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    MLP- Analyse: Wachstum durch Verkauf der Versicherungstöchter? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.03.05 04:09:22 von
    neuester Beitrag 03.08.06 16:20:15 von
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    MLP
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      schrieb am 03.03.05 04:09:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Zur Vorwarnung: Es kommt viel Text, sie benötigen etwas Zeit…

      Auf vielfache Nachfrage

      Ausgangslage:

      1) Der Vorstand der MLP AG hat die Wachstumsziele für die Jahre 2004 bis 2007 auf Basis des MLP-Best-Value-Programmes sehr hoch gesteckt: So hat man angekündigt, jährlich jeweils mit 2-stelligen Prozentzahlen bei den Neukunden, beim Umsatz und beim Ergebnis wachsen zu wollen. Diese Prognose wurde zuletzt vor wenigen Wochen in öffentlichen Äußerungen sowie bei Analystenkonferenzen mehrfach bekräftigt.

      2) Am 23. November 2004 hat MLP bekannt gegeben, dass man die beiden Versicherungstöchter, die MLP Lebensversicherung AG und die MLP Versicherungen AG veräußern möchte. Als vorrangige Gründe wurden die „Straffung der Konzernstruktur“ und die „Stärkung der Unabhängigkeit“ angegeben. Diese Ankündigung fand bei vielen Analysten Zustimmung. Ein (potentieller) Käufer wurde seinerzeit nicht präsentiert.

      Die nachfolgende Analyse basiert auf den von MLP veröffentlichten Konzern-Geschäftsberichten sowie den offengelegten Jahresabschlüssen und Lageberichten der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften MLP Finanzdienstleistungen AG, MLP Lebensversicherung AG und MLP Versicherung AG für die Jahre 2002 und 2003. Für 2004 sind aus den bekannten Gründen noch keine Jahreserfolgszahlen verfügbar. Hier wird ggf. auf die Quartalsberichterstattung Bezug genommen. In den folgenden Ausführungen sind zahlreiche (subjektive) Werturteile enthalten.

      Die MLP Finanzdienstleistungen AG ist die Vertriebsorganisation des MLP-Konzerns. Die MLP-Berater sind in aller Regel (Ausnahmen im Ausland) als „selbständige“ Handelsvertreter für die Gesellschaft tätig. Die MLP Finanzdienstleistungen AG erhält für die Vermittlung der Versicherungsprodukte Provisionen, die in der Gewinn- und Verlustrechnung als Maklererträge (= Umsatzerlöse) ausgewiesen werden. Dies gilt auch für die Vermittlung von Versicherungsprodukten der Schwestergesellschaften MLP Lebensversicherung AG und MLP Versicherung AG. Beide Gesellschaften verfügen über keinen eigenen Vertrieb.

      Entsprechendes gilt für die MLP Bank AG, die hier jedoch nicht betrachtet werden soll. Wäre ein eigenes Thema für einen gesonderten Thread.

      Aus Darstellungsgründen sollen die nachfolgenden Überlegungen sich vorwiegend auf die MLP Lebensversicherung AG beschränken. Für die MLP Versicherung AG gelten sie jedoch analog.

      Der Anteil des Maklergeschäftes der MLP Finanzdienstleistungen AG mit Konzern-fremden Lebensversicherungsprodukten ist seit 2002 stetig angestiegen. Im Geschäftsjahr 2003 waren von der vermeldeten Beitragssumme des vermittelten Neugeschäftes Lebensversicherungen in Höhe von insgesamt € 7,4 Mrd. (2002: € 6,3 Mrd.) bereits € 3,6 Mrd. (2002: € 2,8 Mrd.) nicht mehr von der MLP Lebensversicherung für eigene Rechnung oder im stark zunehmenden sog. Konsortialgeschäft mit eigenem Anteil von lediglich 1% (!) geführt. Das sind 2003 rd. 49% (2002: rd. 44%) des vermittelten Neugeschäftes.

      Ferner werden seit 2002 die von den Versicherungsunternehmen für die Vermittlung vereinnahmten Provisionen inzwischen nach "Umstellung des Tarifsystems" wohl überwiegend sofort oder innerhalb kurzer Zeit fällig und nicht mehr wie früher über Jahre verteilt vereinnahmt („MLP-Schichten-Modell“). In gleichem Maße fließen in den Folgejahren keine oder deutlich weniger Provisionsanteile bzw. Bestandsprovisionen. In der Totalperiode ändert sich eigentlich nichts.

      Dadurch sind die von MLP ausgewiesenen Maklererlöse und die damit erzielten Erträge in den Jahren 2002 bis 2004 offensichtlich deutlich überproportional zum vermittelten Neugeschäft angestiegen. Der Anstieg der Maklererlöse aus der Vermittlung von Lebensversicherungsprodukten beträgt für die ersten 9 Monate 2004 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum rd. 51,5%. Die Beitragssumme des vermittelten Neugeschäftes (ohne Riester) stieg jedoch im Vergleichszeitraum von € 4,3 Mrd. auf € 5,9 Mrd., also nur um 37,2%. Im Vergleich der Jahre 2002 und 2003 stieg das vermittelte Neugeschäft Lebensversicherung um 17,5%, die entsprechenden Maklererlöse jedoch um drastisch höhere 55,1%.

      In früheren Jahren wurde seitens des MLP-Managements die Vermittlung der eigenen Fonds-Police sowie die Aufteilung der Provisionszahlungen auf 12 Jahre durch die Verstetigung der Provisionseinnahmen („Schichten“) als Quell soliden Wachstums herausgestellt. Seit 2002 stammt ein guter Teil des ausgewiesenen Wachstums offenbar aus der sukzessiven Abschaffung des Schichten-Modells, also durch die zitierte „Umstellung des Tarifsystems“.

      Es ist grundsätzlich möglich, diesen Prozess im Laufe des Jahres 2005 weiter zu forcieren. Durch die Umstellung annähernd des gesamten vermittelten Neugeschäftes Lebensversicherungen auf sog. frontgeladene Tarife nicht Konzern-eigener Versicherungsunternehmen ließen sich die ausweisbaren Maklererlöse steigern, ohne dass die Vermittlungsleistung insgesamt zunähme. Die zeitliche Verteilung der Vereinnahmung änderte sich lediglich. Dieses Vorhaben wurde in aller Vorsicht vor wenigen Monaten mittelbar dem Kapitalmarkt zumindest „hauchzart angedeutet“. Damit kann eigentlich niemand nachher sagen, MLP habe sich diesbezüglich in irgendeiner Weise nicht korrekt verhalten. Ob die Nachricht entsprechend angekommen ist und verstanden wurde, muss jeder für sich selbst entscheiden.

      Diese Maßnahmen könnten evtl. in der Lage sein, zumindest kurzfristig zu erwartende Lücken durch den Wegfall des Steuerprivilegs für Lebensversicherungen (Anteil an den Maklererlösen in Q4/2004 voraussichtlich rd. 80%) etwas abzumildern. Nur ist damit ein ungeliebter Nebeneffekt verbunden: Man kannibalisierte mit der Fokussierung auf Fremd-Produkte zugleich das Geschäft der eigenen Lebensversicherung – ein echter Zielkonflikt.

      Der Abzug des seit Beginn des Jahres 2005 - nach Aussagen hier im Wallstreet-Online-Board - merklich geschrumpften Neugeschäftes von der eigenen Lebensversicherung ließe den sog. Embedded Value (entspricht dem Barwert des policierten Versicherungsgeschäftes) der MLP Lebensversicherung AG sich deutlich langsamer entwickeln, als es sonst der Fall wäre. In dem Maße, wie Neugeschäft der MLP Lebensversicherung AG zufließt, ist der Weg zur beschleunigten Vereinnahmung von Fremd-Provisionseinnahmen verbaut. Oder die MLP Lebensversicherung wäre ebenfalls bereit, entsprechende Tarife zu gewähren, was einen im Vergleich höheren Finanzierungsbedarf bei den Abschlusskosten zur Folge hätte, ein Effekt, der spätestens seit der Diskussion um die Rückversicherungspolitik bekannt sein dürfte.

      Aber auch noch etwas anderes ist m.E. zu berücksichtigen: Maklererlöse zwischen der MLP Finanzdienstleistungen AG auf der einen Seite und der MLP Lebensversicherung AG oder anderen Schwestergesellschaften auf der anderen Seite stellen im MLP-Konzernabschluss zu konsolidierende Inter-Company-Umsätze dar. Und wie bei fast jedem börsennotierten Unternehmen steht vorrangig der Konzernabschluss im Blickfeld des Kapitalmarktes und nicht der Jahresabschluss und der Lagebericht der börsennotierten Muttergesellschaft, hier der MLP AG. Bei einem Konzernabschluss wird gemäß der sog. Einheitstheorie fingiert, dass es sich bei der gesamten Unternehmensgruppe unabhängig von den einzelnen Rechtsträgern nur um ein einziges einheitliches Unternehmen handelte. Also werden auch nur Leistungsbeziehungen zu Konzern-fremden Unternehmen in der Konzernbilanz und -erfolgsrechnung ausgewiesen, während Inter-Company-Beziehungen konsolidiert werden müssen. Zwischengewinne werden ebenso in der Erfolgsrechnung eliminiert.

      Auch wenn der Vorstandsvorsitzende und der Finanzvorstand von MLP in ihren Halbjahres- und 9-Monats-Präsentationen (z.B. „presentation_cc_241104.pdf“, Folie 6) bezüglich der erzielten Leistungsdaten und Produktivitäten gerne mal den Hinweis „vergessen“, dass es sich bei den gewählten Maklerumsatzbezugsgrößen nicht – wie sonst üblich – um konsolidierte Konzernumsätze handelt, sondern auch sämtliche Inter-Company-Umsätze (Anteil rd. 22,7% laut Segmentberichterstattung/ Quartalsberichte) mitgezählt wurden, sind im Konzernabschluss nur die Außenumsätze und die damit erzielten Erträge relevant. Und genau dazu zählen die Maklererlöse zwischen MLP Finanzdienstleistungen AG und ihren Schwestergesellschaften gerade nicht.

      Durch einen Verkauf der Versicherungstöchter sind die jeweiligen Gesellschaften endzukonsolidieren. Werden die Geschäftsbeziehungen – auf welchem Niveau auch immer – fortgesetzt (zu beachten: kein eigener Vertrieb!), dann werden aus vorher zu konsolidierenden Inter-Company-Umsätzen in der Konzern-Gewinn- und –verlustrechnung auszuweisende Außenumsätze und aus zu eliminierenden Zwischengewinnen zumindest in Teilen Ertragssteigerungen im Konzern. Die realen Leistungsdaten in Form des vermittelten Neugeschäftes änderten sich hingegen nicht im Geringsten.

      Die beschriebenen Maßnahmen sind in Bezug auf den Ausweis in Bilanz und Gewinn- und –verlustrechnung nicht zu beanstanden.

      Fassen wir noch einmal die Ergebnisse der Überlegungen zusammen:

      1) Die „Umstellung des Tarifsystems“ bei den vermittelten Lebensversicherungen auf frontgeladene Tarife erhöht die Gesamtprovisionseinnahmen in der Totalperiode nicht, führt jedoch zu einer kurzfristigen Erhöhung der Maklererlöse.

      2) Sowohl die Verlagerung der Vermittlungsgeschäftes auf Dritt-Produkte als auch die Maklerleistung gegenüber den MLP-Versicherungstöchtern nach deren Verkauf erhöht den Außenumsatz sowie das Ergebnis im Konzern, ohne dass die Vermittlungsleistung ansteigt.

      Die Neukundenzahlen werden vermutlich schon aufgrund der im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge angekündigten Ärztekarten mit Kreditkartenfunktion ansteigen.


      Es stellt sich nun die Frage, ob und inwieweit die hier beschriebenen Effekte Grundlage für die vom MLP-Management kommunizierten Wachstumsprognosen sind.

      Für eine angeregte und sachliche Diskussion stets dankbar ist

      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 03.03.05 11:31:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      crude_facts,

      interessant, hier die ersten Nachfragen:


      1. Wenn ich alle Einnahmen front-up kassiere, müßte ich dann nicht auch alle Risiken (Storni, Rückabwicklung, Vorschußsalden) auch front-up "rückstellen"?

      2. Was ist, wenn die Abschlußprovision erhöht und die Bestandsprovision dafür abgesenkt wird? MLP hat doch auch noch Verwaltungskosten in der Zukunft. Wären dafür dann Rückstellungen zu bilden?

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 03.03.05 12:01:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      Crude_facts,

      wie immer klasse und sehr gut!

      Ich versuche einmal ein paar weitere Fragen und vielleicht auch Thesen zu Deinen Feststellung festzuhalten.

      Im Kern geht es ja um eine bessere Darstellung der "Vertriebssituation" in Form von Umsatz und Gewinn, ohne eine tatsächliche Verbesserung herbeigeführt zu haben!

      Was die Vergangenheitswerte

      2002 auf 2003
      Anstieg Maklererlöse Leben : 55,1%
      Anstieg Beitragssumme Leben: 17,5%

      2003 auf 2004 (9-Monatszeitraum)
      Anstieg Maklererlöse Leben : 51,5%
      Anstieg Beitragssumme Leben: 37,2%

      Hier sollte man vielleicht auch betrachten, wann Vertragsumstellungen vorgenommen worden sind.

      Die Verringerung der Streckung der Abschlussprovision von neu abgeschlossenen fondesgebundenen Verträgen der MLP Lebensversicherung fand 2002 im Monat März (oder April?) statt.

      Weiterhin muss man ja auch festhalten, dass die Erträge der fondsgebundenen Lebensversicherung aus den Jahren 7-12, oder gar noch mehr wenn man die Rückstellung mit dem Neugeschäft vergleicht, verkauft worden sind und somit auch schon als Umsatz in den Geschäftsberichten verbucht wurden. Dies ist ja vermutl. einer der oder der Hauptpunkte bzgl. der Anklage der Staatsanwaltschaft.

      Verträge vor April 2002:
      Der Unterschied gegenüber einer "normalen" fondsgebundenen Lebensversicherung ist also vor allem in dem niedrigeren Umsatz im Jahr des Abschlusses zu suchen, da die Jahre 2-6 nicht vereinnahmt sind, aber eben in diesen Jahren auch Verpflichtungen gegenüber den Berater in "höherer Größenordnung", als den geplanten Einnahmen entgegenstehen.

      Schaut man sich Fox-Pitt-Kelton an, wird eine Verpflichtung der MLP Leben an MLP Finanzdienstleistung in Höhe von 0,44% der Beitragssumme dargestellt. Den Beratern und Geschäftstellen gegenüber besteht aber eine Verpflichtung von ca. 0,51%. Sind hierfür eigentlich Rückstellungen gebildet worden, oder spielt man (MLP) wieder einmal den Wert der Fox-Pitt-Kelton Studie nach unten?

      Verträge ab April 2002:
      Die Verteilung der Abschlussprovision (Bezahlung durch den Kunden über die Beiträge) dürfte ungefähr folgend verteilt sein:
      1. Jahr: 1,95%
      2. Jahr: 0,97%
      3.-6. Jahr: 0,53%

      Somit fliesst der Umsatz zwar immer noch verteilt, aber die Gewinne der MLP Finanzdienstleistungen werden höchstwahrscheinlich aus den ersten 2 Jahren gezogen, da die Jahre 3-6 ungefähr den Verpflichtungen gegenüber den Beratern und Geschäftsstellen entsprechen.

      Also auch hier nur ein Umsatzeffekt bei der Umstellung, und kaum ein Gewinneffekt, da dieser innerhalb zwei Jahren fliesst. Eine weitere Umstellung wird also bei MLP bzgl. Gewinn nicht mehr den großen Effekt bringen, da die Verteilung aktuell nur noch auf zwei Jahre erfolgt.

      Ein Effekt, welcher noch in der Hinterhand steckt, ist noch die Auflösung der Rückstellung!!!


      Jetzt noch einmal zu den Konsortialprodukten im klassischen und breufsunfähigkeitsbereich.

      bestpartner KLV:
      Veränderung der Anteile 2003 auf Jan. 2004:
      MLP Lebensversicherung 1% auf 1%
      Alte Leipziger 8% auf 18%
      AXA 25% auf 10%
      DBV-Winterthur: 20% auf 15%
      Gerling: 10% auf 8%
      Karlsruher: 14% auf 18%
      Swiss Life: 8% auf 10%
      Generali: 14% auf 20%


      bestpartner BU:
      MLP Lebensversicherung 20% auf 20%
      Alte Leipziger 10% auf 10%
      AXA 25% auf 25%
      DBV-Winterthur 30% auf 15%
      Karlsruher 15% auf 15%
      Generali 0% auf 15%

      Hieraus dürfte auch gut zu erkennen sein, dass der "Fremdumsatz" von MLP vor allem durch die Konsortialanteile abgebildet ist. Bei jeder bilanziellen Versicherungssumme im Bereich BU bei MLP Lebensversicherung eine 4-fache Versicherungssumme beim Finanzdienstleister ausgewiesen wird. Da gerade im BU-Bereich mit der bilanziellen "Einrechnung" der 12-fachen Jahresrente eine sehr hohe Versicherungssumme erzielt wird, welche weit über der Beitragssumme liegt, z.T. das 5-fache, oder 6-fache, oder noch mehr beträgt, kann hier ein sehr schöner "Effekt" erzielt werden, was die Versicherungssumme Neugeschäft angeht, z.B. Steigerung! Diese muss aber faktisch lange nicht vorhanden sein.

      War das der diesjährige Plan mit der Umdeckung in eine Rürüp-Rente/BU?

      Solche Vorhaben würde ich aber als "krankhaften" Versuch werten, einen Aktienkursverfall möglichst weit in die Zukunft zu schieben. Hier stellt sich dann also die Frage, warum wird dies mit aller Macht versucht?
      Avatar
      schrieb am 03.03.05 21:30:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ Interna

      Zu 1.:
      Ich kenne leider nicht die Details der von MLP vermittelten Verträge. Rd. die Hälfte sind ja ohnehin Konzern-fremde Produkte und werden sich kaum von den gängigen Marktprodukten unterscheiden. Bei den größten Versicherungen ist es eigentlich üblich, dass der Makler für Lebensversicherungs-Policen im Privatbereich eine einmalige Abschlussprovision erhält und - wenn überhaupt - in Folgejahren betragsmäßig deutlich geringere Bestandsprovisionen. Die Provisionshaftung beträgt bei den Unternehmen und Tarifen, die mir geläufig sind, i.d.R. 2-3 Jahre. Vielleicht kann ja ein MLPler mal hierzu etwas sagen.

      Eine Rückstellung ist beim Vermittler, hier MLP Finanzdienstleistungen AG, zunächst einmal für das Stornorisiko (Provisionshaftung) in angemessener Höhe zu bilden. Nur wenn drohende Verluste aus dem Gesamtgeschäft zu erwarten sind, sind auch hierfür Rückstellungen zu bilden. Für zukünftige Aufwendungen, die im Zusammenhang mit bereits heute ggf. vollständig provisionierten Policen stehen, werden also in der Regel keine Rückstellungen zu bilden sein. Der Cash-Zufluss ist natürlich damit auch schon früher und kann natürlich nur dann als Polster für zukünftige Aufwendungen und Finanzierungsbedarfe herhalten, wenn er zu dem betreffenden Zeitpunkt noch da ist (und nicht z.B. als Dividende ausgeschüttet wurde).

      Zu 2.:
      Die Wirkung dürfte die gleiche sein wie bei der Umstellung von ratierlichen Abschlussprovisionen auf frontgeladene Tarife. Für die Rückstellungen dürfte das gleiche gelten wie zu 1.


      @ Neuling

      Zum ersten Argument der Analyse, der Umstellung des Tarifsystems:

      Eine feste Gesamthöhe an Provisionseinnahmen wird hier im Zeitstrahl deutlich stärker nach vorne gewichtet oder der Zeitstrahl wird - wie im Verlaufe 2002 geschehen - sogar insgesamt verkürzt, ggf. sogar auf einen einzigen Auszahlungszeitpunkt verdichtet. Wer unter sonst gleichen Bedingungen, also insbesondere einer sich stetig entwickelnden Kostenseite, nun die in der ersten Periode zu beobachtenden Maklererlöse in seinen Bewertungsmodellen und Wachstumsannahmen für die Zukunft unvermindert oder gar mit einem vom Unternehmen prognostizierten Wachstumsfaktor fortschreibt, weil er es nicht anders weiß oder nicht anders gesagt bekommen hat, der macht meines Erachtens einen erheblichen Planungsfehler.

      Soviel zum Grundsatz. Über die weiteren Erläuterungen in Deinem Beitrag muss ich echt noch einmal eine Nacht schlafen, diesmal aber wirklich ;)

      Nur schon einmal klarstellend: "Maklererlöse Leben" - Die Maklererlöse werden von der MLP Finanzdienstleistungen AG erzielt, die einen Ergebnisabführungsvertrag mit der MLP AG hat.

      Und was den Verkauf zukünftig entstehender Provisionsansprüche und die berühmte Rückstellung für Einstandspflichten betrifft, dies sind Vorgänge der MLP Finandienstleistungen AG.

      Die Fonds-Police, Rückversicherungsprovisionen und -ergebnis sowie Verwaltungsgebühren, Dachfondskosten, Entwicklung der Kapitalanlagen, Deckungsrückstellung, Depotverbindlichkeiten und Depotzinsen, das sind alles Themen der MLP Lebensversicherung AG. Das muss man sauber trennen. Denn die Gesamtthematik hat viele Komponenten.

      So, das fürs erste.

      Viele Grüße
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 03.03.05 22:38:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      @crude_facts,

      Das "Fremdgeschäft" bei MLP kommt weniger von normalen "Marktverträgen, sondern vor allem durch die "bestpartner"-Konsortialverträge. Ich denke, dies ist wichtig für Deine "Überlegungen".
      Natürlich betrifft dies nicht alle Maklerumsätze mit dritten, aber einen guten Teil.

      "Die Fonds-Police, Rückversicherungsprovisionen und -ergebnis sowie Verwaltungsgebühren, Dachfondskosten, Entwicklung der Kapitalanlagen, Deckungsrückstellung, Depotverbindlichkeiten und Depotzinsen, das sind alles Themen der MLP Lebensversicherung AG. Das muss man sauber trennen. Denn die Gesamtthematik hat viele Komponenten."

      Ich glaube hier täuscht Du Dich. Ich finde keinen Posten bei der Lebensversicherung, welcher die Einnahmen aus dem Fondsbestand darstellen könnte. Vielmehr halte ich es für wahrscheinlich, dass für die Vermögensverwaltung ein Mandat an die MLP Bank vergeben wurde, welche dann auch die Einnahmen aus den Dachfonds und die Betreuungsprovisionen aus den Zielfonds "vereinnahmt" und nicht bei Überschüssen dann gegebenenfalls etwas an die Versicherten zurückgeben muss! Allerdings habe hierfür keine Belege, sondern nur meine Vermutung. ...ich würde es so machen! Du nicht? (Anmerkung: Das Management wird von einem Anlageausschuss der MLP Bank durchgeführt)
      Weiterhin gibt es eine Bestandprovision bei der MLP-FLV für die Berater, in Höhe von 0,1% des Bestandes. Somit gibt es auch hier einen Punkt in dem die MLP Finanzdienstleistung involviert ist.

      Ich glaube, MLP ist noch komplexer, als Du es Dir vorstellst :)
      Man muss die Tarife und die Provisionierungsregels auch noch genau kennen.

      Hier fällt mir auch noch eine Frage ein, die Provisionen für die KVs wurden vor nicht allzu langer Zeit auf 4 Jahre verteilt ausgezahlt. Aber in diesem Bereich werden die Provisionen der KV-Gesellschaften ja frontgeladen "eingenommen". Hätten hierfür nicht Rückstellungen in der Bilanz aufgebaut werden müssen? Da den Einnahmen zukünftige Ausgaben gegenüberstehen?

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      Avatar
      schrieb am 04.03.05 08:39:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      MLP_Boardneuling,

      ich verweise auf einen alten Thread bzgl. der KV-Problematik. Man schaue sich das Verhältnis

      KV-Umsatz/KV-Erlöse für 2001 und 2002 an:

      1996 1997 1998 1999 2000 2001
      1. Neugeschäft 20.800.000 30.800.000 40.200.000 48.800.000 62.000.000 71.000.000
      2. Umsatzerlöse 14.573.864 20.152.569 28.412.000 34.855.000 41.971.000 47.923.000
      3. Abschlußprovisionen 34.633.000 38.985.000
      4. Bestandsprovisionen 7.338.000 8.938.000
      (3. und 4. Schätzung, 1. und 2. aus Geschäftsberichten)


      => Die Erlöse sind normal gestiegen, die Auszahlungen hingegen eher nicht!

      5. Ich schätze, daß 2002 ca. 10 Mio. an die Berater geflossen sind. Den Rest überlasse ich Deiner Interpretation!
      Avatar
      schrieb am 04.03.05 12:14:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      @5

      Grundsätzlich einverstanden. Habe jetzt auch Deine Einwendungen verstanden.

      Um die Diskussion nicht zu sehr ins Detail und Akademische abgleiten zu lassen, bringe ich es noch mal auf den Punkt:

      Von den im letzten MLP-Geschäftsbericht (2003) ausgewiesenen Beitragssummen Neugeschäft Lebensversicherung, deren Vermittlung rd. 80% aller Maklererlöse generiert,

      in Höhe von € 7,4 Mrd. (2003) sind

      1) € 3,6 Mrd. direktes Geschäft mit Konzern-fremden Versicherungs-Policen, also am Markt erhältliche Standard-Produkte, die auch nicht von der MLP Lebensversicherung geführt werden,

      2) € 2,1 Mrd von der MLP Lebensversicherung AG geführtes Geschäft, das nicht für eigene Rechnung der MLP Lebensversicherung AG erfolgt und nur

      3) € 1,7 Mrd. sind von der MLP Lebensversicherung AG für eigene Rechnung geführtes Geschäft (eigener Konsortialanteil plus Fonds-Police).

      Mit anderen Worten:

      1) Nur 22,7% des vermittelten Neugeschäftes Lebensversicherungen werden von der Haus-eigenen MLP Lebensversicherung AG auch selbst für eigene Rechnung geführt.

      2) Weitere 28,4 % werden von der MLP Lebensversicherung AG als Fremdanteil Konsortialgeschäft geführt, das heißt Handling und Verwaltung, aber kein eigenes Versicherungsgeschäft.

      3) 48,9 % des vermittelten Neugeschäftes werden nicht von der MLP Lebensversicherung AG geführt, weder verwaltungstechnisch noch als eigenes Versicherungsgeschäft. M.a.W.: Berater der MLP Finanzdienstleistungen AG zieht eine Schublade auf und vermittelt ein Standard-Fremdprodukt.


      Das passt meiner Meinung nach natürlich nicht überein mit den Darstellungen im MLP-Konzerngeschäftsbericht 2003 zum Geschäftsmodell als integrierter Finanzdienstleister. Denn der Anteil des nicht mehr für eigene Rechnung geführten Versicherungsgeschäftes beträgt damit 77,3%.

      Und der Anteil des Versicherungsgeschäftes für eigene Rechnung ist in den letzten Jahren stark rückläufig. Die Gründe stehen meiner Meinung nach im Thema des Threads. Das erklärt wohl auch, warum der Embedded Value eine derartige herbe Enttäuschung war und warum die Bewertung der MLP Lebensversicherung so stark diskutiert wird. Denn noch einmal: Die haben noch nicht einmal einen eigenen Vertrieb.

      Die Konsortialerträge findet man in der Gewinn- und Verlustrechnung der MLP Lebensversicherung AG nicht unter dem Erträgen aus dem Versicherungsgeschäft für eigene Rechnung, sondern unter den sonstigen Erträgen Versicherungsgeschäft.

      Wer das noch einmal selbst nachvollziehen möchte, nehme sich bitte

      den Konzerngeschäftsbericht 2003, S. 16 f., 43, 46ff.

      sowie den Geeschäftsbericht der MLP Lebensversicherung AG, S. 4 (Tabelle!) sowie die Übersicht "Bewegung und Struktur des Versicherungsbesatndes 2003" auf S. 10/11 zur Hand.

      Weiteres folgt.

      Gruß
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 04.03.05 13:23:27
      Beitrag Nr. 8 ()
      @crude_facts,

      von meinem subjektiven Empfinden als MLP-Berater, kann ich es nicht glauben, dass ca. 50% "MLP-fremde" Produkte im Bereich LV vermittelt wurden, nicht einmal annähernd.

      Ein paar Zahlen zum nachdenken:
      2003: 7,4 Mrd Beitragssumme Neugeschäft (S. 16 GB)
      2003: 218,46 Mio Einnahmen Maklergeschäft Leben (S. 90 GB)

      Provisionsfaktor: 29,5%0

      Wenn ich jetzt Deine Annahmen von 5,7 Mrd "Fremdgeschäft" annehme und hieraus den Provisionsfaktor errechne,

      komme ich auf 38,3%0

      Wo ist da etwas faul?

      Die 88 Mio Erträge mit anderen Segmenten bei MLP Finanzdienstleistungen (S. 56 GB 2003) dürfte ja hauptsächlich auf Provisionsaufwendungen für MLP Leben-Produkte zurückzuführen sein.

      Im Geschäftsbericht MLP Leben sind aber über 50% "Folgeprovisionen". Also sind diese 88 Mio erklärt.
      Wie kommt es also zu solch "niedrigen Provisionszahlungen" seitens der fremden Anbieter, weniger als 40%0?
      Avatar
      schrieb am 06.03.05 20:34:24
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Neuling

      Ich meine, da wäre bei Deiner Argumentation ein kleiner Denkfehler/Bezugsfehler drin. Berücksichtige bitte mal die nachfolgenden Erläuterungen bei der Berechnung. Ich kam auf recht plausible Werte.

      1) Die € 7,4 Mrd. Beitragssumme des vermittelten Neugeschäftes Lebensversicherung betreffen alle oben dargestellten Bereiche zusammen.

      2) Die Konzernumsatzerlöse, die Du aufführst, decken alles ab, was nicht konsolidiert werden muss. Leistungsbeziehungen zwischen der MLP Finanzdienstleistungen AG und der MLP Lebensversicherung AG sind jedoch zu konsolidieren. Zu dem zu Konsolidierenden zählt alles das, was von der MLP Finanzdienstleistungen AG an Vermittlungsleistungen für Produkte der MLP Lebensversicherung AG - und sei der eigene Konsortialanteil mit 1% auch noch so gering - erbracht wird, also Konsortialgeschäft (MLP bestpartner) und Versicherungsgeschäft für eigene Rechnung, z.B. die Haus-eigene Fonds-Police.

      3) Beim Konsortialgeschäft der MLP Lebensversicherung AG dürfte die Vermittlungsprovision der Schwestergesellschaft MLP Finanzdienstleistungen AG etwas niedriger als bei der Vermittlung gänzlich Konzern-fremder Versicherungs-Policen sein, weil die MLP Lebensversicherung AG Konsortialführungserträge (Prüfung, Bestandsführung/-verwaltung etc.) erzielt. Diese werden bei der MLP Lebensversicherung AG offensichtlich gerade nicht unter dem "Versicherungstechnischen Ergebnis für eigene Rechnung", sondern unter den "Sonstigen Erträgen" ausgewiesen und haben ganz erheblich zugenommen, wie man in der Quartalsberichterstattung eindeutig sehen kann. Das - so vermute ich - ist auch nötig, weil die Zinslast aus den Depotzinsen jedes Jahr um schätzungsweise weitere € 6-7 Mio. ansteigen dürfte und das Ergebnis der MLP Lebensversicherung AG zusätzlich belastet. Wahrscheinlich werden unter anderem deshalb stabile Konsortialführungserträge dem Versicherungsgeschäft für eigene Rechnung (z.B. eigene Fonds-Police) vorgezogen.

      4) Die dynamischen Anpassungen machten im Jahre 2003 rund 43% der Beitragssteigerungen der fondsgebundenen Lebensversicherung von MLP aus, stellen also 43% des Neugeschäftes der MLP Lebensversicherung für eigene Rechnung dar. Denn Beitragsanpassungen aufgrund der Dynamik-Komponenten gelten als Neugeschäft! Ich denke, dass hier noch für einen Großteil der Altverträge, die durch ihre Dynamik-Komponente zu einem Beitragswachstum führen, das alte Schichten-Modell mit Verteilung der Provision auf 12 Jahre gilt. Dazu könnten vielleicht die MLPler etwas sagen.

      5) Im Lagebericht 2003 der MLP Finanzdienstleistungen AG heißt es unter den Erläuterungen zur Ertragslage hierzu: "Die Umsatzerlöse stiegen um 9% auf 395,9 Mio. Euro an. Über zwei Drittel der Umsatzerlöse, 290,9 Mio. Euro, stammen aus der Maklertätigkeit im Lebensversicherungsbereich. Der Anstieg von 26% (2002: 231,1 Mio. Euro) ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass im Jahre 2003 die Vermittlung von MLP Bestpartner Produkten angezogen hat." Bei den Umsatzzahlen bitte aufpassen, die sind logischerweise unkonsolidiert, also inklusive Leistungsbeziuehungen zu den Schwestergesellschaften.

      Leider stehen Lagebericht und Jahresabschluss der MLP Finanzdienstleistungen AG als 100%ige Tochtergesellschaft der börsennotierten MLP AG regelmäßig jeweils erst im Spätherbst des Folgejahres im Bundesanzeiger zur Verfügung und nicht zusammen mit dem MLP-Konzernabschluss.


      Zusammenfassend meine Überlegungen:

      1) MLP reduziert offensichtlich die Vermittlung der Haus-eigenen Fonds-Police und damit das Versicherungsgeschäft für eigene Rechnung der MLP Lebensversicherung AG zugunsten des

      a) Konsortialgeschäftes der MLP Lebensversicherung AG, bei dem MLP nur noch 1% für eigene Rechnung trägt und die Mitversicherungsunternehmen den überwältigenden Anteil von 99%,

      b) der Vermittlung gänzlich Konzern-fremder Versicherungs-Policen durch die MLP Finanzdienstleistungen AG.

      2) Durch die Forcierung des Konsortialgeschäftes wird das vergleichsweise unsichere Versicherungsgeschäft für eigene Rechnung der MLP Lebensversicherung AG zugunsten stabilerer Konsortialführungserträge zunehmend ersetzt.

      3) Sowohl die Steigerung des Konsortialgeschäftes der MLP Lebensversicherung AG als auch die Vermittlung vollständig Konzern-fremder Versicherungs-Policen durch die MLP Finanzdienstleistungen AG führen - bei gleicher Versicherungssumme und gleichen Provisionseinnahmen in der Totalperiode - zu einem überproportionalen Anstieg der kurzfristig als Umsatz ausweisbaren und kurzfristig vereinnahmbaren Maklererlöse. Dies ist m.E. in den Jahren 2002 und 2003 aus den MLP -Zahlenwerken und den Darstellungen von MLP selbst (s.o.) eindeutig zu entnehmen.

      4) Durch die bloße Reduzierung des Anteils des Versicherungsgeschäftes für eigene Rechnung beim vermittelten Neugeschäft sinkt - selbst unter Vernachlässigung des Effektes durch die zeitlich frühere Vereinnahmung der Provisionserträge - der Anteil der Provisionseinnahmen, der bei der Erstellung der Konzernerfolgsrechnung zu konsolidieren wäre. Oder anders ausgedrückt:

      Je weniger eigene Produkte vermittelt werden ,desto höher sind der Gesamtumsatz und das Gesamtergebnis im Konzern, obwohl die Gesamt-Vermittlungsleistung und unter sonst gleichen Bedingungen die Gesamtprovisionseinnahmen nicht ansteigen.

      Wird die MLP Lebensversicherung AG an einen Dritten veräußert, dann werden die bisher im Konzern nicht zählenden Inter-Company-Umsätze und -ergebnisse nunmehr im Konzernabschluss als Außenumsatz voll bzw. als Konzernergebnis zumindest teilweise wirksam.


      Dies nennt MLP die "Stärkung der Unabhängigkeit als Makler".


      Die zahlenmäßigen Auswirkungen wurden in den bisherigen Postings bereits erläutert (s.o.).

      Ende der Überlegungen.

      Viele Grüße
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 06.03.05 22:06:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      @crude_facts:

      zu 1: Klar

      zu 2: OK, stimmt, hatte hier kurz einen Denkfehler. Das Problem bleibt aber!
      Für 3,6 Mrd Beitragssumme 218,46 Mio Provision (inklusive Bestandsprovision) < 60,7 %0 hört sich realistisch an. Bei 20 Mio Bestandprov. wären dies 55%0, das hört sich doch sehr realistisch an, was MLP Verhältnisse angeht.

      Bleiben aber 88,384 Mio Euro (S. 56 GB 2003) (Ertäge mit anderen Segmenten sind doch hier Provisionen gleichzusetzen?) Provisionen bei 3,8 Mrd. Beitragssumme Neugeschäft, davon 1,7 Mrd. "gestreckte Fondspolicenprov." und 2,1 Mrd. "Frontgeladenes Geschäft".
      Die 88,384 Mio Euro dürften ebenfalls noch einen großen Anteil an Folgeprovisionen alter FLV-Verträgen enthalten!!!

      Ohne Berücksichtigung der letzten beiden Punkte!!! kommt man bei 88,4 Mio Prov auf 3,8 Mrd. Neugeschäft auf nur 23,3 %0!!! Das ist doch absolut unrealistisch, oder habe ich hier auch etwas falsch verstanden.

      zu 3: Warum sollten die Erträge/Provisionen niedriger sein? MLP Lebensversicherung dürfte eine wesentlich höhere (geschätzte 20%-30%?!) Abschluss und Verwaltungsprov. erhalten, als ein "normaler Vermittler", da sie ja auch mehr Arbeit (Prüfung bei Abschluss, Vertragsführung, etc. übernehmen). Die Konsortialpartner müssen ja keinerlei Arbeiten bzgl. der Vertrag und Kunden übernehmen, sondern MLP leitet das Geld weiter und der Konsortialpartner liefert die Leistung (eigentlich klassische Rückversicherung, oder?)
      Wenn MLP diese Arbeit effizienter erledigt, als der Konsortialpartner in seinen "Versicherungsunternehmen", könnte MLP dem Kunden billiger anbieten und mehr Gewinn erzielen. Warum sollte dies aber die Prov. für den Finanzdienstleister schmälern?
      ...klar könnte sie geschmälert werden, um "Gewinne" zu verschieben. Ist dies aber sinnvoll, "Gewinne" bei einem Unternehmen "liegen zu lassen", welche ab einem gewissen Grad Erträge an die Versicherten zurückführen muss?

      Und ein Provisionsfaktor von 23,3%0 ist gänzlich unrealistisch!

      zu 4: Ich denke, Du hast recht, Dynamiken aus Altverträgen werden mit den alten "Regel"/Berechnungen verprovisioniert undabgerechnet.
      Hier stelle ich aber einmal die Frage: Gehen Dynamiken auf jeden Fall in das Neugeschäft ein? Und falls der Kunde widerspricht, wird dies als "Kündigung" gewertet und bleibt somit im ausgewiesenen Neugeschäft enthalten, oder entspricht die ausgewiesene Zahl nur den angenommenen Dynamiken?

      zu 5: Eben, wie erklärst Du eine solch geringe Verprovisionierung? Hier stimmt doch was nicht?!
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 09:04:26
      Beitrag Nr. 11 ()
      Na bitte, MLP findet keine Käufer.

      Peinlich!

      Zeitung: Nur verhaltenes Interesse für MLP-Versicherungstöchter
      Montag 7 März, 2005 08:18 CET

      Frankfurt (Reuters) - Die zum Verkauf stehenden Versicherungstöchter des Heidelberger Finanzdienstleisters MLP stoßen nach einem Zeitungsbericht bisher nur auf geringes Interesse.

      Die Nachfrage sei verhalten, berichtete die "Financial Times Deutschland" am Montag unter Berufung auf Verhandlungskreise. Die als Käufer gehandelten Versicherer HDI und Axa äußerten sich zurückhaltend. "Selbst der HDI, der dringend einen Zukauf melden müsste, um glaubwürdig zu bleiben, hat nur lauwarmes Interesse", sagte ein mit der Situation vertrauter Manager der Zeitung. Der hannoversche Versicherer hatte mehrfach Akquisitionen angekündigt.

      MLP wolle Branchenkreisen zufolge mit dem Verkauf der Töchter MLP Lebensversicherung und MLP Versicherung 400 Millionen Euro erlösen, hieß es weiter. Das im Nebenwerte-Index MDax gelistete Unternehmen hatte bisher kein Preisziel genannt. Mit dem Betreuung des Verkaufs ist dem Bericht zufolge die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt.

      MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg will sich mit dem Verkauf der eigenen Versicherungsanbieter stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren und das Profil von MLP als unabhängigem Makler von Finanzprodukten stärken. Die Transaktion soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Schroeder-Wildberg hatte zuletzt gesagt, das Interesse an den beiden Töchtern aus dem Markt sei erfreulich.
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 12:33:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Neuling

      Hier meine Anmerkungen und weiteren Überlegungen:

      1) Du solltest streng differenzieren zwischen den Maklererlösen der MLP Finanzdienstleistungen AG und den Erträgen aus dem Versicherungsgeschäft der MLP Lebensversicherung AG, die auch nach Konsolidierung in der Spartenerfolgsrechnung des Konzerns separat ausgwiesen sind.

      Das Versicherungsgeschäft der MLP Lebensversicherung AG findest Du in der Konzernsegmentberichterstattung im Segment Lebensversicherung.

      Das Maklergeschäft der MLP Finanzdienstleistungen AG findest Du in der Segmentberichterstattung unter "Beratung und Vertrieb".

      2) Konsortialführungserträge werden von der MLP Lebensversicherung AG erzielt und dort unter den "Sonstigen Erträgen" ausgewiesen und haben mit den Maklererlösen der MLP Finanzdienstleistungen AG zunächst nichts zu tun. Wenn Du also im Konzernabschluss den Umsatz des Segmentes Beratung und Vertrieb mit anderen Segmenten anschaust, dürften dort gerade die Konsortialführungserträge nicht enthalten sein. Die dürften sich im Segment Lebensversicherung finden. Hier ist ein erheblicher Anstieg der "Sonstigen Erträge" festzustellen, siehe auch die Konzern-Quartalsberichterstattung.

      3) Nach meinen Berechnungen dürften die Bestandsprovisionen immer noch nur einen relativ geringen Teil ausmachen. Auch hier sind ein paar interessante Ergebnisse herausgekommen, über die es sich später zu diskutieren lohnt.

      4) Ferner ist zu berücksichtigen, dass MLP das Geschäft mit Berufsunfähigkeitsversicherungen zusammen mit dem Lebensversicherungsgeschäft unter der Beitragssumme vermitteltes Neugeschäft Lebensversicherung in einer Summe ausweist. Und aufgrund der besonderen Bewertung des BU-Geschäftes mit der 12-fachen Jahresrente wird das BU-Geschäft im Vergleich zu einer Monatsbeitrags-gleichen Lebensversicherung in etwa mit dem Faktor 6-7 bewertet, also deutlich höher. Auch dieser Effekt ist zu berücksichtigen. Rechne nur mal beispielsweise mit wenigen hundert Millionen jährlicher Beitragssumme - was für ein Hebel, nicht?!

      5) MLP hat im Jahre 2003 rund € 1 Mrd. an Finanzierungen vermittelt, zu einem wesentlichen Teil Bau- und Praxisfinanzierungen. Hierbei handelt es sich offenbar zu einem großen Teil um sog. Tilgungsaussetzungsdarlehen, d.h. die Darlehen werden nicht getilgt und der Zinsanteil ist - im beruflich/gewerblich genutzten Bereich - vollständig über die Laufzeit als Betriebsausgaben abzugsfähig (->Steuervorteil!). Die Tilgungsbeträge wurden i.d.R. in eine Lebensversicherung eingezahlt, die ja nach altem Recht später steuerfrei auszahlen konnte, wodurch die Darlehen endfällig getilgt wurden. Dieses Neugeschäft hat auch MLP vermittelt und dadurch quasi doppelt verdient, sowohl bei der Vermittlung der Finanzierung als auch beim Abschluss der gegenläufigen Lebensversicherungen. Vermutlich wurde hier nicht immer der gleiche hohe Provisionssatz vereinnahmt. Jetzt, wo die Erträge der LV nicht mehr steuerfrei vereinnahmt werden können, bricht das Modell in den meisten Fällen natürlich zusammen - mit entsprechenden Auswirkungen auf das Geschäft ab 2005.

      6) Nicht das gesamte Geschäft wurde bisher auf sofort zu vereinnahmende Provisionen umgestellt.

      7) Die Jahre 2002 und 2003 standen ganz erheblich unter dem Einfluss der Diskussion um die Rückversicherungspolitik. Ich habe hier in den diversen Threads gelernt, wie man um die Jahreswende herum Geschäft "bunkern" kann oder eben nicht. Das Jahr 2002 war - das zeigt der Jahresabschluss der MLP Lebensversicherung AG ganz eindeutig - für die Versicherungsnehmer der Fonds-Police ein rabenschwarzes Jahr, weil ein Großteil der Sparbeträge des Jahres an den Kapitalmärkten in Rauch aufging. Ein Blick auf die Kapitalanlagen und die Deckungsrückstellung genügt. Das lässt sich selbt in einem Jahrzehnt kaum mehr aufholen.

      Bei der MLP Finanzdienstleistungen AG mussten die Rückstellung für Einstandspflichten gebildet und diverse Bewertungsabschläge auf Forderungspositionen gegen die eigenen MLP Berater und die eigenen Tochtergesellschaften vorgenommen werden. Da kratzt man schon mal etwas zusammen. Im Jahr 2003 sind glücklicherweise die Kapitalmärkte angesprungen. Ich habe nur mal zum Spaß bei der MLP Lebensversicherung AG durchgerechnet, was passiert wäre, wenn nicht. Auweia...

      2004 würde ja absehbar gut werden. Kurz und gut, man hat bilanziell immer ein paar Spielräume... - meine Meinung und Erfahrung.

      9) Die Dynamiken sind als Neugeschäft zu erfassen. Widerspricht jemand, wird eben aus dem betreffenden Vertrag kein Neugeschäft vermerkt. Das war`s auch schon. Wird hingegen ein Vertrag beitragsfrei gestellt oder storniert, dann wird dies separat als Abgang ausgewiesen und führt entsprechend zu einem Anstieg der Stornoquote.

      So viel zunächst dazu.

      Viele Grüße
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 13:14:34
      Beitrag Nr. 13 ()
      hardfacts für crudefacts:

      ad 3) Der Anteil der Bestandspflegeprovisionen an den Erlösen ist wahrscheinlich gering.

      Letzte verfügbare Quelle:

      Präsentation der Aufsichtsratsitzung MLP Finanz 11/2000
      Seite 4:

      Erlöse Lebensversicherung klassisch 46,38 Mio.
      Erlöse Dynamik Leben 10,49 Mio.
      Erlöse Bestandspflege Leben 5,02 Mio.
      Erlöse MLP FLV 44,79 Mio.

      Summe Erlöse LV 106,70 Mio.
      davon Bestandspflege 5,02 entspricht einem Anteil von 4,7% an den Gesamterlösen
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 14:12:35
      Beitrag Nr. 14 ()
      @crude_facts,

      nur eine schnelle Antwort, später mehr.

      zu 1) Das ist mir auch alles klar, ich frage mich dann nur, wo ist das ganze Geld, oder ist die Beitragssumme des Neugeschäfts stark gefälscht? Ich finde keine Erklärung, wo ich eine gesamte Summe bzgl. des Neugeschäfts Leben von 7,4 Mrd Euro von ca. 407 Mio Euro (bei 55%0 Abschlussprovision) zu finden sein soll!

      Zum Vergleich der AWD:
      64% des Umsatzes (S. 15 u 83 GB 2003) entfallen auf Lebensversicherungen und fondsgebundene Produkte. Und das von einem Umsatz von 562,7 Mio Euro, also ca. 360 Mio Euro Provisionserlöse! Leider sind keine Beitragssummen oder Versicherungssummen genannt.



      zu 2) sollten die Konsortialerträge (Provisionen), wie Du sagst, unter den sonstigen Erträgen bei der MLP Lebensversicherung zu finden sein (2003: 8,015 Mio Euro / 2002: 6,430 Mio Euro), frage ich mich, warum diese Erträge so niedrig sind? Bei einem Neugeschäft von 2,1 Mrd Euro und Deinem genannten Faktor bzgl. Bu von 6-7, nehmen wir 7, bleiben 300 Mio "Beitragssumme" über, was bei 50 %0 (was bei zusätzlichen Leistungen für Antragsprüfung, etc, sehr sehr wenig darstellen würde) einem Ertrag von 15 Mio Euro entsprechen würde. Das ist trotz "niedrig" angenommener Parameter immer noch fast das 2fache, der von Dir vermuteten Summe. Weiterhin darf Versicherungssumme schliesslich auch nicht mit Beitragssumme gleichgestellt werden.

      zu 3) Hoch sind diese Provisionen sicher nicht, aber 20 Mio im Bereich Leben ist sicherlich nicht allzu hoch gegriffen. (Vielleicht sind`s auch nur 15 Mio, aber zweistellig ist`s sicherlich, oder siehst Du dies anders? Hatte einmal, glaube ich, auch eine Zahl gesehen, welche eher auf 15-20 Mio hindeutet, weiß aber nicht mehr wo) Allerdings hatte ich in meinen Rechenbeispielen diese Bestandsprovisionen sogar gänzlich aussen vor gelassen.

      zu 4) Solltest Du hier Recht haben, sehe ich einen Bilanzbetrug, da Beitragssumme NICHT mit der Versicherungssumme gleichzusetzen ist und somit die genannte Beitragssumme auch den Beiträgen entsprechen muss. Diese "12-Fachberechnung" gilt doch nur für die Versicherungssumme, oder?

      zu 5) Warum sollte MLP nicht (fast) immer die volle Provision bei solchen Lebensversicherungen vereinnahmt haben?

      zu 6) Das ist klar, aber an die MLP Finanzdienstleistung müssen "Gelder" fliessen, um wenigstens die Verpflichtungen gegenüber den Beratern und Geschäftsstellen decken zu können.
      25%0 zzgl. 25% (?!) für die GLs bedeutet mind, 31,25%0 bei klassischen und BU-Produkten
      31,35%0 zzgl. 25% (?!) für die GLs bedeutet mind. 39,19%0 bei fondsgebundenen MLP-Produkten auf 6 Jahre verteilt. (Ergänzung: Zur Vereinfachung denke ich, dass die Annahme, die aktuelle FoPo-Beitragssumme mit 39,19%0 zu rechnen niedrig angesetzt ist. Die FoPo ist jetzt schon über 6 Jahre alt, und hat in der Beitragssumme abgenommen, die auszuzahlende Provisionen an die Berater und GLs dürfte daher aktuell eher höher liegen).
      Auf das Neugeschäft fliessen aber nur 23,3%0 von MLP Leben an den Finanzdienstleister. Also wo ist das Geld? Oder stimmen die ausgewiesenen Beitragssummen nicht und sind grob falsch (inzwischen meine Vermutung).

      Anmerkung: Nicht jeder Beitrag einer Beitragssumme muss auch verprosivioniert werden, z.B. 40 jährige Fondspolice, hier bemisst sich der Provisionsfähige Beitrag auf max. 35 Jahre, die Beitragssumme ist demnach um ca. 14% höher. Dies ist aber sicherlich eher selten der Fall und daher in meinen Augen vernachlässigbar.

      Zu 7) ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Du damit in Bezug auf die Problematik "Relation der Beitragssumme Neugeschäft zu den Provisionserlösen" meinst. Könntest Du mir das bitte einmal erklären und dazu noch Dein Rechenergebnis, was passiert wäre, wenn die Kapitalmärkte nicht angesprungen wären, erläutern. Für diese Kundenvermögen trägt MLP doch keine Haftung, oder? Es hätten sich doch "nur" die Erträge aus dem "umstrittenen" Management der Kundengelder entsprechend verringert.

      Zu 8) fehlt :)

      Zu 9) Danke, war auch nur eine Sicherheitsfrage.
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 14:38:53
      Beitrag Nr. 15 ()
      @crude_facts
      zu 5) sehe ich nicht so: Warum Sollte MLP (übrigens auch JEDER andere!) hier nicht die volle Courtage für Finanzierung (= Bankgeschäft, z.B. Apo-Bank) und LV vereinanhmen?

      Zu den Bestandsprovs LV:
      Habe mal eine Standard Life Airbag ÜBERTRAGUNG (war Versehen der STL!) mit Bestandspflege gesehen: Höhe festhalten:
      NUR 1% (statt üblicherweise 1,5-2).
      Entweder hat hier die STL bei der Übertragung nicht die gesamte Pflege übertragen ODER
      MLP hat auf Kosten der Bestandspflege seine üblihcerweise sehr hohen Abschlußprovs vereinnahmt. Ich denke nicht das der Airbag hier ein Ausnahmefall ist.
      Konsequenz:
      - anders als beim "kleinen Dicken um die Ecke" sind die nachhaltigen Erlöse eher niedrig (i.Vgl. zur Bestandshöhe)
      - man rechnet vielleicht nicht mit einem langjährigen Bestand der Verträge :D

      Gruß
      B.
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 14:47:13
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Beobachter,

      Danke für die Info bzgl. Bestand und AIRBAG-Tarif.
      Das bedeutet aber letztendlich, dass die Abschlussprovision eher bei 55 bis 60%0 stehen muss, als bei 50-55%0.

      Wo also sind diese Provisionen, wenn ich die Beitragssummen des Neugeschäfts als Grundlage nehme?

      Dann auch einmal eine Frage an Dich, kannst Du Dir vorstellen, dass MLP-eigene LV-Produkte (FoPo, bestpartner-KLV, bestpartner-BU,...) gerade einmal 50% des Neugeschäftes in 2003 ausgemacht haben?
      Wohlgemerkt wurden erst Ende 2003 di Wertungssummenfaktoren für das Fremdgeschäft angehoben.

      Üblicherweise geht von jedem "neuen Kunden" die BU an die bestpartner, was sich verkäuferisch und vom Preis sehr gut begründen lässt. Anbei ist dann mind. ein 50 Euro Baustein mit eine MLP-LV enthalten (meistens eher 100 od. 150 Euro)
      Wie also sollen 50% Fremdgeschäft generiert worden sein? STL wird zwar noch häufig vermittelt, aber 50%?! Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen! Du?
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 14:53:33
      Beitrag Nr. 17 ()
      Nur 1% Bestandsprovision? :eek:

      Dann hätte Interna mit seiner Spekulation in Posting #2 ja vielleicht sogar recht?

      Zu den Tilgungsaussetzungsdarlehen:

      Bei Baudarlehen wird es regelmäßig sehr lange Laufzeiten geben, bei den Praxisfinanzierungen hingegen nicht. Üblich sind bei Standard-Praxisfinanzierungen eigentlich 10-15 Jahre zur Tilgung. Ich nehmen also an, dass die Laufzeiten für die gegenläufigen Lebensversicherungen hier auf die steuerlichen Voraussetzungen (mind. 12 Jahre etc.) abstellen. Der Abschluss-Provisionssatz dürfte deshalb geringer sein. Oder liege ich hier falsch?

      Gruß
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 14:57:52
      Beitrag Nr. 18 ()
      @crufe_facts,

      wenn nur 12 Jahre geplant und eingezahlt wird, ist die Beitragssumme niedriger. Aber der Provisionssatz bleibt der gleiche!!! (Ausser es wird ein "verbilligter Tarif angeboten, bei MLP z.B. StandardLife Swing, was aber wohl eher unrealistisch ist)
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 15:06:42
      Beitrag Nr. 19 ()
      #17 crude-facts

      Leider liegst Du falsch:

      MLP vermittelt auch bei Praxen sehr hohe Laufzeiten, weil auch schon die Ersatzinvestitionen und Erweiterungsinvestitionen der Geräte/Zahnarztstühle u.s.w. geplant und gesichert sein sollten. (Erinnerst Du Dich an den Lohmann-Ruchti-Effekt?) Und sogar beim Verkauf der Praxis ist es besser, die Einnahmeseite daraus in der Lebensversicherung zu haben.

      Das ist der Grund dafür, dass im Praxisfinanzierungsbereich hohe Umsätze gemacht wurden. 30 Jahre Laufzeit mit Tilgungsraten von 1.000 bis 5.000 Euro pro Monat ergeben Beitragssummen von 360.000 bis 1,8 Mio. €.
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 15:23:35
      Beitrag Nr. 20 ()
      Wenn das stimmt, dann würde

      1) das Neugeschäft LV aufgrund der Tilgungsaussetzungsdarlehen bei Bau- und Praxisfinanzierungen ab 2005 in ganz erheblichem Maße wegbrechen, weil es die Steuerfreiheit nicht mehr gibt;

      2) die Abschlussprovisionen für das hierdurch induzierte LV-Geschäft im Vergleich zu den Vorjahren ausbleiben, was zu etwa 50-60% auf das Ergebnis der MLP Finanzdienstleistungen AG und durch den Ergebnisabführungsvertrag auf die MLP AG "durchschlagen" würde;

      3) ich mir noch einmal Gedanken über die von MLP kommunizierte Höhe der Beitragssumme Neugeschäft Lebensversicherung (2003: € 7,4 Mrd.) machen.

      Bei Euch ist es ja richtig spannend... ;)
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 09:13:15
      Beitrag Nr. 21 ()
      #13

      Erlöse Bestandspflege Leben 5,02 Mio. Euro?

      Das ist zu wenig.

      5,02 Mio. Euro = 2% Bestandspflege

      => ca. 250 Mio. LV-Beiträge der Kunden.

      Ne, das wären pro MLP-Kunde (ausgehend von 500.000 Kunden) ja nur 500 Euro pro Jahr.

      Die BP müßte höher sein (oder wurde schon verkauft, ja, das kann natürlich sein!!!!!!!!!!).

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 09:46:09
      Beitrag Nr. 22 ()
      @crude_facts

      Du sagst es: allein durch den Wegfall des Lebensversicherungsgeschäfts im Bereich Finanzierung wird Mlp einen vorhersehbaren Umsatzeinbruch erleiden.

      Im ersten Quartal läuft zurzeit außer Schulungen nix, kaum Umsatz.

      Ich erwarte von Mlp im Laufe des Jahres Umsatz- und Gewinnwarnungen.

      Bei den Vorständen und Teilen des Aufsichtsrats von Mlp klafft zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine große Lücke.
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 10:02:50
      Beitrag Nr. 23 ()
      @neuling
      50% Fremdgeschäft:
      Nun ja, EIN möglicher Grund: Fremdgeschäft kann übertragen werden, wenn der Kunde (únd der Berater) nicht mehr bei MLP sind....
      Natürlich völlig abwegig so eine Denke:D:D:D

      Außerdem: Sind nicht auch die Dynamiken in den Abschlußprovs enthalten? MLP sitzt nach wie vor auf einem sehr großen Altbestand Framdgeschäft, denn mit Ausnahme FLV gabs ja bis ca. 1998/99 nix anderes

      Gruß
      B.
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 10:25:18
      Beitrag Nr. 24 ()
      @beobachter1

      Fremdanteil:

      Das ist ein guter Hinweis. Denn das Konsortialgeschäft mit 1% MLP, 99% Mitversicherungsgemeinschaft lässt sich kaum problemlos mitnehmen. Das heißt, dass doch erheblich mehr MLP-Berater auf gepackten Koffern säßen als allgemein von MLP zugegeben wird. Von dem im Sommer von Herrn Dr. Schroeder-Wildberg persönlich angekündigten Personalaufbau ist ja auch weit und breit nichts zu sehen.

      Das können nicht nur Kommunikationsprobleme mit dem Kapitalmarkt sein...


      @all

      Zu den %-Angaben Fremdgeschäft usw.:

      Die Daten habe ich mir nicht ausgedacht oder hierüber spekuliert, sondern anhand der Angaben im Konzerngeschäftsbericht 2003 und anhand des Lageberichtes sowie des Jahresabschlusses zum 31.12.2003 der MLP Lebensversicherung AG berechnet. Bitte dort auf Seite 4 (Tabelle) und auf die Übersicht zur "Bewegung und Struktur des Versicherungsbestandes 2003" auf Seite 11/12 schauen.

      Gruß
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 10:42:37
      Beitrag Nr. 25 ()
      @crude
      Das Konsortialgeschäft ist nicht "nicht problemlos mitzunehmen" es ist definitiv nicht mitnehmbar! Der Initiator Dr. T hat sich nämlich durchaus mehr dabei gedacht als Verlängerung der Wertschöpfungskette. Dem war im Gegensatz zu seinen NAchfolgern nämlich sonnenklar, daß er was gegen die Bestandsabwanderung unternehmen muß, wenn mal größere Scharen das U verlassen.
      Gruß
      B.
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 10:46:55
      Beitrag Nr. 26 ()
      Schön, daß Du wieder da bist, hardfacts, softfacts, crude_facts. Was hast Du denn so getrieben in den letzten Monaten?? Wo bleiben die Charts ??

      Liebe Grüße


      Greetchen
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 12:17:13
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hä???:confused:
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 12:43:05
      Beitrag Nr. 28 ()
      Greetchen, Du bist auf dem Holzweg. crude_facts ist nicht hardfacts. Da bin ich mir sicher, daß Psychogramm ist ein ganz anderes.

      Zum Übertragen von Verträgen: Wenn ein Kunde mal richtig mitzieht, dann könnte das schon ärgerlich für MLP und die Gesellschaft (z.B. Karlsruher) werden.

      Man könnte dann ja darüber spekulieren:

      welche Bestandsprovisionen nocht verkauft sein könnten
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 13:06:12
      Beitrag Nr. 29 ()
      @crude_facts

      Greetchen vermutet etwas falsches!


      @greetchen,

      Mal auf die Art und Weise des Schreibens achten, dann würdest nicht auf solch eine Vermtung kommen. Es ist schliesslich nicht wie bei manchen Vorständen, welche sich vermutlich hier tummeln, und auch verschiedene Nicks benutzen, aber immer den gleichen Schwachsinn ohne hegliche Fakten posten.
      Zu crude_facts gesammelten "Fakten" würde mich viel mehr Deine Meinung interessieren. Er schafft es, alles Interessante und Wichtige gut zusammen zu fassen.


      @beobachter, crude_facts

      das ist natürlich theoretisch möglich, aber:

      - Bei Dynamiken von Altverträgen, z.B. über 10 Jahre alt, ist die Beitragssumme doch jedes Jahr geringer, da die restliche Beitragszahlung doch abgenommen hat.
      - Die Dynamiken bei Altverträgen werden durchaus öfters nicht mehr angenommen, da durch die Annahme in den ersten Jahren, dieses liquiditätsmässig gar nicht machbar ist.
      - Eine Annahme von 5% "Dynamik" mit einer 75% Beitragssumme (da geringere Restlaufzeit) würde für 1 Mrd Neugeschäft eine Beitragssumme im Bestand von 26,7 Mrd Euro benötigen!!!
      -> Ich denke viel mehr hat MLP sicher nicht im Altbestand, wenn überhaupt diese Summe.

      -> Da aber auch bei den MLP eigenen Produkten (MLP FoPo, MLP BU, MLP KLV) Dynamiken in dem Neugeschäft von 3,8 Mrd. Euro enthalten sind, bleibt das Verhältnis beim Neugeschäft MLP eigen zu MLP fremd wohl immer noch fast 50 : 50, was ich gefühlsmässig nicht teilen könnte, auch kein 60 : 40!
      Bei MLP wurden fast nur eigene Produkte in 2003 vermittelt, vielleicht noch etwas STL AIRBAG, alles andere waren nur Ausnahmen oder eine BU war z.B. bei MLP nicht zu bekommen! Und dieses Gefühl kann doch nicht so täuschen?! Man denke an "Verkaufsargumente" 2003:
      - KLV da Senkung Garantiezins von 3,25% auf 2,75%
      - Bestpartner, da eine "Mannheimer" immer passieren kann und somit dies die einzige sinnvolle Risikostreuung darstellt

      Es ist klar, dass Du, crude_facts, diese Summen nicht erfunden hast, und sie im Geschäftsbericht stehen, nur ergeben sie für mich keinen Sinn, auf Grund der Erfahrung bei MLP, was 2003 abgelaufen ist und auf Grund des Verhältnisses der "Einnahmen/Provisionen" aus dem Vermittlergeschäft Leben!
      Diese Summe kam mir schon lange "spanisch" vor, allerdings hatte ich es immer der Fondspolice "zugeschoben" und noch nie genau darüber nachgedacht. Danke nochmal an Dich, Deine Infos haben meine Gedanken nochmal "aufgefrischt" und in ein anderes Licht gerückt.
      Im Moment sehe ich eine große Wahrscheinlichkeit in der Vermutung, dass MLP einfach die Versicherungssummen = den Beitragssummen gestellt hat. Dies wäre in meinen Augen ebenfalls Bilanzbetrug, da sie etwas "vorgaukelt", was nicht vorhanden ist! Aber selbst diese Vermutung erklärt nicht das Verhältnis MLP eigen zu MLP fremd.
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 13:20:52
      Beitrag Nr. 30 ()
      @ beobachter1

      Ooops, dann habe ich mich nicht klar genuig mit "kaum" ausgedrückt. Ich teile Dein Argument.


      @greetchen

      ojeee,

      kaum trägt man als Außenstehender ein paar Fakten und Überlegungen zusammen, schon wird man von MLP-Seite persönlich verleumdet. Dann muss ja mehr dran sein, als man annehmen sollte...
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 13:33:37
      Beitrag Nr. 31 ()
      Also,

      versteht mich nicht falsch ! Ich wollte hier niemanden verleumden. Ich vermisste nur einen alten Bekannten - wenn Du es nicht bist ?? O.K. freue mich auf weitere Fakten ! Vielleicht verstehst Du mehr als wir - sind eh alles "Altlasten" !


      Liebe Grüße

      Greetchen
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 13:37:59
      Beitrag Nr. 32 ()
      #29

      Ich glaube wirklich nicht, daß irgendwelche Vorstände hier regelmäßig mitposten. Warum sollten sie das tun???

      Also, der einzige, von dem ich wirklich weiß wer er ist, ist interna - sonst keiner! Aber wir wissen sicherlich viel !!

      Zu crude_facts:

      Er hat in einigem Recht, aber nicht in allem !!

      Liebe Grüße


      Greetchen
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 13:52:22
      Beitrag Nr. 33 ()
      @greetchen,

      kannst Du Dich noch an den alten "goodtimes86" erinnern? Dann forsche einmal nach, was die 86 bedeuten könnte, und auf wen sie zutreffen könnte! :)

      Du dagegen bist mir ein Rätsel, würde Dich gerne einmal kennenlernen, um zu wissen, was für eine Person hinter Greetchen steckt! :)
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 13:59:10
      Beitrag Nr. 34 ()
      Okay Greetchen,

      schon erledigt.:)

      Warum beteiligst Du Dich nicht einfach an der Diskussion und sagst, womit man sich irrt?

      bAV, Umstellung des Tarifsystems und Endkonsolidierung sind eigentlich keine Altlasten, sondern im Gegenteil hoch aktuell, oder?
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 14:31:12
      Beitrag Nr. 35 ()
      Neuling,

      also er ist nicht der einzige, der seit 86 dabei ist !

      Ich bin übrigens gar nicht soo wichtig !

      Liebe Grüße


      Greetchen
      Avatar
      schrieb am 08.03.05 14:55:33
      Beitrag Nr. 36 ()
      @greetchen,

      wieviele sind sonst noch aus 86 übrig geblieben?

      Du bist nicht so wichtig? Macht doch nichts, bin trotzdem neugierig und würde es gerne erfahren! Machbar?

      Und jetzt wieder zum Thema, wie erklärst Du Dir denn die ausgewiesenen Beitragssummen des Neugeschäfts, die Verteilung auf MLP und MLP-fremd und die viel zu geringen Provisionserlöse?
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 10:26:29
      Beitrag Nr. 37 ()
      @neuling
      Du denkst m.E. in zu kurzen Zeiträumen und blendest über 20 JAhre MLP AUSSCHLIESSLICH Fremdgeschäft aus. Außerdem: Alte Verträge waren fast immer Langläufer, d.h. die Dynamikwertung ist auch nach 10 Jahren nicht schlecht bei z.B. ursprünglich 40 Jahren Laufzeit. Außerdem vergiß nicht die hohen Abschlußcourtagen die immer noch fortgelten (z.B. Karlsruher über 60%o, STL Airbag I über 60%o usw.). Viele Gesellschaften übertragen außerdem z.Zt. keine MLP-Verträge (KArlsruher, Nürnberger, STL Airbag etc.), Die Bestände bleibne also...

      Gruß
      B.
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 10:43:30
      Beitrag Nr. 38 ()
      @beobachter,

      hier hast Du recht, ich habe vor allem die Thematik "Langläufer" vernachlässigt.
      Aber ansonsten ist MLP vor 20 Jahren doch um einiges kleiner gewesen, auch was das Neugeschäft angeht!
      Wie groß schätzt Du denn den Bestand der Beitragssumme des Fremdgeschäftes ein?

      Welche Erklärung hast Du denn für die geringe "Abschlussprovisionen" im Bereich der MLP Leben an den Finanzdienstleister? Gar unter den Verpflichtungen gegenüber den Beratern?
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 10:45:54
      Beitrag Nr. 39 ()
      @beobachter

      Du blendest aus, dass die MLP Bestände erst in den letzten Jahren gelegt wurden.
      Neugeschäft in Mrd Beitragssumme:
      1991: 650 Mio.
      1992: 900 Mio.
      1993: 1.200 Mio.
      1994: 1.400 Mio.
      1995: 1.700 Mio.

      Summe: 5.850 Mio.

      Im Verhältnis dazu das Geschäft im Vorsorgemanagement
      Summe 2000-2004:6+6+6+7+10 = 35.000 Mio

      Die Vergangenheit vor den "Managements" dürfte ca. 10-15% des Geschäftes in den Managements ausmachen.
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 10:56:58
      Beitrag Nr. 40 ()
      @tom
      Wie kommst Du auf Deine Zahlen?
      z. B. 2004: 10 Mrd Neugeschäft gesamt,o.k., aber ich weiß z.B. von STL, daß MLP 2004 SEHR VIEL Geschäft dahin gebracht hat und davon ca. 50% SWING (ein Schelm wer dabei an abwanderung denkt....), also kann von nur Vorsorgemanagement keine Rede sein...
      Und nochwas:
      Viele Berater sind 2000-04 gegangen und dies sollen nicht alle Managements überlebt haben... bzw. wurden sie sicherlich teilweise radikal "gestutzt" (dadurch sind sie kein Storno, z.B. weil die BU+kleine LV im Kundeninteresse belassen wurde, die Aufbaubausteine z.B. FLV aber nicht).

      Dies sind übrigens nur einige Gedanken zum Thema, ich bestreite nicht, daß ihr nicht insgesamt recht habt.

      Gruß
      B.
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 11:13:42
      Beitrag Nr. 41 ()
      @tom2trade,

      DANKE, genau das hilft doch weiter :)
      Wie soll also aus ca. 6 Mrd Beitragssumme - gehen wir davon aus, dass sich diese sogar noch um das 2,5 fach bis heute gesteigert hat, also jetzt in Höhe von ca. 15 Mrd. Euro, eine Dynamik von 1 Mrd. Euro ergeben, das wären ca. 6,7%! Einige Dynamiken werden nicht angenommen, einige Verträge haben keine 10%, sondern nur 5%, die Restlaufzeit ist geringer.

      Wie erklärst Du Dir die zwei "Thematiken/Porblematiken"

      1. Verhältnis MLP-Geschäft zu Fremdgeschäft in 2003 ca. 50:50, obwohl USW erst Ende 2003 die Wertungssummenfaktoren für dieses Geschäft angehoben hat und viele nur MLP vermitteln, auch heute noch

      2. Die geringen Provisionszahlungen an den Finanzdienstleister durch MLP Leben, welche sogar unter den Verpflichtungen des Finanzdienstleisters gegenüber Beratern und GLs liegen!


      @crude_facts,

      MLP Leben hat 2002 das "Konsortialgeschäft" noch nicht separat ausgewiesen, oder? Wie erklärst Du Dir diese "Veränderung".
      Ich vermute übrigens inzwischen, dass die Provisionen für`s Konsortialgeschäft "NICHT" in der GuV von MLP Leben zu finden sind. Oder hast Du eine Idee, wo diese stecken sollen?

      Die Aufwendungen für das Maklergeschäft haben 2003 INSGESAMT 156,6 Mio Euro betragen (S. 52 GB 2003). Bei einer Beitragssumme von 3,6 Mrd. Euro Fremdgeschäft müssten bei "2%" Prov für die Berater alleine schon 72 Mio und bei 3,8 Mrd. "eigen-Geschäft", davon 2,1 Mrd. "Konsotialanteil" mit 2,5% = 52,5 Mio Euro und 1,7 Mrd "MLP Leben-Geschäft", sagen wir reine FoPo mit 1,1% = 18,7 Mio Euro. Ergibt gesamte Verpflichtungen an die Berater in Höhe von 72 Mio + 52,5 Mio + 18,7 Mio = 143,2 Mio Euro, und das obwohl "jegliche Folgeprovisionen der FoPo" FEHLEN, welche bei 5 Mrd. Beitragssumme (sind sicherlich in den letzten fünf Jahren aufgelaufen) mit 0,407% auch 20,35 Mio darstellen würden. Wir wären also schon deutlich über den gesamten Ausgaben für Makler! Es fehlen aber KV komplett, Finanzierungen, Geldanlage,... auch wenn diese Einnahmen "kleiner sind", aber 20% von den 156 Mio sind es doch sicherlich auch! Und wo sind dann die "Verpflichtungen" gegenüber den Geschäftsstellen? Diese hab ich komplett aussen vor gelassen, ebenso wie der Faktor 1,1, welcher 2003 bei der MLP BU und MLP KLV angeboten wurde (wenn ich es noch richtig im Kopf habe).
      Hier passt doch etwas MASSIV nicht zusammen! Was sind Eure Theorien?
      Ich sehe falsche Angaben bei den ausgewiesenen Beitragssummen im GB 2003! Wäre dies wieder ein Vergehen und Bilanzbetrug, oder "nur" Prospekthaftung, oder ...? Diese Frage geht an die Juristen!
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 11:23:38
      Beitrag Nr. 42 ()
      @crude_facts,tom2trade,MLP_Boardneuling

      ich glaube, es ist mal Zeit für ein persönliches Meeting!

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 15:22:01
      Beitrag Nr. 43 ()
      @Neuling

      Ich verstehe sehr genau Deinen Ansatz. Weil mich dazu viele Fragen erreichen, teile ich noch einmal in aller Deutlichkeit meine Überlegungen hierzu mit:

      Wer in den Geschäftsbericht des MLP-Konzerns blickt, findet konsolidierte Zahlen vor. Das gilt selbstverständlich und grundsätzlich auch für die Inter-Company-Aufwendungen. Wer diese unkonsolidiert sehen möchte, d.h. vor Eliminierung von Inter-Company-Beziehungen zwischen den Gesellschaften MLP Finanzdienstleistungen AG und MLP Lebensversicherung AG, der muss in die jeweiligen Lageberichte und Jahresabschlüsse der einzelnen Gesellschaften einsteigen.

      Das Konsortialgeschäft hat sich meines Wissens erst gegen Ende 2002 richtig bemerkbar gemacht. Wer in die aktuellen Quartalsberichte des MLP-Konzerns hineinschaut, der sieht z.B. bei Q2/2004 und Q3/2004 jeweils auf Seite 12, dass die Erträge aus dem Konsortialgeschäft

      1) im Konzern unter den "Sonstigen Erträgen aus dem Versicherungsgeschäft" und damit - im Einzelabschluss - in der GuV der MLP Lebensversicherung AG ausgewiesen werden;

      2) die Konsortialerträge und die "Sonstige Erträge" erheblich angestiegen sind;

      3) der Höhe nach fast den gesamten Jahresüberschuss der MLP Lebensversicherung AG 2003 ausmachen.

      Wer in den Jahresabschluss zum 31.12.2003 der MLP Lebensversicherung AG hineinschaut, der wird diese Konsortialerträge als gesonderten Ausweis in der GuV vergeblich suchen. Insbesondere gibt auf Seite 14/15 die Position "5. Sonstige versicherungstechnische Erträge der Höhe nach diese nicht her. Allerdings in der "II. Nicht versicherungstechnische Rechnung", Punkte 1. und 2. sind auffällige Veränderungen festzustellen.

      Im Anhang 2003 der MLP Lebensversicherung AG (Seite 27) findet sich jedoch eine auffällige Übereinstimmung zwischen den "Sonstige Erträge - Erträge aus erbrachten Dienstleistungen" und "Sonstige Aufwendungen - Aufwendungen für erbrachte Dienstleistungen. Das ist also ein durchlaufender Posten, aber nicht bei den Provisionen oder Verwaltungsaufwendungen...

      Wenn man also jetzt alle in diversen Threads verfügbaren Informationen durch die "Knubbelsortiermaschine" jagt, dann ergibt sich meines Erachtens ein ziemlich rundes Bild, warum die MLP Lebensversicherung AG nach Presseberichten derzeit nur schwer einen "verständigen" Käufer findet und warum insbesondere die vom MLP-Vorstand verkündeten Kaufpreisvorstellungen ohne massive Zugeständnisse oder zukünftige Zusicherungen (z.B. Wieder-Aufgabe der gerade propagierten Unabhängigkeit, also Vermittlungszusagen) offenbar nicht zu halten sein werden. Man achte nur einmal auf die jüngst genannte Kaifpreisvorstellung "...200 bis 600 Mio. Euro...". Dafür stellen sich die bisher vorgebrachten Überlegungen und Argumente meines Erachtens immer mehr als stichhaltig und schlüssig heraus.

      Ende der Überlegungen.

      Ich werde in Kürze eine umfassendere Darstellung zur Unterscheidung Konzernabschluss/ Einzelabschlüsse, Gewinnausschüttungen, rechtliche Einordnung von Konzernabschlüssen, Unterschiede deutsches HGB/ IFRS posten, damit das Thema und die Argumentation dieses Threads wirklich jedem klar wird.

      Viele Grüße
      crude_facts
      (der sich allmälich Gedanken macht, wann er noch zu seiner normalen Arbeit kommen soll)
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 16:49:40
      Beitrag Nr. 44 ()
      @crude_facts,

      ich verstehe, was Du meinst, sehe aber darin eben keine ausreichende Erklärung!!!

      Daher versuche ich es noch einmal:

      Zuerst eine Frage, was sind die 88 Mio Euro Erträge mit anderen Segmenten von Seite 56 der GB 2003?

      Und jetzt noch einmal zu meinen "Fragen":
      Provisionsverpflichtungen gegenüber Beratern entstehen in Höhe von 2,5% bei MLP Konsortialprodukten nach dem "Versicherungsschema", als BU und KLV.
      Bei 2,1 Mrd Neugeschäft würde dies einer Summe von ca. 52,5 Mio Euro entsprechen. Für die Geschäftsstellen kommen nochmal ca. 30% drauf, wären also nochmal 15,75 Mio Euro!!!
      Rechne ich die restlichen 1,7 Mrd MLP eigenes Versicherungsgeschäft komplett als fondsgebunden (was nicht stimmt, da beim BU-Bereich nochmal 20% eigener in den 1,7 Mrd. enthalten sein muss, welcher deutlich höhere Provisionsverpflichtungen nach sich zieht), ergibt sich hier ein Betrag von 18,7 Mio Euro. Hierauf kommen ca. 25% für die GLs, also nochmals ca. 4,7 Mio!
      Es ergibt sich also eine gesamte Verpflichtung aus dem Neugeschäft für die MLP-Lebensversicherungsgeschäfte inkl. Konsortialteile von ca. 93,4 Mio Euro!
      Und wie schon erwähnt gab es einen "Anreiz" mit 10% mehr Provision für die Berater im Jahr 2003 für die MLP Bus und KLVs!, was nochmal 7 Mio bedeuten würde. Da ich dies aber nicht mehr genau weiß, ob es über das gesamt Jahr galt, oder nur über einen großen Teil, lasse ich es einfach einmal weg!

      Allerdings kommen noch Folgeprovisionen für ältere Fondspolicen hinzu:
      Bestand Versicherungssumme 2001: 9,2 Mrd Euro (S. 36 GB 2001)

      Nehmen wir der Einfachheit halber einen niedrigen Bestand von 7,5 Mrd Beitragssumme an. (Entspricht ca dem Zugang 1999: 2,3 Mrd / 2000: 2,4 Mrd / 2001: 2,5 Mrd Versicherungssumme)
      Auf diese 7,5 Mrd fallen 0,407% Provisionsverpflichtungen gegenüber den Beratern an, was 30,5 Mio entsprechen würde. Hinzu kommen ebenfalls 25%, also ca. 7,6 Mio Euro, für die GLs. Also gesamt ca. 38,3 Mio Euro!

      Diese Summe zu den oben genannten ergibt ca. 131,7 Mio Euro!!! Diese Summe wird nicht durch die Abflüsse bei der MLP Leben für Abschluss- und Folgeprovisionen gedeckt! Nichtmal annähernd (In 102,3 Mio Euro Aufwendungen sollen diese enthalten sein? - Abschluss und Verwaltungsaufwendungen S. 14 GB 2003 MLP Leben)

      Und jetzt sollen nochmal 3,6 Mrd Euro "Fremdgeschäft" vereinnahmt und verprovisioniert worden sein?
      Das bedeutet bei einer Gesamtverpflichtung für Berater und GLs von 2,5% (niedrigere Summe für manch "niedrigere" verprovisionierte Verträge) nochmal 90 Mio Euro bedeuten! Diese Summe fällt nichtmal annähernd für MAkleraufwendungen an! Und diese Fallen nur beim Finanzdienstleister an und sind somit unabhängig von den Konsolidierungsvorschriften richtig enthalten und passen absolut nicht zu den Ausgaben aus dem GB 2003, welche sich auf gesamt 156,5 Mio Euro beziffern! Ich komme alleine auf 221,7 Mio Euro (93,4 Mio Neu Konsortialverträge / 38,3 Mio Folgeprov. Fondspolice / 90 Mio Neugeschäft Fremdverträge).

      Wie also erklärt sich diese Diskrepanz? Und ich habe "vorsichtig" gerechnet!

      Und hier mal noch eine Frage zu den "Makleraufwendungen":
      Crude_facts, siehst Du in den 156 Mio die Aufwendungen für die Geschäftsstellenleiter enthalten, oder nicht?a
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 20:21:59
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hmmm,

      ich glaube, jetzt überforderst Du mich etwas, bin ja kein MLP-Spezialist oder Insider, der das Provisionsmodell auswendig kennt, sondern kann nur auf Basis der öffentlich verfügbaren Informationen meine Schlüsse ziehen.

      Die Segmentberichterstattung kann nur einen ersten Hinweis über die Inter-Company-Beziehungen geben, da sie ja nach Geschäftsbereichen gegliedert ist und zudem nicht alle die Informationen enthält, die man z.B. aus einer sog. Konsolidierungstapete erhält. Die ist natürlich nicht öffentlich zugänglich.

      Also, in den rd. € 88 Mio. sind die Erträge mit allen anderen Segmenten enthalten, also auch mit den Segmenten Versicherung und Bank.

      Wenn ich mir den Jahresabschluss und den Lagebericht der MLP Finanzdienstleistungen AG und der MLP Lebensversicherung AG so anschaue, ist schon einiges hinterfragenswürdig, z.B. die Forderungen gegen MLP-Berater/-Geschäftsstellenleiter, die von den Beratern einbehaltene Stornoreserve, die Verwaltungsaufwendungen, in denen die Bestandsprovisionen enthalten sind, die sonstigen Erträge und Aufwendungen usw. und so fort. Da müsste man schon mal mit sehr viel Sachverstand aus mehreren Bereichen sich ans Werk machen.

      Wenn ich das alles als Außenstehender zusammenfasse, dann bestehen Deiner Meinung nach zusätzlich Zweifel an der Höhe des von MLP kommunizierten Neugeschäftes. Und die von MLP im Rahmen der Rechnungslegung (Lagebericht) angegebene Struktur sei nicht ohne weiteres nachvollziehbar. Oder interpretiere ich etwas falsch?

      Viele Grüße
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 09.03.05 21:20:47
      Beitrag Nr. 46 ()
      @crude_facts,

      Ja, ich habe erhebliche Zweifel an den kommunizierten Zahlen, da sie für mich keinen Sinn ergeben! Da:
      1. Die Provisionen für die Berater und Geschäftsstellen auf diese Beitragssummen höher, wesentlich höher sein müssten, als die angefallenen Makleraufwendungen
      2. Das Verhältnis MLP-Geschäft (inklusive aller Konsortialanteile) zum Fremdgeschäft sich mit meinem Gefühl als BErater absolut nicht deckt!
      3. Die gezahlten "Abschlussaufwendungen (inkl. Folgeprovisionen)" seitens MLP Lebensversicherung nicht einmal annähernd für die Verpflichtungen der MLP Finanzdienstleistungen gegenüber seinen Beratern und GLs ausreicht, wenn man die Beitragssummen des gesamt geführten Geschäftes als Grundlage nimmt.

      Und hier noch einmal eine Fragen:
      Könnten noch weitere Erträge, als den genannten 88 Mio von MLP Lebensversicherung an MLP Finanzdienstleistungen fliessen, ohne dass sie in der Segmentsberichterstattung angegeben werden?
      (Klar ist mir, dass diese 88 Mio auch Erträge von der MLP Bank und Sachversicherung enthalten, allerdings dürfte der große Anteil aber von MLP Lebensversicherung stammen)

      vermutliche Antwort: (?)
      Nein, mehr als die 88 Mio ist nicht möglich!?
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 08:40:32
      Beitrag Nr. 47 ()
      Meine Herren aufgeregten MLP Fragesteller:

      1. Bei Ausscheiden eines Beraters erhält der übernehmende Berater nur noch 75% der Ursprungsprovision für diesen Kunden. Wer glaubt, dass noch 30% aller Kunden in den ursprünglichen Händen liegen, träumt wohl noch von alten Zeiten.

      2. Die ausgeschiedenen Berater stellen in den vergangenen Jahren eine Anzahl von mehr als 2.000. Glaubt Ihr die klagen alle ihre Ansprüche ein? Nein MLP lässt sich gerne verklagen und wartet darauf, ob die Provisionen, die dem alten Berater zustehen, tatsächlich nach Gerichtsurteil zum Teil auszuzahlen sind.

      3. Viele Altverträge liegen in der sog. Zentralen Vertragsverwaltung. Dies bedeutet, dass einige Zigtausend Verträge ohne Provisionsbelastung durch Berater dynamisiert werden.

      Anstatt mit 2,5% Beraterprovisionssatz + Geschäftsstelle 0,8% Provisionssatz = 32 Promille oder 3,2% zu rechnen, sollte man lieber direkt von 3,2% x (75% -(%-Satz ZVV))= 2,24% ausgehen.
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 08:51:46
      Beitrag Nr. 48 ()
      tom2trade,

      yeep, so sieht die Warheit nun mal aus. Nun, da dürfen die MLPler noch ein wenig mehr strampeln.
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 10:05:38
      Beitrag Nr. 49 ()
      @tom2trade
      Ich denke, Du triffst den Nagel auf den Kopf!
      ... und was passiert eigentlich gleich nochmal bei mehrfacher Weitergabe? Wirds da nicht noch weniger nach der genoalen Termühl`schen Prov.-Regel? - Sorry weiß ich nicht mehr, zu lang her.
      Gruß
      B.
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 12:16:08
      Beitrag Nr. 50 ()
      @tom,

      selbst mit Deinen Zahlen gerechnet kommt das ganze nicht hin!

      1) 2,1 Mrd Konsortialgeschäft mit 2,4% = 50,4 Mio
      2) 1,7 Mrd Fondspolice mit 0,94% = 17,5 Mio
      3) 3,6 Mrd Fremdgeschäft mit 1,92% = 69,1 Mio
      4) 7,5 Mrd Fondspolicefolge mit 0,38% = 28,6 Mio

      zur Berechnung:
      1) 2,4% = 3,2% komplett nur zu 75% Verprovisioniert
      2) 1,03% = 1,25% * 1,1% (FoPo-Faktor) komplett nur zu 75% verprovisioniert
      3) 1,92% = 3,2% vermindert um 20% Abschlag niedrig verprovisioniertes Geschäft komplett nur zu 75% verprovisioniert
      4) 0,38% = 0,51% komplett nur zu 75% verprovisioniert

      GESAMT: 165,6 Mio Euro

      Also selbst unter der Annahme, dass
      - ALLE MLP an allem Neugeschäft zu 25% partizipiert (was trotz allem absolut unrealistisch ist)
      - beim Fremdgeschäft mit einem Abschlag von 20% gerechnet wurde (was auch sehr niedrige kalkuliert wurde)
      - Der Anreizfaktor 1,1 beim klassischen MLP-bestpartner Geschäft im Jahr 2003 nicht berücksichtigt wurde (hier ca. 5 Mio)

      ergibt sich ergibt sich eine Provisionsbelastung deutlich über den ausgeschütteten Makleraufwendungen, welche im Posten Materialaufwand in 156,5 Mio enthalten sind und nach dem Verhältnis aus GB 2002 ca. 95% des genannten Betrages, also ca. 149 Mio Euro betragen.

      Aus dem KV-Bereich:
      Neugeschäft 56,2 Mio Jahresbeitrag Neugeschäft = 4,68 Mio Monatsbeitrag -> Dies ergibt bei 3 MB Provision ebenfalls 14 Mio Euro (Der GL-Anteil sehe ich als "Puffer" für niedrig verprovisionierte Verträge, für den Pflegeanteil, etc.)
      Neugeschäft 2002 (73,6 Mio) und 2001 (47,9 Mio), hierauf fallen Folgeprovisionen in Höhe von 0,7 MB an. Nach obiger Berechnung ergibt sich hier auch die Summe von 7 Mio.

      Alle sonstigen Erlöse (Finanzierung, Geldanlage, Sachversicherung, sonstiges) betragen bei MLP ca. 37,5 Mio Euro
      Jetzt rechne ich hier mit "nur" 40% für die Berater und GS, dann ergibt dies auch noch einmal 15 Mio

      Konservativ gerechnet ergibt sich hier also auch ca. 36 Mio Provisionsverpflichtungen! Ziehe ich diese von den 149 Mio ab, bleiben also 123 Mio für den Bereich LV übrig.
      D.h. es müssten ca. 25% des Neugeschäfts in der Zentralen Kundenbetreuung anfallen, alles Geschäft nur zu 75% verprovisioniert werden, um annähernd die Zahlen von MLP zu erreichen.

      Und NEIN, dies halte ich nicht für realistisch! Also wo liegt die Wahrheit?

      Auch die MLPler (greetchen, tocktock, kleineronkel,...) dürfen hierzu einmal Stellung nehmen! :)
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 12:24:58
      Beitrag Nr. 51 ()
      #Boardneuling

      Hast Du berücksichtigt, dass MLP auf den gezahlten Beitrag vom Versicherer ca. 1-2% Bestandsprovision erhält?

      Bei einem geschätzten Versicherungsbestand von 20 Mrd. € Beitragssumme an alten Versicherungen an externe Partner verteilt über eine Restlaufzeit von 20(!) Jahren sollten demnach mindestens 1 Mrd Prämie pro jahr fließen.

      Daraus entstehen ca. 10-20 Mio. € Bestandspflegeprov. p.a.

      Deine Fragen gehören in die HV!!!
      Als Aktionär hat Du ein Auskunftsrecht!!
      Man muss Dir die gleichen Informationen geben, wie jedem anderen.
      Warum werden eigentlich die Präsentationen, die in Amerika abgehalten werden nicht ins Internet gestellt?
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 12:30:51
      Beitrag Nr. 52 ()
      Bestandsprovision PKV 2002: ca. 10 Mio. Euro?
      Bestandsprovision PKV 2003: ca. 11 Mio. Euro?
      Avatar
      schrieb am 10.03.05 13:09:47
      Beitrag Nr. 53 ()
      @tom2trade,

      diese Bestandprovision dürfte in den Erlösen aus dem Maklergeschäft Lebensversicherung enthalten sein, spielen aber doch absolut keine Rolle bei der Berechnung der Provisionsverpflichtungen!
      Oder siehst Du dies anders?

      Allerdings spielt das eine Rolle bei der Berechnung des Provisionsfaktors, welchen MLP Finanzdienstleistungen für die abgeschlossenen Verträge auf die Beitragssumme erhält, was ich ja auch in seiner Logik "anzweifle".

      Könnte ne schöne JHV werden :) ...Forumstreffen in Heidelberg mit schönen Fragen :)


      @interna,
      ja, dies würde die Einnahmen der Berater aus dem Bereich Krankenversicherung schmälern, allerdings habe ich hier ja auch einen Sicherheitsfaktor in Höhe der "Geschäftsstellenanteile bzgl. der Provision" eingerechnet und bei den sonstigen Erlösen mit nur 40% für die Berater UND GLs (Geschäftsstellen.
      Avatar
      schrieb am 11.03.05 18:17:25
      Beitrag Nr. 54 ()
      Hallo,

      anbei die angekündigten Anmerkungen und Überlegungen zur Unterscheidung Konzernabschluss und Einzelabschluss.

      Zunächst etwas Grundsätzliches:

      1) Die MLP AG stellt als börsennotierte Aktiengesellschaft einen eigenen Lagebericht und einen Jahresabschluss (= Bilanz + Gewinn- und Verlustrechnung + Anhang) nach dem deutschen HGB auf.

      2) Sie stellt ferner als Konzernmuttergesellschaft einen Konzernlagebericht und einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften, den IFRS auf. In diesen Konzernabschluss werden die Tochtergesellschaften bzw. in einem mehrstufigen Prozess die Enkelgesellschaften einbezogen.

      Beide Werke werden in getrennten Geschäftsberichten "gemeinsam" veröffentlicht.

      3) Die MLP Finanzdienstleistungen AG stellt einen eigenen Lagebericht und Jahresabschluss auf. Dieser wird i.d.R. nicht gemeinsam mit den genannten Geschäftsberichten veröffentlicht und steht auch nicht als Download auf der Homepage von MLP zur Verfügung. In der Vergangenheit konnten die entsprechenden Informationen erst gegen Mitte November des Folgejahres, also November 2004 für den 31.12.2003 im elektronischen Bundesanzeiger heruntergeladen werden. Die MLP Finanzdienstleistungen AG hat auch noch ein paar Tochtergesellschaften im Ausland, so in Spanien, in der Schweiz und in Großbritannien. Deren Abschlüsse werden in Deutschland grundsätzlich gar nicht veröffentlicht.

      4) Die MLP Lebensversicherung AG stellt einen Lagebericht und einen Jahresabschluss auf. Diese sind als Geschäftsbericht früher verfügbar, weil die MLP AG nicht die 100%-Aktionärin ist und deshalb eine Hauptversammlung mit außenstehenden Aktionären einberufen werden muss. Als alleinige Aktionärin macht man in aller Regel eine „Closed-party-Veranstaltung“, wobei man sich ggf. ein paar Erleichterungen hinsichtlich der ansonsten rigiden Form- und Fristvorschriften genehmigen kann.

      5) Für die MLP Versicherung AG und die MLP Bank AG gelten die Ausführungen zu 3) entsprechend.

      6) Im Falle einer Prüfungspflicht durch Wirtschaftsprüfer wird ein Jahresabschluss nach der Prüfung festgestellt und kann von daher auch bei Verstößen z.B. nichtig (§ 256 AktG) sein. Gleiches gilt für alle Beschlüsse, die hierauf beruhen, beispielsweise Gewinnverwendungsbeschlüsse (Ausschüttung).

      7) Ein Konzernabschluss ist ebenfalls prüfungspflichtig und wird hingegen nur zur Kenntnis genommen bzw. gebilligt. Das ist etwas völlig anderes.

      8) Ein Konzernabschluss hat anders als der jeweilige Jahresabschluss nicht die Funktion, die Höhe des ausschüttungsfähigen Gewinnes oder im Rahmen des Maßgeblichkeitsgrundsatzes für die Steuerbilanz die Höhe der Steuern zu bemessen.

      9) Nach der sog. Einheitstheorie fingiert der Konzernabschluss ein einheitliches Unternehmen. Er ist deshalb auch nicht die bloße Summierung aller Einzelabschlüsse (sog. Summenbilanz/ -GuV). Die Beziehungen unter den Konzerngesellschaften (Inter-Company-Beziehungen) sind zu konsolidieren: Kapital, Schulden, Aufwendungen und Erträge, Zwischengewinneliminierung etc.. Im Ergebnis zählen also nur die Beziehungen nach außen, d.h. mit Konzern-fremden Unternehmen.

      10) Aus diesem Grund weist der Jahresabschluss der MLP AG als Muttergesellschaft auch Beteiligungsbuchwerte, beispielsweise aber nicht die Umsätze der Tochtergesellschaften aus. Man ist ja nur die Holding, die ausschließlich Verwaltungsdienstleistungen (eigenes Segment) an die eigenen Töchter erbringt. Die Muttergesellschaft erzielt auch nur Beteiligungserträge und Erträge aus den Gewinnabführungsverträgen. Eine „direkte Zurechnung“ der Ergebnisse der Tochtergesellschaften findet also bei Beiteiligungserträgen nicht statt. Man muss erst an die Mutter ausschütten. Den Unterschied kann man ganz gut am Jahresergebnis 2002 der MLP Lebensversicherung AG ablesen, das eben thesauriert und nicht ausgeschüttet wurde.

      11) Der Konzernabschluss hingegen weist keine Beteiligungsbuchwerte mehr aus, weil man ja so tut, als ob man ein einziges Unternehmen wäre. Dafür werden alle Vermögens- und Schuldpositionen sowie die Ertrags- und Aufwandspositionen aus allen Gesellschaften zusammengefasst und Inter-Company-Beziehungen konsolidiert. Im Ergebnis gilt also 9).

      Hierzu nun einige Thesen und Erläuterungen:

      1) Die Planungen, Veröffentlichungen und die Kapitalmarktkommunikation beziehen sich in aller Regel auf den MLP-Konzern.

      2) Die von MLP in vielen Präsentationen und im Geschäftsbericht genannten Leistungszahlen sind häufig unkonsolidiert. Dies würde man nicht unbedingt in einem Konzerngeschäftsbericht oder einer Konzernpräsentation ohne einen entsprechenden Hinweis erwarten (Kommt dann vielleicht ab 2004?). Dies trifft beispielsweise für das Jahr 2003 am deutlichsten für die Beitragssumme vermitteltes Neugeschäft Lebensversicherung zu (€ 7,4 Mrd.). Denn die von der MLP Finanzdienstleistungen AG für die MLP Lebensversicherung AG vermittelten Lebensversicherungsprodukte sind dort enthalten. Man sieht in der Berichterstattung (Konzern-Geschäftsbericht) von Jahr zu Jahr nur eine einzige Summe, nämlich die von der MLP Finanzdienstleistungen AG vermittelten Lebensversicherungen. Das gilt übrigens auch für alle anderen Leistungsdaten wie die vermittelten Finanzierungen etc. Da der Anteil der Inter-Company-Leistungen nicht angegeben wird, kann man als Außenstehender auch kaum feststellen, dass sich das Geschäft von der eigenen Lebensversicherung weg entwickelt hat zum Versicherungsgeschäft auf fremde Rechnung. Selbst wenn die gesamte Vermittlungsleistung der MLP Finanzdienstleistungen AG konstant geblieben wäre, wäre allein aufgrund dieses Umstandes der Konzern-Außenumsatz und aufgrund der Zwischengewinneliminierung auch das Konzernergebnis angestiegen.

      3) Eine auf den Konzern beruhende Planung bzw. Prognose ermöglichte es, dass trotz eines beispielsweise massiven Rückgangs der durch die MLP Finanzdienstleistungen AG insgesamt vermittelten Lebensversicherungsprodukte (erwartungsgemäß rd. 80% aller Maklererlöse im Q4/2004!) sowohl der Konzernaußenumsatz als auch grundsätzlich das Konzernergebnis durch eine Verlagerung von Konzern-internen Vermittlungsleistungen auf Konzern-fremde Produkte ansteigen könnten.

      4) Denselben Effekt könnte man erzielen, wenn die Versicherungstöchter oder die Bank aus dem Konzernverbund durch Verkauf ausscheiden würden und aus ehemals zu konsolidierenden Inter-Company-Beziehungen Konzern-Außenumsätze und –ergebnisse entstünden.

      5) Welcher Gewinn an die Aktionäre ausschüttungsfähig ist, bemisst sich nicht nach dem IFRS-Konzernabschluss, sondern ausschließlich nach dem HGB-Jahresabschluss der MLP AG. Dies betrifft sowohl das Jahresergebnis als auch die für die Ausschüttung erforderlichen liquiden Mittel!

      Um dieses Argument an einem anderen Beispiel plastisch zu machen: Vor einiger Zeit hat mich ein guter Bekannter davon „überzeugen“ wollen, dass es sinnvoll sei, ein bestimmtes, derzeit aufgrund des Börsenkurses günstiges Unternehmen mehrheitlich zu erwerben, weil der Cash-Bestand höher sei als die derzeitige Marktkapitalisierung, so dass eine Sonderausschüttung beschlossen werden könnte. Er präsentierte den Konzernabschluss. Den legt man bei einer derartigen Diskussion am besten gleich zur Seite und schaut in den Jahresabschluss der Muttergesellschaft. Und siehe da, die im Konzernabschluss ausgewiesenen Cash-Bestände waren bei den operativ tätigen Tochtergesellschaften „Working Capital“, denn der Jahresabschluss der Mutter wies sehr große Forderungen gegen verbundene Unternehmen, also Inter-Company-Forderungen aus, jedoch kaum freie liquide Mittel. Die Tochtergesellschaften wurden offenbar „von oben“ durchfinanziert und benötigten die Mittel dringend. Ferner gab es unter den Konzerngesellschaften zahlreiche Forderungen und Verbindlichkeiten, zudem auch noch unter der Bilanz anzugebende Haftungsverhältnisse.

      Keine Lüge, aber eine völlig andere Wahrheit...

      Hier sollte eigentlich noch ein Verweis auf einen anderen Thread hin. Dieser wurde aber leider gerade gesperrt/ gelöscht. Also wieder tippen...

      Soweit die Überlegungen für die weitere Diskussion
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 11.03.05 19:12:27
      Beitrag Nr. 55 ()
      Leider ist vorhin ein Thread abhanden gekommen. Darum soll nun folgend ein Beitrag noch einmal wiedergegeben werden, der sich mit einer Spekulation befasst hat.

      Die am wenigsten wohlwollende (spekulative) These über das Thema dieses Threads würde lauten:

      1) Solange Du die MLP Lebensversicherung AG noch im Konzern hast, ersetze möglichst viel Konzern-internes Geschäft durch Fremd-Produkte.

      2) Verkaufe die MLP Lebensversicherung AG, ggf. unter Zusicherung zukünftig zu vermittelnden Geschäftes und erziele mit dieser Zusicherung einen vergleichsweise höheren Kaufpreis. Diese Zusicherung wäre ja entweder ein schwebendes Geschäft oder maximal eine nicht hinreichend konkretisierbare zukünftige Verpflichtung, die auch nicht einen Bilanzausweis oder eine Angabe unter den „Haftungsverhältnissen“ bzw. den „Sonstige finanzielle Verpflichtungen“ unterhalb der Bilanz erforderte. Wie auch? Verkäufer wäre die börsennotierte Muttergesellschaft MLP AG – Makler des zukünftigen Versicherungsgeschäftes wäre die MLP Finanzdienstleistungen AG. Die hat ja einen eigenen und eigenständigen Vorstand, der sich natürlich nichts vorgeben lässt. Genauso wenig wie ein Vorstand der MLP Bank AG.

      3) Danach vergattere man die eigenen MLP-Berater wieder dazu, Verträge mit der ehemaligen Konzern-Schwester zu vermitteln, ggf. mit Hilfe eines geeigneten Provisions- und Bonus-Modells.

      4) Die gerade verkündete „Stärkung der Unabhängigkeit“ als Grund für die Trennung von den Versicherungstöchtern wird zukünftig dahingehend dem Kapitalmarkt vermittelt, dass diese Gesellschaft MLP Lebensversicherung AG (entsprechend MLP Versicherung AG) auch nach dem Verkauf aufgrund der langen Konzernzugehörigkeit natürlich besonders „veredelte“ und auf die besonderen Bedürfnisse der MLP-Zielgruppen zugeschnittene und damit vorteilhafte Produkte anböte. Zu diesem Urteil muss man einfach nach „unabhängiger“ Prüfung gelangen.

      Ende der Spekulation.

      Was nun bei eigenen Überlegungen im Rahmen des Vorstellbaren, des Wahrscheinlichen oder des für unmöglich Gehaltenen liegt, muss jeder selbst wissen.

      Meint
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 18:00:31
      Beitrag Nr. 56 ()
      So langsam scheinen die Analysten zu kapieren, wieviel "Wahrheit" in den Aussagen MLPs steckt:

      Börse Symbol Währ. Vortag akt.Kurs Diff. % Handelsvol. gehand. St. Kurszeit
      Xetra MLPG EUR 12,95 11,91 - 1,04 - 8,03 % 40,90 Mio. 3.385.540 14. Mär 17:29

      3,4 Millionen Aktien wechseln heute den Besitzer.

      Viele Anleger, die durch haltlose Wachstumsversprechen in eine hoch riskante Anlage getrieben wurden, haben heute wieder viel Geld verloren.

      Der Vorstand verweigert immer noch eine Umsatzwarnung.
      Der Vorstand hat seine Wachstumsprognosen in Bezug auf das Beraterwachstum nach unten korrigiert.

      Die letzte Kennzahl, die korrigiert werden könnte, hätte eine Gewinnwarnung zur Folge.
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 13:10:23
      Beitrag Nr. 57 ()
      "MLP: Kaufen
      Quelle: M.M. Warburg
      Datum: 15.03.05


      [...]

      Für das Jahr 2005 rechne MLP aufgrund des Basiseffekts 2004 mit einem Umsatzrückgang im Segment " Beratung und Vertrieb" von 5 bis 10 Prozent. Hintergrund sei die Annahme gewesen, dass durch den geplanten Verkauf der Versicherungstöchter mehr Geschäft zu höheren Provisionsmargen an Drittanbieter vermittelt würde. Das MLP-Management habe angedeutet, dass auch 2005 rund 50 Prozentdes Geschäftes an die eigene Tochter vermittelt werden könnten."


      Meine Überlegung hierzu:

      Könnte sich hier die nächste "Überraschung" bzw. Wahrheit andeuten? Ist das schon die Andeutung der berühmten "Zusicherung zukünftig zu vermittelnden Geschäftes", um den Kaufpreis für die MLP Lebensversicherung AG zu erhöhen?

      Also doch Liquidität statt "Unabhängigkeit" als Motiv?


      Bis jetzt haben sich ja sämtliche Überlegungen hier als zutreffend herausgestellt...

      Gruß
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 16.03.05 22:33:07
      Beitrag Nr. 58 ()
      #57

      M.M. Warburg ist am MLP Werbeetat beteiligt.

      Wer noch? die LBBW?

      Ob sich dadurch der Preis der MLP Leben erhöhen lässt? Warscheinlich die einzige Möglichkeit!
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 11:02:04
      Beitrag Nr. 59 ()
      Mir hat jemand geschrieben, dass die BW Bank häufig für MLP-Mitarbeiter Kredite für den Kauf von MLP-Aktien eingeräumt hätte.

      Weiß jemand, ob diese Aussage stimmt? Ich habe es bisher noch nicht in Erfahrung bringen können.

      Danke.

      Viele Grüße
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 11:52:38
      Beitrag Nr. 60 ()
      Ja, stimmt und nicht zu knapp. Allerdings weiß ich nicht in welchen Dimensionen. Ich weiß nur, dass im Jahr 2002 viele meiner Kollegen Sicherheiten (meist über die Eltern) stellen mussten. Die BW Bank hat extra für den Fall "MLP" Mitarbeiter zur Seite gestellt, zur Betreuung der MLP Schuldner... Aber ich denke, genauere Infos können Dir hier andere machen...

      Würde mich auch über mehr Infos zu diesem Thema per Board freuen...
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 11:54:36
      Beitrag Nr. 61 ()
      stimmt!
      und nicht nur das.
      Blankokreditrahmen von 40000EUR und mehr. Als Sicherheit reichte oftmals MLP-Berater zu sein. kein Scherz!
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 12:13:08
      Beitrag Nr. 62 ()
      Du sprichst das sog. "Stuttgarter-Modell" an.

      Das lief so: Jeder MLP-Junior bekam von einem heutigen MLP-Vorstandsmitglied, damals Geschäftsstellenleiter das folgende Angebot:

      Ich Geschäftsstellenleiter Stuttgart gebe Dir eine Bürgschaft über 100.000 DM. Mit dieser Bürgschaftsverpflichtung gehst Du zur BW-Bank, liquidierst diese Bürgschaft, eröffnest ein Depot und Kaufst MLP-Aktien. Am besten nimmst Du Dir auf Deinen Aktien bestand noch einen Effektenlombardkredit und kaufst noch mehr MLP Aktien.

      Aus dieser Geschäftsstelle heraus verbreitete sich das System über das ganze Land, bis sehr viele MLP Berater bei der BW-Bank hohe Depotstände mit beliehenen Depots hatten.

      Nachdem die Aktien abgestürzt waren, musste Lautenschläger für die Berater bürgen. Lautenschläger nahm Dr. T. als zweiten Bürgen in die Haftung.

      Bei Kursen unter 6€ musste angeblich Hopp mit seiner Stiftung einspringen:

      "Wenn ich nicht eingesprungen wäre, hätte das möglicherweise die ganze Firma zerstört." Dietmar Hopp Ex Aufsichtsrat MLP, BahnZeitung
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 12:41:39
      Beitrag Nr. 63 ()
      Ooops :eek:

      Da lohnt sich ein eigener Thread. War macht ihn auf?
      Avatar
      schrieb am 18.03.05 10:43:07
      Beitrag Nr. 64 ()
      " MLP: Kaufen
      Quelle: M.M. Warburg
      Datum: 15.03.05

      [...]

      Für das Jahr 2005 rechne MLP aufgrund des Basiseffekts 2004 mit einem Umsatzrückgang im Segment " Beratung und Vertrieb" von 5 bis 10 Prozent. Hintergrund sei die Annahme gewesen, dass durch den geplanten Verkauf der Versicherungstöchter mehr Geschäft zu höheren Provisionsmargen an Drittanbieter vermittelt würde. Das MLP-Management habe angedeutet, dass auch 2005 rund 50 Prozentdes Geschäftes an die eigene Tochter vermittelt werden könnten."


      Meine Überlegung hierzu:

      Könnte sich hier die nächste " Überraschung" bzw. Wahrheit andeuten? Ist das schon die Andeutung der berühmten " Zusicherung zukünftig zu vermittelnden Geschäftes" , um den Kaufpreis für die MLP Lebensversicherung AG zu erhöhen?

      Also doch Liquidität statt " Unabhängigkeit" als Motiv?


      Bis jetzt haben sich ja sämtliche Überlegungen hier als zutreffend herausgestellt...

      Gruß
      crude_facts


      Meine Überlegungen hierzu:

      1. Der Verkauf der Lebensversicherung wird als immer unwahrscheinlicher angesehen. MLP sucht ja bestimmt nicht erst seit Mitte November einen Käufer, als es sich am Markt herumgesprochen hatte. Und wenn man nach einem Jahr immer noch keinen Käufer gefunden hat,....??

      2. Die große "BU-Umdeckungsaktion" hat für die MLP Leben einen schönen Effekt: Das Brutto-Neugeschäft erscheint ob des großen Hebels in den Wertungssummen sehr gut für MLP. Die Storni der alten BU werden ja nicht reportet.

      3. Das offizielle, interne Schreiben mit der Vorgehensweise MLPs für die Berater liegt vor und wird der Presse gerne zur Verfügung gestellt.
      Avatar
      schrieb am 18.03.05 11:22:24
      Beitrag Nr. 65 ()
      Katharina_di_Medici,

      die MLP-Umdeckungsaktion ist bei einigen Gesellschaften schon böse aufgestoßen.

      Ich zitiere:

      "Bitte beachten: Nur dann, wenn die steuerlichen Vorteile der neuen BU-Rente in der Basisrente den Nachteil des höheren Beitrags gemäß Rechentool übersteigen, ist eine Umstellung sinnvoll. Die Analyse wird unter Berücksichtigung der individuellen Situation des Kunden durchgeführt."

      Mit diesem Hinweis ist eine Umdeckung fast nie sinnvoll. Denn wenn ein Kunde jetzt umdeckt und morgen BU wird, dann ist der Steuervorteil fast 0 und der

      Steuernachteil in der BU-Phase z.T. immens


      Ne, ne, ne, die Anwälte können sich meiner Meinung nach über neues Geschäft freuen!
      Avatar
      schrieb am 18.03.05 16:14:10
      Beitrag Nr. 66 ()
      Hallo crude_facts,

      ich hatte ein wenig Zeit zum Nachlesen und hake noch einmal nach zum Thema "Depotzinsen":

      Die Depotzinsen beziehen sich demnach auf

      "einen rückversicherten Bestand mit x% Wachstum des Deckungstocks"?

      Bsp:

      Deckungsstock 2004: 50.000.000 Euro
      Deckungsstock 2005: 52.500.000 Euro (5% fiktives Wachstum)

      Darauf dann z.B. 3% Depotzinsen:


      2004: 1.500.000 Euro
      2005: 1.575.000 Euro

      Das gilt auch, wenn der wirklich Deckungsstock 2005 nur noch 35.000.000 Euro betragen sollte.


      Liege ich ungefähr richtig?

      Danke vorab - interna
      Avatar
      schrieb am 18.03.05 20:37:12
      Beitrag Nr. 67 ()
      Anbei meine Überlegungen:

      Interna, mache es Dir selbst etwas einfacher:

      1) Der Anteil der Rückversicherer an der Deckungsrückstellung wird als davon-Vermerk in der Bilanz der MLP Lebensversicherung AG ausgewiesen und in die "Depotverbindlichkeiten" umgegliedert.

      2) Nimm den mittleren Bestand einer Abrechnungsperiode, indem Du z.B. den Schlussbestand 31.12.2002 und 31.12.2003 addierst und die Summe durch zwei teilst. Ist zwar nur eine Vereinfachung, aber ganz brauchbar.

      3) Wenn Du jetzt die Depotzinsen des Jahres 2003 durch den mittleren Bestand w.o. beschrieben teilst, dann kommst Du ungefähr auf einen Wert von rd. 3%.

      4) Jetzt musst Du nur noch berücksichtigen, dass die Depotverbindlichkeiten (Anteil der Rückversicherer an der Deckungsrückstellung) pro Jahr unabhängig von der Kapitalmarktentwicklung anwachsen.


      Im Zahlenbeispiel anhand der MLP Lebensversicherung AG:

      Depotverbindlichkeiten 31.12.2002: Mio€ 515
      Depotverbindlichkeiten 31.12.2003: Mio€ 690
      Mittlerer Bestand damit Mio€ 603
      Depotzinsen 2002: Mio€ 13,3
      Depotzinsen 2003: Mio€ 20,6

      D.h. 20,6/603 = rd. 3,4%

      Um das Argument des von der Kapitalmarktentwicklung unabhängigen Anstiegs der Depotverbindlichkeiten zu sehen, braucht man nur auf das Jahr 2002 zu achten. In dem Jahr haben sich die Kapitalanlagen der Fondsgebundenen Lebensversicherung katastrophal entwickelt:

      Der Sparanteil der im Jahre 2002 geleisteten Versicherungsbeiträge betrug so um die Mio€ 280.

      Die Kapitalanlagen wuchsen in diesem Jahr jedoch nur um € 32 Mio.!

      Der Rest ist förmlich verbrannt. D.h. in der Gesamtsumme über 88% der Sparanteile des Jahres 2002 haben sich bei der Fondsgebundenen Lebensversicherung von MLP im Jahre 2002 in Rauch aufgelöst!
      Natürlich ist diese Fondgebundene Lebensversicherung auf Risiko der Versicherungsnehmer, aber von MLP gemanagt.

      Im Jahre 2003 würde man auf Basis dieser Berechnung trotz guter Entwicklung der Kapitalmärkte nur eine Verzinsung von rd. 9% ermitteln. Und dabei handelt es sich um die Verzinsung der Sparanteile, d.h. nicht der Bruttobeiträge der Versicherungsnehmer! Der Sparanteil beträgt im Verhältnis zu den ausgewiesenen Brutto-Beitragseinnahmen grob in etwa 65%.

      Im Jahre 2002 stiegen jedoch die Depotverbindlichkeiten - vereinfacht als Anteil der Rückversicherer an der Deckungsrückstellung - um Mio€ 175 an. Das entspricht ziemlich genau dem Sparanteil derjenigen Lebensversicherungsverträge, die rückversichert wurden.

      Man sieht also, dass die Depotverbindlichkeiten deutlich ansteigen, obwohl es die Kapitalanlagen nicht tun.

      MLP verdient sein Geld mit dem Managing inklusive Verwaltung der Kapitalanlagen. Auch der Anlagen, die auf die rückversicherten Verträge entfallen. Die Depotverbindlichkeiten werden verzinst (Depotzinsen) und belasten das Ergebnis.

      Jetzt dürfte jedem die Schere, die sich bei der Entwicklung 2002 aufgetan hat, klar werden.

      Und es dürfte auch klar werden, warum die Depotzinsen immer weiter ansteigen, unabhängig von der Persormance der Kapitalanlagen. Die Management- und Verwaltungsentgelte haben auf der Einnahmenseite als Basis den Wert der Kapitalanlagen. Entwickeln sich beide nicht halbwegs synchron, geht das voll ins Ergebnis der MLP Lebensversicherung AG. Und genau das ist passiert. Darum bleibt auch das Versicherungsergebnis in dem Maße hinter der Entwicklung des vermittelten Neugeschäftes zurück.

      Und es ist für jeden sichtbar, der sich mit der Materie und der Bilanzierung halbwegs auskennt. Darum auch dieses alles andere als überbordende Interesse der Branche an der MLP Lebensversicherung AG und warum Branchenspezialisten sagen, dass man für diesen Deal einen "unerfahrenen" um nicht zu sagen "unwissenden" Finanzinvestor benötigte.

      Wer jetzt noch einmal einen Blick auf das vorläufige Ergebnis 2004 in der Sparte Lebensversicherung schaut, der ahnt es nicht nur, der weiß es...
      Im Thread: MLP - Analysen und Prognosen zum Geschäftsverlauf 2005 steht es.

      Das alles posaunt MLP natürlich nicht freiwillig dem Kapitalmarkt heraus. Statt dessen werden Mio€ 400, dann Mio€ 200-600 adressiert. Wer den Thread bisher aufmerksam verfolgt hat, weiß genau, wie die Nöte sind und was die Wahrheit ist.

      Viel Glück mit dem angekündigten Ergebnis 2005. Das Jahr 2004 war ja trotz LV-Boom schon enttäuschend. Da werden wohl wieder ein paar "Interpretationsfreiheiten" vonnöten sein. Es bleibt spannend :)

      Ende der Überlegungen.

      Ein schönes Wochenende wünscht
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 19.03.05 20:21:40
      Beitrag Nr. 68 ()
      crude_facts,

      hm, das war nicht so einfach jedoch gut verständlich. Kommtin 2005 beispielsweise noch mal ein

      zweites 2002 ohne nennenswertes Neugeschäft

      dann geschieht folgendes:


      1. MLP-Leben bekommt wesentlich weniger Geld aus den Beständen.

      2. Evtl. übersteigt die Summe der "Depotverbindlichkeiten" den Deckungsstock (technisch). Ist das möglich (z.B. bei 50% Kursverlust der Deckungsstöcke)?

      3. Die Depotzinsen reißen MLP-Leben ins Minus.
      Avatar
      schrieb am 20.03.05 20:03:06
      Beitrag Nr. 69 ()
      @Interna

      Streiche "Deckungsstock" gegen "Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko der Inhaber von Lebensversicherungspolicen" bei der Fondsgebundenen Lebensversicherung.

      Bereits im Jahre 2002 konnte/ musste die MLP Lebensversicherung AG den eigenen Anteil an der Deckungsrückstellung reduzieren (ertragswirksame Auflösung in der Versicherungstechnischen Rechnung), weil der Anteil der Rückversicherer alleine an dieser Erhöhung der Rückstellung größer war als der Gesamtanstieg der Deckungsrückstellung.

      Nimm einen Taschenrechner zur Hand und rechne selbst nach: Anstieg der Gesamt-Deckungsrückstellung vs. Anstieg des davon-Vermerks "Anteil der Rückversicherer" und bitte auf die Vorzeichen achten.

      Interessant, nicht?

      Gruß
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 08:48:36
      Beitrag Nr. 70 ()
      DANKE!
      Avatar
      schrieb am 21.03.05 10:51:12
      Beitrag Nr. 71 ()
      @Interna

      Und dann extrapoliere mal die Depotzinsen in die Zukunft. Wenn jetzt wider Erwarten das negative Rückversicherungsergebnis nicht weiter ansteigt, dann bedenke bitte, dass es sich bei dem Rückversicherungsergebnis um eine Saldo-Größe handelt, und frage Dich, welcher positive Effekt wohl dagegen halten muss. Die Antwort dürfte sein:_________________

      Viele Grüße
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 10:41:29
      Beitrag Nr. 72 ()
      Okay,

      es will sich keiner aus der Deckung trauen. Und bevor ich weiter BMs und eMail beantworten muss, anbei wieder einige Überlegungen:

      In das Rückversicherungsergebnis gehen mit positivem Vorzeichen die erhaltenen Provisionen von Rückversicherungsunternehmen ein. Diese waren in den Jahren bis 2001 der maßgebliche Grund für die überproportional hohen Ergebnisbeiträge ("überfinanziert") bei der MLP Lebensversicherung AG. Im Zuge des "Skandals Rückversicherungspolitik" wurde die Rückversicherungspraxis aufgrund des Kapitalmarktdruckes grundlegend geändert.

      Da die Zinslasten aus den Depotzinsen aber kontinuierlich ansteigen und das Rückversicherungsergebnis durch diese Depotzinsen jedes Jahr stärker negativ würde, kann dies vornehmlich nur durch erneute Rückversicherungsnahme und entsprechende Provisionen ertragswirksam ausgeglichen werden. Dabei würde bereits jetzt die bestehende Rückversicherungsquote bezogen auf den Gesamtbestand für sehr viele Jahre ausreichen. Man berechne nur einmal den Anteil der Rückversicherer an der Deckungsrückstellung.

      MLP beschreibt dies natürlich anders, indem man z.B. im Abschluss der MLP Lebensversicherung AG zum 31.12.2003 im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung in einem Nebensatz schreibt

      "Die Verstärkung des Grundkapitals in 2003 aus Gesellschaftsmitteln in Höhe 54 Mio. EUR eröffnet der Gesellschaft die Möglichkeit, das Neugeschäft stärker selbst zu finanzieren ohne dabei den Rückversicherungsschutz zu reduzieren."

      So so, man sucht(e) also nicht Ergebnis und Liquidität, sondern "Rückversicherungsschutz". In diesem Umfang?

      Der Abschluss der MLP Lebensversicherung AG wurde im Frühsommer 2004 "veröffentlicht". Bereits wenige Monate später konnte man dann in der Quartalsberichterstattung des MLP-Konzerns erahnen, was wohl mit dieser kryptischen Andeutung gemeint gewesen sein muss:

      Nun ein Blick in den Quartalsabschluss MLP-Konzern 3/2004 auf Seite 14:

      "Erhaltene Rückversicherungsprovisionen" 9M/2004 rd. € 15,2 Mio., Vorjahr 9M/2003 rd. € 3,5 Mio.

      Das heißt im Klartext: In dem enttäuschenden Ergebnis 2004 ist bereits positiv berücksichtigt worden, dass die Rückversicherungsprovisionen bereits wieder stark ansteigen.

      Das Bild wird immer klarer

      meint
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 10:44:38
      Beitrag Nr. 73 ()
      Das Wort "ohne" im Zitat müsste natürlich auch noch fett sein. Denn reduziert wird da wohl wirklich nichts.
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 11:00:06
      Beitrag Nr. 74 ()
      Wenn das so richtig kombiniert ist, dann hoffen wir mal, dass dieses Thema nicht irgendwelche Schreiberlinge, wie z.B. Börse-Online zu Gesicht bekommen....
      Avatar
      schrieb am 22.03.05 11:18:31
      Beitrag Nr. 75 ()
      @jonas

      Den Hinweis habe ich nicht ganz verstanden. :confused:


      @all

      Wie die Antwort von MLP wohl aussehen wird, das kann ja wohl jeder erahnen.
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 09:56:12
      Beitrag Nr. 76 ()
      Der Hinweis auf das Rückversicherungsgeschäft ist gut!

      Gegen das "Versprechen", keine Rückversicherungsgeschäfte mehr zu machen, hat das Rückversicherungsgeschäft wieder einen maßgeblichen Anteil am Ergebnis.

      Die Insider wissen und verkaufen seit langer Zeit.
      Die Analysten und der Markt wird nur mit Halbwahrheiten informiert.

      Konsequenz:



      Der nächste Kursrutsch kommt mit dem neuen Ausblick auf das Geschäftsjahr.

      Einige Alt-GL werden zum 30.06. kündigen und mit ihrem Beraterteam gehen. Das wird für MLP eine neue Erfahrung werden.
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 15:09:13
      Beitrag Nr. 77 ()
      Wer nicht selbst analysiert und anschließend entsprechende Fragen stellt, bekommt eben die "passenden" Antworten.

      Chinese Walls hin oder her - unabhängige Analysen sind eben schwierig, wenn man die Kapitalanlagen/Fonds-Verwaltung/-Auswahl vornimmt oder an die MLP-Berater und Geschäftstellenleiter umfassende Lombard-Kredite vergeben hat und als Sicherheit MLP-Aktien hinterlegt wurden. Oder?

      Meint
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 16:29:19
      Beitrag Nr. 78 ()
      Der durchschnittliche Versicherungsvertreter ist halt ein notorischer Luegner. Vielleicht ist ja luegen das einzige was MLPler besonders gut koennen ?
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 18:16:27
      Beitrag Nr. 79 ()
      @derivatus

      So weit würde ich nicht gehen, denn das, was GuterMLPler und Greetchen an verschiedenen Stellen geschrieben haben, dass es immer gute und schlechte gibt, seriöse und unseriöse, das kann ich als Argument teilen.

      Der MLP-Berater ist eine Seite, die MLP AG und deren Tochtergesellschaften ist eine andere. Denn mit der Bilanzierung, den angebebenen Kennzahlen und den "prognostizierten" Wachstumserwartungen des Managements haben diese in aller Regel nichts zu tun. Das interessiert allerdings die (potentiellen) Aktionäre. Hier wird es meines Erachtens dann zu Konflikten kommen, wenn die "Konsolidierungstricks" sich nicht zugleich auf das ausschüttungsfähige Jahresergebnis der MLP AG nach deutschem HGB auswirken und die Aktionäre spätestens dann merken, dass sie Kapitalanteile an einer Aktiengesellschaft und nicht an einem nach IFRS bilanzierenden Konzern-Konstrukt halten. Und wenn potentielle Ausschüttungen in Form von Ergebnis dadurch produziert werden, dass entweder zweifelhafte Umdeckungsaktionen nicht immer zum Vorteil der Kunden durchgeführt werden oder die eigene Ertragslage durch zusätzliche Kosten-Belastungen der Geschäftstellenleiter entlastet wird und ggf. sogar durch Verlustübernahmeverpflichtungen die operativen Leistungsträger Teile der an die Aktionäre auszuschüttenden Gewinne wirtschaftlich tragen müssten. Das, davon bin ich absolut überzeugt, hilft nur kurzfristig, die Perspektive sähe dann allerdings sehr düster aus.

      Das Konzern-Ergebnis 2004 war ja trotz Rekord-Jahr eine Enttäuschung, dabei bewegte man sich bzgl. des Neugeschäftes im Branchenschnitt. Man schaue sich nur mal die vermeintlich konservative Konkurrenz an. Was soll dann 2005 so maßgeblich besser werden, wenn man auf die beschriebenen Effekte wirklich verzichtete? Oder geht es gar nicht anders? Oder andere Maßnahmen? Die Erträge aus den Rückversicherungsprovisionen sind allein in den ersten 9 Monaten des Jahres 2004 im Vergleich zum Vorjahr um € 11,7 Mio. angestiegen (+ 334%). Dabei ist Q4/2004 als Mega-Quartal noch gar nicht enthalten. Wenn man allein jetzt schon die neuen Rückversicherungsprovisionen ins Verhältnis zum Konzern-Ergebnis 2004 setzte, würde man da nicht sehr nachdenklich? Wohl gemerkt, ohne Q4 - und der Gesamtbetrag ist bereits voll im Konzern-Ergebnis 2004 enthalten!

      Die Vergangenheit hat also doch einen Preis...

      Meint
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 09:43:12
      Beitrag Nr. 80 ()
      crude_factrs,

      Du hast es auf den Punkt gebracht. Einen Euro kann ich nur einmal physisch ausgeben. Man kann sich Geld leihen oder andere mit Schulden belasten, doch in der Summe bleibt das eben gleich.

      MLP hingegen hat schon öfter die Möglichkeit genutzt, "externe" Euro zu bekommen:

      1. Umschichtungsgebühren FLV (ist ja bekannt)
      2. Dachfondskosten FLV (Aussage von Bernd Neumann, HV MLP-Leben 2004)
      3. Umdeckungsaktionen á la Rürup, Mannheimer etc. (siehe Threads)
      4. Hohe Kosten bei der Betreuung Geldanlage (z.B. 0,75% zzgl. Mehrwersteuer für einen Basis-Fonds :() - Wuelle liegt vor

      5. ungerechtfertigte Storni von Ex-Beratern und auch Beratern (Quelle liegt vor)
      6. Zwangsabnahme von Büchern (Quellen liegen vor)


      Die Kunden sollten endlich mal aufwachen und nachfragen,

      ob Sie für ein *****-Preis auch wirklich eine *****-Betreuung oder nur eine **-Betreuung erhalten!
      Avatar
      schrieb am 08.04.05 18:06:13
      Beitrag Nr. 81 ()
      Wieder ein paar ketzerische Überlegungen hierzu, in Ergänzung zu den bereits behandelten Themen des Threads:

      Es ist eigentlich ein klares Muster zu erkennen:

      1) Ersetze beim Bestandsgeschäft volatile Ertragsquellen durch stabile Gebühren, die auch dann Einnahmen generieren, wenn keine entsprechende Einzelleitung zugrunde liegt.

      2) Wird nicht ausreichend Neugeschäft generiert, so nutze in Analogie die im Studium erworbenen Kenntnisse über die Quantitätstheorie des Geldes, m.a.W. die Cambridge-Gleichung, in sehr freier Übersetzung:

      Kannst Du nicht die Geldmenge vergrößern, dann vergrößere eben dessen Umlaufgeschwindigkeit.

      Dann dreht man eben den eigenen Versicherungs-Bestand und belastet die bestehenden Geschäftsbeziehungen und ehemalige Vertragspartner (MLP-Berater) mit Umdeckungsaktionen und Storni. Außergewöhnliche Nöte erfordern nun einmal außergewöhnliche Maßnahmen.

      3) Vermeide Auswirkungen aus diesen Aktionen auf die für vielerlei Zwecke relevanten Stornoquoten durch eine Umdeklaration in "technische Vertragsänderungen", oder fokussiere die Aktionen auf Bereiche, die nicht unter der eigenen MLP Lebensversicherung AG in der Übersicht zur Struktur und Entwicklung des Versicherungsbestandes für eigene Rechnung anzugeben wären. M.a.W. auf das Fremd- und Konsortialgeschäft. Und/oder rette Dich über die Zeit, weil diese Aktionen ja erst zu Beginn des Jahres 2005 gestartet sind und von daher ein Reporting erst im Rahmen des Jahresabschlusses der MLP Lebensversicherung AG zum 31.12.2005 und damit erst Mitte 2006 erwartet werden kann. Die Konzernberichterstattung (Quartalsberichte) schweigt sich zu diesem Themenkreis ohnehin aus.

      Bis dahin ist man vielleicht aus dem Gröbsten raus und/oder der Kapitalmarkt wird vielleicht doch ausreichend vergesslich hinsichtlich ursprünglicher Ankündigungen gewesen sein und/oder einige Aktien haben zu attraktiven Kursen noch den Besitzer wechseln können. Reine Diversifikation und Erhöhung des free float natürlich. Oder wieder zur Finanzierung eines guten Zweckes?

      Ich bin mal gespannt, wann die erste Meldung hierzu kommt. Spätestens dann war das alles hier keine Ketzerei oder Spekulation mehr...

      Meint
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 08.04.05 19:14:59
      Beitrag Nr. 82 ()
      @crude

      Diese Umdeckungsaktion, falls Sie wirklich - so wie auf WO angeprangert - "von oben" organisiert oder auch nur forciert/geduldet wird, kann sich dann sehr schnell als eine "riesige Baustelle" entwickeln.

      Versicherte, bei denen Verträge gekündigt werden und zu deren Nachteil dann neue abgeschlossen werden, dürften es sehr einfach haben, diese wieder rückabwickeln zu lassen.

      Ebenso dürfte es für EX-Berater nicht all zu schwer sein sein, sich gegen solche Stornis zu wehren.

      In jedem Falle stellen solche Vorgehensweisen ein Verstoß gegen die "guten Sitten" dar.

      Zu prüfen gilt aber vor allem auch, ob hier nicht auch Verordnungen und Gesetze verletzt werden.

      meint Durchschnitt
      Avatar
      schrieb am 08.04.05 21:14:25
      Beitrag Nr. 83 ()
      @Durchschnitt

      Ich habe den Eindruck, als hätte MLP keine Angst vor Baustellen. Es ist ja nicht so, als gäbe es nicht bereits genügend. Man denke beispielsweise an die zu Hauf schwebend unwirksamen Kindervorsorge-Policen.

      Früher war es eben die Rückversicherungspolitik, dann die seltsamen XXL-Policen bei der MLP Lebensversicherung AG, die 2002 und 2003, ohne die Stornoquote zu berühren, plötzlich als übriger Abgang erfasst wurden. Immer ging es um das "Aufpolieren" von ansonsten hinter den selbst geweckten Erwartungen weit hinterherhinkenden Geschäftszahlen.

      Es ist ja nicht so, dass dieser Thread nicht eine ganze Reihe Besonderheiten und Absonderlichkeiten behandelt hätte - und nebenbei mehr zu einer Diskussion und Wissensvermittlung über bilanzielle Auswirkungen beigetragen haben dürfte als der größte Teil der netten Analysten-"Pläuschchen", wie Frau BM Ulla Schmidt im Aachener Slang vielleicht sagen würde.

      Meines Erachtens versucht man offenbar mit einem derartigen Aktionismus, irgendwie Zeit zu gewinnen. Dabei scheint fast jedes Mittel probat zu sein. Ich vermisse bis heute eine offizielle Mitteilung nach § 15 WpHG wegen der inzwischen unter abstruser Begründung ("Basiseffekt") zurückgenommenen Prognosen.

      Mir graut es auch ein wenig vor dem, was sich die Creative Directors noch alles einfallen lassen. Alles für die kurze Frist, geopfert den eigenen überzogenen Prognosen. Ist der Ruf erst ruiniert, ...

      Glaubt
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 09.04.05 15:49:23
      Beitrag Nr. 84 ()
      crude_facts, sollte die angesprochene Kanzlei sich entscheiden, daß Abmahnungen gerechtfertigt sind, ist der Spuk schnell vorbei. Zeitlich rechne ich mit ca. 4 Wochen.

      Geprüft wird auch das Thema KVP.

      Zeitraum: ca. 2 Wochen


      In dem Sinne: Vorsicht mit der Aktie
      Avatar
      schrieb am 09.04.05 15:59:40
      Beitrag Nr. 85 ()
      @intera

      Wenn die Abmahnungen gerechtfertigt sind, dann ist aber doch nicht die Umstellung, von deren Sinnhaftigkeit für viele Kunden ich aufgrund der die Nachteile überwiegenden Vorteile, nach wie vor überzeugt bin zu Ende!?

      Wie gesagt, wenn solche Schreiben, wie von Euch beschrieben, existieren, bin ich diesbzgl. auf Eurer Seite.

      Eine Abmahnung an die entsprechenden Mitarbeiter wäre das Mindeste!

      rr
      Avatar
      schrieb am 09.04.05 16:24:38
      Beitrag Nr. 86 ()
      ruerup_rentner,

      rauswerfen, damit die MLP-Berater sehen, daß es die MLP-Führung wirklich ernst meint.

      Entschuldigungsschreiben an die betroffenen Kunden, damit die das auch sehen.

      Glaubst Du das wirklich?
      Avatar
      schrieb am 09.04.05 16:31:07
      Beitrag Nr. 87 ()
      @interna,

      >rauswerfen, damit die MLP-Berater sehen, daß es die MLP->Führung wirklich ernst meint.

      Wie gesagt, rauswerfen finde ich nicht richtig, aber die Grundausbildung sollte man noch mal absolvieren lassen!

      >Entschuldigungsschreiben an die betroffenen Kunden, >damit die das auch sehen.
      >Glaubst Du das wirklich?

      Ich könnte es mir zumindest vorstellen. Vor 3 Jahren wäre das natürlich undenkbar gewesen.

      rr
      Avatar
      schrieb am 09.04.05 19:29:07
      Beitrag Nr. 88 ()
      Wer jemanden bewusst/ bedingt vorsätzlich falsch informiert, muss das einfach korrigieren.

      Wer dadurch anderen einen Schaden zugefügt hat, muss diesen erstetzen.

      Wer daraus für sich einen Vorteil gezogen hat, muss das gegenüber seinen Aktionären sagen und vertreten.

      Wer darauf aufbauend weiter zweifelhafte Prognosen zu erfüllen trachtet, dem ist nicht mehr zu helfen.

      Meint
      crude_facts
      Avatar
      schrieb am 11.04.05 09:25:44
      Beitrag Nr. 89 ()
      und wer solche Schreiben verschickt, muß fristlos vor die Tür gesetzt werden.

      Und genau das ist ein Riesenproblem bei MLP. Denn dann müßte man eine ganze Menge von Leuten rauswerfen (angefangen vom kleinen Berater bis zum Großaktionär)

      Nur dann versteht der Rest, daß die Unternehmensphilosphie auch gelebt und nicht mit den Füßen getreten wird.

      Die Frage ist nur, wer bleibt ab Sales Director aufwärts dann noch übrig?

      Mir fällt derzeit keiner ein!

      Euch?
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 16:26:44
      Beitrag Nr. 90 ()
      Hallo,

      ein vorläufiger Review der letzten Monate, um mal einen kritischen Blick auf die "Theorien" hier bei WO zu werfen:


      Ursprüngliche Überlegungen:

      "#1 von crude_facts 03.03.05 04:09:22 Beitrag Nr.: 15.974.714

      [...]

      Der Anteil des Maklergeschäftes der MLP Finanzdienstleistungen AG mit Konzern-fremden Lebensversicherungsprodukten ist seit 2002 stetig angestiegen.

      Ferner werden seit 2002 die von den Versicherungsunternehmen für die Vermittlung vereinnahmten Provisionen inzwischen nach "Umstellung des Tarifsystems" wohl überwiegend sofort oder innerhalb kurzer Zeit fällig und nicht mehr wie früher über Jahre verteilt vereinnahmt („MLP-Schichten-Modell“). In gleichem Maße fließen in den Folgejahren keine oder deutlich weniger Provisionsanteile bzw. Bestandsprovisionen. In der Totalperiode ändert sich eigentlich nichts.

      Dadurch sind die von MLP ausgewiesenen Maklererlöse und die damit erzielten Erträge in den Jahren 2002 bis 2004 offensichtlich deutlich überproportional zum vermittelten Neugeschäft angestiegen.

      [...]

      In früheren Jahren wurde seitens des MLP-Managements die Vermittlung der eigenen Fonds-Police sowie die Aufteilung der Provisionszahlungen auf 12 Jahre durch die Verstetigung der Provisionseinnahmen („Schichten“) als Quell soliden Wachstums herausgestellt. Seit 2002 stammt ein guter Teil des ausgewiesenen Wachstums offenbar aus der sukzessiven Abschaffung des Schichten-Modells, also durch die zitierte „Umstellung des Tarifsystems“.

      Es ist grundsätzlich möglich, diesen Prozess im Laufe des Jahres 2005 weiter zu forcieren. Durch die Umstellung annähernd des gesamten vermittelten Neugeschäftes Lebensversicherungen auf sog. frontgeladene Tarife nicht Konzern-eigener Versicherungsunternehmen ließen sich die ausweisbaren Maklererlöse steigern, ohne dass die Vermittlungsleistung insgesamt zunähme. Die zeitliche Verteilung der Vereinnahmung änderte sich lediglich.

      [...]

      Diese Maßnahmen könnten evtl. in der Lage sein, zumindest kurzfristig zu erwartende Lücken durch den Wegfall des Steuerprivilegs für Lebensversicherungen (Anteil an den Maklererlösen in Q4/2004 voraussichtlich rd. 80%) etwas abzumildern. Nur ist damit ein ungeliebter Nebeneffekt verbunden: Man kannibalisierte mit der Fokussierung auf Fremd-Produkte zugleich das Geschäft der eigenen Lebensversicherung – ein echter Zielkonflikt.

      Der Abzug des seit Beginn des Jahres 2005 - nach Aussagen hier im Wallstreet-Online-Board - merklich geschrumpften Neugeschäftes von der eigenen Lebensversicherung ließe den sog. Embedded Value (entspricht dem Barwert des policierten Versicherungsgeschäftes) der MLP Lebensversicherung AG sich deutlich langsamer entwickeln, als es sonst der Fall wäre. In dem Maße, wie Neugeschäft der MLP Lebensversicherung AG zufließt, ist der Weg zur beschleunigten Vereinnahmung von Fremd-Provisionseinnahmen verbaut. Oder die MLP Lebensversicherung wäre ebenfalls bereit, entsprechende Tarife zu gewähren, was einen im Vergleich höheren Finanzierungsbedarf bei den Abschlusskosten zur Folge hätte, ein Effekt, der spätestens seit der Diskussion um die Rückversicherungspolitik bekannt sein dürfte.

      Aber auch noch etwas anderes ist m.E. zu berücksichtigen: Maklererlöse zwischen der MLP Finanzdienstleistungen AG auf der einen Seite und der MLP Lebensversicherung AG oder anderen Schwestergesellschaften auf der anderen Seite stellen im MLP-Konzernabschluss zu konsolidierende Inter-Company-Umsätze dar. Und wie bei fast jedem börsennotierten Unternehmen steht vorrangig der Konzernabschluss im Blickfeld des Kapitalmarktes und nicht der Jahresabschluss und der Lagebericht der börsennotierten Muttergesellschaft, hier der MLP AG.

      [...]

      Also werden auch nur Leistungsbeziehungen zu Konzern-fremden Unternehmen in der Konzernbilanz und -erfolgsrechnung ausgewiesen, während Inter-Company-Beziehungen konsolidiert werden müssen. Zwischengewinne werden ebenso in der Erfolgsrechnung eliminiert.

      [...]

      Durch einen Verkauf der Versicherungstöchter sind die jeweiligen Gesellschaften endzukonsolidieren. Werden die Geschäftsbeziehungen – auf welchem Niveau auch immer – fortgesetzt (zu beachten: kein eigener Vertrieb!), dann werden aus vorher zu konsolidierenden Inter-Company-Umsätzen in der Konzern-Gewinn- und –verlustrechnung auszuweisende Außenumsätze und aus zu eliminierenden Zwischengewinnen zumindest in Teilen Ertragssteigerungen im Konzern. Die realen Leistungsdaten in Form des vermittelten Neugeschäftes änderten sich hingegen nicht im Geringsten.

      [...]

      Fassen wir noch einmal die Ergebnisse der Überlegungen zusammen:

      1) Die „Umstellung des Tarifsystems“ bei den vermittelten Lebensversicherungen auf frontgeladene Tarife erhöht die Gesamtprovisionseinnahmen in der Totalperiode nicht, führt jedoch zu einer kurzfristigen Erhöhung der Maklererlöse.

      2) Sowohl die Verlagerung der Vermittlungsgeschäftes auf Dritt-Produkte als auch die Maklerleistung gegenüber den MLP-Versicherungstöchtern nach deren Verkauf erhöht den Außenumsatz sowie das Ergebnis im Konzern, ohne dass die Vermittlungsleistung ansteigt."


      "#9 von crude_facts 06.03.05 20:34:24 Beitrag Nr.: 16.010.601

      [...]

      Je weniger eigene Produkte vermittelt werden, desto höher sind der Gesamtumsatz und das Gesamtergebnis im Konzern, obwohl die Gesamt-Vermittlungsleistung und unter sonst gleichen Bedingungen die Gesamtprovisionseinnahmen nicht ansteigen.

      Wird die MLP Lebensversicherung AG an einen Dritten veräußert, dann werden die bisher im Konzern nicht zählenden Inter-Company-Umsätze und -ergebnisse nunmehr im Konzernabschluss als Außenumsatz voll bzw. als Konzernergebnis zumindest teilweise wirksam.

      [...]"


      "#43 von crude_facts 09.03.05 15:22:01 Beitrag Nr.: 16.043.704

      [...]

      Wenn man also jetzt alle in diversen Threads verfügbaren Informationen durch die " Knubbelsortiermaschine" jagt, dann ergibt sich meines Erachtens ein ziemlich rundes Bild, warum die MLP Lebensversicherung AG nach Presseberichten derzeit nur schwer einen "verständigen" Käufer findet und warum insbesondere die vom MLP-Vorstand verkündeten Kaufpreisvorstellungen ohne massive Zugeständnisse oder zukünftige Zusicherungen (z.B. Wieder-Aufgabe der gerade propagierten Unabhängigkeit, also Vermittlungszusagen) offenbar nicht zu halten sein werden. [...]"


      "#72 von crude_facts 22.03.05 10:41:29 Beitrag Nr.: 16.185.847

      [...]

      In das Rückversicherungsergebnis gehen mit positivem Vorzeichen die erhaltenen Provisionen von Rückversicherungsunternehmen ein. Diese waren in den Jahren bis 2001 der maßgebliche Grund für die überproportional hohen Ergebnisbeiträge ("überfinanziert") bei der MLP Lebensversicherung AG. Im Zuge des "Skandals Rückversicherungspolitik" wurde die Rückversicherungspraxis aufgrund des Kapitalmarktdruckes grundlegend geändert.

      Da die Zinslasten aus den Depotzinsen aber kontinuierlich ansteigen und das Rückversicherungsergebnis durch diese Depotzinsen jedes Jahr stärker negativ würde, kann dies vornehmlich nur durch erneute Rückversicherungsnahme und entsprechende Provisionen ertragswirksam ausgeglichen werden. Dabei würde bereits jetzt die bestehende Rückversicherungsquote bezogen auf den Gesamtbestand für sehr viele Jahre ausreichen. Man berechne nur einmal den Anteil der Rückversicherer an der Deckungsrückstellung."




      Was danach passierte/herauskam:

      1) Am 20.04.2005 Vorlage des Konzern-Geschäftsberichtes 2004. Anstieg der Aufwendungen für Depotzinsen von rd. € 20,6 Mio. auf rd. € 24,3 Mio. Anstieg der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen von rd. € 7,8 Mio. (2003) auf rd. € 30,7 Mio., d.h. +295,2%, also fast vervierfacht. Ergebnis-Effekt für das Konzernergebnis 2004 € +22,9 Mio.

      2) 25.05.2005 Präsentation Quartalsergebnis 1/2005: Anwendung von IFRS 5 führt zum Vorziehen der Endkonsolidierung und Ausweis der Versicherungstöchter unter den "Discontinued Operations", Ausweis von früher zu konsolidierenden Inter-Company-Maklererlösen unter den Konzernumsatzerlösen, ausweistechnische Gewinnverlagerung in den fortzuführenden Geschäftsbereich Maklergeschäft. Die ausgewiesenenen Maklererlöse gehen deutlich geringer zurück als das eingebrochene Neugeschäft und die Makleraufwendungen.

      3) 17.06.2005: Ad-hoc. Die MLP Lebensversicherung AG wurde für € 271 Mio., zzgl. einer variablen Kaufpreiskomponente in Höhe von € 40 Mio., die vom zukünftigen Ergebnis der MLP Lebensversicherung AG abhängt, veräußert. Im Januar 2005 wurden noch rd. € 500 Mio., am 20.04.2005 rd. € 400 Mio. als voraussichtlichem Kaufpreis adressiert. Der Embedded Value der MLP Lebensversicherung AG hatte bereits ein Jahr vor dem LV-Boom 2004 zum 31.12.2003 € 295,4 Mio. betragen. Diese Zahl wurde am 28.04.2004 auf der Analystenkonferenz genannt. Im gleichen Zeitraum des Folgejahres 2005 wurde der Embedded Value zum 31.12.2004 nicht mehr genannt. Nach Presseberichten habe der Käufer der LV mitgeteilt, der Embedded Value läge über dem gezahlten Kaufpreis.

      4) 28.06.2005: Analysten-Statement der SEB
      "MLP hold
      Quelle: SEB
      Datum: 28.06.05

      Der Analyst der SEB, Manfred Jakob, stuft die Aktie von MLP (ISIN DE0006569908/ WKN 656990) mit "hold" ein.

      [...]

      Die Q1-Zahlen würden vor allem den aktuellen Stand der Reorganisation aufzeigen. Mit dem Verkauf der MLP Leben und Sach setze MLP die Strategie der Fokussierung auf den unabhängigen Vertrieb von Finanzdienstleistungen (MLP FDL) zügig um. Das 2005er-Ziel eines VSt-Gewinns von 100 Mio. Euro erscheine ambitiös, aber erreichbar. Nicht zuletzt dank des Marktwachstums habe MLP FDL die Chancen, sich als reiner Makler rasch zu etablieren. Immerhin müsse MLP FDL den sukzessiven Wegfall des Gewinnbeitrags der Töchter (04: 22% des VSt-Gewinns) substituieren. Die Abschlussprovision bei Drittprodukten sei hoch und hebe die EBIT-Marge.

      [...]"



      Gruß
      crude_facts
      (der findet, dass zwischen Theorie und Praxis nicht immer ein Unterschied besteht und dass eine sachlich fundierte Auseinandersetzung mit einem Unternehmen kein Hexenwerk sein muss)
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 12:59:08
      Beitrag Nr. 91 ()
      Wegen undurchsichtiger Bilanzierungspraktiken ins Visier genommen

      Finanzaufsicht ermittelt bei Lebensversicherern


      Undurchsichtige Bilanzierungspraktiken kritisiert die deutsche Finanzaufsicht bei deutschen Lebensversicherern Gegen mehrere Unternehmen laufen nach einem Bericht des „Spiegel“ Ermittlungen.

      HB HAMBURG. „Wir haben in jüngster Zeit bei einigen Lebensversicherern Rückversicherungsverträge beanstandet“, sagte der Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Peter Abrahams, dem "Spiegel". Zurzeit werde gegen mehrere deutsche Erstversicherer ermittelt, nachdem Untersuchungen gegen etwa zehn Rückversicherer schon länger laufen.

      Bereits im Frühjahr hatte die BaFin die heimischen Versicherer vor Bilanzkosmetik gewarnt. Hintergrund der Warnung war damals das Geständnis des US-Versicherungsgiganten AIG, seine Bilanzen mit Hilfe von Finanzrückversicherungsinstrumenten geschönt zu haben.


      HANDELSBLATT, Samstag, 02. Juli 2005, 13:05 Uhr



      Ist davon nicht höchstwahrscheinlich auch die MLP Leben betroffen? Und sind diese Risiken wirklich alle auf CMI übergegangen?
      Avatar
      schrieb am 04.07.05 13:48:23
      Beitrag Nr. 92 ()
      Wie komme ich an die Namen? Als Kunde und als Berater müßte ich doch ein großes Interesse an den Namen haben.

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 05.07.05 11:11:21
      Beitrag Nr. 93 ()
      [posting]17.124.787 von MLP_Boardneuling am 04.07.05 12:59:08[/posting]Das ist dann interessant, wenn gewisse Beschaffenheitsgarantien (z.B. aufsichtsrechtliche Genehmigungen, Einhaltung zwingender gesetzlicher Vorschriften, rechtliche Qualifizierung bestimmter (Rückversicherungs)Verträge etc.) bzw. eine sog. Eigenkapitalgarantie zum Stichtag 30.06.2005 gegeben wurde, also die Höhe des vorhandenen Eigenkapitals inklusive Ergebnis garantiert wurde...
      Avatar
      schrieb am 05.07.05 11:33:22
      Beitrag Nr. 94 ()
      [posting]17.125.463 von interna am 04.07.05 13:48:23[/posting]Man ermittelt noch, ist also alles noch viel zu früh, um sich ein Urteil zu bilden.

      Die American International Group (AIG) hatte laut Presseberichten, u.a. Handelsblatt Nr. 87 v. 06-08.05.2005, Seite 24, seinerzeit die beanstandeten Finanzierungsrückversicherungsverträge mit der General Re Corporation bzw. Konzernunternehmen geschlossen. Deren deutsche Tochtergesellschaft ist übrigens die Könische Rück AG, deren Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Lütke-Bornefeld im Aufsichtsrat der MLP AG sitzt.

      Ferner sind wohl auch die Axa und die Münchner Rück von den amerikanischen Behörden vorgeladen worden.
      Avatar
      schrieb am 14.02.06 15:27:00
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.02.06 17:07:42
      Beitrag Nr. 96 ()
      Danke, PolyMod, fürs Reaktivieren.

      Merke: Nicht alles, was historisch ist im Internetzeitalter, hat sich überholt. :D
      Avatar
      schrieb am 15.02.06 09:29:50
      Beitrag Nr. 97 ()
      Jetzt bin ich mal auf die Antwort gespannt, wie MLP 2006 den Gewinn so hochziehen will.

      Details folgen!
      Avatar
      schrieb am 15.02.06 12:14:17
      Beitrag Nr. 98 ()
      Aus der MLP-Pressenotiz vom heutigen Tage:

      "[...]

      Das Ergebnis vor Steuern und Veräußerungsergebnis (EBT) stieg gegenüber 2004 um 38 Prozent auf 119,9 Mio. Euro (86,6 Mio. Euro). Darin ist eine nachträgliche Erfolgskomponente in Höhe von 9,3 Mio. Euro aus dem Verkauf der MLP Lebensversicherung AG enthalten.

      [...]"

      Welchem Ergebnis wurde diese nachträgliche Erfolgskomponente aus dem Verkauf der Lebensversicherung zugeordnet, den fortgeführten oder den aufgegebenen Geschäftsbereichen?

      Denn die in der zeitgleich veröffentlichten Präsentation zum Conference Call am heutigen Tage, 14:00 Uhr, angegebenen € 51,2 Mio. EBT der veräußerten Geschäftsbereiche vor Veräußerungsergebnis (Folie 8) wurden bereits im Quartalsbericht Q3/2005 so ausgewiesen und zwar als Operatives Ergebnis aus den Segmenten Sachversicherung und Lebensversicherung. das aufgrund der erst Ende August/Anfang September 2005 erfolgten Entkonsolidierung noch mit deutlich positivem Effekt in das Gesamt-Ergebnis eingerechnet wurde...

      Wurde diese Erfolgskomponente etwa den fortgeführten Bereichen zugeordnet?

      Fragt sich
      crude_facts

      PS: Inzwischen kann man wirklich sagen, dass dieser Thread ein Volltreffer war. Und das mit einem Jahr Vorlauf.
      Avatar
      schrieb am 03.08.06 16:20:15
      Beitrag Nr. 99 ()
      Ping. :D

      Nicht, dass in Vergessenheit gerät, was bereits vor über 16 Monaten hier bei WO geschrieben wurde zur zukünftigen Entwicklung und den Auffälligkeiten in Rechnungslegung und Berichterstattung...

      Man sollte mal die aktuellen Analysten-Statements daneben halten und gleich auch die Analysten-Statements von vor einem Jahr.

      Wie gesagt, Analyse ist kein Hexenwerk, wenn man etwas davon versteht und sich etwas anstrengt, statt bloß den Stenoblock zu füllen...


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