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Willkommen im Angstmonat September - Seite 3
Inverse Zinsstrukturkurve gilt als Vorbote einer Rezession
Beunruhigend für viele Experten ist auch der Markt für amerikanische Staatsanleihen. Im Normalfall werfen langlaufende Zinspapiere eine höhere Rendite ab als Kurzläufer. Schließlich gehen Anleger, die sich länger binden, auch höhere Risiken ein. Die Renditen kürzer laufender US-amerikanischer Anleihen werden maßgeblich von den geldpolitischen Entscheidungen der Notenbank beeinflusst, während die langfristigen Zinsen maßgeblich von den zukünftigen wirtschaftlichen Erwartungen abhängen.
Die Logik dabei ist einfach. Wenn die Wirtschaft rund läuft, steigen die Inflationserwartungen und damit auch die langfristigen Zinsen. Das spiegelt sich in einer steigenden Zinsstrukturkurve wider. Seit 2015 beginnt die amerikanische Notenbank damit, die Leitzinssätze anzuheben. Das hat nun dazu geführt, dass Anleihen mit kurzen Laufzeiten schneller gestiegen ist als langlaufende Anleihen. Damit haben sich die Niveaus der lang- und der kurzfristigen Renditen ungewöhnlich stark einander angenähert.
Sollten die Zinsen am kurzen Ende sogar über die langfristigen Sätze steigen, ist das ein schlechtes Omen. Die Zinsstrukturkurve ist dann negativ oder invers. Diese Ausprägung gilt als Vorbote einer Rezession. Seit 1955 haben die USA neun Rezessionen erlebt. Jedes Mal war im Vorfeld eine inverse Zinsstrukturkurve zu beobachten.
Stärksten Kurszuwächse zwischen Oktober bis Januar
Allerdings ist es soweit noch nicht. Ökonomen rechnen derzeit mit einer Rezession der amerikanischen Volkswirtschaft in frühestens ein bis zwei Jahren. Dazwischen liegt dann mindestens noch ein September. Anleger sollten aber auch berücksichtigen wie es statistisch um die nachfolgenden Monate bestellt ist. Denn dem statistisch schwachen September folgen vier Monate, die zu den besten des Jahres gehören.
Von Oktober bis Januar gibt es sowohl in den USA als auch beim DAX in der Regel die stärksten Kurszuwächse des Jahres. Für alle die, die noch nicht eingestiegen sind, scheint der September ein guter Monat zu sein. Den Anlegern, die immer noch Angst vor dem nächsten Crash haben, sollten sich dagegen an Mark Twain halten. Seine Romanfigur „Pudd’nhead Wilson“ (Knallkopf Wilson) gab im Jahre 1894 folgende ironische Weisheit von sich: „Oktober, das ist einer der besonders gefährlichen Monate, um am Aktienmarkt zu spekulieren. Die anderen sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Februar.“