Die große Koalition fährt die ersten wirtschaftlichen Früchte ein! - 500 Beiträge pro Seite

[Allokation]

Flauer Konsum verstimmt Wirtschaft
Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt unerwartet stark - Vor allem im Einzelhandel wächst die Skepsis

von Stefan von Borstel

Berlin - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November vor allem wegen großer Skepsis im Einzelhandel unerwartet deutlich verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex rutschte von seinem im Oktober erreichten Fünf-Jahres-Hoch um einen Punkt auf 97,8 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Trotz des Rückgangs sprächen die neuen Daten für eine Fortsetzung des moderaten Aufwärtstrends, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

Analysten hatten nur mit einem leichten Dämpfer gerechnet und dies mit der Enttäuschung der Wirtschaft über den Koalitionsvertrag begründet. Ifo-Konjunkturforscher Klaus Abberger sagte dagegen, die wesentlichen Inhalte des Regierungsprogramms seien längst bekannt gewesen. "Die politische Komponente spielt diesen Monat keine wesentliche Rolle."

Dabei bewerteten die vom Ifo-Institut befragten rund 7000 Unternehmen sowohl ihre aktuellen Geschäfte als auch ihre Aussichten etwas skeptischer als noch im Oktober. Die Industrie sah ihre Lage wie auch ihre Aussichten skeptischer. "Unverändert optimistisch blieben ihre Erwartungen an das Exportgeschäft", erklärte das Ifo. Während sich das Klima im Großhandel kaum veränderte und beim Bau etwas verbesserte, brach die Stimmung im Einzelhandel ein. "Das verheißt für das Weihnachtsgeschäft nicht unbedingt Gutes", sagte Bernd Weidensteiner von der DZ Bank.

Die Daten betätigen das Bild einer gespaltenen Konjunktur in Deutschland: Exportorientierte Branchen profitieren von der guten Auslandsnachfrage und einem schwachen Euro. Dagegen bleibt die Konsumnachfrage schwach. "Der private Konsum ist nach wie vor der Bremsklotz der deutschen Wirtschaft", sagte Weidensteiner. "Die Koalitionsverhandlungen lasteten auf den Stimmungswerten", meinte Andreas Scheuerle von der Dekabank. Der Einzelhandel reagiere fast allergisch auf das Thema Mehrwertsteuererhöhung. Doch sei das noch unbegründet, denn 2006 werde dem Einzelhandel aufgrund von Vorzieheffekten wegen der Mehrwertsteuererhöhung gute Geschäfte bescheren. Problematisch werde erst das Jahr 2007.

Nach Ansicht der meisten Experten spricht die Firmenstimmung insgesamt nicht gegen eine weitere Erholung. Das Umfeld bleibe günstig, so die Ökonomen von Goldman Sachs. Der Ölpreis sei gesunken, der Euro notiere niedriger und die Weltwirtschaft wachse kräftig. Daher dürfte sich das Geschäftsklima schon im Dezember verbessern. Zuletzt hatte ein Anstieg der Investitionen Hoffnungen genährt, der Funke vom Export sei auf die Binnenwirtschaft übergesprungen. Viele Ökonomen haben wegen des Regierungsprogramms ihre Wachstumsprognosen für 2006 teils auf über 1,5 Prozent erhöht.

Artikel erschienen am Fr, 25. November 2005

[Rhum56]

#1
Der Einzelhandel reagiere fast allergisch auf das Thema Mehrwertsteuererhöhung. Doch sei das noch unbegründet, denn 2006 werde dem Einzelhandel aufgrund von Vorzieheffekten wegen der Mehrwertsteuererhöhung gute Geschäfte bescheren.

Das war doch klar und ist auch berechtigt. Mwst.-Erh. ist ein Frontalangriff auf die Konjunktur, eine direkte Rentenkürzung/Gehaltskürzung und Düngemittel für die Schwarzarbeit und Anschub für die Pleitewelle.

Der Verweis auf andere Länder zieht deshalb nicht, wie die viele andere Steuerarten nicht haben, welche hier noch zusätzliche geschultert werden müssen, u.a. Ökosteuer.

Diese wirtschaftliche Dilletantentruppe ist noch schlimmer, wie die RotGrüne Vorgängertruppe. Man schnappt ja nur noch nach Luft.

1930 sah es ähnlich aus, 3 Jahre später war das Land dann Sturmreif für den Begin der Katastrophe, wie wir alle wissen.

[ahrheit]

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... naja, das Merkel hat ja bei Dr. Kohl gelernt.
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... und der hat ja bekanntermaßen die Wirtschaft vor die Wand gefahren (und wurde ja dann auch abgewählt )
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[Rhum56]

Kohl hat sich nicht um die Wirtschaft gekümmert, weil er fälschlicherweise einzig auf die Selbstheilungskräfte einer Marktwirtschaft baute.

Kann mich noch gut an die Zeit erinnern.

Sollte aber nicht falsch verstanden werden, ich rufe nicht nach dem Staat! Der aber sollte die Rahmenbedingungen endlich lockern/verbessern, indem er diesen unsäglich lähmenden Bürokratismus auf ein Vernunftmaß senkt und fördernde, statt behindernde Maßnahmen ergreifen!

[Waldsperling]

Na Rhum, endlich vernünftig geworden?

Volle Zustimmung. Jetzt wollen sie für 54 Mrd. Tafelsilber verkaufen. Das haben andere erwirtschaftet. Heute wird nix erwirtschaftet sondern nur verballert.

Man könnte denken der Morgenthau Plan wird umgesetzt.

[webmaxx]

[posting]19.000.810 von Waldsperling am 26.11.05 21:33:17[/posting]Ja, ja, für Zinsen verballert.... unaufhaltbar.

Solange man dieses monetäre Sysem beibehält, jedenfalls.

[Waldsperling]

[posting]19.000.853 von webmaxx am 26.11.05 22:01:44[/posting]Völlig richtig.

Steht schon alles in den Protokollen der Weisen von Zion.

[webmaxx]

[posting]19.000.892 von Waldsperling am 26.11.05 22:31:15[/posting]sag mal - tut es sehr weh?

Stell doch mal den link rein...

[borazon]

#4
Kohl hätte erst mal Marktwirtschaft herstellen müssen, anstatt sich vor den CDU-Sozen und der Opposition hertreiben zu lassen.
Also Gewerkschaften entmachten, weg mit Mindestlohn, weg mit Flächentarifverträgen, Kürzung der staatlichen Subventionen für nicht Erwerbstätige usw.
Nur wäre er dann von den sozialstaatsseligen Deutschen schon früher abgewählt worden.
Was die Regierung macht und machte, deckt sich doch mit dem Mehrheitswillen der Bevölkerung, der keine Kürzungen der staatlichen Umverteilung hinnehmen will. Lieber akzeptiert man die ständige Erhöhung der Staatsquote und die Lähmung des Wachstumspotentials.
Den "Morgenthau-Plan" betreffend - wir wissen ja, welche politischen Gruppen Deutschland de-industrialisieren wollen, es zum Teil schon geschafft haben, und welche Partei(en) am meisten von Arbeitslosen gewählt werden. Man konnte von 7 Jahren Rot-Grün genau das erwarten, was getan wurde. Die werden auch in Zukunft einen Teufel tun, die Zahl der Arbeitlosen zu verringern, sonst käme manch einer mit einem neuen Job noch auf die Idee, die Umverteilung doch nicht mehr so toll zu finden. Schade, daß diese Politik sich im Koalitionsvertrag erneut durchgesetzt hat.
Meine Prognose: ab jetzt 4 Jahre Weitergewurstle, danach Rot-Rot-Grün, gewählt v.a. von 8 Mio Arbeitslosen und Millionen eingebürgerten Ausländern. 2010-13 herum haben wir eine Wirtschaftskrise vom Feinsten, und was danach kommen wird, wage ich nicht zu prognostizieren. Ich werde es mir vom Ausland aus ansehen.
Wäre schön, wenn ich mich irren würde.

[Denali]

Solange es bei Steuererhöhungen weniger Protest gibt, solange die Presse diese Politik weniger kritisch begleitet, als Kürzungen bei den völlig überzogenen Sozialleistungen und Ruhestandspensionen, wird die Politik weiterhin Steuern erhöhen.

Es ist die Politik des geringsten Widerstandes. Mehr nicht.

Außerdem gibt es keine Lobbygruppe Vorort, die bei Steuererhöhungen Gegendruck erzeugt, wie es z.B. der Fall wäre, wenn EU-Gelder gestrichen werden.

Nicht mal zur Rücknahme von Hartz 4 ist man fähig, obwohl hierdurch hunderttausende zusätzliche Anspruchsberechtigte gegen den Sozialstaat künstlich geschaffen wurden und folglich die Kosten explodieren.

Steuererhöhungen sind die Kehrseite des Sozial- und Subventionsstaates. Und genau einen solchen Staat wollen die BRD-Bürger mit absoluter Mehrheit (siehe Anteil Links- und Superlinksstimmen bei der letzten Wahl).

Bevölkerung und Politik schaukeln sich gegenseitig hoch in der Forderungs- und Beschenkungsspirale, bis zum Kollaps.

In der Tat ist die Bevölkerung in weiten Teilen derart inkompetent in Wirtschaftsfragen und der Finanzpolitik, daß sie aus "Protest" sogar grade die schlimmsten Gegner günstigerer Bedingungen zur Besserung der Wertschöpfungslage wählt, wie die hohen Stimmenanteile der umbenannten SED zeigen.

Und die Medien bestärken ganz überwiegend mit ihrer verantwortungslosen Berichterstattung pro Sozialstaat die Bevölkerung bei jeder Gelegenheit in ihrer Anspruchshaltung gegen notwendige Einsparungen.


Hinzu kommt natürlich die völlig Visionslosigkeit der derzeitigen Merkel-CDU, die längst unter Blüm und Geissler sozialdemokratisiert wurde, und sämtliche Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte mitgetragen und durchgesetzt hat.

Da Marktwirtschaft, solide Haushaltspolitik und Eigenverantwortung als "soziale Kälte" stark negativ besetzt sind, ist eine Tabuisierung entsprechender Maßnahmen zur Stärkung der Wertschöpfung in der BRD die logische Folge.

Die Dominanz sozialstaatlichen Wunschdenkens gestattet schlicht keine Kurskorrektur und bedeutet bei fortbestehen den zwangsläufigen Niedergang dieses Landes.

Es wäre nicht das erste mal, wenn aus ideologischer Verbohrtheit und Unflexibität ein Land, eine Gesellschaft, sich ins geschichtliche Nirvana verabschiedet.

Wir erleben diesen Prozeß derzeit als tägliche Live-Show.

[borazon]

Telepathie

[Denali]

aus der aktuellen Zeit-online:

In krassem Gegensatz zur Anglo-Welt wird den deutschen Empfängern von Sozialleistungen immer noch versichert, dass man den Hochqualifizierten die Gehälter kappen und die erlangten Beträge nach einem Schwundgang durch die Taschen der Staatskasse an sie weiterleiten werde. Mit solchen Zusagen lassen sich Wahlen umso leichter gewinnen, je mehr Bürger über Transfers bereits teil- oder ganz versorgt werden. In Frankreich und Deutschland ist das gegenüber den USA ein Mehrfaches. Und obwohl gerade in Deutschland die Wohlstandsdifferenz zwischen unten und oben im inter- nationalen Vergleich gering ausgeprägt ist, befürworten 71 Prozent der politisch Interessierten eine noch stärkere Umverteilung »von den Reichen zu den Armen«.8 56 Prozent der Westdeutschen und 66 Prozent der Ostdeutschen halten im August 2005 den »Sozialismus für eine gute Idee, die bislang nur schlecht ausgeführt worden ist«.


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Egal wer regiert, bei diesen Präverenzen der Wahlbevölkerung kann jede Regierung nur Mist bauen, weil der Wähler etwas anderes nicht zulässt.

Deutschland hat definitiv keine Zukunft. Dieses Land ist am Ende und rast mit Volldampf auf den Prellbock zu, redet sich aber ein: "Ist doch halb so schlimm, wir fahren ja noch".
Stimmt. Abwärts bis zum Kollaps.

[Rhum56]

[posting]19.000.810 von Waldsperling am 26.11.05 21:33:17[/posting]#5

Sach mal, ist dat nun so ein Anfall, oder ne Krankheit?

Anscheinend kannst Du nicht aus Deinem verquasten Vorverurteilungshäuschen raus, weil Du wohl immer noch glaubst, mich in die schwatze Unionsecke stellen zu müssen?

Und so einer will Großprojekte durchziehen?
Tss

Am Tag der Vorstellung des Unionsprogramms hab ich die Flinte geworfen, auch hier im Board.
Selbst SoBeKo, wie Stella, haben das erkannt, aber was red ich, bei der Denkmasse eines Waldsperlings....muß noch ein neuer Ausdruck für kreiert werden....wenn ich mal Zeit hab.



#9 von borazon

Zum Auswandern hab ich noch keinen Grund. es kann auch anders laufen. Die sozial betonierte Kaste muß erst noch zu der Erkenntnis kommen, das es genaau ihr Ding ist, was letztendlich dem kleinen Mann alles nimmt, aber nicht gibt. Das ist der große Haken am sozialen Ideal.

Und es gibt eine steigende Zahl derer jungen Leute, die das lang erkannt haben. Gerne wird das Zauberwort der alt68er gebraucht, die nicht aus dem schneckenhäuschen kommen. Mag sein, das es so ist.

Für mich aber ist das wichtigste, das hier die Rahmenbedingungen zur Entstehung neuer Gewerbebetriebe und vor allem die Entlastung im unteren Lohnbereich herbei geführt/verbessert werden. Schon das Konzentrieren auf "Reiche" ist vollkommene Zeitverschwendung. Statt dessen sollte der Staat sich mit einer möglichst schlanken Struktur der öffentlichen Hand beschäftigen, damit das Kostengebirge reduziert wird zugunsten einer allgemeinen Entlastung. Ich weiss, das das Wunschdenken ist. Aber ebenso muß man registrieren, das schon vor 30 Jahren Negativstimmen die Runde machten und bis Heute nichts desaströses passiert ist. Einzig unsere, für mich hausgemachte, Pleitewelle, privat, wie gewerblich, hat bedrohliche Ausmaße angenommen, was für mich die Schieflage unseres Landes deutlich bezeugt.

In einer Fernsehdiskussion diese Woche wurde auch mehrfach von jungen Teilnehmern davon gesprochen, das man sich mehr wünsche, mal wieder was für sich machen zu dürfen/können. Da wurden soziale und grüne Ideale etwas beiseite geschoben, Frau Roth (grün) hielt den Mund auf.

Im Grunde haben diese Argumente volle Berechtigung, wissen wir doch allzu gut, wohin eine überzogene soziale "Kultur" führt.

[Waldsperling]

[posting]19.006.099 von Rhum56 am 27.11.05 12:16:16[/posting]Was hast du denn für ein Problem?

Ich habe lediglich Zustimmung zu deinem Posting signalisiert.

Mein Projekt kannst du auch getrost mir überlassen. Ein schönes Leben noch.