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    Geiselnahme mit zwei Toten in Meck-Pomm - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.01.07 00:54:52 von
    neuester Beitrag 16.01.07 11:12:57 von
    Beiträge: 9
    ID: 1.105.032
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      schrieb am 14.01.07 00:54:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Geiselnahme endet blutig:
      Mehrere Tote in Mecklenburg-Vorpommern
      13. Jan 23:20, ergänzt 14. Jan 00:28

      In Mecklenburg- Vorpommern ist eine Geiselnahme blutig zu Ende gegangen. Wie die Polizei mitteilte, kamen mehrere Menschen ums Leben.



      Eine Geiselnahme mit zwei Toten in Tessin bei Boizenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Landkreis Ludwigslust) ist am Samstagabend blutig zu Ende gegangen. Entsprechende Berichte bestätigte ein Sprecher der Landespolizei in Schwerin der Netzeitung. Demnach rückten Einsatzkräfte der Polizei um 22:06 Uhr zum Tatort aus. Um 23:23 sei der Einsatz beendet gewesen.

      Über die Identität der Toten konnte der Sprecher keine Angaben machen. Unklar war demnach auch, ob es Festnahmen gegeben hat. Die Nachrichtenagentur dpa meldete, dass der Täter festgenommen worden sei, die Nachrichtenagentur AP berichtete dagegen von zwei gefassten Tatverdächtigen.

      Wie der Polizeisprecher der Netzeitung sagte, fand die Geiselnahme in einer «Privatwohnung» statt. Ein Anrufer habe die Polizei mit dem Hinweis verständigt, dass «jemand mit einem Messer bedroht» werde.

      Nähere Einzelheiten nannte der Sprecher nicht. Auch zum Motiv der Tat lagen zunächst keine Informationen vor. Die Ermittlungen dauerten noch an. (nz)
      http://www.netzeitung.de/vermischtes/494827.html
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      schrieb am 14.01.07 00:56:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ruhig und kaum von der Öffentlichkeit bemerkt.

      Was waren das noch für Zeiten, wenn ich mich an die Geislenahmne in Gladbeck erinnere.
      Avatar
      schrieb am 14.01.07 01:03:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.901.315 von obus am 14.01.07 00:56:09Die Faszination des Bösen

      Gladbeck und die Medien

      Dienstag 16. bis Donnerstag 18. August 1988
      Vorbemerkung

      Im August 2003 wurde ich aufgefordert, eine Unterlassungserklärung dergestalt zu unterzeichnen, daß ich in diesem Artikel den Namen der Geisel, die am Ende des tragischen Geiseldramas von einem der Gangster get”tet wurde, nicht mehr nennen soll. Ich habe dieser Unterlassungserklärung augenblicklich nach der Kenntnisnahme zugestimmt. Trotzdem wird von mir verlangt, dafür eine Forderung in Höhe von rund 440 Euro zu begleichen. Mit diesem Artikel habe ich die Presse und die Medien anklagen und darauf hinweisen wollen, daß viele von uns, ich eingeschlossen, für eine Weile der Faszination des Bösen erlagen. Ich werde aufgefordert, den Namen nicht mehr zu nennen, um das Opfer zu schützen. Das tue ich gern. Doch scheint es mir, als ob durch diese Vorgehensweise mindestens ein Rechtsanwalt mit der Verwendung oder eben Nichtverwendung des Namens Geld schäffelt, und zwar in unverhältnismäßiger Höhe. Das ist nach meiner Ansicht Heuchelei, und auf diese Weise wird das Andenken des Opfers keinesfalls hoch gehalten. Wenn das so erhaltene Geld wenigstens der Familie des Opfers zugute käme, würde ich ohne diesen Kommentar anstandslos bezahlen. So werde ich zahlen und gleichzeitig diese Vorbemerkung in den Artikel aufnehmen.

      Am ersten Tag, so erinnere ich mich heute, habe ich den Geschehnissen in Gladbeck keine Aufmerksamkeit geschenkt. Als am 16. August 1988 zwei Gangster die Filiale der Deutschen Bank in Gladbeck überfielen, zwei Geiseln nahmen und rund 400000 Mark erbeuteten, nahm ich es eher als eine Randnotiz hin, auch wenn es eine Geiselnahme gab, auch wenn die Verhandlungen lange dauerten. Ich war sicher, daß die Bankräuber entweder einfach entkommen, oder von der Polizei an Ort und Stelle überwältigt werden würden. Doch weit gefehlt. Sie entkamen zwar, aber sie nahmen ihre beiden Geiseln mit, und sie flüchteten vor der sie verfolgenden Polizei durch das gesamte Bundesgebiet, nahmen unterwegs noch eine Komplizin an Bord und fuhren dann nach Bremen, wo sich zwischenzeitlich am 17. August ihre Spur für manche Journalisten verlor. Dann begannen jene dramatischen Ereignisse, die auf die ganze Nation eine unwirkliche, grausame Faszination ausübten, eine Faszination, deren Anziehungskraft drei Menschenleben fordern sollte.

      Aufmerksam wurde ich zu Beginn der Tagesschau um 20 Uhr. Ein Kollege, so hieß es da, habe mit einem der Geiselgängster ein Interview geführt. Man habe lange überlegt, ob man es senden wolle, doch es sei ein wichtiges Dokument, und so habe man sich zur Ausstrahlung entschlossen. Ohne jede Scheu und mit völliger Offenheit erklärte Hand-Jürgen Rösner, einer der beiden Geiselnehmer, daß er die Geiseln töten würde, wenn seine Forderungen nicht erfüllt würden. Über die beiden Bankangestellten aus Gladbeck sagte er locker: "Die sind fertig, die wollen nach Hause, und wir wollen, datt die bald nach Hause kommen." Er stellte sich hin und versuchte, Humanität zu zeigen.

      Von diesem Augenblick an blieb ich am Radiogerät. Heute denke ich oft darüber nach, warum ich das getan habe. Schon an diesem Abend, während der Linienbus mit 27 Geiseln an Bord richtung Osnabrück fuhr, ärgerte mich die Presse, die den Wagen auf Schritt und Tritt verfolgte und der Polizei jede Möglichkeit nahm, frühzeitig zuzugreifen. Fast bewunderte ich einen Reporter von RSH - Radio Schleswig-holstein -, der gegen halb elf abends ein zweites Interview mit Rösner führte, an einer Raststätte zwischen Hamburg und Bremen. Dem Reporter hörte man die Angst an. Aufdie Frage, ob Rösner auch angst hatte, verneinte dieser wie der lässige Gunman. Ich kam mir vor, wie in einem Krimi, und ich blieb dran, irgendwann mußte die Polizei doch zuschlagen.

      In meiner Familie löste die Situation eine große Empörung aus. Das ZDF, so wurde damals behauptet, habe das Tagesschauinterview mit Rösner bei der Überspielung nach Hamburg abgefangen, um es dann selbst senden zu können. Reporter verschiedener Privatsender und vieler Zeitungen, aber auch Kommentatoren des hessischen Rundfunks und des westdeutschen Rundfunks rasten im Auto hinter dem Bus her, Stoßstange an Stoßstange, und alle wollten Interviews führen. Die Einschaltquote bestimmte das Handeln. Meine Eltern regten sich über das Verhalten der Presse fürchterlich auf, und sie taten, was ich in dieser Nacht nicht schaffte, sie drehten den Fernseher ab. Ich konnte sie verstehen, aber wie gesagt war ich auf schaurige Weise vereinnahmt von der Offenheit, mit der Rösner vor der Kamera sprach, auch wenn ich es abstoßend fand. Ich wollte mehr hören, und wenn es nur war, um mir eine Antwort auf die Frage geben zu können, wie lange der das noch durchhielt, ohne verrückt zu werden und auf jemanden zu schießen.

      Erst als gegen 23.15 Uhr auf der Raststätte Grundbergsee nach einem Zugriffsversuch der Polizei und der vorübergehenden Verhaftung der Komplizin der 15jährige Emanuele di Giorgi erschossen wurde, schlug meine Krimibegeisterung in Entsetzen um. Nun hatte die Presse, die die Polizei behinderte, ein Menschenleben auf dem Gewissen. War es denn wirklich nötig, alles genau und aus erster Hand zu erfahren? Wenig später kam ein Polizist bei einem Verkehrsunfall ums leben, und die Reporter der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten berichteten von einem Pressetros mit über 60 Fahrzeugen. Und obwohl ich jetzt nur noch dasaß und betete, die GSG9 möge eingreifen, um die drei Kampfunfähig zu schießen, blieb ich am Apparat, hatte sogar eine Kassette eingelegt und schnitt einige der Berichte mit.

      Zwar habe ich mich immer für Geschichte und aktuelles Zeitgeschehen interessiert, aber was ich in diesen 18 Stunden tat, hatte damit nichts zu tun. Ich fand mich in einer spannenden Situation wieder, in einem Krimi, in dem sich für einen Moment die Sympathiepunkte zu verschieben begannen. Da stand der freche, aber gelassene Geiselgängster vor laufender Kamera. Noch nie hatte ich einen Schwerverbrecher so unverblümt über seine Tat reden hören. Noch nie war die Presse so dicht am Geschehen gewesen. Ich will nicht sagen, daß ich echte Sympathie für Rösner empfand, aber ich hätte nie gedacht, daß jemand in einer solchen Fluchtsituation so weit gehen würde, seelenruhig ein Interview zu geben. Und ich glaubte aus seinen Worten zu hören, daß die Lage so weit unter Kontrolle war, daß es keine Verletzten und Toten geben würde. Ich war gespannt, wie es ausgehen würde, bis eben jener Schuß im Bus fiel, der den Jungen das Leben kostete.

      Gegen vier Uhr legte ich mich schlafen, konnte aber lange Zeit keine Ruhe finden. Inzwischen war der Bus in die Niederlande gefahren, wo ich mich auch über die Sommerferien aufhielt. Ich fragte mich, warum die Journalisten nicht der Polizei halfen, sich ein wenig zurückzogen und den Ruhm einheimsten, wichtige Informationen geliefert zu haben. Ich fragte mich, warum man das Interview mit Rösner als wichtiges Dokument bezeichnete. Eigentlich hatte er nur grausam und ohne jedes Mitgefühl über Mord gesprochen und klar gesagt, daß er die Geiseln töten würde, wenn seine Forderungen nicht erfüllt würden. Es war Irrsinn, daß die Presse in einem langen Pulk dem Bus folgte, alles im Namen der Bürgerinformation, in Wirklichkeit nur zur Befriedigung unserer grenzenlosen, schamlosen Neugier, auch der meinen. Die Geiseln waren keine Schachfiguren und Filmschauspieler, die für uns eine Rolle spielte, sie waren echte Betroffene, Opfer eines Gewaltverbrechens.

      Gegen sechs uhr konnten die meisten der Griseln aus dem Bus fliehen. Zurück blieben, jetzt wieder in einem PKW, den die niederländische Polizei zur Verfügung gestellt hatte, Ines Voitle und Silke B., zwei junge Frauen aus Bremen.

      Als ich gegen elf Uhr am Donnerstagmorgen dieses kurze, völlig sinnlose und grausame Interview mit Silke B. hörte, das der WDR in der kölner Innenstadt mit solchen Fragen führte wie: "Wünschen Sie sich ein baldiges Ende der Geiselnahme?", drehte sich mir fast der Magen um. In die Wohnzimmer der Deutschen kam die Stimme einer ängstlichen jungen Frau, der - wie ich später erfuhr - einer der Geiselgangster die Pistole an den Kopf hielt, während sie sprach. Daß Journalisten nun sogar offen zu Komplizen der Entführer wurden, indem sie sie fragten, ob sie vielleicht Handschellen bräuchten, erfuhr ich erst jahre später, aber es paßte in die aufgepeitschte, sensationslüsterne Stimmung dieser Tage. Ich konnte mir vorstellen, daß das nicht mehr lange so weitergehen würde, denn nun gab es noch einen weiteren Insassen des Fluchtautos, den Journalisten Udo Röbel, damals stellvertretender Chefredakteur des Kölner Express. Irgendwann, wenn die kleine Gruppe außerhalb einer vollen Stadt war, mußte die Polizei doch zugreifen, dachte ich mir.

      Sie tat es nur wenige Stunden später auf der A3 in Richtung Frankfurt. Dabei wurde Silke B. getötet und Ines Voitle verletzt, die Täter aber überwältigt und festgenommen. Ein Photograph filmte das Ereignis aus einem Versteck in der Nähe.

      Die Bilder des sogenannten Gladbecker Geiseldramas gingen um die Welt und verursachten in Deutschland eine Debatte über die Grenzen der Pressefreiheit und die freiwillige Selbstkontrolle unter ethischen Gesichtspunkten. Aber die Frage, ob man sich in gewissen Situationen nicht zurückhalten sollte, muß sich nicht nur die Presse stellen, sondern jeder Einzelne von uns. Wir sind doch diese mündigen Bürger, von denen die Politiker behaupten, daß wir zur freien Entscheidung fähig wären. Wir sind es doch, die letztlich entscheiden, was gedruckt wird, wie "dicht dran" die Presse sein darf und welche Regeln sie einhalten muß. Wir können uns nicht hinsetzen und uns gewissermaßen vorschreiben lassen, daß die Presse sich bei spektakulären Aktionen zurückhält oder mit Tätern während der Tat keine Interviews führt, wie es die Regeln des Presserates mittlerweile vorsehen. Wir sind es, die in solchen Fällen unseren Unmut äußern müssen, die sagen müssen, daß die Presse nicht zu Behinderern der Polizeiarbeit und Komplizen der Verbrecher werden darf. Es ist unsere eigene ethische Grundhaltung, die es zuläßt, ja sogar fordert, daß die Presse Gangster interviewt und sich an der Polizei vorbei in mörderischem Tempo an die Stoßstange ines Fluchtautos hängt, weil wir das sehen wollen, das Gesicht und die Pistole des Täters, die Angst des Opfers. Sicherlich wollen wir mitleben, wollen uns mit den Opfern identifizieren, aber wenn es dabei dramatisch und spannend zugeht, um so besser.

      In diesen Tagen von Gladbeck, Bremen, Grundbergsee, Oldenzal, Köln und Siegburg habe ich gelernt, die Presse kritischer zu betrachten als zuvor. Es traf sich, daß wir in diesem Halbjahr in der Schule das Buch "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" von Heinrich Böll lasen und uns ausgiebig über den sogenanten Bildzeitungsstil unterhielten. In diesem Sommer lernte ich, daß man nicht notwendigerweise die Wahrheit verdrehen muß - wie es Bild oft vorgeworfen wird -, um im "Bildzeitungsstil" zu handeln. Auch wenn man seriöse Berichte abliefert mit einer Menge Information, diese aber mit den rüdesten Methoden und ohne Rücksicht auf die Opfer von Gewalttaten erhält, dann ist das genauso schlimm. Ob die Presse aus diesem Ereignis undder Jagt nach Sensationen in diesen Tagen gelernt hat, kann man nicht eindeutig sagen. Zwar hat es nie wieder in Deutschland einen solchen Presserummel um Verbrecher gegeben, aber nei wieder waren meiner Ansicht nach auch die Täter so offen und bereit, sich ständig von Journalisten beobachten zu lassen. Doch es gibt und gab in den letzten Jahren viel Selbstkritik von Seiten der Medien. Reihenweise seien damals Tabus gebrochen worden. Der Presserat, das Organ der freiwilligen Selbstkontrolle der Printmedien, verschärfte seine Richtlienien über das Verhalten bei Straftaten.

      Aber eines steht fest. Ich persönlich habe einiges gelernt. Mein Schreck über meine anfängliche Faszination über das Verhalten bestimmter Journalisten und die Dreistigkeit von Hans-Jürgen Rösner saß tief. Wie konnte ich mich dazu hinreißen lassen, gebannt den Berichten zu lauschen? Wie konnte ich hoffen, schon bald die nächste Nachricht zu hören, die neue Einzelheiten enthielt?

      Auch später habe ich bei wichtigen Ereignissen am Radio gesessen und Berichte aufgezeichnet. Das war so beim Putsch in der Sowjetunion, beim Tod von Prinzessin Diana und einigen anderen Ereignissen. Doch ich war wesentlich gelassener, beschäftigte mich mit der reellen Situation und verfolgte sie, bildete mir meine eigene Meinung. Aber weder die von nahem aufgenommenen Prügelhorden der Stasi, noch die Schüsse bei der Niederschlagung der Demokratiebewegung in Peking, noch die Salven der verunsicherten sowjetischen Soldaten beim Putsch gegen Gorbatschow haben mich je wieder fasziniert oder magisch gewissermaßen zum Rundfunkempfänger gezogen. Die Geiselnahme von Gladbeck ist ein Lehrstück, wie schnell eine Situation außer Kontrolle geraten kann, die nicht moderat und mit Umsicht behandelt wird.

      http://archiv.jens-bertrams.de/erinnern/16180888.htm

      http://de.wikipedia.org/wiki/Gladbecker_Geiseldrama
      Avatar
      schrieb am 14.01.07 01:07:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.901.429 von obus am 14.01.07 01:03:35

      Dieter Degowski hält in einem Wagen in der Kölner Innenstadt am 18. August 1988 die Pistole an den Kopf der Geisel Silke Bischoff.

      http://rhein-zeitung.de/on/98/08/11/topnews/glad1.html

      Düsseldorf - Es war die spektakulärste Geiselnahme und gleichzeitig eines der aufsehenerregensten Verbrechen in der deutschen Kriminalgeschichte: Das Gladbecker Geiseldrama hielt vor zehn Jahren, zwischen dem 16. und 18. August 1988, Deutschland 54 Stunden lang in Atem. Aus dem Überfall auf die Sparkassen-Filiale in Gladbeck-Rentfort entwickelte sich ein Szenario, in dessen Verlauf allen Beteiligten - Tätern wie Opfern, Polizei wie Journalisten - die Kontrolle über ihr Handeln entglitt. Am Ende standen drei Tote, zahlreiche Verletzte, Trauer und ohnmächtige Wut, gegenseitige Schuldzuweisungen und der Versuch, aus dem unfaßbaren Geschehen Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen.

      Hätte ein Drehbuchautor vor jenem 16. August 1988 eine Story angeboten, wie sie dann traurige Realität wurde - niemand hätte ihm die vermeintlich überschäumende Phantasie abgenommen. Mit Hans-Jürgen Rösner, damals 31 Jahre alt, und dem zur Tatzeit 32jährigen Dieter Degowski wurden zwei vorbestrafte und in ihrem Leben kaum über das heimische Ruhrgebiet hinausgekommene Männer zu Medienstars.

      Unbehelligt kaperten sie zusammen mit Rösners damaliger Freundin Marion Löblich Autos und in Bremen-Huckelriede sogar einen Linienbus samt Fahrgästen, fuhren mit ihren Geiseln kreuz und quer durch Nord- und Westdeutschland. Im Schlepptau folgten Polizei und Journalisten auf wilder Verfolgungsjagd.
      Avatar
      schrieb am 14.01.07 01:08:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Geiseln in Todesangst
      Live ausgestrahlte Fernseh- und Radiointerviews des Trios, an seiner Seite Geiseln in Todesangst, ließen die Nation schaudernd an dem Verbrechen teilhaben. Auf fatale Weise unvergessen bleibt die "Pressekonferenz" von Rösner, Degowski und Löblich am Mittag des 18. August 1988 im umlagerten Fluchtauto mitten in der Kölner Innenstadt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Degowski den 15jährigen Italiener Emanuele di Giorgi im Bus erschossen, war ein Polizist bei einem Unfall während der Verfolgung ums Leben gekommen, hatten zahlreiche Menschen Verletzungen oder einen tiefsitzenden Schock erlitten.
      --------------------------------
      Dramatisches Ramm-Manöver
      Der Fluchtwagen (r.) der Geiselnehmer wurde am 18. August 1988 von einem Mercedes der Polizei auf der A3 bei Bad Honnef gestoppt. Die Geisel Silke Bischoff starb hier durch eine Kugel aus der Waffe des Geiselnehmers Hans-Jürgen Rösner.
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      Mit dem dramatischen Ramm-Manöver durch die Polizei auf der Autobahn 3 bei Bad Honnef und einem wilden Schußwechsel endete das Geiseldrama wenig später. Die 18jährige Silke Bischoff - ihre attraktive Erscheinung war für die Kameras ein besonderer Blickfang gewesen - starb durch eine Kugel aus Rösners Waffe, ihre Freundin Ines Voitele überlebte schwer verletzt.

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      Avatar
      schrieb am 14.01.07 02:07:34
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.01.07 17:10:27
      Beitrag Nr. 7 ()
      Tja, wenn es sich um deutsche Täter handelt, dann wird der Ball eben flachgehalten, auch wenn es um barbarisches Abschlachten von netten Leuten nebenan handelt.
      Avatar
      schrieb am 16.01.07 08:58:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      "Ruhig und kaum von der Öffentlichkeit bemerkt."

      Um 23:23 war der Polizei-Einsatz beendet. Und um 00:56 stellst du die Vermutung an, dass die Öffentlichkeit dieses Ereignis nicht entsprechend würdigt?

      Die grosse Mehrheit der Öffentlichkeit wird sich am nächsten Morgen sicher wieder mal gefragt haben, was eigentlich in den Köpfen der Leute da drüben abgeht ..

      #6: Schaut man sich den Rechtspflegebereich von Destatis genauer an, dann wird einem schnell klar, wo der Ball flach gehalten wird ..
      Avatar
      schrieb am 16.01.07 11:12:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      was eigentlich in den Köpfen der Leute da drüben abgeht ..

      idioten gibt es überall
      :keks:


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