Harter EV-Wettbewerb
Tesla: Rekord gebrochen, Ziel verfehlt?
Elon Musks selbst gestecktes Ziel von zwei Millionen ausgelieferten Fahzeugen dürfte Tesla in diesem Jahr wohl verfehlen. Der Preiskampf und sinkende Margen dürften dem Marktführer auch 2024 zusetzen.
- Elon Musks Ziel von 2 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen wird wohl verfehlt.
- Analysten erwarten dennoch deutlichen Anstieg der Auslieferungen in 2023.
- Preiskampf und sinkende Margen setzen Tesla zu, Nachfrage könnte bremsen.
Trotz der sich verlangsamenden Verkaufszahlen und dem intensiven Preiskrieg im EV-Sektor erwarten Analysten, dass Tesla in 2023 deutlich mehr Fahrzeuge als im Vorjahr ausgeliefert hat. Im vierten Quartal wurden nach Schätzungen der von LSEG befragten Analysten 473.000 Teslas ausgeliefert, im Gesamtjahr 2023 wären es damit weltweit rund 1,82 Millionen Fahrzeuge - ein Anstieg von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz des starken Wachstums liegt die Zahl unter dem von Elon Musk im Januar ausgerufenen Ziel. Damals hatte der Tesla-Chef gesagt, man habe das Potenzial, in diesem Jahr zwei Millionen Autos auszuliefern, wenn es keine "verrückte höhere Gewalt" gäbe. Im Oktober wurde er schon vorsichtiger und warnte, dass die höheren Kreditkosten die Nachfrage unter Druck setzen würden.
Um dem knallharten Wettbewerb auf dem Markt mit E-Autos entgegenzuwirken, hat Tesla in 2023 die Preise seiner vier Automodelle weltweit gesenkt, besonders in China. Diese Strategie scheint sich ausgezahlt zu haben, da Tesla trotz des Verlusts von Marktanteilen an lokale Konkurrenten wie BYD in den USA weiterhin als unangefochtener Marktführer gilt. Doch das Ende von Steuervorteilen für E-Autos in den Vereinigten Staaten sowie in Deutschland dürften im kommenden Jahr ebenfalls die Nachfrage bremsen.
Elon Musk hatte zu Beginn des Jahres das ehrgeizige Ziel von zwei Millionen Auslieferungen für 2023 gesetzt. Höhere Kreditkosten und steigende Batteriepreise haben das Unternehmen veranlasst, seine Verkaufsstrategien anzupassen, einschließlich erhöhter Rabatte auf wichtige Modelle zum Jahresende.
"Tesla hat offen zugegeben, dass sich das Unternehmen in einer Zwischenphase mit geringem Wachstum befindet", schrieb Emmanuel Rosner, Analyst bei der Deutschen Bank, in einer Mitteilung unter Berufung auf ein Treffen mit Martin Viecha, dem Leiter der Abteilung Investor Relations.
Im kommenden Jahr dürfte es jedoch klappen mit Musks Zwei-Millionen-Ziel. Laut einer Analysten-Umfrage von Visible Alpha könnten im nächsten Jahr 2,2 Millionen Teslas ausgeliefert werden. Zwischen dem Marktstart des Cybertruck und der Entwicklung eines günstigeren Einstiegsmodells dürften die Margen allerdings auch im kommenden Jahr unter Druck bleiben, lautet die Meinung vieler Analysten.
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Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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