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    Der Freund - Amerika - Befreier und Demokratiebringer - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.11.05 21:15:24 von
    neuester Beitrag 30.11.05 18:15:06 von
    Beiträge: 22
    ID: 1.022.166
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      Avatar
      schrieb am 23.11.05 21:15:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      REPORT

      Geheimverhandlungen über irakische Ölreserven

      Einige britische und amerikanische Ölkonzerne sind auf dem besten Wege, die lukrative Ölförderung im Irak unter ihre Kontrolle zu bringen. Das ergab eine Studie mehrerer politischer Organisationen. Für den Irak könnte das Einnahmenverluste in Milliardenhöhe bedeuten.


      Hamburg - Bereits vor einiger Zeit hatte die irakische Regierung angekündigt, ausländische Investoren für die Förderung irakischen Öls suchen zu wollen. Allerdings wollten die Verantwortlichen damit eigentlich bis nach den Parlamentswahlen im Dezember warten. Auf diese Weise sollte sichergestellt werden, dass eine offene Debatte über die Konditionen für die lukrativen Investitionen stattfinden kann.



      AP
      Brennende Ölpipeline im Irak: Durch Krieg und Sanktionen völlig zerstört
      Einer Studie zufolge verhandeln Vertreter des Ölministeriums in Bagdad jedoch längst im Geheimen mit ausländischen, vor allem britischen und amerikanischen Ölkonzernen wie BP und ChevronTexaco. Der Report wurde gemeinsam von mehreren Organisationen wie War on Want, Platform und die New Economics Foundation veröffentlicht.

      Derzeit würde über sogenannte Production Sharing Agreements (PSA) verhandelt - Verträge, die die Nutzungsrechte für die Reserven für 20 bis 40 Jahre den Konzernen überlassen. In den Gesprächen gehe es um rund 60 bisher noch nicht erschlossene Ölfelder, die fast 64 Prozent der irakischen Ölreserven bergen. Der Irak sei kurz davor, die noch nicht erschlossenen Erdölfelder für Jahrzehnte in die Kontrolle der großen Ölmultis zu geben. Das Land tappe in eine " alte koloniale Falle" , warnt der Bericht.

      Man habe zahlreiche Beweise, dass die amerikanische und die britische Regierung massiven Druck auf den Irak ausübten, erklären die Verfasser des Reports. " Unter dem Einfluss der USA und Großbritanniens machen mächtige irakische Politiker und Technokraten Druck, damit alle noch nicht erschlossenen Ölfelder an multinationale Ölkonzerne übergeben werden" , sagte der Autor des Reports, Greg Muttitt von der Gruppe Platform.

      Sollten die Verträge über die Nutzungsrechte tatsächlich wie geplant abgeschlossen werden, würde der Irak der Studie zufolge auf Einnahmen zwischen 74 und 194 Milliarden Dollar verzichten - bei einem angenommenen Weltmarktpreis von 40 Dollar pro Fass Öl. Derzeit kostet ein Fass fast 20 Dollar mehr. Die PSA zur Nutzung der irakischen Ölreserven habe das US State Department bereits vor der amerikanischen Invasion vorgeschlagen.

      " Wir brauchen solche Verträge"

      " Die Menschen werden sich immer stärker darüber bewusst, dass es beim Irakkrieg um Öl, Profite und Plünderung ging. Obwohl Politiker das als Verschwörungstheorie bezeichnen, zeigt unser Report detailliert, dass die Profite gut in die Pläne der Öl-Multis passen" , erklärte Louise Richard, Geschäftsführerin der Organisation War on Want.

      Ein Sprecher des britischen Außenministeriums erklärte dagegen, die irakische Ölindustrie benötige dringend zahlungskräftige Investoren. Schließlich habe sie jahrelang unter der Herrschaft Saddam Husseins, unter den Sanktionen der Uno und unter Plünderungen und Anschlägen gelitten. " Die irakischen Autoritäten haben klargemacht, dass die Entscheidung über diese Angelegenheit in ihrer Hand liegt, aber sie verstehen, dass eine Menge an Investitionen nötig ist." Es sei nicht überraschend, dass der Irak ausländische Fachleute zu Rate ziehe, um die Schlüsselindustrie des Landes wieder auf Vordermann zu bringen.

      Auch der irakische Vize-Premier Ahmed Tschalabi verwies auf die Notwendigkeit des Know-how-Imports: " Um die Ölförderung in großen Ausmaß zu steigern, brauchen wir Production Sharing Agreements."

      Die angeblichen Beweise des Reports über Geheimverhandlungen mit den Konzernen seien aus dem Zusammenhang gerissen, erklärte zudem Shamkhi Faraj, einer der für die irakische Ölindustrie Verantwortlichen: " Wir sind längst nicht so weit in den Verhandlungen, und wenn wir es sind, dann wird alles für offene Ausschreibungen und Diskussionen getan werden. Jeder, der will, wird daran teilnehmen können."
      ____________________________

      Ich kann mir nicht helfen, aber ich muß an 1948 denken.
      Avatar
      schrieb am 23.11.05 21:18:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 23.11.05 21:50:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      15. Oktober 2005

      Quelle: Der Spiegel
      MILLIARDENKLAGE

      Etappensieg für Fagan gegen Bundesbank

      Bei ihrer Milliardenklage gegen die deutsche Bundesbank können US-Anleger einen ersten Erfolg verbuchen: Ein Gericht ordnete erste Schritte zur Beweisaufnahme an. Die Kläger, vertreten durch den umstrittenen Anwalt Ed Fagan, fordern eine Rückzahlung von Goldanleihen der Weimarer Republik.

      Berlin - Bundesrichterin Elizabeth Kovachevich vom Federal Court in Tampa, Florida, hat die Einsetzung eines sogenannten " Special Masters" angeregt, der die Informationen zusammentragen und wohl auch einen Vergleich vorbereiten soll. Beklagt sind neben der Bundesbank auch andere Institute, darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank.

      Streitgegenstand sind Goldanleihen, die die deutsche Regierung nach dem Ersten Weltkrieg an US-Bürger verkaufte, um Geld für Reparationszahlungen und Wiederaufbau zu sammeln. Das Deutsche Reich stellte die Zahlung der Zinsen jedoch ein, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde 1953 eine Umschuldung vereinbart, doch viele Anleger tauschten ihre Papiere damals nicht zu den angebotenen Konditionen ein.

      Jedes der Papiere hat einen Nennwert von tausend Dollar. Heute sind sie laut Fagan jeweils eine halbe Million Dollar wert - einschließlich der Zinsen und des stark gestiegenen Goldpreises. Allein die von Fagan vertretenen Anleger machen nun Ansprüche von 10,2 Milliarden Dollar geltend.

      Fagan ist bekannt geworden durch große Sammelklagen von Holocaust-Opfern gegen europäische Banken und Versicherungen. Im Unterschied zu damals zählt er diesmal selbst zu den Klägern.

      Aus dem Umfeld der Kläger ist zu hören, dass man für den Posten des " Special Masters" Stuart Eizenstat vorschlagen wolle, der in ähnlicher Position den zehn Milliarden Mark teuren Vergleich deutscher Institutionen mit den Holocaust-Opfern ausgehandelt hat. Weitere Kandidaten der Kläger sind der konservative Richter Eugene Sullivan und Ken Feinberg, der gerade die Entschädigung für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September aushandelt.

      Die deutschen Institutionen können andere Kandidaten vorschlagen. Sie bestreiten die Rechtmäßigkeit der Forderungen.
      Avatar
      schrieb am 23.11.05 21:59:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung räumt der Klage von US-Investoren in goldgedeckte deutsche Staatsanleihen aus den 20er Jahren keine Chancen ein.

      " Wir halten die Klage für überhaupt nicht aussichtsreich. Wir halten die Klage auch für unbegründet" , sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Montag in Berlin. Bestärkt fühle sich das Ministerium, dem noch keine Klageschrift vorliege, dabei durch die Rechtsprechung zu diesem Thema in der Vergangenheit. " Ich würde das eher als politische Inszenierung abtun" , ergänzte er. Dem juristischen Gehalt bewerte man als gering.

      Der US-Anwalt Ed Fagan, der 1999 und 2000 NS-Zwangsarbeiter in Entschädigungssachen vertreten hatte, hatte kürzlich gesagt, die von ihm vertretenen Forderungen gegen die Bundesregierung und deutsche Banken wegen nicht zurückgezahlter Anleihen könnten mit 7,85 Milliarden Dollar die Zahlungen an jüdische NS-Opfer übersteigen. Es gebe für Deutschland im Moment keine größere finanzielle Bedrohung. " Wenn wir die Klage in den USA gewinnen, dann sind Sie finanziell tot" , hatte er erklärt. Fagan deutete an, dass weitere Forderungen folgen könnten. Neben der Bundesregierung sind Fagan zufolge die Bundesbank, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die Commerzbank und die Deutsche Bank betroffen.

      Fagan vertritt eigenen Worten zufolge die Halter von 13.356 Gold-Dollar-Anleihen, die in den Jahren 1924 bis 1930 ausgegeben wurden. Deutschland habe die Papiere emittiert, um so Reparationszahlungen zu bedienen und den Wiederaufbau nach dem Ersten Weltkrieg zu ermöglichen. Die Papiere seien seit etwa 60 Jahren nicht bedient worden. US-Gerichte sollten entscheiden, ob es zu einem Verfahren komme oder nicht. Für den 13. Mai seien die Beklagten in New York zu einer Anhörung geladen.
      __________________________

      FAGAN:" Wenn wir die Klage in den USA gewinnen, dann sind Sie finanziell tot"

      Ich finde, darüber sollten wir wirklich ernsthaft nachdenken!
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 07:52:06
      Beitrag Nr. 5 ()

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      schrieb am 24.11.05 07:55:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 08:02:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      #1

      Iraq needs to invest in revamping its dilapidated oil production equipment, in repairing sabotaged pipelines, and in opening up new oil fields. The best way to do this is with the help of multinational oil companies, which can supply the best and most modern technology.

      Quite simply, the Baghdad government is strapped for cash and not in a position to finance the opening of new oil fields. There are other more urgent projects - for example, power and water supplies, health, education, security - to which the available cash needs to be allocated.

      Given the instability of the country, it is unlikely that the Iraqi government would be given financial backing by foreign banks.

      Cooperation with the oil multinationals will bring in billions to the Iraqi economy and benefit all Iraqis.

      The idea that Iraqis are being robbed of their precious resources by predatory multinationals is just another conspiracy theory pushed by the usual left-wing anti-American crowd.

      Besides, it is the Iraqis themselves who will decide how they want to develop their oil industry.

      If their decisions don`t suit a few left-wing zealots with a hatred of oil multinationals, too bad.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 08:14:48
      Beitrag Nr. 8 ()
      " Wenn wir die Klage in den USA gewinnen, dann sind Sie finanziell tot"

      Finanziell tot? Kann sein.

      Auf jeden Fall wird der latent vorhandene Antisemitismus dann aber auch gleichzeitig reanimiert und gesellschaftsfähig.

      Jahrzehntelange Wiedergutmachungszahlungen und dann noch das.
      Da werden einige eine neue Dolchstosslegende draus zimmern, mit anderen Protagonisten.

      Gleichzeitig wird man sich wohl mal fragen, wer in den USA eigentlich das sagen hat, sollte sich Amerika hier zum Inkassobevollmächtigten aufschwingen.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 08:25:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Cashclover ich sehe in dieser Klage ein Problem. Es sind keine Geldanleihen, sondern genau betrachtet Anleihen in Golddeckung. Ist das der Grund, warum wir unser Gold in den USA belassen(müssen), da es etwa als Pfand gehalten wird?

      Zur Antisemitismusgefahr: So sehe ich das nicht. Man wird diesmal wohl etwas genauer hinsehen. Hier eine "Sippenhaft" abzuleiten wäre fatal. Nein, es dreht sich um die Geldclique von Gestern und Heute.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 08:26:44
      Beitrag Nr. 10 ()
      was haben denn #6 und #7 mit dem Thema zu tun:confused:
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 08:42:10
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Cheney-Energy-Taskforce aus dem Frühjahr 2001, die dann und wann mal wieder durch die Medien geistert.

      Was meint ihr wohl, was dort besprochen wurde? Gerade jüngst sind dabei Pläne aufgetaucht, die den Irak zeigen.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 08:42:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      IRAK
      „Die USA haben längst Pläne für zukünftige Kriege.“
      Der Irak-Experte des Deutschen Orient-Institutes, Henner Fürtig, über die neue Verfassung des Iraks und die Entwicklungsmöglichkeiten des Landes. Er analysiert die Fehler der US-Politik im Irak und die Kriegspläne des amerikanischen Generalstabes.
      EM 10-05 · 31.10.2005


      Zur Person: Henner Fürtig
      PD Dr. Henner Fürtig ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Orient-Institut in Hamburg. Er erforscht unter anderem den demokratischen Wandel und die soziale Transformationen im Irak.

      Im Jahr 2003 veröffentlichte er im C.H.Beck-Verlag eine „Kleine Geschichte des Iraks“.

      PD Dr. Henner Fürtig
      urasisches Magazin: Der Irak hat eine neue Verfassung – 79 Prozent der Menschen haben für den Entwurf gestimmt. Zweieinhalb Jahre nach der Invasion der US-Truppen hat das Land damit ein neues Parlament, eine neue Regierung und jetzt auch eine neue Verfassung. Ist der Irak auf dem Weg zu einer Demokratie?

      Henner Fürtig: Sicherlich wird sich das Land nicht zu einer Demokratie entwickeln, die eins zu eins westlichen Vorbildern gleicht. Die Iraker müssen die Chance erhalten, über die Form ihrer Demokratie selbst zu entscheiden. Wenn das gelingt, wäre dies im Vergleich zu anderen Staaten der Region ein gewaltiger Fortschritt.

      EM: Erhalten die Iraker diese Chance?

      Fürtig: Ich denke schon. Es gab in den vergangenen Monaten eine Kette von Ereignissen, die dazu beitragen können, die staatlichen Strukturen im Irak zu rekonstruieren – und zwar auf einer demokratischen Grundlage. Im vergangenen Jahr waren dies die Ausarbeitung der Übergangsverfassung, die Übertragung der Teilsouveränität an die Übergangsregierung und die Errichtung einer Nationalversammlung. In diesem Jahr schließlich wurden Parlamentswahlen abgehalten, die Verfassung überarbeitet und jüngst im Referendum vom Volk angenommen. Dies alles zeigt, daß die Demokratisierung des Iraks zumindest nicht hoffnungslos ist.

      „Die Demokratisierung des Iraks ist nur eine von vier möglichen Entwicklungen.“

      EM: Wie wahrscheinlich ist die Etablierung einer Demokratie im Irak?

      Fürtig: Nach meiner Ansicht gibt es vier verschiedene Richtungen, in die sich der neu begründete irakische Staat entwickeln kann. Erstens: Die Demokratisierung des Landes. Zweitens: ein Bürgerkrieg. Drittens: eine neue Diktatur, diesmal hätten allerdings sicher die Schiiten die Staatsmacht inne und nicht die Sunniten wie unter Saddam Hussein. Viertens: Es könnte zu einem „Krieg der Kulturen“ auf irakischem Territorium kommen, d.h. zu einem Kampf der Islamisten gegen den Westen, insbesondere gegen die US-Armee. Alle vier genannten Optionen halte ich für nahezu gleich wahrscheinlich.

      EM: Wird der „Kulturkampf“, den Sie ansprechen nicht schon heute ausgefochten?

      Fürtig: Die Islamisten sehen dies so, ja. Sie versuchen dabei anzuknüpfen an die Erfahrungen der Mudschahedin in Afghanistan und ihren jahrelangen Kampf gegen die sowjetische Armee. Was Afghanistan für die Sowjets war, soll aus der Sicht der Islamisten der Irak für die Amerikaner werden. Ihr Ziel ist es, die US-Armee zu stellen und zu besiegen. Deshalb ist ihnen unbedingt daran gelegen, daß die US-Truppen nicht aus dem Irak abgezogen werden. Denn sonst käme ihnen ja eine Möglichkeit abhanden, dem Feind eine empfindliche Niederlage beizubringen.

      „Der Irak soll das Afghanistan der USA werden – so das Ziel der Islamisten.“
      EM: Die Verfassung begründet im Irak einen Föderalismus mit starker Autonomie für die Regionen. Besteht die Gefahr, daß der irakische Staat auseinanderbricht – in einen kurdischen, einen sunnitischen und einen schiitischen Landesteil?

      Fürtig: Diese Gefahr besteht zweifellos. Zu einer Dreiteilung könnte es kommen, wenn sich die angeführte zweite Option realisieren würde: der Bürgerkrieg. Ich halte die Aufteilung des Landes für mindestens so wahrscheinlich wie die Demokratisierung des Staates. Die Politik der US-Regierung ist hier auch nicht zu verstehen. Ohne Not wiederholte sie den Kardinalfehler, den die Briten schon bei der kolonialen Gründung des Iraks im Jahr 1920 gemacht hatten.

      „Die US-Politik hat das Nationalgefühl der Iraker zu wenig berücksichtigt.“
      EM: Welcher Kardinalfehler ist das?

      Fürtig: Heute wie damals behandelt man die Menschen im Irak nicht als Gemeinschaft, sondern als Schiiten, Sunniten und Kurden. Die gemeinsame Identität der Iraker wird auf Teilidentitäten reduziert, auf die ethnische Herkunft oder das Glaubensbekenntnis. Natürlich sind die tiefen Gräben zwischen den verschiedenen Ethnien und Konfessionen des Landes nicht zu leugnen. Aber wer den Irak dauerhaft als Staat erhalten will, muß dafür sorgen, daß sich eine gesamtstaatliche Identität unter den Irakern herausbildet. Die Möglichkeiten hierfür sind heute deutlich besser als 1920, denn inzwischen ist im Kampf um die nationale Souveränität und in der Abwehr äußerer Feinde unter den Irakern ein gemeinsames Nationalgefühl entstanden. Dieses wurde von der US-Zivilverwaltung im Irak aber nicht genutzt. Im Gegenteil! Man setzte auf ethnischen und konfessionellen Proporz bei der Neuordnung und Neubesetzung irakischer Institutionen, z.B. beim Interimsregierungsrat, bei der Übergangsregierung oder dem Verfassungsrat. Die Option eines Bürgerkriegs erhielt so neue Nahrung – wenn auch unbeabsichtigt.

      EM: Ein Großteil der Sunniten hat die Verfassung abgelehnt. Kann sie dennoch zum Frieden in dem Land beitragen?

      Fürtig: Darüber kann derzeit noch nicht geurteilt werden. Momentan existiert die Verfassung ja lediglich auf dem Papier. Den Frieden vermag sie erst dann zu sichern, wenn sie in der alltäglichen Politik umgesetzt wird. Davon abgesehen ist die neue irakische Verfassung aber in jedem Fall eine der progressivsten in der arabischen Welt.

      „Die Blauäugigkeit der US-Regierung wird hart bestraft.“
      EM: Sollte sich der Irak tatsächlich zu einer Demokratie entwickeln, werden die USA dann weitere „Demokratisierungskriege“ führen?

      Fürtig: Ich glaube nicht, daß die Amerikaner ohne Not in absehbarer Zeit wieder einen Krieg beginnen wie im Irak. Die Blauäugigkeit der US-Regierung wurde und wird ja hart bestraft: Noch immer sterben jeden Monat durchschnittlich 77 US-Soldaten im Irak. Die Todeszahlen bei den Irakern liegen leider noch um ein Vielfaches höher.

      EM: Gleichwohl wird immer wieder gemutmaßt, die USA planten einen Angriff auf Syrien oder den Iran. Sie halten nichts von diesen Spekulationen?

      Fürtig: Pläne für mögliche zukünftige Kriege hat der US-amerikanische Generalstab schon eine ganze Menge erarbeitet, da bin ich mir völlig sicher. Das gehört zu dessen Geschäft. Eine ganz andere Frage ist aber, ob diese Pläne jemals ausgeführt werden. Was das angeht, bin ich wie gesagt eher skeptisch. Wenn die Amerikaner militärisch wieder aktiv werden, dann sicherlich nicht mit einer groß angelegten Invasion wie im Irak, sondern mit Militärschlägen gegen einzeln ausgemachte Ziele.

      EM: Welche Staaten kämen für derartige Militärschläge in Frage?

      Fürtig: Natürlich die Staaten, die US-Präsident Bush zur „Achse des Bösen“ zählt, also etwa der Iran, Syrien oder Nordkorea. Aber auch andere sogenannte Pariastaaten könnten militärischem Druck der USA ausgesetzt sein, z.B. Kuba oder Burma.

      EM: Herr Fürtig, herzlichen Dank für das Gespräch.

      Das Interview führte Hartmut Wagner
      Quelle:Eurasisches Magazin
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 08:50:33
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hier mal eine hübsche Quelle dazu:

      http://www.judicialwatch.org/071703.c_.shtml

      Zum Beispiel der hier:

      http://www.judicialwatch.org/IraqOilMap.pdf


      Jaja, alles nur Zufall.

      ***

      30. Januar 2001, Washington
      Es werden noch zwei Jahre und 49 Tage vergehen, bis die ersten Bomben auf Bagdad fallen, als Präsident George W. Bush die Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates zur ersten Sitzung ins Weiße Haus bestellt. Es ist Tag zehn der Amtszeit des an außenpolitischen Fragen weitgehend desinteressierten Mannes aus Crawford, Texas. Mit Bush, befürchten viele, werde ein Isolationist in Washington regieren, und er selbst machte im Wahlkampf aus seiner Abneigung gegen internationale Abenteuer kein Hehl.

      Doch an jenem 30. Januar kündigt Bush an, dass er von nun an Israel stärker unterstützen werde. Dann reicht er das Wort weiter an seine Nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice: "Condi, worüber reden wir heute?" "Darüber, wie der Irak die Region destabilisiert, Mister President", antwortet Rice und nennt den Irak den Schlüssel zur Umgestaltung der gesamten Region. CIA-Direktor George Tenet hält einen Kurzvortrag über Saddams Massenvernichtungswaffen, und nach knapp einer Stunde, gegen 16.30 Uhr, werden die Aufgaben verteilt: Verteidigungsminister Donald Rumsfeld soll sich um "militärische Optionen" im Irak kümmern, Tenet um die Verbesserung der Geheimdienstinformationen und Finanzminister Paul O`Neill um die ökonomische Schröpfung des Regimes.




      Extra: Der Krieg nach dem KriegNach nicht einmal zwei Wochen im Amt hat George W. Bush seine Mission gefunden. Nur zwei Tage später, am 1. Februar 2001, findet die nächste Sitzung im "Situation Room" unterhalb des Oval Office statt. Auf dem Programm stehen laut eines Memorandums, das dem stern vorliegt: ein CIA-Bericht über den Irak und der "politisch-militärische Plan für die Post-Saddam-Irak-Krise". Hinter den letzten Punkt ist in fetten Lettern gedruckt: Geheim.

      Diesmal führt Rumsfeld das Wort und kommt, so erinnert sich O`Neill, schnell zum Punkt: "Sanktionen sind schön und gut, aber worüber wir wirklich nachdenken sollten, ist, uns Saddam vorzuknöpfen. Stellt euch vor, wie die Region ohne Saddam und mit einem Regime aussehen würde, das sich mit US-Interessen verbündet. Es würde alles in der Region und darüber hinaus verändern. Es wäre eine Demonstration, wofür US-Politik steht." Auch an die Antwort des Präsidenten erinnert sich O`Neill noch gut. "Schön", sagt Bush, "findet mir einen Weg, das zu tun."


      http://www.stern.de/politik/ausland/521345.html?eid=505270
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 09:08:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      # 8 cashlover

      Nun seht doch nicht gleich wieder eine " Verschwörung ".
      Da sind Anwälte , die sehen - durch merkwürdige Gesetze gedeckt - eine Chance, an viel Geld zu kommen.
      Die würden aus dem gleichen Grund Gott und die Welt verklagen.Politik und Moral ist denen vollkommen gleichgültig. Es ist ein Poker-Geschäft mit hohem Einsatz.
      Kann mir nicht vorstellen, das sie damit Erfolg haben.

      In amerikanischen Notaufnahmen sieht man den kleinen Anwalt
      im Vorraum sitzen - mit dem Aktenkoffer auf den Knien.
      Die Visitenkarte in der Hand und dann der Spruch :" sagen sie nicht`s - sie sind unschuldig - ich vertrete sie !

      Soweit ich weiß , hat es schon mehrere Gesetzesanträge gegeben um diese " Anwaltskultur " zu beenden. Ist wohl nur bei den Anträgen geblieben.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 09:25:26
      Beitrag Nr. 15 ()
      " Wenn wir die Klage in den USA gewinnen, dann sind Sie finanziell tot"

      Sowas muss er sagen, schließlich muss er eine Drohkulisse aufbauen mit dem Ziel außergerichtliche Einigungen zu erzielen.

      Ich glaube nicht, dass der Fagan was gegen die Deutschen hat und sie finanziell töten will. Er lebt schließlich ganz gut von ihnen und je besser es Deutschland geht, desto mehr können Leute wie er abkassieren.
      Ob das dann zu mehr Antisemitismus in Deutschland führt, wie hier vermutet wird, oder nicht, das dürfte dem Fagan auch ziemlich egal sein. Der ist ja kein selbstloser Weltverbesserer und Gutmensch, sondern Geschäftsmann.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 10:02:54
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ad Fagan ist selber Jude.

      Er hat aus dieser ganzen Holocaust-Geschichte einen riesen Deal gemacht.

      Der hatte ja mal allen Ernstes die Enteignung der Degussa gefordert.

      Der Mann läuft regelrecht Amok, wenn es um Forderungen seines, zumeist ja wohl jüdischen, Klientels geht.

      Er erfüllt dabei alle Klischees, die da einst im "Stürmer" über Juden verbreitet wurden.

      Wo das erstrittene Geld und die Reperationen letztlich landen, ist auch nicht ganz klar.

      Es wird immer wieder gemunkelt, dass ein Großteil der Kohle bei irgendwelchen jüdischen Organisationen landet.

      Warscheinlich wurde und wird die ganze Aufrüstung der Israelis letztlich mit solchen Geldern bestritten.

      Wenn das so sein sollte, wäre es ja äußerst makaber.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 10:32:28
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Cashclover wir sollten das Thema etwas entkrampfen und uns einigen und reduzieren auf die "Finanzmafia". Alleine das Wort "Juden" wird mir zu pauschal aber auch unbehaglich.

      Dieser ED FAGAN...der handelt doch im Auftrag einer Großbank, die diese Anleihen von den Erben kaufte. Privatpersonen gibt es da wenige, die noch Ansprüche haben dürften. Und das werden nicht nur Juden sein. Ich denke aber, eine FED-Bank gibt da keine Ruhe.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 10:50:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich halte die Threadüberschrift für begnadet unglücklich geraten und kann somit Spicaults Reflex #6 verstehen.

      Aber wenn es um die Rechtskultur der USA und vor allem Ed Fagan geht, dann kann man neben dem was Ballyclare bereits gesagt hat anmerken dass Ed Fagan ein weltweit berühmter und berüchtigter Leichenfledderer ist, der mW in Ö bereits Einreiseverbot und Klagen am Hals hat, seitdem er versucht hat aus den Opfern von Kaprun Kapital zu schlagen und dabei ein paar mal zu heftig in die Kloschüssel gegriffen hat.

      Es spielt keine Rolle ob Fagan Jude ist. Den Konnex zu Shoa business sollten wir uns ersparen. Aber bei allem Fingerzeig auf zweifelhafte Aspekte der amerikanischen Rechtskultur sollten wir nicht vergessen dass amerikanische Rechtsanwälte und vor allem Sozialberuflicher nicht die Möglichkeit haben an einer ebenso seltsamen Asyl- (oder zT auch Besachwaltungs-)praxis reich zu werden wie das etwa in D, CH oder Ö der Fall ist...
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 11:00:03
      Beitrag Nr. 19 ()
      @PrinzValiumNG bei der Überschrift ließ ich mich leiten von HELMUT KOHL´s Aussprüchen..

      "unsere amerikanischen Freunde"..dieser Satz fiel immer, wenn er über die USA sprach. Langsam erkennen wir im negativen Sinne die Bedeutung dieser Worte.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 11:05:34
      Beitrag Nr. 20 ()
      [posting]18.963.126 von Dorfrichter am 24.11.05 11:00:03[/posting]Dorfrichter,
      schon, aber damit klingt er wie der 897te Ami-Bashing Thread, und da gilt:
      a) einen solchen hast Du nicht nötig, von Dir kennt man Tiefgreifenderes und Interessanteres
      b) nicht wenige Kollegen sind vom kollektiven Ami-Eintunken hier im Board schon ein klitzekleinwenig gesättigt...
      ;)

      P.S:
      Wenn hierzulande deutsche Gäste einen Fremdenverkehrsort verwüsten, oder wenn deutsche Mitgäste im Urlaub sich nicht nur beim Frühstücksbuffet wie ungehobelte arrogante Vandalen aufführen werde ich deshalb auch nicht zum Deutschen-Feind.
      Dass Sippenhaftung nix Gutes ist sollten wir seit Adolfs Zeiten schön langsam gelernt haben...
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 15:13:51
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]18.961.341 von Cashlover am 24.11.05 08:26:44[/posting]Nichts.:rolleyes:

      Nur die übliche Bush Propaganda von spicault. :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 18:15:06
      Beitrag Nr. 22 ()
      Vereinigte Staaten
      Truppenabzug im Irak


      30. November 2005 Obwohl im Irak nach Einschätzung der amerikanischen Regierung noch für viele Jahre mit Gewalttaten von Aufständischen und Terroristen gerechnet werden müsse, soll 2006 der Rückzug der amerikanischen Truppen aus dem Zweistromland beginnen.


      Der Abzug könne „aber nicht garantiert werden”, heißt es in der am Mittwoch vom Nationalen Sicherheitsrates veröffentlichten „Nationalen Strategie für einen Sieg im Irak”.

      „Griedlich, geeint, stabil und sicher”

      In dem 35 Seiten umfassenden Dokument werden die wesentlichen Argumente vertieft, die Präsident George W. Bush bei einer Rede an der renommierten Marine-Akademie in Annapolis im Bundesstaat Maryland für seine Siegesgewißheit für den Krieg im Irak und gegen den internationalen Terrorismus vorbrachte. Der Präsident will in den kommenden Tagen mit weiteren Reden die wachsende Skepsis in der Bevölkerung über den Fortgang der Befriedungsbemühungen im Irak zerstreuen. Am Dienstag hatte Bush bekräftigt, die amerikanischen Truppe würden „als Sieger aus dem Irak zurückkehren - und wir haben die Strategie für diesen Sieg.”

      Obwohl inzwischen 212.000 Mann der irakischen Streitkräfte „ausgebildet und ausgerüstet” seien, werde man sich nicht auf einen Zeitplan für den amerikanischen Truppenabzug festlegen, weil in der Geschichte noch niemals ein Krieg „nach Zeitplan” gewonnen worden sei, heißt es in dem Papier. Der Sieg werde dennoch mit Gewißheit errungen werden, und zwar dann, wenn der Irak „friedlich, geeint, stabil und sicher ist”, in die internationale Gemeinschaft integriert und ein vollwertiger Partner im Kampf gegen den Terrorismus sei.

      Erwartungen, wonach der Irak nach Jahrzehnten der Diktatur und der wirtschaftlichen Auszehrung kaum drei Jahre nach dem Sturz Saddam Husseins zu einer voll funktionsfähigen Demokratie und prosperierenden Marktwirtschaft hätte werden können, seien von Beginn an unrealistisch gewesen, heißt es in dem Papier.

      Feinde im Irak

      Als Feinde im Irak werden drei Gruppen benannt: die größte und zahlenstärkste bestehe aus meist sunnitischen Arabern, die als einst Privilegierte die demokratischen Reformen bisher noch ablehnten, aber in den Prozeß integriert werden könnten; die zweite Gruppe seien Anhänger Saddam Husseins, die eine Wiedererrichtung der Diktatur anstrebten und deshalb „von den irakischen Kräften geschlagen werden müssen”.

      Die dritte und kleinste, aber auch gefährlichste Gruppe umfasse „Terroristen mit Verbindungen zum Terrornetz Al-Qaida”, die durch den entschlossenen Antiterroreinsätze „getötet oder gefangengenommen” werden müßten. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bemühte sich unterdessen, eine neue Sprachregelung einzuführen und künftig nicht mehr von Aufständischen im Irak, sondern von „Feinden der legitimen irakischen Regierung” zu sprechen.

      Der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs, Marineinfanterie-General Pater Pace, hielt jedoch an der überkommenen Bezeichnung fest und widersprach Rumsfeld bei einer gemeinsamen Pressekonferenz auch mit der Einschätzung, amerikanische Soldaten hätten - wie von Rumsfeld gemutmaßt - nicht nur Bericht zu erstatten, sondern physisch einzuschreiten, wenn sie mit Folter und unmenschlicher Behandlung von Gefangenen durch irakische Sicherheitskräfte konfrontiert würden.


      Text: rüb. / F.A.Z., 01.12.2005
      Bildmaterial: REUTERS


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