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    Zinsen  209  0 Kommentare Das teure „Comeback“ der Nominalwertillusion - Seite 2

    Inflation frisst den Ertrag

    Bei solchen Inflationsraten helfen zwei oder drei Prozent Guthabenzinsen nicht, die Kaufkraft des Anlagebetrages langfristig zu erhalten. Dabei erhalten solche Zinssätze derzeit noch die wenigsten Anleger, die große Mehrheit lässt sich mit weitaus weniger abspeisen. Es ist wichtig, dass Sparer sich bewusst machen, dass Geld nicht nur ein Zahlenwert ist, sondern dass es die Fähigkeit repräsentiert, Waren und Dienstleistungen zu erwerben. Die Nominalwertillusion verleitet viele dazu, den eigentlichen Zweck einer Anlage aus den Augen zu verlieren. Hohe Inflationsraten führen dazu, dass die realen Renditen von Zinsanlagen negativ werden.

    Wichtig ist ein Vergleich mit anderen Anlageoptionen

    Dies wird vor allem bei einem Vergleich mit anderen Anlageoptionen deutlich. Sachwertanlagen haben oft einen besseren Inflationsschutz, da sie mit realen Vermögenswerten verbunden sind, die im Wert steigen können, wenn die Inflation anzieht. Zu den Sachwertanlagen zählen Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe und Aktien. Obwohl Aktien selbst keine physischen Vermögenswerte sind, repräsentieren sie den Anteil an einem Unternehmen, das Sachwerte wie Gebäude, Anlagen, Ausrüstung, Marken und andere Vermögenswerte besitzt. Der Wert einer Aktie basiert auf dem Wert des zugrunde liegenden Unternehmens und dessen Vermögenswerten. Wenn das Unternehmen erfolgreich ist und seine Vermögenswerte an Wert gewinnen, kann dies zu einer Wertsteigerung der Aktie führen. Inflationsphasen gehen oft mit steigenden Preisen für Güter und Dienstleistungen einher. Unternehmen haben häufig die Möglichkeit, ihre Preise entsprechend anzupassen, um ihre Gewinnmargen zu erhöhen und die Inflation auszugleichen. Dies kann insbesondere für Unternehmen mit starken Marktpositionen und geringem Wettbewerb einfacher sein.

    Nominalwertillusion ist ein teures „Comeback“

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    In der Negativzinsphase spielte die Inflation keine Rolle.  Es klingt paradox, aber die Negativzinsphase der vergangenen Jahre war für die meisten Sparer hierzulande deutlich besser als die aktuelle Zeit steigender Zinsen und hoher Inflation. Denn der Verlust der Kaufkraft des angelegten Geldes war nach unten auf die Höhe des „Verwahrentgelt“ gedeckelt. Die in der Spitze zu zahlenden 0,5 Prozent auf das angelegte Kapital sind verglichen mit der heutigen Zeit ein Schnäppchen. Derzeit verlieren Anleger, die in der Nominalwertillusion verharren ein Vielfaches. Ein „Comeback“ bezieht sich auf eine Rückkehr oder Wiederkehr, insbesondere im Zusammenhang mit einer Person, einem Produkt, einer Idee oder einem Trend, der zuvor an Popularität oder Bedeutung verloren hatte. Nicht jedes „Comeback“ ist erfolgreich und notwendig. Häufig stellt sich die Rückkehr als ein Flop heraus, auf das man besser verzichtet hätte. Das „Comeback“ der Nominalwertillusion ist ein teurer Flop, es kostet konservative Anleger derzeit Milliarden von Euro.

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    Markus Richert
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    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
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    Verfasst von Markus Richert
    Zinsen Das teure „Comeback“ der Nominalwertillusion - Seite 2 Konservative Anleger frohlocken, denn die Zeit der Negativzinsen ist vorbei. Es gibt wieder Zinsen. Am 15. Juni 2023 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen erneut erhöht, um 0,25 Prozentpunkte. Der Hauptrefinanzierungssatz (oberster Kreditzins) liegt damit künftig bei vier Prozent. Der Einlagenzins, der die Sparzinsen für Verbraucher maßgeblich bestimmt, bei 3,5 Prozent

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