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    Merz will wieder mitmischen und als Erstes die Unternehmenssteuern senken... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.09.05 00:04:30 von
    neuester Beitrag 14.09.05 17:13:32 von
    Beiträge: 37
    ID: 1.006.785
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      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:04:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Merz: Heute senken fast alle Dax-Unternehmen ihre Steuerschulden im Inland dadurch, dass sie Finanzierungsgesellschaften im Ausland gründen, die dann die Betriebsergebnisse abschöpfen, und zwar in Form von Zinsen, die an die finanzierenden Auslandsgesellschaften gezahlt werden müssen. Die Gewinne im Inland werden also im Ausland als Zinsen versteuert – und zwar zu einem geringeren Steuersatz. Das ist gängige Praxis. Wir müssen also mit den Tarifen für die Unternehmen runter, damit es einfach uninteressant wird, Finanzierungsgesellschaften im Ausland zu gründen.

      ZEIT: Weiter runter als bei der Einkommensteuer?

      Merz: Meine Präferenz wäre, zunächst den fiskalisch sicheren Weg zu gehen, also zwischen Unternehmensgewinnen und persönlichen Einkommen zu differenzieren und zunächst die Unternehmensteuern zu senken. Und wenn die Union mit Kirchhof einen beherzten Schritt weitergehen will, dann ist das großartig...."

      http://www.zeit.de/2005/36/KI-Merz?page=all

      Zum angestrebten Rest kommt es dann wohl nicht mehr.
      Junge, hat dieser Lobbyist Kreide gefressen - pfundweise...

      ________________________________________

      FOCUS:
      "Merz will zurück

      Eslohe (dpa) - Der ehemalige Unions-Fraktionschef Friedrich Merz hat seine Bereitschaft für eine Rückkehr in die erste Reihe der Bundespolitik signalisiert. Nach der Bundestagswahl könne man über Personal reden, sagte Merz auf einer CDU- Wahlkampfveranstaltung im sauerländischen Eslohe.

      Er lobte erneut den Finanzexperten in Merkels Wahlkampfteam, Paul Kirchhof. Kirchhof selbst sprach sich für eine Tandemlösung mit Merz aus. SPD-Chef Franz Müntefering meinte zu Kirchhofs Aussagen, nun stehe dessen Degradierung ins Haus ."
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:13:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dieser Lobby-Mann Merz, dessen Kanzlei diese - legalen - Schiebergeschäfte kräftig mitbetreibt, will also
      die zu erwartenden Steuerausfälle bei der Senkung der Unternehmenssteuer durch die Beibehaltung der Besteuerung bei den Privaten abdecken.

      Die Subventionen werden aber allen gekürzt/genommen und später stellt man fest, daß es auf Grund der riesigen Steuerlücke doch nicht für die Gegenfinanzierung reicht...

      Alles schon mal dagewesen :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:27:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      [posting]17.887.753 von webmaxx am 14.09.05 00:13:45[/posting]ich habe mal eine frage,wärest du bereit alles besser zumachen ? dann sollten wir schnell die wahl verschieben
      lassen und du wirst kanditad und machst natürlich alles besser! ich hoffe nicht ,daß das wieder aus den östlichen gefilden kommt.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:30:08
      Beitrag Nr. 4 ()
      über Herrn Merz: Quelle Deutscher Bundestag
      macht die Interessenlage klar

      1. Beruf:
      (während der Mitgliedschaft ausgeübt)
      Rechtsanwalt,
      Anwaltssozietät Mayer, Brown, Rowe & Maw LLP,
      Berlin, Frankfurt, Köln

      2. Unternehmen:
      AXA Konzern AG,
      Köln,
      (Vorsitzender des Konzernbeirates)

      AXA Versicherung AG,
      Köln,
      (Mitglied des Aufsichtsrates)

      BASF AG
      Antwerpen,
      (Mitglied des Verwaltungsrates)

      Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH,
      Dortmund,
      (Mitglied des Beirates, ehrenamtlich)

      Commerzbank AG,
      Frankfurt am Main,
      (Mitglied des Beirates)

      Deutsche Börse AG,
      Frankfurt am Main,
      (Mitglied des Aufsichtsrates)

      Interseroh AG zur Verwertung von Sekundärrohstoffen,
      Köln,
      (Mitglied des Aufsichtsrates)

      Möller & Förster KG, Baumärkte - Baustoffe,
      Hamburg,
      (Mitglied des Beirates)

      Odewald & Compagnie, Gesellschaft für Beteiligungen mbH,
      Berlin,
      (Mitglied des Beirates)

      ROCKWOOL Beteiligungs GmbH,
      Gladbeck,
      (Mitglied des Aufsichtsrates)

      Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young AG,
      Stuttgart,
      (Mitglied des Beirates)


      4. Verein, Stiftung:
      Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund,
      Dortmund,
      (Mitglied des Wirtschaftsrates, ehrenamtlich)

      Hilfskasse des IPV e.V.,
      Varel/Köln,
      (Mitglied des Verwaltungsrates)

      Industrie-Pensionsverein IPV e.V.,
      Varel/Köln,
      (Mitglied des Verwaltungsrates)

      Ludwig-Erhard-Stiftung,
      Bonn,
      (Mitglied)

      7. Gutachterliche, publizistische, Vortrags- oder sonstige Tätigkeiten:
      Alte Leipziger Versicherung/Hallesche,
      Heidelberg,
      (Vortrag im März 2003)

      Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG,
      Baden-Baden,
      (Vortrag im März 2003)

      Herder Verlag,
      Freiburg,
      (Autorenvertrag)

      Seitenanfang
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:35:40
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]17.887.792 von cassandra2010 am 14.09.05 00:30:08[/posting]na und wo sitzt gysi ,bisky,fischer ,schröder usw.
      auf den vordersten plätzen ,wo sie nicht hin gehören!

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      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:38:28
      Beitrag Nr. 6 ()
      [posting]17.887.786 von punta am 14.09.05 00:27:58[/posting]ja ich wäre bereit, sogar für den symbolischen Lohn für einen Euro im Monat - und ohne Rentenabsicherung auf Kosten der Allgemeinheit.

      Bedingung: umfassende Handlungs-Vollmachten.



      Ich kann verstehen, daß die Kritik dich nervt - aber ich verstehe mich schon als Warner vor eventuellen Fehlentwicklungen.

      Wir sollten nach der Schröder-Erfahrung hochsensibel sein - die Zeiten werden noch schwieriger...

      Ich habe in anderen Threads Vorschläge zur Arbeitsplatz"beschaffung" gemacht und bin als "Sektierer" beschimpft worden. Da ist es seltsam ruhig geworden, fällt mir auf.


      Ich bin zwar als Sachse geboren (die sind jas bekanntlich helle :laugh: ), aber schon zarte 50 Jahre in Norddeutschland ansässig. Zufrieden?
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:41:29
      Beitrag Nr. 7 ()
      @kassandra, webmaxx,

      beschäftigt Euch doch mal weniger damit, ob ihr eine Senkung der Unternehmenssteuer (die unter Schroeder übrigens auch kommen würde) "gerecht" findet.

      Beschäftigt Euch doch mal mit der Frage, ob sich so tatsächlich ein höheres Steueraufkommen in Deutschland erzielen lässt.

      Die Zeiten sind hart, da ist ein pragmatischer Ansatz gefragt und keine Rumheulerei.

      In diesem Sinne,

      Gute Nacht
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:43:43
      Beitrag Nr. 8 ()
      Danke, cassandra!

      Sehr informativ... man fragt sich natürlich, warum ein Mann dieser Provenienz nicht auf derc sicheren Seit der Klagemauer bleibt, z.B im Unternehmerverband...

      Was treibt ihn in die Dornenwüste demokratischer Entscheidungsfindungs-Abläufe und die Niederungen des Partei-Alltages ?
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:45:40
      Beitrag Nr. 9 ()
      Vor der Inbetriebnahme der Tastatur Hirn einschalten und lesen. Hier die Angaben von Gysi, gleiche Quelle
      Ergebnis keine Abhängigkeit


      Dr. Gregor Gysi

      Rinderzüchter, Diplomjurist


      Geboren am 16. Januar 1948 in Berlin; verheiratet, drei Kinder.
      1954 bis 1962 Polytechnische Oberschule, 1962 bis 1966 Erweiterte Oberschule, gleichzeitig Ausbildung zum Facharbeiter für Rinderzucht im VEG Blankenfelde, 1966 Abitur. 1966 bis 1970 Jurastudium an der Humboldt-Universität Berlin, 1970 bis 1971 Richterassistent, dann Wechsel zum Kollegium der Rechtsanwälte als Assistent; 1976 Promotion.
      Seit 1971 Rechtsanwalt in Berlin; Vorsitzender des Kollegiums der Rechtsanwälte in Berlin ab 1988, Vorsitzender des Rates der Vorsitzenden des Kollegiums der Rechtsanwälte in der DDR von 1988 bis 1989.
      Mitglied in der Gewerkschaft HBV, im Kuratorium der unselbständigen “Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR” und in der Vereinigung Demokratischer Juristen.
      Dezember 1989 bis Januar 1990 Vorsitzender der SED/PDS, Februar 1990 bis Januar 1993 Vorsitzender der PDS, seit Februar 1993 ständiger Gast beim Parteivorstand der PDS; Mitglied der Volkskammer vom 18. März bis 2. Oktober 1990, Vorsitzender der PDS-Fraktion.
      Mitglied des Bundestages seit 3. Oktober 1990; 1990 bis 1998 Vorsitzender der Gruppe der PDS; von 1998 bis Oktober 2000 Vorsitzender der PDS-Fraktion.

      > ausgeschieden am 01.02.2002, Nachfolgerin Abg. Dr. Bärbel Grygier



      Veröffentlichungspflichtige Angaben
      1. Beruf (während der Mitgliedschaft):
      Rechtsanwalt,
      Berlin

      4. Verein; Stiftung:
      Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen in der DDR,
      Berlin,
      (Mitglied des Kuratoriums)
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 00:47:57
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]17.887.826 von hase100 am 14.09.05 00:41:29[/posting]hase, gute Nacht:laugh:

      unter Schröder kommt gar nichts mehr, der Mann hat fertig (politisch)

      Und gerade seine stümperhaften Fehler Thread: Kein Titel für Thread 96100677900
      dürfen nicht wiederholt werden, jetzt , wo die Kassen noch leerer sind!
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:00:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      hase100
      Wir werden seit mehr als 2 Jahrzehnten von einer Bande ausgemachter Narren regiert, was damit zusammen hängen dürfte, dass für den Job des sog. Politikers keinerlei Sachkompetenz verlangt wird. Die Ergebnisse sind oft widersprüchlicher als sie nicht sein könnten.

      Bspw. wird von den Arbeitslosen mehr Mobilität verlangt, gleichzeitig macht sie aber HarzIV immobil, weil sie in der Regel ihren PkW verkaufen müssen. Man senkt die Unternehmenssteuern, will aber gleichzeitig höhere Steuereinnahmen um den Staatshaushalt zu subventionieren. Bei sonst gleichen Umständen könnten diese somit, abgesehen von der MWSt., nur aus Nichtselbständiger Arbeit kommen. Daher kommen sie aber naturgemäß nicht, weil die Unternehmen Arbeitsplätze abbaut und der Staat selbst steuerpflichtige Arbeitsplätze durch nicht steuerpflichtige 1Euro-Jobs ersetzt.

      Das Vorhaben, die Unternehmenssteuern zu senken und das Geld über die MWSt-Erhöhung hereinzuholen wird die Krise nochmals deutlich verschärfen, weil die Büger noch stärkere Konsumzurückhaltung üben. Auch die Konsumzurückhaltung ist hausgemacht, weil die Unternehmen über ihre Erpresserepolitik es geschafft haben, die Arbeitnehmer an den Produktivitätsfortschritten zu beteiligen. Die Entwicklung der Löhne und Gehälter war die mieseste aller westeuropäischen Industriestaaten.

      Wenn die Politiker über dieses Verbraucherverhalten jammern, dann nur deshalb, weil sie von Makroökonomie nicht einen blassen Schimmer haben.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:06:40
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ihr seid ein seltsames Voelkchen.

      Euch interessiert ja gar nicht, ob eine Senkung der Unternehmenssteuern den gewünschten Erfolg haben koennte, wovon ihr dann ja auch was haettet.

      Der jetzige Zustand mit hohen Unternehmenssteuern ist Euch offensichtlich lieber, weil ihr diesen Zustand als "gerecht" empfindet. Auch wenn dann unterm Strich die Steuern woanders gezahlt werden, wovon ihr ja nix habt.

      Na denn ...
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:11:33
      Beitrag Nr. 13 ()
      es muss natürlich heissen, "die Arbeitnehmer nicht an den Produktivitätsfortschritten zu beteiligen"

      hase 100, ich hatte vor einiger Zeit einen Thread eröffnet, in dem klar gemacht wird, dass die Höhe der Steuern nur sekundär für Unternehmensinvestments ist. Meistens sind andere Dinge viel einschlägiger.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:11:49
      Beitrag Nr. 14 ()
      @kassandra,

      wenn Du Sachkompetenz bei Politikern vermisst, dann weiss ich nicht, was Du gegen Merz hast. Beruflich erfolgreich ist er, was im Bundestag ja eher die Ausnahme darstellt. Zudem hat er beruflich mit internationalem steuerrecht zu tun, was wohl angesichts der Thematik nicht von Nachteil ist.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:13:20
      Beitrag Nr. 15 ()
      Thomas Fricke (FTD): Placebo Kirchhof

      Die Deutschen haben sich in die Idee paradiesischer Steuerverhältnisse verliebt. Dabei wird heillos überschätzt, welchen Einfluss Steuersysteme auf Jobs und Wachstum haben: Ziemlich wenig.

      Wundermittel ohne Wunder
      Da sage noch jemand, die Deutschen seien nicht begeisterungsfähig. Alle paar Monate kommt ein Wundermann, erklärt wie neu, dass er das steuerpolitische Paradies gefunden hat, und sorgt so garantiert für Emotionen. Mal heißt der Guru Uldall, mal Bareis, mal Merz. Jetzt ist es Kirchhof, und der bringt uns nach Recherchen der " Bild" bald das Wirtschaftswunder zurück.
      Genau hier liegt vielleicht das eigentlich Besorgniserregende, weniger bei den sperrigen Reformverzagten im Land. Die Erwartungen sind ins Absurde gestiegen. Der Eifer von Steuerpäpsten und Flachsatzfans steht in zunehmend krassem Gegensatz dazu, wie wenig Einfluss Art und Höhe von Steuern nach internationalem Vergleich auf den Erfolg von Volkswirtschaften tatsächlich haben.

      Weniger Steuerlast als zu Erhards Zeiten

      Klar wäre es wunderbar, nicht mehr stundenlang nach alten Belegen suchen zu müssen, um hier und da noch Steuern zu sparen (Wozu übrigens fast niemand gezwungen wird). Nur schafft das allein noch keine Jobs.
      Am Wunder müsste schon die jüngste deutsche Erfahrung zweifeln lassen. Seit 2000 sind Spitzen-, Eingangs-, Körperschaft- und andere Steuersätze stark gefallen. Effektiv werden Firmen heute ein Fünftel weniger belastet als 1998, errechneten die Experten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Die Gesamtsteuerquote liegt jetzt auf Nachkriegstief. In allen Wirtschaftswunderjahren mussten die Deutschen einen größeren Teil ihrer Leistung an den Fiskus abgeben: 1960 waren es 23, jetzt unter 22 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Trotzdem ist das Wachstum nicht höher, im Gegenteil. In der Zeit, in der die Steuern so wunderbar fielen, stieg die deutsche Arbeitslosigkeit auf neue Rekorde.
      Nun könnte sein, dass es mehr aufs System ankommt, auf die Seitenzahl von Steuererklärungen, den Absurditätsgrad von Ausnahmen. Was Steuerpäpste eben so sagen. Nur gibt es auch dafür wenige Belege. Der Vergleich nationaler Steuersysteme mit den jeweiligen Job- und Wachstumserfolgen lehrt alles - und nichts. Es gibt Länder, die einfache Steuern und viel Wachstum haben. Aber auch andere.
      Die USA haben eines der kompliziertesten Steuersysteme der Welt, die Firmen werden laut ZEW effektiv etwa so hoch belastet wie in Deutschland. Bill Clinton hob Anfang der 90er Jahre die Steuern sogar an, was weder Bill Gates noch andere Garagisten hinderte, den größten Boom der US-Geschichte zu starten. Bei den Briten kletterte die Steuer- und Abgabenquote seit 1993 um 3,5 Punkte und erreicht jetzt deutsche Niveaus. Trotzdem fiel die Arbeitslosigkeit auf immer neue Rekordtiefs.

      Die Dänen wachsen wunderbar, obwohl die Gesamtabgabenquote dort erstens vorkommunistische knappe 60 Prozent erreicht und zweitens in den vergangenen zehn Boomjahren nicht einmal ansatzweise gefallen ist. Bei den Schweden fiel zwar die Quote, sie liegt aber immer noch ein Drittel höher als bei uns.
      Das Gegenteil gibt`s auch: In Japan müssen die Leute ein Drittel weniger Steuern und Abgaben zahlen als wir - die Wirtschaft kriselt. Ähnlich wie in der Schweiz, die trotz wunderbar einfacher und niedriger Steuern seit 15 Jahren kaum noch gewachsen ist.
      Wie heillos der Einfluss der Steuern überschätzt wird, zeigt sich noch grotesker dort, wo deutsche Steuerpäpste seit kurzem ganz neue Gründe für Aufregung gefunden haben: bei den vermeintlich vernichtend niedrigen Sätzen in Osteuropa. Lieblingsbeispiel ist die Slowakei, wo eine Einheitssteuer von 19 Prozent Anfang 2004 bereits eingeführt wurde - was deutsche Firmen massenhaft dorthin zieht. Sagen zumindest unsere Professoren.
      Völliger Quatsch. Seit die Regierung die Flat Tax einführte, ist kein einziges weiteres deutsches Großunternehmen in die Slowakei gegangen - außer der Telekom, die wegen der Privatisierung dort ist. Volkswagen war schon in Bratislava, als noch orthodoxe Linke regierten. Nach Zahlen des Wiener WIIW-Instituts investierten Ausländer seit Einführung der Flat Tax sogar 40 Prozent weniger in der Slowakei als im Schnitt der vier Jahre davor. Die slowakische Arbeitslosenquote liegt nach international üblicher Rechnung noch genauso hoch wie vor der tollen Steuer, die jetzt das Kirchhof`sche deutsche Vaterland retten soll.

      Phantom der Niedrigsteuerkonkurrenz

      Nach WIIW-Untersuchungen sind in Osteuropa " steuerliche Anreize gar nicht nötig, um ausländisches Geld anzuziehen" . Für Investitionen habe das " keine sehr große Bedeutung" , sagt WIIW-Forscher Gábor Hunya. Das sei schon daran erkennbar, dass jene Osteuropäer, die ihre Sätze weniger stark senkten, deshalb nicht weniger Investitionen bekommen. Und: Aus den Ländern im Westen, bei denen der Steuernachteil zum Osten am größten ist, kommen auch nicht unbedingt mehr Investitionen als aus anderen Ländern. Berechnungen zufolge führt das Absenken osteuropäischer Steuersätze um einen Punkt im Schnitt nur zu einem Anstieg der Auslandsinvestitionen um 0,2 Prozent. So viel zur Firmenfluchtangst, die deutsche Steuerpäpste zur Promotion eigenen Wunderrezepte gerne schüren.
      Das vermeintliche Paradox lässt sich den WIIW-Experten zufolge auflösen: Angesichts riesiger Ost-West-Unterschiede bei Wachstumsperspektiven und Lohnkosten fallen die Steuerabstände kaum ins Gewicht, eher schon in der Konkurrenz unter den Osteuropäern. In Umfragen nennen deutsche Unternehmen vor Ort als eindeutigen Hauptgrund für ihr Engagement, dass sie neue Märkte erschließen wollen, die Steuern rangieren bei allen weit hinten.
      All das heißt keineswegs, dass es nicht großartig wäre, weniger Steuern zu zahlen und das möglichst bald. Steuergeschenke können wie jüngst in den USA auch einmal akut helfen, eine abstürzende Konjunktur kurzfristig zu stabilisieren.
      Nur als Wundermittel gegen Deutschlands Krise taugt das notorische Geplapper über Steuerparadiese, wie sie sich Juristen aus Heidelberg vorstellen, wenig. Und für ein Wirtschaftswunder ist das ohnehin weder nötig noch ausreichend.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:15:00
      Beitrag Nr. 16 ()
      @#13,

      es geht doch dabei nicht um Neugründungen, also um Investitionen, sondern um die Besteuerung bereits existierender Unternehmen.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:18:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      hase100
      volkswirtschaftlich ist es vollkommen unerheblich ob das (arbeitsplatzschaffende) Investment von einem bestehenden Unternehmen oder einem noch zu gründenden Unternehmen durchgeführt wird. Von beiden geht die gleiche Initialzündung aus.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:23:15
      Beitrag Nr. 18 ()
      @cassandra,

      Merz und Ich ;) - wir reden glaube ich von etwas anderem als Du.

      Ich bezog mich insbesondere auf den folgenden Absatz aus dem Zeit-Interview:

      Merz: Heute senken fast alle Dax-Unternehmen ihre Steuerschulden im Inland dadurch, dass sie Finanzierungsgesellschaften im Ausland gründen, die dann die Betriebsergebnisse abschöpfen, und zwar in Form von Zinsen, die an die finanzierenden Auslandsgesellschaften gezahlt werden müssen. Die Gewinne im Inland werden also im Ausland als Zinsen versteuert – und zwar zu einem geringeren Steuersatz. Das ist gängige Praxis. Wir müssen also mit den Tarifen für die Unternehmen runter, damit es einfach uninteressant wird, Finanzierungsgesellschaften im Ausland zu gründen.

      Mit dem Anziehen von Investments hat das zunächst mal nix am Hut.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:26:02
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ikea ist meines Wissens ein Beispiel für ein Nicht-DAX-Unternehmen, das die bestehenden Steuergefälle zwischen den Ländern sehr geschickt ausnutzt und in Deutschland fast keine Steuern zahlt.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:30:49
      Beitrag Nr. 20 ()
      Also noch mal deutlicher hase100

      Ob und wo investiert wird ist in der Regel das Ergebnis einer Investitionsrechnung. In diese fließen alle (geschätzten) künftigen Einnahmen und Ausgaben, also auch die Steuern. Der sich ergebnde Summen-Netto-Cash-Flow wird zu einem Zinssatz, der einem vergleichbaren Risiko entspricht, abgezinst. Das Ergebnis wird entweder als NPV oder IRR dargestellt und beim IRR mit dem Kalkulationszinsfuß (Opportunität) verglichen.

      Gewinnabschöpfungen über verbundene Unternehmen im Ausland können per Federstrich vom Gesetzgeber beseitigt werden. Dazu braucht man keine Steuersenkung. Auch das "Cross-Boarder-Leasing", das diese Tricks ermöglichte, wurde auf diese Weise beseitigt.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 01:35:48
      Beitrag Nr. 21 ()
      Na wenn das so einfach geht, warum macht man es nicht einfach? So einen Federstrich haette doch sogar der Eichel hinkriegen müssen ...
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 02:04:16
      Beitrag Nr. 22 ()
      #hase100

      das international agierende unternehmen ihre gewinne dort ausweisen wo sie die niedr.steuern dafür zahlen müssen ist seit vielen,vielen jahren bekannt (und nicht nur einem h.merz).

      wir müssen also mit den tarifen für die unternehmen runter !!! die welt iss ja sooooo einfach ! lol
      wir gehen auf 25% runter !! die anderen logischerw. dann auf 20% dann auf 15%,,,,,lachhaft der glaube so dieses problem lösen zu können !!!

      die wahren probleme dieses landes sind 5-8 mio. reale arbeitslose - ca. 1440 milliarden euro staatsverschuldung - ein renten und gesundheitssystem das vor dem kollaps steht +++++

      ein steuerspezi merz ist für dieses land so bedeut. wie die luftnummer schröder als kanzler.

      nach 20 jahren reformstau bis zum fast-bankrott gibt es keine einfachen lösungen mehr !
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 02:19:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      @monika

      sehs mal andersrum. Vor vielen Jahren haben diverse andere Länder ihre Unternehmenssteuern gesenkt. Diese anderen Länder hatten Deine Bedenken offensichtlich nicht.

      Und zu recht, denn es hat funktioniert. Unsere Unternehmen versteuern seitdem woanders und wir sind zu träge um zu reagieren.

      Wir können nun (endlich) darauf reagieren, wie Merz es vorschlägt oder nix tun, wie Du es offensichtlich vorziehst.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 09:17:43
      Beitrag Nr. 24 ()
      Steuern wurden auch in Deutschland gesenkt - und nicht zu knapp: Höchststeuersatz von 53% auf 42% (11%!!!), Eingangssteuersatz von 25% auf 19% (6%!!!). Hat das auch nur einen Arbeitsplatz mehr gebracht in Deutschland?

      Und nun soll die Initialzündung für Arbeitsplätze kommen, weil die CDU als tolles Programm hat, den Höchststeuersatz noch einmal um 3 :rolleyes: Prozent zu senken und den Eingangssteuersatz um 4%, während den kleinen Ärschen die Mehrwertsteuererhöhung die Kaufkraft wegnimmt???
      Glaubt ihr auch an UFOS?
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 09:40:14
      Beitrag Nr. 25 ()
      [posting]17.889.544 von MinMacker am 14.09.05 09:17:43[/posting]Es wurde wohl an einzelnen Steuersätzen rumgeschraubt. Gleichzeitig würden neue Steuern eingeführt.


      Die gesamte Staatsquote wurde nicht gesenkt. (Zumindest nicht in der realen Welt. In der Fantasiewelt einiger SoBeKo´s kann das durchaus sein.) Sie beträgt immer noch- je nach Definition - bis zu 60 % des Volkseinkommens.



      Frage: Wie kann man davon reden, dass Steuersenkungen wirkungslos sind , wenn es defakto gar keine gab?
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 09:49:48
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Minmacker,

      es geht hier um die Unternehmenssteuer, nicht um die Besteuerung privater Einkommen. Ich habe von Dir allerdings auch nicht erwartet, dass Du den Unterschied kennst.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 12:49:38
      Beitrag Nr. 27 ()
      #20 sehr guter und völlig zutreffender Beitrag.
      ___________________________________________________________

      @all

      Es kann hier nicht draum gehen, irgendwelche Leute wie z.B. Merz die Kompetenz abzustreiten oder sie madig zu machen - nein!

      Es geht darum auf Grund gemachter Erfahrungen (Schröder hat das doch schon erfolglos durchgezogen und zurückgenommen) sicherzustellen, daß schon einmal gemachte Fehler nicht wiederholt werden und neue Regelungen künftig genauestens auf ihre Auswirkung überprüft werden

      Also z.B. durch befristete, automatische endende Gesetze.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 14:35:24
      Beitrag Nr. 28 ()
      hase100,

      du kommst bisweilen so breitbeinig da her, wie einst John Wayne. Nur hast du nicht dessen Treffsicherheit. Was zum Teufel redest du da von "Unternehmensssteuern?" Was meinst du konkret?

      Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH und AG) unterliegen der Körperschaftsteuer. Diese ist einheitlich 25 %.

      Andere Unternehmen (OHG, KG, Einzelunternehmen, GdbR) sind selbst nicht steuerpflichtig. Vielmehr unterliegen ihre Gesellschafter (Basis ist eine einheitliche und gesonderte Feststellung) der Steuerpflicht. Dies gilt auch für Betriebsaufspaltungen (Besitz-und Betriebsgesellschaft) sofern eine Personenidentität gegeben ist. In diesen Fällen liegen Einkünfte aus Gewerbebetrieb vor. Steuersatz je nach Höhe des zu versteuernden Einkommens.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 14:40:59
      Beitrag Nr. 29 ()
      [posting]17.893.839 von cassandra2010 am 14.09.05 14:35:24[/posting]:yawn: getroffen ... und versenkt!
      Auch pauschal Geäußertes sollte einen realen Bezug haben, sehe ich auch so.

      Man kann hier nur leider nicht gegen alle Halbwahrheiten angehen... das wäre ein Fulltime-Job
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 14:53:25
      Beitrag Nr. 30 ()
      @webmaxx,

      getroffen ... und versenkt!

      Nur weils Dir in den Kram paßt?
      Und die Gewerbesteuer lassen wir großzügig außen vor?
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 15:16:53
      Beitrag Nr. 31 ()
      kassandra, webmaxx,

      entschuldigt bitte dass Euch das Diskussionsthema "Unternehmenssteuern" nicht präzise genug ist.

      Nur hat Webmaxx es in #1 doch selbst definiert.

      Ich zitiere:

      "Merz: Meine Präferenz wäre, zunächst den fiskalisch sicheren Weg zu gehen, also zwischen Unternehmensgewinnen und persönlichen Einkommen zu differenzieren und zunächst die Unternehmensteuern zu senken. Und wenn die Union mit Kirchhof einen beherzten Schritt weitergehen will, dann ist das großartig...." "

      --------------------------

      Wenn Du jetzt über Gewerbesteuern diskutieren willst, dann machst Du am besten nen neuen thread auf. Mit aber hier vorzuwerfen, meine Beiträge gingen am Thema des threads vorbei ist dann aber doch ziemlich bloede ...
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 15:21:35
      Beitrag Nr. 32 ()
      Im übrigen:

      Der von Webmaxx zitierte Merz hat sich in #1 direkt auf Dax-Unternehmen bezogen. Damit ist auch klar, welche Steuern hier mit Unternehmenssteuern gemeint sind.

      Mir war nicht bewusst, dass Euch das offensichtlich unklar war.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 15:25:29
      Beitrag Nr. 33 ()
      [posting]17.894.593 von hase100 am 14.09.05 15:16:53[/posting]:laugh::laugh::laugh: das war eine wörtliche Rede des designierten Kompetenz-Team-Mitlgiedes Friedrich Merz in seinem Interview.

      Ich mache dir nicht den Vorwurf, deine Beiträge gingen am Thema vorbei.

      Nur wäre eine klare sprachliche Ausdrucksweise, die ja auch der zitierte Politiker so schmerzlich vermissen läßt,
      hilfreicher, um Mißverständnisse zu vermeiden.

      Unternehmensgewinnbesteuerung ist vielschichtig und sollte auch zwischen entnommenen und verbliebenen Gewinnen entscheiden. Das läßt auch hier offen.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 15:31:33
      Beitrag Nr. 34 ()
      Also Webmaxx, jetzt mach Dich doch nicht lächerlich!

      Wenn Merz von DAX-Unternehmen und deren Unternehmenssteuern spricht, dann weiss man doch, um welche Steuer es sich dann handelt.
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 15:39:08
      Beitrag Nr. 35 ()
      Im übrigen:

      Auf welchen Beitrag bezog sich denn Dein Satz aus #29

      "Man kann hier nur leider nicht gegen alle Halbwahrheiten angehen... das wäre ein Fulltime-Job"

      ???
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 17:05:57
      Beitrag Nr. 36 ()
      [posting]17.895.001 von hase100 am 14.09.05 15:39:08[/posting]na zum Beispiel auch dein Beitrag in #34 :laugh:

      Ansonsten ist doch cassandras #28 nichts hinzuzufügen
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 17:13:32
      Beitrag Nr. 37 ()
      @webmaxx,

      Du gehoerst auch zu denen, die glauben Ihnen faellt ein Zacken aus der Krone wenn sie zugeben, dass sie sich in einer Diskussion mal verrannt haben ...

      Naja, es kann sich ja jeder hier ein Bild vom "Diskussionsverlauf" machen.


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      Merz will wieder mitmischen und als Erstes die Unternehmenssteuern senken...