checkAd

    Mal ne Frage zum Morgenthau Plan - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.10.05 03:16:40 von
    neuester Beitrag 17.10.05 08:54:08 von
    Beiträge: 34
    ID: 1.013.626
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.146
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 03:16:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was denkt ihr über diese Schlussfolgerung?

      Der Plan des US - Finanzministers (1934 - 1945) Henry R. Morgenthau, der 1944 die Entindustriealisierung Deutschlands forderte.

      Vieles, was diesen Zielen diente, wurde während der Wirtschaftswunderjahre aus Gründen der damaligen sowjetischen Bedrohung hintangestellt, aber offensichtlich anschließend wieder voll aktualisiert.

      Für diese These spricht, dass Deutschland nach dem steilen Aufschwung während des “kalten Krieges” jetzt das Schlusslicht der Zuwachsraten des Bruttosozialproduktes aller europäischen Länder bildet.

      Die in Deutschland besonders hohe Steuerbelastung der Unternehmen führte zu einer massiven Auszehrung des Mittelstands und damit zu einer steten Verringerung des Bruttosozialproduktes bei kontinuierlich ansteigender Massenarbeitslosigkeit.

      Das es auch ganz anders geht, ist einem Bericht der FAZ vom 8. März 2005, S. 13, zu entnehmen: In der Schweiz liegt die saisonbereinigte Arbeitslosenquote zur Zeit bei sage und schreibe lediglich 3,8 Prozent.

      Dieser paradiesische Arbeitsmarkt ist vor allem auf den dort nicht vorhandenen Kündigungsschutz zurückzuführen, weshalb sich die Gewerkschaften zurückhalten müssen.

      Hinzu kommt, dass dort der Mehrwertsteuersatz nur 7,6 Prozent beträgt und die Währung zu 60 % goldgedeckt ist - alles in Deutschland völlig undenkbare Verhältnisse.

      Typisch für den inszenierten Niedergang Deutschlands ist, dass nach dem Langzeitkursgipfel der Aktienbörsen in den USA und bei uns im Jahr 2000 sich der deutsche Dax trotz einer kräftigen Zwischenerholung nahezu halbierte, während sich der Dow-Jones-Index bis zum Jahr 2004 bis auf 8 Prozent des damals erreichten Niveaus erholen konnte.

      Besonders in Ostdeutschland sind die Folgen der nach der Wiedervereinigung auch dort begonnenen Entindustrialisierung zu besichtigen, während im Gegensatz dazu sich beispielsweise die Slowakei nach dem Zerfall des Ostblocks mit Hilfe geringer Steuersätze in erstaunlicher Weise überraschend gut erholte.

      Und während in der DDR Familienförderungsprogramme üblich waren, die außerordentlich erfolgreich verliefen, sind bei uns Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenrate offensichtlich unerwünscht.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 03:28:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Maßnahmen im Einzelnen

      Der Morgenthauplan versammelt alle Vorschläge, die auf alliierter Seite im Rahmen einer Nachkriegsordnung für Deutschland diskutiert wurden.


      Er beinhaltete folgende Punkte:

      -Demilitarisierung Deutschlands .....ja das funktierte
      -Umwandlung des Landes in einen Agrarstaat na ich weiß nicht so recht
      -Demontage der deutschen Industrie ja die wandert ja ab hmmmmm
      -Zerstörung der Bergwerke die werden zum größtenteil geschlossen
      -Aufteilung Deutschlands in einen nord- und einen
      süddeutschen Staat hmmmmmmm mir fällt dazu nur ein die bayern... hmmm
      -Internationalisierung von Rheinland und Ruhrgebiet da binsch ja mal gespannt


      Mit diesen Maßnahmen sollte sichergestellt werden, dass nie mehr ein Aggressionskrieg von deutschem Boden ausgeht.

      Morgenthau war ein Anhänger agrarromantischer Ideen, so dass aus diesem Blickwinkel die Umwandlung in einen Agrarstaat nicht als Bestrafungsmaßnahme, sondern als Umsetzung einer positiven Utopie zu deuten sein könnte.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 03:28:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      Na,dein durchlauf ist verstopft was sonnst.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 03:42:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      interessant hierzu finde ich auch die
      Operation Paperclip

      V2 auf der Startrampe in White Sands
      Die Operation Overcast (engl. overcast = bewölkt, wolkenverhangen) war ein militärisches Geheimprojekt der USA aus dem Jahr 1945, um, nach der Niederlage des Deutschen Reiches im 2. Weltkrieg, deutsche Wissenschaftler und Techniker und deren militärtechnisches Können und Wissen für eigene Zwecke zu rekrutieren.

      Unter dem Codenamen Operation Paperclip (Büroklammer) fand kurz darauf die Verbringung der ersten Gruppe, der Beginn der Umsetzung der Operation Overcast, statt.

      Ab 1946 wurde der Begriff Project Paperclip für die Einbürgerung der Wissenschaftler und die Fortsetzung der Operation Overcast verwendet.

      Heute werden die Begriffe oft (eigentlich fälschlich) synonym benutzt.

      wohin gehen unsere "fähigsten Leute denn heute hin ?"

      -unsere Ärzte wandern mittlerweile auch aus........:(

      und welche Wissenschaftler Arbeiter Ingenieure Software "Profis" wandern ein ?:rolleyes:

      ................einfach mal nur Gedanken spielen lassen:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 03:45:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      Rekrutierte Wissenschaftler
      Unter anderem

      Wernher von Braun, Friedrich Duerr, Ernst Eckert, Hans Hueter, Anselm Franz, Alexander Lippisch, Hans von Ohain, Hans K. Ziegler, Kurt Blome, Dr. Hubertus „Strugi“ Strughold

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1775EUR -7,07 %
      CEO lässt auf “X” die Bombe platzen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 03:52:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      [posting]18.297.702 von Sanduhr am 16.10.05 03:42:06[/posting]Dazu passt es, daß sowjetische Militärkreise 1945 gefordert haben, daß Deutschland bis in die dritte Nachkriegsgeneration büßen soll.
      Ich hab zwar nicht den obligatorischen link gemäß der Internetiquette parat, aber das ist nicht auf meinen Mist gewachsen.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 03:58:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      mal einfach neutral!!!!!!!googlen


      Wernher von Braun und saturn V


      Die Saturn V brachte mit Neil Armstrong und Edwin Aldrin die ersten Menschen zum Mond.


      mein gott

      unsere besten Leute gehen noch heute

      man könnte heulen:cry:

      wer hier lebt oder leben will

      ist immer nur ein stück vom Zipfel der wurst:cry:

      DIE WURST SELBST GEHT :eek:

      ....bis diese geistige Ausbeutung ein Ende hat
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 08:35:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      du glaubst doch nicht im ernst, der Braun hätte sich nach 45 eine Hacke gekauft und Kartoffeln angepflanzt. Viel mehr hätte er im Nachkriegsdeutschland nicht machen dürfen:laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 08:49:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      Klar, wenn in Deutschland wirtschaftliche Probleme herrschen, dann liegt das nicht an uns selbst, an den politischen präferenzen, die die Deutschen per Wahlentscheid ausüben, sondern da muß ein geheimer Morgenthau-Plan dahinterstecken, da muß man bis 1945 zurückbohren, da muß jemand dahinterstecken...

      Sorry, die Analogien greifen nicht - Deustchland ist industralisiert und wiedervereinigt, und wir jammern auf hohem Niveau. Wir haben eine Bundeswehr und die steht am Horn von Afrika und am Hindukusch. Das hat nichts mit dem Morgenthau-Plan zu tun. Und unsere wirtschaftlichen Probleme müssen wir selbst lösen: als Tarifparteien, als mögliche Unternehmer, bei den Wahlen usw.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 09:20:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      Unabhängigkeitserklärung :yawn:

      Das heisst auf Deutsch wenn die Rahmenbedinung von der
      Politik nicht geschaffen wird wanderT die Arbeit ab nach
      Osten:cry::cry:

      was bleibt wissen wir ja schon über 5Bar arbeitssuchende
      (Menschen) die am Staat[wir alle]
      hängen wie Öl am Amerikaner:cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 09:33:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      :confused:

      tickt die "sanduhr" in der nacht ...
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 11:29:51
      Beitrag Nr. 12 ()
      Der Morgenthau-Plan wurde nicht umgesetzt, aber vielleicht dieser?

      Das alliierte Kriegsziel Nummer eins lautet: "Abschaffung völkischer Ex-klusivität ... Noch deutlicher hat es der amerikanische Anthro-pologie-Professor der Harvard-Universität, Earnest A. Hooton, ausgesprochen, als er am 4. Januar 1943 in der New Yorker Zeitung PM unter dem Titel `Sollen wir die Deutschen töten?` folgendes vorschlug: `Während der Besatzungszeit soll die Einwanderung und Ansiedlung von Nicht-Deutschen, insbesondere von Männern, in den deutschen Staaten gefördert werden`." (Dr. O. Mueller in der FAZ vom 14.2.1992)

      Als die Rot-Grüne-Regierung im Amt war, glaubten ihre Akteure, auch Politik für die Restdeutschen machen zu dürfen, da sie sich schließlich als verlässliche Hitler-Hasser und Antinationale glaubhaft ausgewiesen hätten. Vor dem drohenden Untergang des deutschen Volkes erklärte daraufhin Innenminister Schily: "Die Grenze der Belastbarkeit Deutschlands zur Zuwanderung ist überschritten." (Die Welt, 16.11.1998, S. 1)
      Diese Erklärung empfanden die Sieger aus Übersee als Bruch des Waffenstillstandes. Die Abschaffung des deutschen Volkes, von den Alliierten als Kriegsziel Nummer eins definiert, kann zumindest solange nicht außer Kraft gesetzt werden, solange es keinen Friedensvertrag mit Deutschland gibt, die Kriegsziele also immer noch Gültigkeit besitzen. Die Abschaffung der Deutschen dient den Alliierten in vielerlei Hinsicht. Z.B. weiß man in Übersee, dass ein homogenes Volk leistungsstärker ist als ein multikulturell zerrissener Staat, wie uns Ex-US-Botschafter Richard Burt versicherte. "Die Multikulturalität Amerikas wird zu einer wirtschaftlichen Last. Homogene Gesellschaften wie Japan und Deutschland sind auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger." (FAZ, 14.12.1991)
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 11:41:50
      Beitrag Nr. 13 ()
      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 13:06:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]18.297.618 von Sanduhr am 16.10.05 03:16:40[/posting]Also das was Du schreibst finde ich sehr interessant. Viele gute und richtige Punkte. Nur solltest Du daraus keine Verschwörungstheorie konstruieren.

      Der Niedergang Deutschlands heute, hat nichts mit den Plänen von Henry Morgenthau zu tun. Der Mann wird historich völlig überschätzt. Schon mit dem Tod von FDR war er politisch Geschichte und hat sich auf seine Farm zurückgezogen. Den Morgenthau Plan umzusetzen, war nie eine realistische Option gewesen. Dagegen sprach nicht nur der kalte Krieg , sondern auch die wirtschaftlichen Interessen der USA und auch Großbritaniens, weshalb ja auch Churchill von Anfang an gegen diesen Plan war und der alte Winston war nun wirklich nicht unbedingt ein Freund Deutschlands.

      Nein, den Niedergang Deutschlands verantworten nicht irgendwelche ominösen Verschwörer, die 63 Jahre alte Pläne umsetzen wollen, sondern die Deutschen selber.

      Es ist die Handlungsunfähigkeit der deutschen Politik die diesen Niedergang ermöglicht.
      Man ist unfähig deutsche Interessen durchzusetzen und macht sich damit selbst zum Spielball anderer.

      Dieses Verhalten ist gefährlich wie die Geschichte zeigt. Hitler wäre niemals an die Macht gekommen, wenn man in der Weimarer Republik den Mut aufgebracht hätte den Vertrag von Versailles einfach zu brechen.
      Das wäre richtig gewesen, denn dieser Vertrag war völkerrechtlich sittenwidrig.
      Aber man hatte Angst vor möglichen Konsequenzen und hat lieber zuggeschaut wie die Not immer größer wurde und das Land sich radikalisiert hat.
      Hitler hat den Vetrag dann einfach gebrochen und gar nichts ist passiert. Das Ausland hat es einfach hingenommen.
      Die Demokraten von Zentrum und SPD haben das Land einem größenwahnsinnigen Fanatiker in die Hand gegeben, weil sie selbst zu feige waren im Interesse Deutschlands zu handeln.

      Genau an dieser Feigheit krankt Deutschland auch heute, deutsche Politik orientiert sich nicht wie französische, amerikanische oder russische an den eigenen Interessen.
      Dadurch entsteht der Eindruck, dass hier irgendwelche ausländischen Verschwörer am Werk sind.
      Das entspricht nicht der Realität, wahr ist aber, dass das Ausland zunehmend das letzte bisschen Respekt vor diesem mutlosen und ängstlichen deutschen Land verliert.

      Der DAX ist übrigens deshalb so irrational tief gefallen, weil deutsche Versicherungen, ohne Rücksicht auf irgendwelche rationalen Überlegungen, ihre Aktien wie Giftmüll auf dem Markt entsorgt haben. Dass da auch ein paar ausländische Hedgefonds ein wenig " stupid German money " abgegriffen haben, kann man ihnen nicht verübeln.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 13:40:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ich bin erschütter, wenn ich die Postings von "Insolvenzverwalter" und "for4zim" lesen muss. Deuten die doch wirklich an, wir hätten Schuld.

      Was für ein Netztbeschmutzung.

      Na klar haben wir nicht schuld.

      Das unsere Wirtschaft daniederliegt, liegt an Leuten, wie Morgenthau, Earnest A. Hooton, an FDR, JFK, auch an Napoleon, Gustav-Adolf II, Elisabeth I + folgende. Schuld hat auch Caesar, Attila, die chinesischen Kaiser des Altertums, Christopf Columbus, Vasco da Gama, die einfach beide eine neue Welt fanden, so das wir ins Abseits gerieten. Schuld haben alle. Aber eben nicht wir.

      Wir haben das Recht, nach Norwegen(die haben auch Öl), die höchsten Löhne der Welt zu haben, so ziemlich die niedrigsten Wochen- und Lebensarbeitszeit, die höchste Bürokratiedichte zu haben.

      Das die anderen Länder uns das nicht gönnen, und einfach mehr arbeiten für weniger Geld. Die Briten z.B bei gleicher Produktivität immerhin 20 % weniger. Das ist unmenschlich, und ungerecht. Man sollte die Briten dazu verdonnern, diesen Lohnkostenvorteil der deutschen Wirtschaft zukommen lassen, damit diese deren Belegschaft weiterhin höhere Löhne bezahlen können, und trotzdem wettbewerbsfähig zu bleiben.

      Das ist unser recht. Immerhin "Du bist Deutschland". "Und am deutschem Wesen soll die .........."
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 16:08:13
      Beitrag Nr. 16 ()
      #15...:).

      #14...exakt.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 18:58:33
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die Frage zum Morgenthau-Plan könnte man erweitern:

      Wer hat den Morgenthau-Plan denn in weiten Teilen der USA umgesetzt und wer die De-Industriealisierung GB´s eingeleitet??

      Wenn man sich die Handelsbilanz-Defizite der USA und GB´s anschaut, muss man einfach fragen, wer dort den Morgenthau-Plan so effektiv umgesetzt hat.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 19:04:01
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]18.302.880 von thefarmer am 16.10.05 18:58:33[/posting]Exportüberschuss oder Defizit hat wenig mit der Wirtschaftsleistung der Industrie zu tun
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 19:07:29
      Beitrag Nr. 19 ()
      Soso, es sollte aber angemerkt werden, daß die Industrie am BIP der USA einen geringeren Anteil hat als in Deutschland, da in den USA der Dienstleistungsbereich fortgeschrittener ist.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 19:09:50
      Beitrag Nr. 20 ()
      23552

      Natürlich hängt beides zusammen:

      Entweder ein Land hat eine Industrie, die mehr produziert, als es selber braucht - dann Exportüberschüsse

      oder

      die Industrie eines Staates ist nicht mal stark genug, um im fairen, internationalem Wettbewerb den Eigenbedarf an Industriegütern zu decken.


      Die Exportüberschüsse eines Landes sind im Kriegsfall zustätzliche Verteidigungskraft, die Importüberschüsse im Kriegsfall (bei Blockade) eine zusätzliche Belastung der Kampfkraft eines Staates.

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 19:15:54
      Beitrag Nr. 21 ()
      Interessant, dass ein Thread zum Thema Morgenthau-Plan aufgemacht wird. Wer Morgenthau sagt, muss aber auch Marshall sagen - und das ist bisher nicht psssiert. Der Marshallplan wirkt bis heute fort und ohne ihn waere das deutsche Wirtschaftswunder wohl nicht ganz, aber ein bisschen bescheidener ausgefallen.

      Was sich allerdings auch wie ein roter Faden durch die deutsche Nachkriegsgeschichte zieht (for4zim, Inso und 23552 haben bereits drauf hingewiesen), ist das Phaenomen der deutschen Schuldlosigkeit: man moechte es einfach nicht gewesen sein! An den Nazis waren die Amis schuld (weil ohne Versailles kein Hitler und kein Vesrailles ohne Amis), am wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands seit ca. 10 Jahren sind selbstredend auch die Amis schuld.

      Vielleicht sind es aber besonders die Juden. Diese boesen Leute sind naemlich - sofern sie frueh genug die Koffer packen konnten - in grosser Zahl nach Amerika ausgewandert und sorgen dort bis heute fuer grosse Kunst und Wissenschaft (haben sie frueher in Deutschland gemacht). Jetzt starten sie von der Wall Street aus ihre Heuschreckenunternehmen und nehmen die deutsche Industrie aus ... :cool:
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 19:16:36
      Beitrag Nr. 22 ()
      [posting]18.302.922 von thefarmer am 16.10.05 19:09:50[/posting]Im Blockadefall ist wichtig, welche Produkte importiert und exportiert worden sind. Die Handelsbilanz ist da von geringer Bedeutung. Was ist zum Beispiel, wenn eine Wirtschaft vollständig auf die Produktion von Wattebäuschchen spezialisiert ist, diese auch äußerst erfolgreich exportiert und alles andere importiert. Die Handelsbilanz ist ausgeglichen. Wenn man nun blockiert wird und keine Panzer mehr kaufen kann, würde das sicher ein ziemlich lustiger Krieg.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 20:36:20
      Beitrag Nr. 23 ()
      [posting]18.302.922 von thefarmer am 16.10.05 19:09:50[/posting]Das BIP der USA ist fünf mal so hoch, als unseres. Und das, obwohl sie nur 3 mal soviele Einwohner haben, als wir.

      Das sie trotzdem ein Exportdefizit haben, liegt an 2 Dingen.

      1. Ist die USA ein riesiges Land mit einem riesigem Binnenmarkt. Von Sankt Franzisko bis New York ist es weiter als, wie von Berlin nach Madrid. Trotzdem ist es kein Export, sondern nur ein Teil vom Binnenmarkt.

      2.Leben die Amis über ihre Verhältnisse. Sie sind verschwenderisch, und dafür werden viele Ressoucen aus dem Ausland importiert.

      Ich bekomme immer wieder einen Lachanfall, wenn ich höre, dass unser großer Exportüberschuss unsere Industriestärke zeigt. Dabei übesehen viele Dummköpfe, dass z.B. 40 % des VW Golfes billig im östlichem Ausland hergestellt wird, umd dann voll in unsere Exportzahlen reingerechnet werden. Billig rein - teuer raus, und schon haben wir einen Exportüberschuss. Tolle Industrieleistung.:laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 20:49:30
      Beitrag Nr. 24 ()
      [posting]18.302.953 von ThePinky am 16.10.05 19:16:36[/posting]Dann bewerfen wir uns mit Wattebäuschen. Oh wie fein. Sind die denn wenigstens rosa :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 20:56:11
      Beitrag Nr. 25 ()
      [posting]18.303.790 von 23552 am 16.10.05 20:36:20[/posting]1. Ist die USA ein riesiges Land mit einem riesigem Binnenmarkt. Von Sankt Franzisko bis New York ist es weiter als, wie von Berlin nach Madrid. Trotzdem ist es kein Export, sondern nur ein Teil vom Binnenmarkt.

      2.Leben die Amis über ihre Verhältnisse. Sie sind verschwenderisch, und dafür werden viele Ressoucen aus dem Ausland importiert.


      Der 2.Punkt besteht in Wirklichkeit aus zwei Punkten, weil Verschwendung und Ueber-seine-Verhaelnisse-leben zwei paar Schuhe sind.

      Einen weiteren hast Du vergessen: Sie produzieren sehr viel im Ausland. Wenn ich allein an D denke, waeren etwa Bochum, Ruesselsheim, der Koelner Norden, Boeblingen ohne amerikanische Unternehmen gar nicht vorstellbar!
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 20:58:30
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]18.303.790 von 23552 am 16.10.05 20:36:20[/posting]Auch die US Industrie produziert viel im Ausland. Mexiko, Asien und auch in der BRD. Der Vergleich relativiert sich also;)
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 21:14:08
      Beitrag Nr. 27 ()
      [posting]18.304.157 von Vakataka am 16.10.05 20:58:30[/posting]Scheinbar der gleiche Gedanke wie ich ihn hatte: im Unterschied zum Golf-Beispiel werden allerdings die Erzeugnisse der US-Fabriken in der Regel nicht erst halbfertig in die USA importiert und dann fertig exportiert, sondern direkt am Zielmarkt fuer diesen gefertigt!
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 21:22:34
      Beitrag Nr. 28 ()
      [posting]18.303.790 von 23552 am 16.10.05 20:36:20[/posting]23552,

      Die USA haben zwischenzeitlich rund 300 Mio Einwohner als sind wir schon fast bei 1:4 und längst nicht mehr bei 1:3.

      Dann frage ich mich, wie man das Sozialprodukt umrechnet um es zu vergleichen. Ich war mal vor ein paar Jahren in San Francisco und habe meinen Freunden, dafür dass sie mich rumgefahren haben u.a. ein Spiel "4-gewinnt" gekauft; kennt bei uns hoffentlich fast jeder. Für das Spiel habe ich in einem normalen Kaufhaus in der Spiele-Abteilung 60 oder 70 Dollar hingelegt. Reines Plastik, das in China in der Herstellung keine 50 Cent kostet und bei uns allenfalls mal 15-20 Euro kosten würde.

      Und mir sind viele solcher aufgbeblasener Dinge aufgefallen. Copy-Shop-Farb-Kopie ein Mehrfaches teuerer als bei uns...... Einzig der Mac hatte vergleichbare Preise und Textilien, Turnschuhe waren günstiger.
      Es ist also meines Erachtens viel Luft im US-Sozialprodukt.

      Ich schaue lieber auf die Zahlen im Weltalmanach oder unter www.welt-in-zahlen.de

      Bei der Stahlproduktion liegt Deutschland bei knapp 50 Mio. die USA bei 100 Mio und China bald bei 300 Mio.

      In der Produktion von Autos ist der Unterschied D/USA nicht so groß. Schätze 1:1 pro Kopf. Deutschland knapp 6 Mio Fahrzeuge, USA 16 Mio.

      Im Spezialmaschinen und Werkzeugmaschinenbau, der Kern-Industrie ist Deutschland in vielen Gebieten weit, weit vor den USA.

      Einzig in der Rüstungs-Industrie und der Gen-Technik sind uns die Amis wirklich voraus; aber nur aufgrund unserer Selbstblockade und der Vertreibung unserer besten Wissenschaftler. Im Bereich Micro-Elektronik sehe ich insgesamt eher ein Unentschieden.

      Aber man sollte auch einen Blick auf die Energie-Effizienz werfen: Um einen Dollar Sozialprodukt zu produzieren braucht der Ami die doppelte Energie-Menge und verursacht ein Mehrfaches an Umweltzerstörung als der Deutsche.

      Die Infrastruktur in Californien gehört wohl zu den Besten in den USA, aber öffentliche Verkehrsmittel - schwach.

      Ich kenne die ganzen USA nicht, es ist wirklich ein Gebiet von Lissabon bis Moskau, und zu unterschiedlich um als Einheit der Lebensbedingungen beurteilt zu werden, aber ich habe trotzdem keine Bedenken zu sagen: Der Großraum München kann sich jederzeit mit dem Großraum San Francisco messen.

      Schwach ist Deutschland vorallem in einer wichtigen Sache:
      Die Engländer und Amis sehen und sahen Geld schon immer als Waffe, als zusätzlichen Rohstoff, den es zu nutzen gilt. Da sind wir Deutschen noch immer so blöd, wie die alten Germanen, über die ein Historiker -ich habe seinen Namen vergessen- einmal schrieb,

      dass die Hunnen in 25 Jahren mehr Gold aus dem römischen Reich herausgeholt haben, als alle Germanen-Völker zusammen in vielen 100 Jahren, in denen sie die Römer immer wieder besiegt und ganze Teile des Reich erobert und besiedelt haben.

      Und weil Du auf den VW-Golf verweist: Das Wichtigste an einem Auto ist der Ingeniuer, der es entwirft und der im Falle einer kompletten Zerstörung des Werkes in der Lage ist, alles wieder neu aufzubauen. Und auch hier gilt. Deutsche, Franzosen und Japaner bauen bessere Autos als die Amis und können, wenn sie wollen auch bessere Flugzeuge, Schiffe oder Panzer bauen.

      Ein Teil des Wohlstandes der Amis beruht schlicht und einfach aus der Ausrottung der Inidaner, der Versklavung der Schwarzen, der Aufnahme kluger und fleißiger Einwanderer, sowie der rücksichtslosen Ausbeutung der Natur, die pro Kopf reichlicher zur Verfügung stand, als sonst überall auf der Welt. Nun aber schrumpfen auch bei den Amis die Ressourcen pro Kopf recht schnell und sie müssen lernen ökonomisch zu handeln. Hier haben die kleinen, dichtbevölkerten, rohstoffarmen Staaten einen sehr weiten Vorsprung.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 21:29:38
      Beitrag Nr. 29 ()
      [posting]18.304.330 von QCOM am 16.10.05 21:14:08[/posting]Ja, ähnlicher Gedanke.
      Ich habe vor Jahren mal eine Anlage von Harman Kardon gekauft
      und war sehr überrascht das darauf Made in Japan steht.
      Japan ist vom Lohnniveau auch nicht gerade billig.
      Hätte das von einer amerikanischen Traditions Firma nicht vermutet.
      Aber das ist halt überall so.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 22:01:21
      Beitrag Nr. 30 ()
      [posting]18.304.448 von thefarmer am 16.10.05 21:22:34[/posting]Und weil Du auf den VW-Golf verweist: Das Wichtigste an einem Auto ist der Ingeniuer, der es entwirft und der im Falle einer kompletten Zerstörung des Werkes in der Lage ist, alles wieder neu aufzubauen. Und auch hier gilt. Deutsche, Franzosen und Japaner bauen bessere Autos als die Amis und können, wenn sie wollen auch bessere Flugzeuge, Schiffe oder Panzer bauen.


      Dann bin ich ja beruhigt. Dann können ja die tausend (oder wieviele es auch immer sind) Ingenieure weiterhin in Wolfsbug die Autos im Computer entwerfen, und gebaut wird der Golf in Zukunft komplett im Osten, oder in Spanien gebaut werden. Wieso waren alle so nervös, weil VW eventuell eine neue Serie in Spanien produzieren wollte. Immerhin wurde die Serie von Ingenieuren in Deutschland entworfen. Also, kann er ja ruhig im Ausland gebaut werden.

      Merkst du eigentlich, was du mit der oben beschriebenen These geschrieben hast.
      Avatar
      schrieb am 16.10.05 22:49:59
      Beitrag Nr. 31 ()
      [posting]18.305.050 von 23552 am 16.10.05 22:01:21[/posting]23552


      formulieren wir es so:


      Austauschbare Leistung führt zur Rendite 0!


      Je mehr spezielle Fähigkeiten in der Produktion eines Gutes gefragt sind, desto sicherer sind die Arbeitsplätze jener, welche über diese Fähigkeiten verfügen. Umgekehrt, was jeder kann, ist nix wert.

      Neben den Ingenieuren bei VW gehören natürlich auch die qualifizierten Mitarbeiter am Fließband, vorallem jene, die langjährige Erfahrung haben und bei Bedarf an verschiedenen Stellen eingesetzt werden können, zum Human-Kapital, das für das Unternehmen ebenso wichtig ist, wie für den Standort.

      Oder anders ausgedrückt:

      Dauerhaft hohe Qualität bei aufwändigen Industrie-Produkten kann man nicht mit "Huren" produzieren, die heute den Job annehmen und nächste Woche schon wieder einen anderen Job ausführen.

      Hier hat Deutschland eine Stärke, die es mit Klauen und Zähnen zu verteidigen gilt. Aber hier kämpft Deutschland ja eben nicht gegen die USA, sondern gegen Staaten, deren Arbeitnehmer und Berufsausbildungen etc. ähnlich Ticken wie Deutschland - nur eben deutlich billiger.

      VW hat ja nicht gesagt: Wolfsburg oder Detroit, sondern Wolfsburg oder Portugal oder Slowakei!!

      VW ist also nicht auf den kostengünstigen Hire- and Fire- Ami scharf, sondern auf qualifizierte Mitarbeiter, die viele, viele Jahre im Unternehmen bleiben und auf die man sich verlassen kann.

      Das Wort vom "Cluster" finde ich wirklich immer wieder gut und überzeugend. Aber an der Spitze eines Clusters steht der Ingenieur, vielleicht darüber noch die Grundlagenforscher (Nobelpreisträger, die wir leider verjagt haben und noch immer verjagen), dann der gutqualifizierte, breite Mittelbau. Ja, der dünnt bei uns in Deutschland aus - aber zum Glück bei weitem nicht so stark, wie in den USA, wo es den "Facharbeiter" den "Meister" in dieser Form nie gab.

      Dies ist u.a. ein Grund weshalb der Morgenthau-Plan nicht verwirklicht wurde. War es nicht Keynes der sagte, man könne, angesichts des daniedeliegenden Europa nicht den bestausgebildeten Arbeiter des Kontinents (er meinte den Deutschen)vom Arbeiten abhalten und auf seine Arbeitskraft verzichten, wenn der Aufschwung gelingen soll?

      Mit meinem Verweis auf die Ingenieure wollte ich noch folgendes erklären:

      Manchmal genügt ein Einzelner um einer ganzen Region einen, auf lange Zeit uneinholbaren Vorsprung gegenüber dem Rest der Welt zu verschaffen. Das Silicon-Vally ist so ein Beispiel. Die Deutschen Chemiker der Gründerjahre am Ende des 19. Jahrhunderts. Dann das Muster-Beispiel der Druckmaschinen-Industrie.....

      Was der Verweis auf die Ingenieure bei VW betrifft sei noch kurz gesagt: So lange das Hirn von VW in Wolfsburg bleibt, so lange hat Wolfsburg immer wieder die Chance, den Standort neu zu beleben, ist aber einmal das Hirn eines Unternehmens von einem Standort vertrieben oder entfernt worden, kommt es so gut wie nie wieder zurück.

      Beispiel: AEG. Seit AEG zerschlagen ist, ist das Unternehmen nicht mehr freier Herr über sein eigenes "Gehirn" und deshalb wird Standort für Standort zur reinen, austauschbaren Leistung, der mit günstigeren Standorten konkurrieren muss und deshalb verliert.

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 17.10.05 00:12:21
      Beitrag Nr. 32 ()
      [posting]18.305.593 von thefarmer am 16.10.05 22:49:59[/posting]VW hat ja nicht gesagt: Wolfsburg oder Detroit, sondern Wolfsburg oder Portugal oder Slowakei!!

      Mercedes hat Tuscaloosa, Alabama gesagt und lässt dort die M Klasse und jetzt auch die R Klasse zusammenschrauben, für den Weltmarkt. Volkswagen produziert sogar in Mexico, auch für den deutschen Markt z.b. den neuen Jetta. Wäre mal interessant zu überprüfen , ob der sich qualitativ wirklich von seinem Wolfsburger Schrägheck Bruder unterscheidet.

      Für die M Klasse kann ich sagen, dass man es dem Auto nicht anmerkt, dass es in den USA gebaut wurde. Hat auf mich bei einer Probefahrt einen ordentlichen Eindruck gemacht, auch was die Verarbeitungsqualität betrifft.


      Ich gebe Dir insofern Recht, dass die amerikanische Automobilindustrie mit ihren Produkten auf dem Weltmarkt nicht wettbewerbsfähig ist. Allerdings haben sie ihre Autos auch nie für den Weltmarkt entwickelt. Dafür hatten sie ja Ford in Köln und Opel in Rüsselsheim. Ihr Problem war aber , dass andere, vor allem die Japaner, für den US Markt produziert haben.

      Es war aber nicht " Hire and Fire " was zum Niedergang von Detroit geführt hat, sondern eine übermächtige Gewerkschaft. Die UAW stand in ihren besten Zeiten der IG Metall um nichts nach. In Kombination mit nicht exportfähigen Produkten und asiatischer Konkurenz, haben sich die Probleme für die " Big Three " immer mehr verschärft.
      Die Investitionen, die benötigt worden wären um konkurenzfähige Fahrzeuge zu produzieren, gingen für überzogene Forderungen der UAW drauf.
      Avatar
      schrieb am 17.10.05 00:56:23
      Beitrag Nr. 33 ()
      Insolvenzverwaltung,

      die UAW unterscheidet sich doch ein wenig von der IG-Metall, denn in Deutschland legte man zumindest noch hohen Wert auf Qualifikation, so dass man für das teuere Geld zumindest auch Leistung bekam.

      Erst während der letzten 10 Jahre, vorallem durch Fall des Eisernen Vorhangs und dem Bildungshunger der Asiaten ist die Konkurrenz in der mittleren Qualifikationsstufe viel, viel größer geworden und die Zahl der Standort auf der Welt, die geeignet sind, um weltmarktfähige Produkte herzustellen, ist ebenfalls gewaltig gestiegen. Nun erreicht der Wettbewerb auch die Spitzenqualifikationen und Spitzenleistungen, für die es noch vor wenigen Jahren pro Kontinent nur ganz wenige Standorte gab.

      Wir diskutieren jetzt nur um Details hier, weil ich den Einwand gebracht habe, dass man den USA nicht unterstelen könne, sie würden den Morgenthau-Plan weiter verfolgen, da sie sich ja selbst de-industrialisieren, wie deren Handelsbilanz-Defizit zeigt.

      Dass die USA sich de-industriealisieren sieht man anhand vieler Statistiken; allenfalls die Kohlen-Wasser-Stoff-Branche sowie Rohstoffe aller Art und einige High-Tech-nischen (Pharma, Rüstung, u.a.) expandieren noch. Der Rest wird - Ausnahmen bestätigen die Regel- schwächer.

      In Deutschland dagegen sinkt dagegen eher die Vertiegunstiefe, aber nicht der Ausstoß an Endprodukten. Deutschland hat wohl noch nie in seiner Geschichte mehr Chips hergestellt, als heuer, ist in der Stahl- und Eisen-Industrie nicht so weit vom Hoch entfernt, in der Auto-Industrie annähernd am Hoch, in der Chemie gut ausgelastet, in der Spezial-Chemie wieder stärker werdend, in der Energie-Technik wohl weltweit mit-führend oder gar führend.

      Wenn man sich ansieht, wie schnell in Deutschland Fabriken hochgezogen werden (können)- allen voran derzeit Solar-Fabriken, dann erinnert das an die besten Zeiten.
      Vorallem im Dreieck Berlin, Erfurth, Dresden tut sich da wirklich einiges. Würde irgendjemand einen Morgenthau-Plan in oder an Deutschland verfolgen, dann hätte dieser jene, auf alle Fälle verhindert, dass beispielsweise Dresden zu einem weltweit geachteten Mikro-Elektronik-Standort aufsteigt. Hamburg definiert sich nach Seatle und Toulouse als der 3-wichtigste Luftfahrt-Cluster der Welt.

      Und dann gibt es da noch das Buch von den Hidden-Champions, dem nach Deutschland jenes Land ist, wo man selbst da, wo man glaubt, Fuchs und Hase würden sich Gute Nacht sagen, noch einen Weltmarktführer in irgendeiner Nische findet - und sei es auch nur der Weltmarktführer für Jauche-Fässer.

      Deutschland hat aber ein Problem: Die Politik! Die einen sind zu langsam im Erkennen neuer Chancen und die anderen sowieso gegen alles. Amerika wäre ohne die Ideologie der Grünen, welche die besten Atom- und Bio-Techniker, samt den Forschungsgeldern in die USA vertrieben/geekelt haben, heute bereits viel schwächer, da Deutschland/Europa auch auf diesen Bereichen die USA längst wieder überholt haben könnte.

      Die USA und GB haben auf vielen Technik-Bereichen nicht mehr die Kraft, die Welt zu dominieren und sind auf ihre Verbündeten, insbesondere Japan und D. angewiesen, die sie praktisch selbstverständlich ihrem eigenen Potential hinzurechnen.

      Schlimm wird es erst dann, wenn China und Indien in 20, 30 Jahren ihre volle Blüte entfalten und dann gut-qualifizierte, fleißige Milliarden-Bevölkerungen dem West so richtig einheizen. Da heißt es aufpassen, damit sich die Industrie-Produktion der Welt nicht vollständig nach Süd- und Ost-Asien verlagert und wir in Europa aber auch die Amis nur noch zu Rohstoff-Lieferanten degradiert werden, die man, wie die Entwicklungsländer heute, gegeneinander ausspielen kann, um die Preise zu drücken.


      mfg
      thefarmer


      p.s. mehr zum Thema Morgenthau-Plan möchte ich nicht mehr schreiben.
      Avatar
      schrieb am 17.10.05 08:54:08
      Beitrag Nr. 34 ()
      [posting]18.305.593 von thefarmer am 16.10.05 22:49:59[/posting]Was der Verweis auf die Ingenieure bei VW betrifft sei noch kurz gesagt: So lange das Hirn von VW in Wolfsburg bleibt, so lange hat Wolfsburg immer wieder die Chance, den Standort neu zu beleben, ist aber einmal das Hirn eines Unternehmens von einem Standort vertrieben oder entfernt worden, kommt es so gut wie nie wieder zurück.

      Ich habe nie behauptet, dass VW sich für Detroit als neuen Werksplatz entscheiden würde. Die Frage war eben Portugal, Tchechie oder Wolfsburg.

      Und alle Verhandlungen haben eben auch nur dazu geführt, die vorhandenen Arbeitsplätze zu erhalten.Unsere Kostensituation reicht aber eben nicht, neue entstehen zu lassen. Wie mehrmals gesagt, ein großer Teil des Golfs wird schon im Ausland hergestellt, und nur noch in Wolfsburg dann eingebaut. Und die Tendenz wird weiter so gehen, solange unsere Arbeitsplätze mehr kosten, als bei unseren Nachbarn. Diese Tatsache einfach zu ignorieren, heißt den Kopf in den Sand zu stecken. VW ist, wenn auch ein deutscher Konzern, einer, der sich auf dem Weltmarkt behaupten muss. Es gibt eine Studie, die besagt, dass der Golf gute 4.000 € teurere wäre, wenn er nur in D gebaut werden würde. VW muss also ins Ausland gehen. Und wenn die Chinesen erst einmal die Qualität ihrer Autos verbessert hat, wird von da eine Autoschwämme auf uns und die ganze Welt kommen. Dann wird der Druck auf die deutsche Autoindustrie noch größer. In 5 bis 8 Jahren wird der Arbeitsmarkt in der deutschen Autoindustrie zusammenbrechen. Es werden wesentlich weniger dort arbeiten, als jetzt.

      Beschimpft mich ruhig als Schwarzseher. Schweigt einfach und wartet es ab. Ich würde mich freuen, wenn ich mich irre. Aber ich glaube es nicht.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Mal ne Frage zum Morgenthau Plan