Rohstoff-Investments – sind sie sinnvoll?
Neben Aktien, Anleihen, Immobilien, Edelmetallen und Sammlerobjekten sind Rohstoffe eine der sechs großen Haupt-Asset-Klassen, in die man als Anleger investieren kann.
Ob und unter welchen Umständen ein Rohstoff-Investment aus Privatanlegersicht attraktiv ist, beleuchten wir in diesem Blog-Beitrag.
Rohstoffe, neudeutsch: Commodities, lassen sich in fünf Hauptgruppen aufteilen: Energie (Kohle, Erdöl, Erdgas), Edelmetalle (Gold, Silber, Platin, Palladium), Basismetalle (Kupfer, Blei, Zink, Aluminium und andere), Mineralien (Bauxit, Phosphat, Schwefel und andere) sowie Agrarrohstoffe (z. B. Getreide, Tabak, Kaffee, Fleisch). Über alle fünf Gruppen hinweg existieren ca. 40 einzelne Rohstoffe, wenn man die weltwirtschaftlich weniger bedeutsamen ignoriert.
Edelmetalle und insbesondere Gold werden aus Investmentsicht oft als eigenständige Asset-Klasse klassifiziert, getrennt von den übrigen "gewerblichen" Rohstoffen, die – im Unterschied zu Gold – im volkswirtschaftlichen Produktionsprozess tatsächlich "verbraucht" oder "verwendet" werden. Für die Zwecke dieses Blog-Beitrages folgen wir dieser Konvention. Die folgenden Ausführungen beziehen sich also auf Rohstoffe exklusive Edelmetalle.
Vergleicht man das jährliche globale Produktionsvolumen des Rohstoffmarktes mit der globalen Marktkapitalisierung der Asset-Klassen Aktien, Anleihen und Immobilien, ist die Asset-Klasse Rohstoffmarkt sehr klein oder geradezu winzig.
Es mag für manchen überraschend klingen: Privatanleger können in Rohstoffe nicht direkt investieren (wiederum mit der Ausnahme Edelmetalle). Für Rohstoffdirektanlagen – im Finanzjargon "Commodity Spot Market Investments" – wären die Lagerkosten viel zu hoch. Man versuche einmal für 10.000 Euro Eisenerz, Öl, Kohle oder Weizen zu kaufen und dann notwendigerweise in Empfang zu nehmen. Jede denkbare Rendite eines solchen Vorhabens würde für Privatanleger durch die Kosten des Transports und der Lagerung aufgefressen.
Wer als Privatanleger in Rohstoffe investieren möchte, der muss das über "Rohstoff-Futures" tun, zu deutsch Rohstoff-Termin-Geschäfte. Rohstoff-Futures sind nichts esoterisches und letzten Endes nicht komplizierter als Aktien oder Anleihen, aber sie funktionieren ganz anders.
Rohstoff-Futures sind Warenterminkontrakte, also "Termingeschäfte". Bei einem Termingeschäft fallen das Geschäftsabschlussdatum, an dem der Preis sowie die anderen wichtigen Bedingungen des Geschäftes festgelegt werden, und das spätere Liefer- und Bezahldatum des Kaufgegenstandes zeitlich auseinander. Eigentlich eine banale Sache, denn die meisten von uns haben in ihrem Privatleben wohl schon viele "Termingeschäfte" getätigt, ohne das als etwas Besonderes zu empfinden und vermutlich ohne es zu merken.
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