checkAd

    Geothermie News - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.03.06 11:15:20 von
    neuester Beitrag 06.05.06 11:06:10 von
    Beiträge: 7
    ID: 1.051.147
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.779
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 31.03.06 11:15:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      ich möchte hier einen Thread eröfnen in dem Nachrichten,neue Technologien usw. gepostet werden können!

      Gruß Remus

      Geothermie: Der Kreis ist Spitze


      Nirgendwo im Land wird die bodennahe Erdwärme mehr genutzt

      (pm) Bei der Nutzung der oberflächennahen Erdwärme steht der Landkreis Esslingen an der Spitze im Land gefolgt von den Landkreisen Biberach und Ravensburg. Dies ergab nach heutiger Mitteilung des Umweltministeriums eine aktuelle Auswertung des im vergangenen Jahr aufgelegten und bis 31. Dezember 2005 befristeten Förderprogramms des Landes.

      Von den insgesamt 1667 eingereichten Förderanträgen stammten 140 aus dem Landkreis Esslingen, 109 waren dem Landkreis Biberach und 88 Anträge dem Landkreis Ravensburg zuzuordnen. Der Enzkreis folgte mit 83 Anträgen. „Das Programm ist auf eine erfreulich positive Resonanz gestoßen“, erklärte Umweltministerin Tanja Gönner.

      Die Fördermittel seien auf Grund des großen Interesses von ursprünglich zwei auf 4,2 Millionen Euro aufgestockt worden. Das Programm habe Gesamtinvestitionen von rund 40 Millionen Euro ausgelöst und dadurch auch wirtschaftliche Impulse gesetzt. „In einem für die Zukunft tragfähigen Energiemix müssen die erneuerbaren Energien einen deutlich höheren Stellenwert erhalten. Der Ausbau der Geothermie ist dazu ein wichtiger Baustein“, betonte Tanja Gönner.

      Die Bedingungen, oberflächennahe Erdwärme energetisch zu nutzen, seien im Landkreis Esslingen wie auch in Oberschwaben generell gut, so Tanja Gönner. „Die Menschen sind aber auch gegenüber der neuen Technik zur Wärmegewinnung sehr aufgeschlossen. Davon geht ein positives Signal aus.“ Mit dem Förderprogramm sei der modernen Heiztechnik über in die Erde gebohrte Sonden zum Durchbruch verholfen worden, so Tanja Gönner. „Die im Land energetisch genutzte Erdwärme wurde in nur einem Jahr mehr als verdoppelt“, erläuterte Tanja Gönner. Der Kohlendioxidausstoß verringere sich durch die neuen Anlagen landesweit um etwa 84 000 Tonnen.

      Baden-Württemberg habe bei der Nutzung der oberflächennahen Erdwärme zwischenzeitlich eine bundesweite Spitzenstellung erlangt, so Tanja Gönner. „Die wollen wir ausbauen.“ Mit einer landesweiten Kartierung sollen die im Land vorhandenen Potenziale im Detail aufgezeigt werden. Dazu gehöre die Standort- und bohrtiefenbezogene Ausweisung der jeweiligen Wärmeleitfähigkeit sowie auch möglicherweise entstehende Beeinträchtigungen des Grundwasserschutzes, so Tanja Gönner. „Außerdem sollen Untersuchungen zur Verbesserung und Optimierung der Sondentechnik durchgeführt werden.“

      Es sei eine vordringliche Aufgabe, die Energieversorgung neu auszurichten und zukunftsfähig zu machen, so Tanja Gönner. „Wir stellen uns dieser Herausforderung. Dabei ist es unser Ziel, den Anforderungen an eine sichere und wirtschaftliche Energieversorgung wie auch dem Klimaschutz gerecht zu werden.“

      Die Landesregierung wolle dazu bis 2010 den Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch von derzeit 3,3 Prozent auf 4,8 Prozent steigern. „Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Wir wollen es erreichen, indem wir dort Impulse setzen, wo wir Stärken haben.“ Dazu zähle neben der Wasserkraft- und Biomassenutzung die Geothermie.

      Quelle:Nürtinger Zeitung
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 08:22:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Wärme kommt aus der Erde
      VON SIBYLLE QUENETT, 03.04.06, 23:11h
      Die „Geothermie“ nutzt die natürlich vorkommenden Temperaturen im tieferen Erdreich.
      Berlin - Die Bundesregierung ist optimistisch, dass Deutschland bis zum Jahr 2020 immerhin 25 Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen decken kann: Windenergie, die Verstromung von Biomasse sowie die Solarenergie tragen dazu bei. Gefördert wird dies durch das seit 2004 geltende Erneuerbare-Energien-Gesetz, das die Netzbetreiber verpflichtet, diese Elektrizität vorrangig einzuspeisen und mit festgelegten Preisen zu vergüten.

      Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltfragen (WBGU) hält es jedoch für notwendig und möglich, dass bis zum Jahr 2050 regenerative Energieträger sogar 50 Prozent des deutschen Gesamtenergieverbrauchs liefern. Neben den erforderlichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung werden deshalb in den kommenden Jahren neue Techniken zum Großeinsatz kommen müssen. Eine davon wird die Nutzung von Geothermie sein.

      Das Grundprinzip ist relativ einfach. Erdwärme ist praktisch überall vorhanden. 20 Meter unter der Oberfläche herrscht im Erdreich ganzjährig eine Temperatur von acht bis zwölf Grad. Stößt man weiter in die Tiefe vor, steigen die Temperaturen je 100 Meter um jeweils drei Grad. Diese Wärme lässt sich oberflächennah, etwa in zwei Meter Tiefe, durch horizontal eingesetzte Wärmekollektoren anzapfen. In größeren Tiefen wird die Erdwärme durch Sonden erschlossen.

      In den Sonden zirkuliert Wasser, das sich erwärmt. Über Tage wird diese Energie ausgetauscht. Das kalte Wasser wird wieder in die Tiefe gepumpt. Der Kreislauf beginnt von neuem. Mit der Technik wird vor allem Heizungsenergie gespart. Sie ist auch für den Bau von Privathäusern geeignet. In der Schweiz werden schon heute bis zu 40 Prozent aller Neubauten so ausgestattet. Allerdings geht in die Energiebilanz auch der Strom für die Wärmepumpe ein.

      Zur Elektrizitätsversorgung wird Geothermie in Deutschland bislang fast gar nicht herangezogen, anders als in den USA, Mexiko und Japan. In Regionen, wo aber nicht die Möglichkeit besteht, heißen Wasserdampf in der Tiefe direkt anzubohren und auf entsprechende Kraftwerksturbinen zu leiten, muss man wieder mit zwei Bohrungen einen künstlichen Wasserkreislauf anlegen. Die erforderliche Pumpleistung senkt die Effizienz erheblich. Sie erreicht nur etwa zehn Prozent.

      Allerdings ist dieser Strom grundlastfähig. Das heißt, er wird kontinuierlich geliefert und ist nicht wie Wind- oder Solarenergie witterungsabhängig. Im Jahr 2005 kostete die in einer geothermischen Anlage mit 25 Megawatt erzeugte Kilowattstunde 7,16 Cent. Das entspricht etwa den heutigen Großhandelspreisen an der Leipziger Strombörse. 2020 soll der Preis für eine so produzierte Kilowattstunde nur noch 6,41 Cent betragen. Bei weiter steigenden Kosten für Öl und Gas verbessert sich die Wettbewerbsfähigkeit dieser Technik stetig.


      (KStA)


      http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1143815189699
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 09:17:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      5.4.2006: Meldung: Manager von Quest Capital wird Director bei Western GeoPower
      Western GeoPower Corp, eine Gesellschaft aus dem Bereich Erneuerbare Energien, gibt die Benennung von A. Murray Sinclair in den Board of Directors bekannt. Herr Sinclair ist Managing Director von Quest Capital Corp., einer Investmentbank, die an der TSX, AIM und an der AMEX börsennotiert ist. Quest Capital ist als Finanzdienstleister überwiegend für kleine und mittlere Gesellschaften in Nordamerika tätig.

      Quest hat sich unter anderem auf die Vergabe von Asset backed bridge loans (Überbrückungskrediten) in Höhe von bis zu CAD 35 Mio. an börsennotierte Gesellschaften aus den Sektoren, Bergbau, Öl- und Gas, Industrie und Immobilien spezialisiert. In Ergänzung zum Kreditgeschäft geht Quest auch Beteiligungen in Wachstumsgesellschaften ein und berät diese Gesellschaften im Bereich Corporate Finance.

      Western GeoPower entwickelt das zu 100 Prozent im Besitz der Gesellschaft befindliche South Meager Geothermie Projekt, welches über eine Lizenz zur wirtschaftlichen Produktion von Elektrizität verfügt. Das Projekt befindet sich 170 Kilometer nördlich von Vancouver, British Columbia. Es ist das am weitesten fortgeschrittene Geothermie Projekt in Kanada.

      Das Programm zur Bestätigung der Ressourcen auf dem South Meager Projekt wird fortgeführt, sobald die winterlichen Wetterverhältnisse dies zulassen. Die drei Bohrlöcher, die im vergangenen Jahr erfolgreich niedergebracht wurden, werden im Verlauf des Sommers durch so genannte Flow Tests auf ihre wirtschaftliche Ergiebigkeit hin getestet. Die Ergebnisse werden in die Durchführbarkeitsstudie zur Energieerzeugung aus dem Hochtemperaturfeld South Meager einfließen.

      Darüber hinaus prüft Western GeoPower fortgeschrittene geothermale Projekte in den Vereinigten Staaten mit der Absicht, eine Beteiligung oder ein Joint Venture einzugehen. Die USA sind der weltgrößte Produzent von Strom aus Geothermie mit 2.800 MW am Netz. Eine Studie der Geothermal Energy Association hat kürzlich 44 Projekte identifiziert, die in den USA vorangetrieben werden. Diese Projekte repräsentieren rund 2000 MW zusätzlicher Kapazität. Die Western Governors Association Geothermal Task Force hat mehr als 100 Liegenschaften mit einem kurzfristigen Entwicklungspotenzial von 13.000 MW identifiziert.

      Die Gesellschaft hat einem ihrer Directors 300.000 Aktienoptionen zum Erwerb von Aktien zum Preis von CAD 0,28 pro Aktie während einer Laufzeit von fünf Jahren gewährt.

      Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

      Western GeoPower Corp.
      Investor Relations
      Suite 411, 837 West Hastings Street
      Vancouver, BC 3N6, Canada
      Tel. +1 (604) 662 3338
      Fax +1 (604) 646 6603
      ir@geopower.ca

      Ps: In der PV-industrie wurden in 2005 Solarzellen mit einer Weltgesamtleistung von 1811 MW produziert!
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 09:18:39
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Wärme aus der Erde boomt
      Original-Pressemitteilung vom 11.04.2006


      Herausgeber:
      Geothermische Vereinigung e.V.
      Geeste (iwr-pressedienst) - Kluge Leute heizen mit der Erde. Immer mehr Menschen kommen angesichts steigender Erdöl- und Erdgaspreise auf die Idee, die Energie für Heizung und Warmwasser auf dem eigenen Grundstück zu suchen. Das macht weitgehend unabhängig, ist bequem, wirtschaftlich und macht die Heizkosten über viele Jahre überschaubar. „Die Erdwärme wird meine persönliche Unabhängigkeitserklärung.“ Diese Meinung eines Bauherrn trieb auch viele der Menschen an, die beim GtV-BV nach Rat und Informationen suchten.

      In zahlreichen Anwendungsbereichen sind die oberflächennahen Erdwärmesysteme konventionellen Anlagen wirtschaftlich längst überlegen. Ihr Anteil im Neubaumarkt nimmt seit einigen Jahren mit hohen Wachstumsraten kontinuierlich zu. Eine vollbeschäftigte, wachsende, Arbeitskräfte suchende und investierende Branche erwartet für 2006 zwischen 15.000 und 20.000 neue Anlagen. Zum Vergleich: 2004 waren bundesweit rund 10.000 Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren und Grundwasserwärmepumpen hinzugekommen. Auch immer mehr Eigentümer von bestehenden Gebäuden interessieren sich für einen Wechsel von Erdöl und Erdgas zur Geothermie.

      Allerdings erfordern die Auslegung, Planung und der Einbau von Erdwärmesystemen ein spezielles Know-how. Von Seiten des „Geothermische Vereinigung – Bundesverband Geothermie“ werden Bauherren und Hausbesitzer immer wieder aufgefordert, sich die in Frage kommenden Unternehmen hinsichtlich Zuverlässigkeit und Qualität ihrer Arbeit genau anzusehen und keine Kompromisse zu machen. Erdwärmeanlagen sollen über viele Jahrzehnte ohne nennenswerte Probleme betrieben werden können. Es gilt also erst recht die Regel: Qualität hat ihren Preis. Billig ist teuer.

      Die vom GtV-BV herausgegebene kostenlose Broschüre „Erdwärmesonden –Tipps für Häuslebauer“ hat sich auf Grund dieser Entwicklung zu einem Renner entwickelt. Weit über 17.000 Exemplare wurden in den vergangenen sieben Monaten verteilt. Die Nachfrage hält unvermindert an. Das Heft gibt grundlegende Informationen über die Arbeitsweise und den Aufbau einer korrekt installierten Erdwärmeanlage, beantwortet Fragen nach Auswahl der Wärmepumpe und Wirtschaftlichkeit des Systems und liefert nicht zuletzt Hinweise, woran man einen seriösen Anbieter erkennt.

      Weiterhin bietet der GtV-BV ein Intensivseminar „Oberflächennahe Geothermie - Planung und Bau von erdgekoppelten Wärmepumpenanlagen, Erdwärmesonden, Grundwasser“ an. Es findet am 06.05.05, 14:00-18:00 in Rahmen der DENEX auf dem Messegelände in Kassel statt. Die Veranstaltung bietet eine Einführung in Richtlinien und rechtliche Voraussetzungen, geologische und technische Grundlagen, über die Auslegung von Anlagen, die Einbindung der Systeme in die Bauvorhaben und gibt einen Überblick über die Arbeit mit einschlägiger Software. Sie richtet sich an Architekten, Planer, Bauträger und das Heizungshandwerk.


      Geeste, den 11. April 2006


      Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an die
      Geothermische Vereinigung e.V. wird freundlichst erbeten.



      Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen Herr Werner Bußmann,
      Geothermische Vereinigung e.V., gerne zur Verfügung.
      Gartenstr. 36
      49744 Geeste
      Tel: 05907-545
      Fax: 05907-7379
      Email: mailto:info@geothermie.de
      Internet: http://www.geothermie.de
      Avatar
      schrieb am 15.04.06 11:37:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      Teil 8: Atomenergie kann das Weltklima nicht retten
      GLOBAL 2000 / FOE (Friends Of The Earth)
      Die Neue Epoche 14.04.2006 22:29


      GLOBAL 2000 weist nach: Atomkraft kann nur Bruchteil des weltweiten Energiebedarfs decken – echter Klimaschutz nur durch Energiesparen und Erneuerbare Energien möglich. Die UN-Rahmenkonvention zur Klimaänderung (UNFCC) stellt die Forderung, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel nachhaltig und umweltverträglich sein müssen. Dies ist bei der Atomkraft nicht der Fall. Bei der internationalen Klimakonferenz in Bonn im Juli 2001 wurde daher entschieden, dass Atomprojekte als Klimaschutzmaßnahme vom Kyoto-Protokoll ausgeschlossen sind. Das gilt zumindest für die erste Kyotoperiode bis 2012. Da aber bisher beim internationalen Klimaschutz die Erfolge auf sich warten lassen, ist zu befürchten, dass Atomkraft als Alibi-Lösung in der Klimaschutzdebatte wieder Aufschwung erhält.

      Atomkraft produziert Treibhausgase

      Das Hauptargument der Atomindustrie - bei der Erzeugung von Atomstrom werde kein CO2 emittiert – hat sich als falsch erwiesen. Eine Analyse des deutschen Öko-Instituts zeigt, dass durch die Verwendung fossiler Energie während der gesamten nuklearen Brennstoffkette mehr CO2 entsteht als bei der Nutzung Erneuerbarer Energien.

      Die fossilen Brennstoffe werden vor allem beim Uranabbau und der Umwandlung des Uranerzes zu Kernbrennstoff benötigt. Dazu kommt: Atomkraftwerke produzieren üblicherweise nur Strom. In modernen Gaskraftwerken kann aber neben Strom auch Wärme erzeugt und genutzt werden. Vergleicht man nun eine Energiewirtschaft auf der Basis von Atomkraftwerken und eine mit modernen Gaskraftwerken, schneidet die Atomkraft auch in diesem Vergleich schlecht ab. Es werden mehr Treibhausgase ausgestoßen.

      Gehen die Uranvorräte in wenigen Jahrzehnten zur Neige und müssen dann geringerwertige Lagerstätten mit hohem Aufwand ausgebeutet werden, wird der CO2 Ausstoß in Zukunft sogar noch weiter steigen.


      Atomkraft bleibt weit hinter dem weltweiten Energiebedarf zurück

      Derzeit liegt der Anteil der Atomkraft am weltweiten Energieverbrauch bei knapp 3 Prozent. Der Beitrag der Erneuerbaren Energien zur Weltenergieversorgung liegt heute schon deutlich höher. Um in den nächsten 20 Jahren diesen Anteil zu halten, müssten etwa 280 neue AKWs gebaut werden, denn so viele müssen aus Altersgründen demnächst vom Netz. Das heißt: Alle 3-4 Wochen müsste ein neues AKW gebaut werden. Eine Verdreifachung der derzeitigen Energieproduktion aus Atomkraft bis 2050 würde nur zwischen 12,5% und 20% der notwendigen Reduktionen an Treibhausgasen bringen, aber auch einen Neubau pro Woche erfordern.

      Allerdings würden dann die weltweiten Uranvorräte in weniger als 50 Jahren verbraucht sein. Der derzeit einzig bekannte Weg, um einen längerfristigen Beitrag zur Weltenergieversorgung leisten zu können, wäre die Entwicklung von so genannten Schnellen Brütern, ein Kernreaktortyp zur Strom- und Plutoniumerzeugung. Diese Technologie ermöglicht zwar eine bis zu 60-fach größere Brennstoffausnutzung, führt aber zu enormen Sicherheitsproblemen und Risiken im schwierigen Umgang mit hochgefährlichem Plutonium. Weltweit ist daher die Brütertechnologie praktisch aufgegeben worden.

      Forcierung von Atomenergie steht im Widerspruch zu realem Energiebedarf

      Der zukünftig größte regionale Energiebedarf wird in den Entwicklungsländern aufkommen. Selbst die Vertreter der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO sprechen aber von Inkompatibilität der Kernenergie in den Entwicklungsländern, nicht zuletzt aufgrund der Infrastruktur, die für große und zentralisierte Anlagen häufig ungeeignet ist. Entscheidend auch: Atomkraftwerke produzieren Strom, nicht aber Wärme oder Treibstoffe. Benzin kommt nicht aus der Steckdose, Atomkraftwerke ersetzen kein Öl. Um uns vom Öl unabhängiger zu machen, brauchen wir etwas anderes: veränderte Mobilität, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

      Terror-Risiko Atomkraft

      Um eine Ausweitung des Anteils der Atomkraft auf das Dreifache zu erreichen, würden Atomkraftwerke auch in Ländern gebaut werden, die bisher auf Atomkraft verzichten. Damit steigt auch das Risiko, dass Länder mit unsicheren politischen Verhältnissen über die so genannte friedliche Nutzung der Atomkraft an atomwaffenfähiges Material kommen. In der Geschichte finden sich dafür ausreichende Belege, wie Iran und Nordkorea. Gleichfalls steigt das Terrorrisiko: Atomkraftwerke selbst stellen mögliche Ziele für Terrorangriffe dar, aber es besteht auch das Risiko, dass spaltbares Material durch Terrorgruppen entwendet und für den Bombenbau („schmutzige Bomben“) verwendet wird. Illegaler Handel mit radioaktiven Stoffen aus dem nuklearen Brennstoffzyklus stellt bereits heute ein schwerwiegendes Problem dar.

      Festhalten an Atomkraft behindert Entwicklung umweltfreundlicher Maßnahmen

      Zukünftige Investitionen in Kernenergie verzögern Investitionen in Effizenzmaßnahmen und behindern nachhaltige und ressourcenschonende Lösungen, wie beispielsweise Wind, Sonne, Biomasse und Ausbau der Geothermie. Die zentrale Struktur von Großkraftwerken, wie sie eben bei Atomkraft besteht, ist ineffizient. Vor allem weil die Abwärme zu einem großen Teil verloren geht. Die Energiewende hin zu kleineren effizienteren Einheiten mit der Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung und dem ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren Energien werden gebremst, während in die „Modernisierung“ völlig veralteter Atomreaktoren investiert wird. Jeder Euro, der in Atomkraft investiert wird, könnte bis zu 10mal mehr CO2-Einsparung bringen, wenn er in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz fließen würde!

      Besonders bedenklich: Die scheinbare Energieschwemme, die die Atomkraft verspricht, fördert den Ausbau einer energieintensiven Infrastruktur in der Wirtschaft und rückt die eigentlichen Instrumente im Kampf gegen den Treibhauseffekt – Energieeffizienz und Erneuerbare Energien – aus dem Blickfeld. Und zögert ihren Einsatz um Jahrzehnte hinaus. Wird die Energie knapp, müssen Privathaushalte, Staaten und Industrie radikal und unter hohen Kosten umsteuern.

      Die Lösung: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

      Die prognostizierten Energieverbrauchssteigerungen sind nicht unabänderlich: Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Energie effizienter zu nutzen. Energetisch sehr ineffizient sind etwa Stromheizungen und die Bereitstellung von Warmwasser mit Strom. Allein für diese beiden Bereiche werden in Österreich 5 TWh pro Jahr benötigt, das entspricht 5 Donaukraftwerken in der Größe von Freudenau. Durch Senkung des Standby-Verbrauchs, Energiesparlampen und effiziente Geräte könnten 20–30% des Haushaltsstromverbrauchs wirtschaftlich eingespart werden. Und in der Industrie sind es durch optimierte Nutzung von Elektromotoren ebenfalls 20–30% des Strombedarfs.

      Erneuerbare Energien aus Wind, Sonne, Wasser, Biomasse und Erdwärme sind heimische und sichere Energieträger. Verbunden mit Effizienzverbesserung und Stromeinsparung sind sie die umweltfreundliche und wirtschaftliche Lösung für die Energieprobleme der Zukunft. Und sie schaffen Arbeitsplätze und stützen die heimische Wirtschaft.

      Silva Herrmann, Energiereferentin GLOBAL 2000

      Informationen im WWW unter http://www.global2000.at/

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1775EUR -7,07 %
      CEO lässt auf “X” die Bombe platzen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 18.04.06 15:26:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Bundesverband Geothermie: Wärme aus der Erde boomt


      "Kluge Leute heizen mit der Erde", betont der Bundesverband Geothermie in einer Pressemitteilung. Immer mehr Menschen kämen angesichts steigender Erdöl- und Erdgaspreise auf die Idee, die Energie für Heizung und Warmwasser auf dem eigenen Grundstück zu suchen. Das mache weitgehend unabhängig, sei bequem, wirtschaftlich und mache die Heizkosten über viele Jahre überschaubar.

      "Die Erdwärme wird meine persönliche Unabhängigkeitserklärung" zitiert der Bundesverband Geothermie / Geothermische Vereinigung e.V. einen Bauherren. In zahlreichen Anwendungsbereichen seien die oberflächennahen Erdwärmesysteme konventionellen Anlagen wirtschaftlich längst überlegen, betont der Verband. Ihr Anteil im Neubaumarkt nehme seit einigen Jahren mit hohen Wachstumsraten kontinuierlich zu.


      15.000 bis 20.000 neue Erdwärmeanlagen im Jahr 2006

      Die voll beschäftigte, wachsende, Arbeitskräfte suchende und investierende Branche erwartet laut Bundesverband Geothermie 2006 zwischen 15.000 und 20.000 neue Anlagen. 2004 seien bundesweit rund 10.000 Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren und Grundwasserwärmepumpen hinzugekommen. Auch immer mehr Eigentümer bestehender Gebäuden interessierten sich für einen Wechsel von Erdöl oder Erdgas zur Geothermie.


      Keine Kompromisse bei Zuverlässigkeit und Qualität

      Die Auslegung, die Planung und der Einbau von Erdwärmesystemen erfordere ein spezielles Know-how, betont der Bundesverband Geothermie. Die Geothermische Vereinigung / Bundesverband Geothermie" fordere Bauherren und Hausbesitzer immer wieder auf, sich die in Frage kommenden Unternehmen hinsichtlich Zuverlässigkeit und Qualität ihrer Arbeit genau anzusehen und keine Kompromisse zu machen. Erdwärmeanlagen sollten über viele Jahrzehnte ohne nennenswerte Probleme betrieben werden können. Es gelte also erst recht die Regel: "Qualität hat ihren Preis. Billig ist teuer", so der Verband.

      Kein Wunder daher, dass sich die kostenlose Broschüre "Erdwärmesonden - Tipps für Häuslebauer" zu einem Renner entwickelt habe. Weit über 17.000 Exemplare seien in den vergangenen sieben Monaten verteilt worden. Die Nachfrage halte unvermindert an. Das Heft gibt grundlegende Informationen über die Arbeitsweise und den Aufbau einer korrekt installierten Erdwärmeanlage, beantwortet Fragen nach Auswahl der Wärmepumpe und Wirtschaftlichkeit des Systems und liefere nicht zuletzt Hinweise, woran man einen seriösen Anbieter erkennt. Bestellung unter http://www.geothermie.de/bestellung-tipps.htm.

      17.04.2006 Quelle: Bundesverband Geothermie © Heindl Server GmbH
      Avatar
      schrieb am 06.05.06 11:06:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      dradio.de
      URL: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/497079/



      FORSCHUNG AKTUELL

      04.05.2006 · 16:35 Uhr

      Professor Rolf Emmermann (l.) und Wolfgang Bogenrieder (r.) verfolgen die Bohrung in Groß Schönebeck. (Bild: Wolfgang Noelke)

      Heizkraft aus der Erde
      Geoforschungszentrum startet zweite Bohrung für Geothermielabor
      Von Wolfgang Noelke
      Energietechnik. - Im brandenburgischen Groß Schönebeck ist die zweite Bohrung für das Geothermielabor des Geoforschungszentrums Potsdam gestartet worden. Man will die Erdwärme in 4000 Metern Tiefe zur Energieerzeugung nutzen. Das Verfahren soll, wenn es sich bewährt, an vielen anderen Standorten einsetzbar sein.


      Der Start war optisch unspektakulär. Für Umwelt- und Energiewirtschaft ist er weltweit eine Premiere! 4000 Meter liegen noch vor dem Bohrmeißel. Was da funktionieren soll, ist das in mehr als 4000 Meter Tiefe vorhandene Wasser zum Fließen zu bringen. Bis in diese Tiefe ragt nämlich bereits das erste Bohrloch und keine 30 Meter entfernt wird jetzt erneut gebohrt, allerdings mit einem Trick: Das zweite Bohrloch wird wie ein elastischer Trinkhalm im Wasserglas kurz vor der 4000-Meter-Marke einen Bogen in Richtung West/Nordwest schlagen, also horizontal weiterführen, so dass dessen Öffnung etwas mehr als einem halben Kilometer von der Öffnung des ersten Bohrloches entfernt herunter kommt. Dann erst beginnt die spannende Phase des Forschungsprojekts, sagt Professor Rolf Emmermann, Vorstandsvorsitzender des Geoforschungszentrums Potsdam:

      "Der Bohrfortschritt ist im Anfang sehr groß. Wir werden nicht sehr lange brauchen, denn das ist ja auch das, was das Geld kosten: die Dauer der Bohrung. Die wird in den nächsten - sagen wir mal - drei Monaten fertig sein. Dann kommt aber die Experimentierphase, bei der wir zeigen müssen, dass wir überhaupt Wasser wieder in den Untergrund hineinbekommen und bei der wir versuchsweise zeigen wollen: Wenn wir künstlich unten die Gesteine aufbrechen, das ist also der erste große Versuch, dass wir dann das Volumen an zufließendem Wasser aus dem Gestein vergrößern können."

      Das hat jedenfalls im Versuch bereits funktioniert: Das Gestein ist in 4000 Meter so spröde, dass bereits ein geringer Druckanstieg genügt, um es zerbröseln zu lassen. Durch diese groben Kavernen, die sich da bilden, soll das Wasser dann den halben Kilometer weit fließen, um dann von dem Rüsselende des zweiten Bohrlochs aufgesaugt und nach oben gepumpt zu werden. Oben beginnt dann das zweite spannende Experiment: Das etwa 150 Grad Celsius heiße Wasser soll eine Dampfturbine antreiben, aus der Strom gewonnen wird. Oben entsteht ein Kraftwerk. Das Pfiffige daran ist nun wieder: Aus 150 Grad Celsius heißem Wasserdampf, also knapp 50 Grad über dem Siedepunkt könnte man nicht viel Energie gewinnen, wohl aber aus einer Flüssigkeit, die bereits bei 30 Grad Celsius ihren Siedepunkt erreicht. Die besteht aus einer ähnliche organischen Zusammensetzung, wie die Flüssigkeit in modernen FCKW- freien Kühlschränken und Klimaanlagen. Diese Flüssigkeit wird einfach auf 150 Grad erhitzt und hat dann die nötige Dampfkraft. Jetzt müssen die Wissenschaftler nur noch die ideale Fließgeschwindigkeit des 4000 Meter tiefen Wassers ermitteln. Es darf nämlich nicht zu schnell fließen, sonst kühlt das Wasser zu stark ab. Der letzte - ist der für Professor Emmermann übrigens wichtigste Punkt: Hier entsteht das erste Geothermie- Versuchskraftwerk der Welt, das auch an fast jedem Punkt der Welt funktionieren dürfte, also nicht nur in Gegenden mit vulkanischer Aktivität. Emmermann:

      "Wir wollen ein Projekt durchführen unter Bedingungen, die geologisch weit verbreitet auf der Welt vorkommen und die normal sind, das heißt, dass wir eine normale Temperaturzunahme mit der Tiefe haben. Dieses norddeutsche Becken, in dem wir uns befinden, ist eine geologische Struktur in einer Art, wie sie weltweit verbreitet sind. Also, der gesamte Raum vom Baltikum bis nach Holland besteht aus diesen Gesteinen. Große Gebiete der Kontinente sind von Sedimentbecken überlagert. Das heißt, das, was wir machen, kann man, wenn es erfolgreich ist, auf eine sehr weit verbreitete geologische Struktur übertragen."

      Fazit: Kleine Geothermiekraftwerke kann man fast überall aufs Land stellen. Wolfgang Bogenrieder, Geschäftsführer bei der " Erneuerbare Energie GmbH" der Vattenfall Europe wartet aber erst mal den Fließversuch ab. Verläuft der positiv, könnte es sein, dass kleine Geothermiekraftwerke zum Mix erneuerbarer Energien entscheidend beitragen. Bogenrieder:

      "Es müssen mindestens 750 Kilowatt werden. Das muss also aus den Versuchen herauskommen. Es könnte aber auch gut sein, wir haben das mal überschläglich berechnet aufgrund der ersten Bohrung, da sind ja auch schon Untersuchungsergebnisse vorhanden, dass wir ein Megawatt, maximal 1,3 Megawatt erreichen können."








      © 2006 Deutschlandradio
      Hilfe | Impressum | Kontakt


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Geothermie News