Wie China zu Xina wird und sich immer mehr deglobalisiert - Seite 3
So könnte er die 1,2 Mio. Chinesen retten, ausländische Investoren (die ihm egal sind) zur Kassen bitten und Moral Hasard vermeiden.
Von den Finanzmärkten wurde dieses Vorgehen überaus positiv aufgenommen. Die Verluste der ausländischen Anleger sind zu vernachlässigen. Viel wichtiger ist ein funktionierendes China, da China inzwischen für viele international aufgestellte Unternehmen der größte Abnehmer ist. Wussten Sie, dass 41% aller VWs in China verkauft werden? BMW 33% und Daimler 31%.
Eine Immobilienkrise in China wäre für unsere Autobauer ein heftiger Rückschlag. Da diese nun abgewendet ist, steigen die Kurse wieder. Doch das gefällt mir nicht, denn hinter der Evergrande-Geschichte steckt mehr, wie oben gezeigt: Xi geht gegen jeden vor, der in seinen Augen zu viel Geld verdient. Ausländische Unternehmen, deren Produkte auch von chinesischen Unternehmen hergestellt werden können, sind da ein besonders beliebtes Ziel. Schon am Freitag vor zwei Wochen zeigte ich, dass sich China konsequent abkoppelt vom Rest der Welt: Deglobalisierung.
Wenn wir uns vor Augen führen, dass die Weltwirtschaft in den vergangenen 10 Jahren maßgeblich durch das hohe Wachstum Chinas gezogen wurde, wären die leichtesten Rückschläge in China, bspw. durch neue Regulierungen, eine Katastrophe für die globale Konjunktur. Nachdem China von der Werkbank der Welt zum Konsumenten der Welt aufgestiegen ist, ist die Abhängigkeit der international vernetzten Konjunktur stark abhängig von China.
Xi hat alle Karten auf der Hand. Die Eingliederung Hongkongs konnte von der westlichen Welt nicht verhindert werden. Der ehemalige Hongkong-Verantwortliche wurde kürzlich zum Verantwortlichen für Taiwan bestellt. Ich halte die Entwicklungen in China wirtschaftlich betrachtet für sehr gefährlich.