Gigafactory Berlin-Brandenburg
Grünheider wollen Elon Musks Tesla-Erweiterung nicht
Die Einwohner von Grünheide haben sich mehrheitlich gegen die Erweiterung der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg ausgesprochen. Das Votum ist jedoch nicht bindend.
- Mehrheit der Grünheider gegen Tesla-Erweiterung
- Votum nicht bindend, aber wichtiges Signal
- Bürgermeister akzeptiert Ergebnis, will Plan überarbeiten
Bei einer Bürgerbefragung in Grünheide (Oder-Spree) hat sich die Mehrheit der Anwohner gegen die geplante Erweiterung der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg ausgesprochen. Wie die Gemeindeverwaltung am Dienstagabend mitteilte, lehnten 3.499 Bürger die Erweiterungspläne ab, 1.882 sprachen sich dafür aus. Das Ergebnis der Befragung ist für die Entscheidungsträger der Gemeinde nicht bindend, wird aber als wichtiges Signal gewertet. Zuerst hatte der rbb darüber berichtet.
"Es obliegt der Gemeinde Grünheide über das B-Plan-Verfahren zu entscheiden. Wir sehen, dass die Bürgerinnen und Bürger von Grünheide Sorgen in Verbindung mit der geplanten Flächenerweiterung haben. Wir sind nach wie vor überzeugt, dass die logistische Optimierung des Werks ein großer Gewinn für die Gemeinde ist. Wir werden auf Basis des Feedbacks der letzten Wochen, gemeinsam mit allen Beteiligten weitere Schritte abstimmen. Ziel ist weiterhin, eine signifikante Verlagerung des LKW-Verkehrs auf die Schiene zu ermöglichen, sowie generell einen schnellen Infrastrukturaufbau rund um die Fabrik sicherzustellen", erklärte die Gemeinde Gründheide.
Tesla plant, das derzeit 300 Hektar große Werksgelände der Gigafactory Berlin-Brandenburg um weitere 170 Hektar zu erweitern, um dort unter anderem einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten zu errichten. Ein umstrittener Punkt der Planung ist die Rodung von mehr als 100 Hektar Wald.
Der Bürgermeister von Grünheide, Arne Christiani, bedauerte im Gespräch mit rbb24 Inforadio das Abstimmungsergebnis. Offenbar sei es nicht gelungen, die Bedeutung weiterer Infrastrukturprojekte zu vermitteln, die mit dem Bebauungsplan verbunden sind.
Trotz der Enttäuschung über das Ergebnis akzeptiert Christiani das Votum der Bürgerinnen und Bürger. Er plant nun, den Bebauungsplan in seiner jetzigen Form nicht mehr vorzulegen und stattdessen die Beratungen fortzusetzen. Eine weitere Versammlung ist für den 14. März geplant.
Rund 5.400 Menschen haben sich an der Befragung beteiligt, das entspricht einer Beteiligung von über 70 Prozent. Teilnahmeberechtigt waren alle Grünheiderinnen und Grünheider ab 16 Jahren, die seit mindestens drei Monaten in der Gemeinde gemeldet sind.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
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