checkAd

    So investieren die Profis für 2007 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.03.07 10:36:05 von
    neuester Beitrag 20.04.07 21:38:01 von
    Beiträge: 8
    ID: 1.119.046
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 3.236
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 10:36:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Besser auf den Boom in den Emerging Markets setzen oder auf ein Comeback der USA wetten? Bleibt Europa Outperformer, hält China seine Spitzenposition oder gibt es vielleicht ganz neue Favoriten, die niemand auf der Rechnung hat? Diese und andere für Anleger essenzielle Fragen hat FONDS exklusiv mit sechs Topstrategen aus der Fondsbranche diskutiert.



      Das Börsenjahr 2007 hat begonnen, wie 2006 geendet hat: mit steigenden Kursen. Der Aufwärtstrend hält nunmehr seit vier Jahren an und zählt damit zu den längsten Boomphasen an der Börse in der Nachkriegszeit. Steht ein Ende des Aufschwungs daher bald bevor oder kommt die richtige Hausse sogar erst noch? Wie sollen Anleger sich verhalten, wo sollen sie investieren? FONDS exklusiv befragte sechs Topstrategen nach ihrer Einschätzung der Aktienmärkte.

      FONDS exklusiv: Anerkannte Investmentstrategen wie Sie werden jedes Jahr aufs Neue nach einem Marktausblick gefragt. Wenn Sie einmal vergleichen: Sind Sie Anfang 2007 optimistischer oder pessimistischer für die Aktienmärkte gestimmt als Anfang 2006?

      Philipp Vorndran: Ich bin nur einen Tick weniger optimistisch als Anfang 2006. Der Grund sind die Bewertungen, die marginal weniger attraktiv sind als vor einem Jahr. 2005 und 2006 waren gekennzeichnet von sehr günstigen Preisen für Aktien. Dieses „sehr“ würde ich jetzt einfach streichen. Aber ich bin weiterhin überzeugt, dass Aktien die attraktivste Anlageklasse darstellen – und zwar nicht nur 2007, sondern auch in den kommenden ein bis zwei Jahren.

      Hendrik Leber: Die Einschätzung zu den Vorjahren teile ich, in den vergangenen vier Jahren war ich zu Jahresanfang immer absolut optimistisch. Es gab stets zahlreiche Fehlbewertungen an den Börsen, die mit Händen zu greifen waren. Man konnte fast blind Gewinne einfahren. Das ist jetzt nicht mehr so. Auch wenn die Rahmenbedingungen noch in Ordnung sind, muss ich länger suchen, mehr rechnen, um attraktive Aktien aufzuspüren. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass nach vier Jahren dynamischen Aufwärtstrend die Spannung stärker wird. Etwa so wie bei Wasser, das irgendwann plötzlich gefriert. Ich könnte mir vorstellen, dass die Aktienkurse aus dem derzeitigen Aufwärtstrend unvermittelt ins Rutschen kommen. Daher agiere ich dieses Jahr vorsichtiger als 2006.

      Peter E. Huber: Bei den niedrigen Bewertungen muss man genau hinsehen: Die günstig erscheinenden Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind verzerrt durch Rekordmargen, die Unternehmen derzeit erzielen, die sich aber nicht durch einen kompletten Konjunkturzyklus halten lassen. Wir berechnen bei StarCapital deshalb ein normalisiertes KGV ohne konjunkturelle Einflüsse. Hier liegen wir bereits 15 bis 20 Prozent über dem historischen Durchschnitt. Das heißt nicht, dass die Aktienkurse nicht weiter steigen können. Aber die Märkte sind nicht mehr unterbewertet.

      Herr Walter, als selbstständiger Vermögensverwalter müssen Sie für Ihre Altersvorsorge alleine aufkommen. Investieren Sie derzeit noch in Ihren Aktienfonds Albrech & Cie. Optiselect?

      Winfried Walter: Für die Altersvorsorge selbstverständlich. Es ist noch ein langer Weg, bis ich mich auf mein Altenteil zurückziehen möchte. Bis dahin haben die Märkte noch viel Potenzial. Aber was kurzfristige Dispositionen angeht, muss ich Hendrik Leber Recht geben. Ich sehe auch ein Spannungsverhältnis. Die derzeitigen Kursniveaus sind zwar gerechtfertigt, aber wenn ich in einer Modellrechnung nur etwas höhere Zinsen oder etwas niedrigere Unternehmensgewinne ansetze, kippt die Einschätzung schnell in Richtung überbewertet.

      Herr Stefani, viele Anleger standen während des Aufwärtstrends an der Seitenlinie und haben nichts gemacht. Andere haben ihre Aktienfondsbestände sogar abgebaut. Können diese Anleger jetzt noch einsteigen?

      Kai Stefani: Ja, aber ich rate dazu, nicht die komplette Summe sofort zu investieren, sondern über einige Monate zu strecken. Denn auf dynamische Kurszuwächse folgen irgendwann Gewinnmitnahmen. Und diese können auch mal einige Monate andauern und wehtun. Meine grundsätzliche Einschätzung der Aktienmärkte ist nichtsdestotrotz positiv. Dazu möchte ich noch anmerken, dass ein derartiger taktischer Ratschlag bei der Planung der Altersvorsorge oder anderer langfristiger Investitionen eine untergeordnete Rolle spielt. Dabei nehme ich keine taktische Allokation vor, die sich am Marktumfeld orientiert, sondern eine strategische, die sich nach meinen persönlichen Zielen und Bedürfnissen richtet. Bei der Altersvorsorge versuche ich nicht zu timen, dieses Kapital halte ich auch durch schwere Zeiten durch. Ein taktisches Meinungsportfolio würde ich etwas anders aufstellen als 2006. Da wären mehr Zykliker und Industriewerte drin, bei einigen Schwellenländern wäre ich etwas vorsichtiger.

      Thomas Gerhardt: Ich denke, dass die Kurse weiter steigen, wir aber andere Treiber sehen werden. Es ist auch mit Favoritenwechseln bei den Sektoren zu rechnen. Beispielsweise dürften Werte gut abschneiden, die vom In-vestitionszyklus profitieren. Es ist problematisch, alles über einen Kamm zu scheren und eine Aussage über den Gesamtmarkt zu treffen. Man muss sich die einzelnen Teile vornehmen.

      Den vollständigen Finanzmarkt-Rountable finden Sie in der Print-Ausgabe 01/2007 von FONDS exklusiv.
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 10:52:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Profis investieren in Unternehmen mit neuen Zukunftsweisenden Technologien und starken Vertragspartnern, sowie in Firmen mit niedriger Marktkapitalisierung. Keine ausgelutschten Werte, die in den letzten Jahren schon dauernd rauf und runter diskutiert und empfohlen werden/wurden.
      Highflyer 2007 werden Zecotek,Oriental Minerals und Ironbark.

      Meine Meinung-keine Kaufempfehlung. Ein jeder mündige Bürger sollte sich das Potenzial selbst vor Augen führen.;)
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 11:20:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      BIOGAS - Multitalent der Erneuerbaren Energien
      http://www.comdirect.de/index.html?gourl=http%3a%2f%2fisht.c…

      Es gibt nur drei BIOGAS AG´s - Wachstumsraten ~40%
      Avatar
      schrieb am 07.04.07 11:43:22
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.323.661 von bakerfriend am 16.03.07 10:52:17Hallo??? Es ist die Rede von Profis und seriöser Geldanlage???

      Was hat das denn mit Zecotek und Oriental Minerals und dem ganzen Gesockse zu tun??? Die langt doch kein Profi an! Sowas ist nur deutschen möchtegernzockern vorbehalten :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.04.07 19:48:57
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wir befinden uns in der gefährlichsten Phase für die Börse überhaupt
      29.03.2007


      Fondsmanager Peter E. Huber im Gespräch mit den Fondsanalysten Edgar Mitternacht und Volker Schilling.

      Der Machtkampf um die Frankfurter StarCapital AG im vergangenen Jahr ist zum Teil nicht spurlos an der Entwicklung der eigenen Fonds vorübergegangen. Insbesondere der Rentenfonds Starcap Argos musste erhebliche Mittelabflüsse hinnehmen. Im Zuge der kompletten Übernahme der StarCapital hat Peter E. Huber seit Anfang August 2006 wieder das Ruder im Fondsmanagement übernommen. Seither geht es mit dem Fonds wieder sichtbar aufwärts. Auch im Aktienfondsmanagement gilt der Oberurseler Vermögensverwalter als ein ausgewiesener Kenner der Materie. Grund genug für FONDS professionell, den Fonds einmal genauer unter die Lupe nehmen zu lassen. Deshalb hat die Redaktion Peter E. Huber zu einer „Grillparty“ mit den beiden Fondsanalysten Edgar Mitternacht und Volker Schilling von der Freiburger Greiff Capital AG gebeten.

      Volker Schilling: Herr Huber, Sie sind schon recht lange im Fondsgeschäft aktiv. Wann hat eigentlich alles begonnen?
      Peter E. Huber: Seit 1968 beschäftige ich mich ausschließlich mit dem Thema Börse. Schon während des Studiums habe ich die ersten Gehversuche in der Vermögensverwaltung gemacht. Seit 1981 bin ich hauptberuflich als selbstständiger Vermögensverwalter tätig.

      Schilling: Wenn Sie seit mehr als 26 Jahren im Geschäft sind, müsste dann das Gesamtvermögen der Fonds mittlerweile nicht deutlich höher liegen als bei derzeit rund 1,15 Milliarden Euro?
      Huber: Ich habe über 20 Jahre zunächst die PEH Wertpapier AG aufgebaut, meine Anteile dann aber im Frühjahr 2000 verkauft. Ich wollte eine Auszeit nehmen, habe mich aber nach etwa einem Jahr auf Bitten meines langjährigen Freundes Horst-Detlev Vogel an dessen Starcapital AG beteiligt und wieder begonnen, Fonds zu managen. Das war zunächst der Aktienfonds Starpoint, Ende 2001 kamen dann der Rentenfonds Argos und der Aktienfonds Priamos hinzu.

      Schilling: Nach dem Tod von Dr. Vogel kam es ja zu einigen Auseinandersetzungen um die Zukunft von Starcapital. Waren diese Querelen vielleicht mitverantwortlich für die doch etwas bescheidenen 1,15 Milliarden Euro?
      Huber: Als ich mich an der Starcapital beteiligt habe, verwaltete die Gesellschaft rund 20 Millionen D-Mark. Anfang des vorigen Jahres waren es bereits 630 Millionen Euro, und jetzt stehen wir bei 1,15 Milliarden Euro. Mit einem Vermögenszuwachs von 500 Millionen Euro gehören wir damit zur Spitzengruppe in Deutschland.

      Edgar Mitternacht: Im vergangenen Jahr kam es bei dem von Ihnen mittlerweile wieder betreuten Starcap Argos zu deutlichen Mittelabflüssen. War das eine Reaktion der Anleger auf den Managerwechsel zu Rüdiger Brauel?
      Huber: Ich denke schon, denn die Abflüsse waren nach der Ankündigung des Managerwechsels zu verzeichnen.

      Mitternacht: Waren diese Abflüsse mit dafür verantwortlich, dass die Performance zwischenzeitlich erheblich eingebrochen ist?
      Huber: Als Fondsmanager müssen Sie jederzeit Papiere verkaufen können, ohne dass es die Anleger belastet, die noch in den Fonds investiert sind – das ist aus meiner Sicht selbstverständlich. Herr Brauel hat den Fonds sehr stark in Fremdwährungsanleihen positioniert, was offenbar nicht jedermanns Sache war. Seit 1. August 2006 bin ich wieder für das Fondsmanagement verantwortlich. Seither wird der Fonds wieder nach unseren Kriterien einer ausgewogenen Depotstruktur gemanagt, und die Performance hat sich auch wieder deutlich verbessert.

      Mitternacht: Erläutern Sie uns das doch bitte ein wenig.
      Huber: Für mich ist nicht in erster Linie die Wertentwicklung eines Fonds maßgeblich. Viel wichtiger ist es aus meiner Sicht, dass man als Fondsmanager alles unternimmt, um eine ausgewogene Fondsstruktur zu erreichen, die möglichst wenig Risiken birgt. Das ist viel wichtiger, als die Performance zu optimieren. Es gibt eine ganze Reihe von Fondsmanagern, die es über Jahrzehnte hinweg geschafft haben, systematisch besser zu sein als der Markt. Wenn Sie sich deren Strategien genau anschauen, werden Sie feststellen, dass dahinter fast immer ein Value-Ansatz steht.


      Mitternacht: Das gilt also auch für Ihr eigenes Haus Starcapital?
      Huber: Unser zentrales Element ist, dass wir nicht mit dem Mainstream laufen, sondern antizyklisch operieren. An einem Beispiel aus dem Aktiensegment erklärt, bedeutet das, dass wir keine Modeaktien kaufen, die gerade hochgejubelt werden, zurzeit etwa die Solar-Titel. So etwas werden Sie in unseren Depots nicht finden. Unser Schwerpunkt liegt im Value-Bereich. Das bedeutet aber nicht, dass wir zum Beispiel beim Starpoint keine Turnaround-Werte ins Depot nehmen. Der Fonds setzt auch auf Value for Growth, etwa in einem Restrukturierungswert wie Siemens. Anders gesagt: Wenn etwa der Technologiesektor vollkommen zusammenbricht und eine Restrukturierung eingeläutet wird, kann es durchaus Value bedeuten, wenn man die entsprechenden Werte kauft, obwohl es eigentlich Wachstumstitel sind.

      Schilling: Wie behalten Sie dabei Ihr Risiko im Griff?
      Huber: Das Risiko reduzieren wir, indem wir fast ausschließlich Large Caps und nur vereinzelt Mid Caps in den Fonds aufnehmen. Ich weiß nicht, ob beispielsweise Siemens wirklich ein hohes Risiko darstellt. Oft ist das Risiko bei Unternehmen, über die viele schlechte Nachrichten veröffentlicht werden, kleiner als bei Unternehmen mit guten Nachrichten. Das gilt genauso, wenn man in einer Panikphase kauft statt in der Euphorie, wenn die Zeitungen mit positiven Meldungen voll sind. Das kann man vielen Anlegern zwar nicht vermitteln, aber faktisch ist es genau so.

      Schilling: Aber hat das nicht auch etwas mit der jeweiligen Marktphase zu tun? Bisweilen gibt es Phasen, in denen man auf das Momentum setzen sollte, weil man gerade damit Geld verdienen kann, während sich vielleicht ein Turnaround-Wert lange nicht von der Stelle bewegt? Gibt es für Sie eine Faustformel, nach der Sie zum Beispiel sagen, wir sind stets zu 30 Prozent in Turnaround-Werten engagiert?
      Huber: Es kommt auf die jeweilige Situation an. Zurzeit haben wir nicht sehr viele
      Restrukturierungskandidaten im Starpoint. Von Unternehmen, die sich in einer echten Krise befinden, sollte man einfach besser die Finger lassen. Im Jahr 2003 hingegen gab es
      viele unterbewertete Unternehmen, die gerade in einer Restrukturierung steckten.

      Schilling: So sehen Sie sich als Antizykliker?
      Huber: Als Fondsmanager können Sie sich nicht permanent gegen den Markt stellen, Sie dürfen einfach nicht der Meinung sein, dass Sie Recht haben. Sie wissen schließlich nicht, wohin der Markt sich bewegen wird. Deswegen war ja die Phase von 2000 bis 2003 für meine Strategie so extrem wichtig, weil ich anfing zu kaufen, als der DAX unter die Marke von 5000 fiel. Auch ich hätte nie gedacht, dass der Index noch auf 2200 Punkte sinkt. Aber meine Strategie hat sich trotz dieses Kursverfalls hervorragend bewährt. Der Starpoint liegt seit seiner Auflage am 1. August 2000 auf Platz eins aller international anlegenden Aktienfonds. Das zeigt mir, dass die Strategie nicht ganz falsch sein kann.

      Mitternacht: Benötigt man dafür nicht eine gehörige Portion Disziplin?
      Huber: Disziplin brauchen Sie auf jeden Fall. Im Jahr 2000 habe ich herbe Kritik dafür geerntet, dass ich nicht im Neuen Markt engagiert war. Aber ich hätte in einer solchen Phase niemals in dieses Segment einsteigen können – ganz gleich, wohin die Kurse noch gegangen wären. Das hätte meiner Persönlichkeitsstruktur, meiner Philosophie und allem, woran ich glaube, diametral widersprochen.

      Mitternacht: Welcher Markt widerspricht denn derzeit Ihrer Philosophie?
      Huber: Es ist doch so, dass derzeit eine Unmenge an Anlagegeldern in Bereiche wie Emerging Markets, insbesondere die BRIC-Länder, fließt. Antizyklisch investieren
      bedeutet aber doch, dass Sie genau in Überhitzungs- wie auch in Panikphasen beginnen, sich gegen den Markt zu stellen.

      Mitternacht: Aber nach welchen Parametern messen Sie Überhitzung beziehungsweise Panik?
      Huber: Ein Anzeichen für eine Überhitzung ist zum Beispiel, dass bestimmte Sektoren oder Modethemen sehr stark nachgefragt werden und deren Performance deutlich über die Entwicklung der Benchmarks hinausläuft und die Anleger ihre Depots einseitig in diesen Bereichen allokieren. Das interpretiere ich schon als Euphoriephase, bei der es gilt, sehr vorsichtig zu werden. Ein guter Indikator ist auch die Auflage neuer Fonds. In den Jahren 1997 und 1998 wollte jeder nur Emerging Markets kaufen, im Jahr 2000 war es die Technologie, und aktuell sind es möglichst exotische Märkte, die als Fonds an den Markt kommen. Im Zertifikatebereich geht die Produktion mittlerweile weg von Garantie- und Bonuszertifikaten hin zu risikoreicheren Hebelprodukten. Ich betrachte auch den Rohstoffsektor als Bereich, in dem man aufpassen muss.

      Schilling: Inwieweit hilft Ihnen als Fondsmanager dabei das Thema Kapitalmarktforschung, dem Sie sich mit Ihrer zweiten Gesellschaft, der Huber Portfolio AG, verschrieben haben?
      Huber: In Bezug auf das rein technisch-quantitative Verfahren, wie wir es bei dem Ende 2001 aufgelegten Starcap Priamos anwenden, ist das schon sehr hilfreich. Allerdings haben wir die verschiedensten Strategien getestet und mussten am Ende feststellen, dass man im Grunde ausschließlich mit Relative-Stärke-Strategien tatsächlich eine systematische Outperformance über die Jahrzehnte hinweg erzielen kann. Anders gesagt, wenn Sie Signale aus dem Bereich der relativen Stärke auf bestimmte Art mit Daten zum Gewinnmomentum kombinieren, können Sie die Ergebnisse der Relative-Stärke-Strategie noch einmal klar verbessern. Das sagt mir, dass es offensichtlich einen Mechanismus im Markt gibt, wonach Aktien, die über einen bestimmten Zeitraum in der Vergangenheit besser gelaufen sind als der Gesamtmarkt, sich auch noch eine Zeitlang in der Zukunft besser entwickeln werden, so lange die Gewinnwachstumserwartungen bei den jeweiligen Unternehmen überdurchschnittlich hoch sind.

      Schilling Wie stark fließen derartige Erkenntnisse denn in den Starpoint ein?
      Huber: Wir generieren aus der Kapitalmarktforschung ja auch jede Menge makroökonomische Indikatoren. Solche
      fundamentalen Kriterien fließen natürlich in die Gesamtmarktbeurteilung ein.

      Mitternacht: Aber braucht man einen Starpoint überhaupt noch, wenn man einen Priamos hat, der recht gute Ergebnisse produziert?
      Huber: Diese Frage werde ich Ihnen nach der nächsten dreijährigen Baissephase beantworten. Der Priamos investiert in Werte, die teilweise einen 50-prozentigen Discount gegenüber dem Gesamtmarkt aufweisen. Deshalb müsste er eigentlich in einer stärkeren Abwärtsbewegung durchaus die Chance haben, sich besser zu halten als der Markt, einfach weil er defensiver aufgestellt ist. Auf der anderen Seite ist es stets meine Stärke
      gewesen, gerade in schwierigen Phasen gute Arbeit abzuliefern. Außerdem weigere ich mich persönlich zu akzeptieren, dass man mit einem Computermodell jahrzehntelange Erfahrung so ohne Weiteres schlagen kann, das mag vielleicht beim Schach funktionieren. Anders gesagt: Quantitative Systeme bieten vielleicht markante Vorteile, ich gebe mich dennoch nicht geschlagen.

      Mitternacht: Warum gehen Sie derzeit davon aus, dass wir uns in einer späten Marktaufwärtsphase befinden? Woran machen Sie das fest?
      Huber: Zum einen haben wir in der Korrektur Anfang März gesehen, wie empfindlich und in welchem Ausmaß die Investoren auf bestimmte Anzeichen reagieren. Nicht nur deshalb halte ich es grundsätzlich für Unsinn, vom Zustand der Konjunktur auf die künftige Börsenentwicklung zu schließen. Denn die Börse läuft der Konjunktur voraus und nicht umgekehrt, wie es immer noch von vielen selbst ernannten Propheten propagiert wird. Wir sind konjunkturell betrachtet wesentlich weiter, als Sie es jeweils der Tageszeitung entnehmen. Wenn der wirtschaftliche Aufschwung bereits so weit gediehen ist, dass er sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirkt, dann sind das die ersten Anzeichen dafür, dass sich der Konjunkturzyklus bereits in einem sehr späten Stadium befindet.

      Schilling: Aber was bedeutet das für die Börse?
      Huber: Wir befinden uns in der nach historischer Erfahrung gefährlichsten Phase für die Börse überhaupt. Es gibt eine Reihe von Untersuchungen, die belegen, dass eine Rezession sich in drei Phasen teilen lässt. Im ersten Drittel haben die Börsen immer massiv nachgegeben, im zweiten Drittel waren noch kleinere Verluste zu verzeichnen, und im dritten Drittel waren die schönsten Kursgewinne im gesamten Zyklus zu erzielen. Eben weil die Börsen die Konjunktur antizipieren. Unsere Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass eine Baisse meistens in der Spätphase eines konjunkturellen Aufschwungs beginnt, zu einem Zeitpunkt, da niemand damit rechnet, weil alles noch wunderbar aussieht und die Zeitungen mit positiven Meldungen voll sind. So richtig schlimm wird es, wenn Unternehmen tolle Gewinnsteigerungen melden und die Kurse dennoch fallen, weil Analysten noch mehr erwartet haben. Das ist eine Phase, in der das Enttäuschungspotenzial zu brodeln beginnt. Und das stellen wir teilweise schon fest.

      Schilling: Machen Sie dabei Unterschiede zwischen den einzelnen Märkten oder auch zwischen etablierten Märkten und den Emerging Markets?
      Huber: Es gibt hier sicher Unterschiede. Wir haben eine relativ einseitige Bevorzugung von Europa-Aktien gesehen, was die etablierten Märkte betrifft, während der japanische und der amerikanische Aktienmarkt eher vernachlässigt wurden. Deshalb baue ich zum Beispiel beim Starpoint einige Positionen in Amerika auf und gehe erste Engagements in Japan ein, europäische Aktien hingegen baue ich ein wenig ab. In viele Emerging Markets ist sehr viel Anlegergeld geflossen, aber die Börse in Taiwan wurde dennoch vernachlässigt, obwohl das Land sehr stark von der gesamten China-Story profitiert. Der Markt erscheint mir deshalb aus historischer Sicht extrem billig. Thailand hat gerade eine satte Krise hinter sich gebracht, und Korea ist von seiner Bewertung her die billigste Börse überhaupt. Deshalb kaufe ich eben nicht die BRIC-Staaten, sondern den einen oder anderen Wert in Korea, Thailand und Taiwan.

      Mitternacht: Vor rund eineinhalb Jahren haben Sie in einem Ihrer Newsletter geschrieben, dass Gold durchaus das Potenzial hat, bis zu der Marke von 1.000 US-Dollar zu steigen, weil es immer noch die Rolle des Krisenmetalls hat. Hat sich an Ihrer Prognose etwas geändert?
      Huber: Nein, ich habe das im November 2005 geschrieben, da stand der Goldpreis bei rund 480 US-Dollar. Also war die Grundtendenz meiner Aussage zumindest richtig, Gold notierte zeitweise sogar bei über 700 US-Dollar. Aber ich habe das damals auch nicht als Einjahresprognose formuliert. Ich denke, dass wir vor dem riesigen Problem stehen, dass die Finanzmärkte sich weltweit destabilisieren, unter anderem aufgrund des zunehmenden Einflusses von Private Equity und Hedgefonds. Ein weiterer Grund sind die sehr unterschiedlichen Zahlungsbilanzen, Amerika beispielsweise saugt rund drei Viertel der weltweiten Ersparnisse auf.

      Mitternacht: Und wenn es dann irgendwann mit der Aktienanlage nicht mehr gut läuft, kommt die Renaissance des Goldes?
      Huber: Richtig, ich bin mir außerdem sicher, dass über kurz oder lang die explodierende Geldmengenentwicklung durch einen Wert, der nicht beliebig vermehrbar ist, wieder eingefangen werden muss. Es ist doch außerdem interessant, dass die USA weit über 50 Prozent ihrer Währungsreserven in Gold halten und in der Vergangenheit kein Gramm verkauft haben. Gold stellt zwar eigentlich keinen Krisenschutz mehr dar, wie das in der Vergangenheit vielleicht der Fall war, aber ich denke, wir werden irgendwann einmal einen deutlichen Anstieg bei Gold sehen. Dann könnte ein kleinerer Anteil in Gold oder Goldminen einen Großteil anderer Verluste durchaus wettmachen.

      Mitternacht: Um auf die Zinsseite zu sprechen zu kommen: Sind Rentenanlagen derzeit überhaupt attraktiv?
      Huber: Die Rentenseite ist meines Erachtens aus mehreren Gründen interessant. Grundsätzlich glaube ich, dass Sie im Rahmen einer ausgewogenen Asset Allocation nicht an den Rentenmärkten vorbeikommen. Zweitens glaube ich, dass es wieder einfacher geworden ist, Rendite zu erwirtschaften, einfach weil die Zinsen gerade im kurzen Laufzeitbereich massiv gestiegen sind und mittlerweile eine Grundverzinsung von nahezu vier Prozent aufweisen – und zwar relativ risikolos, was das Zinsänderungsrisiko anbetrifft.

      Schilling: Bei den längeren Laufzeiten könnte es in Zukunft aber doch schwieriger werden, wenn man davon ausgeht, dass die Zinsen sich in einer Aufwärtsbewegung befinden oder einfach stabil bleiben. Zumal Sie immer noch den Performanceknick im Kursverlauf des Starcap Argos aus dem Sommer vergangenen Jahres mitschleppen …
      Huber: Dieser Performanceknick, wie Sie ihn nennen, ist für uns bei der Darstellung unseres Rentenmanagements nach außen tatsächlich extrem ärgerlich – gerade weil wir sehr viel Wert auf eine möglichst stetige Entwicklung unserer gesamten Investments legen.

      Schilling: Was ist denn von der Zinsseite angesichts des Konjunkturszenarios, das Sie gerade skizziert haben, zu erwarten?
      Huber: Ich gehe davon aus, dass wir uns in einem intakten Zinsaufwärtstrend befinden. Auch wenn sich für die USA das Szenario eines „Hard Landing“ wieder etwas verflüchtigt hat, bleiben natürlich gewisse Risiken. Etwa die zuletzt wieder aufgetauchte Frage, ob die Rezession vielleicht doch nur ins zweite Halbjahr verlagert ist oder ob ein möglicher massiver Einbruch im Immobiliensektor nicht vielleicht doch Auswirkungen auf die Konsumenten haben könnte. Vielleicht steigen ja auch die Ölpreise wieder – all das sind Fragen, die man sich aktuell stellen muss. Gleichzeitig sehen Europa und Asien, was die konjunkturelle Entwicklung angeht, positiv aus. Ich glaube sogar, dass von dieser Seite eine spürbare Dynamik kommen wird, allein schon weil es einen riesigen Bedarf an Infrastrukturmaßnahmen, Kraftwerkskapazitäten sowie am Ausbau der Verkehrsnetze und der Wasserversorgung gibt. In Russland gibt es sehr viel Liquidität, ebenso in China und Indien. Und auch Europa geht es sehr viel besser. Das bedeutet, die konjunkturelle Seite spricht komplett dagegen, dass es in absehbarer Zeit eine Entlastung bei den langen Zinsen geben wird. Ich gehe davon aus, dass der Zinszyklus sicher noch bis 2010 laufen wird, und wir werden bei zehnjährigen Anleihen mit Sicherheit noch Renditen von sechs Prozent oder höher sehen – unabhängig davon, wie sich die kurzen Zinsen entwickeln werden.

      Schilling: Ist das eine Empfehlung an die Investoren, sich auf jeden Fall am kurzen Laufzeitende aufzuhalten?
      Huber: Auf jeden Fall. Wenn sie zum Beispiel eine eineinhalbjährige KfW-Anleihe kaufen, erhalten Sie eine Rendite von insgesamt vier Prozent, das ist als Parkposition durchaus attraktiv. Und warum sollte ich das Laufzeitrisiko einer zehnjährigen Anleihe eingehen, bei der ich gerade einmal 4,1 Prozent Rendite bekomme?

      Mitternacht: Insgesamt aber doch nicht gerade ein optimales Szenario?
      Huber: Aus meiner Sicht schon. Zugegeben, das Risiko in High-Yield-Papieren lohnt sich derzeit nicht, weil die Spreads zu Staatsanleihen zu klein geworden sind, und auf der Währungsseite besteht immer noch ein Risiko für den US-Dollar, weshalb Euro-Papiere aus Sicherheitsgründen zu bevorzugen sind. Aber es gibt in jedem Jahr zwei bis drei Opportunitäten, die man als Fondsmanager nutzen kann. Im vergangenen Jahr waren das zum Beispiel Anlagen in der türkischen Lira. Und als die Märkte darüber spekulierten, ob General Motors insolvent ist, haben wir die lang laufende Unternehmensanleihe in Euro bei 70 gekauft und bei 93 wieder verkauft. Mit etwas Geschick lässt sich aus dieser Kombination einer soliden Grundverzinsung und dem Ertrag, der sich mit solchen Opportunitäten erzielen lässt, eine ansprechende Rendite erwirtschaften, die statt bei vier bei fünf oder 5,5 Prozent liegt.

      Mitternacht: Wie soll sich ein Anleger denn insgesamt von seiner eigenen Asset Allocation her positionieren?
      Huber: Insgesamt halte ich eine neutrale Asset Allocation für sinnvoll. Das bedeutet aus meiner Sicht, rund 50 Prozent des Depots sollten in zinsbringenden Anlagen investiert sein. Das kann Festgeld sein oder auch ein Rentenfonds, allerdings mit einer defensiven Struktur. Die andere Hälfte sollte in sachorientierte Anlagen investiert sein – Aktien, Rohstoffe, eventuell auch Immobilien. Das hört sich vielleicht nach einer eher langweiligen Struktur an, aber für mich gibt es derzeit keinen Bereich, den man massiv unter- oder übergewichten sollte, weil er extreme Chancen oder extreme Risiken birgt.

      Die Redaktion bedankt sich bei allen Teilnehmern für das interessante Gespräch.

      Quelle: FONDS professionell

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1775EUR -7,07 %
      CEO lässt auf “X” die Bombe platzen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 17.04.07 20:19:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      Speaking Of Silver
      Veröffentlich am 17.04.2007 14:24 Uhr von Sean Rakhimov



      --------------------------------------------------------------------------------

      Es ist schon eine Weile her, das wir das letzte Mal über den Silbermarkt geschrieben haben. Es gibt eine Reihe guter Gründe hierfür und dann gibt es Sachen, die man aufgreifen kann und auch sollte. Darum geht es in diesem Artikel.

      Fangen wir mit den schlechten Nachrichten an. Es gibt sehr wenige Menschen, die viel über den Silbermarkt wissen, ob sie nun bullisch oder bärisch argumentieren. Wir kommen zu diesem eindeutigen Schluss, der auch als eine Warnung zu verstehen ist. Es gibt sehr einflussreiche Personen, mit tollen Erfolgsgeschichten und Referenzen im Bereich Investition und Analyse, die sich in den letzten ein oder zwei Jahren zu Gunsten von Silber ausgesprochen haben. Manche davon waren bullisch, wir mögen diese selbstverständlich lieber. Dann gab es auch ein paar wenige, die bärisch argumentieren. Man sollte immer daran denken, dass diese Artikel und Vorträge von Leuten kommen, die als bekannte Personen im Investmentbereich gelten. An dieser Stelle muss man es noch einmal die oben getroffene Aussage wiederholen: Es gibt sehr wenige Menschen, die überhaupt ein wenig mehr von Silber verstehen. Es ist schwierig nicht mit dem Finger auf jemanden zu zeigen und Namen fallen zu lassen, sie können mir glauben, wenn ich ihnen sage, dass es eine ganze Menge solcher Leute im Einzelhandel und unter den institutionellen Investoren gibt. Also liebe Leser - seien sie auf der Hut. Die spritzigsten Ansichten über den Silbermarkt sind meistens ... sagen wir wenig fundiert.

      Jetzt kommen wir zu den "Warums". Unserer Meinung nach fallen die meisten Silberbullen unter die Kategorie "Wunschdenker". Wunschdenker glauben, dass Silber immer eine Investition wert ist, da sie so viele Geschichten aus den alten Tagen kennen, als Silber noch eine Menge mehr Respekt verlangte als heutzutage. Fragen sie dann nach warum, werden jene am Ende aufgeben und sagen, dass wenn alles andere zusammenbricht, Silber schließlich immer noch Geld sei. Nicht schlecht, oder? Denken wir auch. Das richtet sich übrigens an den Leser UND den Verfasser.

      Was die "Gurus" unter den Silberbären betrifft (davon gibt es immer nur eine Handvoll), so haben ihre Aussagen folgenden Tenor: "Silber ist kein Geld, es ist ein Industriemetall". zusammen mit der drohenenden Rezession, Depression, Abschwung - weltweit oder sonst wieweit. Weniger oft wird der sinkende Gold/Silberratio ("Es ist gefallen, deshalb kehrt der Trend um.") aufgegriffen oder die Mengen Silber, die in Indien gehortet wurden. Diejenigen mit Hang zur Geologie, wagen zu behaupten, dass noch große Mengen Silber im Erdboden lagern, genug für die nächsten Generationen. Ich muß auch sagen, dass das nicht blöd klingt. Manches davon macht Sinn, oder? Zumindest ein Teil.

      Unglücklicherweise hatten diese Personen nicht einmal ein Dutzend fundamentale Fakten über Silber parat. Wir haben natürlich keine statistische Auswertung betrieben, aber das ist der Eindruck, den man beim Lesen und Hören jener Ansichten gewinnt.

      Keiner scheint selbst zu wissen oder sich zu erinnern, dass der jährliche Verbrauch von Silber bei 1.000.000.000 Unzen liegt. Richtig ist, dass die Zahlen von GFMS und CPM Group eher bei 800 Mio. Unzen liegen (bei einem jährlichen Zuwachs von 3%). Aber wir sind immer noch der Meinung, dass es keine Möglichkeit gibt, Silbermengen genau zu beziffern oder darüber Rechenschaft abzulegen, gerade da es Regionen in der Welt gibt, in denen die Leute noch nie etwas von Rechenschaft ablegen gehört haben. Also zeigen wir uns ritterlich und runden die Zahl auf eine gemütliche Milliarde auf. Im Jahr! Das ist eine beeindruckende Zahl, sie ist einfach zu merken, gerade für jene, die nicht jeden Tag mit Silber zu tun haben.

      Es macht auch das Rechnen einfacher, gerade jetzt, da wir dank Jeff Foxworthy erfahren haben, dass wir letztlich nur fünftklassig sind. Also die Berechnung: Es gibt 6,5 Milliarden von uns auf der Erde, unsere Zahl wächst jährlich um 1,14%. Dann haben wir schon 75 Millionen Menschen mehr - allein 2006. Ganz einfach durchzurechnen, dass pro 6,5 Humanoiden 1 Unze Silber verwendet wird, oder, wenn ihnen das lieber ist 2 Unzen für 13 illegale Mexikaner.

      Und genau da liegt der Haken. Wir müssten rund 11 Millionen Unzen jedes Jahr neu produzieren, um mit den derzeitigen Bevölkerungswachstumsraten Schritt zu halten. Das hört sich jetzt vielleicht nicht viel an, aber wissen sie, wie viele Gesellschaften auf der Welt so viel Silber im Jahr fördern? Nehmen wir von den großen Silberproduzenten nur zwei heraus: Pan American Silver (NASDAQ: PAAS) und Coeur d’Alene Mines (NYSE: CDE). Die renommierte Silver Valley of North Idaho, USA spuckt heutzutage gar nicht mehr so viel aus. Und auch die Junior-Silber-Überflieger aus Mexiko zusammengenommen kommen kaum auf 11 Mio. Unzen im Jahr. Soweit die Tatsachen. Wenn sie also das nächste Mal einen dieser ausgezeichneten, mit Titeln versehenen Berater über Silber sprechen hören, fragen sie zu aller erst, ob er ihnen den Namen von einem Dutzend Silberproduzenten aufzählen kann. Und wenn sie wirklich noch mehr Spaß haben wollen, fragen sie ihn nach den Namen der Silberminen. Schauen sie, wir haben den dringenden Verdacht, dass diese Ratgeber von sich glauben (angesichts der Tatsache, dass sie Bondpreise aufgrund von Zinssätzen berechnen können oder ähnlichen Krimskrams), auch automatisch Experten für Silber zu sein ... erzählen sie es bloß nicht weiter.

      Wir wünschten, ihnen den Anstieg des pro Kopf-Verbrauchs von Silber in einem Chart präsentieren zu können, können wir aber nicht. Dennoch behaupten wir, dass heute mehr Silber pro Kopf verbraucht wird, als noch vor hundert Jahren, ungeachtet der Tatsache, dass Silber damals als Geld genutzt wurde.

      Dann gibt es da noch den Recycling-Faktor, der von den Möchtegern-Silber-Analysten meistens ganz vernachlässigt wird. Der gesunde Menschenverstand sagt, dass sich die Menge an Silber, die sich vor 100 Jahren im Umlauf befand auch heute in irgendeiner Form - sei es eine Münze, ein Kerzenständer, Großmutters Mitgift - vorhanden ist. Derselbe (seltene) Menschenverstand (siehe auch: CPM Group’s 2006 Silver Book, S. 45) sagt uns, dass sich die Dinge seither verändert haben. Heutzutage ist ungefähr die Hälfte des verbrauchten Silber für immer verloren. In dieser Hinsicht haben wir es lange Zeit mit Öl verglichen. Ist es erst einmal verbraucht, ist es weg.

      Um es kurz zu machen (wir haben unsere Ansichten über den Silbermarkt schon so oft auf diesen Seiten oder anderenorts in den Medien dargelegt): Falls sie sich wirklich für Silber interessieren, und gerne ein paar Hausaufgaben erledigen würden, dann lesen sie mehr zum Thema. Das sollte schon helfen Meinungen und Fakten auseinander zuhalten, jedes Mal wenn sie jemanden über Silber reden hören oder schreiben sehen. Es gibt zahlreiche glaubwürdige (nicht perfekte aber glaubwürdige) Informationen zum Thema Silber, darunter Bücher, wissenschaftliche Berichte und Internetbeiträge.

      Kommen wir zu den guten Nachrichten. Gut ist zum Beispiel, dass sich in der Angelegenheit Silber während der letzten 1-2 Jahre nicht viel verändert hat. Nicht, weil wir nicht mit dem Markt mitgehalten haben, das haben wir schon. Ja, wir denken immer noch, dass es irgendwann eine 50%ige Korrektur für diesen bullischen Teil des Rohstoffmarktes geben wird. Das sind jedoch allgemeine Aussagen, die für die meisten Leser keinen unmittelbaren praktischen Nutzen hat. Lassen sie uns das vertiefen.

      Zu allererst muss man sagen, dass sich der Sektor der Edelmetalle und besonders der von Silber immer mehr füllt. Heute gibt es eine ganze Anzahl von Silber-Hedge-Fonds, gegenüber einem einzigen letztes Jahr. Es gibt zudem eine Menge andere Fonds, die Silber in ihren Anlagenmix eingeführt haben. Die Toronter PDAC-Konferenz stellte einen neuen Rekord auf, in dem sie alle anderen Rekorde einfach wegblies. 18.000 Menschen kamen und erfuhren, dass der nächste 10-Bagger Junior für ihre Renten zahlen wird. Diese Besucherzahl müsste dem Andrang anlässlich der Enthüllung des Apple iPhone Konkurrenz machen. (Das könnte eine Erklärung für deren momentane Glanzlosigkeit trotz Spottpreisen sein). Die große, alljährliche Silberfeier der CPM Group im Royal York Hotel war extrem beliebt. Merrill Lynch veranstaltete den 2. Jahrestag der Silberkonferenz in der Bay Street. Der Strom der Gäste war nicht zu dicht, aber nach drei Tagen PDAC kann man nicht allzu viel daran ablesen. Das alles sollte einem jedoch nicht zu Kopf steigen. 2.Jahrestag - verstehen sie? Nicht, dass wir irgendetwas dafür können aber die Retailing Leaders Conference besteht im 30sten Jahr - wenn sie nachvollziehen können... .

      Das bringt die Sache wieder auf den Boden: Offiziell befinden wir uns in der zweiten institutionellen Phase dieses Bullenmarktes. Diese Phase ist auch als "wall of worry"-Phase bekannt. Das ist die Zeit, in der unendlich viele Gründe gegen einen Silberaufwärtstrend irgendwoher gezerrt werden. Machen sie sich keine Sorgen - kaufen sie Barren.

      Noch von anderer Seite beginnt sich der Markt zu füllen. Die Zahl der Silbergesellschaften auf unserer Liste stieg um über 50% innerhalb des letzten Jahres.

      Lassen sie mich das näher erklären. Frühzünder wie Silver Standart und ein paar andere ergriffen die Chance und setzten auf Silber. Die Konkurrenz zu den Goldgesellschaften glich einem Überlebenskampf und sie mussten verkaufen, bevor sie auch nur einen guten Wurf landen konnten. Das hat sich geändert. Heute werden die Silbergesellschaften nicht mehr als Investitionshindernis betrachtet. Sie werden mit offenen Armen empfangen und als legitimes, eigenständiges Investitionsziel angenommen. Besonders deutlich wird dies anhand des Aktiencharts von Silver Standard (NASDAQ: SSRI, TSX: SSO). Im Juni 2006 wurden ihre Anteile bei 16,00 US$ gehandelt. Am Ende des Geschäftstages 5. April 2007 verkauften sie sich bei 37,35 US$, ein atemberaubender Zuwachs von 133% innerhalb von 9 Monaten - obwohl sich am Silberpreis innerhalb dieses Zeitraums absolut nichts ablesen ließ. Es handelte sich nicht um eine Pfennigaktie und keine Meldung hatte das Potential, eine solche Entwicklung auszulösen. Das ist ein qualitativer Stimmungsumschwung seitens der Investoren. Dies ist den institutionellen Investoren zuzuschreiben (seit 5 Jahren in diesem Bullenmarkt) die schließlich feststellten: SILBER IST EINE GUTE INVESTITION. Warten wir ab, was passiert, wenn Otto Normalverbraucher zum selben Schluss kommt - wahrscheinlich erst in ein paar Jahren.

      Kommen wir zum Gedränge in diesem Sektor. Silbergesellschaften schießen wie Pilze nach einem Regentag aus dem Boden. Die Fülle an Investitionskapital zieht zunehmend Leute an und setzt die Zugangsbeschränkungen für den Sektor herab.

      Das ist die Überleitung zum nächsten Punkt: Konsolidierung. Was für ein gefürchtetes Wort für Investoren. Für sie bedeutet es Korrektur und langwierige, nervtötende Seitwärtsbewegung im Markt. Für Profis aus der Silberindustrie bedeutet dies etwas völlig anders: Mergers und Acquisitions (M&A). Schon seit dem letzten Jahr erwarten wir die Zeit der Silbergesellschaften. Jetzt sind wir sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird. Bei Uran, Gold und Basismetallen hat die Entwicklung schon stattgefunden. In unseren Augen ist der Sektor überreif für eine Konsolidierung. Pan America plant seine Produktion innerhalb der nächsten Jahre zu verdoppeln, Silver Standard hat das Ziel selbst Produzent zu werden, also liegt unser Hauptaugenmerk auf den Juniors. Einige dieser Juniors werden wohlgemerkt sehr schnell reif, aber nur wenige werden als Konsolidatoren auftreten und zum mittleren Feld aufschließen. Beispiele für eine solche Entwicklung sind im Goldsektor - Yamana - und im Uransektor - Energy Metals. Sie werden mir zustimmen, dass es wichtig die Firmen mit Potential auszumachen, gerade wenn man weiß, dass zwei der überlebenden "Konsolidatoren" des letzten Zyklus Newmont und Coeur d’Alene Mines heißen. Wahrscheinlich werden sie die Ziellinie festlegen, und ganz gleich wo diese auch liegen wird, verheißt das einen beträchtlichen Anstieg gegenüber den derzeitigen Ständen.

      Wir begeben uns jetzt auf dünnes Eis (was wir nicht zum ersten Mal tun) und erlauben uns, das selbe für den Silbersektor anzunehmen. Unserer wenig ausgeklügelten Meinung nach, ist der jetzige Spitzenläufer First Majestic (TSX.V: FR) und Endeavour Silver (AMEX: EXK, TSX: EDR) kommt gleich dahinter. Dies ist reine Spekulation unsererseits, doch können wir uns keinen anderen vorstellen, der zurzeit die Ambitionen hat und über die Ressourcen als auch die erforderlichen Geldmittel verfügt, um die Konsolidatorenrolle zu widmen. Das wird die Zukunft zeigen.

      Es gibt noch eine ganze Menge anderer Sachen, die wir uns näher hätten ansehen können, aber das muss bis zum nächsten Mal warten. Fürs erste soll das hier reichen:

      Sterling Mining (OTCBB: SRLM) plant zum Jahresende in Produktion zu gehen
      Minefinders (AMEX: MFN, TSX: MFL) will auch dieses Jahr produzieren
      Excellon (TSX.V: EXN) müssten es bald mit ihren Silberobligationen geschafft haben und erstrahlen
      Garibaldi Resources (TSX.V: GGI) mit den einer der besten Silber- und Goldanlagen in Mexiko, Peter Megaw noch nicht eingerechnet
      Aura Silver (TSX.V: AUU), setzen sie auf das Management, das auch Ur-Energy brachte
      Revett Minerals (TSX: RVM) eine stark unterbewertete Montana Geschichte (in Zukunft gibt es mehr über Montana).

      Wir möchten uns fast selbst auf die Schulter klopfen, dass wir die ersten waren, die ihnen Gesellschaften wie Mag Silver, Esperanza Silver, Minera Andes, Genco Resources, Sabina Silver - alles große Erfolge - vorgestellt haben. Wir gratulieren allen, die damals unseren Ratschlägen folgten.

      Nur im Fall sie fragen sich: Wir sind immer noch sehr bullisch in Bezug auf Silber. Das Beste kommt noch.


      © Sean Rakhimov
      www.SilverStrategies.com
      Avatar
      schrieb am 17.04.07 20:22:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Auch noch interessant "Nachdenken bringt Gewinn"

      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 20.04.07 21:38:01
      Beitrag Nr. 8 ()
      hallo

      "Bald kommt der Tag der Abrechnung"

      Ein langer Artikel,für den cleveren Anleger aber sehr zu empfehlen.

      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      So investieren die Profis für 2007