Female Finance
Können es Frauen besser? - Seite 2
Vermögensaufbau ist Genderneutral
Grundsätzlich funktioniert Vermögensaufbau für Frauen genauso wie für Männer. Je früher man damit beginnt, desto besser. Dabei sind Aktien langfristig die rentabelste Geldanlage. Eine Investition ist mittels eines Sparplans oft schon ab 25 Euro im Monat möglich. Dabei sollte man berücksichtigen, dass eine Investition in Aktien immer ein Marathon und kein Sprint ist. Man sollte als Anlegerin einen langen Atem haben, um auch die schwierigen Jahre an der Börse zu ertragen. Dabei hat das vermeintlich schwache Geschlecht gerade bei der Aktienanlage alle Trümpfe in der Hand.
Die Studienlage ist eindeutig
Diverse Studien belegen, dass Frauen die besseren und erfolgreicheren Anleger sind. Sie sind wesentlich geduldiger als ihre männlichen Kollegen und meiden unkalkulierbare Risiken. Eigenschaften wie Beharrlichkeit und Nervenstärke sind in der Finanzwelt eher bei Frauen zu finden. Fast alle Forschungen zu diesem Thema zeigen, dass Frauen Risiken umsichtig verwalten, langfristig denken, relativ unvoreingenommene Entscheidungen treffen und letztendlich häufig eine höhere Kapitalrendite erzielen. Eine Untersuchung der US-Fondsgesellschaft Fidelity kam 2021 zu folgendem Ergebnis: Weibliche Kunden erwirtschaften im Schnitt 0,4 Prozent beziehungsweise 40 Basispunkte mehr als Männer. Die Begründung für den Anlageerfolg der Frauen ist dabei jedoch wieder sehr männlich. Demnach sind Frauen es schon seit Jahrhunderten gewohnt, Produkte auf dem Markt möglichst günstig einzukaufen. Aus diesem Grund verfolgen sie intuitiv eine Value-Strategie und kaufen möglichst niedrig bewertete Aktien. Untersuchungen zeigen, dass Frauen im Durchschnitt eine intensivere Recherche betreiben, eher auf sichere und bewährte Anlageformen setzen und langfristiger denken.
Ein Mann ist keine Altersvorsorge
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Gerade die Pandemie scheint ein Weckruf für viele weibliche Anlegerinnen gewesen zu sein. Noch nie haben so viele Frauen ihr Geld an der Börse investiert wie 2021. Vor allem unter Millennials war das Interesse an Aktien auf einmal sehr verbreitet. In Befragungen gaben 71 Prozent der 25- bis 40-Jährigen an, ihr Geld zu investieren, 63 Prozent haben generell mehr Interesse am Thema Finanzen entwickelt. Die Gründe für diesen plötzlichen Anstieg an weiblichen Anlegerinnen sind noch nicht untersucht. Es wird vermutet, dass die Unsicherheit während der Pandemie bei vielen Frauen den Wunsch geweckt hat, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Vor allem junge Frauen haben erkannt, dass die Partnerschaft oder die Hochzeit mit einem Mann keine Altersvorsorge ist.