Böse Q3-Überraschung
Aktie crasht um 55 Prozent: Zahlungsdienstleister Worldline im freien Fall
Der französische Zahlungsdienstleister Worldline schockt Anleger mit einer Senkung der Jahresprognose. Die Aktie reagiert mit einem heftigen Kursverfall.
- Worldline senkt Jahresprognose - Aktie stürzt um 55% ab
- Umsatzwachstum im dritten Quartal enttäuschend
- Ursachen für Absturz vor allem im deutschen Markt
Das Unternehmen, das unter anderem die allgegenwärtigen Karten-Terminals und die Zahlungsabwicklung dahinter anbietet, korrigierte am Mittwoch seinen Jahresausblick nach unten – mit drastischen Folgen für den Aktienkurs. Am Vormittag stürzte der Wert um 55 Prozent ab und notiert aktuell nur noch knapp über zehn Euro. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren hatte die Aktie noch bei über 80 Euro gelegen.
Trotz des Umsatzwachstums von 4,8 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro im dritten Quartal 2023, das hauptsächlich durch den Bereich "Merchant Services" mit einem organischen Wachstum von 7,6 Prozent getrieben wurde, sind die Zahlen insgesamt enttäuschend. Der Bereich "Financial Services" verzeichnete einen Rückgang von 2,9 Prozent, während "Mobility & e-Transactional Services" weitgehend stabil blieb.
Bei der Prognose für das kommende Jahr musste das Unternehmen einen Gang zurückschalten. Anstatt der anvisierten acht bis zehn Prozent organischem Wachstum für 2023 rechnet das Unternehmen jetzt nur noch mit sechs bis sieben Prozent. Anstatt einer Margenverbesserung geht das Unternehmen jetzt von einer Verschlechterung von 1,5 Prozent im Vergleich zu 2022 aus.
Aufgepasst: Die Aktie der Woche hat Geburtstag! Nur bis zum 5. November gibt es Lars Wißlers Börsendienst mit 50 Prozent Rabatt. Eine Woche, eine Aktie und Performance, die sich sehen lassen kann: rund 30 Prozent Plus seit Auflage, 40 Prozent Plus seit Jahresanfang und nur jetzt: 50 Prozent Rabatt auf alle Laufzeiten. Nicht verpassen und jetzt die Aktie der Woche zum Sonderpreis sichern!
Analysten suchen die Ursachen für den Absturz von Worldline vor allem im deutschen Markt. Das Researchhaus Jefferies gibt an, dass der Abschwung in Deutschland, einem der wichtigsten Märkte für Worldline, erhebliche Auswirkungen habe. Darüber hinaus sei der Quartalsumsatz von Worldline erheblich schlechter als erwartet ausgefallen, so das Researchhaus Stifel. JPMorgan fügte hinzu, dass der freie Mittelzufluss des Unternehmens im laufenden Jahr 38 Prozent unter den bisherigen Schätzungen liege.
"Nach einem soliden Jahresauftakt treten wir nun in ein zweites Halbjahr ein, in dem sich das makroökonomische Umfeld, insbesondere in Deutschland, verschlechtert", klärte Worldline-CEO Gilles Grapinet. "Diese Entwicklung spiegelt sich trotz zufriedenstellender kommerzieller Entwicklungen bei Merchant Services in unserer Leistung im dritten Quartal wider. In diesem Zusammenhang haben wir beschlossen, unsere Ziele für 2023 zu aktualisieren."
Lesen Sie auch
Die Schockwellen waren auch bei anderen Playern der Branche zu spüren. Die Aktie der niederländische Adyen, die sich nach schwachen Zahlen im August ebenfalls im Kurs halbiert hatte, verlor am Mittwoch acht Prozent.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors