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    Peymann: >Verständnis für die Tragik einer Generation< - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.03.07 14:37:22 von
    neuester Beitrag 14.03.07 19:25:40 von
    Beiträge: 15
    ID: 1.118.577
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      schrieb am 14.03.07 14:37:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Angesichts der Vorwürfe gegen Peymanns Jobvermittlungsambitionen, fand ein Interview im Spiegel statt, wo er Tiefblickendes vom Stapel lässt.

      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,471558,00.h…

      Bei der Debatte um die Begnadigung steht immer der Vorwurf der "Gesinnungsjustiz" im Raum, bei der die letzten RAF Gefangenen wie "gewöhnliche Mörder" behandelt werden sollen.
      Nun scheint Peymann aber genau das nicht zu finden:

      SPIEGEL ONLINE: Und als solche zu Mördern geworden.

      Peymann: Aber nicht - und das ist ein wichtiger Unterschied, der gerne unterschlagen wird - zu gewöhnlichen Mördern, die töten, nachdem sie eine Frau vergewaltigt haben oder die töten, um sich zu bereichern. Diese Terroristen haben getötet, weil sie glaubten, mit ihren Morden etwas gegen die Ermordung von hunderttausenden von Kindern und Frauen in Vietnam tun zu können, weil sie glaubten, etwas gegen das Elend in der Dritten Welt tun zu müssen. Wie Brecht seine Johanna der Schlachthöfe sagen lässt: "Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht...". Für mich ist Christian Klar deshalb eine tragische Figur.



      Merkwürdig, was soll man nun glauben? Handelt es sich um verirrte Schäfchen, die mit den besten Absichten töteten? Der Weg zur Hölle ist bekanntlich gepflastert mit guten Vorsätzen.


      SPIEGEL ONLINE: Auch ein tragischer Mörder bleibt ein Mörder. Was hat Sie dazu bewegt, Christian Klar einen Praktikumsplatz hier am Berliner Ensemble anzubieten? Sie haben es mal einen Akt "christlicher Nächstenliebe" genannt.

      Peymann: Dies ist das eine, zum anderen ist da ein Verständnis für seine persönliche Tragik, für die Hoffnung und die Tragik einer Generation, die an einem Scheideweg stand, einer Generation, die einen Traum von einer besseren Welt hatte. Ich stand Anfang der siebziger Jahre auch an diesem Scheideweg, an dem Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin oder auch Christian Klar standen. Ergreifen wir einen Beruf? Gehen wir zum Theater oder gehen wir in den Widerstand? Nehmen wir Steine und Knüppel, wie ein späterer Außenminister, oder nehmen wir auch eine Knarre, wenn ein Demonstrant von einem Polizisten erschossen wird, der friedlich gegen den Schah und sein Folterregime protestierte?



      Mal abgesehen davon, daß die Terroristen mehr oder weniger "Opfer" der Realität waren, an der die "Hoffnung dieser Generation" so "tragisch" zerbrach, konnte man ja fast nicht anders als sich an der Realität zu rächen, indem man die "Knarre zur Hand" nahm.
      Der Theatermann Peymann findet die Akteure von damals anscheinend eher in einer griechischen tragödie angesiedelt, die damals nur die Kunst mit dem Leben versöhnen wollten - die RAF als Brechts Johanna mit anderen Mitteln.

      Langsam bekommt man ernsthaft ein Gefühl für die Tragik dieser Generation, die mittlerweile alle Positionen unserer Erziehungsdemokratie besetzt halten, sei es im Kunstbetrieb, in dem Medien und in der Politik. Peymann bietet aus christlicher Nächstenliebe einen Job an in einem Haus, daß mit über 10 Mio€ subventioniert wird. Wer würde da nicht gerne ein tragischer Held sein, wenn man so konfortabel seinen Widerstand gegen das Schweinesystem leben kann?

      Das tragische dieser Generation sind natürlich alle Irrtümer, die sie begangen haben, aber noch vielmehr, daß sie zunehmend unter ADS
      (Aufmerksamkeitsdefizitsstörungssyndrom) leiden, denn sie merken gar nichts mehr.
      Avatar
      schrieb am 14.03.07 14:52:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      http://www.thing.at/kulturdokumentation/kulturinfo/ablage/16…

      "...

      Kritik von Claus Peymann an Österreichs Kulturpolitik und Kollegen

      In einem dreiteiligen profil-Gespräch übte Burgtheaterdirektor Klaus Peymann heftige Kritik an Österreichischen Kulturpolitikern und an einzelnen Kollegen. Über Kunstkanzler Viktor Klima sagte Peymann: "Meine Ablöse war die einzige Entscheidung, die Klima als Kunstkanzler gefällt hat..." Klima lebe nach Peymann "kulturfern". Sein, Peymanns, Gehalt halte er, so Peymann zu profil, für völlig angemessen, auch wenn es höher sei als das des Bundespräsidenten, da man einen Bundespräsidenten an jeder Ecke fände, nicht jedoch einen Theaterdirektor.

      profil 51/98, S. 120ff


      ..."
      Avatar
      schrieb am 14.03.07 14:56:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.290.110 von Blue Max am 14.03.07 14:52:49tragische figur :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.03.07 15:00:06
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.03.07 15:05:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      http://www.abendblatt.de/daten/2006/01/17/523894.html

      Peymann: DDR-Palast soll versetzt werden
      BERLIN -
      Der Palast der Republik sollte nach Ansicht des Intendanten des Berliner Ensembles (BE), Claus Peymann, nach dem Abriß am Schloßplatz neben seinem Theater am Bertolt-Brecht-Platz wieder aufgebaut werden. Auf dem seit Jahren leerstehenden Gelände stand früher der alte Friedrichstadtpalast und davor das Theater Max Reinhardts. Zusammen mit dem BE, dem "versetzten" Palast der Republik und dem "Tränenpalast" am Bahnhof Friedrichstraße würde eine Art "Nostalgiezentrum DDR" entstehen, "als touristische Attraktion mindestens vom Format des Brandenburger Tors", sagte Peymann gestern.

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      schrieb am 14.03.07 15:06:48
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.03.07 15:39:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Meinungsfreiheit gilt auch für Herrn Peymann. Solche Spinner sollte man nicht so ernst nehmen. Aber was will man von einem Blatt wie den SPIEGEL schon anderes erwarten.:(
      Avatar
      schrieb am 14.03.07 15:42:36
      Beitrag Nr. 8 ()
      man denkt, die Kulturschickeria, der nichts und niemand heilig ist, könnte einen nicht mehr schocken und dann schafft sie es doch noch.

      Dass eine Großheroe der zeitgenössischen Kulturszene noch einmal das Wort von einer "Jugend ohne Gott" in den Mund führen würde, das macht einen doch sprachlos. Diesselbe Kulturelite, die entscheidend mit dazu beigetragen hat, den Glauben, die Religion - so es einen christlichen Hintergrund hatte - zu schleifen und zu diskreditieren, beklagt sich über eine "Jugend ohne Gott" ... *kopfschüttel*
      Avatar
      schrieb am 14.03.07 15:46:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.291.246 von smirnow am 14.03.07 15:42:36sag ich doch: ADS :laugh:

      Mielke liebte auch alle Menschen.
      Manche Menschen morden halt für eine bessere Welt.
      Manche suhlen sich selbstmitleidig in ihrer "Tragik"
      Andere lassen sich ihre "Tragik" vergolden.
      Avatar
      schrieb am 14.03.07 16:42:42
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.03.07 16:57:47
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.03.07 17:23:02
      Beitrag Nr. 12 ()
      häää???

      warum ist da mein erstes Posting mit einem Ausschnitt aus Peymanns Spiegel-Interview, in dem sich Peymann als Verfassungsfeind outet, verschwunden? :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.03.07 18:11:40
      Beitrag Nr. 13 ()
      Weder habe ich die geringste Spur von Sympathie für Christian Klar noch teile ich die Sichtweisen von Klaus Peymann, nicht einmal ansatzweise. Aber ich verstehe die Verbindung zwischen seiner ideellen bzw. geistigen "Heimat" und dieser Art von Argumentation.

      Für Dich, Heizkessel, liegt hier die Latte deutlich zu hoch.

      Lass es einfach.
      Avatar
      schrieb am 14.03.07 19:02:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.294.293 von ViccoB. am 14.03.07 18:11:40Peymanns Latte liegt zu hoch?
      Na wenn du meinst.
      Avatar
      schrieb am 14.03.07 19:25:40
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.295.148 von Heizkessel am 14.03.07 19:02:12Peymanns Latte, latte macchiato oder Latte nrost - was immer Du willst.


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