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    Dresden: Verhindern PDS-Wähler zusätzliches CDU – Mandat? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.10.05 08:42:13 von
    neuester Beitrag 01.10.05 19:38:36 von
    Beiträge: 6
    ID: 1.010.892
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      schrieb am 01.10.05 08:42:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bei der morgigen Teilwahl zum Bundestag in Dresden haben die Parteien CDU, SPD und PDS je einen Direktkandidaten aufgestellt.

      Die Kandidatinnen von PDS und CDU sind bereits über die Landesliste in den Bundestag eingezogen.
      Der CDU – Kandidat Lämmel ist nicht über die Landesliste abgesichert.
      Das heißt, wenn die CDU den Wahlkreis bei den Erststimmen gewinnt erhält sie ein zusätzliches Mandat ( Direktmandat ).


      Bei der letzten Wahl holte die CDU knapp das Direktmandat vor der SPD, während die SPD bei den Zweitstimmen vorne lag. Damals haben also die FDP – Wähler schon taktisch gewählt und der CDU zum Direktmandat verholfen.

      Dieselbe Taktik wird von der FDP auch dieses Jahr empfohlen ( Zweitstimmenkampagne in Dresden ! ) nur, da das Potential schon vor drei Jahren ausgenutzt war dürfte sich dieses Jahr daraus keine besondere Dynamik ergeben (Die Zahl der FDP- Wähler ist begrenzt.)

      Ins rutschen kommen könnte das Dresdner Wahlgefüge durch die PDS – Wähler .
      Entgegen der Vorstellungen einiger Leute stammen die in Dresden nicht den bildungsfernen Schichten.
      Es besteht also die Möglichkeit, daß diese um ein zusätzliches CDU – Mandat zu verhindern diesmal ihre Erststimme der SPD-Kandidatin geben.
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      schrieb am 01.10.05 09:32:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Haupttendenz der Dynamik liegt bei den ca. 20% PDS Wählern, die durch die Dresdner Nachwahl einen Informationsvorsprung gegenüber allen anderen PDS-Wählern haben.

      Ihre Erststimme die sie eventuell der PDS geben, wird das PDS- Ergebnis nicht verändern.
      Wenn diese mit der Erststimme aber SPD wählen können sie die Wahl beeinflussen :
      Verhinderung eines weiteren CDU-Mandates.

      Insofern kann man nicht mehr von einer gleichen Wahl sprechen.
      Avatar
      schrieb am 01.10.05 10:13:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Pokern bis zum Schluss


      Jeder Laternenmast, jeder Baum ist in Dresden mit Wahlplakaten bepflastert wie hier in der Teplitzer Straße. Foto: SZ/Jürgen Lösel

      Nachwahl. Im Dresdner Wahlkreis 160 geht es heiß her – als ob über den Kanzler entschieden würde. Taktische Spiele verunsichern manchen.

      Am Montagmorgen hingen sie plötzlich da. Unübersehbar an den meisten Hauptverkehrsadern im Dresdner Osten und Süden, wo am Sonntag 219 000 Bürger der Landeshauptstadt zur Nachwahl aufgerufen sind. Über tausend, vielleicht sogar 1 500 Plakate. Torsten Herbst, Generalsekretär der sächsischen FDP, weiß das selbst nicht so genau. „Erststimme CDU“, ruft es im Wahlkreis 160 Gelb auf Schwarz. „Zweitstimme FDP“ werden Schwarz auf Gelb gleich darunter Autofahrer und Passanten aufgefordert. Herbst ist ganz stolz auf diesen Wahlkampf-Endspurt, der vorige Woche mit der CDU vereinbart wurde. Acht Teams seiner Partei waren ab Sonntagabend unterwegs. „Wir hatten Freiwillige aus ganz Sachsen im Einsatz“, freut sich der liberale Parteimanager. Mit dem für Dresden in dieser Form bisher einmaligen Aufruf zum Aufteilen der Wahlstimmen nimmt das Pokern nahezu groteske Züge an. Mancher Wähler fühlt sich plötzlich verunsichert.

      Ein gereizter Kandidat

      Es ist am Montag kurz nach zehn Uhr, als ein grauhaariger Mann auf den CDU-Infostand vor dem Eingang zum Einkaufstempel Altmarktgalerie zugeht und einen ebenfalls schon älteren Wahlkampfhelfer anspricht: „Nu, sagen Sie mal, wie soll das funktionieren? Muss ich jetzt FDP wählen?“ Der Mann ist ein bisschen erregt. Er wohnt im Stadtteil Dobritz, ist 66 Jahre alt, will als Namen nur Günter W. genannt wissen und hat seit 1990 immer CDU gewählt. Angesichts der neuen Plakate versteht er nun die Welt nicht mehr. Der Unions-Helfer erklärt sie ihm, aber ohne innere Begeisterung. Seit der ersten freien Wahl im März 1990 hat er bei jeder Wahl an den CDU-Infoständen immer wieder für die Union geworben. „Ich halte nicht viel von diesen taktischen Spielchen“, sagt er. Für ihn wäre es eine Pleite, wenn seine CDU im Wahlkreis 160 schlecht abschnitte und vielleicht gar nur bei zehn Prozent landete. Seinen Namen verschweigt er, denn was er sagt, geht gegen die Parteilinie. Wähler W. will trotzdem beide Stimmen der CDU geben.

      Andreas Lämmel, der CDU-Direktkandidat für den Wahlkreis 160, steht auf dem Altmarkt an einem weiteren Infostand und reagiert etwas gereizt auf dieses Thema. Es sei definitiv falsch, was die Zeitungen schreiben, „es gab keine Absprache mit der FDP“. Auch keine gegenseitige Information, wie es Torsten Herbst bestätigt hatte? „Ich hab’ mit niemandem von der FDP gesprochen“, antwortet Lämmel noch gereizter. Seine Foto-Wahlplakate wurden jetzt alle mit dem Zusatz „Erststimme“ beklebt. Und bevor ihn ein Sat 1-Team mit Fragen belegt, sagt Lämmel noch, er hoffe im Übrigen auf das Direktmandat und „ein gutes Zweitstimmenergebnis“.

      Letzteres aber könnte der Union tatsächlich schaden. Wahlforscher Michael Kunert von Infratest dimap bestätigt das Paradoxon, dass die CDU verliert, wenn sie gewinnt: Bereits etwa 40 000 CDU-Zweitstimmen könnten am Sonntag dazu führen, dass die Union in Sachsen eines ihrer drei Überhangmandate verliert. Weil aber alle gewählten Direktkandidaten auf jeden Fall in den Bundestag einziehen, würde ein Mandat in Nordrhein-Westfalen gestrichen. Die Union hätte dann im Bundestag nur noch 224 Sitze. Erzielte zudem die SPD ein gutes Ergebnis und das Direktmandat, würde sie auf 223 Sitze aufstocken. Mit diesem geringen Abstand könnte Gerhard Schröder im Poker um die neue Kanzlerschaft natürlich wieder auftrumpfen. Seht her, könnte er sagen, die Leute wollen Merkel nicht.

      Im Bereich des Möglichen liegt aber auch das: Rund 55 000 Zweitstimmen für die FDP würden laut Wahlforscher Kunert den Liberalen im Bundestag einen zusätzlichen Sitz bescheren und so das bürgerliche Lager stärken. Für die 19-jährige liberale Direktkandidatin Peggy Bellmann führt das allerdings zu einer absurden Situation. Auf der Borsbergstraße wirbt sie neben einer Hüpfburg in den FDP-Farben dafür, nicht gewählt zu werden; die Leute sollten sich für CDU-Lämmel entscheiden und der FDP nur die Zweitstimme geben. Die Studentin spricht von einer „ein bisschen komischen Situation“. Tapfer und parteitreu sagt sie: „Ich opfere mich für Sachsen.“

      Es geht um Caesar

      Der Mann, der eventuell in Nordrhein-Westfalen auf Grund des komplizierten deutschen Wahlrechtes auf sein Mandat verzichten muss, trägt im Bundestag den mit Abstand berühmtesten Namen: Cajus Julius Caesar – seines Zeichens nicht oberster Bürger Roms, sondern Diplomforstingenieur und CDU-Abgeordneter im Wahlkreis Lippe. Er sitzt seit 1998 im Bundestag und hat bereits den offiziellen Glückwunsch des Bundestagspräsidenten zur Wiederwahl erhalten. Dass er eventuell seinen Platz wieder verlieren wird, liegt am streng geregelten Ausgleich zwischen Listenmandaten der einzelnen Bundesländer.

      Der Vater dreier Kinder sieht einem möglichen Rückzug zwar inzwischen mit einiger Gelassenheit entgegen. Doch er beklagt, dass der Bundeswahlleiter in diesem Fall seinen Aufgaben nicht gerecht wurde und ihn nicht einmal über den Sachverhalt informiert hat. „Tatsache ist, dass das Wahlrecht in dieser Form zu kompliziert und eben auch für die Wähler zu undurchsichtig ist“, meint Caesar. Trotzdem fällt er natürlich nicht vom Glauben ab und wünscht seinen sächsischen Parteifreunden Erfolg. „Wenn es so sein sollte, werde ich wieder in meinem Beruf im Forst arbeiten“, meint er und klingt dabei nicht einmal besonders resigniert.

      Eigentlich müsste unter all diesen Umständen SPD-Direktkandidatin Marlies Volkmer jetzt mit dem Slogan „Erststimme für mich, Zweitstimme CDU“ kämpfen. Aber die Ärztin hat damit nichts im Sinn. „Taktische Erwägungen machen wir nicht, die SPD will stärkste Kraft werden“, sagt Volkmer am Infostand auf dem Altenberger Platz in Striesen. Sie will Schröder stärken, obwohl sein Auftritt in der TV-Elefantenrunde ihr eher geschadet habe, sagt sie Journalisten aus Dresden, Bremen, Freiburg und Saarbrücken.

      Was die Dresdner von taktischen Spielchen halten, bleibt dahingestellt. Ihr Wille, zur Wahl zu gehen, scheint ziemlich groß zu sein. Im Zentralen Wahlbüro auf der Theaterstraße herrscht fast immer reger Andrang. „Ja, ich habe taktisch gewählt“, bestätigt eine Dame mit tizianrotem Haar aus dem Stadtteil Plauen. Was das konkret heißt, sagt sie natürlich nicht. Ein anderer fragt verdutzt: „Was soll ich? Taktisch? Was ist das?“ Fast jeder vierte Dresdner hat bereits Briefwahlunterlagen angefordert, jeder Zehnte hat sich schon entschieden. Ein Mann aus Blasewitz, so um die 40, stellt sich in die kurze Schlange vorm Wahlbüro und bekennt seine Zweifel: Er sei Architekt und habe seit 1994 immer Grün gewählt, allerdings wäre es natürlich gut, wenn die CDU ein Mandat verlöre. „Ich weiß einfach nicht, was ich mache. Na, bis Freitag hab ich noch Zeit, dann verreise ich.“

      „Aber nicht die!“

      So wird das große Pokern von CDU, FDP und SPD bis zum Schluss weitergehen. Berliner Parteigrößen tun so, als ob die Dresdner 160er Deutschlands Schicksal entscheiden und beehren sie mit Besuchen. Heute kommen Gysi und Lafontaine, morgen Westerwelle, übermorgen Merkel und Schröder. Die Medien sind längst auf Tour. Ein Forum mit den Direktkandidaten im Pentacon Kulturhaus verfolgen am Montagabend Teams von ZDF und RTL, Korrespondenten von MDR, Deutschlandradio, Tagesspiegel und weiteren Zeitungen. Vielleicht gehen über die Bildschirme bald auch Bilder von der Prohliser Allee. Die wurde sozusagen von der NPD erobert. Deren aggressive Losungen und das Bild ihres Kandidaten Schönhuber prangen an Platanen und Straßenbahnmasten. „Das macht mir Angst,“, sagt der 73-jährige Rentner Karl-Heinz K. Er will auf jeden Fall wählen gehen. „Aber nicht die!“

      http://www.sz-online.de/special/wahl2005/artikel.asp?id=9628…
      Avatar
      schrieb am 01.10.05 10:27:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Und die NPD-Taktik könnte sein: Erststimme CDU - Zweitstimme NPD. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 01.10.05 10:36:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ist doch in Ordnung wenn die CDU zu Lande , zu Wasser und in der Luft bekämpft wird.;)

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      schrieb am 01.10.05 19:38:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1
      Hoffentlich !!! :D

      Gruß
      Mask :laugh:


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