Rallye bei Impfstoff-Aktien
Darum sind die Aktienkurse von BioNTech, CureVac, Moderna und Co. explodiert!
Aktien von Impfstoff-Herstellern sind am Mittwoch stark angestiegen, nachdem in den USA und Australien neue Fälle von Vogelgrippe beim Menschen gemeldet wurden. Wie nachhaltig ist die Rallye?
- Aktien von Impfstoff-Herstellern steigen nach Vogelgrippe-Fällen in den USA und Australien.
- CureVac, Moderna und BioNTech verzeichnen starke Kursanstiege.
- Moderna und Pfizer verhandeln mit US-Regierung über Vogelgrippe-Impfstoffprogramm.
Die Aktien von CureVac kletterten am Mittwoch um 18,8 Prozent, während die Titel von Moderna um 13,7 Prozent haussierten und die American Depositary Receipts (ADRs) von BioNTech um 11,1 Prozent zulegten. In diesem Windschatten konnten auch die Titel von Novavax und Pfizer einstellige Gewinne verzeichnen.
Wie die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) am Mittwoch mitteilten, wurde bei einem Mitarbeiter eines Milchviehbetriebs in Michigan ein neuer Fall von Vogelgrippe beim Menschen festgestellt - der zweite gemeldete Fall von Vogelgrippe beim Menschen in den USA in diesem Jahr. Ähnlich wie bei dem zuvor in Texas gemeldeten Fall habe der Patient nur Augensymptome gezeigt, so die CDC.
Der Fall in Michigan folgt auf den ersten australischen Fall von H5N1-Vogelgrippe beim Menschen, der am Dienstag von der Gesundheitsbehörde im südöstlichen Bundesstaat Victoria gemeldet wurde. Es handelt sich um ein Kind, das sich in Indien angesteckt hatte und im März erkrankte, sich aber inzwischen wieder vollständig erholt hat, so das Gesundheitsamt. Es gebe keine Anzeichen für eine Übertragung auf den Menschen in Victoria, so das Gesundheitsamt weiter. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Fälle beim Menschen sei "sehr gering", da sich das Virus nicht leicht von Mensch zu Mensch verbreite.
Moderna und Pfizer befinden sich in Gesprächen mit der US-Regierung über ein potenzielles Impfstoffprogramm gegen die Vogelgrippe, sagte der Leiter der Pandemiebehörde der US-Regierung am späten Mittwoch. Die Bekanntgabe erfolgte inmitten der Rallye von Impfstoffaktien.
Nach Börsenschluss erklärte die stellvertretende Sekretärin des US-Gesundheitsministeriums, Dawn O'Connell, in einem Pressegespräch, dass die Behörde sowohl mit Moderna als auch mit Pfizer über die Herstellung von Impfstoffen gegen die Vogelgrippe auf der Grundlage von Boten-RNA im Gespräch sei.
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Jared Holz, Aktienstratege bei Mizuho Healthcare, schrieb in einer Notiz an Anleger, dass die neuen Sorgen über die Vogelgrippe einen großen Einfluss auf Impfstoffaktien im Allgemeinen und Moderna im Besonderen haben. "Moderna hat allein in der letzten Woche bereits 20 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung gewonnen, was unserer Meinung nach zu einem großen Teil auf die verstärkte Konzentration auf die Vogelgrippe zurückzuführen ist", so Holz.
Auch CureVac hat kürzlich eine neue Phase-1/2-Vogelgrippe-Impfstoffstudie mit mit dem britischen Pharmaunternehmen GSK gestartet, so CureVac-Chef Alexander Zehnder auf der Bilanzkonferenz des Unternehmens im April.
Sowohl die Bemühungen von CureVac als auch von Moderna um einen Impfstoff gegen die Vogelgrippe befinden sich noch in einem relativ frühen Stadium, so die Analysten von Leerink Partners in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Aktienbewegungen seien "wahrscheinlich eine Überreaktion auf die Schlagzeilen", schrieben die Analysten, "ähnlich wie der Handel um das Auftauchen eines neuen Subtyps bei COVID-19".
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion