irgendwelche Märchen brauchen wir wohl alle...
      Wie es anders geht steht hier - und es lohnt sich, die komplette Ausgabe zu kaufen, wie immer:

      http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=1405&MenuI…

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      Avatar
      schrieb am 19.10.04 10:52:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      #2
      Wenn bei dir kein Geld da wäre, solltest du überlegen, was du falsch machst.
      Da du jedoch viel Zeit fürs Posten und einen Internetzugang hast, kann man annehmen, daß du genug Kohle hast, sonst würdest du deine Ressourcen anders einsetzen.
      Von wegen "Wachstumszwang" ... niemand wird zu Wachstum gezwungen ... das kommt ganz von selber, wenn man Freiheit zulässt ... wer nicht will, braucht nicht ... sollte sich aber nicht wundern, wenn er plötzlich hintenbleibt ... wer will heute schon leben wie 1955 ... oder 1910 ...

      Prognosen der letzten Jahre mögen falsch gewesen sein ... aber bei weitem nicht so falsch wie die des Club of Rome ... ;)
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 11:01:56
      Beitrag Nr. 7 ()
      Zunächst muß man mal Wachstum definieren. Es wird immer ein Wachstum geben, solange der technologische Fortschritt voranschreitet. Nur wird dieser technologische Fortschritt vielfach nicht in Zahlen ausgedrückt. Die USA versucht dies mit Hilfe hedonischer Preisanpassungen; bei uns erfolgt dies z.B. nicht.
      Die Leute, die sich hier gegen höheres Wachstum ausprechen , müssen daher auch gegen den technologischen Fortschritt sein; aber dies wird nie zu erreichen sein,
      da die Meschheit immer nach technologischen Erneuerungen treben wird.
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 11:04:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      zitat :
      Eine Abwärtsspirale entstünde: Immer weniger Kredite führen zu weniger Investitionen und letztlich sogar zum Schrumpfen der Wirtschaftsleistung.

      dieses szenario haben wir seit vielen jahren in D !
      mit zinsen !

      Herr Horn zeigt wieder mal die ganze überflüssigkeit seiner kaste.

      Ohne kredit kein wachstum - so einfach ist das.

      zitat :
      Wer sich am Wirtschaftswachstum nicht beteiligen will, kann das ja durchaus tun: indem er keinen besser bezahlten Job annimmt oder eine Beförderung ausschlägt.

      Solche sprüche zeigen die völlige unqualifiziertheit von diesen wirtschafts`weisen`.

      so long, smirnoff
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 11:14:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8, Quatsch. Schau Dir doch mal die Zahlen des Statistischen Bundesamtes an. Schwaches Wachstum ist etwas anderes als Schrumpfung.
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 11:14:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      Nr.8
      Die Kreditgewährung hängt doch von der Leistungsfähigkeit eines Landes ab. In Argentien war am Schluß niemand mehr bereit, Kredite in eine marode Wirtschaft zu pumpen; ebenso geht es in Deutschland wirtschlaftlich immer mehr bergab, was die Rekord-Firmenpleiten von mehr als 40.000 pro Jahr belegen. Wer gibt Kredite denn noch an marode Unternehmer;
      da müßte ja die Bank oder andere Gläubiger total bescheuert sein !!!
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 11:46:28
      Beitrag Nr. 11 ()
      Was soll man zu so einer intellektuellen Offenbarung, wie #6 noch sagen :rolleyes: Klingt irgendwie, wie ein fundamentalistisches Glaubensbekenntnis :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 13:42:31
      Beitrag Nr. 12 ()
      #5

      Natürlich ist das Wirtschaftswachstum unendlich.

      Erst wenn jeder Mensch 100 Milliarden Euro besitzt und den ganzen Tag nur noch damit beschäftigt ist Gedichte zu schreiben oder Harfe zu spielen, wird es kein weiteres Wachstum mehr geben.
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 13:44:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      @alle

      Man sollte sich auch mal klarmachen, dass heute, also im Jahre 2004, noch immer 90 % der Weltbevölkerung in ärmlichen Verhältnissen leben.

      Wer sich gegen "Wachstum" ausspricht, spricht sich damit auch gegen das Recht dieser Menschen aus in ordentlichen Verhältnissen zu leben.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 14:11:48
      Beitrag Nr. 14 ()
      #10
      Die Formel ist einfach : mehr kredit = mehr wachstum.
      beides geht hand in hand.

      Es ist richtig, keiner gibt maroden schuldnern mehr kredit. Dies ist aber nur die eine seite der medaille : die andere seite ist die verschuldungsbereitschaft a.k.a. glaube an eine bessere zukunft.

      #9
      Kredit`wachstum` ist seit 30 jahren in D rückläufig.
      d.h. es werden immer weniger kredite gewährt/abgerufen.
      seit ca 2 jahren sogar leicht negativ-d.h. es werden nur noch schulden eingetrieben.
      Im gleichschritt ist das ww abgesunken.

      zum wirtschaftswachstum :
      Was sagt ww aus ? Grob : Dass mehr im wert produziert wurde. Was sagt ww aus über die reale lage der bevölkerung : gar nichts. Kaufkraft der bevölkerung in D ist seit jahren am sinken.
      Nur auf das WW zu schauen und daraus abzuleiten, den menschen geht es materiell besser, ist m.E. eine der grossen lügen der vwl.

      so long, smirnoff
      Avatar
      schrieb am 19.10.04 18:00:28
      Beitrag Nr. 15 ()
      Na klar, was einem Punk nicht paßt, ist ein Glaubensbekenntnis :laugh:

      Es ist außerdem bemerkenswert, daß diejenigen, die stets behaupten, ein großer Teil der Bevölkerung (sogar in den Industriestaaten, aber erst recht weltweit) habe zuwenig finanzielle Mittel zu konsumieren, ebenfalls behaupten, es werde zu viel produziert und konsumiert.
      Punk, erklär uns das bitte.


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