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    So bewerten Sie Rohstoff Explorer - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.05.07 13:19:12 von
    neuester Beitrag 06.09.07 13:18:47 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 14.05.07 13:19:12
      Beitrag Nr. 1 ()
      So bewerten Sie Rohstoff Explorer
      von Michael Vaupel, Trader's Daily 14.5.2007

      Trader´s Daily-Korrespondent Andrew Mickey ist gerade in Neufundland und berichtet von dort für uns (siehe sein Beitrag unten).

      Er berichtet u.a. von einem Rohstoff-Explorer, welcher den richtigen Riecher hatte und sich ein Grundstück für 230.000 Dollar sicherte. Später wurden dort Ressourcen im Wert von 180 Mio. Dollar entdeckt.

      Das sind die Geschichten, bei denen der Aktienkurs eines solchen Explorers um einige Hundert Prozent steigen kann.

      Tja, Problem ist „nur“, solche Unternehmen aus der Masse der Explorer ausfindig zu machen. Und in der Masse ist eine Menge Müll.

      Ich möchte dazu einen Abschnitt aus „Unentdeckte Chancen“ zitieren (hat für mich zwei Vorteile: Ich kann einen Abschnitt einfach hier hinein kopieren und spare Zeit, und zweitens erinnere ich damit gleichzeitig die Säumigen, endlich mein Buch zu bestellen):

      Es besteht gar keine Frage: Mit den Aktien der wenigen qualitativ starken Explorer lassen sich exorbitant hohe Gewinne machen. Aber dafür müssen Sie bei der Auswahl der Werte Ihre Hausaufgaben machen. Und zwar nicht wie früher: mal eben schnell in der kleinen Pause zwischen 4. und 5. Schulstunde. Sondern ordentlich und zeitaufwändig mit Geodreieck und angespitztem Bleistift.

      Also lautet die oberste Regel für eine Anlage in ein Explorer-Unternehmen: Kaufen Sie niemals blind einen Explorer. (…) Lassen Sie sich von der kreierten Eile nicht anstecken. Wenn der Explorer tatsächlich einer der wenigen Qualitätswerte ist, dann können Sie auch noch etwas später einsteigen, nachdem Sie den Wert einer Analyse unterzogen haben.

      Die guten Explorer bieten ein so gewaltiges Langfristpotenzial, dass die paar Prozent, die Sie durch einen verspäteten Einstieg verlieren, am Ende überhaupt nicht mehr ins Gewicht fallen. Auf der anderen Seite haben Sie Ihr Kapital durch eine Analyse aber gleichzeitig vor Verlustrisiken geschützt, die durch übereiltes und uninformiertes Handeln entstehen.

      Kommen wir damit zu dem Leitfaden für 8 verschiedene Schwerpunkte, die Sie analysieren sollten:

      Punkt 1: Die PR-Politik

      Die Öffentlichkeitsarbeit des Explorers. Wenn die PR-Abteilung eines Explorers jede zweite Woche eine Meldung herausschickt, deren Inhalte für die Firmenentwicklung jedoch von sekundärer Bedeutung sind, müssen Sie sofort hellhörig werden.

      Dann geht es der Firma vor allem darum, den eigenen Namen in Anlegerkreisen zu pushen. Gibt eine Firma also eine Pressemitteilung heraus, dass ein Geologe eingestellt wurde, so kann das in Ausnahmefällen bei einer besonderen Koryphäe ein echter Meilenstein sein. Googlen Sie den Namen einfach und schauen Sie mal, was das Internet so findet. Es wird sich sehr schnell herausstellen, ob es sich bei dem neuen Geologen tatsächlich um Superman ohne blauen Trainingsanzug und roten Umhang handelt.

      Ist es nur ein „normaler“ Geologe, dann sollten Sie sich dringend die Frage stellen, warum das eine Pressemitteilung wert sein soll. Nach Rohstoffen zu suchen, ist schließlich sein Job. Also ist es auch das Normalste von der Welt, dass der Geologe bei einem Rohstoff-Unternehmen anheuert. SAP oder Microsoft geben ja auch nicht jedes Mal eine Pressemitteilung heraus, wenn sie einen neuen IT-Programmierer einstellen.

      Diese „Werbung“ für die eigene Firma durch das Vehikel der Ad-Hoc-Mitteilungen geriet erstmals mit den Skandalen des Neuen Marktes ins Fadenkreuz. Viele der damaligen Schrott-Unternehmen versuchten nur, über eine hohe Anzahl an PR-Mitteilungen die Euphorie so weit wie möglich nach oben zu treiben. Die folgenden horrenden Kursverluste vieler Neuer Markt-Unternehmen sollten Investoren für einen Missbrauch der PR-Maschinerie sensibilisiert haben.

      Das war der erste von 8 Punkten.
      Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche!
      Michael Vaupel
      Avatar
      schrieb am 14.05.07 13:20:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      ... und hier der zitierte Artikel von A. Mickey:

      Eine neue Front im weltweiten Bergbau
      von Andrew Mickey, Trader's Daily 14.5.2007

      Es ist offiziell, ich bezeichne mich jetzt als einen ehrenamtlichen Neufundländer. Das ist ein ganz schöner Prozess. Das jahrhundertealte Ritual erfordert von einem Besucher der kühlen, östlichsten Insel Kanadas, eine vollständige Liste weniger als erfreulicher Aufgaben zu erfüllen, an deren Spitze steht, dass man einen dicken feuchten Kuss auf einen ortstypischen Kabeljau drückt, gefolgt von einem Gläschen Screech, Markenrum aus Jamaika.

      Jetzt, da ich endlich offiziell „screeched-in“ bin, wie die Ortsansässigen sagen, muss ich, wenn ich gefragt werde, ob ich ein Neufundländern bin, antworten: „deed I is“ (eine sehr altmodische Weise auf Englisch „ja“ zu sagen.) Es gibt tatsächlich einige Vorteile, wenn man ein ehrenamtlicher Neufundländer ist. Ich habe uneingeschränkten Zugang zu Kanadas Juwelen unter den versteckten Ressourcen Kanadas.

      Kanada ist reich an natürlichen Ressourcen. Das Land liefert einen gewaltige Mengen von Öl, Erdgas, Uran, Eisenerz, Nickel, Kupfer und Dutzenden anderen Metallen, die dazu beitragen, dass die industrielle Welt und China weiter wachsen können. Und das Yukon Gebiet, Alberta, British Columbia und Quebec haben die Bergbauindustrie über Jahre unterstützt. Aber Neufundland hat von der Bergbaugemeinschaft nie besonders viel Aufmerksamkeit bekommen.

      All das ändert sich gerade. Es gibt Massen von Möglichkeiten für Investoren, hier in Neufundland. Während der vergangenen 400 Jahre ist Neufundland mit Kabeljaufischerei und Hummerfang reich geworden. Doch vor ungefähr 25 Jahren hat die Kabeljaupopulation angefangen, gefährlich zurückzugehen. Und sie hat sich noch immer nicht wieder vollständig erholt.

      Die Provinz wollte dieses Problem nicht angehen, indem man sich versteckt hielt. Vergangene Nacht hatte ich die Gelegenheit, mich mit jemandem hinzusetzen, der Land gefunden hat und in den vergangenen 30 Jahren Minen erschlossen hat. Er hat bei Dutzenden Unternehmen überall in Kanada geholfen, Minen zu erschließen. Und nachdem er erfahren hat, dass ich „screeched-in“ bin, hat er mich zu einer selbstgekochten Mahlzeit in sein Haus im schönen St. John’s eingeladen.

      Nachdem ich einige hausgemachte lokale Delikatessen verschlungen hatte, gekrönt von “Chow-Chow”, Sauce, war es Zeit, über die Gesteine zu reden. Mein Gastgeber ist so gut im Finden von Qualitätsgrundstücken mit wertvollen Reserven, dass man ihn ganz einfach als Charlie kennt.

      Charlie hat drei Jahrzehnte mit Reisen durch Kanada zugebracht. Er ist ein echter Goldsucher und er weiß, wie man einen Berg von Felsen in ein wahres Vermögen verwandelt.

      Seit sich Neufundland in eine sehr bergbaufreundliche Provinz verwandelt hat, mit einer örtlichen Regierung, die eifrig bemüht ist, Bergbaulizenzen auszustellen, ist Charlie in sein Geburtsland Neufundland zurückgekehrt, um dort zu helfen, die lokale Bergbauindustrie anzutreiben.

      Seit seiner Rückkehr vor wenigen Jahren, hat sich Neufundland beträchtlich verändert. Mit Charlies Hilfe hat sich die Bergbauindustrie wie ein Präriefeuer verbreitet. Fischer werden vom Meer weggelockt und machen sich auf in die Bergwerke.

      Charlie ist in den vergangenen Jahren durch Neufundland gereist und hat Gestein umgegraben und Bergwerke erforscht, die zuletzt vor 50 Jahren in Betrieb waren, und sie wieder in Betrieb genommen. Die Ressourcen waren immer schon da, aber sie waren anscheinend vergessen worden. Mit dem großen Mineralienandrang in Kanada, braucht es einen wahren Spürhund für Gesteine, um diejenigen zu finden, die einen immer noch erfolgreich machen werden.

      Charlie hat mir etwas über große Funde hier in Neufundland erzählt und ich kann es gar nicht abwarten, dass die neue Woche anfängt. Während der nächsten Tage werde ich durch das ganze Land reisen und mir einige Grundstücke ansehen, die mir großes Potenzial zu haben scheinen.

      Aber die Anlegerwelt hat noch nicht begriffen, was hier oben in Neufundland passiert. Jetzt, da ein großer Teil der Erforschung schon begonnen hat, werden wir erleben, dass sehr profitable Minen wieder in Betrieb genommen werden.

      Zuletzt habe ich beispielsweise einen Ort besucht, den ein kleines Bergbauunternehmen für eine winzige Summe von 230.000 Dollar erworben hat. Aber es war die Krönung, denn seit sie das Stück Land erschlossen haben und darauf moderne geologische Techniken verwenden, haben sie Ressourcen im Wert von 180 Millionen Dollar entdeckt. Es war ein absolutes Schnäppchen.

      Mit Zahlen wie diesen, auf Servietten gekritzelt, wirkt es fast wie zu gut um wahr zu sein.

      Dort draußen gibt es einige große Geschichten, aber es gibt auch viel Müll. Und manchmal muss man wirklich vor Ort nachforschen, um sicher zu gehen, dass die Möglichkeiten echt sind. Und wenn diese sich auszahlen, dann ist es ein kleiner Preis, für das Potenzial, das sie bieten, einen Kabeljau küssen zu müssen.
      Avatar
      schrieb am 15.05.07 12:13:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      So bewerten Sie Rohstoff-Explorer, Teil 2
      von Michael Vaupel

      Ich komme auf meinen gestrigen Beitrag zurück, und möchte Ihnen einen weiteren Punkt zur Bewertung von Rohstoff-Explorern erläutern:

      Punkt 2: Die Börsenumsätze

      Die meisten Rohstoff-Unternehmen haben ihre Heimatbörse im Ausland. Das Börsenlisting an einer deutschen Börse ist fast immer nur ein Zweitlisting. Das gilt auch für die Rohstoff-Unternehmen und die Explorer. Diese kommen zu einem Großteil aus Kanada, Australien und den USA.

      Gegen ein Zweitlisting ist nichts einzuwenden. Viele Unternehmen aus Europa oder den Emerging Markets streben neben ihrem ursprünglichen Listing an ihrer Heimatbörse ein Zweitlisting an den großen US-Börsen, z.B. der NYSE, an. Durch das Zweitlisting an einer anderen Börse erschließt sich einem Unternehmen nämlich eine neue Anlegerschaft. So haben inzwischen zahlreiche deutsche Standardwerte ein Zweitlisting an den US-Börsen.

      Denn wie Sie wissen, dürfen die mächtigen und finanzstarken US-Pensionfonds aufgrund ihrer Statuten zumeist nicht in Aktien investieren, die nicht an den US-Börsen gelistet sind. Amerikanische Fondsmanager können von einer BASF-Aktie noch so überzeugt sein – wenn sie nicht in den USA notiert ist und es die Fondsstatuten nicht zulassen, dann dürfen sie die Aktie nicht kaufen. Da macht es für das ausländische Unternehmen natürlich Sinn, sich in den USA listen zu lassen und sich so eine neue und vor allem sehr finanzkräftige Aktionärsschicht zu erschließen.

      Fast immer sind die Börsenumsätze an den Zweitbörsen aber deutlich niedriger als an den Heimatbörsen. Das ist ja auch logisch. Es ist ja nur die „zweite“ Börse und soll lediglich zusätzliche Aktienkäufer anzuziehen. Der Großteil der Aktionäre, vor allem Großinvestoren und internationale Fonds, kaufen natürlich immer an der Heimatbörse. Denn dort gibt es die höchsten Umsätze und damit fairere Kursstellungen.

      Mit diesen Hintergrundinformationen schließt sich jetzt der Kreis zum zweiten Analyseansatz. Hier geht es um die unterschiedlichen Umsätze an der jeweiligen Heimatbörse und in Deutschland. Wenn die Umsätze an der Heimatbörse niedrig sind, aber an den deutschen Börsen um ein vielfaches höher liegen, dann sollten Sie ganz vorsichtig werden.

      Liste von Rohstoff-Explorern, deren Umsätze an deutschen Börsen deutlich höher sind als an der Heimatbörse

      Name ISIN Umsätze Heimatbörse Umsätze an umsatzstärkster deutscher Börse
      xxxxxx Minerals CAxxxxxxxxxx 11.000 27.650
      Xxxx xxxx Resources CAxxxxxxxxxx 20.900 141.256
      Xxxx xxxx Energy USxxxxxxxxxx 20.000 155.479
      Xxxx xxxx Exploration CAxxxxxxxxxx 76.500 137.270

      Quelle: Eigenes Research, CortalConsors Die hier aufgelisteten Unternehmen existieren alle, wie Sie anhand der Umsätze sehen können. Die Namen sind geschwärzt. Der entscheidende Punkt wird trotzdem klar: Die Umsätze in Deutschland sind um ein x-faches höher als an den Heimatbörsen.

      Dies kann ein Warnzeichen sein, dass an den deutschen Börsen eine Aktie kurzfristig gepusht wird. Dafür müssen Sie wissen: Für die Amerikaner (und das gilt auch für viele die Kanadier) hat der deutsche Finanzmarkt überhaupt keine Bedeutung hat. Für die ist es wichtig, dass man in dem amerikanischen bzw. kanadischen Markt präsent ist. Deshalb sind die Pressemitteilungen auch nur auf Englisch.

      Die typisch amerikanisch ignorante Sichtweise lautet hier: Englisch ist die Finanzsprache Nr.1, und wenn der Rest der Welt diese Meldungen nicht versteht, dann ist das eben das Problem vom Rest der Welt.

      Mit einer Ausnahme: Die Explorer. Für die Explorer-Industrie ist Deutschland der wichtigste Kapitalmarkt geworden. Jetzt lehnen Sie sich mal zurück und fragen, warum das wohl so ist? Warum können so viele Explorer die Investoren aus dem eigenen Heimatland von ihren Unternehmen nicht überzeugen, sondern brauchen dafür den tausende Kilometer weit weg gelegenen deutschen Markt? Vergleichen sie also immer die Umsätze an den deutschen Börsen und den Heimatbörsen. Das könnte ein Hinweis sein.

      Das war der zweite von 8 Punkten.

      Beste Grüße,
      Michael Vaupel
      Avatar
      schrieb am 21.05.07 12:11:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      So bewerten Sie Rohstoff-Explorer, Teil 3
      von Michael Vaupel

      Punkt 3: Der Firmenauftritt im Internet

      Hierbei geht es um die Firmenpräsentation im Internet. Analysieren Sie die Homepage des Unternehmens. Wie informativ und detailliert ist sie? Wird sie regelmäßig aktualisiert? Wie konkret sind die Informationen zu den Projekten und deren Fortschritten?

      Achten Sie dabei auch darauf, ob die Homepage und die Pressemitteilungen auch in deutscher Sprache anzuwählen sind. Manche Explorer haben deutsche Manager oder Forschungskooperationen mit deutschen Unternehmen. Dann ist diese Zweisprachigkeit ganz normal und sogar lobenswert. Das finden Sie schnell über eine Analyse der Projektpartner und des Managements heraus.

      Wenn es sich jedoch um ein ausländisches Unternehmen ohne Projekte und Kooperationen in Deutschland handelt, sollten Sie beim Entdecken eines Deutschland-Fähnchen (bedeutet die Möglichkeit einer deutschen Übersetzung der Homepage) ins Grübeln kommen. Wie in „So bewerten Sie Rohstoff-Explorer“, Teil 1 erläutert, bieten angelsächsische Konzerne eine derartige Wahlmöglichkeit für die deutsche Sprache ja nicht aus purer Nächstenliebe an.

      Vielmehr zeigt dies, dass sich das Unternehmen gezielt um deutsche Anleger bemüht. Aber warum keine Franzosen, keine Spanier, Osteuropäer oder Italiener? Da muss sich jeder kluge Investor die Frage stellen: Warum tun diese Unternehmen so etwas?

      Punkt 4: Das Management

      Eigentlich der entscheidende Analysepunkt. Aber leider hat die „dunkle Seite der Macht“ hier dazu gelernt. Bei dem Geschäft mit Lizenzen für aussichtsreiche Explorationsgebiete spielt das Management bei dem Erfolg oder Misserfolg eines Explorer-Unternehmens die entscheidende Rolle. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie sich gut über das Senior-Management und die Geologen informieren.

      Sind die schon lange im Geschäft? Oder handelt es sich dabei um ein paar junge Schnullibären, die in der Schule mal Erdkunde-Leistungskurs hatten? Welche Referenzen hat das Management aufzuweisen? Wo haben sie vorher gearbeitet? Wie viele Jahre Expertise haben sie in dem jeweiligen Rohstoff-Sektor?

      Gerade auf den letzten Punkt sind viele der schwarzen Schafe aufgesprungen und haben sich erfahrene, alteingesessene Geologen mit an Bord geholt. Überprüfen Sie deshalb nicht nur die reine Anzahl der Arbeitsjahre, sondern was die Manager und Geologen in den Jahren gemacht haben, bevor sie bei dem jeweiligen Explorer anheuerten.

      Das waren der dritte und der vierte von 8 Punkten.

      Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche!
      Michael Vaupel
      Avatar
      schrieb am 12.06.07 12:41:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      So bewerten Sie Rohstoff-Explorer, Teil 4
      von Michael Vaupel, Trader's Daily 12.6.2007

      Vorherige Firmen und Explorations-Projekte

      Beschaffen Sie sich Informationen über die Firmen, bei denen die Manager vorher beschäftigt waren.

      Sie werden sich wundern, was nach einer guten Recherche manchmal so alles ans Tageslicht kommt. Es geht nicht darum, ob jede der vorherigen Firmen ein Börsenhit war oder jedes Projekt ein Treffer. Das ist unmöglich.

      Aber gerade bei den schwarzen Schafen findet man häufig eine auffällig hohe Anzahl alter Explorer-Unternehmen, die mit großem Hype an die Börse gebracht wurden und heute nur noch als Pennystocks vor sich hin vegetieren.

      Auf der anderen Seite gilt: Hat der CEO (Vorstandsvorsitzender) oder andere Manager bereits in der Vergangenheit erfolgreiche Explorer gegründet oder Projekte erfolgreich in die Produktion gebracht? Das sind positive Hinweise. Bitte beachten Sie: Hier geht es nur um die Firmenentwicklung und nicht um Börsengänge. Einen Explorer an die Börse zu bringen, ist heutzutage keine Kunst mehr und sagt deshalb nichts über die Seriosität des Unternehmens aus. Ein guter Trackrekord von erfolgreichen Explorationen oder dem Aufbau von Explorern zu Produzenten sind hingegen echte Qualitätsmerkmale.

      Die Bilanz

      Dass Explorer keine Umsätze machen und noch Verluste schreiben, liegt in der Natur des Geschäftsmodells. Das ist normal. Unerlässlich ist aber eine Analyse der Bilanz: Als Faustregel können Sie sich merken:

      Das Unternehmen sollte genug Cash für die nächsten 12 Monate, besser noch für 18 Monate haben.

      Sonst drohen schnell Kapitalerhöhungen oder im schlimmsten Fall sogar die Insolvenz.

      Das Länderrisiko

      In welchen Regionen der Welt befinden sich die Projekte? Handelt es sich dabei um politisch und gesellschaftlich sichere Länder wie Kanada, Australien oder den USA? Oder befinden sich die Projekte in instabilen Regionen wie Teilen von Südamerika, Afrika oder Asien?

      Dann liegt hier ein hohes Länderrisiko vor, das die Entwicklung der Projekte stark beeinträchtigen könnte (der Supergau ist hierbei natürlich die Verstaatlichung von Projekten).

      *** Das war der vierte Teil. Insgesamt gibt es in meinem neuen Buch 8 Punkte (das Buch heißt, für die wenigen nicht Initiierten unter Ihnen: „Unentdeckte Chancen. Rohstoffe und Emerging Markets von morgen“, von Daniel Wilhelmi und meiner Wenigkeit.)

      Beste Grüße,
      Michael Vaupel

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      schrieb am 06.08.07 12:31:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      So bewerten Sie Rohstoff-Explorer, Teil 5
      von Michael Vaupel, Trader's Daily 6.8.07

      Explorationsergebnisse

      Ein wichtiger Punkt, der aber mit den weiter steigenden Rohstoffpreisen an Bedeutung verliert. Trotzdem ist es neben dem Management der Kernansatz für eine Analyse eines Explorers. Was für Ergebnisse haben Probebohrungen geliefert? Der entscheidende Punkt für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung eines Explorers ist nämlich nicht, ob man Gold, Uran oder Kupfer findet – das ist relativ einfach. Der entscheidende Punkt ist, ob diese Vorkommen so hochgradig sind, dass sie einen wirtschaftlich rentablen Abbau rechtfertigen. Dies ist ein ganz entscheidender Unterschied.

      Bei Explorern wird häufig mit herausragenden einzelnen Bohrergebnissen geworben, aber was hat die ganze Probebohrung noch für Ergebnisse geliefert?

      Ein hoher Erzanteil am Gestein ist hervorragend, aber wenn diese Vorkommen 300 Meter unter der Erde sind, dann wird es teuer, diese ans Tageslicht zu fördern. Lassen Sie sich nie von einzelnen Bohrergebnissen blenden, sondern analysieren Sie alle Bohrergebnisse. Das gibt Ihnen ein Gefühl über die wahre Werthaltigkeit eines Projektes.

      Seriosität des Managements

      Manager von Explorern bereichern sich nicht nur über den Verkauf von Aktienpaketen. Das ist zwar der offensichtlichste Weg, aber keineswegs der einzige.

      Immer wieder finden sich kleine Explorer, bei denen die Manager Berateraufträge etc. an Unternehmen vergeben, in denen andere Manager des Explorers ebenfalls aktiv sind. So schieben sich die Manager die Gelder des Explorers gegenseitig in die eigenen Taschen. Diese Geschäfte in der Grauzone sind schwer aufzudecken, aber die „Bluthunde“ unter Ihnen (und das meine ich mit allem analytischen Respekt) werden die richtigen Fährten finden und Witterung aufnehmen.
      Avatar
      schrieb am 06.09.07 13:18:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      So bewerten Sie Rohstoff-Explorer, Teil 6
      von Michael Vaupel, Trader's Daily 6.9.07

      Und weiter geht es mit dieser Reihe:

      Die Pusher-Strategie bei Rohstoff-Explorern

      Als ob die Analyse von Rohstoff-Explorern aufgrund des jungen Entwicklungsstadiums nicht schon schwer genug wäre, hat die Situation in der Explorer-Szene in den letzten Jahren eine neue Dimension erreicht. Sie wissen natürlich, was ich meine: das Pushen von Explorer-Aktien in "vereinzelten Medien", um es mal so auszudrücken. Die Marketingwege sind verschieden, aber die Strategie ist immer die gleiche:

      Durch einen aggressiven Werbefeldzug wird die Aktie eines winzigen, bis dahin völlig unbekannten Explorers in kürzester Zeit durch euphorische Analysen und Kursziele von mehreren 100% massiv angepriesen. Privatanleger springen blind auf den Zug auf, kaufen zu immer teureren Preisen und treiben so die Kurse nach oben. Für viele Anleger folgt dann leider viel zu häufig der lange Weg der Leiden – die Kurse fallen ins Bodenlose.

      Chart eines typischen "hochgepushten" Explorers



      Quelle: vwd

      Das typische Bild eines hochgepushten Explorers. An den Umsätzen erkennen Sie, wie die Anleger zu Höchstkursen in die Aktie gejagt wurden, bevor der Wert wieder in sich zusammenfiel.

      Die meisten dieser Werbungen, häufig wie Unternehmensanalysen aufgebaut, sind für die Leser kostenlos. Das ist auch logisch: Das Ziel des Marketings ist es, möglichst viele Anleger zum Kauf des Explorers zu bewegen. Die größte Reichweite erzielt man immer, wenn diese „Informationen“ umsonst angeboten werden.

      Ausgerechnet wenn es um das hart ersparte eigene Investmentkapital geht, werfen viele Privatanleger jede Vorsicht blind über Bord. Ich möchte die Situation an einem Beispiel aus dem Alltag verdeutlichen: Jemand kommt mit einem 1.000-Euro-Plasma-TV auf Sie zu und sagt: „Sie können diesen Plasma-TV für 100 Euro haben.“ Was wäre Ihr erster Gedanke? Richtig: „Was ist an der Sache faul?“

      Aber wenn es um Börseninvestments und größere Geldbeträge geht, stellen sich viele Privatanleger diese Frage nie.

      Ich weiß, wie zeitaufwändig und arbeitsintensiv eine ordentliche Analyse ist. Deshalb sind meine Börsendienste auch kostenpflichtig. Arbeit wird bezahlt, wie überall. Das Gleiche gilt für die meisten Börsendienste.

      Jetzt fragen Sie sich bitte: Warum sollte jemand diese aufwändig zu recherchierenden Informationen kostenlos anbieten? Sind wir hier bei den Samaritern?

      Nein, wir sind hier an der Börse – dem ultimativen Zentrum des Kapitalismus. Im Leben hat alles seinen Preis (noch nicht einmal der Tod ist umsonst, er kostet das Leben), und das gilt erst recht für die Börse. Also: Sollten die Verfasser der kostenlosen Werbungen für Explorer nicht aus einem buddhistischen Kloster kommen, wie verdienen die dann ihr Geld? Denn um nichts anderes geht es nun mal an der Börse. Den Aufschluss darüber findet man in den Disclaimern der „Analysen“.

      Disclaimer eines kostenlosen Börseninformations-Newsletters

      „Offenlegung der Interessen: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in Einzelfällen die auf den Webseiten von xxx veröffentlichten Interviews von den jeweiligen Unternehmen in Auftrag gegeben und bezahlt worden sind. Für den Versand unserer Information hat uns das Unternehmen eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Aus diesem Grund kann allerdings die Unabhängigkeit der Analyse in Zweifel gezogen werden. Diese ist deshalb per definitionem nur eine Information. Auch wenn wir jede Analyse nach bestem Wissen und Gewissen sowie fachmännischen Standards erstellen, raten wir Ihnen in solchen Fällen, bezüglich Ihrer Anlageentscheidung noch eine externe unabhängige Quelle hinzuzuziehen….“

      Quelle: Disclaimer aus einem kostenlosen Newsletter vom 22.11.06

      Die unterstrichenen Stellen zeigen es ganz klar: Die Verfasser werden von den Explorern für das Marketing bezahlt. Deshalb können diese Informationen auch kostenlos sein. Damit fehlt jedoch die kritische Objektivität.

      Bleiben Sie wachsam!
      Ihr
      Michael Vaupel


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