Merkel: Fremdenfeindlichkeit ist nicht typisch deutsch - 500 Beiträge pro Seite

[StellaLuna]

HANDELSBLATT, Samstag, 03. Juni 2006, 11:02 Uhr
Merkel

„Fremdenfeindlichkeit ist nicht typisch deutsch“

Angela Merkel hat vor einer Dramatisierung ausländerfeindlicher Übergriffe gewarnt. Die Bundeskanzlerin ist überzeugt, dass Fremdenfeindlichkeit kein typisch deutsches Phänomen ist. Eine Umfrage aus den Niederlanden scheint dies zu bestätigen.

HB BERLIN/DEN HAAG. „Wir haben leider einzelne ausländerfeindliche Übergriffe, die absolut zu kritisieren sind und gegen die wir mit aller Konsequenz vorgehen. Aber die überwiegende Mehrheit in unserem Land ist ausländerfreundlich“, sagte Merkel der „Bild am Sonntag“ zufolge. „Es gab diese Übergriffe und wir müssen äußerst wachsam bleiben. Fremdenfeindlichkeit kann man aber nicht als typisch für Deutschland bezeichnen“, betonte die Bundeskanzlerin.

Im vergangenen Monat hatte Ex-Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye Farbige gewarnt, bestimmte Regionen Ost-Deutschlands zu besuchen, weil sie dort mit Übergriffen rechnen müssten. Damit hatte Heye eine Rechtsextremismus-Debatte ausgelöst. Die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten in Deutschland stieg 2005 gegenüber dem Vorjahr laut jüngstem Verfassungsschutzbericht um 27,5 Prozent, die der Gewalttaten um 23,5 Prozent.
...
http://www.handelsblatt.com/Politik/International/pshb/fn/re…

Wer hat behauptet, dass Fremdenfeindlichkeit typisch deutsch ist? Was will uns die Kanzlerin damit sagen? Sind fremdenfeindliche Übergriffe in Deutschland deshalb weniger schlimm für die Betroffenen, weil es kein typisch deutsches "Phänomen" ist?

Fremdenfeindlichkeit/Rassismus gab es zu allen Zeiten in allen Ländern.

Dass Übergriffe nicht öffentlich dramatisiert werden sollen, dem kann nur zugestimmt werden, denn davon haben die Opfer nichts und die Täter viel.

Die öffentliche Ausländerfeindlichkeit-Diskussion schadet dem Standort Deutschland und ist letzten Endes Privatsache der Betroffenen, um die Täter kümmern sich die Gerichte.

Ist Merkel entgangen, dass derzeit vor Reisen nach Deutschland gewarnt wird wegen der Masernepidemie, auch diese ist übrigens nicht typisch deutsch

[Fuller81]

Das waren doch nur wenige Einzelfälle. Kein Grund zur Panik.

[Kaperfahrer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 21.934.242 von StellaLuna am 03.06.06 13:26:13

Es würde der politischen Kultur und dem Umgang miteinander wirklich gut tun, nicht über den verkürzenden und dadurch sinngemäß verfälschenden Sprachgebrauch des deutschen Schmierenjournalismus miteinander zu kommunizieren.

Das Fremdenfeindlichkeit nicht typisch für Deutschland ist (O-Ton Merkel) hat vom Sinn her, eine komplett andere Bedeutung wie das Getitelte: Fremdenfeindlichkeit ist (oder meinetwegen, ist nicht) typisch deutsch.

Deutsch ist eine schöne, schwierige, aber anerkanntermaßen auch eine der ausdrucksstärksten Sprachen die es gibt auf dieser Welt! Ich bin dafür sorgsam mit ihr umzugehen (jedenfalls die, die es drauf haben, oder überschätze ich dich da Stella?) und sie nicht mit den verstümmelnden Werkzeugen der political correctness und/oder vordergründigen Hammermethoden des Boulevards zu verunstalten, mit dem einzigen Ziel einem politischen Gegner ans Bein zu pinkeln.

[daimlerfreak]

Antwort auf Beitrag Nr.: 21.934.242 von StellaLuna am 03.06.06 13:26:13

komisch , wir wissen immer was NICHT typisch deutsch ist, was es jedoch wirklich ich erahnen nur einige wenige

[graf_von_kohle]

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[daimlerfreak]

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[StellaLuna]

Antwort auf Beitrag Nr.: 21.934.275 von Fuller81 am 03.06.06 13:33:49

Angela Merkels Feststellung beruhigt mich insofern, als dass allen Menschen das auch in anderen Ländern passieren könnte, aber ob es deshalb weniger beleidigend und schmerzhaft ist, wage ich doch zu bezweifeln.

Ich weiß nicht, welcher Teufel Merkel geritten hat, dass sie ausgerechnet jetzt den Finger hebt und auf andere Länder zeigt, so nach dem Motto "die sind auch nicht besser". Nicht auszuschließen ist, dass die Deutschen diesbezüglich nicht nur besser sondern auch nachhaltiger werden wollen.

[StellaLuna]

überlassen wir das Thema "Fremdenfeindlichkeit" doch der Auslandspresse:

... Allmählich wird den Verantwortlichen doch ein wenig mulmig. Am 9. Juni startet die Fußball-WM. Deutschland erwartet hunderttausende Besucher. Seit Monaten fiebert die Nation dem Großereignis entgegen, will sich in allerschönsten Farben zeigen – innovativ, freundlich, zukunftsträchtig. Offizieller Slogan der Megaparty: „Die Welt zu Gast bei Freunden“.

Zwischenfälle. Ein paar hässliche Zwischenfälle könnten das kunterbunt-fröhliche Bild schnell ruinieren. Immer mehr fürchten die Sicherheitsmanager nicht nur Terroranschläge, sondern auch das fatale Gebräu aus Frust, Verwahrlosung, Hass und Testosteron unter Deutschjugendlichen, das offenbar jederzeit hochkochen kann. Organisierte Rechtsradikale wollen im WM-Gedränge mit minimalem Aufwand maximalen Stress erzeugen. „Die Welt zu Gast bei Nazis?“, fragt sich nicht nur die Berliner „tageszeitung“.

Heinz Fromm, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, gruselt sich schon vor Aufmärschen der Neonazis. Diese planen etwa, den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad, der so gern den Holocaust leugnet und die Auslöschung Israels beschwört, hochleben zu lassen. „Wir werden alles daransetzen, dass die WM nicht von extremistischen Organisationen zur Verbreitung ihres verabscheuungswürdigen Gedankenguts missbraucht werden kann“, donnert Fromm. Die iranische Mannschaft spielt am 21. Juni in Leipzig. Gegen Angola.

Der Sicherheitsaufwand ist gigantisch. Alle rekrutierbaren Polizisten, Ordner und Wachleute werden auf den Beinen sein. Das Großaufgebot kann die zwölf WM-Stadien vermutlich unter Kontrolle halten. Das Gros der Fans aber wird sich vor Großleinwänden in den Städten sammeln. Das Land ist groß, die Nächte sind lang. Wer Zoff haben will, wird ihn bekommen, vor allem in manchem Kaff im Osten, das Skinheads und NPD-Strategen als ihre „national befreite Zone“ ansehen. „Die Glatzen dürfen uns nicht die WM kaputtmachen“, stöhnt Wolfgang Bosbach, Vizechef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. ...
http://www.profil.at/index.html?/articles/0622/560/142096.sh…

Das nenne ich Dramatisierung, so ein paar Verblendete können die WM doch gar nicht kaputt machen

[Zaharoff]

Antwort auf Beitrag Nr.: 21.934.743 von StellaLuna am 03.06.06 15:30:22

Genau, was wir sehen wollen sind nur politisch korrekte Bekundungen. Wie viel freundlicher würden doch folgende Bilder nach einem Spiel der imperiealistischen USA aussehen:

[doc66]

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[Waldsperling]

Also, ich mag alle "Fremden".

Besonders die, die unser Stadtbild durch das leeren von Schnapsflaschen um 9:35 Uhr bereichern.

Finde ich echt toll. das wir den halben Balkan alimentieren, und unsere eigene Jugend zu zig Tausenden ohne Lehrstelle dahinsiechen lassen.

[daimlerfreak]

Antwort auf Beitrag Nr.: 21.937.763 von Waldsperling am 03.06.06 23:19:23

100%ige Zustimmung

aber deine Intoleranz schockt mich ganz schön

[StellaLuna]

Vor der WM
Merkel sieht neue Form des Patriotismus
veröffentlicht: 04.06.06 - 10:11 vorlesen lassen

Hamburg (rpo). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Zusammenhang mit der WM eine neue Form des Patriotismus in Deutschland gewürdigt. "Der Umgang mit dem eigenen Land nimmt eine schöne Normalität ohne Protzigkeit an. Das gefällt mir", sagte Merkel der "Bild am Sonntag".
Sie betonte: "Ganz toll finde ich übrigens, dass unsere Fans eine heitere, gelassene Freude am eigenen Land entwickeln." Da würden Fahnen geschwenkt ohne das Gefühl, sich dafür rechtfertigen zu müssen. "Vor 15 Jahren war das noch anders", sagte die Kanzlerin.

Ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Mannschaft bei der WM könne "sicher über den Fußball hinaus für positive Stimmung in unserem Land sorgen", sagte Merkel. Aber so eine Stimmung verebbe auch wieder. "Die Bürger lassen sich nicht einfach einlullen und vergessen ihre Sorgen." Glücklicherweise hätten die "Deutschen nicht nur den Fußball, sondern ein breites Fundament, aus dem wir Stolz auf unser Land ableiten können".
http://www.ngz-online.de/public/article/nachrichten/politik/…

Da hat der Pastor in Angela Merkel gesprochen

Vor zwei Tagen wurde die deutsche Ausländerfeindlichkeit internationalisiert und heute sieht sie eine neue Form des deutschen Patriotismus - weiter so, Madame

[StellaLuna]

Steinmeier schießt den Vogel ab:

Außenminister Frank-Walter Steinmeier rief die Bundesbürger auf, während der WM dem Ausland ein gutes Bild der Deutschen zu vermitteln. "Wir müssen in den vier Wochen der Weltmeisterschaft zeigen, wer wir wirklich sind. Das werden wir schaffen. Im ganzen Land wird wirklich alles getan, damit sich unsere Gäste aus aller Welt in Deutschland wohlfühlen", sagte der SPD-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=domes…

Steinmeier scheint kein gutes Bild von den Deutschen zu haben. Andererseits sollten wir froh sein, dass wir nur für vier Wochen einen guten Eindruck machen müssen, länger könnte das Volk die Verstellung auch nicht durchhalten

Wie kommen wir nur zu diesen sogenannten Volksvertretern