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    Tränen auf dem Dach der Welt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.08.06 12:51:22 von
    neuester Beitrag 08.08.06 16:00:27 von
    Beiträge: 14
    ID: 1.075.619
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      schrieb am 08.08.06 12:51:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Habe gestern den Bericht in der ARD über die neue Bahnstrecke zwischen Peking und Lhasa gesehen. Unglaublich schöne Landschaftsbilder von dem Dach der Welt.

      Das wars aber auch schon mit Schönheit. Tibeter wurden den chinesischen Reisenden vorgeführt wie Zootiere, nur handverlesene Bürger standen den Reportern als Interviewgäste zu rVerfügung, denen man bei jedem Wort ansah, wie sie sich mit dem Propagandamist, den sie von sich zu geben haben, quälen müssen.

      Die Folgen der Bahnstrecke ist klar. Die Tibetische Kultur wird weiter in den Hintergrund gedrängt. Noch mehr Chinesen werden versuchen, Tibets Ressourcen auszubeuten und Millionen mit dem nun einziehenden Tourismus zu verdienen. WIrklich eine Schande...

      Die Eroberung Tibets mit der verbundenen Ermorderung tausender Tibeter und die anhaltene Besetzung sollte nicht in Vergessenheit geraten. Es ist eine Schande, dass kein Staatsgast dieses Thema in China auf den Tisch bringt.

      Hier folgt ein m.E. ein recht guter Artikel von Richard Gere über die BAhnstrecke, veröffentlicht im Tagesspiegel am 02.08.

      Von Richard Gere
      Jetzt ist sie fertig, die am höchsten gelegene Eisenbahnlinie der Welt. Peking-Lhasa, das ist eine atemberaubende Ingenieurleistung und Zeugnis der Größe Chinas. Die Linie ist aber auch die bislang größte Bedrohung für das Überleben Tibets einzigartiger religiöser, kultureller und sprachlicher Identität. Oder, wie es ein bekannter tibetischer Buddhist ausdrückte, der nach Jahren in chinesischer Haft starb: die Eisenbahn bringt �eine Zeit von Not und Dunkelheit� nach Tibet.

      Die Eisenbahn entlang des �Daches der Welt� wird eine weitere Militarisierung der Region mit sich bringen, sie wird die schon jetzt verheerende Ausbeutung von Tibets Ressourcen beschleunigen und die Zahl chinesischer Einwanderer erhöhen � und das tibetische Volk weiter marginalisieren. In der Hauptstadt Lhasa sind die Tibeter schon jetzt in der Minderheit.

      Nach Chinas Invasion 1949/50 wurden tausende buddhistischer Klöster zerstört, hunderttausende Tibeter starben. Heute ist die Unterdrückung subtiler. Einige Klöster wurden wieder aufgebaut � meist als Ausstellungstücke für die wachsende Zahl von Touristen im Land. Eine vollwertige religiöse Ausbildung zu bekommen, ist aber für Tibeter unmöglich, und schon wer ein Bild des Dalai Lamas besitzt, macht sich strafbar.

      Ein alter Nomade hat mir von den Problemen seiner Söhne erzählt, die weder im örtlichen Bergwerk Arbeit finden, weil es nur Chinesen einstellt, noch in den Geschäften, die nur chinesische Sachen verkaufen. Das Vieh hatten die Behörden seiner Familie schon weggenommen, Nomaden in Tibet sollen fest angesiedelt werden. Der alte Mann sagte mir: �Sie haben mir mein Land unter den Füßen weggerissen.� Ohne angestammtes Land, ohne Religion verschwinden Kulturen. Ist es das, was die Chinesen wirklich wollen?

      Die Tibetbahn hat vier Milliarden Dollar gekostet und ist Teil von Chinas Infrastrukturplan �Großer Sprung nach Westen�. Doch eigentlich geht der Bau auf strategische und politische Interessen zurück, die bis in die 40er Jahre zurück reichen: Hauptprofiteure sollten demnach die Besatzungstruppen, chinesische Unternehmen und Siedler sein � nur nicht das tibetische Volk. Tibeter haben weder die Chance, um in der von Chinesen dominierten Wirtschaft zu bestehen noch können sie von deren Erfolg profitieren.

      Mit der neuen Strecke geht auch eine Verschärfung der Unterdrückung der politischen Rechte einher. Tibets neuerKP-Führer Zhang Qingli sprach kürzlich von einem �Kampf auf Leben und Tod� gegen den Dalai Lama und seine Unterstützer. Es ist entmutigend, dass die Regierung ausgerechnet jetzt, wo viele Chinesen stolz sind auf die technischen Errungenschaften im Land, auf eine Rhetorik zurückgreift, die in der Paranoia der Kulturrevolution stecken geblieben zu sein scheint.

      Chinas Präsident Hu Jintao hat die Strecke am 1. Juli eröffnet. In den 80er Jahren war er Parteichef in der Region und damals verantwortlich für Folter und Massenverhaftungen nach der Einführung des Kriegsrechtes in Lhasa. Die Tibeter haben seine Rolle als Unterdrücker nicht vergessen.

      Staatschef Hu war auch persönlich für die Einführung der beschleunigten Entwicklungspolitik verantwortlich, die sich für so viele Tibeter als Desaster herausstellte. Diese Politik basiert auf dem Modell chinesischer Städte und lässt tibetische Traditionen völlig außer Acht.

      Einen wirklich �großen Sprung nach vorn� und ein Zeichen echten guten Willens könnte Hu setzen, wenn er auch für Tibeter Möglichkeiten für eine wirtschaftliche Entwicklung einräumen, wenn er Tibets religiöse und kulturelle Identität schützen würde und den Dalai Lama in Entscheidungen über die Zukunft Tibets einbeziehen würde. Seit 2002 gab es zwar insgesamt fünf Gesprächsrunden zwischen Peking und Abgesandten des Dalai Lama, die ersten nach jahrzehntelangem Stillstand, doch ein Bekenntnis Chinas zur kulturellen Identität Tibets ist weiterhin ausgeblieben.

      Tibet hat ein reiches kulturelles Erbe. Seine Religion lebt von den Prinzipien von Weisheit und Mitgefühl, von der Botschaft von Interdependenz und Gewaltfreiheit. All das ist fest verwurzelt in Tibets Landschaft und in den Herzen seines Volkes. Das Überleben des buddhistischen Erbes in dessen Heimatland ist nicht nur für das tibetische Volk entscheidend, sondern für die ganze Welt. Chinas Aufbruch zur Großmacht darf nicht länger gleichbedeutend sein mit einer weiteren Zerstörung des tibetischen Erbes.

      Der Autor ist Schauspieler und Vorsitzender der International Campaign for Tibet (www.savetibet.de). Übersetzung: Sebastian Bickerich.
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 13:16:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      China ist die größte Gefahr für unsere Erde.
      Umweltschutz ist in China unbekannt.
      Die Regeierung möchte nicht nur die polititische sondern auch militärische Weltmacht Nr.1 werden . Und dies mit allen Mitteln.
      Wann erkennen die Politiker und Wirtschaftsbosse dies endlich !!
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 13:27:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.353.056 von Intruder2003 am 08.08.06 13:16:08"Wann erkennen die Politiker und Wirtschaftsbosse dies endlich !!"
      Die werden das schon erkannt haben, aber haben dem nichts entgegenzusetzen. Also hoffen sie, in ein paar Jahren wenigstens noch als Fußabtreter anerkannt zu werden. Und als solcher muß man sich gaaaaaanz flach machen.
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 13:38:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.353.192 von Borealis am 08.08.06 13:27:50vor allem sieht man dort die menschenverachtung des kommunismus.
      die behandeln ihre leute wie dreck.
      dagegen ist der kapitalismus ein paradies
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 13:46:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      Modernster Kolonialismus.
      Ohne Rücksicht auf Kulturen, Menschen und Werte.
      :(

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      schrieb am 08.08.06 14:24:25
      Beitrag Nr. 6 ()
      Gere hätte wohl gern für sich und andere Reiche eine Art tibetanischen Streichelzoo, der eingefroren auf dem Stand des Mittelalters für immer und ewig in sich selbst verharrt.

      Gottseidank wird jetzt auch Tibet mit dem Fortschritt beglückt.Eine chinesische 4 Millarden Investition, die sich Tibet als Land nie hätte leisten können.
      Man stelle sich vor, die Schweiz hätte bis heute keinen Eisenbahnanschluss.Was für ein Armenhaus wäre die Schweiz?!
      In tagelangen Fussmärschen - Schauspieler haben ja Zeit, würde sich Gere in die exklusive Einsamkeit der Schweizer Berge begeben. Dorthin wo man im Einklang mit der Natur seinen philosophischen Ansichten nachhängen kann und der romantische Ruf des Alphorns ertönt.
      Die Schweizer würden zwar im Durchschnitt nur 50 werden und immer mal wieder durch eine Hungersnot hingerafft werden, aber sowas stört einen Gere nicht.Hauptsache er tankt mal so richtig Armut und Ruhe und ist gewappnet für sein stressiges Leben in der Zivilisation.
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 14:38:57
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.353.906 von Kurzschluss am 08.08.06 14:24:25Was wäre es für ein Segen für die Tibeter gewesen, ein "Armenhaus" zu bleiben und sich ungestört ihrer Kultur und Religion hinzugeben.

      Natürlich hätten sie sich dies Eisenbahnstrecke nicht leisten können. Natürlich hätten sie sich das nicht leisten wollen.

      Man kann über Richard Gere denken, was man will aber ohen ihn würde das Leiden der Tibeter gar kein Thema mehr in der internationalen Diskussion sein.
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 14:40:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.353.906 von Kurzschluss am 08.08.06 14:24:25:rolleyes:

      :keks:
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 14:45:42
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.353.906 von Kurzschluss am 08.08.06 14:24:25auf das wie kommt es an.

      Oder glaubst Du, dass die Chinesen solche Wohltäter sind,
      dass sie ihrem "Erzfeind" solche Projekte ohne
      klare Berechnung der "Gegenleistungen" realisieren?
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 14:55:28
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.354.260 von Heinz01 am 08.08.06 14:45:42Der Anschluss Südtirols an Italien hat Südtirol auch nicht geschadet.Heute leben in Bozen mehr Italiener als Südtiroler.
      So what? Die Dinge ändern sich eben.
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 15:05:19
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.353.294 von rohrberg am 08.08.06 13:38:06vor allem sieht man dort die menschenverachtung des kommunismus.
      die behandeln ihre leute wie dreck.
      dagegen ist der kapitalismus ein paradies


      china ist kapitalismus pur.
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 15:05:41
      !
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      Avatar
      schrieb am 08.08.06 15:25:52
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.354.405 von Kurzschluss am 08.08.06 14:55:28...und die Geschäfte führen aber immer noch die heimlich verkauften Österreicher.:D
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 16:00:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.354.405 von Kurzschluss am 08.08.06 14:55:28wenn Du Südtirol mit der Situation von Tibet vergleichst, dann
      hast Du irgendetwas nicht kapiert. :confused:


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