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    Weshalb profitieren nur die Amerikaner von den Verfehlungen der AG´s? Was tun eigentlich unsere Akti - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.01.07 00:27:03 von
    neuester Beitrag 08.01.07 12:01:28 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 08.01.07 00:27:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.welt.de/data/2007/01/02/1163325.html

      In Sachen Daimler-Benz sind wahrscheinlich mehr Deutsche involviert als Amerikaner.

      Die skandalösen internen E-Mails von Merrill Lynch hinsichtlich der Einschätzung beurteilter AG`s betreffen sicher nicht nur Amerikaner, auch wenn diese allein von diesbezüglichen Prozessen profitieren.

      Müssen wir das kritiklos hinnehmen? Oder dürfen wir auch fragen, weshalb US-Anleger ihre Rechte einklagen können, deutsche Anleger demgegenüber aber das Nachsehen haben?

      Wir sollten in diesem Thread skandalöse Beispiele sammeln und fragen, weshalb unsere Aktionärsschützer nichts dagegen unternehmen.

      :confused:
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      schrieb am 08.01.07 01:18:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Aktienanalyse: Wie sind Aktiennews der Analysten zu interpretieren?


      Seit März 2000 hat der schleichende Crash bei den Internetaktien, Medienaktien und Biotechwerten insbesondere den Anlegern mit dem $-Zeichen im Auge wehgetan. Anleger, die den gesunden Menschenverstand einsetzten, wussten zumindest, welchem Risiko sie sich aussetzten. Trotzdem haben viele stark "geblutet".
      Wie konnten so viele Anleger letztlich so blind sein? Ein wesentlicher Grund liegt im Medienkonsum von Tipps und Hinweisen zu Aktien. Kritische Berichte und gesunder Menschenverstand galten nichts. Positiv eingestellte "Börsen-Gurus" in Anlegermagazinen und TV-Börsensendungen waren die Stars. Das Drehbuch stammte aus der Küche der Aktienanalysten, die immer neue Kursziele vorschrieben.

      Die Nr. 50/2000 der Zeitschrift "Der Spiegel" brachte das Problem der Aktienanalysen auf den Punkt. So weist der Spiegel nach, dass viele Emissionsbanken und insbesondere Banken als Konsortialführer Aktien empfohlen haben, wo Anleger viel Geld verbrannt haben. So sei am 19. April 2000 von einer Bank des Emissionskonsortiums noch eine Kaufempfehlung für Gigabell abgegeben worden. Im September 2000 war Gigabell pleite. Im Spiegel Nr. 26/2001 wird berichtet, wie in den USA nach der amerikanischen Aufsichtsbehörde SEC auch die New Yorker Staatsanwaltschaft Ermittlungen bei einer Reihe führender Investmentbanken eingeleitet hat. Grund: Die angeblich unabhängigen Empfehlungen der Analysten dienten häufig dem Interesse der Banken, um insbesondere bei Börsengang den Kurs zu stützen. Oder: Analysten waren angewiesen, Verkaufsempfehlungen zuerst den Investmentbankern vorzulegen, die diese Klienten betreuten.

      Einziger Grund für die Kaufempfehlungen: Zitat: <<"Der wichtigste Job eines Aktienanalysten ist es, eine Aktie zu verkaufen">>. Es darf daher niemanden überraschen, dass die Anzahl der Verkaufsempfehlungen sehr gering ist und Aktienanalysten fast generell Optimismus verbreiten. Im Finanzteil "Die Welt" vom 20. Dezember 2000 (Seite 19) wird berichtet, dass Internetaktien bei "Goldman Sachs & Co" in Ungnade gefallen sind. So wird der Wert "Etoys" von "market outperformer" auf "market performer" herabgesetzt. Im gleichen Artikel wird daraufhingewiesen, dass Etoys jetzt im Vergleich zum Höchstkurs einen Kursverlust von 99% aufweist. Da freut sich der Anleger über diese wichtige Information der Herabstufung.

      Zitat aus der FTD vom 20.3.2001: Das Anlegermagazin "EURO am Sonntag" titelte Ende Februar 2000 "Neuer Markt erst am Anfang" und verstieg sich am 5. März 2000 zur Aussage: "Nur Pessimisten schwanken". Das war 5 Tage vor dem Indexhöchststand. Die Telekom-Aktie ist auch bei ihrem Höchststand von 104,90 EURO am 6. März 2000 noch von einigen Banken zum Kauf empfohlen worden, obwohl die Aktie dort mit einem KGV von über 100 bewertet wurde.

      Kapriolen bleiben nicht aus und sind nicht nicht einmal selten. Am 13. Dezember 2000 hat die NordLB als Konsortialbank die Aktie der buch.de von "Akkumulieren" auf "Halten" zurückgestuft. Übersetzt heißt dies: "Sofort verkaufen". buch.de hat daraufhin innerhalb eines Tages um 27% im Kurs zugelegt.

      Wer mit gesundem Menschenverstand die überhitzten Aktienkurse betrachtet hat, dem blieben solche Desaster wie z.B. "Etoys" oder "EM.TV" erspart. Das Ausmass und der Zeitpunkt des Kursrückganges mag überraschen. Ein starker Kursrückgang war jedoch so sicher wie Schnee zu Weihnachten in den Dolomiten.

      Die Aktien-Analysten stehen - nicht zu Unrecht - im Kreuzfeuer der Kritik. Am 24. Januar 2001 wurde in der Presse über die tiefe Besorgnis der englischen Regierung berichtet, die Qualität und Unabhängigkeit der Analystenreports bemängelt. So wurde im Vorwege des Börsenganges der France-Telekom-Tochter "Orange" das enge Verhältnis von Research und Corporate Finance beklagt. Immer wieder gibt es Stimmen und Erklärungen aus dem deutschen Wirtschaftsministerium, wonach in Deutschland verbindliche Kriterien für die Unabhängigkeit der Analysten eingeführt werden sollen.

      Die Grenzen sind fließend: 6. August 2001: Die Deutsche Bank empfiehlt Deutsche Telekom zum Kauf. Kursziel: 31 Euro. 7. August 2001: Die Deutsche Bank verkauft 44 Miliionen T-Aktien und leitet damit einen Kurssturz von 20% für die T-Aktie in dieser einen Woche ein. Ob der Nachweis einer bewussten Kursmanipulation gelingt oder nicht, ist letztlich egal. Der geneigte Leser kann sich sein eigenes Bild vom Nutzen der Aktienanalyse machen.

      Ende April 2002 hat sich der Chef der Investmentbank von Merrill Lynch, David H. Komansky, offiziell bei Kunden, Aktionären und Mitarbeitern entschuldigt. Hintergrund: Firmeninterne E-Mails hatten bewiesen, dass Merrill Lynch Aktien intern als schlecht einstufte aber gleichzeitig Kaufempfehlungen für diese Aktien abgab, um die Unternehmen als Kunden nicht zu vergrätzen oder als Neukunden zu gewinnen.

      Anfang Mai 2002 hat Merrill Lynch sich gegenüber der New Yorker Staatsanwaltschaft zu einer Straf-Zahlung von $100 Millionen verpflichtet. Merrill Lynch hat jetzt zwar Ruhe vor der Staatsanwaltschaft. Vermutlich werden wir aber nicht erfahren, welche Zivilklagen gegen Merrill Lynch noch ein Vielfaches dieser Summe kosten.


      Im Dezember 2002 hat sich die US-Börsenaufsicht SEC mit mehreren Banken wegen irreführender Analystenempfehlungen auf einen Vergleich geeinigt. Nach den Pressemeldungen sieht dieser Vergleich eine Zahlung von insgesamt 1,4 Milliarden Dollar vor. Rund 400 Millionen Dollar soll auf die Citigroup (Konzernmutter von der Investmentbank Schroder Salomon Smith Barney [SSSB]) entfallen. Aber auch die Deutsche Bank soll mit rund 80 Millionen Dollar babei sein.

      Die deutschen Anleger sind dagegen aussen vor.....
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      schrieb am 08.01.07 12:01:28
      Beitrag Nr. 3 ()


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