In Gottes Wirtschafts-Reich - 500 Beiträge pro Seite
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neuester Beitrag 07.01.07 16:46:58 von
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HANDELSBLATT, Sonntag, 7. Januar 2007, 08:13 Uhr
Kirchliche Betriebe
In Gottes Wirtschaftsreich
Von Jürgen Salz und Stefanie Burgmaier, Wirtschaftswoche
Verlage, Brauereien, Banken – Christlichen Kirchen und Klöstern gehören etliche Betriebe. Gerade jenseits der sozial-karitativen Arbeit laufen die Geschäfte der christlichen Unternehmen gut. Sie zählen häufig zu den erfolgreichsten ihrer Branche.
DÜSSELDORF. Den Namen für Deutschlands erstes kirchliches Catering-Unternehmen hatte Werner Fuchs sofort parat: "Martha's Finest." Der 49-jährige Diakon aus Frankfurt gründete das Unternehmen vor sieben Jahren; damals brauchte er Geld für die Jugendarbeit. Fuchs kannte sich bis dahin nur mit Obdachlosen-Speisungen aus. Heute serviert Martha's Finest - benannt nach jener Martha, die für Jesus in der Küche wuselte, während ihre Schwester Maria dem Messias zuhörte (Lukas, 10, 38-42) - beim Mitarbeiterfest der Lufthansa, beim Firmenjubiläum des Suhrkamp-Verlages oder beim Empfang zum 60. Geburtstag von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth.
Zehn fest angestellte Mitarbeiter gehören mittlerweile zum Team, der Laden ist profitabel. "Wir arbeiten aber auch noch für die Oma aus der Gemeinde, die zu ihrem 80. Geburtstag 15 Gäste eingeladen hat", versichert Fuchs. Martha's Finest gehört zum Kirchlichen Dienst in der Gastronomie - eine evangelische Organisation, die sich um Auszubildende im Gaststättengewerbe kümmert. Insgesamt besitzen kirchliche - oder klösterliche - Eigentümer etwa 50 000 Unternehmen in Deutschland: darunter nicht nur Caritas- und Diakonie-Sozialstationen, Krankenhäuser, Alten- und Behindertenheime. Sondern auch Filmproduzenten, Verlage, Radiostationen, Banken, Versicherungen, Getränkehersteller, Handelsunternehmen oder eben Dienstleister wie Martha's Finest.
Gerade jenseits der sozial-karitativen Arbeit laufen die Geschäfte der christlichen Unternehmen gut: So zählen die katholische Verlagsgruppe Weltbild, die katholische Liga Bank oder der Getränkehersteller Adelholzener - im Besitz der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul - zu den jeweils Besten ihrer Branche. Und das gleich aus mehreren Gründen: Die Marke Kirche schafft Vertrauen bei den Kunden. Die kirchlichen Eigentümer nerven ihre Manager in der Regel - ähnlich wie viele Familienunternehmer - nicht mit kurzfristigem Aktionismus, sondern setzen auf langfristige Konzepte. "Und besonders die Kirchenbanken haben ihre Nische gefunden und sind dort erfolgreich", sagt Dominik Enste, Kirchenexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.
In Gottes Wirtschafts-Reich finden sich Unternehmerverbände, Arbeitnehmerorganisationen oder auch berufliche Bildungswerke. Den Kirchen in Deutschland gehören Immobilien in bester Lage; die katholische Kirche nennt zudem etwa 100 000 Hektar Wald ihr Eigen. Etwa 1,3 Millionen Menschen arbeiten in evangelischen und katholischen Institutionen und Unternehmen - bei Siemens in Deutschland sind es nur 160 000.
Eine riesige Nachfragemacht, dessen sich die beiden Konfessionen auch durchaus bewusst sind. Protestanten wie Katholiken haben mit Unternehmen wie Microsoft, Telekom oder Sixt Rabattverträge abgeschlossen. Seit einigen Jahren gibt es sogar eine eigene Messe. Auf der Ecclesia in Köln präsentieren sich fast 180 Unternehmen - vom Hostienbäcker bis zum Weihrauch-Produzenten - dem Kunden Kirche.
Übersicht über kirchliche Banken in Deutschland.
Ihre wirtschaftliche Macht versteckt die Kirche freilich gern: Es gibt keine Gesamtbilanz und kein Jahrespressegespräch. Die Kirche ist kein Konzern mit einheitlicher Führung - ihre Aktivitäten sind auf Tausende Unternehmen verteilt. Und dort geht es zuweilen recht weltlich zu: Korruption, Mobbing und Unfähigkeit sind der Geistlichkeit nicht fremd. Zudem plagen die Kirchenoberen noch eigene Finanzprobleme.
In Trier flog vor Jahren ein Caritas-Funktionär auf, der Millionen veruntreut hatte. Caritas- und Diakonie-Einrichtungen gelten - wegen ihrer Strukturen - sowieso nicht als Horte der Transparenz. "Viele dieser Institutionen haben Probleme, weil sie nicht professionell geführt werden, wirtschaftliches Denken ist einigen Trägern fremd", sagt Kirchenexperte Enste.
Dass die Arbeit unter Brüdern und Schwestern nicht unbedingt das Paradies auf Erden bedeuten muss, erfuhr auch Pater Anselm Bilgri, der schließlich sogar vom heiligen Berg Andechs hinabstieg. Jahrelang hatte Pater Anselm die Andechser Klosterbrauerei am Ammersee erfolgreich geleitet und moderne Methoden eingeführt: Er machte "Andechs" zur Marke, organisierte Klostergasthof und Klosterladen und vergab sogar Lizenzen für ortstypische Lebensmittel wie Senf und Käse, die gegen Bezahlung den Namen Andechs nutzen durften. Die Kapazitäten werden ausgebaut, das Geschäft läuft erfolgreich - allerdings inzwischen ohne Pater Anselm, der sich mit seinen Mitbrüdern überworfen hat und gemeinsam mit drei weiteren ehemaligen Klosterbeschäftigten eine Beratung gegründet hat: Das "Anselm Bilgri - Zentrum für Unternehmenskultur" versucht nun, die Werte des heiligen Benedikt etwa Führungskräften von Bosch, Siemens oder Allianz nahezubringen.
Der himmlische Frieden ist auch in anderen christlich geprägten Unternehmen gefährdet: Mitarbeiter des katholischen Weltbild-Verlages klagen schon mal über soziale Kälte und schlechte Bezahlung. "Bei uns wird niemand unter Tarif bezahlt. Weltbild ist nicht für niedrige Löhne, sondern für angemessene Einkommen bekannt", hält Geschäftsführer Carel Halff dagegen.
Der 55-jährige Niederländer führt den Verlag, der 14 Diözesen und der Soldatenseelsorge Berlin gehört. Und das sehr erfolgreich: In den vergangenen Jahren wuchs das Geschäft meist zweistellig; die Rendite im Buchhandel liegt über dem Branchenschnitt. Wie hoch genau, will Halff freilich nicht sagen. Aktuell erwirtschaftet das Augsburger Unternehmen einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro. Nach eigenen Angaben ist Weltbild der größte Medienhändler in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Langfristige Konzepte. Halff profitiert dabei vor allem von einem Vorteil kirchlicher Eigentümer: "Die langfristige Orientierung unserer Inhaber unterscheidet uns von vielen anderen Unternehmen. Wir haben einen längeren Atem und können über Quartale hinausdenken", sagt Halff. Er versteht es, den Spielraum für neue Konzepte zu nutzen: Er etablierte Weltbild als Aldi des Buchhandels, baute mehr als 300 Weltbild-Läden auf und schloss sein Unternehmen vor wenigen Monaten mit den Münchner Traditions-Buchhändler Hugendubel zusammen. Derzeit testet Halff, ob sich Bücher auch in Supermärkten verkaufen lassen.
Gewaltverherrlichende Computerspiele oder Sex-Bücher sucht der Leser bei Weltbild vergeblich. "Das entspricht unserer und der Überzeugung unserer Eigentümer", sagt Halff. Auch mit dem religionskritischen, aber auflagenstarken Wälzer "Sakrileg" von Dan Brown tat er sich schwer: Das Werk wurde schließlich in den Läden angeboten, aber nicht beworben. Anders die Holzbibel: Die Heilige Schrift mit Albrecht Dürers "Betenden Händen" vermarkten Weltbild und Bild gemeinsam.
Freilich haben die Kirchenoberen nicht immer so viel Freude an ihren Medienbeteiligungen wie bei Weltbild: So fallen etwa bei der Katholischen Nachrichten-Agentur, oder dem Wochenblatt "Rheinischer Merkur" häufiger Zuschüsse an - die Kirchen leisten sich die Blätter und Agenturen eben.
Ähnlich wie Weltbild-Chef Halff kann auch Stefan Hoechter, Geschäftsführer des Getränkeherstellers Adelholzener auf das langfristige Engagement seiner Eigentümer zählen. Seit 100 Jahren gehört das Unternehmen mit etwa 120 Millionen Euro Umsatz aus dem bayrischen Alpenland zur Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul. Schwester Theodolinde hat das Unternehmen jahrelang geführt; inzwischen steht sie als Generaloberin ihrer Kongregation vor.
"Die Bewahrung und Schaffung von Arbeitsplätzen" zählt zu den Firmengrundsätzen - noch nie wurde bei Adelholzener eine betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen. Auch aktuell scheint kein Arbeitsplatz gefährdet, denn Bayerns größter Mineralwasser-Hersteller wächst stärker als die Konkurrenz: Während die Brunnenbranche derzeit nur etwa zwei Prozent zulegt, erreicht Adelholzener ein Absatz-Wachstum von sechs Prozent.
Erfolg haben die Bayern seit einigen Jahren mit ihrem Fitness-Getränk Active O2 ("Powerstoff mit Sauerstoff"), obwohl Schwester Theodolinde zunächst skeptisch war. Mittlerweile findet das Fruchtwasser mit erhöhtem Sauerstoffzusatz sogar in Japan reißenden Absatz - es gilt dort als schick, weil es aus den deutschen Alpen und von katholischen Schwestern stammt.
Geschäftsführer Hoechter setzt denn auch den Orden gern als Verkaufsargument ein: "Wir treten bei den Getränkehändlern ganz anders auf als Nestlé oder Danone. Wir erklären, dass alles, was vom Gewinn - nach Investitionen - übrig bleibt, zu 100 Prozent an die sozialen Einrichtungen der Kongregation wie Krankenhäuser und Altenheime ausgeschüttet wird. Das schafft Sympathie und ein unverwechselbares Profil." Als prominentester Kunde der Alpenländler gilt Papst Benedikt XVI., der sich schon mal eine Lieferung Adelholzener (Lieblingssorten: Maracuja, Zehnfruchtnektar) in den Vatikan bringen lässt.
Ob der Papst auch ein Konto bei der Liga Bank in Regensburg unterhält oder beim Schwesterunternehmen Liga Krankenversicherung eine Police abgeschlossen hat, will Vorstandsvorsitzender Walter Alt nicht verraten. Dabei ist der 58-Jährige, der seit 15 Jahren im Vorstand der Liga Bank sitzt, mächtig stolz, dass Papst Benedikt in diesem Jahr Bayern besucht hat. Sogar eine eigene Gedenkmünze ließ der ehemalige Dresdner-Bank-Manager, der mehrere Ehrenämter in der katholischen Kirche bekleidet, prägen. Mehr als 10 000-mal habe sie sich bislang verkauft, sagt Alt.
Erfolg in der Nische. Auch sonst ist seine Bank, die 1917 von 34 katholischen Geistlichen gegründet wurde, auf Wachstumskurs. Das Institut hat mittlerweile von Dresden bis Passau 13 Standorte und seit November 2005 auch eine Repräsentanz in Linz. Im vergangenen Jahr schaffte die Liga Bank eine Eigenkapitalrendite von fast 15 Prozent und eine Aufwands-Ertrags-Quote von 46 Prozent. Auf diese Zahlenkombination könnte selbst Josef Ackermann von der Deutschen Bank neidisch werden. Den Erfolg spüren vor allem die 5 000 Geistlichen, die Anteile an der Liga Bank halten. Sie bekamen acht Prozent Zinsen.
"Wir sind die älteste und größte Kirchenbank Deutschlands", sagt Alt stolz. Doch nur knapp. Die Kölner Pax-Bank ist nur wenige Monate jünger, sie wurde ebenfalls 1917 gegründet. Und nach der Bilanzsumme ist die Evangelische Darlehnsgenossenschaft in Kiel eigentlich größer. Doch Vorstand Alt betreut die meisten Kunden und zieht so an der Konkurrenz vorbei. Auch die Kirchenbanker sind offenbar nicht gänzlich frei von Eitelkeit.
Freimütig gibt Alt zu, dass er eine "Nischenbank" führt. Denn längst nicht jeder kann Kunde der Liga Bank werden. Das Institut betreut nur Mitglieder des Klerus und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst sowie katholische Einrichtungen wie Bistümer, Pfarrgemeinden, Orden oder die Caritas. Und das soll auch so bleiben: "Wir planen keinen Einstieg ins Privatkundengeschäft mit jedermann." Auch die Bank im Bistum Essen, die Bank für Kirche und Caritas in Paderborn sowie die Darlehnskasse Münster beschränken ihre Dienste auf katholische Einrichtungen und ihre Mitarbeiter.
Die Konzentration hat Vorteile. "Von Kreditausfällen sind viele Kirchenbanken bislang verschont worden", sagt Andreas Rinker von der Unternehmensberatung Zeb. Die Kirchenbanker kennen ihre Kunden eben ganz genau. Die Pax-Bank in Köln, die ebenfalls aus einer Selbsthilfeeinrichtung von Priestern entstanden ist, hat sich von den fünf katholischen Bistumsbanken als einzige anders entschieden. Sie betreut inzwischen auch Privatkunden, die der Kirche nahestehen.
Noch offener sind die sechs evangelischen Kirchenbanken und die zwei katholischen Missionsbanken. Die KD-Bank nimmt "christlich gesinnte" Privatkunden auf. Eine Taufurkunde oder einen Kirchensteuernachweis müssen die Kunden aber nicht mitbringen. "Wir sind nicht ganz so streng", gibt eine Mitarbeiterin zu.
"Wir wollen große Finanzierungsmöglichkeiten für unsere Gemeinden schaffen", erklärt Bernd Primke, Vorstand der Spar- und Kreditbank Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (SKB) in Bad Homburg, warum ihm jeder, auch ein atheistischer Sparer, willkommen ist. Das Kreditgeschäft und der Zahlungsverkehr bleiben aber den Freikirchlichen Gemeinden vorbehalten. Die SKB agiert wie viele kirchliche Institute als Direktbank und spart sich die Kosten für teure Filialen.
Doch vor allem für die kleinen Institute unter den elf Kirchenbanken, deren Vorstände sich regelmäßig in Gesprächskreisen treffen, wird es schwieriger, die strengen Regularien zu erfüllen. Zudem wird das Geschäft mit den kirchlichen Institutionen in Zeiten leerer Kassen mühsamer. Dann werden Fehler brutal bestraft. Als die Familienfürsorge Lebensversicherung sich am Kapitalmarkt verspekulierte und die Kirchen ihre Unterstützung verweigerten, konnte die Holding "Versicherer im Raum der Kirchen" nur durch den Verkauf an die Huk-Coburg - und eine entsprechende Finanzspritze - gerettet werden.
Vor solchen Turbulenzen hofft Norbert Wolf gefeit zu sein. Der Geschäftsführer der Steyler Bank wirbt in ganz Deutschland um Privatkunden, die nicht nur auf eigene Rechnung, sondern zugleich für einen guten Zweck sparen wollen. Denn der Gewinn des Instituts, das 1964 gegründet wurde, kommt direkt den Missionaren des gleichnamigen Ordens in aller Welt zugute.
Im vergangenen Jahr hat Wolf rund 800 000 Euro an die Missionare überwiesen. In diesem Jahr könnte es noch mehr werden, denn die Bank ist kräftig gewachsen. Besonders gut kommt bei den Kunden, die laut Wolf "überwiegend aus dem katholischen Raum" stammen, die Vorsorge für den Todesfall an. Danach können die Sparer ihr Angespartes im Falle ihres Ablebens direkt den Missionaren spenden. "Das machen immerhin 30 bis 40 Prozent unserer Kunden", sagt Wolf. Kirchliche Banken sorgen eben für alle Fälle vor - auch für die Ewigkeit.
Quelle: Wirtschaftswoche
http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Industrie/_pv/_…
Kirchliche Betriebe
In Gottes Wirtschaftsreich
Von Jürgen Salz und Stefanie Burgmaier, Wirtschaftswoche
Verlage, Brauereien, Banken – Christlichen Kirchen und Klöstern gehören etliche Betriebe. Gerade jenseits der sozial-karitativen Arbeit laufen die Geschäfte der christlichen Unternehmen gut. Sie zählen häufig zu den erfolgreichsten ihrer Branche.
DÜSSELDORF. Den Namen für Deutschlands erstes kirchliches Catering-Unternehmen hatte Werner Fuchs sofort parat: "Martha's Finest." Der 49-jährige Diakon aus Frankfurt gründete das Unternehmen vor sieben Jahren; damals brauchte er Geld für die Jugendarbeit. Fuchs kannte sich bis dahin nur mit Obdachlosen-Speisungen aus. Heute serviert Martha's Finest - benannt nach jener Martha, die für Jesus in der Küche wuselte, während ihre Schwester Maria dem Messias zuhörte (Lukas, 10, 38-42) - beim Mitarbeiterfest der Lufthansa, beim Firmenjubiläum des Suhrkamp-Verlages oder beim Empfang zum 60. Geburtstag von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth.
Zehn fest angestellte Mitarbeiter gehören mittlerweile zum Team, der Laden ist profitabel. "Wir arbeiten aber auch noch für die Oma aus der Gemeinde, die zu ihrem 80. Geburtstag 15 Gäste eingeladen hat", versichert Fuchs. Martha's Finest gehört zum Kirchlichen Dienst in der Gastronomie - eine evangelische Organisation, die sich um Auszubildende im Gaststättengewerbe kümmert. Insgesamt besitzen kirchliche - oder klösterliche - Eigentümer etwa 50 000 Unternehmen in Deutschland: darunter nicht nur Caritas- und Diakonie-Sozialstationen, Krankenhäuser, Alten- und Behindertenheime. Sondern auch Filmproduzenten, Verlage, Radiostationen, Banken, Versicherungen, Getränkehersteller, Handelsunternehmen oder eben Dienstleister wie Martha's Finest.
Gerade jenseits der sozial-karitativen Arbeit laufen die Geschäfte der christlichen Unternehmen gut: So zählen die katholische Verlagsgruppe Weltbild, die katholische Liga Bank oder der Getränkehersteller Adelholzener - im Besitz der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul - zu den jeweils Besten ihrer Branche. Und das gleich aus mehreren Gründen: Die Marke Kirche schafft Vertrauen bei den Kunden. Die kirchlichen Eigentümer nerven ihre Manager in der Regel - ähnlich wie viele Familienunternehmer - nicht mit kurzfristigem Aktionismus, sondern setzen auf langfristige Konzepte. "Und besonders die Kirchenbanken haben ihre Nische gefunden und sind dort erfolgreich", sagt Dominik Enste, Kirchenexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.
In Gottes Wirtschafts-Reich finden sich Unternehmerverbände, Arbeitnehmerorganisationen oder auch berufliche Bildungswerke. Den Kirchen in Deutschland gehören Immobilien in bester Lage; die katholische Kirche nennt zudem etwa 100 000 Hektar Wald ihr Eigen. Etwa 1,3 Millionen Menschen arbeiten in evangelischen und katholischen Institutionen und Unternehmen - bei Siemens in Deutschland sind es nur 160 000.
Eine riesige Nachfragemacht, dessen sich die beiden Konfessionen auch durchaus bewusst sind. Protestanten wie Katholiken haben mit Unternehmen wie Microsoft, Telekom oder Sixt Rabattverträge abgeschlossen. Seit einigen Jahren gibt es sogar eine eigene Messe. Auf der Ecclesia in Köln präsentieren sich fast 180 Unternehmen - vom Hostienbäcker bis zum Weihrauch-Produzenten - dem Kunden Kirche.
Übersicht über kirchliche Banken in Deutschland.
Ihre wirtschaftliche Macht versteckt die Kirche freilich gern: Es gibt keine Gesamtbilanz und kein Jahrespressegespräch. Die Kirche ist kein Konzern mit einheitlicher Führung - ihre Aktivitäten sind auf Tausende Unternehmen verteilt. Und dort geht es zuweilen recht weltlich zu: Korruption, Mobbing und Unfähigkeit sind der Geistlichkeit nicht fremd. Zudem plagen die Kirchenoberen noch eigene Finanzprobleme.
In Trier flog vor Jahren ein Caritas-Funktionär auf, der Millionen veruntreut hatte. Caritas- und Diakonie-Einrichtungen gelten - wegen ihrer Strukturen - sowieso nicht als Horte der Transparenz. "Viele dieser Institutionen haben Probleme, weil sie nicht professionell geführt werden, wirtschaftliches Denken ist einigen Trägern fremd", sagt Kirchenexperte Enste.
Dass die Arbeit unter Brüdern und Schwestern nicht unbedingt das Paradies auf Erden bedeuten muss, erfuhr auch Pater Anselm Bilgri, der schließlich sogar vom heiligen Berg Andechs hinabstieg. Jahrelang hatte Pater Anselm die Andechser Klosterbrauerei am Ammersee erfolgreich geleitet und moderne Methoden eingeführt: Er machte "Andechs" zur Marke, organisierte Klostergasthof und Klosterladen und vergab sogar Lizenzen für ortstypische Lebensmittel wie Senf und Käse, die gegen Bezahlung den Namen Andechs nutzen durften. Die Kapazitäten werden ausgebaut, das Geschäft läuft erfolgreich - allerdings inzwischen ohne Pater Anselm, der sich mit seinen Mitbrüdern überworfen hat und gemeinsam mit drei weiteren ehemaligen Klosterbeschäftigten eine Beratung gegründet hat: Das "Anselm Bilgri - Zentrum für Unternehmenskultur" versucht nun, die Werte des heiligen Benedikt etwa Führungskräften von Bosch, Siemens oder Allianz nahezubringen.
Der himmlische Frieden ist auch in anderen christlich geprägten Unternehmen gefährdet: Mitarbeiter des katholischen Weltbild-Verlages klagen schon mal über soziale Kälte und schlechte Bezahlung. "Bei uns wird niemand unter Tarif bezahlt. Weltbild ist nicht für niedrige Löhne, sondern für angemessene Einkommen bekannt", hält Geschäftsführer Carel Halff dagegen.
Der 55-jährige Niederländer führt den Verlag, der 14 Diözesen und der Soldatenseelsorge Berlin gehört. Und das sehr erfolgreich: In den vergangenen Jahren wuchs das Geschäft meist zweistellig; die Rendite im Buchhandel liegt über dem Branchenschnitt. Wie hoch genau, will Halff freilich nicht sagen. Aktuell erwirtschaftet das Augsburger Unternehmen einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro. Nach eigenen Angaben ist Weltbild der größte Medienhändler in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Langfristige Konzepte. Halff profitiert dabei vor allem von einem Vorteil kirchlicher Eigentümer: "Die langfristige Orientierung unserer Inhaber unterscheidet uns von vielen anderen Unternehmen. Wir haben einen längeren Atem und können über Quartale hinausdenken", sagt Halff. Er versteht es, den Spielraum für neue Konzepte zu nutzen: Er etablierte Weltbild als Aldi des Buchhandels, baute mehr als 300 Weltbild-Läden auf und schloss sein Unternehmen vor wenigen Monaten mit den Münchner Traditions-Buchhändler Hugendubel zusammen. Derzeit testet Halff, ob sich Bücher auch in Supermärkten verkaufen lassen.
Gewaltverherrlichende Computerspiele oder Sex-Bücher sucht der Leser bei Weltbild vergeblich. "Das entspricht unserer und der Überzeugung unserer Eigentümer", sagt Halff. Auch mit dem religionskritischen, aber auflagenstarken Wälzer "Sakrileg" von Dan Brown tat er sich schwer: Das Werk wurde schließlich in den Läden angeboten, aber nicht beworben. Anders die Holzbibel: Die Heilige Schrift mit Albrecht Dürers "Betenden Händen" vermarkten Weltbild und Bild gemeinsam.
Freilich haben die Kirchenoberen nicht immer so viel Freude an ihren Medienbeteiligungen wie bei Weltbild: So fallen etwa bei der Katholischen Nachrichten-Agentur, oder dem Wochenblatt "Rheinischer Merkur" häufiger Zuschüsse an - die Kirchen leisten sich die Blätter und Agenturen eben.
Ähnlich wie Weltbild-Chef Halff kann auch Stefan Hoechter, Geschäftsführer des Getränkeherstellers Adelholzener auf das langfristige Engagement seiner Eigentümer zählen. Seit 100 Jahren gehört das Unternehmen mit etwa 120 Millionen Euro Umsatz aus dem bayrischen Alpenland zur Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul. Schwester Theodolinde hat das Unternehmen jahrelang geführt; inzwischen steht sie als Generaloberin ihrer Kongregation vor.
"Die Bewahrung und Schaffung von Arbeitsplätzen" zählt zu den Firmengrundsätzen - noch nie wurde bei Adelholzener eine betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen. Auch aktuell scheint kein Arbeitsplatz gefährdet, denn Bayerns größter Mineralwasser-Hersteller wächst stärker als die Konkurrenz: Während die Brunnenbranche derzeit nur etwa zwei Prozent zulegt, erreicht Adelholzener ein Absatz-Wachstum von sechs Prozent.
Erfolg haben die Bayern seit einigen Jahren mit ihrem Fitness-Getränk Active O2 ("Powerstoff mit Sauerstoff"), obwohl Schwester Theodolinde zunächst skeptisch war. Mittlerweile findet das Fruchtwasser mit erhöhtem Sauerstoffzusatz sogar in Japan reißenden Absatz - es gilt dort als schick, weil es aus den deutschen Alpen und von katholischen Schwestern stammt.
Geschäftsführer Hoechter setzt denn auch den Orden gern als Verkaufsargument ein: "Wir treten bei den Getränkehändlern ganz anders auf als Nestlé oder Danone. Wir erklären, dass alles, was vom Gewinn - nach Investitionen - übrig bleibt, zu 100 Prozent an die sozialen Einrichtungen der Kongregation wie Krankenhäuser und Altenheime ausgeschüttet wird. Das schafft Sympathie und ein unverwechselbares Profil." Als prominentester Kunde der Alpenländler gilt Papst Benedikt XVI., der sich schon mal eine Lieferung Adelholzener (Lieblingssorten: Maracuja, Zehnfruchtnektar) in den Vatikan bringen lässt.
Ob der Papst auch ein Konto bei der Liga Bank in Regensburg unterhält oder beim Schwesterunternehmen Liga Krankenversicherung eine Police abgeschlossen hat, will Vorstandsvorsitzender Walter Alt nicht verraten. Dabei ist der 58-Jährige, der seit 15 Jahren im Vorstand der Liga Bank sitzt, mächtig stolz, dass Papst Benedikt in diesem Jahr Bayern besucht hat. Sogar eine eigene Gedenkmünze ließ der ehemalige Dresdner-Bank-Manager, der mehrere Ehrenämter in der katholischen Kirche bekleidet, prägen. Mehr als 10 000-mal habe sie sich bislang verkauft, sagt Alt.
Erfolg in der Nische. Auch sonst ist seine Bank, die 1917 von 34 katholischen Geistlichen gegründet wurde, auf Wachstumskurs. Das Institut hat mittlerweile von Dresden bis Passau 13 Standorte und seit November 2005 auch eine Repräsentanz in Linz. Im vergangenen Jahr schaffte die Liga Bank eine Eigenkapitalrendite von fast 15 Prozent und eine Aufwands-Ertrags-Quote von 46 Prozent. Auf diese Zahlenkombination könnte selbst Josef Ackermann von der Deutschen Bank neidisch werden. Den Erfolg spüren vor allem die 5 000 Geistlichen, die Anteile an der Liga Bank halten. Sie bekamen acht Prozent Zinsen.
"Wir sind die älteste und größte Kirchenbank Deutschlands", sagt Alt stolz. Doch nur knapp. Die Kölner Pax-Bank ist nur wenige Monate jünger, sie wurde ebenfalls 1917 gegründet. Und nach der Bilanzsumme ist die Evangelische Darlehnsgenossenschaft in Kiel eigentlich größer. Doch Vorstand Alt betreut die meisten Kunden und zieht so an der Konkurrenz vorbei. Auch die Kirchenbanker sind offenbar nicht gänzlich frei von Eitelkeit.
Freimütig gibt Alt zu, dass er eine "Nischenbank" führt. Denn längst nicht jeder kann Kunde der Liga Bank werden. Das Institut betreut nur Mitglieder des Klerus und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst sowie katholische Einrichtungen wie Bistümer, Pfarrgemeinden, Orden oder die Caritas. Und das soll auch so bleiben: "Wir planen keinen Einstieg ins Privatkundengeschäft mit jedermann." Auch die Bank im Bistum Essen, die Bank für Kirche und Caritas in Paderborn sowie die Darlehnskasse Münster beschränken ihre Dienste auf katholische Einrichtungen und ihre Mitarbeiter.
Die Konzentration hat Vorteile. "Von Kreditausfällen sind viele Kirchenbanken bislang verschont worden", sagt Andreas Rinker von der Unternehmensberatung Zeb. Die Kirchenbanker kennen ihre Kunden eben ganz genau. Die Pax-Bank in Köln, die ebenfalls aus einer Selbsthilfeeinrichtung von Priestern entstanden ist, hat sich von den fünf katholischen Bistumsbanken als einzige anders entschieden. Sie betreut inzwischen auch Privatkunden, die der Kirche nahestehen.
Noch offener sind die sechs evangelischen Kirchenbanken und die zwei katholischen Missionsbanken. Die KD-Bank nimmt "christlich gesinnte" Privatkunden auf. Eine Taufurkunde oder einen Kirchensteuernachweis müssen die Kunden aber nicht mitbringen. "Wir sind nicht ganz so streng", gibt eine Mitarbeiterin zu.
"Wir wollen große Finanzierungsmöglichkeiten für unsere Gemeinden schaffen", erklärt Bernd Primke, Vorstand der Spar- und Kreditbank Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (SKB) in Bad Homburg, warum ihm jeder, auch ein atheistischer Sparer, willkommen ist. Das Kreditgeschäft und der Zahlungsverkehr bleiben aber den Freikirchlichen Gemeinden vorbehalten. Die SKB agiert wie viele kirchliche Institute als Direktbank und spart sich die Kosten für teure Filialen.
Doch vor allem für die kleinen Institute unter den elf Kirchenbanken, deren Vorstände sich regelmäßig in Gesprächskreisen treffen, wird es schwieriger, die strengen Regularien zu erfüllen. Zudem wird das Geschäft mit den kirchlichen Institutionen in Zeiten leerer Kassen mühsamer. Dann werden Fehler brutal bestraft. Als die Familienfürsorge Lebensversicherung sich am Kapitalmarkt verspekulierte und die Kirchen ihre Unterstützung verweigerten, konnte die Holding "Versicherer im Raum der Kirchen" nur durch den Verkauf an die Huk-Coburg - und eine entsprechende Finanzspritze - gerettet werden.
Vor solchen Turbulenzen hofft Norbert Wolf gefeit zu sein. Der Geschäftsführer der Steyler Bank wirbt in ganz Deutschland um Privatkunden, die nicht nur auf eigene Rechnung, sondern zugleich für einen guten Zweck sparen wollen. Denn der Gewinn des Instituts, das 1964 gegründet wurde, kommt direkt den Missionaren des gleichnamigen Ordens in aller Welt zugute.
Im vergangenen Jahr hat Wolf rund 800 000 Euro an die Missionare überwiesen. In diesem Jahr könnte es noch mehr werden, denn die Bank ist kräftig gewachsen. Besonders gut kommt bei den Kunden, die laut Wolf "überwiegend aus dem katholischen Raum" stammen, die Vorsorge für den Todesfall an. Danach können die Sparer ihr Angespartes im Falle ihres Ablebens direkt den Missionaren spenden. "Das machen immerhin 30 bis 40 Prozent unserer Kunden", sagt Wolf. Kirchliche Banken sorgen eben für alle Fälle vor - auch für die Ewigkeit.
Quelle: Wirtschaftswoche
http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Industrie/_pv/_…
Grossartig! mir war bisher nicht bekannt, dass z.b. "Active O2" den katholischen Segen hat, werde mir nachher zum Sport sofort eine Flasche holen.
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.743.569 von mouse_potato am 07.01.07 12:12:45... die Kirchen halten im wahrsten Wort des Sinnes Pfunde in der Hand, man sollte sie unterstützen wo immer es geht!
Meine Einstellung zu Active O2 werde ich wohl überdenken müssen
Meine Einstellung zu Active O2 werde ich wohl überdenken müssen
Steyler Bank:
Bank seit 1964
Im Jahre 1964 gründeten die Steyler Missionare in Sankt Augustin bei Bonn die bis heute einzige Missionsbank Europas. Greifen Sie auf unsere langjährige Erfahrung zurück.
Stetes Wachstum
Seit unserer Gründung verzeichnen wir ein kontinuierliches Wachstum. Heute betreuen wir über 12.000 zufriedene Kunden. Jahr Für Jahr fließen mehrere Millionen Euro Missionshilfe in größere und kleinere Projekte in der ganzen Welt. Unser Wachstum basiert auf einer soliden und verlässlichen Geldanlage.
Einlagensicherungsfonds
Wir sind Mitglied im Einlagensicherungsfonds deutscher Banken: Ein Gütesiegel für uns und ein Sicherheitszertifikat für Ihr Geld.
Sicherheit beim täglichen Geldgeschäft
Egal, ob Sie sich für den Postweg, das Telefon- oder Internetbanking entscheiden: Ihr Geld gelangt garantiert nicht in unbefugte Hände. Dafür sorgen unsere Mitarbeiter persönlich und eine moderne Bankentechnik, die den höchsten Sicherheitsstandards gerecht wird.
Der Mensch im Mittelpunkt
Der Schlüssel zum großen Erfolg unserer Bank ist das vertrauensvolle Verhältnis zu unseren Kunden. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Profitieren auch Sie von der kompetenten Beratung unserer Mitarbeiter, die sich gern Zeit für Sie nehmen.
...
Ein umfassendes Angebot
Bei uns brauchen Sie auf nichts zu verzichten. Wir bieten Ihnen die gesamte Bandbreite einer modernen Privatbank: vom Girokonto, Internetbanking und Wertpapiere bis hin zur umfassenden Vermögensberatung.
http://www.steyler-bank.de/
Bank seit 1964
Im Jahre 1964 gründeten die Steyler Missionare in Sankt Augustin bei Bonn die bis heute einzige Missionsbank Europas. Greifen Sie auf unsere langjährige Erfahrung zurück.
Stetes Wachstum
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Einlagensicherungsfonds
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es ist sehr angenehm für kirchliche unternehmen zu arbeiten, mancher druck findet dort nämlich nicht statt, so wird oftmals nicht mit lästigen banken verhandelt, oder ist deren schikanösem finanzierungsrichtlinien ausgesetzt, sondern wenn eín gremium abnickt, wird einfach geld überwiesen, so kann man prima arbeiten.
stella,
schmeckt das wasser? welche Sorte kannst du empfehlen?
schmeckt das wasser? welche Sorte kannst du empfehlen?
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.743.655 von mouse_potato am 07.01.07 12:16:50bislang habe ich nur Leitungswasser getrunken und alle "Gesundheitswässerchen" ignoriert.
Steyler Bank
Das ethische Anlageprinzip der Gewinnoptimierung
Bei der Suche nach Anlagemöglichkeiten beachtet die Steyler Bank neben den drei konventionellen Kriterien Sicherheit, Liquidität und Rendite vor allem die Natur-, Sozial- und Kulturverträglichkeit der Investitionsalternativen.
....
Kontroverse Geschäftsfelder
Die rote Liste
Zusätzlich zum Best-in-Class-Ansatz setzen wir einen weiteren ethischen "Filter" an. Wir haben zusammen mit den Moraltheologen der Steyler Missionare eine rote Liste der Geschäftsfelder erstellt, in die wir in keinem Fall investieren, egal wie gut das Abschneiden beim Best-in-Class-Rating ist. Die Elemente dieser Liste werden in Fachkreisen als Negativkriterien bezeichnet. Darunter fassen wir zusammen:
Abtreibung: Hersteller von Abtreibungspillen sowie Krankenhäuser, in denen Abtreibungen vorgenommen werden.
Alkohol/Drogen/Tabak: Hersteller dieser Produkte (ausgenommen Wein, Bier sowie medizinisch genutzte Drogen)
Arbeitsrechte: Zwangsarbeit, Diskriminierung, Einschränkung der Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, grobe und fortdauernde Behinderung von Gewerkschaftstätigkeiten.
Atomenergie: Betreiber und Eigentümer von Atomkraftwerkensowie Hersteller zentraler Komponenten für Atomkraftwerke ab einem Umsatzanteil von 5%.
Biozide: Hersteller von hochgefährlichen Bioziden laut WHO-Definition.
Chlororganische Massenprodukte: Hersteller von Pflanzenschutzmitteln und PVC sowie Aktivitäten im Bereich der Chlorchemie ab einem Umsatzanteil von 5%.
Embryonenforschung: Unternehmen, die nachweislich die Forschung am menschlichen Embryonen bzw. an entsprechenden embryonalen Zellen betreiben.
Glücksspiel: Hersteller und Handel von Glücksspielen und -geräten sowie Wetten, bei denen Geld verloren werden kann.
Grüne Gentechnik: Produzenten von genverändertem Saatgut.
Kinderarbeit: Kinderarbeit für das Unternehmen und/oder Zulieferer, sofern sie außerhalb der Konventionen der International Labour Organization (ILO) liegt (keine gefährliche oder monotone Arbeit, Mindestalter 15 Jahre, nicht mehr als 6 Stunden pro Tag).
kontroverses Umweltverhalten: Betreiber von Anlagen, die eine besonders schädliche Wirkung auf die Ökosysteme haben (z.B. Staudämme, Pipelines oder Minen in Naturschutzgebieten), Unternehmen, die ein besonders rücksichtsloses Umweltverhalten an den Tag legen.
kontroverse Wirtschaftspraktiken: Massive und anhaltende Verstöße des Unternehmens durch z.B. Korruption, Bilanzfälschungen oder Kartellrechtsverletzungen.
Menschenrechte: grobe Verletzung der Menschenrechte durch das Unternehmen und/oder Zulieferer z.B. bei Zwangsumsiedlungen beim Bau eines Staudamms.
Pornografie: spezialisierte Gesellschaften, die pornografische Inhalte herstellen oder vertreiben.
Rüstungsgüter / Massenvernichtungswaffen: Hersteller geächteter Rüstungsgüter (lt. UN-Deklaration) ohne Umsatzbegrenzung. Ansonsten Produzenten von Rüstungsgütern ab einem Umsatzanteil von 5%, ausgenommen sind Dual-Use-Produkte.
Tierversuche: Anwendung von Tierversuchen zum Test von Endprodukten im Konsumgüterbereich, die nicht gesetzlich vorgeschrieben sind (z.B. Kosmetika, Waschmittel).
www.steyler-bank.de
Ich bin beeindruckt und auch überrascht, dass sich die Presse bislang nur mit Banken bzw. Geldanlagen beschäftigt hat, die muslimische Prinzipien berücksichtigt aber nicht mit christlichen!
Das ethische Anlageprinzip der Gewinnoptimierung
Bei der Suche nach Anlagemöglichkeiten beachtet die Steyler Bank neben den drei konventionellen Kriterien Sicherheit, Liquidität und Rendite vor allem die Natur-, Sozial- und Kulturverträglichkeit der Investitionsalternativen.
....
Kontroverse Geschäftsfelder
Die rote Liste
Zusätzlich zum Best-in-Class-Ansatz setzen wir einen weiteren ethischen "Filter" an. Wir haben zusammen mit den Moraltheologen der Steyler Missionare eine rote Liste der Geschäftsfelder erstellt, in die wir in keinem Fall investieren, egal wie gut das Abschneiden beim Best-in-Class-Rating ist. Die Elemente dieser Liste werden in Fachkreisen als Negativkriterien bezeichnet. Darunter fassen wir zusammen:
Abtreibung: Hersteller von Abtreibungspillen sowie Krankenhäuser, in denen Abtreibungen vorgenommen werden.
Alkohol/Drogen/Tabak: Hersteller dieser Produkte (ausgenommen Wein, Bier sowie medizinisch genutzte Drogen)
Arbeitsrechte: Zwangsarbeit, Diskriminierung, Einschränkung der Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, grobe und fortdauernde Behinderung von Gewerkschaftstätigkeiten.
Atomenergie: Betreiber und Eigentümer von Atomkraftwerkensowie Hersteller zentraler Komponenten für Atomkraftwerke ab einem Umsatzanteil von 5%.
Biozide: Hersteller von hochgefährlichen Bioziden laut WHO-Definition.
Chlororganische Massenprodukte: Hersteller von Pflanzenschutzmitteln und PVC sowie Aktivitäten im Bereich der Chlorchemie ab einem Umsatzanteil von 5%.
Embryonenforschung: Unternehmen, die nachweislich die Forschung am menschlichen Embryonen bzw. an entsprechenden embryonalen Zellen betreiben.
Glücksspiel: Hersteller und Handel von Glücksspielen und -geräten sowie Wetten, bei denen Geld verloren werden kann.
Grüne Gentechnik: Produzenten von genverändertem Saatgut.
Kinderarbeit: Kinderarbeit für das Unternehmen und/oder Zulieferer, sofern sie außerhalb der Konventionen der International Labour Organization (ILO) liegt (keine gefährliche oder monotone Arbeit, Mindestalter 15 Jahre, nicht mehr als 6 Stunden pro Tag).
kontroverses Umweltverhalten: Betreiber von Anlagen, die eine besonders schädliche Wirkung auf die Ökosysteme haben (z.B. Staudämme, Pipelines oder Minen in Naturschutzgebieten), Unternehmen, die ein besonders rücksichtsloses Umweltverhalten an den Tag legen.
kontroverse Wirtschaftspraktiken: Massive und anhaltende Verstöße des Unternehmens durch z.B. Korruption, Bilanzfälschungen oder Kartellrechtsverletzungen.
Menschenrechte: grobe Verletzung der Menschenrechte durch das Unternehmen und/oder Zulieferer z.B. bei Zwangsumsiedlungen beim Bau eines Staudamms.
Pornografie: spezialisierte Gesellschaften, die pornografische Inhalte herstellen oder vertreiben.
Rüstungsgüter / Massenvernichtungswaffen: Hersteller geächteter Rüstungsgüter (lt. UN-Deklaration) ohne Umsatzbegrenzung. Ansonsten Produzenten von Rüstungsgütern ab einem Umsatzanteil von 5%, ausgenommen sind Dual-Use-Produkte.
Tierversuche: Anwendung von Tierversuchen zum Test von Endprodukten im Konsumgüterbereich, die nicht gesetzlich vorgeschrieben sind (z.B. Kosmetika, Waschmittel).
www.steyler-bank.de
Ich bin beeindruckt und auch überrascht, dass sich die Presse bislang nur mit Banken bzw. Geldanlagen beschäftigt hat, die muslimische Prinzipien berücksichtigt aber nicht mit christlichen!
ich glaube das liegt daran, dass nichts beim schaaftrotteligen Mainstream so out ist wie alles christliche, die leute glauben alles es darf bloss nicht in der Bibel stehen.
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.743.868 von StellaLuna am 07.01.07 12:27:51Wenn ich mein Depot nach den Kriterien der Steyler Bank ausmisten würde, dann wäre es ziemlich leer.
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.745.086 von susi_rules81 am 07.01.07 13:44:22und wie würde Dein Depot aussehen, wenn Du nach islamischen Prinzipien angelegt hättest?
Sachsen-Anhalts arabische Millionen
"Eine islamisch korrekte Sparform für kurz- und mittelfristige Vorhaben existiert nicht", klagt Experte Gassner in einem Aufsatz. "Wir haben einen großen Markt, der noch nicht adäquat bedient wird." In Frage kommt für Anleger in Deutschland derzeit noch der Noriba Global Equity Fonds der UBS.
Derweil haben in Deutschland vollkommen neue Anbietergruppen die Möglichkeit entdeckt, mit Hilfe des Islamic Financing das wachsende Vermögen in den arabischen Staaten anzuzapfen: Im Sommer 2004 legte das Bundesland Sachsen-Anhalt eine Koran-konforme Anleihe auf, um den klammen Haushalt mit arabischen Millionen aufzumöbeln. Nötig war dafür eine komplizierte Konstruktion, die vor allem dem Fiskus sauer aufgestoßen sein dürfte.
Die Landesregierung übertrug eine Reihe von Immobilien an eine neu gegründete Stiftung. Diese finanzierte den Deal mit Hilfe einer Anleihe, die - ganz nach den Regeln des Korans - statt Zinsen die Mieteinnahmen an die Anleger ausschütten soll. Besonderer Clou der Konstruktion: Die landeseigene Stiftung hat ihren Sitz in den Niederlanden - um Steuern zu sparen.
http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,401069-…
Was soll man dazu noch sagen
"Eine islamisch korrekte Sparform für kurz- und mittelfristige Vorhaben existiert nicht", klagt Experte Gassner in einem Aufsatz. "Wir haben einen großen Markt, der noch nicht adäquat bedient wird." In Frage kommt für Anleger in Deutschland derzeit noch der Noriba Global Equity Fonds der UBS.
Derweil haben in Deutschland vollkommen neue Anbietergruppen die Möglichkeit entdeckt, mit Hilfe des Islamic Financing das wachsende Vermögen in den arabischen Staaten anzuzapfen: Im Sommer 2004 legte das Bundesland Sachsen-Anhalt eine Koran-konforme Anleihe auf, um den klammen Haushalt mit arabischen Millionen aufzumöbeln. Nötig war dafür eine komplizierte Konstruktion, die vor allem dem Fiskus sauer aufgestoßen sein dürfte.
Die Landesregierung übertrug eine Reihe von Immobilien an eine neu gegründete Stiftung. Diese finanzierte den Deal mit Hilfe einer Anleihe, die - ganz nach den Regeln des Korans - statt Zinsen die Mieteinnahmen an die Anleger ausschütten soll. Besonderer Clou der Konstruktion: Die landeseigene Stiftung hat ihren Sitz in den Niederlanden - um Steuern zu sparen.
http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,401069-…
Was soll man dazu noch sagen
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.745.445 von StellaLuna am 07.01.07 14:08:43und wie würde Dein Depot aussehen, wenn Du nach islamischen Prinzipien angelegt hättest?
Na dann dürfte ich zumindest meine Eon behalten, weil gegen Atomkraft haben die Muselmanen ja nichts, BASF und Rheinmetall dürften wohl auch bleiben, ich glaube Chemie und Waffen verbietet der Koran nicht.
Meine Tabakaktien Altria und BAT wären so oder so weg, meine turnaround Spekulation Berentzen auch, ebenso Johnson & Johnson, weil die auch Verhütungsmittel herstellen.
Gläubige Muslime dürfen auch kein Zinsgeschäft betreiben, also wären die Deutsche Bank, die Allianz und Wells Fargo weg. Die Christenmenschen würden mir dafür wahrscheinlich Beiersdorf wegnehmen, weil die ihre Kosemtik bestimmt auch an Ratten testen.
Bin nur froh, daß ich keine Volkswagen habe, denn ein Investment in das Wolfsburger Sodom und Gomorrha , wo jeder jeden schmiert und Vorstände nebenberuflich als Zuhälter arbeiten, wird wohl religionsübergreifend als Sünde angesehen.
Na dann dürfte ich zumindest meine Eon behalten, weil gegen Atomkraft haben die Muselmanen ja nichts, BASF und Rheinmetall dürften wohl auch bleiben, ich glaube Chemie und Waffen verbietet der Koran nicht.
Meine Tabakaktien Altria und BAT wären so oder so weg, meine turnaround Spekulation Berentzen auch, ebenso Johnson & Johnson, weil die auch Verhütungsmittel herstellen.
Gläubige Muslime dürfen auch kein Zinsgeschäft betreiben, also wären die Deutsche Bank, die Allianz und Wells Fargo weg. Die Christenmenschen würden mir dafür wahrscheinlich Beiersdorf wegnehmen, weil die ihre Kosemtik bestimmt auch an Ratten testen.
Bin nur froh, daß ich keine Volkswagen habe, denn ein Investment in das Wolfsburger Sodom und Gomorrha , wo jeder jeden schmiert und Vorstände nebenberuflich als Zuhälter arbeiten, wird wohl religionsübergreifend als Sünde angesehen.
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.745.875 von susi_rules81 am 07.01.07 14:39:41Siemens und Linde wären bei den Christen auch auf der Roten Liste!
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.743.655 von mouse_potato am 07.01.07 12:16:50...es gibt viele Geschmacksrichtungen. Empfehlen würde ich das Wässerchen mit dem dunkelblauen Verschluß, ist geschmacklos.
Legales Dopingmittel beim Radeln.
Legales Dopingmittel beim Radeln.
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.745.875 von susi_rules81 am 07.01.07 14:39:41wer so blöd und geldgeil ist, diesen menschenverachtern auch noch mundgerechte happen zu zu schieben, dem ist nicht mehr zu helfen, und
auch nicht mal ein stück mitleid auf den weg zu geben. jedes tier reagiert da anständiger.
auch nicht mal ein stück mitleid auf den weg zu geben. jedes tier reagiert da anständiger.
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