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Willkommen im Angstmonat September - Seite 2
Rezession in den USA durch Handelskonflikt?
Es mehren sich die Befürchtungen, dass US-Präsident Donald Trump das geplante Handelsabkommen mit Kanada platzen lässt. Er drohte am Wochenende Kanada mit dem Ausschluss aus dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen. Es gebe keine “politische Notwendigkeit”, Kanada in der Neufassung des Nafta mit Mexiko zu halten, schrieb Trump auf Twitter. Die Gespräche wurden vertagt. Zusätzlich könnte der Handelskonflikt mit China weiter eskalieren. Zudem hängt die Sorge vor Strafzöllen auf Autoimporte aus Europa weiter wie ein Damoklesschwert über dem Markt. Für eine kurze Zeit hatten die Anleger gehofft, dass es beim Handelsstreit nicht zum Äußersten kommt. Nun zerrte der US Präsident das Thema wieder ins Rampenlicht. Viele Ökonomen befürchten, dass der globale Handelskonflikt eine Rezession in der größten Volkswirtschaft der Welt auslösen könnte und der zweitlängsten Aufschwungphase in der Geschichte der US-Wirtschaft ein jähes Ende bereitet.
Donald Trump feuert aus allen fiskalpolitischen Rohren
Denn die Zölle lassen die Kosten der amerikanischen Unternehmen drastisch steigen. Störungen in der Lieferkette und ein sinkendes Vertrauen der Konsumenten wie Unternehmer sind die Folge. Dann beginnen die Unternehmen ihre Ausgaben drastisch zurückzufahren und damit sind alle Zutaten für eine Rezession wie aus dem Bilderbuch beisammen. Ökonomen sind sich sicher, dass der amerikanische Präsident sich mit seinem Verständnis von Wirtschaftspolitik ein klassisches Eigentor schießt.
Allerdings ist diese Rezession statistisch auch zu erwarten. Denn seit 1945 hat noch jeder republikanische US-Präsident während seiner Amtszeit mindestens eine Rezession erlebt. Dwight D. Eisenhower musste sogar mit gleich drei Rezessionen fertig werden. Allerdings wird Donald Trump, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, Probleme bekommen diese mit fiskalischen Maßnahmen zu bekämpfen.
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Er feuert jetzt schon, in einer Phase in der die amerikanische Volkswirtschaft noch wächst, aus allen fiskalpolitischen Rohren. So steigt erstmals seit 70 Jahren das Haushaltsdefizit, obwohl die Arbeitslosenquote abnimmt. Sollte es tatsächlich zu einer Rezession in den USA kommen, könnten Trump schlichtweg die Mittel fehlen, um die Konjunktur erfolgreich zu stimulieren. Eine Rezession würde unter diesen Voraussetzungen einen besonders schweren Verlauf nehmen.