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    Brüder, in eins nun die Hände - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.09.05 20:31:19 von
    neuester Beitrag 19.09.05 23:23:00 von
    Beiträge: 3
    ID: 1.008.248
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      schrieb am 19.09.05 20:31:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Brüder, in eins nun die Hände, Quelle: Weltexpress

      Der gestrige Abend im Festzelt der Linkspartei
      Berlin: Auf dem Berliner Schlossplatz, vor den Überbeleibseln des Palastes der Republik, hatte die Linkspartei ihr grosses Wahlkampfzelt aufgeschlagen. Auch die Freifläche vor dem Zelt war von Verpflegungsständen und einer grossen Bildwand umstanden. Das ganze Areal zieren ein paar grosse durchsichtige Elefanten, die sollen wohl die Elefantenrunde nach jeder Wahlschlacht symbolisieren.

      Die grossen Medien haben die Linkspartei im Wahlkampf reichlich links liegen gelassen. Hier und heute sind sie aber reichlich vertren. Alle grossen Fernsehanstalten der Republik haben hier im Festzelt ihr eigenes kleines provisorisches Studio. Will man sich der Bühne nähern, muss man höllisch aufpassen, dass man nicht von einer der zahlreichen herumgeschwenkten Kameras erschlagen wird.

      Noch ist es nicht 18.00 Uhr. Die Spannung will noch nicht weichen. Auf der Bühne spielt eine lateinamerikanische Band. Ob es Kubaner sind, ist nicht eindeutig zu ermitteln. Jedenfalls spielen sie Wolf Biermanns Che Guevara-Song auf spanisch. Der Auftakt kommt gut an.

      Jetzt ist es soweit: Die Prognose wird bekanntgegeben. Erstmal die beiden Grossen: SPD und CDU. Das unerwartet schlechte Abschneiden der CDU löst die ersten Beifallsstürme aus. Im Wechselbad der Gefühle wird das zunächst noch zweistellige Ergebnis der FDP mit Buh-Rufen quittiert. Das Ergebnis der Linkspartei löst abermals unbeschreiblichen Jubel aus, obwohl es noch so aussieht, als wenn man hinter den Grünen geblieben wäre.

      Das Festzelt isr brechend voll. Irgendwie ist die Linkspartei doch anders als die PDS. Von dem PDS-typischen Übergewicht der älteren Semester kann hier keine Rede sein. Dafür treten die Gewerkschafter der WASG deutlich in Erscheinung. Die Nachrichtenagentur Reuters interviewt unentwegt.

      Als erster Redner tritt Lothar Bisky ans Mikrophon. Freude und Erleichterung sind ihm deutlich anzusehen. Er resümiert: Schröder ist im Prinzip abgewählt, aber Schwarz-Gelb hat nicht gewonnen. Wenn der CDU absolut kein Erdrutschsieg gelungen ist, und auch der extremen Rechten kein nennenswertes Protestwählerpotential zugewachsen ist, dann sind dies auch und vor allem Erfolge der Bildung der Linkspartei, und ihres erfolgreichen Wahlkampfes.

      Als Gregor Gisy und Oskar Lafontaine zusammen die Bühne betreten, brechen abermals Beifallsstürme aus. Sie ziehen gemeinsam Bilanz: Das Zusammengehen von PDS und WASG war, obwohl wegen des plötzlich ausgerufenen Wahlkampfes etwas überhastet, ein voller Erfolg. Auch wenn es immer noch Detailprobleme gibt, die noch auszudiskutieren sind, keine von beiden Seiten möchte den gemeinsamen Weg wieder verlassen. Gregor und Oskar halten sich minutenlang an den erhobenen Händen.

      Oskar zitiert Willi Brandt: "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört."In der Tat: Bildung und Erfolg der Linkspartei werden dem in Kürze stattfindenden "Tag der deutschen Einheit" ein neues, erfreulicheres Gesicht verleihen.

      Die auf Bildwände projizierten Hochrechnungen führen zu neuen Jubel-Ausbrüchen. Die Linkspartei ist an den Grünen vorbeigezogen. Der Vorsprung der CDU vor der SPD verringert sich mit jeder neuen Hochrechnung. Die Linkspartei ist in Schleswig-Holstein und Bremen über der 5%-Hürde. Ihr Resultat im Saarland ist zweistellig. In Brandenburg liegt sie mit über einem Viertel aller Wählerstimmen deutlich vor der CDU, auch wenn es ihr hier nicht gelungen ist Direktmandate zu erlangen. Deutliche Zugewinne sind auch in Berlin zu verzeichnen. Auch die angepeilten drei Berliner Direktmandate wurden gewonnen, obwohl das für den Einzug in den Bundestag nun keine Rolle mehr spielt.

      Nun ist es soweit: Die Bildwände spielen die Elefantenrunde ein. Merkel sieht älter aus denn je. Es fällt ihr unheimlich schwer sich ein Lächeln abzukrampfen. Stoiber hat nach seinen Anti-Ossi-Schreikrämpfen offensichtlich ein gutes Beruhigungsmittel genommen. Er nimmt es gelassen. Gerhart Schröder strahlt über das ganze Gesicht, und amüsiert sich köstlich über Merkel. Und dann erfahren wir es: Deutschland hat zwei Kanzler. Merkel fühlt sich gewählt. Schröder auch.

      Dann dürfen wir erleben, dass Stoiber doch nicht immer unrecht hat, z.B. wenn er von den klugen Bayern spricht. Klaus Ernst kommt auf die Bühne. Sein bayrischer Dialekt ist unverkannbar. Bei ihm ist das sympatisch. Ein kluger Kopf ist er allemale.

      Dann dürfen natürlich Petra Pau und Gesine Lötzsch auf dem Podium nicht fehlen. Drei Jahre haben die beiden allein für die PDS die Stellung im Bundestag gehalten. In den künftigen Bundestag wird die Linkspartei mit 54 Abgeordneten einziehen. Das ist eine Steigerungsrate von mehr als 3 000 %.
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      schrieb am 19.09.05 23:09:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Union hatte die Wahl am Sonntag mit 35,2 Prozent nur knapp vor der SPD gewonnen, die nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf 34,3 Prozent kam. 2002 hatten beide noch 38,5 Prozent erreicht.

      Beide haben verloren:

      Schuldiger bei der SPD ist SCHRÖDER, der Steigbügelhalter von OSKAR.

      Schuldige bei der CDU ist Merkel
      Avatar
      schrieb am 19.09.05 23:23:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      ....schön wenn man konkrete personen für was verantwortlich machen kann, nicht?

      muss man nicht sagen, schuldig ist der wähler, der sich immer noch einlullen lässt, von denen die weiterhin wohltaten versprechen, wohl wissend, dass die einschnitte, je später man sie vornimmt, umso schmerzhafter sein werden...

      ....das erwachen nach dem einlullen könnte ziemlich unsanft sein.....:cry:


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