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    Wer haftet wenn uns das erste AKW um die Ohren fliegt???? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.07.07 14:00:58 von
    neuester Beitrag 15.07.07 17:38:54 von
    Beiträge: 10
    ID: 1.130.361
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      schrieb am 15.07.07 14:00:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nachdem immer mehr Störfälle aus Deutschen AKW`s bekannt werden stellt sich mir die Frage, wer haftet eigentlich dafür.
      Nach meinen Recherchen ist diese Frage sehr einfach zu beantworten. Wir die dummen Steuerzahler. Tja da kann man dann schon den Atomstrom güntsig verkaufen wenn andere für die Riskien aufkommen müssen.
      Nachdem ich in der Forschung und Entwicklung tätig bin, kenne ich mit Produkthaftung ein wenig aus. Hier haftet der Hersteller. Und es muss immer das Worst Case Szenario zu grunde gelegt werden.

      Unter Wiki
      Worst Case
      aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


      Der Ausdruck Worst Case bezeichnet den schlechtesten oder den ungünstigsten (anzunehmenden) Fall. In manchen Fällen spricht man auch vom GAU (größter anzunehmender Unfall). Das Gegenteil des Worst Case ist der Best Case.

      Wirtschaft

      In der Wirtschaft wird der Begriff vor allem im Bereich der Planung und Prognose verwendet. Der gedachte Worst Case dient dazu, auch auf die denkbar ungünstigste Entwicklung bei der Verwirklichung eines Plans vorbereitet zu sein. Ein verwandtes Konzept ist der Advocatus diaboli, der in Diskussionen die Rolle eines möglichen Gegners übernimmt. Das Worst-Case-Szenario betrifft aber vor allem „technische“ Aspekte einer zeitlichen Entwicklung: den Fall eines Systemversagens, widrige äußere Umstände und die daraus resultierenden Folgen, die dann zu bewältigen sind. Eine populäre Vermutung zur Eintrittswahrscheinlichkeit eines Worst Case ist Murphys Gesetz: „Alles was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“

      In Planungsprozessen ist es wichtig, Risiken zu erkennen, die sich auf die Erreichbarkeit eines gesetzten Zieles auswirken könnten. Die Worst-Case-Annahme arbeitet Planungsrisiken heraus. Im Wege einer Risikoanalyse kann man mittels Brainstorming relativ leicht erarbeiten, welche Einflussfaktoren oder Ressourcen eine besondere Kritikalität haben und ein gesetztes Planungsziel verhindern könnten. Dabei kann man in einer gewichteten Matrix Risiken auflisten, deren Eintrittswahrscheinlichkeit prognostizieren und den Auswirkungswirkungsgrad eines Teilszenarios beurteilen.

      Bei einer Projektplanung beispielsweise kann man rechtzeitig steuernd eingreifen und versuchen, das Eintreten eines Risikos systematisch durch Gegenmaßnahmen verhindern und die Auswirkungen reduzieren.


      In Krümmel hat das wohl nicht so ganz hingehauen. Da stellt sich die Frage was passiert wenn es mal wirklich Knallt. Wer haftet...

      Herr von Pierer als der neue Wirtschaftsberater von Frau Merkel (CDU) will Laufzeitverlängerungen für die deutschen (Atom)-Meiler und eine „völlige Neubewertung der Kernenergie". Herrn von Pierer ist zuzubilligen, dass er als SiemensMann Interessenvertreter ist. Aber als solcher muss auch er den riskanten Unsinn kennen, der mit einer vermehrten Nutzung der Kernenergie (anstelle von deren Eindämmung) verbunden ist. Aber es ist ja nicht sein Risiko. Allein die Laufzeitverlängerung erhöht unser Risiko durch höhere Schadensanfälligkeit der Anlagen beträchtlich! Wie wir nun aus dem Beispiel von Tschernobyl wissen, sind Schäden durch Atomreaktoren in der Höhe von 5 Billionen Euro durchaus vorstellbar. Versichert sind die größten Atommeiler mit maximal etwa 250 Mio. Euro, 1/20 000 der möglichen Schadenssumme. Sämtliche Autos der Mitarbeiter eines Reaktor-Betreibers sind höher haftpflichtversichert als der Reaktor.

      Darüber hinaus stellt die BRD den Reaktorbetreiber bis zur Höhe von 2,5 Milliarden Euro frei; dieser Betrag ist der Höchstbetrag der Entschädigung im Falle eines „schädigenden Ereignisses", sprich. Atomunfalls. Übersteigen die Schäden diese Summe von 2,5 Mrd. Euro, so gibt es ein Verteilungsverfahren, das heißt alle Geschädigten müssen sich anteilig diese Summe (2,5 Mrd.) teilen und sind damit abgefunden. Sie erhalten also möglicherweise „peanuts" für ihre Schäden am eigenen Leib, am Leben ihrer Unterhaltsverpflichteten und an ihrem Vermögen und haben für die Erhebung der Ansprüche nur eine Frist von zehn Jahren, obwohl die Schäden sich noch nach Jahrzehnten einstellen können.

      Für die oben genannte Differenz zwischen 250 Mio. und 2,5 Mrd. Euro haftet die BRD, das heißt: Wir als Bürger unseres Staates und Steuerzahler haften den Geschädigten. Den 1999-fachen Rest des möglichen Schadens (über 2,5 Mrd. Euro bis zu 5 Billionen Euro) tragen die Geschädigten selber, also im Zweifelsfall wir selbst.

      Würden die Reaktoren entsprechend den möglichen Schäden versichert, müssten die Betreiber Versicherungsprämien bezahlen, die die Prognos-AG Basel auf mehr als das Doppelte des Verbraucher-Endpreises von rund 14 Eurocent/kWh, nämlich mindestens 30 Eurocent pro kWh beziffert. Dies würde den Preis des „billigen" Atomstroms auf mindestens 44 Eurocent pro kWh treiben und ihn damit zur teuersten Stromart machen.

      Die Erlaubnis, die Reaktoren derart (20 000-fach) unterversichert zu betreiben, ist also eine grandiose Subvention der Kernenergie auf unsere Kosten. Wer diesen Unsinn vermehren will, wähle Frau Merkel (CDU)!


      Fazit: Warum haften eigentlich nicht die Hersteller des Atomstroms?? Sowie es jeder andere Hersteller eines Produktes auch machen muss???
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 14:07:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Gewinne werden privatisiert und Verluste sozalisiert.Also du wirst mit den Steuergeldern haften.Noch irgendwelche Fragen??????
      :eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 14:26:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      Alle deutschen KKW dichtmachen, und den Strom aus Frankreich, Russland, Tschechien usw. beziehen. Die Franzosen können ja entlang des Rheins noch weitere bauen.
      Die sind alle sicher, bombensicher.:D

      Brand einer Trafostation ist doch ne Lapalie. Wird aber gross aufgebauscht.
      Hoffe, dass sich der Strompreis hier verdoppelt.
      Meiner kommt aus Wasserkraft, und ist hier sehr,sehr billig.

      MFG
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 15:37:45
      Beitrag Nr. 4 ()
      die haben eine Haftpflichtversicherung,die ist Pflicht wenn du ein AKW betreibst.Wenn deinen Enkeln dann zwei Köpfe wachsen wird einer kostenlos weg gemacht. :rolleyes: sollte jemand mit 3 Beinen geboren werden bekommt er Förderung für den Olympiakader.
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 16:32:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Fakten zur Atomenergie
      Zusammengestellt durch die Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH
      Friedrichstraße 53/55, 79677 Schönau/Schw., www.ews-schoenau.de
      Gibt es eine weltweite Renaissance der Atomenergie?
      Weltweit versucht die Atomlobby, mit Ankündigungen eine „Renaissance der Atomenergie“ herbeizureden. Doch der Marktanteil der Atomenergie ist rückläufig seit 1990.Weltweit befinden sich 29 Meiler im Bau, der Großteil davon in Asien, nur eines in Europa und kein einziges in den USA, wo seit 30 Jahren kein AKW in Auftrag gegeben wurde. Von diesen 29 Meilern wird an 14 seit mindestens 17 Jahren nicht weiter gebaut, es handelt sich also eher um Bauruinen als um neue AKWs1.
      Im Laufe des Jahres 2006 wurden 8 Atomreaktoren endgültig stillgelegt5. Mit dieser, in der Geschichte der Atomwirtschaft einmaligen Abschaltquote von 8 AKW pro Kalenderjahr, sank die weltweite Anzahl der Reaktoren auf 435 - das niedrigste Niveau seit 1998. Kein EU-Land, das bisher auf Atomkraft verzichtet hat, wie etwa Dänemark und Österreich, plant den Einstieg2. Deutschland ist mit seinen Ausstiegsplänen - wie oft behauptet - auch nicht allein: Belgien und Schweden haben den Ausstieg festgeschrieben, ähnliches plant Spanien3. Hinzu kommt, dass Atomenergie dort dauerhaft Marktanteile verliert, wo Elektrizitätsmärkte liberalisiert werden4.
      Wie wichtig ist die Atomenergie?
      Von Seiten der Atomwirtschaft wird immer wieder auf die Unverzichtbarkeit der Atomenergie hingewiesen. Dabei beträgt der Anteil der Atomenergie am Weltprimär-energiebedarf gerade 6,8% und an der Elektrizitätsversorgung 17%. Demgegenüber bringen es die erneuerbaren Energien schon heute auf einen Anteil von 19% an der Elektrizitätsversorgung und 13,8%1 des Weltprimärenergie-bedarfs, und dies obwohl mit unterschiedlichem Maß2 gerechnet wird: Bei der Atomenergie wird die Primärenergie betrachtet, also wie viel Energie im eingesetzten Uran steckt. Dass ein Atomkraftwerk mit seinem Wirkungsgrad von ca. 35% nur ein Drittel in für den Menschen verwertbare Energie umwandelt, wird so unterschlagen. Bei der Wasserkraft hingegen wird nur betrachtet, wie viel Nutzenergie entsteht. So deckt die Wasserkraft statistisch nur 2,2% des weltweiten Energieverbrauchs im Jahr 2002, obwohl sie genauso viel Strom produziert wie die Atomenergie3. Die Bedeutung der Atomenergie wird rechnerisch überhöht, während die Bedeutung der erneuerbaren Energien marginalisiert wird. Ein Verzicht auf Atomenergie bei der Energieversorgung ist durchaus möglich und angesichts der Risiken und des atomaren Abfalls auch geboten. Die erneuerbaren Energien könnten bei heutigem stand der Technik den sechsfachen4 Weltenergiebedarf decken.

      Risikotechnik Atomkraft
      Bei der Atomkraft handelt es sich um eine der gefährlichsten Technologien überhaupt.
      Einerseits stellt ein Atomkraftwerk durch die permanente Niedrigstrahlung ein gesundheitliches Risiko für die Bewohner der näheren Umgebung dar1, andererseits besteht selbst bei den höchsten Sicherheitsstandards das Risiko eines Kernschmelzunfalls, eines GAUs (Größter Anzunehmender Unfall)2. So kommt es in Deutschland mit einer Wahrscheinlichkeit von 2% innerhalb von 30 Jahren zu einem Kernschmelzunfall allein auf Grund technischem Versagens, d.h. menschliches Versagen ist dabei noch gar nicht berücksichtigt3. In der EU beträgt diese Wahrscheinlichkeit sogar 16%4. Die Wahrscheinlichkeit eines GAUs innerhalb von 30 Jahren ist also gleich groß, wie die mit einem Würfel auf Anhieb eine 6 zu würfeln. Welche Ausmaße ein solcher Unfall annehmen kann, hat man an Tschernobyl gesehen: eine Fläche von mehreren tausend Quadratkilometern musste dauerhaft evakuiert werden5, 500 000 Menschen mussten umgesiedelt werden6, mehrere zehntausend Menschen starben bisher an den Folgen der Verstrahlung7, die wirtschaftlichen Belastungen für die Ukraine und Weißrussland sind immer noch immens8. Im etwa 10-fach dichter besiedelten Deutschland würden bei einem vergleichbaren Unfall nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums zwischen mehreren hunderttausend und 4,8 Millionen Menschen ihr Leben verlieren, mehrere Millionen müssten umgesiedelt werden

      Für die Schäden eines solchen Unfalls müssen die AKW-Betreiber eine Deckungsvorsorge von 2,5 Milliarden Euro vorhalten10. Demgegenüber schätzt das Bundesumweltministerium die Gesamtschäden auf bis zu 5400 Milliarden Euro11. Für mehr als 99% der Schäden gibt es also keine Deckungsvorsorge. Die Opfer sind doppelt betroffen: gesundheitlich und finanziell.
      Ein weiterer Ausbau der Atomkraft würde die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls weiter vergrößern, denn auch die neueste Generation von Atomkraftwerken kann die Kernschmelze als schwersten denkbaren Unfall nicht ausschließen12. Hinzu kommt, dass Atomkraftwerke mögliche Ziele für terroristische Anschläge sind. Mehrere deutsche Atomkraftwerke würden einem Angriff mit einem Passagierflugzeug nicht standhalten13.

      Was hat Atomenergie mit Atomwaffen zu tun?

      Der Einstieg in die Atomtechnologie war vorrangig durch militärische Interessen beeinflusst. So waren für die USA und die Sowjetunion die Entwicklung und Produktion von Atomwaffen das primäre Ziel1. Der Aufbau einer nuklearen Stromversorgung war in vielen Länder nur vordergründig wichtig, während eigentlich die Gewinnung von waffenfähigem Plutonium angestrebt wurde2. Unter dieser zivilen Tarnung gelangten zum Beispiel Frankreich, Großbritannien, Pakistan und Indien an die Atombombe.
      Unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung kamen viele Länder an die Kapazitäten und das Know-how Atomwaffen herzustellen, unterstützt von Ländern mit bereits bestehendem Atom-programm. Dieser Export von „friedlicher“ Atomtechnologie treibt so die nukleare Auf-rüstung voran3 und der Einstieg in die Atomkraftnutzung ist meistens der erste Schritt zur Atombombe. Zivile und militärische Nutzung der Atomtechnologie lassen sich nicht sauber von einander trennen und der Ausbau der Atomkraft trägt zwangsläufig zur Verbreitung von Atomwaffen bei.

      Müllmacher Atomkraft
      Selbst im „Normalbetrieb“ stellt die Atomkraft eine katastrophale Umweltverschmutzung dar. Beim Abbau des Urans fallen pro Tonne produziertem Uran etwa 750 Tonnen radioaktiven Abfalls an1, über 80% der Radioaktivität bleibt in den Abraumhalden2. Von dort verweht der Wind radioaktive Partikel in alle Richtungen, kontaminiertes Wasser versickert ins Erdreich oder gelangt in die Flüsse3. So werden ganze Landstriche radioaktiv verseucht und der Lebensraum der in den Uranabbaugebieten wohnenden indigenen Völker zerstört.
      Weitere Abfälle fallen bei der Anreicherung des Urans an, die notwendig ist, um es als Brennstoff in AKWs benutzen zu können4. Während des Abbrandes der Brennstäbe entstehen in diesen hochradioaktive Spaltprodukte, die um ein Vielfaches radiotoxischer sind als Uran5. Weltweit entstehen in den 440 AKWs rund 8300 Tonnen hochradioaktiven Abfalls jährlich6. Am Ende der Laufzeit eines AKWs ist dieses selbst zu gefährlichem Strahlenmüll geworden. Die abgebranntem Brennelemente werden teilweise wiederaufbereitet, sozusagen recycelt. Dabei entstehen einerseits neue Brennelemente, andererseits weiterer radioaktiver Abfall und riesige Mengen verseuchten Wassers, das vielfach einfach ins Meer geleitet wird7.
      Der hochradioaktive Abfall ist millionenfach giftiger als Uran8 und manche Bestandteile haben eine Halbwertszeit von bis zu Milliarden Jahren9. Der radioaktive Müll soll in so- genannten Endlagern sicher von der Umwelt abgeschottet verwahrt werden, bis er keine Gefahr mehr darstellt. Ein Problem bei der Endlagerung ist die erforderliche lange Lagerdauer, die für die unterschiedlichen hochradioaktiven Abfallstoffe auch unterschiedlich lange sind. 10 Bisher gibt es auf der ganzen Welt kein solches Endlager11 und es ist fraglich, ob jemals ein Lager gefunden wird, in dem der Abfall so lange sicher verwahrt werden kann.
      Der Müll, den die Atomkraft produziert, stellt somit eine Gefährdung, und eine nicht zumutbare Last und Verantwortung für uns und alle zukünftigen Generationen dar.
      In der Klimaschutzdebatte wird immer nur jenes CO2 berücksichtigt, welches während des Kraftwerksbetriebs direkt im Kraftwerk entsteht. Emissionen die anfallen, während die Brennstoffe gewonnen, bearbeitet, und zwischengelagert werden, finden in dieser Debatte in der Regel keine Berücksichtigung. Doch der Betrieb von Uranerzminen und Urananreicherungsanlagen, der Transport von Atommüll und auch der Bau und Abriss von Atomkraftwerken verursachen CO2-Emissionen. Betrachtet man also die gesamte Prozesskette, so entsteht ein vollkommen anderes Bild.
      Das Ökoinstitut Darmstadt hat zusammen mit der Gesamthochschule Kassel unter dem Namen Gemis CO2 Gesamtbilanzen für die verschiedenen Energieträger erstellt1. Dabei hat sich gezeigt, dass bei der Erzeugung von Atomstrom 31,4 Gramm CO2 /kWh emittiert werden (ohne Berücksichtigung der Entsorgung). Merklich niedriger als die Atomkraft liegt die Windkraft mit 18,6 Gramm/kWh und Holzenergie mit 11,5 Gramm/kWh.
      Es gibt wesentlich risikolosere, flexiblere und auch günstigere Alternativen. zum Klimaschutz. Aber es gibt noch ein anderes grundsätzliches Problem: auch Uran ist endlich. Die ökologische Ärzteinitiative IPPNW hat berechnet, dass bis zum Jahr 2050 eintausend neue AKW gebaut werden müssten (bisher gibt es weltweit 442), um zehn Prozent der fossilen Energie zu ersetzen. Die endlichen Uranreserven wären dann in Kürze erschöpft.
      Gemessen am heutigem AKW-Bestand steht Uran noch für rund 70 Jahre zur Verfügung2 Es ist klar, dass sich bei einem Ausbau der Atomkraft diese Zeitspanne entsprechend verkürzt.
      Nach Ansicht der Atomwirtschaft soll der „Schnelle Brüter“ das Problem der endlichen Uranreserven lösen. Es handelt sich dabei um einen Reaktortyp, der mehr spaltbares Material herstellt als er verbraucht. Er gilt prinzipiell als der gefährlichste Reaktortyp, was Wahrscheinlichkeit und Ausmaß von Unfällen angeht3 Deutschlands schneller Brüter in Kalkar wurde daher aufgegeben und auch andere Länder, wie etwa Frankreich und Großbritannien, haben sich aus der Brüter-Technologie zurückgezogen.4 Das Ende der Uranreserven bleibt also absehbar.
      Was kostet uns die Atomenergie?
      Wie viele Gelder sind in Erforschung und Entwicklung der Atomenergie geflossen? Wie groß waren die Subventionen für die Atomkraftwerksbetreiber? Wie teuer müsste eine Kilowattstunde Atomstrom sein? Diese Fragen zu beantworten ist sehr schwer, da manche Zahlen bis heute nicht bekannt gegeben werden (z.B. Frankreich1) und über die genaue Beurteilung anderer gestritten wird. So behauptet die Atomwirtschaft, sie sei nie subventioniert worden, während von anderer Seite beispielsweise die steuerfreien Rückstellungen als Subventionen eingestuft werden.
      Bis heute werden die weltweiten Fördergelder für die Atomenergie auf eine Billion (das sind 1000 Milliarden) Dollar geschätzt2. In die erneuerbaren Energien flossen bisher nur rund 50 Milliarden3 Förderungen. Strom aus Atomkraftwerken müsste, wenn man diese Fördergelder auf die Preise umlegt, wesentlich teurer sein.Vernachlässigt im Strompreis werden auch die „externen Kosten“. Darunter versteht man Folgekosten, die nicht auf der Rechnung auftauchen, aber dennoch vom Bürger über seine
      Steuern bezahlt werden müssen. Dazu gehören z. B. Kosten, die durch radioaktive Strahlung beim Normalbetrieb entstehen, durch Missbrauch von bombenfähigen Kernbrennstoffen, der radioaktiven Verseuchung bei Unfällen usw. Würden diese Folgekosten bei der Strompreis-Kalkulation berücksichtigt, führte allein dieser Versicherungs-Kostenblock zu reellen Mehrkosten von 2,-- Euro pro kWh Atomstrom, nachzulesen in der Studie "Identifizierung und Internalisierung der externen Kosten der Energieversorgung" der Baseler PROGNOS AG (1992) 5,6.
      Abgesehen davon, hat sich der Preis für Uran vom April 2004 bis April 2006 vervierfacht (von 10 US Dollar je 454 Gramm auf 40 US Dollar . (Quelle: BÖRSE online 18/2006 Seite 43). (Rohöl verdreifachte sich „nur“).
      Arbeitgeber Atomkraft?
      Häufig wird in der Diskussion um Atomenergie angeführt, sie sichere Zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland. Es handelt sich dabei um etwa 35 000 Arbeitsplätze, die direkt an der Atomenergie hängen1. Ein Ausstieg aus der Atomenergie, so wird argumentiert, trägt so zu weiterem Arbeitsplatzverlust und Anstieg der Arbeitslosigkeit bei.
      Aber gerade am Beispiel Deutschlands lässt sich sehen, das ein Ausbau der alternativen Energiesysteme mehr Arbeitsplätze schafft, als durch den Ausstieg aus der Atomenergie verloren gehen. So wuchs die Anzahl der Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien zwischen 1998 und 2002 um rund 80%2. Die Branche stellte 120 000 Arbeitsplätze im Jahr 2002 zur Verfügung und sie wächst weiter. So geht das Umweltministerium davon aus, dass in den nächsten 20 Jahren bis zu einer halben Million neuer Arbeitsplätze im Bereich erneuerbarer Energien in Deutschland entstehen werden3. Weltweit könnten durch den Ausbau regenerativer Energiesysteme mehrere Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden4. Die erneuerbaren Energien stellen daher nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht einen wichtigen Schritt zu nachhaltigen Entwicklung dar.

      http://www.ews-schoenau.de/Download/files/Atomenergie_Zusamm…

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      Avatar
      schrieb am 15.07.07 16:37:50
      Beitrag Nr. 6 ()
      § 25 Haftung für Kernanlagen

      (1) 1Beruht ein Schaden auf einem von einer Kernanlage ausgehenden nuklearen Ereignis, so gelten für die Haftung des Inhabers der Kernanlage ergänzend zu den Bestimmungen des Pariser Übereinkommens und des Gemeinsamen Protokolls die Vorschriften dieses Gesetzes. 2Das Pariser Übereinkommen ist unabhängig von seiner völkerrechtlichen Verbindlichkeit für die Bundesrepublik Deutschland innerstaatlich anzuwenden, soweit nicht seine Regeln eine durch das Inkrafttreten des Übereinkommens bewirkte Gegenseitigkeit voraussetzen.

      (2) 1Hat im Falle der Beförderung von Kernmaterialien einschließlich der damit zusammenhängenden Lagerung der Beförderer durch Vertrag die Haftung anstelle des Inhabers einer im Geltungsbereich dieses Gesetzes gelegenen Kernanlage übernommen, gilt er als Inhaber einer Kernanlage vom Zeitpunkt der Haftungsübernahme an. 2Der Vertrag bedarf der Schriftform. 3Die Haftungsübernahme ist nur wirksam, wenn sie vor Beginn der Beförderung oder der damit zusammenhängenden Lagerung von Kernmaterialien durch die für die Genehmigung der Beförderung zuständige Behörde auf Antrag des Beförderers genehmigt worden ist. 4Die Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn der Beförderer im Geltungsbereich dieses Gesetzes als Frachtführer zugelassen oder als Spediteur im Geltungsbereich dieses Gesetzes seine geschäftliche Hauptniederlassung hat und der Inhaber der Kernanlage gegenüber der Behörde seine Zustimmung erklärt hat.

      (3) 1Die Bestimmungen des Artikels 9 des Pariser Übereinkommens über den Haftungsausschluß bei Schäden, die auf nuklearen Ereignissen beruhen, die unmittelbar auf Handlungen eines bewaffneten Konfliktes, von Feindseligkeiten, eines Bürgerkrieges, eines Aufstandes oder auf eine schwere Naturkatastrophe außergewöhnlicher Art zurückzuführen sind, sind nicht anzuwenden. 2Tritt der Schaden in einem anderen Staat ein, so gilt Satz 1 nur, soweit der andere Staat zum Zeitpunkt des nuklearen Ereignisses im Verhältnis zur Bundesrepublik Deutschland eine nach Art, Ausmaß und Höhe gleichwertige Regelung sichergestellt hat.

      (4) 1Der Inhaber einer Kernanlage haftet unabhängig vom Ort des Schadenseintritts. 2Artikel 2 des Pariser Übereinkommens findet keine Anwendung.

      (5) Der Inhaber einer Kernanlage haftet nicht nach dem Pariser Übereinkommen, sofern der Schaden durch ein nukleares Ereignis verursacht wurde, das auf Kernmaterialien zurückzuführen ist, die in Anlage 2 zu diesem Gesetz bezeichnet sind.

      :D
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 16:50:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 16:56:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      Da sind die Schweizer schon schlauer. Verursacherprinzip. 500 Milliarden Franken soll die Versicherungssumme ausmachen. Bin mal gespannt ob sie das durch ziehen.
      http://www.parlament.ch/afs/data/d/bericht/2005/d_bericht_n_…
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 17:19:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.697.912 von Boersensieger am 15.07.07 14:00:58Erneuerbar oder fossil
      Atomkraft verhindert Energierevolution

      Kommentar von Jörg Welke

      Das Verlangen nach mehr Atomkraft angesichts zugedrehter russischer Ölhähne entspricht in zweierlei Hinsicht dem Ansinnen, während einer Hungersnot mehr Geld zu drucken: Die Erste: Geld kann man nicht essen, mit Atomstrom nicht Autofahren. Die Zweite: In beiden Fällen lenken populistische Forderungen von den eigentlichen Problemen ab. An dieser Stelle endet die Parallele: Mit Atomkraft lässt sich ordentlich Geld verdienen, zumal die deutschen Meiler längst abgeschrieben sind und als Gelddruckmaschinen in der Landschaft stehen.

      Die derzeit ins Spiel gebrachten Argumente für Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken können leicht entkräftet werden: Gesicherte und wirtschaftlich sinnvoll förderbare Uranvorkommen werden in absehbarer Zeit verbraucht sein; die Technik ist nach wie vor nicht beherrschbar, das so genannte Restrisiko eines GAUs ist nicht gebannt (auch wenn die Fast-Katastrophe im schwedischen Forsmark im vergangenen September fast schulterzuckend zur Kenntnis genommen wurde); niemand weiß, wo der jahrtausende radioaktiv strahlende Atommüll sicher gelagert werden kann; Atomkraft kann - bei einem Anteil von 25 Prozent an der Stromproduktion - nichts Wesentliches zur CO2-Reduktion beitragen.

      Das alles sind sattsam bekannte Scheingefechte, die fast zyklisch ausgetragen werden, seit es Atomkraft gibt. Aber anders als vor zwanzig Jahren ist nun eine neue Situation entstanden: Über Expertenkreise hinaus ist in der Öffentlichkeit die Erkenntnis gewachsen, dass etwas sehr schief läuft mit unserer Umwelt - und dass wir selbst daran Schuld sind. Der Klimawandel ist auf unseren Fernsehbildschirmen angekommen und wir spüren ihn am eigenen Leib. Selbst der sonst in Sachen Ökologie unverdächtige Boulevard schreit auf und malt den Wetterteufel an die Wand. Hinzu kommt: Auch wenn schon lange bekannt ist, dass die fossilen Ressourcen endlich sind, wird der Schreck über die Erkenntnis, in absehbarer Zeit ohne Öl und Gas dazustehen, zur Panik angesichts des erwachten Energiehungers von China und anderen Schwellenländern.

      Klimawandel, Ressourcenknappheit und die daraus resultierende Eskalation regionaler und möglicherweise auch bald internationaler Konflikte führen auch bei Entscheidungsträgern zu der Einsicht: Es muss etwas geschehen. Und genau wie in Heinrich Bölls gleichnamiger Kurzgeschichte geschieht - nichts. Jedenfalls nicht genug.

      Dabei geht es um sehr viel mehr: Es geht darum zu entscheiden, wie wir künftig leben wollen. Jetzt muss entschieden werden, ob wir weiter so machen wie bisher und uns mit ein wenig Erneuerbaren Energien hier, ein bisschen Atomkraft da und etwas Energieeffizienz dort durchwurschteln. Zu diesem Wurschteln gehören übrigens auch der Neubau von Kohle-Großkraftwerken und die scheinbar naturgegebene Hinnahme der Produktion von Autos, die mehr als sechs Liter verbrauchen.

      Oder wir entscheiden uns für einen neuen Weg, dezentralisieren unsere Energieproduktion, stellen sie auf Erneuerbare Energie um, schaffen damit hunderttausende Arbeitsplätze und pfeifen auf die großen Konzerne, mit denen diese Revolution nicht machbar sein wird. Ein "weiter so" mit der Atomkraft würde diese Revolution aufhalten und im Sande versickern lassen. Die Entscheidung heißt: erneuerbar oder fossil.

      Dieser neue Weg ist längst beschrieben worden: Der SPD-Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer hat unlängst in seinem Buch "Energieautonomie" beschrieben, wie die Zerschlagung der Energie-Dinosaurier und die Dezentralisierung der Energieversorgung ablaufen kann. Nebenbei räumt er mit zahlreichen Vorurteilen auf, wie etwa dem, dass Erneuerbare Energien nicht zur 100-prozentigen Versorgung ausgebaut werden könnten, oder dass sie nicht speicherbar seien. Amory Lovins, Leiter des Rocky-Mountain-Instituts, hat in der gemeinsam mit dem Pentagon angefertigten Studie "Winning the Oil Endgame" vorgerechnet, wie die USA mit der konsequenten Weichenstellung für Erneuerbare Energien in wenigen Jahren vom Öl unabhängig werden, gleichzeitig enorme militärische Haushaltsmittel sparen und die amerikanische Wirtschaft auf Vordermann bringen können.

      Die aktuelle Diskussion um die Atomkraft ist im Licht der Dimensionen dieser Weichstellungen äußerst armselig. Warum so wenig geschieht, liegt auf der Hand: Wer erwartet von regierenden Politikern mutige Entscheidungen mit Weitsicht über die nächste Wahl hinaus auch gegen die Interessen der wirtschaftsmächtigsten Konzerne?

      Zum Glück müssen wir nicht auf die Entscheidungsträger warten, sondern können uns selbst entscheiden. Niemand ist gezwungen, Kunde der großen Energieversorger zu sein. Jeder Stromverbraucher hat die Möglichkeit, der Atomkraft und anderen fossilen Energieträgern zu entsagen und Erneuerbare Energien zu fördern, indem er letztere kauft. Ökostromanbieter bieten inzwischen Preise an, die mit denen konventioneller Anbieter mithalten können, und sie investieren in Regel in den Bau weiterer solarer Energieanlagen. Wenn sich genug Menschen in Deutschland für diesen Weg entscheiden, wird die Diskussion um Atomkraft so überflüssig wie die Atomkraft selbst. Es kauft sie dann nämlich niemand mehr.

      (Jörg Welke arbeitet für die Kampagne "Atomausstieg selber machen", www.atomausstiegselbermachen.de)
      Avatar
      schrieb am 15.07.07 17:38:54
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 30.699.241 von Boersensieger am 15.07.07 16:50:41The url is wrong, please try again!


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