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    Reallöhne der AN in der EU - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.06.05 23:17:50 von
    neuester Beitrag 26.06.05 02:36:06 von
    Beiträge: 11
    ID: 989.428
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      schrieb am 24.06.05 23:17:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wenn man die Entwicklung der Reallöhne in der EU betrachtet, dann ist es fast zwangsläufig, warum ist mit D nicht aufwärts geht!


      13.06.2005
      WSI-Tarifarchiv
      Reallohnentwicklung: Deutschland hat die rote Laterne
      In Deutschland sind die Reallöhne in den vergangenen zehn Jahren um 0,9 Prozent zurückgegangen
      (siehe Grafik). Damit liegt die Bundesrepublik an letzter Stelle der 15 alten
      EU-Länder. Im Durchschnitt sind die Reallöhne in der EU-15 in diesem Zeitraum um 7,4
      Prozent gestiegen. Das zeigt der demnächst erscheinende Europäische Tarifbericht des
      WSI-Tarifarchivs auf der Basis von Daten der Europäischen Kommission. In Frankreich
      betrug der Anstieg 8,4 Prozent, in den Niederlanden 11,9 Prozent, in Großbritannien sogar
      25,2 Prozent. Nach Auffassung des WSI ist die moderate Lohnentwicklung eine wichtige
      Ursache der lahmenden Binnenkonjunktur. Zwar hat sich die Wettbewerbsfähigkeit der
      deutschen Exportwirtschaft deutlich verbessert, aber die negativen Auswirkungen auf die
      Binnennachfrage haben diesen Vorteil wieder zunichte gemacht. Eine Stärkung der Binnennachfrage
      setzt nach Ansicht der WSI-Forscher eine Lohnpolitik voraus, die den Verteilungsspielraum
      aus absehbarer Preissteigerung und Produktivitätsentwicklung ausschöpft.
      Entwicklung der Reallöhne 1995 - 2004 in %
      Schweden 25,4
      GB 25,2
      USA 19,6
      Irland 19,4
      Dänemark 15,6
      Niederlande 11,9
      Frankreich 8,4
      EU 7,4
      Belgien 6,4
      Spanien 5,4
      Österreich 2,8
      Italien 2,0
      Deutschland -o,9

      Quelle: Europäische Kommission
      Ansprechpartner in der Hans-Böckler-Stiftung:
      Dr. Reinhard Bispinck Rainer Jung
      Dr. Thorsten Schulten Leiter Pressestelle
      Tel.: 02 11-77 78-232 Tel.: 02 11-77 78-150
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 23:29:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      höchst interessant !
      Die Heuschrecken sind vorne dabei :eek:
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 23:36:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      In Nebensätzen werden auch sonst ab und an von der deutschen "Kampfpresse" Fakten geliefert:

      ...

      Die größten finnischen Papierkonzerne UPM-Kymmene und Stora Enso erwarten einen Gewinnrückgang um 10 bis knapp 20 Prozent, und die gesamte finnische Papierindustrie spricht von einem Tagesverlust durch den Arbeitskampf von 40 Millionen Euro. Zudem kann Finnland Marktanteile verlieren, da sich die Papierindustrie in anderen europäischen Ländern früher an die Krise angepaßt habe.

      In Deutschland etwa haben Papiergewerkschaften eine Heraufsetzung der Arbeitszeit von zuvor 35 Stunden akzeptiert, während sie in Finnland noch bei 32 Stunden und ausgedehnten Urlaubszeiten liegt . Fast alle deutschen Papierfabriken sind inzwischen in finnischem oder schwedischem Besitz . Finnische Konzerne haben ihre Produktion in den vergangen Jahren verlagert näher an ihre Märkte und Rohstoffe heran, etwa nach Lateinamerika oder Asien.

      http://makeashorterlink.com/?L3D11135B


      Komisch oder?
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 13:22:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      wir müssen den gürtel enger schnallen, damit wir mehr in den eu-topf zahlen können.
      auch beim thema spenden sind wir ganz vorn
      und nicht zu vergessen die diäten und pensionen der politiker und abgeordneten ( das wort Volksvertreter darf verfassungsrechlich nicht mehr verwendet werden, in der verfassung steht: den willen des volkes zu vertreten und nicht sich auf kosten des volkes zu bereichern!

      kriegsentschädigungen für die juden, die asylanten und russlanddeutschen müssen auch irgend wie bezahlt werden, also jammert nicht herum und spendet.
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 16:52:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]16.992.647 von Roman5 am 24.06.05 23:17:50[/posting]Hat sich doch auch gelohnt, immerhin ist Deutschland Exportweltmeister. Wer das sein will, der muss produzieren und wer produzieren will, der muss sich mit anderen messen, die auch produzieren wollen, das sind z.b. die Chinesen, die Koreaner oder die Inder und da die viel niedrigere Löhne haben als Deutschland, können sie natürlich in Deutschland auch nicht steigen, denn sonst wird in Deutschland nicht mehr produziert und dann ist Deutschland auch kein Exportweltmeister mehr.
      Wenn Deutschland aber nicht exportiert, dann wäre es auf seinen Dienstleistungssektor angewiesen, nur leider ist Deutschland chronisch dienstleistungsfeindlich, denn dienen liegt den Deutschen nicht. Nicht nur dass sie nicht dienen wollen, sie wollen auch keine Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
      Das ist wirklich ein ganz schlimmes Dilemma, das man am Besten mit einer Mehrwetsteuererhöhung bekämpft, damit die Lohnnebenkosten sinken und man noch mehr exportieren kann. Die Binnenwirtschaft bezahlt den Preis, Lohnsteigerungen sind natürlich nicht drin, denn schließlich steht man immer noch im Wettbewerb mit anderen um den billisten Produktionsstandort.

      Herr Sinn vom IFO sagt dazu, dass es sich Deutschland erlauben kann 5 X so teuer zu produzieren, wenn es 6 X so gut produziert.
      Recht hat der Mann, leider werden die Konkurenten aber ständig besser und der deutsche Qualitätsvorsprung schrumpft und deshalb müssen die Löhne weiter sinken, sonst steigt die Arbeitslosigkeit.

      Oder es müsste Arbeit entstehen, die nicht in Lohnkonkurenz zum Ausland steht und die Politik müsste damit aufhören den Konsum zu belasten und die Deutschen müssten sich mal wieder etwas leisten , statt Angstsparen zu betreiben, dann würde die Binnenwirtschaft wachsen und wie durch ein Wunder gäbe es auch wieder Lohnsteigerungen.

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      schrieb am 25.06.05 17:00:44
      Beitrag Nr. 6 ()
      Insolvenzverwaltung, ist dein Beitrag eine Satire oder wirklich ernstb gemeint?
      Ich neige eher dazu, das es ein gut gelungener satirischer Beitag ist.
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 17:45:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Kernaussage ist jedenfalls keine Satire: Deutschland leidet unter seiner Binnenkonjunktur und dort liegt auch der Schlüssel zum Wirtschaftswachstum, welches dann Lohnsteigerungen nach sich zieht.

      Hier wird immer über Globalisierung gejammert, aber die Struktur der deutschen Wirtschaft ist globaler als jede andere der westlichen Welt.

      Die Verlagerung von Produktion ins Ausland wäre eigentlich gut für Deutschland, weil das den globalen Wettbewerbsdruck senkt, der auf den Löhnen lastet.
      Solange Deutschland aber vor allem für den globalen Markt produziert, steht es automatisch in Lohnkonkurenz zu anderen, die auch für den globalen Markt produzieren und die Löhne können nicht steigen.

      Erst wenn der Arbeitsmarkt stärker auf einen funktionierenden Binnenmarkt ausgerichtet ist, auf Arbeitsplätze, die nicht verlagert werden können, sind wieder Lohnzuwächse möglich.

      In den Länder mit den höchsten Reallohnzuwächsen ist genau das der Fall, das sind service sector economies und die haben dieses Wandel, den Deutschland noch vor sich hat, bereits hinter sich.
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 19:26:53
      Beitrag Nr. 8 ()
      Nee Sch.... aeh Roman (Glueckeunsch zum ersten thread uebrigens), es mag stelleweise satirisch ueber kommen, aber da spricht vor allem trockener wirtschaftlicher Sachverstand.

      Die Steigerung der Realloehne wird gleich durch mehrere Faktoren behindert. Aus Insos Beitrag picke ich mir die entscheidenden raus:

      1. Galoppierend steigende Abgaben
      2. Globale Konkurrenz
      3. Stagnierende Produktivitaet und Qualitaet
      4. Maessige Innovationsfreudigkeit
      5. Nicht vorhandene (und offenbar auch gar nicht in D implementierbare) Servicementalitaet
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 20:57:18
      Beitrag Nr. 9 ()
      Insolvenz, in vielen stimme ich mit dir überein.
      Könnte es aber nicht sein, weil die Reallöhne in D gefallen sind , hinkt die Binnennachfrage? Und auf dem internationalen Markt sind nicht die Löhne entscheidend , sondern die Lohnstückkosten. Auch hier ist Deutschland Spitzenreiter im positiven Sinne.
      # 8 Was soll man zu deinem Beitrag schreiben? Nichts!
      Avatar
      schrieb am 25.06.05 23:36:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]17.001.797 von Roman5 am 25.06.05 20:57:18[/posting]Letztendlich ist das mit den Löhnen ganz einfach, sie richten sich nach Angebot und Nachfrage.
      Wird viel Arbeitskraft auf dem Markt angeboten, gehen die Löhne zurück und wird viel Arbeitskraft nachgefragt, dann steigen die Löhne.
      In Deutschland wird viel Arbeitskraft angeboten, wie man an der Arbeitslosenstatistik sehen kann.

      Eine deutliche Reduzierung der Arbeitslosigkeit hätte also Lohnsteigerungen zur Folge, denn dann konkurieren nicht mehr Arbeitslose mit Arbeitslosen um Arbeitsplätze, sondern Arbeitgeber mit Arbeitgebern um Arbeitskräfte.

      Die Folge von Arbeitslosigkeit sind also nicht nur Kosten für die Sozialsysteme, sie wirkt sich auch auf das allgemeine Wohlstandsniveau aus, auch auf das der Menschen, die nicht arbeitslos sind.

      Nur warum haben wir knapp 5 Millionen Arbeitslose in einem Land , das geographisch günstig liegt, mit mildem Klima, hervorragender Infrastruktur und gut ausgebildeten Arbeitskräften ? Einem Land ohne Bevölkerungswachstum, das nicht wie andere Länder eine ständige wachsende Anzahl von Menschen im Arbeitsmarkt unterbringen muss.

      Erklären kann man das eigentlich gar nicht und verstehen sowieso nicht, aber es hat Gründe, QCOM hat sie zuammengefasst. Dieses Land ist unglaublich strukturkonservativ, es bewegt sich fast gar nichts und wenn doch dann nur ganz, ganz langsam.

      Das kann ja nicht immer so gewesen sein, denn irgendwann sind sie ja entstanden diese Dinosaurier, die den DAX bevölkern und die abgesehen von SAP alle ihre Wurzeln im späten 19 und frühen 20 Jahrhundert haben.
      Also Erfinder und Unternehmergeist gab es in Deutschland und auch den Mut Risiken einzugehen.

      Heute wird verbissen um Opel Bochum und zweitklassige Mobiltelefone von Siemens gekämpft, dafür akzeptiert man auch massive Lohnkürzungen und am Ende wird der Laden doch dichtgemacht.

      Arbeitsplätze entstehen aber vor allem in kleinen Firmen, die innovativ sind und wachsen. Deren Wachstum brauchen wir, dann wachsen die Arbeitsplätze und auch die Löhne.

      Lohnzuwächse würden sich günstig auf die Binnenwirtschaft auswirken, da stimme ich Dir zu.
      Avatar
      schrieb am 26.06.05 02:36:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      #10
      ... aber das musen eben steigende Realloehne sein, das heisst nach Abzug von Abgaben und Inflationsrate - und das kapiert die Linke von Schroeder bis zu den Gewerkschafteb eben nicht!


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