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    Berlin: Zu viele Krankenhausbetten - AOK Berlin : 400 Millionen Euro Schulden - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.06.07 11:03:01 von
    neuester Beitrag 30.06.07 20:02:03 von
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      schrieb am 30.06.07 11:03:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      Berlin: Zu viele Krankenhausbetten
      29. Juni 2007, 21:11 Uhr

      Interview

      AOK bestätigt Schulden von 400 Millionen Euro

      Werner Felder folgt Rolf D. Müller als neuer Vorsitzender von Berlins größter regionaler Krankenkasse. Redakteurin Tanja Kotlorz sprach mit ihm über die Situation der AOK in der Hauptstadt und darüber, wie sich die Krankenkasse bis Ende 2008 sanieren will.


      WELT ONLINE: Was halten Sie vom Berliner Gesundheitswesen?

      Felder: Berlin hat eine sehr hohe Qualität im Bereich der Forschung. In der Stadt gibt es aber auch immer noch wesentlich zu viele Krankenhausbetten. Die nächste Krankenhausplanung des Senats steht Ende 2008 an. Die Kassen werden darauf drängen, die Bettenzahl noch mal nach unten zu schrauben. Derzeit hat Berlin gut 20.000 Klinikbetten, da ist nach unten noch viel Luft.

      WELT ONLINE: Wie viele Betten müssten abgebaut werden?



      Felder: Im Moment gebe ich noch keinen Kommentar dazu ab. Ich würde gern die ersten Gespräche mit der Senatsverwaltung für Gesundheit abwarten. Aber wir haben nicht nur bei den Kliniken eine Überversorgung. Ein weiteres Problem sind die Ausgaben für Arzneimittel. In der Hauptstadt kostet eine Medikamentenverordnung gegenwärtig im Schnitt 49,33 Euro. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 40,75 Euro. Und der Kassenärztlichen Vereinigung in Berlin fällt nichts Besseres ein, als für 2007 eine Erhöhung der Arzneimittelausgaben von 908 Millionen um 250 Millionen Euro hinzunehmen.

      WELT ONLINE: Was macht die Berliner AOK, damit die Arzneimittelkosten sinken?

      Felder: Wir haben in der Stadt seit zwei Jahren Arzneimittel-Rabattverträge. Einen ähnlichen Vertrag gibt es seit April 2007 auch auf Bundesebene. Der Inhalt: Mit Pharmafirmen wurden für 43 Wirkstoffe und circa 600 Medikamente Rabatte vereinbart. Die AOK kauft die Arzneien billiger bei Pharmafirmen ein, der Arzt verordnet den Wirkstoff und der Apotheker gibt ihn günstiger ab. Im Jahr 2006 hat die AOK Berlin über diesen Weg 300.000 Euro einsparen können.


      http://www.welt.de/berlin/article986286/AOK_bestaetigt_Schul…
      Avatar
      schrieb am 30.06.07 11:03:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.406.249 von obus am 30.06.07 11:03:01Vollständig:



      29. Juni 2007, 21:11 Uhr

      Interview

      AOK bestätigt Schulden von 400 Millionen Euro

      Werner Felder folgt Rolf D. Müller als neuer Vorsitzender von Berlins größter regionaler Krankenkasse. Redakteurin Tanja Kotlorz sprach mit ihm über die Situation der AOK in der Hauptstadt und darüber, wie sich die Krankenkasse bis Ende 2008 sanieren will.

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      Foto: Christian Kielmann

      Neuer Berliner AOK-Chef: Werner Felder setzt bei der Regionalkasse auf Service und auf Entschuldung
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      Berlins größte regionale Krankenkasse, die AOK, hat einen neuen Vorsitzenden. Werner Felder (61) wird am kommenden Montag das Amt des AOK-Chefs übernehmen und folgt damit Rolf D. Müller. Redakteurin Tanja Kotlorz sprach mit Felder über die Situation der Hauptstadt-AOK und darüber, wie sie sich bis Ende 2008 sanieren will.

      WELT ONLINE: Herr Felder, welche Ziele haben Sie sich als neuer AOK-Chef gesteckt?

      Werner Felder: Zwei Dinge sind für die AOK Berlin wichtig: Die gute Betreuung unserer Kunden und die Konsolidierung des Berliner Gesundheitswesens und seiner Finanzierung.

      WELT ONLINE: Wie hoch sind die Schulden der AOK Berlin?

      Felder: Vorneweg – es ist gelungen, das Defizit der AOK Berlin seit 2002 um rund 230 Millionen Euro abzubauen– und das entgegen dem Trend steigender Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Berliner AOK gibt jährlich mehr als 2,6 Milliarden Euro für die Versorgung ihrer Versicherten aus. Ende 2006 hatten wir noch eine Verschuldung gegenüber dem AOK-System in Höhe von rund 400 Millionen Euro. Bis zum 31.12.2008 sind alle Krankenkassen gesetzlich verpflichtet, ihre Schulden abzubauen. Entsprechende Anträge sind gestellt. Deshalb können wir davon ausgehen, dass auch die Verpflichtungen der AOK Berlin durch das AOK-System vollständig übernommen werden. Der von uns im Jahr 2006 erwirtschaftete Überschuss in Höhe von 77 Millionen Euro ist natürlich auch ein wesentlicher Beitrag.
      Etwa 40 Prozent der Ausgaben entfallen auf den Klinikbereich. Über Budgetverhandlungen mit den Krankenhäusern haben wir die Kosten gesenkt. Im Jahr 2002 hatte die Berliner AOK im Kliniksektor 1,024 Milliarden Euro ausgegeben. 2006 waren es rund 845 Millionen Euro. Das heißt, um mehr als 179 Millionen Euro innerhalb von fünf Jahren wurden so – ohne Qualitätseinbußen für die Versicherten – Kosten reduziert. Übrigens, die Berliner Krankenhauspreise sind zwar immer noch zu hoch, aber der durchschnittliche Preis einer Krankenhausbehandlung ist in Berlin nicht mehr der teuerste. Berlin hat die rote Laterne an Rheinland-Pfalz und an das Saarland abgegeben.

      WELT ONLINE: Die AOK-Familie aus den anderen Bundesländern hat die Berliner Schwesterkasse in den vergangenen Jahren mit zwei Milliarden Euro unterstützt. Gibt die AOK-Gemeinschaft weiterhin Geld nach Berlin?

      Felder: Ja. Beim notwendigen Abbau der Berliner Überversorgungsstrukturen wird uns die AOK-Familie weiter unterstützen. In diesem Jahr haben wir 106 Millionen Euro erhalten.

      WELT ONLINE: Droht der Kasse nach der Entschuldung die Insolvenz?

      Felder (schmunzelnd): Ich gebe der Berliner AOK eine Zukunft von mindestens 300 Jahren.

      WELT ONLINE: Vor zehn Jahren hatte die AOK 796.000 Mitglieder, jetzt sind es noch 566.000. Wie stoppen Sie den Verlust?

      Felder: Mit noch mehr Service! Wir haben hier schon viel getan: Tagtäglich kümmern sich unsere Mitarbeiter in den 21 Servicecentern in der Stadt um mehr als 4000 Kunden persönlich – auch sonnabends –, beantworten mehr als 2500 telefonische Anfragen, und innerhalb von 24 Stunden wird auf E-Mails geantwortet.

      WELT ONLINE: Was halten Sie denn von der Initiative der märkischen AOK, die Verträge mit polnischen Zahnärzten geschlossen hat? Die Versicherten haben den Benefit, keine Zuzahlung für Zahnersatz leisten zu müssen. Wäre das ein Weg für die AOK Berlin?

      Felder: Wir planen das nicht. Über diesen Weg spart man zwar kurzfristig Geld, aber man gibt es möglicherweise für Reparaturen und Nachbesserungen wieder aus. Von dem Patiententourismus halte ich wenig.

      WELT ONLINE: Ist eine Fusion der Berliner AOK mit der brandenburgischen Schwesterkasse denkbar? Immerhin „heiraten“ bald die sächsische und die thüringische AOK.

      Felder: Wir reden im Moment über Kooperationen mit der Brandenburger AOK und der AOK Sachsen- Anhalt. Wir wollen noch mehr sparen, indem wir beispielsweise gemeinsam Büromaterial einkaufen. Eine zentrale Personalabrechnungsstelle wäre ebenfalls denkbar. Aber eine Fusion ist nicht im Gespräch.

      WELT ONLINE: Was halten Sie vom Berliner Gesundheitswesen?

      Felder: Berlin hat eine sehr hohe Qualität im Bereich der Forschung. In der Stadt gibt es aber auch immer noch wesentlich zu viele Krankenhausbetten. Die nächste Krankenhausplanung des Senats steht Ende 2008 an. Die Kassen werden darauf drängen, die Bettenzahl noch mal nach unten zu schrauben. Derzeit hat Berlin gut 20.000 Klinikbetten, da ist nach unten noch viel Luft.

      WELT ONLINE: Wie viele Betten müssten abgebaut werden?



      Felder: Im Moment gebe ich noch keinen Kommentar dazu ab. Ich würde gern die ersten Gespräche mit der Senatsverwaltung für Gesundheit abwarten. Aber wir haben nicht nur bei den Kliniken eine Überversorgung. Ein weiteres Problem sind die Ausgaben für Arzneimittel. In der Hauptstadt kostet eine Medikamentenverordnung gegenwärtig im Schnitt 49,33 Euro. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 40,75 Euro. Und der Kassenärztlichen Vereinigung in Berlin fällt nichts Besseres ein, als für 2007 eine Erhöhung der Arzneimittelausgaben von 908 Millionen um 250 Millionen Euro hinzunehmen.

      WELT ONLINE: Was macht die Berliner AOK, damit die Arzneimittelkosten sinken?

      Felder: Wir haben in der Stadt seit zwei Jahren Arzneimittel-Rabattverträge. Einen ähnlichen Vertrag gibt es seit April 2007 auch auf Bundesebene. Der Inhalt: Mit Pharmafirmen wurden für 43 Wirkstoffe und circa 600 Medikamente Rabatte vereinbart. Die AOK kauft die Arzneien billiger bei Pharmafirmen ein, der Arzt verordnet den Wirkstoff und der Apotheker gibt ihn günstiger ab. Im Jahr 2006 hat die AOK Berlin über diesen Weg 300.000 Euro einsparen können.
      Avatar
      schrieb am 30.06.07 15:22:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Problem düften nicht die vielen Krankenhausbetten sondern die vielen Arbeitslosen Berlins sein und der Bund hat zudem die Zuschüsse zur GKV für Arbeitslose gekürzt, d. h. auch die AOK erhält weniger Geld für Arbeitslose und HartzIV-Empfänger.

      Im übrigen sollte die AOK Berlin nicht so viel Geld für Werbung ausgeben, es muss nicht sein, dass man in Berlin U-Bahnen so etwas wie einer AOK-Gehirnwäsche ausgesetzt wird.
      Allerdings hätte ich nichts dagegen, wenn zukünftig über die Info-Screens ein Band laufen würde "Ihre KV, die AOK hat 400 Mio. € Schulden, werden Sie nicht kank, nehmen Sie keine Leistungen in Anspruch oder noch besser wechseln Sie die Krankenkasse" :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.06.07 16:58:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      "Die AOK-Familie aus den anderen Bundesländern hat die Berliner Schwesterkasse in den vergangenen Jahren mit zwei Milliarden Euro unterstützt. Gibt die AOK-Gemeinschaft weiterhin Geld nach Berlin?

      Felder: Ja. Beim notwendigen Abbau der Berliner Überversorgungsstrukturen wird uns die AOK-Familie weiter unterstützen. In diesem Jahr haben wir 106 Millionen Euro erhalten."

      Alles Geld fließt nach Berlin und der Sonnenkönig feiert weiter seine Feste. :mad:
      Avatar
      schrieb am 30.06.07 20:02:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.408.444 von yoda8 am 30.06.07 16:58:13ganz zu schweigen vom Risikostrukturausgleich, zu dem alle GKVen beisteuern müssen :mad: :mad: :mad:


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